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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 293 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
282 IV. Die mttdeuropmscben Staaten. /, Die Schweif und ihre Neutralität Schweiz die schweren Spaltungen dec vierziger Jahre überwand und sich im Revolutionsjahr eine neue demokratische Verfassung schuf, ließ die benachbarten Großstaaten erkennen, daß sie es in ihr mit einem kleinen Staat von starker staatlicher Eigenwilligkeit zu tun hatten. Auch nach dem Sturze des zweiten Kaiserreichs änderte sich das nicht. Deutschland gab durch den Bau der strategischen Eisenbahn von Leopoldshöhe

Offizierkorps, das zum größten Teil deutschen Stammes war, sympathisierte offen mit Deutschland, von der Überzeugung getragen, daß wenn die Schweiz einmal gezwungen werde, in Verteidigung ihrer Neutralität zu kämpfen, dies Seite an Seite mit Deutschland geschehen werde. Das Vertrauen war berechtigt, denn niemals hat Deutschland daran gedacht, die schweizerische Neutralität zu brechen. 1 Allerdings trug sich sein italienischer Verbündeter zeitweilig mit dem Plan, im Kriegs fall eine Armee

, die auf dem südlichen Flügel der deutschen Truppen am Oberrhein gegen Frankreich eingesetzt werden sollte, durch die 1 Bekanntlich hat der frühere italienische Außenminister Graf Sforza im November 1932 Deutschland des Gegenteils verdächtigt, doch ist seine leichtfertige Behauptung inzwischen richtiggestellt worden. Vgl. Hektor Ammann, Neue Enthüllungen über die militärische Bedrohung unserer Neutralität vor dem Weltkrieg? (Schweizer Monatshefte 1933, S, 486 ff.) und Wolfgang Foerstcr, Strategische Erwägungen

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 120 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Erste Anknüpfung mit Deutschland 109 dänische Hauptmann Lütken, der im Vorjahr bereits als aussichts reicher Kandidat für den Posten des Kriegs ministers genannt worden war, nach Berlin, um mit führenden deutschen Persönlichkeiten wegen der Möglichkeiten einer Verständigung Fühlung zu nehmen. Die Mission hatte privaten Charakter, und der Offizier mußte in seine Schranken verwiesen werden, als er in seinen Besprechungen den Anschein erweckte, als bedeute sie mehr, aber die Sendung erfolgte

doch mit Wissen und unter persönlicher Anteilnahme des demokratischen Parteiführers Christensen, der im Kabinett Deuntzer das Unterrichtsministerium innehatte. Das wichtigste Ergebnis der Erkundung war die Eröffnung, daß Deutschland im Falle eines Krieges sogleich bei Ausbruch Dänemark werde lähmen müssen, wenn es sich nicht voll auf dieses verlassen könne. 1 Es war im Grunde eine Selbstverständlichkeit, die damit festgestellt wurde, aber es hatte sein Gutes, daß man zu dieser Klärung gelangte. Gleichzeitig

die Frage zur Sprache zu bringen, 3 um Deutschland nicht zu exponieren. Auch in Kopenhagen wurde das Projekt erörtert, und zwar zwischen Schoen und Iswolski, die damals Deutschland und Rußland am däni schen Hofe vertraten, doch fand es beim rassischen Außenminister gcnden Jahr betrieb der Gesandte Philippe Crozier vergeblich einen Besuch des däni schen Königs In Paris. Während der Herrscher geneigt war, hatte das Kabinett im Hin blick auf Deutschland Bedenken. Crozier an Delcassé. Kopenhagen, 17, Mai

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 136 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Vertrag für die Integrität Norwegens 1907 * 2° dem Vorschlag einer Integritäts- und Neutralitätsgarantie Norwegens seitens Englands, Frankreichs, Rußlands und Deutschlands hervor. Einen erheblichen Anteil daran hatte die ständige Sorge vor einem nahe bevorstehenden Krieg zwischen England und Deutschland, an den zumal der neue König Haakon fest glaubte. 1 Die britische Re gierung hätte Schweden gern in die Garantie einbezogen. Da dieses jedoch eine solche Stellung als mit seiner geschichtlichen

am 2. November 1907 der Vertrag unterzeichnet werden konnte, der die Integrität Norwegens aussprach. Nicht auch die Neutralität, die von der norwegischen Regierung erstrebt wurde und der die Großmächte zunächst zustimmten. Die Ursache der nach träglichen Einschränkung war die wachsende Furcht Englands vor einer Annäherang zwischen Rußland und Deutschland, die auch auf die Haltung Dänemarks zurückwirken würde. 5 Daraus ergab sich im Mai 1907 eine volle Schwenkung. Die unbegründete Sorge

vor einer Verständigung zwischen Deutschland und Dänemark, auf Grund deren Deutschland vielleicht dänische Häfen benutzen durfte, machte es ihm erwünscht, sich selbst die Möglichkeit der Benutzung norwegischer Küstenplätze offen zu halten, Deutschland und Ruß land verharrten dagegen auf ihrem bisherigen Standpunkt, lehn ten deshalb einen neuen norwegischen Vorschlag ab, demzufolge 1 Ernst Günther, Minnen frän Ministertiden i Kristiania aren 1905—1908 (Stock holm 1923) berichtet über mehrere solche Äußerungen

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 510 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
wurden die Hoffnungen, daß mit Hilfe eines siegreichen Deutschland Teile dieses Programms zu verwirk lichen seien. Selbst Graf Romanones, der Ende 1915 wieder die Regierung übernahm, konnte die Dinge in keine andere Richtung lenken. Auch er dachte nicht an eine militärische Intervention, denn er sah klar, daß Spanien dazu gar nicht in der Lage war. Aber als Träger der weit gehenden Annäherungspolitik des Jahres 1913 wünschte er allerdings eine betonte Fortsetzung der politischen Linie

der Vorkriegszeit. Er leitete deshalb, Kriegsgewinnler-Magnat der er zugleich war, nicht nur auf der Grundlage langfristiger Wirtschaftsbündnisse die Aus lieferung der landwirtschaftlichen und industriellen Produktion Spaniens an die Ententemächte ein, sondern forderte auch Repres salien gegen Deutschland für die Schäden, die der U-Bootkrieg der spanischen Schiffahrt zufügte. Indessen vor dem Widerstand seiner Ministerkollegen und der öffentlichen Meinung mußte er im April 1917 weichen. 3 Ohne Zweifel hätte

seine Politik zum Bruch mit Deutschland geführt. Allem Druck von innen und außen hielten die folgenden kurzlebigen Regierungen an einem Kurs fest, der zwar Spanien wirtschaftlich immer näher an die Entente heranbrachte, aber Deutschland gegenüber die neutrale Zurückhaltung nicht aufgab. Selbst das nationale Kabinett Maura, das im März 191.8 an die Spitze trat, um in der geschlossenen Front der Parteien den gefährlich an wachsenden inneren Schwierigkeiten zu begegnen, entzog sich einem Protestschritt

gegen Deutschland. Allerdings drohte ein Ministerrat vom 8. August die Beschlagnahme der internierten deutschen Schiffe für den Fall an, daß neue Torpedierungen erfolgten, und die entente- 1 Tagebuchaufzcichnung des englischen Botschafters in Paris, Bertie, vom 14. Fe bruar 1915. Nach Mitteilung Villa-Urrutias. Bertie, Diary (London 1924) I 111. 2 Budberg an Sasonow. Madrid, 19. Januar 1915. R.D. II 7 Nr. 39. s A. Marvaud, La politique extérieure de l'Espagne (Revue des sciences politiques. B. 50 S. 65 Anm.). 32*

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 69 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
58 II- Dit iberischen Staaten, t. Spaniti! damaligen Lage immer nur mehr taktischen als realen Sinn haben können» und der Pyrenäenstaat wäre dabei immer der empfangende, die mitteleuropäische Großmacht stets nur der gebende Teil gewesen. Für die Madrider Regierang stand, trotz der Neigungen einzelner Männer für Deutschland, umgekehlt fest, daß sie gegenüber zu weit gehenden Forderungen Frankreichs zuletzt nur an England einen Rück halt hatte, und es kennzeichnete das Vertrauensverhältnis

Memorandum als Verhandlungsgrundlage zugestimmt hatte, waren grundsätzliche Fragen eigentlich überhaupt nicht mehr zu erörtern, sondern nur noch Einzelheiten. Bevor die eigentlichen Verhandlungen aufgenommen wurden, bedurfte es jedoch der Klar steilung eines Punktes, hinsichtlich dessen ein spanisches Mißtrauen entstanden war. Die Madrider Regierung verlangte eine volle Siche rung dagegen, daß auch Deutschland noch eine Forderung an Spanien stellte, obschon sie durch den Wortlaut des französisch

- deutschen Vertrags ausgeschlossen erschien. Den Ausgang dafür bil dete die Abtretung des Vorkaufsrechts, das Frankreich durch das Kolonialabkommen vom 27. Juni 1900 auf Spanisch-Guinea und die Inseln Corisco und Elobey erworben hatte, an das Reich. Die Befürch tung Spaniens war, daß Deutschland jhm diesen letzten Kolonial besitz an der westafrikanischen Küste, der nun ganz von deutschem Koloniaigebict umschlossen war, abfordern würde, und Garcia Prieto machte es der Pariser Regierung zum Vorwurf

, daß sie westafrikani sches Gebiet, das an Spanisch-Guinea angrenzte, an Deutschland abgetreten hatte, ohne Spanien benachrichtigt zu haben, was er als eine Verletzung des Vertrags vom 16. Mai 1907 hinstellte. Bunsen versuchte, die Angelegenheit durch eine vermittelnde Formel aus der Welt zu schaffen, doch hielt der französische Außenminister an dem Standpunkt fest, daß der Wortlaut der deutsch-französischen Vcr- 1 Bunsen an Gfcy. Madrid, 7. Februar 1912. Dugdalc 264/5.

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 148 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
für eine gesteigerte Vervollkommnung des Rüstungssystems, und ein Aage Westenholz rief sogar ein Freiwilligenkorps ins Leben. Auf die weitere Entwicklung aber übte es einen verhängnisvollen Einfluß aus, daß diese nationalistische Strömung sich an den fortdauernden Reibereien in Nordschleswig erregte und wieder ihre Front gegen Deutschland nahm. Allerdings suchte eine Gruppe wirtschaftlicher und geistiger Führer, vor allem der Generaldirektor Rubin, 2 der Dichter Morten Pontoppidan und der Schriftsteller Karl

nördlichen Nachbarn führten nicht zum Ziel. Eine um so vorsichtigere Haltung beobachtete die dänische Re gierung. Sie widersetzte sich im September 1912 einem gemeinschaft lichen Besuch der englischen und russischen Flotte, weil sie einen schlechten Eindruck in Berlin davon befürchtete. 4 Die Rücksicht auf Deutschland war offenkundig so bestimmend für sie, daß die Ver- 1 Daß das Gesetz einer Verständigung mit Deutschland entsprach, war übrigens den Ententemächten bekannt geworden; ein Beweis, wie wenig

in Kopenhagen ein politisches Geheimnis zu hüten war. Beaucaire an Poincaré. Kopenhagen, iz. Juni 1912. F. D. III 3 Nr. 93. 2 Dessen Aufsatz im Maiheft 1911 der Preußischen Jahrbücher (Band 144 S. 265 ff.) gewährt einen guten Einblick in die Gedankengänge dieser Gruppe. 3 Anfang 1913 mußte der deutsche Gesandte Graf Brockdorff-Rantzau wegen eines Buches von östergaard, das heftige Angriffe gegen Deutschland enthielt und offen Nordschlcswig für Dänemark reklamierte, bei der dänischen Regierung Beschwerde

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1937
Meran (Merano) und Umgebung : mit Angaben für Autofahrer.- (Grieben-Reiseführer ; 70)
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Page 23 of 115
Place: Berlin
Publisher: Grieben
Physical description: 98 S. : Ill., Kt.. - 12. Aufl.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Meran <Region>;f.Führer
Location mark: I 303.283
Intern ID: 502006
.-Stücken!), Nickelmünzen zu 2L., 1 L., 50 und 20 c. (2 Formen!), Kupfermünzen zu 10 und 5 c. („ soldi '). — Zur Zeit (Frühjahr 1937) dürfen Zah lungsmittel für Reisezwecke von Deutschland nach Italien nur in Form von Kreditbriefen (Höchstbetrag z. Zt. 400 Jl je Monat) oder von Hotelgutscheinen mitgenommen werden. Erstere werden von allen Devisenbanken und Reisebüros aus gestellt, letztere sind bei der Ente Nazionale Industrie Tu ristiche (ENIT), Berlin W 8, Französische Str. 47, erhältlich. Ferner

dürfen z. Z. 30 Jl in deutschem Hartgeld oder in ital. Währung ausgeführt werden, das an der Grenze umgewechselt werden muß. In manchen Ländern (nicht in Deutschland) er halten ausländische Reisende nach Italien für Reiseausgaben sog. Reiselire zu einem günstigeren als dem allgemeinen Kurs. Hotelgutscheine, in Deutschland erhältlich durch die HEB- und ENII-Büros, werden für volle oder halbe Pension (mit und ohne Bad) und für 5 verschiedene Bangklassen ausgegeben. Bedienung, Aufent haltssteuer

und Kurtaxe sind im Preis inbegriffen. Post: Briefe in Italien für je. 15 g 50 c., Postkarten 30 c.; Briefe ins Ausland 1,25 I.. (für 20 g), Postkarten 75 c., nach Österreich 1L. bzw. 60 c. Einschreibegebühr in Italien 1,25 L., ins Ausland 1,50 L. — Adresse in lateinischen Buchstaben schreiben, Familiennamen unter streichen! Postlagernd = fermo in posta (Paß vorzeigen !). Gebühr 25 c. je Stück. — Telegramme in Italien: 10 Worte 21., jedes weitere Wort 25 c.; nach Deutschland jedes Wort 28 Goldcent

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 161 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
150 III. Die skandinavischen Staaten, 4, In dm hinten Vorkriegsjahren schon am 1. August die Armee auf dien Kriegsfuß und die Küsten plätze in Verteidigungszustand versetzte, 1 ließ erkennen, mit welchem Mißtrauen man nach wie vor Deutschland gegenüberstand, dessen Kaiser noch wenige Tage vorher in den norwegischen Gewässern gekreuzt hatte. Soweit die Verbindung mit Schweden auf Norwegens Haltung Einfluß ausübte, wirkte sie nur den geringen Möglichkeiten entgegen, daß es sich England anschloß

, dessen Zusammengehen mit Rußland jedoch eine solche Entscheidung ganz unwahrschein lich machte, So hatte es Deutschland bei seinen Bemühungen, in letzter Stunde Schweden als Kampfgenossen zu gewinnen, durchaus nicht mit einer klaren und bereitwilligen Front zu tun. Dem Aktionswillen der Mili tärpartei und des Adels stellte sich immer fester der Neutralitätswillen der verantwortlichen Staatsmänner entgegen. Der Gesandte von Reichenau machte sich wohl Hoffnungen, über das Offizierkorps zum Ziele zu gelangen

, 8 aber man entschloß sich in Berlin recht spät zu ernsteren Schritten, um noch eine Deutschland günstige Entschei dung in Stockholm herbeizuführen. 3 Erst Anfang August setzte ein stärkerer Druck ein. Die deutsche Regierung war schließlich bereit, als Preis des Anschlusses auch die Erfüllung hochfliegender nationaler Wünsche, sogar die Rücketwerbung Finnlands, zuzusichern. 4 Aber während dem hatten sich die Dinge weiter im Sinne der Neutralitäts politik befestigt und die von Deutschland eingeleitete Aktion endete

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 125 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
114 III. Die skandinavische» Staaten. 2. Dänemark bis ipo8 Georg Brandes aufgeregt verkündete, das beste sei für Dänemark, wenn es eine englische Dependance würde, nahm das Kabinett neue Verhandlungen mit Deutschland auf, die ihm Sicherung für den Fall eines europäischen Krieges verschaffen sollten. Die Initiative der Fühlungnahme war durchaus auf dänischer Seite. Wieder war der Minister Christensen der Hauptbetreiber, und es kam diesmal bald zu formellen Besprechungen

Angriffe wegen seiner Ver bindung mit Deutschland über sich ergehen lassen. Er selbst recht fertigte sich mit der Begründung, daß er dabei bedeutsame Vorbehalte gemacht und durch die Verhandlungen mit der mitteleuropäischen Militärmacht geradezu die Voraussetzungen für die Aufrechterhal tung der dänischen Neutralität im Weltkrieg geschaffen habe. 2 Die Argumentation ist im ganzen zutreffend. 3 Ohne Zweifel faßte der Minister die Anknüpfung mit Deutschland sehr viel machiavellisti- scher

auf als der militärische Unterhändler, der in der Anlehnung Dänemarks an Deutschland mit ehrlicher Uberzeugung die stärkste Sicherung der staatlichen Selbständigkeit sah. Umgekehrt bestand auf deutscher Seite völlige Klarheit darüber, daß für eine bündnisartige Verbindung mit dem nördlichen Nachbarlande die notwendigen stim mungsmäßigen Voraussetzungen fehlten, und man wollte nicht mehr als die unbedingte Gewißheit, daß Dänemark im Kriegsfälle nicht als Feind auftrat und seine Neutralität mit allen Kräften

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 220 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Auseinandersetzungen zwischen alter und neuer 'Richtung 209 Bereitwilligkeit zur aktiven Verteidigung der Neutralität, denn damit drohte Belgien in der ihm zugedachten Rolle als Bollwerk gegen Deutschland zu versagen. Man erfuhr damals, daß die Verteidigung Lüttichs erst vom 4, Mobilmachungstage an so weit ausreichte, um die Gegner zu einem planmäßigen Angriff zu zwingen, während die Verhältnisse bei Namur noch ungünstiger lagen, so daß die Festungen bis zum dritten Mobilmachungstage

durch Handstreich hätten genom men werden können. 1 Man gewann auch den Eindruck, daß die belgische Regierung keineswegs gewillt war, im Falle eines Neutrali- tätsbrachs die Garantiemächte anzurufen, sondern dazu neigte, sich auf eine Abwehrdemonstration zu beschränken, um sich möglicher weise dem Sieger anschließen zu können, als der Deutschland an gesehen wurde. 2 Aus alledem ergab sich für die politischen und mili tärischen Leitungen der Ententemächte die Aufgabe, Belgien zu seinen Funktionen als Schutzwall

gegen Deutschland zurückzuführen. Das belgische Problem war damit in aller Form aufgerollt. 3 Das Programm, das an erster Stelle zu verwirklichen war, hat der erfahrene britische Militarattaché Oberstleutnant Bridges unmittelbar nach Überwindung der großen Krise von 1911 formuliert. 4 Von der offenbaren Schwäche ausgehend, die die belgische Regierung während der Krise gezeigt habe, stellte er fest, daß ein wirksamer Widerstand den Angreifer ins Herz des Landes ziehen und dieses allen Kriegs greueln aussetzen

, und sein Ausgangspunkt war, daß Deutschland im Ernstfall die Neutralität Belgiens brechen werde. 1 JofTrc a. a. O. 2 Ebenda. Vgl. auch Bridges an Villiers. Brüssel, 19. Oktober 1911. A.a.O. 3 Für das Folgende vgl. Bernhard Schwcrtfegcr, Die militärpolitischen Beziehungen Frankreichs und Englands zu Belgien im Jahie 191z. Berliner Monatshefte XI (1933) 541-564. 4 Bridges an Villiers. Brüssel, 19. Oktober 1911. A.a.O. Hem, Staaten 14

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 173 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Jß2 IV. Die mitteleuropäischen Staaten. 2. Die Niederlande Innenminister van Savornin Lohmann in Übereinstimmung mit dem radikaldemokratischen Abgeordneten Fokker im „Temps' er klärte, ein solcher Anschluß bedeute das Ende der holländischen Selbständigkeit und schenke auch Deutschland keinen Gewinn. 1 In Paris und London wurden die Annäherungsbestrebungen Kuypers nach dem Osten hin mit Unruhe verfolgt, und die Gedanken, die ins besondere die englische Diplomatie dabei beschäftigten, spiegeln

Australiens abhängen werde. 2 Kuyper ließ sich durch derartige Erörterungen nicht anfechten. Er nahm Verhandlungen mit den Dreibundmächten auf und weilte im Sommer 1904 in Berlin, Wien und Rom. Bis heute ist über den Inhalt und Verlauf dieser Besprechungen nichts Zuverlässiges bekannt geworden. In der Literatur® herrscht die Überzeugung vor, daß der holländische Staatsmann, der in ungewöhnlichem Maße auch dik tatorische Außenpolitik trieb, damals ernstlich um den Anschluß an Deutschland

und seine Verbündeten geworben habe und daß es nur infolge seines vorzeitigen Rücktritts im Juli 1905 nicht zu vertrag lichen Bindungen gekommen sei. Wer die Dinge ruhig beurteilt, wird so weitgehenden Schlüssen nicht zustimmen können. Kuyper war sich der nationalen Widerstände gegen eine förmliche Verbindung seines Landes mit den mitteleuropäischen Militärmächten viel zu sehr bewußt und war schließlich selbst zu stark Niederländer, um seine Politik auf den förmlichen Anschluß an Deutschland zuzuspitzen

. Aber er hatte in einer Zeit, da der große russisch-japanische Konflikt in Ostasien auf Europa überzugreifen drohte und die Frage der Kohlenversorgung für die rassische Flotte Deutschland und Eng land hart aneinander brachte, die Gefahren vor Augen, denen Holland 1 Monbel an Dclcassé. Haag, Sept. 1902. F. D. II 2 Nr. 393. 2 Ebenda. 3 So vor alleni auch bei Hampe 29-30.

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 215 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Handelsvertrag sogar den Ge danken eines Anschlusses Belgiens an das Land des Zollvereins auf tauchen ließ. 2 An alledem hatte die antifranzösische Einstellung der katholischen Partei, die noch immer am Ruder war, einen starken Anteil. Eine Welle des Vertrauens kam in dieser Vorkriegsphase Deutsch land entgegen. Aber auch ganz reale Erwägungen wirkten in der gleichen Richtung. Die Überzeugung griff Platz, daß Deutschland in einem Kriege mit Frankreich zu Lande siegen und daß England zur Intervention zu spät

kommen werde, vielleicht auch - im Hinblick auf die Kongofrage - nicht kommen wolle. Die Ententemächte hatten Grund, um den Erfolg ihrer Bemühungen besorgt zu sein, die eine Eingliederung Belgiens in das gegen Deutschland gerichtete System zum Ziele hatten, und warteten auf eine Gelegenheit, um der deutschfreundlichen Strömung Halt zu gebieten. Die Frage der Vlissinger Befestigungen schien dafür geeignet. Man darf sogar sagen, daß sie erst bewußt zu einem europäischen Zwischenfall gesteigert wurde

, um an der Maas und Scheide Beunruhi gung gegen Deutschland zu schaffen. Eine böswillige Propaganda, die den mitteleuropäischen Militärstaat als Brutstätte finsterer Pläne, natürlich auch solcher zum Bruch der belgischen Neutralität, hin stellte, ergoß sich, von Paris her geleitet, über das Land und verbrei tete eine Atmosphäre des Mißtrauens. Die kriegerischen Möglich keiten, die sich am Horizont abzeichneten, ließen denn auch den belgischen Generalstab wieder in nähere Beziehung zu den Englän dern treten

, 3 und es scheint, daß er auch mit Forderungen an die 1 Baron van der Eist a, a. O. 528-530. 2 Pirenne VII 388. 3 Das steht mit den Fötstellungen Carl Hosses, Die englisch-belgischen Aufmarsch pläne gegen Deutschland vor dem Weltkrieg (Wien 1930), die sich wegen mangelnden Materials nicht auf die Jahre 1907-1911 erstrecken, in Einklang. Über die Tatsache liegt mir eine Aussage des verstorbenen Botschafters von Flotow vor» der damals deutscher Gesandter in Brüssel war.

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 63 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
$2 II. Die ikirixbcn Staaten, i. Spanien einen Teil seines Kolonialbesitzes zu opfern« 1 In ihrem nationalen Stob schwer getroffen übte die Madrider Regierung wieder mehrere Wochen völlige Zurückhaltung, Sie mißtraute nun auch Deutschland, lebte in der ständigen Sorge, daß bei der Verständigung der beiden Großmächte das Interesse Spaniens übergangen werde, und wandte von neuem ihr ganzes 'Vertrauen England zu. Allerdings gab es auch petzt noch in Madrider Regierungskreisen eine Richtung

, die in der Verbindung mit Deutschland das Allheilmittel sah. Aber der Außen minister des Kabinetts Canalejas, der frankreichfreundliche Garcia Prieto blieb trotz aller psychologischen Belastung, die Frankreichs selbstherrliche Art auch ihm auferlegte, der Politik des Einvernehmens mit den westeuropäischen Mächten treu, die in der ganzen Krise zu- e inanclers tanden. 2 Die deutsche Politik erleichterte ihm diese Haltung, Man war in Berlin zu der Überzeugung gelangt, daß von Spanien nichts zu er hoffen sei

, wenn es sich auch immer wieder gegen die ihm von Frank reich auferlegte Rolle auflehnte, und bemühte sich in keiner Weise mehr um irgendwelche Interessengemeinschaft. Um die Behandlung gen mit der Republik zu vereinfachen, war die deutsche Regierung vielmehr damit einverstanden, daß sie der Frage, ob und wie weit Spanien bei den Entschädigungen an Deutschland zu beteiligen sei, fem blieb und daß diese Angelegenheit nur zwischen Frankreich und Spanien geordnet wurde. 3 Bei alledem gewann jedoch in Paris die Auffassung

war die Politik des französischen Gesandten in Tanger Regnauk, der die weitgehenden Forderungen der Pariser 1 Goschen an Grey. Berlin, »4. Juli 1911. B.D. VII Nr. 630. - Nach Gonzalez Monitoria a.a.O. 146 wünschte Deutschland anfangs Verhandlungen zu Dreien, aber ah »ich darauf hin England einschaltete und Frankreich auch Rußland hinzuziehen wollte, einigten sich dk Partner auf Verhandlungen üu Zweien. 3 Martin an Sci ver,. Madrid, 1. Dezember 1911. F.D. III 1 Kr. 268. 5 D. D. XXIX S. 411 Anm.

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Books
Category:
History
Year:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Page 234 of 295
Author: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Place: Innsbruck
Publisher: Mar. Vereinsbuchhandl.
Physical description: VIII, 284 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte
Location mark: II 93.247
Intern ID: 217186
, auch weiterhin an der Spitze Deutschlands Zu halten; die andere, als die ,/k l e^i nd e u ts ch e' bezeichnet, mit Zumeist protestantischen Ange- hörigen, wollte das Ausscheiden Oesterreichs aus dem Verbände der deutschen Staaten und den Zusammenschluß des „kleineren' Deutschland unter Wh- rung Preußens, welches durch den Wiener Kongreß einen gewaltigen Macht- Zuwachs erfahren hatte und immer weniger gewillt war, den traditionellen Vorrang der Donaumonarchie -anzuerkennen. Nach der ergebnislosen

aber mit überschwanglichen Hoffnungen begrüßten deutschen Nationalversammlung von 1848 (Frankfurt a. M.) schien es im Jahre 1859, als wenn der offene Kampf um die Vorherrschaft m Deutschland ausbrechen sollte) im letzten Augenblick aber entschloß sich Preußen -angesichts der militärischen Ueber- legenheit Oesterreichs und der Haltung Rußlands -noch einem friedlichen 1830 Ausgleich ZuZustimmen und im Vertrag von O i m ü tz (29. November 1830) die von Schwarzenberg formulierten und übrigens sehr entgegenkommenden

Bedingungen Oesterreichs anzunehmen. Die in Qlmütz erlittene Demütigung aber wurde von Preußen nie vergessen. Von da ab stellte es sich allen Bestrebungen Oesterreichs, Deutschland unter österreichischer Führung Zu einigen, mit steigender Hartnäckigkeit entgegen, fest entschlossen, seinen ver- meintlichen Anspruch auf den Vorrang in Deutschland bei der nächsten günstigen Gelegenheit mit bewaffneter Hand durchzusetzen. Am preußischen Widerstand scheiterte jede Möglichkeit, die geniale Vision Schwarzenbergs

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 65 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
nicht möglich war, solange die Pariser Regierung nicht wußte, welche Opfer sie Deutsch land zu bringen hatte. An sich war Garcia Prieto von den französischen V orschlägen nicht unbefriedigt ; er hatte sich nach dem selbstherrlichen Verhalten Frankreichs offenbar auf Schlimmeres gefaßt gemacht. Der Wucht der Tatsachen weichend, erkannte er das Prinzip der Kompen sationsverpflichtung an, freilich nur gegen die Zusicherung Frank reichs, daß sie lediglich gelten solle, wenn Deutschland

nicht selbst noch mit einer Forderung an Spanien herantrete. Aber die Abtretung Ifnis war für Spanien aus nationalen Gründen eine Unmöglichkeit, und nur mit Mühe konnte durch englisches Zureden verhindert wer den, daß die Regierung in diesem Zeitpunkt auftrotzend die Besetzung des strittigen Gebiets vollzog. Im übrigen machte sich Schritt für Schritt das Mißtrauen des Schwachen geltend, daß er irgendwie von dem Starken übervorteilt werde und daß so weitgehende spani sche Opfer durch die Deutschland zu leistenden Entschädigungen

gar nicht gerechtfertigt würden. Selbst England kam zu denn Ein druck, daß die französisch-spanische Verständigung in dem damals gen Stadium der deutsch-französischen Verhandlungen nicht zu er reichen sei, 3 So wurden die Madrider Besprechungen zum zweitenmal unter brochen, und allen spanischen Vorstellungen zum Trotz lehnte die französische Regierung nunmehr ab, sie vor dem Abschluß ihrer Ver handlungen mit Deutschland wieder aufzunehmen. Die Zurückhal tung hatte in diesem Stadium

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 146 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Schwedens Annäherung an Deutschland 135 die Wehrlosigkeit. 1 Das konservative Kabinett Lindman, das seit 1906 am Rude r war und dem Graf Taube als Außenminister angehörte, machte sich zum Erneuerer des Geltungswillens, der die Nation einst emporgetragen hatte, Angesichts der drohenden Gefahr sah es die Verstärkung des Landesschutzes als seine Hauptaufgabe an. Gegen die Opposition der Linksliberalen und Sozialisten, die Wehrlosigkeit als schicksalhaft zum kleinen Staat gehörig betrachteten

erforderlich, als die Demo kratisierung des Reichstagswahlrechts 1909 den pazifistischen Ele menten in der Volksvertretung neuen Auftrieb geben mußte. In der gleichen Zeit hielt man, schwach wie man war, nach Unter stützung von außen Umschau. Von Frankreich und England war, vollends seit den Revaler Begegnungen, kein wirksames Eingreifen gegen Rußland mehr zu erwarten. So richteten sich die Blicke von neuem auf Deutschland. Eine Welle von Sympathie für das blutsver wandte Volk im Süden tauschte

durch das Land, und wenn sich auch auf beiden Seiten die verantwortlichen Regierungen vorsichtig zu rückhielten, so gestaltete sich doch von Nation zu Nation eine Art von Solidaritätsgefühl, das bei den oberen, zumal konservativen, Schichten des schwedischen Volkes immer festere Formen annahm. Bald griff diese Stimmung auch auf die Führung über. Im Hoch sommer 1191 o wurde für die russischen Manöver die Parole ausgegeben *. Deutschland und Schweden sind im Krieg gegen Rußland. Das wirkte wie eine offene

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 269 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
2ßS IV. Die mitteleuropäischen Staaten, j. Belgien Feindschaft Deutschlands auf sich nehmen sollte. 1 Als Begründung des deutschen Schrittes dienten der Hinweis auf französische Auf marschabsichten in der Richtung Givet-Namur und die Befürchtung, daß Belgien nicht imstande sei, eineö derartigen Vorstoß ohne Hilfe abzuwehren, so daß Deutschland der Bedrohung zuvor kommen müsse. Die Argumentation entsprach der Behandlung der belgischen Frage in den Krisen von 1870 und 1887. Was Belgien

könne und daß Deutschland, falls es gewünscht werde, bereit sei, den Schutz Brüssels gegen innere Unruhen zu übernehmen, 8 wies einen gangbaren Weg auf, der auch unter Wahrung der Neu tralität hätte betreten werden können. Er entsprach der Auffassung der altkonservativen Partei/ aber ihn betreten, hieß zu dem überholten Standpunkt zurückkehren, daß die Neutralisation zu passivem Ver halten verpflichte oder damit verträglich sei. Eine solche Rückkehr war angesichts

haben. Ohne Schwanken und in vollster Einmü- 1 D.D. Nr. 376 und erstes belg. Graubuch Nr. 20. 2 D.D. Nr,783, 788 u. 849. 3 Ebenda Nr. 648. 4 Der frühere deutsche Gesandte in Brüssel v. Flotow gab nach dem Ausbruch des Weltkriegs als Botschafter in Rom der Meinung Ausdruck, Deutschland hätte im Falle, daß die altklerikale Partei sich im August 1914 noch an der Macht befunden hätte, auf eine wohlwollende Neutralität Belgiens rechnen können, Riddcr, La Violation 134,

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