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Title A - Z
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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1937
Brixner Heimatbuch
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Page 98 of 303
Author: Mang, Hermann [Hrsg.] / hrsg. von Hermann Mang
Place: Innsbruck
Publisher: Verl. der Marianischen Vereinsbuchhandlung
Physical description: 279 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Brixen <Region> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 102.652 ; II 67.908
Intern ID: 84584
Mehrmals wurde die Stadt durch Brände schwer heimgesucht, besonders 1174 und 1234, Beidemale wurde die Domkirche dabei schwer in Mitleidenschaft gezogen. 1444 wurde sogar ein Großteil von Bressanone ein Raub der Flammen, weshalb hernach eine rege Bau tätigkeit einsetzte, sowohl eine profane wie kirchliche. Damals wurde die heutige Pfarrkirche aufgeführt. Weil Bressanone seit dem 10. Jahrhundert Bischofsitz war, er hielt es im Verlaufe des Mittelalters einen zahlreichen Klerus. Die Hauptrolle

und zwar noch zu Lebzeiten der hl. Klara. Die Seelsorge an der Klosterkirche wurde bald einigen Fran ziskaner-Patres übertragen, für die anschließend an das Kloster ein Hospiz erstand. Auch wurden in Bressanone im Mittelalter zwei Spitäler errichtet, das erste 1157 durch Kanonikus Richer und Bi schof Hartmann auf der sogenannten Kreuzesinsel,' an dessen Stelle in der Neuzeit das Priesterseminar erstand, sodann um 1348 das: obere Spital zum hl. Geist neben dem heutigen Friedhof»,der 1742 angelegt wurde. Als 1914 das neue

große Sanatorium eröffnet wurde, verwandelte man das obere Spital in ein Pfründnerhaus für alte kränkliche Leute und benannte es «Hartmannsheim». Weil Bressanone eine bischöfliche Stadt darstellte, entwickelte sich ihre Verfassung etwas langsam. Ursprünglich stand an ihrer Spitze der vom Bischof bestellte Burggraf, dem auch die Aus übung der niederen Gerichtsbarkeit übertragen wurde, während die hohe ursprünglich in den Händen des Stiftsvogtes lag. Im 13. Jahrhundert ging

auch diese an die Burggrafen über, die zugleich das Stadtrichter amt ausübten, Bressanone und seine Umgebung war schon im 12. Jahrhundert ein selbständiger, vom Bischof allein abhängiger Gerichts- sprengel geworden, aus dem noch vor 1276 durch Teilung das Stadt gericht und die Gerichte Monteponente (Pfeffersberg) und Salem hervorgingen. Nebst dem eigentlichen Stadtgerichte gab es in Bressa none damals noch das bischöfliche Hofgericht, dem die bischöflichen

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1937
Brixner Heimatbuch
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Page 59 of 303
Author: Mang, Hermann [Hrsg.] / hrsg. von Hermann Mang
Place: Innsbruck
Publisher: Verl. der Marianischen Vereinsbuchhandlung
Physical description: 279 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Brixen <Region> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 102.652 ; II 67.908
Intern ID: 84584
Die geographische Lage von Bressanone bedingt ein gemäßigtes und mildes Klima mit vielen sonnigen Tagen. Der Winter verliert seinen Ingrimm schon vor den Toren Bressanone^. Die Winde, welche vom Norden durchs Eisaktal wehen und vom geosteten Pustertal kommen, prallen aufeinander und verlieren ihre Schärfe, bevor sie ins Brixner Gefilde kommen. Die sengenden Strahlen des Sommers hinwieder werden an den waldigen Hängen und grünen Matten gemildert und säuselnde Lüfte besänftigen angenehm

die sommerliche Hitze. Ein gleichmäßiges mildes Klima ist also der zweite Vor teil dieser Oege n d. Bressanones liebliche Gefilde bilden aber kein verschlossenes Paradies. Nach Süden und nach Norden (Eisaktal), nach Osten (Pu stertal) und im geringerem Maße auch nach Westen (Schalderertal) öffnen sich die Klausen und natürliche Straßen führen kreuz und quer hindurch, Bressanone ist ein Knotenpunkt ältester Völ kerstraßen, die den Süden mit dem Norden und den Osten ver binden. Die paar aufgezählten Vorzüge

allein schon drängen zum Schlüsse : das von der Natur ausgezeichnete Bressanone muß schon lange ein wichtiges Durchzugs- und völkerverbindendes Siedlungsgebiet gewe sen sein. Es muß eine bedeutende Geschichte und verwickelte Vor geschichte haben, denn der Grundsatz: dort, wo gut wohnen ist, läßt man sich nieder, galt zu allen Zeiten, Tatsächlich treffen wir hier, wenn wir im Buche der Geschichte zurückblättern und dabei das niedergehaltene 19. Jahrhundert über schlagen, das Treiben und den Reichtum

und Glanz einer 800 jährigen Fürstenstadt, welche urkundlich als die älteste Stadt des Landes er wiesen ist. Als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum reicht sie ins 1. Jahrtausend zurück. Gehen wir aber über die Zeit von 900 zu rück, so finden wir von Bressanone selbst keine unbestrittene, schrift liche Aufzeichnung mehr. Sofern man aber das ganze Gebiet ins Auge faßt, wird man wohl die Zeit Christi als Scheidung zwischen geschicht licher und vorgeschichtlicher Zeit annehmen müssen. Denn nachdem

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1937
Brixner Heimatbuch
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Page 104 of 303
Author: Mang, Hermann [Hrsg.] / hrsg. von Hermann Mang
Place: Innsbruck
Publisher: Verl. der Marianischen Vereinsbuchhandlung
Physical description: 279 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Brixen <Region> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 102.652 ; II 67.908
Intern ID: 84584
sehen Italien und Deutschland. Politisch war Bressanone wie aus geschaltet, Wenigstens blieb es ein religiöses Zentrum, indem ihm der Bischofsitz erhalten blieb, obgleich man versuchte, ihn nach Innsbruck zu verlegen. 1823 wurde die theologische Lehranstalt wieder hergestellt. An ihr wirkte von 1824—1836 als Professor Franz Ant. Sinnacher, der bekannte Verfasser der Diözesangeschichte, die auch viel Material zur Stadtgeschichte enthält. Ebenso erstand 1826 das Domkapitel wieder, allerdings

mit sehr verringertem Perso nalstand. Das Gymnasium, das zeitweilig aufgehört hatte, war bereits 1816 wieder hergestellt worden. Die Bereitstellung der Lehrkräfte wurde dem Augustiner-Chorherrenstift Novacella übertragen. Die Neu stifter Chorherren hatten es bis 1Q26 innc. Dann mußte es einem italienischen Lyzealgymnasium weichen. Bemerken möchten wir noch, daß Bressanone 1821 nicht mehr als 2700 Einwohner, auf 334 Häuser verteilt, zählte. Mehr als 3000 dürfte es vor 1800 überhaupt nie gehabt haben. 1839 wurde

das Kloster der „Englischen Fräulein', ihre Kirche und einige Privathäuser ein Raub der Flammen, erhoben sich aber bald wieder aus dem Schutte, 1843 begannen die Barmher zigen Schwestern ihre Wirksamkeit im alten Spital, später auch in anderen Instituten, 1850 wurde Bressanone Sitz einer Kreisregierung, später einer; Bezirkshauptmannschaft und erlangte dadurch wieder eine politische Bedeutung. Schwer geschädigt wurde die Stadt hingegen durch die Eröffnung der Brennerobahn 1867, weil dadurch der Fuhrwerks

verkehr auf der Brennerostraße größtenteils aufhörte, noch mehr durch Eröffnung der Pustertal-Eisenbahnlinie 1871 und zwar deswegen, weil nicht Bressanone, wie es die geographische Lage verlangt hätte, son dern Fortezza als Ausgangspunkt derselben gewählt wurde. Wäh rend früher die Stadt ein kleines Verkehrs Zentrum dargestellt hatte, so war sie in dieser Hinsicht jetzt fast kalt gestellt. Dadurch ver-* lor en nicht bloß zahlreiche Fuhrleute ihren Verdienst, sondern viele andere Gewerbetreibende

; besonders die Wirtsleute litten darunter sehr stark. Bressanone war so eine stille Stadt geworden. Nur als Bischof- und Studentenstadt hatte es noch seine Bedeutung. Schwer getroffen wurde die Stadt weiters durch die große Ueberschwemmung vom Herbst« 1882. Damais standen auch der Pfarr- und Domplatz unter Wasser. Und doch war diese nur ein Glied einer langen Reihe von früheren Ueberflutungen und der dadurch ver-

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1937
Brixner Heimatbuch
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Page 93 of 303
Author: Mang, Hermann [Hrsg.] / hrsg. von Hermann Mang
Place: Innsbruck
Publisher: Verl. der Marianischen Vereinsbuchhandlung
Physical description: 279 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Brixen <Region> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 102.652 ; II 67.908
Intern ID: 84584
Geschichtlicher Ueberblick. Von A. Sparber. Die Brixner Gegend war schon in vorgeschichtlicher Zeit besie delt, wie aus den prähistorischen Ausführungen hervorgeht. Es ist aber unsicher, ob der Platz, auf dem das heutige Bressanone steht, da mals schon eine Siedlung oder überhaupt Kulturboden darstellte. Die geschichtliche Zeit beginnt für Bressanone erst mit dem Jahre 901 nach Christus, Zwar wird schon 828 in einer Urkunde für das Stift San Candido (Inniehen) als Ausstellungsort Press ena

angeführt. Es ist zwar wahrscheinlich, aber nicht ganz gewiß, daß darunter das heu tige Bressanone zu verstehen ist. Sicher wissen wir aber, daß unter dem Meierhof P r i Ii s n a, den der deutsche König Ludwig IV, mit tels Diplom vorn 13. September 901 dem Bistum Säben schenkte, unsere Siedlung gemeint ist. Darin ist zu lesen, daß zu. diesem Meier hofe ganze Ortschaften, Ebenen, Aecker, Wiesen, Weingärten, Weiden, Wälder, Berge, Täler, Almen und felsige Gegenden gehörten. Er muß also sehr umfangreich

gewesen sein. Wahrscheinlich umfaßte er einen großen Teil der Umgebung. Bressanone selbst stellte ohne Zweifel damals eine ansehnliche Ortschaft dar. Sie gehörte in jener Zeit zum Herzogtum Bayern. Die Bajovaren waren nämlich um 600 über den Brenneropaß vorgedrungen und hatten allmählich das Eisak- und Pustertal besetzt und. teilweise auch neu besiedelt. Bezüglich des Na mens Prihsna ist zu bemerken, daß er als vorrömisch gilt; ob er nun keltischen, oder illyrischen oder etruskischen Ursprungs ist, konnte

von den Marnensforschern nicht sicher festgestellt werden. Die Bischöfe von Säben erkannten bald, daß sich die sonnige Ebene am Zusammenflusse des Eisak und der Rienz, also an der Ver einigung zweier bedeutender Täler, als Bischofsitz besser eignen würde als das hochgelegene, schwer zugängliche Säben, das auf einem Felsen vorsprung bei Chiusa hoch thront. Tatsächlich wurde die Uebertragung des Bischofsitzes von Säben nach Bressanone noch im 10. Jahr hundert vollzogen. Wir wissen nicht, im welchen Jahre sie erfolgte.

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1937
Vita Beati Hartmanni : Episcopi Brixinensis (1140 - 1164) ; Einleitung und Ausgabe
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Page 36 of 71
Author: Sparber, Anselm [Hrsg.] / von Anselm Sparber
Place: Bressanone
Publisher: Weger
Physical description: 65 S. : Ill.. - Als Ms. gedr.
Language: Deutsch; Lateinisch
Subject heading: p.Hartmann <von Brixen> ; f.Quelle
Location mark: 2.663
Intern ID: 189289
), den Stifter des hl. Kreuzspitales in Bressanone, so sehr lobt, obgleich er ins Schisma verwickelt war und schließ lich vor seinem Tode resignieren mußte. Dann wäre es auch leicht erklärlich, warum die Chorherrn von Novacella diesen Hermann um 1200 zu ihrem Propste erwählten, obgleich er ein Chorherr des Salzburger Domstiftes war. Wenn Hermann der Autor ist, hat er sehr wahrscheinlich die Vita zwischen 1190 und 1200 vermutlich mit Wissen und Willen des Bischofs Hein richs III. oder Eberhards

als Hospitalarius in Bressanone verfaßt und dann, als er Propst von Novacella wurde, dorthin mitge bracht, wo sie verblieb. Möglich ist auch, daß er sie im Stifte zwi schen 1200 und 1210 auf Antrieb des Bischofs Konrad geschrieben hat, nachdem er sich schon vorher in Bressanone Material gesam melt hatte. Dafür spricht folgende Stelle der Vita (siehe unten S. 50) ; domus hospitalis, que hodie Brixine cernitur in insula. So schrieb wohl nur ein Verfasser, der nicht in Bressanone, son dern anderswo wohnte

. Als sicher kann gelten, daß die Vita in Novacella oder Bressanone entstanden ist. Wenn Hermann, früher Chorherr im Salzburger Domstift, als Verfasser unserer Vita anzunehmen ist, so würde man er warten, daß er die Vita Chunradi 156 ) archiepiscopi, die Vita Eberhard! archiepiscopi, 157 ) die Vita Gebehardi et successorum eorurn, 158 ) sodann die Historia calamitatomi ecclesie Salzburgen- sis 159 ) — Salzburger Quellen, welche zwischen 1168 und 1190, also kurz vorher entstanden sind — gekannt und beoützt

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1937
Brixner Heimatbuch
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Page 95 of 303
Author: Mang, Hermann [Hrsg.] / hrsg. von Hermann Mang
Place: Innsbruck
Publisher: Verl. der Marianischen Vereinsbuchhandlung
Physical description: 279 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Brixen <Region> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 102.652 ; II 67.908
Intern ID: 84584
andauerte. Durch dieses traurige weltgeschichtliche Ereignis kam Bressanone bei den Zeitgenossen in schlimmen Ruf, Bischof Altwin wurde 1091 von seinem Sitze vertrieben. Nach dessen Tode stritten sich zwei Kandidaten, ein kaiserlicher und ein päpstlicher um den Brixner Bischofsitz. Der eine wurde von seinen eigenen Vasallen er schlagen, der andere von der Gegenpartei eingekerkert. 1122 hörte endlich der unheilvolle Investiturstreit auf; dann kehrten Ruhe und Ordnung im Hochstifte allmählich

wieder ein. Gegen Ende der Re gierung des seligen Bischofs Hart mann (1140—1164), des Grün ders des Chorherrenstiftes Novacella (Neustift bei 1 Bressanone), brach neuerdings ein schwerer Streit zwischen Kaisertum und Papsttum aus, Hartmann hielt damals fest und treu zum rechtmäßigen Papste Alexander III., obgleich er früher Ratgeber des Kaisers Friedrichs I. gewesen war. Ihm folgte der «kaiserliche Bischof» Otto von Andechs. Durch ein Diplom von 1179 verlieh Kaiser Friedrich den Brixner Bischöfen

einige Hoheitsrechte, nämlich das Münz- und Zollrecht und für ihre Residenz den Gerichtsbann und das Marktrecht. 1189 erhielten sie auch das Bergwerksregal. Durch diese Privilegien wur den sie erst Fürsten im vollen Sinne des Wortes. Deshalb umgaben sie fortan ihren Hof in Bressanone einigermaßen mit fürstlichem Glänze. Unter den Brixner Fürstbischöfen des 13. Jahrhunderts ragt Bruno von Kirchberg hervor, der von 1250—1288 regierte. Er hatte gegen einige reichbegüterte, seinem Hochstifte unterworfene Mini

sterialengeschlechter schwere Fehden auszufechten. Zu ihnen zählten die Voitsberger, die in Bressanone selbst mehrere Häuser besaßen, darunter einen stark befestigten Ansitz zwischen dem Michaelstor (am «Weißen Turm») und dem Graben und in der nächsten Umgebung zwei Kastelle, nämlich die Burg «Pfeffersberg» und «Voitsberg» (ober halb Varna gelegen), 1277 brach Bruno ihre Macht und ihre Vesten wurden bald Ruinen. Auch das andere Ministerialgeschlecht, das ebenfalls in der Brix ner Gegend reich und mächtig war, nämlich

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1937
Brixner Heimatbuch
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Page 102 of 303
Author: Mang, Hermann [Hrsg.] / hrsg. von Hermann Mang
Place: Innsbruck
Publisher: Verl. der Marianischen Vereinsbuchhandlung
Physical description: 279 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Brixen <Region> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 102.652 ; II 67.908
Intern ID: 84584
eine Blütezeit kirchlicher Kunst, wie z. B. der Dombau bezeugt. Die Musik fand damals ebenfalls reichliche Pflege. Bedeutende politische Ereignisse trugen sich im 17. und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in Bressanone nicht zu; denn durch den 30jahrigen und spanischen Erbfolgekrieg sowie durch die Türken kriege wurde es direkt nicht berührt. Wohl aber belasteten hohe Kriegssteuern und Truppendurchzüge Volk und Klerus schwer. Viel schlimmere Verhältnisse brachte aber das Zeitalter Napoleons. Schon 1797 wurde

die Brixner Gegend Kriegsschauplatz. Nach dem Falle von Mantua rückte der französische General Joubert mit 20.000 Mann rasch durch das Etsch- und Eisaktal vor und besetzte ohne, Schwertstreich das wehrlose Bressanone am 24. März. Infolge der Nie derlage bei Spinga am 2. April 1797 wurde er aber gezwungen, bald durch das Pustertal abzuziehen, um der Einschließung in der Brixner Talmulde zu entgehen. Sowohl die Stadt wie die Umgebung hatten größere Schäden erlitten, jene durch Kriegsschatzungen

, diese durch Wegnahme eines großen Teiles des Viehes. Ueberdies hatte eine Seuche, ausgebrochen im Militärspital der Klarissinnen, kurz vorher über 400 Stadtbewohner dahingerafft. 1802 brannten in Stufi es 13 Häuser ab. Infolge des Friedensschlusses von Lunevi 11 e von 1801 wurde 1803 mit den meisten deutschen geistlichen Fürstentümern auch das Hochstift Bressanone aufgehoben und seine ausgedehnten Besitzungen Oesterreich einverleibt. Damit endete die bischöfliche Herrschaft über die Brixner Stadt. Dadurch wurde

diese eine selbständige Gemeinde. Dieser Umstand brachte aber auch Nachteile. Der Untergang des Brixner Fürstentums bewirkte nämlich, daß Bressanone die politische und teilweise auch die wirtschaftliche Bedeutung einbüßte und die Fürstenherrlichkeit dahinschwand. Der Hofadel verlor seinen Dienst, verarmte und zog allmählich weg. Die geistlichen Gerichte gingen

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1937
Brixner Heimatbuch
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Page 288 of 303
Author: Mang, Hermann [Hrsg.] / hrsg. von Hermann Mang
Place: Innsbruck
Publisher: Verl. der Marianischen Vereinsbuchhandlung
Physical description: 279 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Brixen <Region> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 102.652 ; II 67.908
Intern ID: 84584
Fahrten im Schnee, Der Frühling iri Bressanone hat immer schon seine Bewunderer und Besucher gehabt. Wenn in den Tälern und in nördlicheren Gegen den noch der Aprilwind über die Fluren fegt, wenn der eisharte Boden noch wiederhallt von den Schritten des Wanderers und die Knospen noch schlafen in schützender Hülle, gleicht Bressanone schon einem großen blühenden Garten. Auch der Herbst mit seinen feurigen Farben, mit seinen apfelbeladenen Bäumen und zartbereiften saftschweren Trauben wurde

, wie sie die Schweiz und Nordtirol aufweisen, kann Bressanone nicht folgen; das milde Klima verzögert den Einzug des Winters oft bis gegen Weih nachten und vertreibt ihn wieder um Ostern. Diese wenigen Monate; aber herrscht lebhafter Betrieb auf den Höhen. Schnee ist in Menge und von guter Qualität und das Gelände kann sich messen mit den bestbesuchtesten der Alpen. Da sind die viele Kilometer sich erstreckenden Hänge der Plose und des Gabler im Osten. Eine für Auto fahrbare Straße nimmt den bequemeren Besuchern

den Schrecken des Aufstiegs. Ein unge mein abwechslungsreiches, noch zu wenig bekanntes Skigebiet sind die weiten Hügelflächen der Lüsener Almen. Freilich nimmt der Anmarsch, wenn man nicht bis Lusan das Auto benützen will, gute fünf Stunden in Anspruch, Die Westseite von Bressanone über 2000 Meter von der Königsangerspitze bis zum Ritten und über die weiter westwärts ziehenden Höhen bietet ein einziges großes Wintersport- revier. Es befriedigt mit seinem vielgestaltigen, abwechslungsreichen Relief

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1937
Brixner Heimatbuch
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Page 167 of 303
Author: Mang, Hermann [Hrsg.] / hrsg. von Hermann Mang
Place: Innsbruck
Publisher: Verl. der Marianischen Vereinsbuchhandlung
Physical description: 279 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Brixen <Region> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 102.652 ; II 67.908
Intern ID: 84584
Jesubild in der Pfarrkirche vertreten, der Oberinntaler Kaspar Jele (1814 bis 1893) malte glatt und ohne viel Temperament drei Altarbilder für die Seminarkirche, Johann Burgauner (geb. in Castelrotto 1812, ansässig in Bressanone, gestorben dortselbst 1891) schuf Altarbilder, Fahnenbilder, Porträts in mazarenischer Weise; sein Sohn Eduard zeichnete bauliche Entwürfe und Fassadenmalereien. Rudolf Jaist aus Albes, bei der Innsbrucker Glasmalereianstalt tätig, ist dem altern Burgauner ähnlich

. Der Historienmaler Anton Probst, geboren dn Bressanone 1815, Schüler Führichs, entwarf Fenster für Wiener Kirchen und malte ein Bildnis Franz Josefs für das Innsbrucker Rathaus; er starb 1892. Die Glasmalerfirma Strobl und Jäger in Bres sanone besaß in dem Neumarkter Bernhard Strobl (*f* 1930) einen — zumindest in technischer Hinsicht — auf der Höhe stehenden Fach mann. Mehr für sich steht der prächtige Landschaftsmaler Ferdinand Gatt (geboren in Innsbruck 1847, gestorben als Brixner Dombene- fiziat 1909

), der in Wien bei keinem Geringem als Rudolf Alt und dann bei Edmund Wörndle das Aquarell erlerat hatte. Seine mehr zeichnerischen als malerischen heimatlichen Hochgebirgslandschaften dürften einst zu den gesuchtesten Werken dieser Zeit gehören. Der Landschaftsmaler Gustav Schräm (1851 bis 1906) stammte aus Wien, ebenso der Genremaler Leopold Burger (geb. 1861); dieser hat auch dort die Akademie besucht, war aber dann in Bressanone ansässig und beschloß hier jung sein Leben (1903) und damit die Reihe

seiner manchmal phantastisch-temperamentvollen Bilder. «Per oppositum» fügen wir zu diesen Romantikern den 1866 in Bressanone gebornen, scharfen Karrikaturzeichner des «Simplizissimus», Eduard ThÖni, hin zu, dessen Vater hier als Bildhauer lebte. Die moderne Kunst ist der Bischofstadt am Eisack gewiß nicht fremd geblieben, doch hat sie vorerst mehr zu Erörterungen als zu Versuchen geführt. Das neue Sanatorium von dem Bregenzer Ar-

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1937
Brixner Heimatbuch
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Page 97 of 303
Author: Mang, Hermann [Hrsg.] / hrsg. von Hermann Mang
Place: Innsbruck
Publisher: Verl. der Marianischen Vereinsbuchhandlung
Physical description: 279 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Brixen <Region> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 102.652 ; II 67.908
Intern ID: 84584
Prihsna südlich davon im Ge biete der heutigen Via Roncato lagen. Aber auch auf der Nordseite standen im Gebiete der Via Mercato vecchio (Alten Marktgasse) menschliche Niederlassungen, die den alten Marktplatz umgaben. Ein zelne Forscher 2 sind der Meinung, daß diese Ansiedlung um den Marktplatz den ältesten Stadtteil darstellt, also älter sei als der Dombezirk und daß Bressanone eigentlich aus einer Marktsiedlung hervorgegangen sei. Möglich ist dies ja, da Bressanone, an der Ver einigung des Eisak

ja die deut schen Herrscher oftmals mit glänzenden Ritterheeren nach Rom, um die Kaiserkrone zu erlangen. Auf ihr wickelte sich auch der große Warenverkehr zwischen Venedig und Süddeutschland ab. Am stärk sten war er im 14. und 15. Jahrhundert, da damals die Markusrepu blik als erste See- und Handelsmacht Europas galt. Auf dieser Bren nerostraße gab es natürlich in bestimmten Entfernungen Halte- und Einkehrstationen für die Fuhrwerke, besonders zum Uebernachten. Zu diesen zählte auch Bressanone

. Sie war um so wichtiger, da da selbst die Straße ins Pustertal abzweigte. Selbstredend zogen die Brixner Bürger von diesem umfangreichen Verkehr große Vorteile. Das Wirtsgewerbe blühte auf. Auch die anderen Gewerbetreibenden, die in Zünfte vereinigt waren, gewannen von diesem regen Handels verkehr viel. Indes die Hauptbedeutung bildete für Bressanone ohne Zweifel der' Bischofssitz, Die Bischöfe taten auch am meisten für den Aufschwung und Schutz der Stadt, z. B. durch die Urnmauerung.

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1937
Brixner Heimatbuch
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Page 94 of 303
Author: Mang, Hermann [Hrsg.] / hrsg. von Hermann Mang
Place: Innsbruck
Publisher: Verl. der Marianischen Vereinsbuchhandlung
Physical description: 279 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Brixen <Region> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 102.652 ; II 67.908
Intern ID: 84584
zum hl. Michael wird bereits 1038 er wähnt, Auf diese Weise erlangte Bressanone eine besondere Bedeu tung, indem es der geistige Mittelpunkt eines ausgedehnten Bistums wurde. Bis heute noch beruht die Hauptgeltung Bressanones darauf, daß es Bischofstadt ist und deshalb wichtige geistliche Schulen be sitzt. Im Mittelalter gehörte die Domschule dazu, die Hauptausbil dungsanstalt des Weltklerus. Im Jahre 1027 verlieh Kaiser Konrad II. den Bischöfen von Bres sanone mittels Urkunde vom 7. Juni die umfangreiche

Grafschaft im Eisak- und Inntal, auch Grafschaft «Murichtal» genannt. Dadurch wurde das geistliche Fürstentum Bressanone der Hauptsache nach be gründet. 1091 wurde das Herrschaftsgebiet desselben durch die Ver leihung der Grafschaft Pustrissa {Pustertal), die sich von der Mühl bacherklause bis zur Einmündung des Gsieserbaches bei Monguelfo (Welsberg) erstreckte, vergrößert. Dadurch wurde Bressanone Haupt ort eines geistlichen Fürstentums — vielfach Hochstift genannt — und erlangte so auch erhöhte

politische und wirtschaftliche Bedeutung. Daher zählte es fürderhin im Mittelalter zu den bedeutendsten Städten unseres Landes. Bischof Poppo erfreute sich der besonderen Gunst Kaiser Hein richs III. Durch dessen Gunst und Einfluß wurde er sogar 1048 auf den päpstlichen Stuhl erhoben. Als Papst nannte er sich Dama sus 11., starb aber schon nach 23 tägiger Regierung. Sein Nachfolger in Bressanone, Bischof Altwin (1049—1097) stellte sich im gewalti gen Kampfe zwischen Kaisertum und Papsttum, der damals

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Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
1937
¬Die¬ heimische Bildhauerfamilie Reinalter.- (Beihefte zum "Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst" ; 1)
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Page 17 of 46
Author: Reinalter, Reinhold / Reinhold Reinalter
Place: Bolzano
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 27, 12 S.: Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Rainalter <Familie> ; z.Geschichte
Location mark: D II Z 193/Beih.1 (2.Expl.) ; D II Z 193/Beih.1 (1.Expl.) ; II Z 193/Beih.1
Intern ID: 166893
in seinem Ausdruck geheimes Erwarten großer Seligkeit. In der altehrwürdigen Bischofsstadt Bressanone findet sich unter den Arkaden des Friedhofes das Grabmal für den ständischen Vertreter der Städte Bressanone, Chiusa und Brunico, Franz Ghezze, gestorben 1833. Es zeigt in weißem Marmor über einer großen Schrifttafel in ein facher Umrahmung Christus, auf Wolken thronend, als Richter über die Welt mit dem Kreuze in der rechten und der Weltkugel in der linken Hand. Ungleich bedeutender ist das Denkmal im Dom

. „Der Bozner Anton Reinalter, der Schüler Kliebers und Käsmanns in Wien, war als Marmor- Tafel 6 bildhauer beliebt und schuf z. B. das Denkmal für den Bischof Franz Karl von Lodron (f 1828) im Dom' 49 ). Hierüber schrieb am 27. August 1835 Andra Alois Freiherr v. Di Pauli, der seinen Angehörigen von Innsbruck bis Bressanone entgegengefahren war, einem Freunde in Augs burg: „Zu Brixen wurde eben den Tag meines Dortseins in der Dom- seiaes Vaters betont, daß er „das Geschäft bereits durch fünf Jahre

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1937
Brixner Heimatbuch
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Page 96 of 303
Author: Mang, Hermann [Hrsg.] / hrsg. von Hermann Mang
Place: Innsbruck
Publisher: Verl. der Marianischen Vereinsbuchhandlung
Physical description: 279 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Brixen <Region> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 102.652 ; II 67.908
Intern ID: 84584
. Am Ende blieben ihnen nur mehr mehrere zerstreute Herrschaftsgebiete, in welchen sie meist zugleich großen Grundbesitz innehatten. Dazu gehörte unter anderem Bressanone selbst mit der Umgebung am rechten Eisakufer von Spi luck bis zum Tinncbach bei Chiusa, weiters das Lüsen-, Weiten- und Antholzer- tal, sodann Brunico, eine Gründung Bischofs Bruno, mit einem Teil der Umgebung, endlich die Herrschaft Anras mit Tinnitus, So war also das Herrschaftsgebiet und die Macht der Brixner Bischöfe klein geworden

und alle späteren Versuche, es zu vergrößern, schlugen fehl. Einen solchen unternahm Kardinal Nikolaus von Cues an der Mosel, Fürstbischof von Bressanone von 1450—1464. Er geriet mit dem Landesfürsten Sigismund in einen schweren Konflikt; den Anlaß dazu gab die Reform des Nonnenklosters Sonnenburg im Pustertal. Weil der Kardinal dabei die Brixnerischen Stiftslehen Si gismund zu entziehen und ihn damit praktisch als Landesfürsten ab zusetzen beabsichtigte, überfiel ihn dieser 1460 in Bruni co und nahm

religiösen und kirch lichen Verhältnisse, besonders, wenn man bedenkt, daß dieser Kardinal ein sehr frommer und gelehrter deutscher Kirchenfürst und Humanist % war. Er gilt sogar als der größte Humanist Deutschlands im 15. Jahr hundert. Bezüglich der inneren Entwicklung von Bressanone ist zu machst zu sagen, daß es, nachdem es Bischofsitz und Zentrum eines geistlichen Fürstentums geworden, einen raschen Aufschwung nahm.

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