Wie die Dolomiten entstanden. Von Dr. Georg Mutschlechner. Dieser Versuch einer kurzen, gemeinfatzlichen Erklärung der in vielem noch rätselvollen Bau geschichte ist Herrn Universitätsprofessor Dr. R. v. Klebelsberg gewidmet, der an der Er forschung der Dolomiten so hervorragenden Anteil hat und unbestritten als ihr bester Kenner gilt. Durch seine grundlegenden Werke hat er manchen jungen Geologen zu selbstän diger Weitersorschung angeregt und die litera rische Auswertung der Ergebnisse sowl
krustenvertiefung, in der sich fast ohne Unter brechung reichlich Schlamm absetzte und Schicht auf Schicht zu Stein verhärtete. Aus der Art und Struktur dieser felsgewordenen Masse, aus Versteinerungen und anderen Zeichen lesen die Geologen, daß es trotz fortwährender Zufuhr und Anhäufung neuer Sinkstoffe kaum einmal zur vollständigen Austrocknung kam, bis endlich andere Ursachen das Meer verdrängten. Das gilt auch vom Bereiche der Dolomiten. Sie sind gleichsam der jüngere, steinerne Inhalt einer flachen
Schüssel aus Brixner Quarz- pH y l l i t. Dieser uralte, faltenreiche Schiefer, der gewesene Meeresboden, kommt im Innern der Dolomiten nicht zutage, sondern wölbt sich nur an den Rändern empor, z. B. im Grödner- und Mllnößtale, am Nordfuße des Peitlerkofels,. im Eadertale usw. Am Ende des Erdaltertums, in der Per in- zeit, ereigneten sich gewaltige vulkanische Aus brüche. Glühender Gesteinsbrei quoll aus der Tiefe durch Spalten am Meeresgrunde herauf, breitete sich weithin aus und erstarrte
ihnen findet man kalkige Gesteine, reich an Bittererde, die sich namentlich an den bewaldeten Berglehnen deutlich als helle, niedere Wandstufe abzeichnen. Erst der nächstfolgende Zeitabschnitt, die mittlere Trias, verlieh den Dolomiten ihr besonderes Gepräge dadurch, daß infolge neuer vulkanischer Eruptionen nicht nur übereinander, sondern auch nebeneinander und ineinander greifend ganz verschiedene Gesteine entstanden sind. Diesmal waren es viele zeitlich und ört lich getrennte Ausbrüche dunkler Laven
, Livinallongo und das obere Gadertal gelten als vulkanische Kerngebiete. Während der Eruptionspausen sowie abseits der Aus bruchstellen lieferten kalkabsondernde Algen und Korallen den Baustoff für das helle Dolomit gestein, dem diese einzigartige Eebirgswelt ihren Namen verdankt. Der Peitlerkofel und die Aferer Geiseln, die Eeislerspitzen, Schiern und Rosengarten, die Langkofelgruppe, ein Großteil der Olanger, Pragser und Sextner Dolomiten, sie alle bestehen aus dem hellen, massigen, höch stens grob