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History
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1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 78 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
an seine Mutter meist auch eine Empfehlung oder einen Gruß an den Stiefvater hinzu; er gebrauchte dabei immer das Wort „Vater“, während er von seinem leiblichen Vater immer mit dem Ausdrucke „Papa“ sprach. Außer dieses Grußes wurde Martinis nicht gedacht; und der Gruß war sicher mehr der Mutter zuliebe als dem Gegrüßten zuliebe ausgesprochen worden. Solange Martini auf eigene Nachkommenschaft rechnete, war das Verhältnis zu seiner Frau zwar nicht ein zartes, aber es war doch erträglich

. Als aber nach spezieller Badekur die Hoffnung auf eigene Nachkommenschaft schwand, zeigte sich Martini immer mehr in seiner wahren Gestalt: er wollte das Vermögen seiner Frau für sich unter möglichstem Ausschlüsse seiner Stiefkinder thaben. Gewinnsucht war das Motiv, das ihn leitete. Martini ver suchte zuerst durch ein eisernes Sparsystem seine Einnahmen zu vergrößern und die Ausgaben für die Familie auf ein Minimum zu reduzieren. Wollte er den beiden Paduaner Studenten nicht einmal das Nötige zum Leben vergönnen

, so sollte nun auch die Familie, an der ihm ja im Grunde nichts lag, auch nichts haben. In (Trient scheint er seiner Frau eine geradezu armselige Woh nung gesucht zu haben; als nämlich im Mai 1852 das Gerückt seiner Versetzung nach Innsbruck auftauchte, schrieb Toni an seine Mutter (25. Mai) : „Überlassen Sie es nicht dem Vater allein ein Quartier zu finden, sondern beauftragen Sie etwa Frau v. Indermaur seine Schritte zu überwachen, damit Sie nicht wieder in (pin solches Loch kriechen müssen. Es blieb aber nicht bei die sem

Sparsystem, das ja, wenn überhaupt, nur sehr langsam zum Ziele geführt hätte. Martini trat schon bald, nachdem sicher war, daß er auf keine Nachkommenschaft zählen könne, an seine Frau mit der Forderung heran, ihm einen Teil ihres Vermögens als Eigentum zu überlassen. Pflichtgemäß widersetzte sich die Mutter einem solchen Vermögens raub an ihren Kindern. Aber Martini ließ nicht locker und trat mit immer neuen Forderungen hervor. Die arme bedrängte Frau blieb aber fest. Ihre Weigerung ver schlechterte

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History
Year:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 82 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
und ihre Liebe, denn der Heirat schienen sich damals unübersteigliche Hindernisse entgegen zu stellen. Die Frage Martini taucht von nun an in den Briefen nicht mehr auf; der Grund ist einfach: Frau v. Martini ging nach Kal tem und das Verhältnis zu ihrem Gatten war das einer faktischen aber nicht gerichtlichen Scheidung. Damit war aber leider die Frage nur halb erledigt. Als Martini sah, daß seine Partie ver loren war, nahm er zunächst Rache an seiner schwer beleidigten Frau. Nachdem er ihr in zynischer

, daß später eine Per sönlichkeit der Gesellschaft — es war Baronin Buol-Giovanelli — sich einmal äußerte, es sei erstaunlich, daß eine s o 1 ch e Frau so brave Kinder haben könne. Daß es so weit kam, trug aber auch die früher schon genannte Vogel-Strauß-Eigenschaft in der Fa milie, besonders der Frau v. Martini, bei. Trotz allem spann sieh diese in der fixen Idee ein, die Sache hätte noch keine so weiten Kreise gezogen, dann wollte sie auch an Martini nicht Gleiches mit Gleichem vergelten

am wirksamsten die Spitze abbrehen können, da es an schlagenden Beweisen wahr haftig nicht fehlte. Der Prozeß hätte auch einen anderen Vorteil für sich gehabt. Martini, dem die ganz überflüssige Antipathie seiner armen Frau gegen gerichtliche Schritte wohl bekannt war, nützte dies weidlich aus. Die stillschweigende Scheidung ohne

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Category:
History
Year:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 274 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
, wenn auch nicht überall aber doch da und dort Gehorsam finden könnte, und so wäre die Bresche gelegt gewesen. Aber man hatte nicht mit Tirol gerechnet. Nicht aus Zufall fand in Innsbruck in jenen Tagen eine Rie sen Versammlung der katholischen Vereine Tirols statt. Die dort beschlossene Ergebenheitsadresse an den Papst war unter diesen Verhältnissen auch eine Antwort an das liberale Ministerium; aber es sollten noch viel deutlichere Antworten erfolgen. Di Pauli schrieb an seine Frau nach der Versammlung

jede Beteiligung an der Durchführung der Verordnung ab, und ihm folgten die Gemein den. Ja selbst die gesellschaftlichen Kreise blieben von dem hie durch entstandenen Gegensätze nicht verschont. Im gleichen Briefe an seine Frau teilte Di Pauli mit: „Unter den Damen ebenfalls ein harmloser Tratsch wegen des Komitees punkto Sekundiz- feier 12 '*). Die feierliche, würdige Enzenberg, die poetisch exzellenz- liche Emilie (v. Hofer geh. v. Gartenberg) und die zerstreute prinzipielle Schaffgotseh sind sich wegen

der Frage in die Haare gekommen, ob die Statthalterin (Frau v. Lasser) einzuladen sei !2S ) Goldenes Priesterjubiläum Pi us ix.

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History
Year:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 619 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
597 den? — War es Abendstimmung, Lebensabendstimmung für Österreich und Tirol? Di Pauli war zu jener Sitzung in 8rixen erschienen. Von dort war er noch nach Innsbruck gefahren, von wo aus er an seine Frau am 13. Februar schrieb: „Meine Erlebnisse, die nicht sehr interessant sind, werde ich mündlich erzählen; so viel nur teile ich dir mit, daß ich mir in Betreff der Wiederannahme des Landtagsmandates keine Zusage habe abdrängen lassen. Ob aber die Nötigung hiezu nicht gerade in der Albernheit

der Kälterer liegt, das weiß ich freilich noch nicht.“ Dieser Brief war sein letzter Brief an seine Frau. Ex kehrte am 15. Februar nah Hause zurück. Gegen Ende Februar führ ten er und seine Betty einen längst gehegten Plan aus. Er wollte geschäftlich und vielleiht auch politischer Angelegenheiten we gen nah Meran und Vinshgau fahren, auf welcher Reise ihn Betty begleiten sollte. Die Reise mußte aber abgebrochen werden, denn Di Pauli wurde gleich in den ersten Tagen von einem hef tigen Rheumatismus befallen

, eine unbeschreibliche Liebenswürdigkeit äußerte sih in seinem ganzen Wesen. Er dankte für jede Dienstleistung in seiner ritterlichen Weise. Seiner geliebten Frau (küßte er Öfters die Hände, die ihn liebe voll pflegten, und uns Schwestern dankte er in inniger Liebe. Vor er die heilige Wegzehrung empfing, sagte seine geliebte Betty zu ihm: „Mein Toni, es ist hl. Fastenzeit; opfern wir alles auf in Vereinigung mit dem lieben Jesus.“ — „O ja,“ erwiderte er, „es ist wohl gut, wenn eine Gelegenheit geboten

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History
Year:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 337 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
. Man solle Geduld haben, das Programm werde sich in Taten ausdrücken. Di Pauli verschloß sich dieser neuen Lage gegenüber nicht und vom politischen Standpunkte aus mag ihm der Gang na Wien leichter gefallen sein als das andere Mal. Dafür aber wur e die Anwesenheit am Reichsrate durch andere Umstände ers wer Seine so innig geliebte Betty war krank, aber auch die Mutter seiner Frau, die in sehr hohem Alter stand, bedurfte anstrengen der Pflege. Es lag zu nahe, daß Betty, welche mit ihrer Sehwes er Mathilde

ich, das ist leider gewiß, und die üble Laune hat sich auch richtig in ihrer alten bekannten Farbe wieder eingestellt. r setzte diesem Brief an seine Frau vom 24. Februar 1871 nodi ie Bemerkung bei, daß er die politischen Berichte an seine Mutter senden wolle, da er damit seiner Frau in ihrer Sorge nicht lästig werden möchte. mit den Deklaranten fanden. Der kritische Punkt wegen des ungarischen Ausgleiches entsprach dem Punkte 1 der Prager Vereinbarungen. Vergl. Seite 284. Das in dem konservativen Communiqué

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History
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1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 81 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
sehen; idi meine aber, daß es meine Schuldigkeit ist, von Zeit zu Zeit an die Wirklichkeit zu erinnern, damit auf diese Anschau ungsweise kein trügerisches Gebäude errichtet werde. Diese, man könnte sagen derbe Aufklärung scheint noch nichts genützt zu haben, was sicher sehr für die unglückliche, betrogene Frau spricht. Es verstrich wieder mehr als ein Monat, ohne daß irgend ein entscheidender Schritt geschehen wäre. Am 17. März drängte Toni neuerdings: „Lieb Mütterchen, kommen Sie bald

in die Heimat zurück. Mir will Ihr Aufenthalt da drunten (in Trient) nicht mehr recht gefallen. Sie büßen bei diesem Leben noch Ihre Gesundheit und die Kraft zu einer freudigen Zukunft ein. Von ihm ist, wie mir scheint, nichts mehr zu erwarten. Hatte er Ge müt, so ist jede Blüte längst verdorrt und abgestorben.“ Aber auch diese Mahnung fruchtete noch nichts. Wohl war Frau v. Martini von der zynisch zur Schau getragenen Untreue ihres Gatten überzeugt, und wohl kaum dürfte sie nach all den zur Verfügung

stehenden Beweisen „geistige höhere Regungen“ in seinem unqualifizierbaren Benehmen mehr gesucht haben, aber sie täuschte sich noch immer vor, die Sache sei nur in engem Kreise bekannt und darüber nicht hinausgedrungen. Diese merk würdige Täuschung erinnert entschieden an die bekannte Vogel- Strauß-Eigenschaft. Der Tratsch und das Gerede ging natürlich weiter; jedermann mußte natürlich nun endlich energische Schritte der Frau v. Martini gegen ihren Gatten erwarten, oder aber sie für den schuldigeren

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Category:
History
Year:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 368 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
in irgend einer Sitzung mit Bleistift fortgesetzt; er konnte eine starke Post von Kaltem bestätigen, über die er sich freute, ln dem Befinden seiner Frau schien gerade durch den Ausschlag eine Art Krisis eingetreten zu sein; in seiner Antwort bittet er sie in ständig, doch ja vorsichtig zu sein, „denn so ein Ausschlag kann sehr wohltätig aber auch sehr bedenklich sein, wenn man ihn ver nachlässigt.“ Dann wendete er sich wieder seiner Tätigkeit in Wien zu: „Morgen werden wir Tiroler in corpore

schrieb am 17. Juni zwei Briefe an seine Frau, er sitze in Wien auf Dornen, nicht nur seien die Zustände im Parlament hoffnungs los, sondern er müsse sich auch wegen Betty ängstigen. Der Aus schlag hatte nämlich nicht die erhoffte Wendung gebracht, und so hielt er die Abreise nach Venedig für dringlich, aber: „Alles schreit, um Himmelswillen bis zur dritten Lesung des Budgets dableiben, es kann höchstens noch ein oder zwei Sitzungen dauern, — und ich muß einen Tag um den andern verstreichen sehen

in einer Zeit, die für dich wichtig wäre. Ich habe heute er klärt, daß ich über die Hälfte der nächsten Woche auf keinen Fall hl eiben werde, mögen die Dinge geben, wie sie wollen; meine Zeit und Gesundheit hätte ich mehr als jeder andere in die Schanze geschlagen; das aber könne man mir nicht zumuten, daß ich die Gesundheit meiner Frau vernachlässige, also bis Donners-

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Category:
History
Year:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 520 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
gesprochen, daß durch „die Fauatisicrung dort studierender ausländischer Jünglinge die Zwietracht auch in das benachbarte Reich getragen würde, was die so freundschaftlichen Beziehungen zu Italien stören könnte.“ Die Folge dieser Hetze war die Aufhebung des Institutes und die Ausweisung der Patres, obwohl sie längst die Staatsbürgerschaft erworben batten. Dieser Ordenszweig der Jesuiten hatte einst aus der Kon kursmasse Dr. Eberl e, des Schwagers Di Paulis nach seiner ersten Frau, den Waldhof Fennhals

erworben und als Sommerfrische benützt. Nun wurde Di Pauli der Besitz von den Jesuiten wieder angeboten, der ja so schöne Jugenderinnerungen für ihn barg. Er kaufte Fennhals, das laut Teilung ursprünglich seiner ersten Frau gehört hatte, das sie aber ihrem Schwager überlassen batte um des lieben Friedens willen. Das biezn nötige Kapital hatte Di Paulis zweite Frau zur Verfügung gestellt. Damit hörten die Iglser Reisen auf, denn nun wurde dieser alte Perk- hammer-Pichler’sche Edelsitz die Sommerfrische

8
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Category:
History
Year:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 79 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
, wo seine unglück liche Frau es sehen mußte. Diese aber trug ihre durch Ver trauensseligkeit selbst verschuldete Lage in stiller Würde. Man bedauerte in der Gesellschaft die Familie, aber man brachte nicht den Mut auf, Martini das Mißfallen merken zu lassen, denn er war ein sehr guter Gesellschafter und dank seiner Familie ein angesehener Mann. Die Familie litt natürlich sehr schwer unter diesen Verhältnissen, fand aber doch vielen Trost im Umgang mit edeln Menschen, die sich in dieser Zeit als Freunde erwiesen

. Da wären vor allem zwei Gräfinnen Alberti zu nennen, die sich in inniger Freundschaft mit Mietz und Luise fanden; auch eine andere Persönlichkeit trat damals zum erstenmal in den Kreis der Frau v. Martini und ihrer Töchter. Es war dies Franz Freiherr v. Buol. Buol war Praktikant beim Tribunal in Trient und wohnte beim fürstbischof v. Tschiderer, mit dem er ebenso wie mit Martini durch Giovanelli verwandt war; er wurde auch durch Martini in die Familie eingeführt. Natürlich blieben ihm die trau rigen

und gründete nach dem Zusammenbruche ihres väterlichen Vermögens ein Mädcheninstitut. Sie gesellte sich tüchtige Professoren bei und ihre Anstalt machte sich einen sehr guten Namen, Durch Ringseis, dem alten Studienfreund Josef Di Paulis, daraufhin aufmerksam gemacht, brachte nun Frau v. Mar tini ihre Töchter dorthin. Es brauchte die volle Klugheit und

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Category:
History
Year:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 74 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
da und denkt vielleicht an das warme Tal der Provence, in dem er geboren, an das üppige Grün und die goldenen Früchte. Der eisige Wind peitscht Mantel und Federbusch, das einzige was noch Bewegung hat. Neben dem Manne steht sein treues Pferd, den Kopf tief zu Boden geneigt unter dem Einflüsse der einschlä fernden Gewalt des Windes. Im Hintergrund verschwimmt alles in Schneesturm. Es ist ein Bild der Verzweiflung; nirgends eine Möglichkeit zu entkommen! Eine alte Frau in weißen Locken stand davor

und wendete sich hastig ab, als ich hinzutrat. Ich aber hatte gesehen, daß sie weinte. Dann kam Adalbert — Adal bert v. Röggla weilte mit seiner Frau, Mathilde v. Sdiasser, da mals in Wien, um sich zu unterhalten — und verwunderte sich, daß „die ganze Pasteten“ 800 fl Conv, koste. Du siehst also,“ fügte er hinzu, „daß ich unmöglich mit ins Belvedere gehen kann.“ Darum verträgt er auch nicht das Lustspiel im Theater. „Das Repertoire im Hoftheater ist immer sehr schlecht gewesen. Hallauische Stücke

: „Das erstemal ging ich ins Theater als Coriolan von Shakespeare gegeben wurde. Waitz und ich lasen abwechselnd nah dem Essen bei Dr. Eberle die Kritik von Gervinus vor, wobei Dr. Eberle und seine Frau sich ein paarmal, die Langeweile zu verscheuchen, küßten und dann selig einsehliefen.“ Toni ergeht sich in diesem Briefe des Langem über Coriolan und Gervinus’ Kritik hiezu. Noch mehr befriedigte ihn die Aufführung des Julius Cäsar von Shakespeare. Er konnte ein fach nicht begreifen, daß die Theaterbesucher

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Category:
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Year:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 380 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
— einer Besserung.“ Das war ja auch wirklich die gegründete Hoffnung aller wahr haft Österreichisch gesinnten Menschen. Und in der Tat: man stand vor dem Ziele. Wir haben bereits früher einen Brief Di Paulis an seine Frau zitiert, in dem es hieß: „Man kann also jetzt mit Bestimmtheit sagen, daß wir das, was wir anstreben, nicht mehr als ein fernes und zweifelhaftes Ziel vor uns haben.“ Der Ausgleich mit Böhmen und mit den Polen war so gut wie perfekt; die Zweidrittelmajorität im Reichsrat für die Umgestaltung

, welche die katholischen Traditionen Österreichs haßte, weil ihr jede Tradition fremd war, jene Richtung, welche von den Jahrhunderte alten Rechten der Länder nichts wissen wollte, weil sie alles zu einem Brei zu stampfen bemüht war, damit man die sen Brei leichter finanziell ausbeuten könnte, jene Richtung, welche ihre Befehle von auswärts bezog. — „Nur mein alter ein gerosteter Pessimismus“, hatte Di Pauli an seine Frau geschrie ben, „läßt mich noch fürchten, daß uns im letzten Momente die ganze schöne Geschichte

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Category:
History
Year:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 512 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
. Di Paulis und Paul Giovanel- lis Befürchtungen waren nicht aus der Luft gegriffen. Dr. Hans Rapp schrieb an seine Frau, Di Paulis Schwester, kurz vor der entscheidenden Klubsitzung und setzte den Brief nach der Land tagssitzung fort: „Jene Abgeordneten, die ihr Absteigequartier beim „Stern“ genommen, zeigten am Abend vor der Landtags sitzung am meisten Furcht. Auch mein Kollege Mayr, der dich vielmals grüßen läßt, war von den furchtsamen Seelen beun ruhigt und, wie es scheint, auch angegangen worden

an seine Frau und dem Berichte der „Neuen Tiroler Stimmen“. gemeinde bei der Regierung hievon erfuhr, begnügte man sich einfach, dem Pastor nahezulegen, er möge die österreichische Staatsbürgerschaft er werben. Nun aber schreibt der § 9 des Gesetzes vom 20. Mai 1874 vor: „In den Vorstand einer Kultusgemeinde können nur solche Mitglieder der selben berufen werden, welche österreichische Staatsbürger sind und im Vollgenuß der bürgerlichen Rechte stehen.“ Ähnlich lagen die Verhältnisse in Innsbruck

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Category:
History
Year:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 324 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
So stand es, als Di Pauli wieder in Wien eintral. „Die Dinge“, schrieb er an seine Frau, „drängen immer mehr zur Entscheidung, und es ist eine wahre Hetze: Sitzung, Klub, Besprechung mit den Polen und dann Gewissenserforschung bei den Ministern nnd der Tag ist so ausgefüllt, daß man hundemüd ins Bett geht.“ Diese Hetze verdroß ihn nur deswegen, weif er in dem „ewigen Gerede“ und dem tatenlosen Herumverhandeln keinen Ausweg aus dem Labyrint der Lage sehen konnte: „Ja, wir werden halt

sein werde, vorderhand aber zu großen Börsenmanövern gebraucht wurde.“ Über die Lage in dem unglücklichen Reichsrate berichtete Di Pauli an seine Frau: „In Wien bin ich und fange an sogar guten Humors zu sein, da ich die Überzeugung habe, spätestens Anfang nächster Woche heim zu kommen. Die Rat- und Kopf losigkeit, über die ich in Kaltem so manches erzählte, hat den höchsten Grad erreicht, und wir scheinen hier nur eines konsta tieren zu sollen, daß es nämlich in Österreich keine regierungs fähige Partei mehr gibt

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Category:
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Year:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Page 363 of 643
Author: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 618 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Location mark: II Z 92/19
Intern ID: 104612
sitionsfond gänzlich gestrichen wurde und der in den meisten Budgets die nötigen Mittel versagt werden, wird nur noch ein Verlangen an das Haus stellen, nämlich die Wahl in die Delega tionen, die schon auf den 20. Mai einberufen sind. Werden diese verweigert, so bleibt nur noch die Auflösung übrig ... An seine von Sorgen gequälte Frau schrieb er gleichfalls am 14. Mai; er fügte dem an seine Mutter geschriebenen und schon abgesandten Brief ergänzend hinzu, daß man im Parlamente soeben

, soll und will ich mit dir tragen.“ Er beschwört sie dann, doch möglichst auf sich aufzu passen, und alles zu tun, was zur eigenen Schonung nötig ist. „Liebstes Bettele! Du weißt recht gut, daß ich weit entfernt bin, dich an der Pflege deiner Mutter zu bindern; ich möchte dir keine Erinnerung verkümmern, u n d du sollst dir den Segen, den Gott so guten und lieben Kindern, als ihr seid, verheißt, in ganzer Fülle erwerben.“ Als Di Pauli an diesem Briefe schrieb, hatte seine Schwiegermutter Frau v. Schasser-Call schon die Augen

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