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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 1 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
c > >•; -i y y Zur Geschickte der Landwirtschaft in Tirol Von Prof. Otto Stolz Inhaltsübersicht I. Über Flurverfassung urtd Besitzformen im allgemeinen S. 94: Belege für die Dreifelderwirtschaft in Tirol S. 94. — Flurformen, Gemenglage, Gestöß, Äne- want S. 96. — Flurzwang, der sog. rechte Kreis und dreijährige Fruchtfolge ohne Brache im Pustertal S. 97 f. — Das Ausfallen der Brache und die Egartenwirtschaft allgemein in Tirol S. 99. — Die bäuerlichen Besitzeinheiten, Hof, Hube, Lehen, Söllhaus

, Kammerland, und deren Bedeu tung S. roo f. — Hausgenossen, Gemeiner, Mithausereien S. 102. — Vierteile und 'Watschar S. 103. II. Über Wiesenbau S. 104: Ausdrude und Begriff „Egert" in Tirol seit dem 13. Jahrh. S. 104 f. — Wiesen und deren Nutzung, Heu, Grummet und Pofel S. 106. — Frühwiesen, Spätwiesen, Anger S. 107. — Düngung und Bewässerung der Wiesen S. 107 f. III. Über Viehzucht S. 108: Haltung von Rindvieh, Schafen und Ziegen S. 108. — Haltung von Schweinen S. rir. — Haltung von Pferden

und entsprechende Leistungen nach den Urbaren des 13. u, 14. Jahrh. S. in f. — Die Pferdeweiden in den Auen am Inn und der Etsch, Stutenhöfe und Roßalmen S. 112. — Equi indomiti im 13. Jahrh. S. 113. — Nachrichten über die Einfuhr fremder Pferde und über Pferderassen in Tirol seit dem 16 . Jahrh. S. 113. — Urba- rielle Abgaben von der Geflügelzucht S. 114. — Urbarielle Abgaben an Fischen und Wildbret S. 115. XV. Acker- und Gartenbau S. 11; ff-: Die verschiedenen Getreidearten, Weizen, Roggen, Gerste und Hafer

nadi den Urbaren des 13, Jahrh. S. 115. — Zeit der Aussaat S. 116.— Die quantitative Verteilung des Getreidebaues in Tirol seit dem 13. Jahrh. S. 116 f. — Der Be darf an Saatgut und dessen Verhältnis zur Ernte S. 117 f. — Gute und ungünstige Getreidelagen in Tirol nach Angaben des 16 . u. ij. Jahrh. S. 1 iA- — Kornhöfe, Landroggen S 120. — Die Ein führung des Maises (Türken) in Tirol S. 120. — Abgekommene Getreidearten, nämlich Hirse, 'Fench, Sürch S. 121 f. — Versuch des Anbaues von Reis S. 123

der landwirtschaftlichen Erzeugung und Be triebsweise oder Technik in Tirol. Hiebei sollen aus Urkunden, Ur baren und anderen Aufzeichnungen des rz. bis ry. Jahrhunderts, wo aber die be treffenden Erscheinungen nicht früher auftauchen, auch aus Aufzeichnungen der späteren Zeit die Belege für die verschiedenen Arten der landwirtschaftlichen Er zeugung erfaßt und dargestellt werden. Da es sich bei der Landwirtschaft um eine alltägliche Beschäftigung der Bevölkerung handelt, wird vieles

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 31 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
mittelbar hintereinander angeführt, ein Zeichen, daß sie als Fruchtgattungen doch unterschieden wurden 121 . Im Ganzen betrug die Menge des milium und panicium, das in allen landesfürstlichen Ämtern von Tirol jährlich gezinst wurde, 201 Maß, gegenüber 14552 Maß Roggen (Ä. ö, G. 90, 701). Das zeigt am besten, wie gering der Anbau von Hirse jeder Art im Vergleiche zum Roggen gewesen ist. Laut Staffier (allgem. Teil, S. 204) betrug er um 1830 noch einige tausend Halb metzen, auch Hausmann (Flora

von Tirol, 1851) kennt im Etschtal noch Äcker mit Hirse, Fenich und Sirch. Seither verschwanden diese als Nutzpflanzen fast ganz. Letztere Pflanze, lateinisch S u r g u m, deutsch S ü r c h oder Sirch, auch Moh renhirse (botanisch Sorghum) ist auch eine Gräserart, die zur Getreidegewinnung, insbesondere in feuchtwarmen Gegenden, gebaut wurde; in Tirol laut der landes fürstlichen Urbare von 1288 und 1406 im Etschtalboden von Terlan bis Trient, insbesondere in den Ämtern Bozen-Gries, Enn (Neumarkt

in Vorarlberg noch fast allgemein für den gewöhn lichen Weizen. Für Deutschtirol vermag ich ihn in gar keiner Aufzeichnung nach zuweisen, wohl aber am romanischen Nonsberg und im Amte Fersen (Pergine) bei Trient * 1 ' 4 . — Eine minderwertige Art des Hafers, der Wildhafer, heute als Unkraut im echten Haferfeld gefürchtet, wird im 14. Jahrhundert in Tirol einmal genannt, aber zugleich von denen, denen er als Nahrungsmittel zugemutet war, zurückgewiesen 12S . Das Heide körn oder der Buchweizen (botanisch

Polygonum) zählt im Gegensatz zu den bisher besprochenen Getreidearten nicht zur Gattung der 121 So in den ältesten Urbarverzeichnissen für das Trientiner Amt zu Bozen von zirka 1235 ( 1 . Ferd., Hist. Kom,), wonadi z. B. der mansus villicos de Ffatena (Hatten bei Kal tem) II modios milii et panieil und III modios surgi zinst. Ferner im tirol. Urbar von 1406, Fol. 253 bei Fersen; im Nonsberg in Urk. v. 1306 wie oben S. 122, Anm. n6. In einem Urbar für das Amt Caldonatsch (Caldonazzo in Valsugana

. 1 S. 21). 123 S. Bidermann, Die Nationalitäten in Tirol (1886), s. 33 f. Atz, Chronik von Terlan (1902), S. 77. Als Handelsartikel kommt Reis in Tirol viel früher, im 13. Jh., vor (Stolz, Zoll wesen Tirols, A. ö. G., 97, 777.) 124 S. oben S. 123, Anm. 116; Gesamturbar von Tirol von 1406, Fol. 293 f-, in der Form „spelten“. J * 5 Vgl. Stolz, Schwaighöfe, S. 132 (Hintertux).

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 22 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
gehalten werden; damit ist jedenfalls die heute so genannte Haflinger Rasse gemeint, die als Saum- und Reitpferd für Bergwege so geschätzt ist ,n J Die Errichtung staatlicher Hengststationen (Beschälanstalten) begann in Tirol im Jahre 1824 und seither sind die Maßnahmen zur Verbesserung der Pferde-j zucht genauer und aktenmäßig zu verfolgen. Die Grundlage zur Entstehung bezw. Auslese der Haflinger Rasse ist aber sicherlich viel älter, sie geht zürn mindesten in jene Zeit zurück, da zu beiden

Überlieferung, daß die Haflinger von Bur gunder Pferden abstammten, die im 14. Jh. Kaiser Ludwig seinem in Tirol regierenden Sohne geschenkt habe, lehnt er aus somatologischen Gründen ab. Eine zuverlässige geschichtliche Be stätigung jener Überlieferung wurde bis jetzt nicht gefunden. — Die bayerische Regierung wollte im Jahre 1813 durch Einführung staatlicher Beschälanstalten die Pferdezucht im Innkreise (Tirol bis Meran und Klausen) heben. Die Rückgabe des Landes an Österreich kam dazwischen

gelegenen Bauerngüter, zinsen ihrer Grundherrschaft Hühner (pulii) zum Schlachten, bis zu j Stück, und Eier (ova), 30 bis zu 60 Stück der einzelne Hof- Diese Zinse werden vielfach als „Weisat“, d. i. eine besondere Ehrung des Bau- oder Eigenmannes an seinen Herren, bezeichnet 70 . Das geht z. B. laut der landesfürstlichen Urbare fast gleichmäßig durch das ganze Land, nicht minder aber auch laut jener der geistlichen G rundherrschaften 11 . Seltener sind Kapaune 75 Weiteres zur Pferdezucht in Tirol

im 19. Jh. s. bei Kaltenegger, Feldbau, Viehzucht in Bd. Tirol der österr.-ungar, Monarchie in Wort und Bild, S. 534. 75 g g. Stolz, Verkehrsgeschichte des Jaufen. Schlernsehriften 12, S. 144 f. 78 Vgl. Wopfner, Erbleihe, 8. 13;. 77 Urbar von 1288 (Zingerle) und Einnahmetafel der Grafschaft Tirol von 1300, A. ö. G. 90, $ f ; Urbar der Grafen von Görz von izoo für das Pustertal; Urbar des Stiftes Wilten von 1305; Santifaller, Cal. Winth., S. 105 und 115 ff. Urbar des Stiftes Sonnenburg von nie Hier S. 72 die merkwürdige

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 3 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
Teil brach (unbebaut) gelassen und als Weide benutzt wurde; jedes Jahr wurde nun zwischen diesen Teilen gewechselt, um dem Boden Gelegenheit zur Erholung zu geben 2 . Auch für Tirol, insbesondere für die breiteren Ebenen in den Haupt tälern, finden wir Andeutungen einer solchen Wirtschaftsweise, Die älteste der selben hat Q. Redlich in einer Traditionsurkunde des Hochstiftes Brixen aus der Zeit um das Jahr 1000 gefunden, indem in dieser die zu einem Gute in Vomp im Unterinntal gehörigen Felder

in Tirol weisen auch gelegent liche Angaben über Zehent- und Zinsrechte hin. So wird in einer Urkunde vom Jahre 1450 ein „Zehent in Kolsazer obley auf beden veldern“ als landes fürstliches Lehen genannt 7 . Diese „beiden Felder" sind am ehesten wohl jene Teile der Feldflur des Dorfes Kolsaß (östlich Hall), die jeweils mit Wintersaat und Sommersaat bestellt waren. Das dritte Feld, die Brache, kommt, weil nicht fruchttragend, für den Zehent nicht in Betracht. Im Tiroler Haupturbar von 2 Wohl die beste

Unterweisung über die Flureinteilung und Flurverfassung im allgemeinen geben die Artikel von Schwerin in Hoops Reallexikon d. german. Altertumskunde 2, 68 ff. 3 Redlich, Ein alter Bischofsitz im Gebirge, Zt. d. D. u. österr. Alpenvereins, 1890, S. 4 6 und 60 , Anm. 20; Acta tirol. 1, 19. Der in der Urkunde gebrauchte Ausdruck „m e s s i s“ bedeutet sidier Ernte oder Schnitt; im lateinischen Urbar des Stiftes Sonnenburg vom J. 1296 steht an derselben Stelle (Fol, 19) „messis“ wie im deutschen Urbar von 1315

(Zingerle, S. 99) „snit". Redlich und nach ihm Michael, Gesdh. d. d. Volkes im 13. Jh. 1, 26, Anm. ;, sagen, daß die Drei-Felder-Wirtschaft noch heute die gewöhnliche Form des Bodenbaues in Tirol sei; dies ist nicht zutreffend, sondern dürfte eine Verwechslung mit der Egartenwirtschaft sein, die tatsädilich in Tirol weitaus die vorherrschende Form des Bodenbaues schon lange war und heute noch ist. (Vgl. unten S. 104.) Andererseits hat Riezler, Geschichte Baierns 1. 248 (2. Auf!.), jenen Beleg

für die Geltung der Drei-Felder-Wirtschaft im bajuvarischen Stam mesbereich nicht übernommen. Dafür erwähnt er als solchen eine Urkunde von 827 aus dem Freisinger Traditionsbuch (Bitterauf, 1, Nr. 546), die aber in Wirklichkeit nur von der Heu- und Kornernte und dem Pflügen des Ackers, nicht aber von irgend einem Wechsel des An baues innerhalb mehrerer Jahre spricht, * Wopfner, Lage Tirols, S. 23. Tirol. Weist., 1, 134 und 2, 304 f. „ z ’ Wilten, S. ijo; Tir. Weist., 1, 241; 2, 359. Tir. Weist., 2, 233

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 25 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
grenze seines Gedeihens gelangt war 88 ..Man darf nun annehmen, daß die Gat tung und der Betrag der Urbarzinse dem Anbau und der Ernte des betreffenden Gutes verhältnismäßig entsprochen hat. Da nun ferner die zu den landesfürst lichen Urbarämtern zinspflichtigen Güter — wenn auch in wechselnder Dichte und Zahl — sich über ganz Tirol verteilten, kann man aus dem Erträgnis dieser Ämter auch auf die Verteilung der Getreidearten im Lande überhaupt annähernd schließen. Demnach ist also damals

im iz. Jahrhundert in Tirol im Verhältnis zum Roggen viel weniger Weizen gebaut worden als später. Später verschob sich dieses Verhältnis wie in anderen Ländern so auch in Tirol zu Gunsten des Weizens. Im Jahre 1615 wurden in Tirol über Befehl der Re gierung gerichter- und gemeindeweise die Vorräte der einzelnen Bauern an Ge treide sowie ihr Bedarf an Saatgut (Samen) gezählt 80 . Aus dieser „Getreidebe schreibung" ergibt sich nun, daß damals im Inntal von Innsbruck abwärts und im Eisack- und Pustertal recht

Betriebsmitteln und hat bei seinem Wegzuge denselben mit dem Gute wieder zu übergeben. Diese Ausstattung der Güter nannte man wie in den benachbarten Ländern so auch in Tirol „B e r i ch t" oder auch „Gericht“ (in lateinischen Texten „pro judicio“), das bedeutet soviel wie Entrichtung und hat mit Gericht im Sinne eines Amtes der Rechtspflege nichts zu tun. Freilich sind solche Vermerke in den Urbaren, die auf Tirol sich beziehen selten genug 90 . Ferner erhielten manche hochgelegene Schwaighöfe regelmäßig

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 38 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
Tr Als im Jahre 1828 die österreichische Regierung das staatliche Tabakmonopol, das sonst in der Monarchie schon galt, auch in Tirol einführte und den Tabakbau wieder auf den Kreis von Rovereto beschränkte, gab es daher im Lande viel Un mut und Enttäusdaung. Man zählte das Recht, Tabak zu bauen, geradezu unter die besonderen Vorrechte des Landes Tirol, für welche seine Schützen so oft frei willig die Waffen ergriffen hätten. Unter Berücksichtigung dieses Gedankenganges erhielten

, zwanzig und vierzig (z. B. Fol. 35, 72 und 94) genannt 171 . Alten Bäumen hat man frische Pelzer aufgepfropft, um sie wieder ergiebig zu machen 172 . Eine Urkunde, mit der im Jahre 1430 der Abt von Georgenberg das 187 S. F. Wieser, Zur Geschichte der Tabakproduktion in Tirol, in den Mitteilungen der k. k. österr. Tabakregie, 1905, Heft 3, 1906, Heft 1, 1907, Heft 2; ferner Staffier, allg. Teil, S. 242 f. Bei Dalla Torte, Flora von Tirol VI., 3, S. 238, fehlt der Hinweis auf jene Auf sätze von Wieser

. 188 AT. 1, 344; FA. z6, 11; Santifaller, Cal. Wint., S. 69; Stolz, Wüten, $, 134. 188 Stolz, Gesch. d. Stadt Vils, S. 58; Zingerle in FMGT. 13, 15. Die Gemüse heißen demnach auch „Gartlkraut“, darunter sind auch Spargeln (bei Telfs) erwähnt. Vgl. dazu auch oben S. 126, Anm. 140. Wie Zingerle hier darlegt, bezieht sich der in Tirol öfters vorkommende Flur name „Rosengarten“ nicht auf einen künstlichen Blumengarten, sondern auf blumenreiche Wiesen und Waldblößen mit stark blühenden Gesträuchern. 170

So pomerium AT. 1, 349; 2; 46;; FA. 34, 170; Santifaller, Cal. Wint., S. 101 u. 279. In der Gegend von Brixen und Bozen. Stolz, Deutschtum in Südtirol 1, 29, Reg. 7, für Eppan. — Poumgarten im Idf. Urbar von 1288, Zingerle, S. 91, A. j7 (für Velturns), S. ioj, A. 202, S. 138, A. 58, ferner im Gelt von Tirol. Die mundartliche Form „pongart“ als Zubehör einer Hube zu Pfons bei Matrei 1257, s. oben S. 100 (Vgl, Sdimeller, Baier. W. B. 1, 240.) 171 Dieses „perenter" kann ich in den einschlägigen Wörterbüchern

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 45 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
die sich auf den Betrieb der Landwirtschaft und auf Ackergeräte beziehen 204 . Das kann uns natürlich auch deren Kenntnis und Handhabung im damaligen Tirol beweisen. Als im Jahre 1311 seitens des Landesfürsten eine außerordentliche Steuer in Tirol ausgeschrieben wurde, hat man „housgeschirre und phlukgesehirre und eysengeschirre" als steuerfrei erklärt 205 . Am ausführlichsten berichten über die Ackergeräte wie über die Hausgeräte die Inventare, das sind die Verzeichnisse der Fahrhabe

(Egge), Segensen (Sensen), Rechen, Gabel, Korngabel, Gartgabel (leichte Gabel), Mistkral, Trisdil (Dreschflegel), Tenglgschirr, Wetzstain, Ackerhau, Mal hau (zum Aufmachen der Maler oder Wassergräben), Joch, Kumet, Tschungl, Amplitz (zum Joch gehörig) u. a. Weit ältere, von Zingerle in jener Ausgabe nicht berührte Fahrnisverzeichnisse sind in dem Urbar Meinhards von Tirol zum Jahre 1292 für die Amtshäuser (Schlösser) zu Neuhaus und Gries bei Bozen und zu Salurn eingetragen. An Ackergeräten

bei Mayrhofen im Zillertal vom Jahre 1563 in meiner Abhandlung „Die Schwaig- höfe in Tirol“, S. 59 f. Ich will die dort mitgeteilten Verzeichnisse von bäuerlichen Einrichtungsgegenständen und Gerätschaften hier nicht wiederholen und nur auf folgendes hinweisen. Einerseits auf die Art der Pflüge: Im ersteren Inventar wer den „4 Pfluege, pesser und leichter“ angeführt, weiters 2 Wagensun (d. i. Pflug schar), Trattensech (Pflugmesser), Pfluegstoß. Das Zillertaler Inventar unterschei det „Berg- und Ebenpflueg

des 16. Jahrhunderts vorliegen, enthalten massenhaft solche Fahrnisverzeichnisse 204 S. Steinmeyer und Sievers, Altdeutsche Glossen, 3. Bd., S. 660 ff. — A. Zingerle, Dom- und Stiftssdiulen Tirols im Mittelalter (1896), S. 14 f- Hier das altertümliche „Wagensun, vomer“, d. i. Pflugschar. so» H.-St.-A. München, Tir. Cod. 7, Fol. 9. 2M Zingerle, Urbar Meinhards, S. 3 f. (Einleitung). Andere Fahrnislisten für Neuhaus von 1313 und für Petersberg von 1330 enthalten die tirol. Raitbüchcr, Cod. 286, F. 23, und Cod. 287

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 19 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
Über die Haltung von Schweinen habe ich ebenfalls in meiner Abhand lung über die Schwaighöfe von Tirol (S. 86 f.) manches mitgeteilt, insbesondere über die Abgabe von Schweinen und Schweinefleisch an die Grundherrschaften und Über die besondere Belastung der Mühlen mit solchen Abgaben. Weiters ist noch darauf hinzuweisen, daß in den Weisnimern bis ms 18. Jahrhundert sehr häufig vom gemeinsamen Austrieb der Schweine eines Dorfes auf die Weide und in den Wald die Rede ist 55 . Der Bestand

an Eichen- und Buchenwäldern und da mit die Möglichkeit der Schweinemast auf freier Waldweide war ja in älterer Zeit viel ausgedehnter als heute. Eine der ältesten diesbezüglichen Erwähnungen aus Tirol bietet die Stiftungsurkunde^des Klosters Voldepp oder Manathal bei Kramsach im Inntal vom Jahre 1267 • , Daß im mittelalterlichen Tirol infolge des starken Handelsverkehres und des Bedarfes der Ritterschaft Pferde in beträchtlicher Menge vorhanden waren, ist ja von vornherein anzunehmen. Es liegen darüber

auch bestimmte Nachrichten vor. Laut des Urbares von 1288 waren von den grund- und vogteihorigen Gü tern in manchen landesfürstlichen Ämtern eine große Zahl von Rossen jährlich zu stellen: so im Amte Petersberg (Silz und Otztal) 288 Hortenberg (Telf ) Innsbruck 81, Thaur 169 Rosse; ähnlich m den Ämtern Wipptal (Sterzing) und Ulten bei Meran 57 . Das Einnahmsverzeichnis der Grafschaft Tirol vom Jahre 1300 (AöG. 90, 702) führt 513 „equi vecturales; aus dem ganzen Bereiche jener als landesfürstliches Recht

., Dies nach einer Zusammenstellung im handschn ■■ r- ar . c , ff -> und im Einnahmsyerzeichnis der Grafschaft Tirol v H J ^ 'z,' ^1) 'vom Amte Ulten: i»o heißt es im Einnahmeverzeichnis von 13°° j A j nrr W p, dpn ,1 Pferd“ zur „HabMtur ibi cqui jj ad mandatum d “™°'u",e r den GnilÄmsen dieses Amtes »irden ÄieAlne L “n d " f ™h«Tm ZLar"°---° ^ «*“ WT M einzelne« ” • 4 1/15 « LtVten unter den grundzinsbaren Naturalien angeführt. Bei Äf U Cm / V° d l r % R i S!kokS (Zingcrlc, Hof Nr. 34) heißt es: „für eines » m t er Orube

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 20 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
abgelöst 59 . Das Gericht Passeier war nachweislich seit dem iz. Jahrhundert zu Fuhr- und Saumdienste für die landesfürstliche Hofhaltung verpflichtet, ohne daß diese gerade in den Urbaren verzeichnet wären 80 . Geistliche und adelige Grundherren in Tirol verlangten ebenfalls von ihren Untertanen Fahrdienste, die dann meist in ihren Urbaren seit dem 13. Jahrhundert eingetragen sind; so in besonders erheblichen Ausmaße das Hochstift Brixen im Pritsch-, Pfunders- und Antholztale 61 . All

dies hat Pferdehaltung bei den Bauern zur Voraussetzung. Im Amte Kitzbühel hielten viele der einzelnen Bauerngüter neben den Rindern ein bis vier Rosse je nach ihrer Größe 8Z . Im Landgericht Rattenberg im Unterinntal hatten laut des Saalbuches von 1416 die Untertanen 80 „Samroß“ für den Fracht zug beizustellen, den die Herzoge von Bayern jährlich aus dem Etschland für ihren Hofbedarf gehen ließen und für den sie in Tirol Zollfreiheit genossen. I11 jenem Salbuch wird auch vielfach der Viehstand der einzelnen

-, Demgemäß werden im Tirol. Gesamturbar von 1406, Fol. 246, diese Pferdedienste unter, dem Titel „r o s s 1 o m" in Geld zu 1 Pfund Berner für je 1 Roß angeführt. In den Ämtern Innsbruck und Thaur finden wir im ij, und 1 6. Jh. überhaupt keine Rossedienste oder Geld zinse unter solchem Titel. — Audi in der Hofmark Wilten des gleichnamigen Klosters bei Innsbruck hatte jede Hube 2 bis 3 „Petross“ zu stellen, d. h. entsprechende Spanndienste für die Grundherrschaft (Stolz, Wüten, S. 78 und 157). 59 Siehe

die Angaben in der vorigen Anmerkung. Für das Amt Sterzing batten schon laut des Urbars von 1288 (Zingerle, S. 75) einzelne Höfe, rossphenninge" (2 Pfund) zu leisten. 60 S. Stolz, Jaufen in Schleraschriften 12, S. 144 f- 61 S. Stolz, Transportwesen in Tirol, Vierteljahrsschrift f. Sozial- u. Wirtschaftsgesch. 8, Seite 203 ff. und Stolz, Rodfuhrwesen in Tirol ebenda 22 S. 148 ff., wo viele Belege für solche grundherrliche Fuhrdienste angeführt sind. ®* Im Saalbuch von Kitzbühel von zirka 1400

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 28 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
Bericht über den Zustand der Güter des Amtes Kastelbell im Vinschgau vom Jahre 1320 über den schlechten, offenbar infolge besonderen Mißwachses herbeigeführten Zustand der Roggenernte beim Meierhof zu Morter: „da waz daz poesist chorn von rokken, daz ich ie gesach 100 “. Manch andere Getreidearten, die früher in Tirol gebaut wurden, sind hier in den letzten Jahrhunderten völlig verschwunden, eine ist aber neu dazu ge kommen, nämlich der Mais, in Tirol allgemein Türken (mundartlich Türggen) genannt

. Diese Getreideart stammt ursprünglich aus Amerika, ist aber in unsere Gegend aus Spanien über Italien oder aus dem Balkan gekommen, daher die Bezeichnung Welschkorn und türkischer Weizen. Letzterer Name kann aber nach einer Meinung auch von der Ähnlichkeit des Narbenbüschels der Pflanze mit einem Türkenbarte oder von der Höhe und Starke der Pflanze kommen. Für das Auftreten des Maises als Nutzpflanze in Tirol liegen folgende schriftlich beglaubigte Angaben vor 101 : In Rechnungen des Amtes Salurn aus den Jahren

1573 bis 1585 werden als Einnahme an Zehentgetreide regelmäßig „25 Star türggischer Weizen“ ausgewiesen 102 . Demnach muß damals in der Gegend von Salurn, jedenfalls auf den flachen Böden gegen die Etsch zu schon ziemlich viel Türken gebaut worden sein. Dies bestätigt Marx Sittich von Wolkenstein in seiner Chronik und Landesbe schreibung von Tirol und rühmt die gute Verwendbarkeit des neuartigen Ge treides. Auch für das benachbarte Geridit Neu- oder Deutschmetz (Mezzotedesco) und Telfan

Torre, Flora von Tirol, VI, 1, 150, sind demnach ganz unzulänglich und gegenüber dem wahren Sachverhalt direkt irreführend. 102 I. St.-A., Ferdinandea Rep., Fol. 138, Nr. 206. 120

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 8 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
derselben bringt für Tirol ein in der z. Hälfte des 1 13. Jahrhunderts in einem Kodex des Klosters Benediktbeuren eingetragener Zu- i satz zu einer Urkunde vom Jahre 1257. Die betreffende „Huoba“ liegt zu j Pfons bei Matrei und zu ihr gehören „akir, wisen, anger, piunt, pongarte“, und 1 auch zwei „selehuser“, die zusammen mit einigen Grundstücken ein „sellehen“ j bilden 22 . Diese Söllhäuser und Söllgüter (ihre Besitzer Sölleure oder Seid- i ner) werden in Tirol wie in seinen deutschen Nachbarländern später

sehr häufig J genannt, es waren dies im Gegensatz zu den Huben und Lehen die Wohn- j statten von Leuten, welche nur ganz geringen Grundbesitz und keinen Anteil am j Gemeinbesitz des Dorfes hatten und sich vielfach als Tagwerker bei den gro- \ ßeren Bauern verdingten. Diese im sozialen Gefüge der Dörfer wichtige Stan- j desgruppe der „Kleinhäusler" oder „Sölleute“ wird also durch jene Urkunde von { 1257 für unser Land zum ersten Male bezeugt 23 . - Eine, soviel ich sehe, nur in Tirol

Reallexikon d. german, Altertums- > künde 2 , S. 541 u. 563 f. — Im besonderen für Tirol Wopfner, Erbleihe, S. ioq; Deutsch- i mann, Entstehung des Tir. Bauernstandes, S. 70 ff. Stolz, Landesbeschreibung A. ö. G. 107, : 17; Werunsky, österr. Reichsgesdh., S. 711; Stolz, Hofmark Wilten, S. 71 ff., wo jene ; Einteilung an einem bestimmten Beispiel näher dargelegt wird. i 21 Redlich A. T. 1, Nr. 4, 179a, 21 za. „hoba cum domibus, ceteris edificiis, agris, pratis, campis, ; silvis“ etc. in den Zubehörformeln

(darauf verweist auch Deutsdimann, Tir. Bauernstand, ; S- 71)- 22 Von Baumann, Bcnediktbeurer Urk. im Sitzungsber. d. bayr. Akad. d. Wiss. hist. Kl. 1912, ! 2. Abh., S. 111, wörtlich mitgeteilt. 22 Spätere Erwähnungen (seit dem 15. Jahrh.) der Sölleute und Söllgüter und Erklärung ihres ; Wesens bringt Wopfner, Lage Tirols, S. 19 f. und 75 f. Ferner Tirol. Weist. 4, 923. — Nach * Leser, Mhd. Wörterbuch bedeutet „sclde“ Wohnung. 100

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 2 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
zu sammeln und allen, die sich um dessen Geschichte überhaupt kümmern, vorzutragen. Diese Sammlung soll deshalb nicht vollständig sein, sie kann nur Stichproben und Beispiele geben, welche den allgemeinen Zustand andeuten. Wird ja ein solcher Versuch, die Geschichte der landwirtschaftlichen Technik aus den historischen Quellen darzu stellen, hier zum ersten Male unternommen. Die Forschungen, welche ich anläßlich meiner Abhandlung über die Schwaig- höfe in Tirol angestellt habe und die mich durch viele

zwischen der Landwirtschaft in Tirol und den anderen Ländern anzustellen. Über die Sozial- und Rechtsgeschichte des Grundbesitzes und Bauernstandes in Tirol im Mittelalter liegen bereits verschiedene wissenschaftliche Darstellungen vor, auf die ich hier nur verweisen will. Insbesondere seien in diesem Sinne die drei ersten Abschnitte in dem Buche von H. W o p f n e r, „Die Lage Tirols zu Ausgang des Mittelalters“ (erschienen 1908) genannt, wo in zusammenfas sender Form die Ergebnisse von besonderen einschlägigen Arbeiten

der Grundbesitzverteilung und so zialen Schichtung im früheren Mittelalter darf als eine Bereicherung der For schung bezeichnet werden \ Die literarischen und archivalischen Belege zitiere ich in der vorliegenden Arbeit in gleicher Weise wie in meinem bereits erwähnten Buche „Die Schwaig- höfe in Tirol“ (Wissenschaftliche Veröffentlichungen des D. u. ö. Alpenvereins, 5. Heft, 1930) und ich verweise daher auf das dort gebrachte allgemeine Ver zeichnis von Druckwerken und auf das besondere Verzeichnis der Urbare. X. Uber

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 37 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
, der im Handelswege eingeführt worden ist und bekanntlich im Mittelalter überall als hoher Wertmesser galt. Für die Pfefferzinse des Stiftes Marienberg von Grundstücken bei Meran und Schlanders, des Stiftes Chiemsee in Hötting, möchte ich dasselbe annehmen 166 , Der Tabak, der bekanntlich im 16. Jahrh. aus Amerika nach Europa gelangt ist, hat in Tirol nach manchen Verboten dieses zuerst für schädlich gehaltenen Reizmittels im Jahre 1662 eine fiskalische Regelung des Handels mit ihm erfahren. Damals erhielt

der Jude May von der landesfürstlichen Regierung eine Art Mono pol (Appalto) für den gesamten Handel mit Tabak, der hauptsächlich von aus wärts eingeführt wurde. Über den Anbau der Tabakpflanze in Tirol selbst liegt zum ersten Male ein amtlicher Bericht aus dem Jahre 1722 vor. Danach sei erst einige Jahre vorher in den südlichen Landesteilen, im Etschtal von Rovereto bis Bozen, mit der Anpflanzung von Tabak begonnen worden, ferner im Oberinntal in dem (bekannt warmen) Becken von Landeck

. Durch Regierungsverordnungen von 1764 und 1783 wurde aber der Anbau von Tabak im Gebiete nördlich des Avisio verboten, hauptsächlich um den Appalto und den Einfuhrzoll auf Tabak möglichst ertragreich zu machen und den Anreiz, die Kornäcker mit Tabak zu bepflanzen, zu unterbinden. Die bayerische Regierung hat im Jahre 1811 den Anbau von Tabak im ganzen Lande freigegeben und anfangs auch die österrei chische Regierung, als sie seit 1815 wieder in Tirol zur Geltung gelangt war. Da durch hat sich der Tabakbau auch in Deutschtirol

, insbesondere im Oberinntal sehr stark ausgebreitet, denn nicht nur im Lande selbst, sondern auch in den benach barten Ländern, in welchen der Tabakbau unter scharfer staatlicher Kontrolle und Besteuerung stand, war der Absatz für den in Tirol gebauten Tabak ein sehr guter. i®° Yg], Juffinger, Kundl, S. 229. 181 I. St.-A. Parteibrief Nr. 591. Stift Hall, Urk. 1488, Ap. 21. 182 Redlich AT. 1, Nr. 17 u. 69 (cerevisie situlae bezw. carrade). — Laut Urk. v. n;8 (Salzb. UB. 2, 464) war mit dem Vogtding zu Stumm

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 4 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
des Dorfes gewisse, meist weit längere als breite, also streifenförmige Anteile, Diese Art der Flureinteilung, die in den deutschen Ländern allgemein ist, finden wir auch bei den Dörfern in Tirol. Die erwähnten Hauptblöcke der Flur heißen in anderen deutschen Gegenden Gewanne oder Zeigen, für Tirol ist dieser Ausdruck meines Wissens nicht überliefert. Hier gebraucht man dafür den Ausdruck „F e 1 d“ oder auch „G e - stoß“, mundartlich „Gsteaß“ oder geschrieben auch „Gsteß". Das bedeutet natürlich

auch einen von allen Seiten genau begrenzten, bestoßenen Grund- 8 In dem Urbar des Stiftes Frauenchiemsee von beil, 1400 über seinen Besitz im Gebirge, das vorwiegend Güter in Tirol behandelt, sind nebenher auch solche zu Saalfelden (im Pinzgau) und im Traungau (Fol, ij) vermerkt. Bei dem dort gelegenen Gut Hafenberg werden die einzelnen, dazugehörigen Äcker angeführt und bei jedem derselben hinzugefügt: „Ligent ze drein veldern“, Sicherlich bezieht sich dies auf die Drei-Felder-Wirtschaft, die dort für den Ackerbetrieb

nicht auf verschiedenen Anbau und Brache, sondern auf die Drktelung des Besitzes des Zehentrechtes. Die Haltung der männ lichen Zuchtstiere war vielfach den Pfarrhöfen auferlegt, die ja ursprünglich den Zehent genossen. 11 Dieser Absatz soll nur einige quellenmäßige Ergänzungen zu den Ausführungen von H. Wopfner über die Flurformen in Tirol in der „Tiroler Heimat", Heft VII ( 1926 ), S. 48 ff., bringen.

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 23 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
(gemästete Hahne) oder Gänse (anseres) als Urbarzinse, wir treffen solche beim Urbaramte des Schlosses Tirol und in jenem von Petersberg 7S . F i s ch e werden urbaricll selten gezinst, das Fischereirecht war selten zu Ur- barsrecht ausgetan, sondern wurde meist von den Grundherren und Ämtern durch eigene Fischer unmittelbar ausgeübt 7 ®. Dasselbe gilt von der Jagd, Wild bret ist sehr selten als Urbarabgabe, am ehesten kommt es noch bei einigen hochgelegenen Schwaighofen vor 80 ; mitunter

auch Pelztiere, wie die „Mar- derpalge“ von manchen Gütern m den bayerischen Ämtern Kufstein und Kat tenberg laut der Urbare des 13. Jahrhunderts, oder Fuchsbälge von Gütern des Hochstiftes Brixen 81 . IV. Adter- und Gartenbau Von den heute in Tirol üblichen Getreidearten kommen außer dem Mais alle in den Urbaren seit dem 13. Jahrhundert als Zinsleistung überaus oft vor und man kann daraus auf den Anbau jener in den Lagen der betreffenden Urbargüter schließen. Sie führen folgende Bezeichnungen: Triticum

, Weizen Siligo, Roggen. Im klassischen Latein bedeutet zwar Siligo Weizen, insbeson dere Winterweizen, allein in den mittelalterlichen Aufzeichnungen aus Tirol wie anderer benachbarter deutscher Länder wird siligo stets im Sinne von Rog gen angewendet, wie aus verschiedenen Erwähnungen ganz deutlich hervor geht 82 , Der klassische Au sdruck für Roggen, „secale“, wird in der Form segala, 78 Tiroler Gesamturbar von 1288, Zingerle, S. 26 A. 107, nz, 126 usw. — In einem Vintschgauer Urbar von 1416

der Grafschaft Tirol von 1300 (A. ö. G. 90, 701) vor der Zusammenfassung als „summa tocius grani“', d. h. alles Korns, als dessen einzelne Gattungen angeführt: Triticum, siligo, ordeum, pabulum, milium. Also bleibt für „siligo“ nur die Er klärung mit Roggen. Eine ähnliche Aufzählung der Getreidearten s. in einer Urk. v. 1338, s. unten Anm. 84, und besonders in einem Urbar des Klosters Weihenstepban über seine Güter in Montanis von 1291 (HStA. München), wo als Abgabe von — offenbar vier — Gütern in monte

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 7 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
(das Paugeschirr) über das Feld der Nachbarn tragen (nicht fahren) und das Ge spann (die Menn) einzeln hintereinander hinüber führen. — „Zum dritten Jar soll und mag Gatterer wie Mair auf irem Stuck Kraut anpauen und dasselb wie untzher über des Mairs und Lehners Stuck zu Haus fürn.“ — Nachtrag hiezu s. S. 138. Wir hätten also immerhin einige urkundliche Hinweise, daß die Drei-Felder- Wirtschaft einmal auch in Tirol in einigen Ortslagen üblich gewesen ist und gewisse Nachwirkungen hinterlassen hat. Allein

von einer durchgreifenden Herr schaft dieses Systems kann in Tirol schon seit langem nicht mehr gesprochen werden. Als im Jahre 1802 eine Beschreibung der in unmittelbarer Verwaltung des Ärars stehenden Pfleg- und Urbarämter angeordnet wurde, hat man auch die Frage gestellt: „Wie benutzt man die Brache?“ Darauf erwiderte z. B. das Amt Ambras (bei Innsbruck) und sinngemäß ähnlich auch andere: „In Tirol ist keine Brach, denn dieBauern wechseln immer zwischen Äcker undWiesen. Der we nige Boden erlaubt hier nirgends

werden“: „Eine solche Einteilung finde überhaupt nicht statt 18 .“ Demnach war also in Tirol um das Jahr 1800 — und wir dürfen sagen, wohl schon seit längerer Zeit — nicht die Drei -Felder-W irtschaft mit Weidenutzung auf dem brach liegenden Flurteile das herrschende System, sondern der Wechsel zwischen Acker (Feld) und Wiese (Grasland oder Kleefeld) erfolgt in längeren Zeiträumen (bis zu sechs Jahren), das Grasland wird aber stets als Mahd und nicht etwa bloß zur Weide — wie bei der eigentlichen Brache — verwendet

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