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Category:
History
Year:
1928
Tirol unterm Beil
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Page 116 of 266
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: 244 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Location mark: II 64.035
Intern ID: 162545
blühte. Eine Reihe von Gesetzesverletzungen und zwecklosen Schikanen ergänzte das Bild eines harten Polizeiregimentes. Als am Todes- tage des Freiheitskämpfers Peter Mayr auf dessen Grab ein Kranz niedergelegt wurde, nahmen ihn die Karabinieri fort. Die Herz- Jesu-Feier des Jahres 1921 wurde im ganzen Lande verboten. Eine normale Besprechung der Geistlichkeit des Dekanatssprengels Stilfes durste gemäß Auftrag der Behörde nicht abgehalten werden. An- läßlich des 40jährigen Jubiläums der Feuerwehr

von Zwölfmal- greien bei Bozen mußte deren Schauübung, wegen der Drohungen der Faschisten, diese „alldeutsche Kundgebung' zu stören, unterbleiben. In Afers bei Brixen erhielt die Gemeinde von Trient aus den Auf- trag, vom Gefallenendenkmal die Bilder der Toten zu entfernen. Auch gegen die Menschen griff man fest zu. In Salurn wurden an- läßlich eines harmlosen Umzuges zwölf Burschen wegen angeblicher Widersetzlichkeit gegen die Karabinieri verhaftet und drei Monate in Trient gefangen gehalten. Im Ahrntale

wurde der Bürgermeister Johann Ludwig von den Karabinieri zu seiner Rechtfertigung vor- geladen. Als er diesem Befehle nicht unverzüglich Folge leistete, kamen die Karabinieri in sein Haus, verhafteten ihn und führten ihn in Ketten vor den Maresciallo. 10z

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Category:
History
Year:
1928
Tirol unterm Beil
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Page 221 of 266
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: 244 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Location mark: II 64.035
Intern ID: 162545
Waffen zum Vorscheine kämen. Der Bruch des Briefgeheimnisses geschah immer unverhüllter. Auch schon die Karabinieri „zensu- rierten' die Post für die Dörfer. In Prettau im Ahrntale stahl bei einer solchen Zensurarbeit der Karabinieribrigadier 1700 Lire. Zahl- reiche Entwendungen von Geldsendungen blieben ungeahndet. Die widerrechtliche Verletzung des Briefgeheimnisses wurde von der Regierung dreist geleugnet, sie erfolgte aber derart sorglos, daß einem Bozner Rechtsanwälte

, als er den Briefeines Prager Klienten öffnete, ein Aktenstück der Bozner Polizei in die Hände fiel. Mussolini hat den Satz geprägt: „Der Staat ist der Karabiniere.' Tatsächlich wurden die Karabinieri in Südtirol zu einem Symbol des faschistischen Knechtschaftsstaates. Sie schikanierten das Volk mit Ausdauer und Phantasie. In der Kirche von Vintl beanstandeten sie das schwarzgelbe Bahrtuch und verlangten seine Entfernung. In Tiers zertrümmerten sie bei Haussuchungen Weihwasserbecken, auf denen in deutscher Sprache

„Gelobt sei Jesus Christus' stand. Als in Bozen unter ungeheurer Beteiligung der beliebte Gesellen- vereinspräses Felderer beerdigt wurde, beschlagnahmten sie alle photographischen Aufnahmen. Bei Konzerten verlangten sie, daß auch Musik italienischer Komponisten aufgeführt und daß sogar bei Tanzveranstaltungen die Marcia Reale gespielt werde. In Tramin veranlaßten die Karabinieri die formelle Verwarnung des Gemeindearztes Dr. Gamver und seiner Frau, welche während der Verbannung des Lehrers Riedl

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Category:
History
Year:
1928
Tirol unterm Beil
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Page 207 of 266
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: 244 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Location mark: II 64.035
Intern ID: 162545
im Vintschgau. Dann griffen die Karabinieri ein und die Eltern mußten hinter Schloß und Riegel dafür büßen, daß sie an der Gerechtigkeit der italienischen Erzieher gezweifelt hatten. Schlimmeres Ärgernis gab noch das Verhalten des italienischen Personals in sittlicher Beziehung. Der Mittelschullehrer Gervasoni legte vor seinen Schülern das freimütige Geständnis ab, er könne nur fünf deutsche Worte: Essen, Trinken, Schlafen, Lieben und Küssen. Nach diesem Rezepte lebten nicht wenige von den italienischen

entkleideten. In St. Walburg in Alten rief das Aufklärungssystem des Lehrers eine derartige Empörung hervor, daß gegen hundert Frauen in geschlossenem Zuge zur Schule zogen, um den Lehrer zur Rechenschaft zu ziehen. Die Karabinieri nahmen ihren Volksgenossen in Schutz und verhafteten drei von den Anführerinnen: Maria Schweig- hofer, Klara Holzer und Katharina Breitenberger. Zwei davon waren Mütter, eine von nicht weniger als sechs Kindern im Alter von einem bis zu acht Jahren. Sie wurden von sechs

Karabinieri, welche auf dem Wege eine Verstärkung von weiteren vier Mann er- fuhren, ins Gefängnis nach Lana eingeliefert. Dort gaben sie durch die Absingung des Andreas-Hofer-Liedes und des Weiheliedes „Auf

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