Unser deutscher Kachelofen in Südtirol : seine Entstehung und Entwicklung
mäßig — abwägen, wann der Moment da ist, um das künftige Werkzeug abzukühlen, damit es jene äußerste Harte erreicht, die geeignet ist, den edelsten Manganstahl noch immer zu bearbeitem 2m Ringen zwischen den Werk zeugen, bestehend in Feilen, Meißeln, Sticheln und Bohrern aller Größen und dem Stahle als Werkstoff, werden die Stahlteilchen spanweise entfernt. Die Zeichnung muß unverletzt bleiben. Wenn das Innere alles freigelegt, durchsichtig und duftig dasteht, geht der' Künstler daran
das Werk nochmals im Schmiedefeuer geglüht wurde, ver läßt es dunkel oxydiert das Feuer und es bedarf nur noch eines Ölbades, um der Oxydschichte die Haltbarkeit zu sichern. Wenngleich Wort und Bild völlig unzureichend sind, um die Technik restlos zu veranschaulichen, so dürste doch immerhin aus dem Gesagten ersicht lich sein, wieviel schon in rein materialtechnischer Hinsicht dazu gehört, ein Werk zu schaffen, wie es der Linzer Domschlüsiel ist. Schließlich und endlich ist die Technik nur eine Seite
des Künstlertums, aber noch nicht die ausschlag gebende. Das, was das Werk zum Kunstwerke macht, liegt in den Wesens werten. Vertiefen wir uns einmal in den Anblick des Linzer Domschlüssels! Der Bart ist sehr einfach gearbeitet und zeigt nur wenige, für das Eingreifen der Fallen notwendige Durchbrüche. ES sind ihrer drei, von denen die mittlere die einfachste Form des Kreuzes zeigt, während die beiden anderen symmetrisch dazu angeordnet sind. Am unteren Rande schlägt ein Rosenstrauch Wurzel