531 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
¬Das¬ linke Pfarrerle : ein Roman aus dem heutigen Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/73855/73855_30_object_4654656.png
Page 30 of 265
Author: Schrott - Fiechtl, Hans / von Hans Schrott - Fiechtl
Place: Leipzig [u.a.]
Publisher: Stocker
Physical description: 266 S.
Location mark: 254
Intern ID: 73855
gesprochen. Er hat den Kopf noch voll und fühlt gar nicht, daß auch seine Frau so einsilbig ist. Dafür glänzen ihn ihre Augen so herrlich, so innig an. Da verzichtet man schließ lich nicht ungern auf Worte, die doch kaum die Hälfte davon sagen, was zu sagen ist. Endlich schiebt er den Teller zurück, und nun erst meint Frau Lizzi so von ungefähr -— will's scheinen: „Jenne, mir gefällt der Kleinwinzige heute gar nicht...' Sorgen und Ängste quellen auf und zittern so laut, daß der Doktor schon sprung bereit

ist. Aber seine Frau hält ihn: „Nein, Liebster, jetzt mitten in der Nacht nicht den Doktor holen! Und was kann er schließlich' auch.. „Dann werde ich wenigstens beim Kleinen wachen.' „Bitte, das ist meine Sache. Die Mutter bin ich', steift sich Grau Lizzi mit Würde. Nur nützt es weniger als nichts. Dies Mutterrecht erkennt Jenne einfach nicht an. Und als er gar merkt, daß seine Frau so Weh- Verhalten dreinsieht, erst recht nicht. Sie braucht doppelt Schlaf, die gequälte, liebe Frau. Lang reden die Zwei und keins

WM nachgeben. Da nimmt der lachende Jenne einfach seine üble Frau in die Arme und trägt sie ins Schlafzimmer. Der Kleinwinzige wimmert von Zeit zu Zeit, seine kleinen Händchen greifen und tasten oft an die Stirn, aber sonst scheint er zu schlafen. Neben der Wiege studiert er das kleine Gesicht lang und ewig. > Bon da führen ihn seine eigenen Gedanken unbewußt weiter und weiter..., bis sie mitten in seinen neuen Problemen geistern. Der Bub stört wirklich nicht. Dann und wann eine leise Bewegung, ein Wimmern

... Und als Frau Lizzi am Morgen Wohl ausgeruht endlich! erscheint,' findet sie ihre beiden Lieben eingeschlafen. Sie ist froh drum. Endlich

1
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
¬Das¬ linke Pfarrerle : ein Roman aus dem heutigen Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/73855/73855_9_object_4654635.png
Page 9 of 265
Author: Schrott - Fiechtl, Hans / von Hans Schrott - Fiechtl
Place: Leipzig [u.a.]
Publisher: Stocker
Physical description: 266 S.
Location mark: 254
Intern ID: 73855
Doktor seine kleine Frau und fuhr dann glücklich fort: „Ja, eines muß ich dir noch sagen. Mein letztes Patent ist heute gekommen. Das war Wohl die unmittelbare Ursache der Standeserhöhung.' „Unsinn, Jenne. Du bist eben als Chemiker mehr als deine Kollegen', weiß es seine Frau mit großer Bestimmtheit. „Meine Güte, die Frauen!' jammert der Hausherr mit gut gespielter Verzweiflung. Aber dann wird er gleich wieder ernst. „Da irrst du, Lizzi. Chemiker haben wir viel bessere als ich bin. Weißt

, was der Grund war? Schau, ich Hab' bei meinem Vater schon als Student immer im Bureau mitgeholfen, korrespondiert, buchgeführt, kalkuliert, kurz, habe eine voll ständige Praxis als Kaufmann. Und Vater hat weit verzweigte Geschäfte. Siehst, das Kaufmännische ist unseren akademisch gebildeten Herren meist ein Buch mit sieben Siegeln. Glaub' doch das nicht, daß unser General direktor was herschenkt oder einem Teekind zulieb'...' „Schatz, mach' dich nicht kleiner als not hat', wehrte seine Frau. „Es ist gar

nicht zu leugnen, du bist in Schwefelsäure heute einer der ersten Spezialisten...' „Wenn schon', lachte der Doktor. Aber da fiel ihm plötzlich was ein. „Komm, gehen wir ein bißchen spazieren schweigen..Ohne Umstände faßte er sie um die Taille und ging mit ihr durch den großen Garten. Schweigend in sich versonnt. Und Ne junge Frau, sie kannte das, war froh drum. Wenn in seinem Kopf was nach Klarheit schreit, ist Jenne genau, wie ihr eigener Vater war. Der schwieg sich klar. Griff nach tausend Winzigkeiten

ohne Belang, betrachtete sie eingehend, warf sie weg und ging weiter ..schweigend, sinnend ..., bis ganz unversehens der Gedanke, auf den es ankam, aufsprühte. Ja, so war's. Eine halbe Stunde sind die beiden im Schweigen, da und dort stehenbleibend, gewandert, mit eins läßt der Doktor seine Frau stehen. „Verzeih', sagt er noch halblaut, und ist dahin auch schon. Frau Lizzi aber lacht, lacht heimlich und von Herzen. Ihr Jenne ist ja genau der Vater. Nichts wird da an der Logik hochentwickelt, alles muß

aus dem Herzen herauswachsen wie ein Helles Blümlein. Das ist für eine Frau doppelt schwer, wenn sie's nicht versteht. Sie versteht es aber, gut auch noch und ist froh drum, weiß sie doch, daß

2
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
¬Das¬ linke Pfarrerle : ein Roman aus dem heutigen Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/73855/73855_8_object_4654634.png
Page 8 of 265
Author: Schrott - Fiechtl, Hans / von Hans Schrott - Fiechtl
Place: Leipzig [u.a.]
Publisher: Stocker
Physical description: 266 S.
Location mark: 254
Intern ID: 73855
wie die Männer alle', schmollt die junge Frau. „So, nun sag' ich dir nicht, was los ist', lacht der beleidigte Doktor. Und in der Tat, es hat langes Betteln und manches Kunststück gebraucht, ehe er erzählte: „Seit heute bin ich Abteilungschef, Lizzi, mit einem jungen Assistenten, dem jüngsten unserer Chemiker, einem Dr. Johannes Maurer. Ich habe ihn für heute eingeladen. Weißt, er soll dich kennen lernen, damit er mein Leiden ganz begreift.' „Das ist heute ein Heller Tag. Vorhin war Frau Kommerzienrat

hier und Frau Direktor Schirokauer', berichtet Frau Lizzi. „Wie gefallen dir die Damen?' „Ach Gott. Reiche Leute wie in Berlin viele. Das geht einem auf die Nerven. Dieser Bildungssimmel und nichts dahinter. Diese Präten sionen ... Man muß Geduld haben mit solchen Leuten. Ich war ganz die brave Lizzi, auf die du mit Recht so stolz bist', lachte der Übermut spitz bübisch. „Weißt, da ist die englische Methode am besten, die Leutchen nicht zu nahe heranlassen und sie mit wertlosen Liebenswürdigkeiten geradezu

überschütten. Frau Direktor schneidet mit ihrer Zunge die Welt aus einander, Frau Kommerzienrat ist so erhaben über den Dingen, man hat das Gefühl, als wollte sie sagen i Wenn's nicht mehr als eine Million kostet, schicken Sie's mir durch den Dienstmann.' Jenne lachte amüsiert. „Aber weißt du, ich glaube trotz allem, Frau Kommerzienrat ist hochwertiger.' „Gut beobachtet, Schatz. Bist halt, mein Gescheiterl', küßte der böse

3
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1926
Archivalische Beiträge zur Geschichte des Täufertums und des Protestantismus in Tirol und Vorarlberg.- (Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus in Österreich ; 47. 1926)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/PROT/PROT_52_object_3962938.png
Page 52 of 209
Author: Loesche, Georg / von Georg Loesche
Place: Wien
Publisher: Evangel. Presseverband in Österreich
Physical description: XII, 186 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Protestantismus ; s.Bekämpfung ; z.Geschichte<br />g.Tirol ; s.Täufer ; s.Bekämpfung ; z.Geschichte
Location mark: II 102.097
Intern ID: 87444
Mann zur Aufsicht übergeben. (Mal?.) — 1529. 4. Dez. Ein IDI, der bekannte, in seiner Krankheit in einer Nacht vier Wt. beherbergt zu haben, bereut und wird be gnadigt, nebst einer Frau. — Oeutschnofen. 1528. 4. Nov. Eine Wt. stellte sich selbst dem Gericht', wurde entlassen nach dem versprechen, auf verlangen wie der zu kommen. Darüber ist die Regierung sehr ungehalten und ver langt Inhaftierung. — 27. Nov. 9. Dez. Befehl, über ein paar ein Malefizrecht ergehen zu lassen, ebenso über eine Frau

zu lassen, wurde hingerichtet. Seine Frau ist nach der Entbindung vor ein Malefizgericht zu stellen, ihre Dienerin nach Urfehde und Bürgschaft auszuweisen. Vie Frau wurde aus dem' Gefängnis ent lassen, gegen Bürgschaft, lebenslang den Gerichtskreis nicht zu ver lassen. Sie zog doch davon, und die Verwandtschaft bemühte sich um ihre Hinterlassenschaft. Vie Regierung bestimmte, falls Kinder vor handen, die sie zurückgelassen, die Güter zu inventieren und jene davon erziehen zu lassen; andernfalls

sie zu verwalten und erst nach dem Tode der Frau den Verwandten zuzuteilen. — Ein anderes paar verlor Hab und Gut, die Frau wurde zu Bozen mit Ruten gestrichen; er ging ledig aus. (?erd. 1. c.) — 20. Dez. Festnahme einiger Wt. Da das Gericht nicht Bann- und flchtgewalt hat, soll der Pfleger auf dem Ritten die Bestrafung übernehmen und im Einverständnis mit dem Richter von Wangen 3*

4
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
¬Das¬ linke Pfarrerle : ein Roman aus dem heutigen Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/73855/73855_6_object_4654632.png
Page 6 of 265
Author: Schrott - Fiechtl, Hans / von Hans Schrott - Fiechtl
Place: Leipzig [u.a.]
Publisher: Stocker
Physical description: 266 S.
Location mark: 254
Intern ID: 73855
„Sie ist sehr nett, diese junge Frau Doktor, aus wirklich gutem Haus, und dann diese seltsame Mischung von echtem Wienertum und ... London. Etwas dieser Art sieht man wirklich selten.' Frau Kommerzienrat schwieg eine kurze Weile und kam ins Nach denken. „Schade, der gönnte ich Besseres.' „Aber wieso?' begreift die Frau Direktor nicht. „Haben Me das nicht bemerkt? Ihr Puppy ist herzig, aber... Leider wird sie es nicht 'durchbringen. Ich kenne das. Wenn man selbst vier Kinder

hat... Das ist auch so eine Doktorfrage, sollte man in solchen Fällen der jungen Mutter die Harmlosigkeit nehmen ober nicht? Sie ahnt nichts, und ich glaube, in einigen Monaten wird sie's begraben müssen.' „Da sehen Sie wirklich zu schwarz.' „Mir soll's recht sein.' Der Wagen bog in die Schloßstraße, es war ziemlicher Verkehr, und Frau Kommerzienrat achtete nunmehr auf den Kutscher... Mittlerweile tändelt Frau Dr. Lageder im Garten. Zwischen zwei Weißbirken hängt eine Jndianerwiege, ihr Kleines schläft darin. Dem muß die junge

Mutter schlafen zuschauen. Oh, das ist viel interessanter als die dummen Leute so meinen. Der kleine Bub ist gestern acht Wochen alt geworden, schreit wenig, wimmert dafür oft und schläft viel, sehr viel. Trinkt er, die junge Frau hat sich's nicht nehmen lassen, die erste Zeit nährt sie selber, geschieht's mit einer geradezu possierlichen Hast, um dann ganz erschöpft das Köpfchen sinken zu lassen und zu dämmern, zu schlafen. Wie eben kleine Kinder richtig zum Menschentum erwachen. Erst gestern

5
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1926
Archivalische Beiträge zur Geschichte des Täufertums und des Protestantismus in Tirol und Vorarlberg.- (Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus in Österreich ; 47. 1926)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/PROT/PROT_60_object_3962954.png
Page 60 of 209
Author: Loesche, Georg / von Georg Loesche
Place: Wien
Publisher: Evangel. Presseverband in Österreich
Physical description: XII, 186 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Protestantismus ; s.Bekämpfung ; z.Geschichte<br />g.Tirol ; s.Täufer ; s.Bekämpfung ; z.Geschichte
Location mark: II 102.097
Intern ID: 87444
, daß er Wt. fei. — 1566. 11. Ili ai. Ver Richter soll über Hab und Gut eines in die Wt. Gezogenen berichten. — Neuhaus. 1534. 10. 28. Jan. Befehl, den Pfleger, der geständig, Wt. begünstigt und beherbergt zu haben, aber leugne, wiedergetauft zu fein, peinlich zu befragen. Ferner andere, namentlich Anton von Wolkenstein und seine Frau und Köchin zu inhaftieren, ihn nach Innsbruck zu liefern, die Frau gütlich, die Köchin peinlich in Täu fers zu befragen. — 26. März. Das paar soll, wenn es nicht zur Umkehr

zu bewegen ist, dem gemeinen Manne gleich gehalten wer den. (VM.) — 28. Juni. Huf Fürbitte seitens des Schwagers Mich, v. Teuttenhofen, mit der Erklärung, der Gefangene werde sicher von seinem Irrtum abstehn und binnen einem Monat das Sakrament unter Einer Gestalt empfangen (hier spielt also eine zweite Ab weichung hinein), bewilligt der König vorläufig die Entlassung bei scharfer Beobachtung. (VM.) — Frau v. ID. widerrief öffentlich auf der Kanzel in Taufers. (Vgl. Loserth 78, 531. 593. 596.) — 1536

. Veit, Wilhelm und Hans v. Wolkenstein bitten für ihren 17jährigen Vetter Sigmund, der im Stift Brixen eingesperrt ist, trotzdem er sich erbot, abzustehn. (Ambras, vgl. 20. Mai 1534. Loferth 78, 596.) — Gossensatz. 1534. 14. Febr. Ein Mädchen ist streng zu befra gen. — Taufers. 1535. 10, April. Alle Zugänge von Mähren her be wachen! (Siehe vorn bei Lienz und Kufstein.) (Vgl. 1543. 15. Gkt.) — 1556. 24. Juni. Klage der Regierung, daß man einen wohl habenden Bauer mit Frau und Kindern, zusammen

. Loferth 79, 225.) — 1585. 7. Aug. 1588. 25; Juni. Eine arme Frau mit mehreren Kindern er hält 40 fl. mit Zinsen, die ihr Vetter, der in die Wt. zog. zurücklich. (AD.) 1589. 6. April. Geld Verzogener wird den drei darum bitten den verwandten übergeben. (AO.) (Loserth 79, 235.) —

7
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
¬Das¬ linke Pfarrerle : ein Roman aus dem heutigen Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/73855/73855_36_object_4654662.png
Page 36 of 265
Author: Schrott - Fiechtl, Hans / von Hans Schrott - Fiechtl
Place: Leipzig [u.a.]
Publisher: Stocker
Physical description: 266 S.
Location mark: 254
Intern ID: 73855
Dr. Maurer begriff nicht. Wie kann man eine junge Frau im ersten Schmerz allem lassen! Aber, was an ihm liegt, herzlich gern wird er den Wunsch erfüllen. Kaum war Dr. Maurer fort, stürzte sich Lageder auf die Arbeit wie ein Geier auf die Henne. Sein ganzes Temperament, seine ganze ureigene Kraft, alles, was er an Willen nur aufbrachte, hat er völlig darüber geworfen. Und es wollte und wollte nicht. Die ganze Nacht saß er über der Sache. Als sein Assistent morgens kam, fand

er ihn auf einem Stuhl ein genickt. Er wollte ihn schlafen lassen, aber seine Nähe allein genügte, den Schläfer zu wecken. Flüchtig erwiderte er den Gruß, und als er von seiner Frau berichtete — sie hätten gestern beide zusammen bis nach zwölf Uhr auf ihn gewartet — war Ungeduld zu spüren; drum Wohl ging er sofort auf die Dinge ein, die beiden jetzt näher liegen mußten. So aber kam's, daß die zwei den ganzen lieben Tag an diesen Sachen hingen wie das Blatt am Ast. Abends, als Dr. Maurer durch das Fabrikstor ging

, traf er den Personalchef. „Denken Sie sich,' klagte er dem sein Leid, „Dr. Lageder arbeitet heute wahrscheinlich die Averte Nacht durch.' „Er wird sich fürchten heimzugehen, ich kenne das... Es ist alles so tot, so leer, und dann die zergrämte Frau...' „Ja, eben der Frau wegen sollte er doch.. „Sie kennen die Männer nicht', murmelte der Chef. Sollten die Männer alle so sein? So schlecht, so abgrundschlecht... Arme Frau Lizzi... Den andern Morgen schien der junge Chef seinem Msistenten ein ganz

9
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
¬Das¬ linke Pfarrerle : ein Roman aus dem heutigen Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/73855/73855_33_object_4654659.png
Page 33 of 265
Author: Schrott - Fiechtl, Hans / von Hans Schrott - Fiechtl
Place: Leipzig [u.a.]
Publisher: Stocker
Physical description: 266 S.
Location mark: 254
Intern ID: 73855
wieder kalkweiß. Er will mehr wissen, aber aus dem Mädel ist nichts herauszubekommen. So schreit er den Chauffeur an: „Allerhöchste Geschwindigkeit!' Wie unsinnig stürmt der Doktor daheim in das Zimmer. Es ist nichts wie die leere Wiege zu sehen. Seine Frau kommt, das tote Kindl in den Armen. Sie wiegt's zärtlich und tut ihm alles Liebe... Frohlockend möcht' es scheinen... Jenne muß einfach zuspringen, um ihr die unglückselige Last zu nehmen. Ihre Tränen rinnen heiß, weh... Seine Frau

... Um Gottes willen ..seine Frau ... Lieb zieht er sie wortlos nieder zur Wiege. Da sieht er einen Blick, der ihm das Herz zerschneiden will. Er wird ihn mmmer vergessen. Gottlob, kommen auch ihm die erlösenden Tränen. Und so weinen beide vor dem toten Kindl, weinen, bis sich ihre Tränen vermischen. Wie lange, ja das löscht die Zeit aus. Endlich bemerkt es der Hausherr. Stumm lehnt er sich an seine Frau; und da fällt ihm ein: Damals, als er ihr seine Liebe gestand, war sein Herz ganz in Flammen und Glanz

. Und heut ist's seine Seele. „Noch tausendmal lieber will ich dich haben, Lizzi', murmelt er und eine heimliche zaghaste Herrlichkeit rinnt durch sein Gemüt. Mild und fein zieht er die zerquälte Frau behutsam hoch. „Faß dich, Liebste! Tot ist tot. Und der Herrgott weiß schon warum. Wir sind ja jung und haben uns lieb.. Da kommt das Mädel: Besuch wäre da. „Ich kann jetzt nicht', wehrt Jenne ab. „Der Herr ist schon im Besuchszimmer.' „Sie..Sprühend vor Zorn will er schelten. „Ich habe geglaubt, wegen

10
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
¬Das¬ linke Pfarrerle : ein Roman aus dem heutigen Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/73855/73855_25_object_4654651.png
Page 25 of 265
Author: Schrott - Fiechtl, Hans / von Hans Schrott - Fiechtl
Place: Leipzig [u.a.]
Publisher: Stocker
Physical description: 266 S.
Location mark: 254
Intern ID: 73855
. Ein und derselbe Gedanke und sonst nichts, ist für mich nur eine Hühnerleiter. Da verdumm' ich.' Kopfschüttelnd ging der Generaldirektor endlich seiner Wege. Aber daheim erzählte er seiner Frau, der Tiroler wäre ein Bär. Er behandle ihn um keinen Deut anders als einen besseren Arbeiter. Seine Frau hielt aber die Stange nicht, und so gab er's auf. Ja, sie lachte ihn noch aus. „Na weißt du,' bekannte er schließlich, „der liebste meiner Herren ist er mir wirklich nicht, aber Wohl einer der tüch tigsten. In seiner Art

ein Genie. Ein Brunnen von neuen Ideen. So einer ist selten.' „Nu eben', schmunzelte Frau Kommerzienrat, die mit am Tisch saß. Inzwischen hatte Dr. Maurer seinen Hausdrachen halbtot gequält. Ein Großreinemachen ging an, und das Schlimme war, er half in seiner Ungeduld mit, bis ihn die Frau endlich fortschickte, Blumen zu kaufen. Als er wiederkam, zählte er die Minuten, und' das ist ein dummes Geschäft. Ja, wenn er den Herrschaften wenigstens was bieten konnte. So ein junger Mann hat seine Sorgen

, die genau so quälen, wie wenn's um Millionen ginge. So lang, wie diesen Nachmittag, weiß er noch keinen in seinem Leben. Endlich gegen sechs klopfte es. Es war Frau Lizzi mit einem Hausmädel, das einen ansehnlichen Korb schleppte. „Wissen Sie, Doktor,' begann sie nach einem kräftigen Ldàirig- daà, „jetzt wollen wir das Ding zuerst aufbauen. Damit wir Ehre einlegen.' Das ging wie im Flug, nur war der Tisch viel zu klein. „Wo ist Dr. Lageder?' fragte Dr. Maurer, als alles so ziemlich im Schuß war.

11
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1926
Archivalische Beiträge zur Geschichte des Täufertums und des Protestantismus in Tirol und Vorarlberg.- (Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus in Österreich ; 47. 1926)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/PROT/PROT_94_object_3963022.png
Page 94 of 209
Author: Loesche, Georg / von Georg Loesche
Place: Wien
Publisher: Evangel. Presseverband in Österreich
Physical description: XII, 186 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Protestantismus ; s.Bekämpfung ; z.Geschichte<br />g.Tirol ; s.Täufer ; s.Bekämpfung ; z.Geschichte
Location mark: II 102.097
Intern ID: 87444
Bischof von Trient und Administrator von Brixen (Christof I.) an den vomprobst zu Brixen: „Jüngst war Hans Kaspar Frh. v. Spaur, Pfleger zu heimfelZ, bei uns Wegen der Kommunion sub utraque, Er hat einen prädikanten gefunden, der sie ihm und seiner Frau so gespendet. Seine Frau wollte es tut anders, und er konnte nicht andern Glaubens sein als feine Frau. Er bekennt, daß sie sonst niemandem sub utraque gereicht wurde, auch keinem seiner ver wandten.' „Jetzt habt Ihr den Spemi

vor Euch zu fordern und ihm mitzuteilen: Nur wenn er und seine Frau zur alten k. Lehre zurück kehrt, sei er geduldet' sonst möge er aus seinem Lìmi und dem bischöflichen Gebiet ausscheiden.' — In Lienz, 1565. 21. Mai, soll der Pf., der verheiratet ist und seine Tochter dem Gsellpriester gegeben, die Leute von sab una ab- reden. Beide Geistliche sind zu verhaften! — 1576. 22. März. Eine gute Anzahl läßt sich von sub utraque nicht abwendig machen, weil Miche Pfarrer, Seelsorger und Ilo Ope ratoren diese Form

12
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
¬Das¬ linke Pfarrerle : ein Roman aus dem heutigen Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/73855/73855_18_object_4654644.png
Page 18 of 265
Author: Schrott - Fiechtl, Hans / von Hans Schrott - Fiechtl
Place: Leipzig [u.a.]
Publisher: Stocker
Physical description: 266 S.
Location mark: 254
Intern ID: 73855
„Treibt's Jenne so arg?' tut Frau Lizzi ganz entsetzt. Sie ist eine anerkannte Schauspielerin. Jenne drückt ihr dafür nur die Hand, ohne Reue, ohne innere Einkehr, kurz, eben unverbesserlich. Wochen gingen und vergrüben die Leute in Arbeit. Da kam der Doktor einmal unter Tags heim und so fröhlich, daß feine Frau an Wunder glauben lernte. „Was hast du heute, Liebster?' frng sie und mußte mehrmals fragen. „Mir ist eine große Last vom Herzen gefallen. Denk' dir bloß, meine Prismensteine

Hab' ich verkaust. Die Lizenz natürlich', erzählte er lang sam und leise; „mir hat's schon längst nimmer gefallen, daß unfere Glover- türme mit Ringen oder Koks gefüllt werden. Da muß es doch was Besseres geben. Na, schließlich habe ich diese Prismensteine konstruiert. Ich glaube, sie bewähren sich...' „Jenne, Jenne, was bist du für ein Mensch! Noch neulich erzählte die Kommerzienrätin, du hättest vier neue Patente angemeldet. Wo nimmst du die neuen Gedanken immer her?' lachte seine Frau in kindlicher Freude

. „Die lese ich dir alle aus dem Gesicht.' „Schrecklicher Mensch!' schmollt Frau Lizzi. Da greift Jenne nach ihrer Hand. Plötzlich und von ungefähr. „In drei Jahren gedenke ich meine eigene Firma zu haben. Willst, Dirn, üble?' „Und Wie! Dies Sich-für-fremde-Leute-Quälen ist nur gut in jungen Jahren. Gehen wir dann nach Tirol?' „Um Gottes willen!' -schüttelte er den Kopf. „Dich zieht's doch immer wieder heim ins Tirolerland.' Das ist richtig, und fürs erste ist er Wirklich verblüfft. Aber das vergeht

16
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
¬Das¬ linke Pfarrerle : ein Roman aus dem heutigen Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/73855/73855_11_object_4654637.png
Page 11 of 265
Author: Schrott - Fiechtl, Hans / von Hans Schrott - Fiechtl
Place: Leipzig [u.a.]
Publisher: Stocker
Physical description: 266 S.
Location mark: 254
Intern ID: 73855
Das hat Vater aus Birma, jenes aus Brasilien, und dies wieder aus Neu-Seeland. So ging's fort eine ganze Weile... Endlich saß man. „Gnädige Frau, ich bin ganz unsinnig vor Freude, weil mich Doktor Lageder zu seinem Assistenten wählte', begann der Herr Doktor eifrig. „Man kann da so viel lernen. Ich wundere mich nur noch immer, daß der Generaldirektor zustimmte, da ich ja erst ein halbes Jahr von der Uni versität weg bin.' Der junge Mann war sicher noch nicht viel über vierundzwanzig Jahre; naiv

, frisch und harmlos gab er sich, so ohne jede Pose, daß er Frau Lizzi Zu interessieren begann. „Ja, Herr Doktor,' sie schob ihm Zigaretten hin, holte Schnaps und machte sich's bequem, „ich freu mich noch viel mehr. Wir wollen gute Freunde werden. Muß ich wohl, sonst ist mein ganzes Eheglück auf Jahre hinaus zerbrochen. Von Ihnen wird viel abhängen.' Mit gemachtem Ernst sagte sie das, und inbrünstig sah der junge Mann auf. Es fehlte nicht viel, daß er, die Hand am Herzen, versicherte: Mein Ehrenwort

, was ich nur kann, will ich tun... Er sagte aber nur: „Meiner Mutter Hab' ich von meinem Glück gleich geschrieben.' „Erzählen Sie mir von Ihrer Mutter.' Wie lieb bat sie. „Ach, gnädige Frau, da ist wenig zu erzählen. Mein Vater war Gymnasialdirektor in Rawitsch, und nun sitzt Mutter mit fünf Kindern uà der kleinen Pension fest. Ich bin der einzige, der etwas verdient. Sie wissen, hundert Mark. Damit fangen wir alle an. Und seit heute sind es hundertzwanzig. Das zählt. Sie lachen vielleicht, aber es zählt eben.' Lustig meinte

die junge Frau: „In England weiß man es bestimmt, jungen Leuten mit Überfluß an Ideen und Geldmangel gehört die Welt. Mein Vater stand mit hundert Gulden in New-York und ist doch -der größte Brückenbauer der Welt geworden. Er hat Millionenprojekte, Pfund bitte! ausgeführt.' „Sie meinen, man foll den Mut nicht verlieren?' „Unsinn. Wer den Mut verliert, hat in Wahrheit nie welchen gehabt. Können Sie Ihre Seele verlieren?' So selbstverständlich klang das, ganz überrascht sah der junge Mann auf.

17
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
¬Das¬ linke Pfarrerle : ein Roman aus dem heutigen Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/73855/73855_31_object_4654657.png
Page 31 of 265
Author: Schrott - Fiechtl, Hans / von Hans Schrott - Fiechtl
Place: Leipzig [u.a.]
Publisher: Stocker
Physical description: 266 S.
Location mark: 254
Intern ID: 73855
wird's Zeit für die Fabrik. Sie muß Jenne wecken, der zu Tod erschrocken auffährt und sich schämt. Frau Lizzi verdeckt das geschwind: „Ich kenne das, die letzte Stunde überwältigt so leicht', meint sie freundlich. Dann noch ein Blick auf den Kleinwinzigen, und die zwei frühstücken. „Ich will dir aber doch den Doktor schicken, Kindl', verspricht der Herzliebste, schon den Hut in der Hand. Sie nickt nur und lächelt. Bietet ihm den Mund, und er kann kaum genug kriegen heut... „Sorg

so drüberhin schauen, man spürt viel Ungeduld über die unvernünftigen Mütter... Plötzlich schauen seine Augen fester. Überrascht greift er den kleinen Körper... Ja, der ist im Erkalten... Bestürzt untersucht er. Der Mutter dauert es schon zu lange. Endlich richtet er sich auf und Frau Lizzi, die sofort weiß, da ist was nicht in Ordnung, fragt angftvoll mit den Augen, mit ihrer ganzen Gestalt. „Gnädige Frau,' hört sie gemessen knapp, „fassen Sie sich.. Sein ernster Blick sagt, was der Mund nicht ausspricht

. Frau Lizzi muß sich gegen das Fenster lehnen, sonst bricht sie zusammen. Stumm, starr, ganz ohne Zähren sieht sie weit, weit hinaus in die Unendlichkeit. Der Kleinwinzige ist tot..., tot..., und sie hat es gar nicht gemerkt...! Mitleidig möchte der Doktor trösten..., sie weist alles ab. Alles. Still geht sie aus der Tür. „Else,' hört man sie draußen, „nehmen Sie ein Auto und Halen Sie meinen Mann. Sofort.' Das Mädel bindet die Weiße Schürze ab. „Schnell..schnell... Unser Kleinwinziger ist — tot...'

18
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
¬Das¬ linke Pfarrerle : ein Roman aus dem heutigen Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/73855/73855_228_object_4654854.png
Page 228 of 265
Author: Schrott - Fiechtl, Hans / von Hans Schrott - Fiechtl
Place: Leipzig [u.a.]
Publisher: Stocker
Physical description: 266 S.
Location mark: 254
Intern ID: 73855
Um die gleiche Zeit war Besuch bei Dr. Lageder. Die Frau Büchner und ihre Tochter, die Juliane. „Also was ist's, Frau Buchner', ist der Doktor freundlich beim Wort. „Ja, hochwürdiger Herr Doktor', zögert die in Heller Verlegenheit. „Das ist eine arge Sache, man tät's weiter nie für möglich halten ' Fürs erste deutet er die Sepha aus dem Zimmer. Kaum sind die drei allein, stellt sich die Buchnerin hin und wird zornig. „Wissen S', das hätt' ih wirklich nit geglaubt ', sangt sie ent rüstet

an. „Was ist denn los? Reden Sie, wenn ich helfen kann...' , „Diendl, jetzt red' du', schreit die Buchnerin förmlich. „Das ist schon keine Art mehr.' „Ja, Herr Doktor, Sie... wissen doch ..zögert die Juliane. „Was weiß ich?' Das Diendl ist in heißer Verlegenheit. „Red' nur ruhig. Red' doch', bohrt ihre Mutter. „Ja, Herr Doktor, Sie sind doch schuld ...' „An was?' lächelte der Hochwürdige. Und jetzt war die Entrüstung der Frau Buchner nimmer zu halten. Sie flammt auf uà siedet: „Wissen S', die Verlegenheit

, in die Sie uns gebracht haven. In zwei Monaten ist das Kind da und... wir können doch nit Sie als Bater... „Frau Buchner, ich versteh' kein Wort. Ich begreif' nit. Redens deutlicher', bittet Jenne. Da ist sicher wieder so ein Dorfklatsch. Und was Wohl er dabei tun soll? Jedenfalls der Sache auf den Grund gehen wird er müssen. Also, meint er fein und nett: „Sie müssen schon ausführlich werden. Das ist ja ein fürchterliches Durcheinander. Sinnlos und töricht.' „Ja, Diendl,' fahrt die Buchnerin auf, „jetzt red' du, red

20
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
¬Das¬ linke Pfarrerle : ein Roman aus dem heutigen Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/73855/73855_26_object_4654652.png
Page 26 of 265
Author: Schrott - Fiechtl, Hans / von Hans Schrott - Fiechtl
Place: Leipzig [u.a.]
Publisher: Stocker
Physical description: 266 S.
Location mark: 254
Intern ID: 73855
nicht. Damit können Sie nun ihre Junggesellenwirtschaft einfach feudal gestalten.' Fürs erste wurde viel Zeit vertrödelt mit Zeigen, Erklären, bis der junge Hausherr die Handhabung all der Finessen begriff. „Ich Hab' mal im Zirkus abgerichtete Katzen gesehen. So ungefähr denk' ich mir's auch bei Ihnen, Doktor', ulkte der Chef vergnügt. Seine Frau drohte lachend. Aber hungrig wird man nach solchen Anstrengungen, und so setzte man sich endlich. Erst jetzt wanderten die Augen der Gnädigen über die Dinge dieser herrlichen Behausung. Die wundervollen

ànstgegenstande vom Mark-Basar, gehäkelte Deckchen... Die junge Frau plauderte vergnügt drauf los, und eh man sich's versah, war man in einer wunderschönen Stimmung. Und interessant war's. Dr. Maurer merkte natürlich gar nicht, daß das alles nur dazu da sein sollte, damit er plaudert, erzählt. Über alles Mögliche sprach man und immer lebendig. Und wie's am Allergemütlichsten war, konnte sich's der junge Mann nicht mehr versagender mußte damit heraus. „Denken Sie sich, gnädige Frau, gestern

haben wir viel über Ihren Mann gesprochen.' „So, was hat man ihm denn Schreckliches nachgesagt? Wenn Sie alles erfahren wollen, kommen Sie zu mir. O je .. „Tun Sie das ja nicht, sonst muß ich mich aus Selbstbehauptung über meine böse Frau aussprechen, und das führt zu Mord und Tot schlag', bittet der lachende Jenne. „Erzählen Sie lieber, was gesagt wurde' „Oh, weiter nicht viel. Möller hat behauptet, Sie wären ein enra- gierter Katholik und ein überaus frommer... Sie sehen aber wirklich nicht wie ein frommer Mann aus.'

21