's Christili : eine Geschichte aus Valgenair und Tiroler Alpenbilder.- (Deutsche Hausbücherei ; 164)
zwang SS sich heiter zu sein. Am Montag rief die Votin das Christili in die Stube und zeigte ihr einen Brief. Ihr könnt euch das Zittern, das Herzklopfen des Mädchens denken. „Ist er schwarz petschiert,' rief es mit halberstickter Stimme und riß ihn der Men aus der Hand. „Nein, nein,' jauchzte es und öffnete. „Teurer Vater, teure Lena, liebes Christili! Er lebt noch, er lebt noch!' ruft es und fallt der Votin um den hals, eilt mit dem Briefe nach Hause zum Vater und zur Lena
, ohne daß es sich unterwegs vor Hreude, dem Vater die Nachricht bringen zu können, Zeit genommen hätte, ihn zu lesen. Als es den Vater erblickte, zeigte es ihm den Brief schon von ferne in erhobener Rechten. „Er ist nicht schwarz, Martli lebt noch!' — „Die Toten stehen nicht mehr auf,' seufzte dieser und schüttelte den Uopf. „Za seht nur,' er widerte Christili, „hört nur, hier steht es ja, es ist ja seine Schrift, ich kenne sie ja, jeden Buchstaben kenne ich.' Es las wie folgt: Novara, 3. April. Teurer Vater, teure Lena