Allein dio Zeit der dreijährigen Pflegschaft nahte ihrem Ende, Kon rad Helbling dürfte dieselbe wohl ausgenützt haben,* denn er war immer hei Kasse. Der König- schuldete ihm nicht weniger als 810 Mark, eine für die damalige Zeit ungemein hohe Summe. Die Bürgerschaft von Innsbruck, deren Richter er seit Jahren war, beschwerte sich tief über ihn, so daß Heinrich eingreifen mußte, ihn offenbar seines Amtes entsetzte und dio Bevölkerung aller Eide und Gelübde gegen ihn entband. Dies geschah Ende
Mai 1315. Damit waren aber natürlich keine Schulden an Helb- ling und die übrigen Landpfleger, die mit ihren Sippen zusam menhielten, bezahlt, daher kam es zu Aufläufen und endlich zum Krieg. Die Bürgerschaft scheint dein König aus der Not geht fen und dieser ihr zum Pfand die Sonnenbürg eingeräumt und einen der Ihrigen, nämlich Engele Engelschalk, zum Burgvogt oder gar als Landrichter gesetzt zu haben, um gegen Straßfried ein Gegengewicht zu schaffen, In den Jahren 1316 und 1317 tobten
die Unruhen und Fehden, Genauer sind wir hierüber nicht unterrich tet, nur soviel läßt sich, aus den Urkunden herauslesen*. Der König war während dieser Zeit meistenteils im Etscliland und ließ die Parteien sich ausraufen. Konrad Helhling mit seinem großen Anhang von Verwandten und Mitbeteiligten in der ganzen Umge bung von Innsbruck behauptete entschieden das Übergewicht. Wie ein echter Raubritter beherrschte er die Brenn er straßen mit Land und Leuten, überfiel die Reisenden, sowohl Gäste wie Kaufleute
, schädigte sie mit seinen Dienern an Leib, Leben und Gut und legte sich schließlich vor die Feste Sonnenburg. Diese wurde von ihm solange belagert, bis sie sich mit ihrem Burgvogt Engele Engelschalk ergehen mußte, und hierauf in Brand gesteckt. Der königliche Dienstmann Helhling beherrschte und drangsalierte gewisser in aßen Ti r o 1 . Lim diesen skandalösen Zuständen ein Ende zu machen, legten sich endlich andere Vornehme ins Mittel und brachten am 25. Fe bruar 1319 vor dein König auf Zenoberg
einen Frieden zustande, Konrad Helhling von Strazi'ried. beurkundete hier selbst, daß er sieh mit seinem Herrn dem König um alle Sachen, Galten und Schulden, SOO Mark betragend, nach der letzten Rechnung vom Vizdnmamt im Inntal, dem Gerieht in Innsbruck, worüber er Handfesten hatte, die er auslieferte, und für des Königs Bürger zu Innsbruck, Engelein, den er auf Burg Sonnellinircli gefangen und nun frei gelassen, vereinhart habe. Ei; folgten nun die ein zelnen Punkte seiner Zufriedenstellung und der dafür