Ernst III. : Roman
»Majestät, unsere Bauern heißen nun mal Ernst, und genau so und nicht anders muß unser König heißen. « Da geschah etwas, das der immer gutgelaunte Sturz acker später gern mit dröhnendem Lachen zu erzählen pflegte. Der junge Herrscher hat sich zum Gefreiten Piephacke um gewandt, der ruhig am Fenster den Zivilanzug ausbürstete: »Mein Bursche heißt auch Ernst, nicht wahr,Piephacke7« Der rief donnernd: »Ernst Piephacke, zu Befehl, Herr Rittmeister!« Die hohen Würdenträger, dazu Puppchen
hinter dem König, fuhren zusammen, Minister von Forsicht aus staat lichen, der Oberhofmarsch all aus höfischen, Pupp chen aus militärischen Gründen. Nur der dicke »Sturz«, wie er all gemein respektlos genannt wurde, schmunzelte. Alle aber schienen sichtlich erleichtert, als der junge König den Brief Ernst des Zweiten gleichsam als Beweisstück aus der Tasche ziehend, verlauten ließ: »Ich soll den Namen annehmen.,. Ernst... hat Seine Majestät befohlen. Ernst, nicht Arbogast... Ernst! « Ministerpräsident
von Forsicht ergänzte: »Ernst der Dritte.« Wenn nun noch berichtet wird, daß Ernst der Dritte die Herren versicherte, es solle erst einmal alles beim alten bleiben, so war das nichts anderes als ein Ausfluß der Ehr furcht gegen jenen, der noch über der Erde ruhte. Die Herren aber, unsicher gekommen, zogen sich, dem Trägheits gesetze folgend, befriedigt zurück. Puppchen, offenbar schon gewillt, erziehlich einzugreifen, hielt sogar auf dem Gange draußen den Gefreiten an, ihn belehrend, daß Seine Maje stät