Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
. In der Regel, allein nicht immer, fiel der Steuerdistrikt mit der Gemeinde zusammen. Das Landgericht Kufstein zerfiel in 22 Viertel mit einem Mitnachbar an der Spitze; in den späteren Landgerichten Klausen und Kastelrut finden wir die Malgreien, im Sarntal die Viertel, in Steinach die Riegeter, in Sterzing die Anlagen, in Täufers die Bindwerker als niedrigste Verwaltungseinheit. Während in kleineren Gerichten der Kassier selbst oder sein Gehilfe (Steuer aktuar in Steinach) die Zuteilung der Steuersumme
an die Verpflichteten besorgte, wurden in größeren die Quoten nur den Gemeinden bzw. Distrikten vorgeschrieben; die Umlage nach dem Steuerkataster erfolgte entweder durch den Anwalt selbst oder durch einen eigenen Steuerverwalter der Gemeinden (Steuermeister in Sterzing, Steuerschreiber in Stubai, Gewalthaber in Imst, Hauptleute in Rattenberg) oder durch die Vorsteher des Steuerdistriktes (Mitnachbar in Kufstein, Steuerprobst in Passeier, Anleger im Landgerichte Sterzing). Die Einziehung der Summen erfolgte samt
den Zuschlägen, welche die Gerichte und Gemeinden für die eigenen Bedürfnisse brauchten, im Frühjahr und Herbst durch eigene Steuertreiber (Viertier in Kufstein, Rieger in Steinach, Viertelsmeister oder Sechser in Telfs, Anleger in Sterzing). In sehr vielen Teilen des Landes finden wir die seltsame Einrichtung, daß auch dieses gehässige Amt entweder im Turnus unter den Steuerträgern wechselte (Meran, Lana, Passeier, Sarntal, Schlanders, Glurns, Mühlbach, Täufers