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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 31 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
Ansiedelungen germanischer Stämme in Italien und im heutigen Südtirol begannen schon nach dem Sturze des weströmischen Reiches, im Zeitalter der Völker wander Hn g. Heruler, Rugier, Gothen, Longobarde» zogen über die Alpen nach den herrlichen Gefilden Italiens. Seit Karl dem Großen folgten die Franken, welche die zahlreichen Heereszüge der deutschen Kaiser veranlaßten und die Erhaltung des deutschen Elementes begünstigten. Wie in Brixen, so traten auch in Trient während dieser Periode der Kaiserzüge

Die deutschen Seelsörgen. Z? zerstreute Spuren deutscher Wohnsitze unter der Masse von Italienern. Ebenso gab es aus dem Nonsberge, dessen vier deutsche Ortschaften bereits damals bestanden, neben den Romanen zahlreiche Deutsche. Dieses nachweisbar von der Etsch bis zur Adria massenhast ausgebreitete Element kann unmöglich bloß durch kleinere deutsche Besie delungen entstanden sein, ähnlich denen, welche sich im Lause des Mittelalters in Oberungarn und Siebenbürgen gebildet haben.') Die ersten

Bischöse mit deutschen Namen auf, ohne vorerst eine bedeutende Rolle zu spielen. Die späteren Fürstbischöfe l1V27) zogen deutsche Kolonisten nach Südtirol und zeigten sich dem Deutschen fast durchaus gewogen.^) Allmählich mußte das deutsche Element, zumal beim Niedergange des deutschen Kaisertums, dem drückenden Gewichte der italienischen Nation unterliegen. Aber die enge Blutsverwandt schaft zwischen italienischen und deutschen Südtirolern der Diözese Trient soll außer dem religiösen Beweggrund

auch jetzt noch ein starkes Band sein, das den „italienischen' und „deutschen Anteil' umschlingt. Seit dem fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert treten in Südtirol bedeutend mehr italienische Priester auf, auch in deutschen Seelsorgen. Die Ursachen dieser Erscheinung liegen in der Einwanderung der damals rührigen Venetianer, welche ihre Macht immer weiter auszubreiten suchten, und in der Re formation. Die Kirche war, um die Reinheit des Glaubens zu erhalten, genötigt, verdächtige deutsche Priester srene zu halten

und dafür italienische anzustellen. Der Mangel deutscher Widerstands- sähigkeit, das energische Vordringen der Italiener und die Refor- mation haben das Deutsche in Südtirol bis auf wenige Enklaven vernichtet. Der genügsame Italiener, der keine Arbeit und Mühe i) Diese Forschungsresultate bietet: Patigler. Die deutschen Sprach inseln in Welschtirol einst und jetzt. Progr. der deutsch, k. k. Staats-Realschule in Budweis 1886. Die Literàv über diesen Gegenstand ist überaus reiH

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Das¬ Dekanat Passeier und Schlanders und die deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient. General-Register.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 5)
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Page 182 of 344
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 334 S.
Language: Deutsch
Notations: Xerokopie
Subject heading: g.Passeier <Dekanat> ; <br />g.Schlanders <Dekanat>
Location mark: II 5.562/5
Intern ID: 105519
174 Anhang. Ortschaften bereits damals bestanden, neben den Romanen zahl reiche Deutsche. ì) Dieses nachweisbar von der Etsch bis zur Adria massenhaft ausgebreitete Element kann unmöglich bloß durch kleinere deutsche Besie delungen entstanden sein, ähnlich denen, welche sich im Lause des Mittelalters in Oberungarn und Siebenbürgen gebildet haben.-) Die ersten Ansiedelungen germanischer Stämme in Italien und im heu tigen Südtirol begannen schon nach dem Sturze des weströmischen Reiches

, im Zeitalter der Völkerwanderung. Heruler, Rugier, Gothen, Longobarde» zogen über die Alpen nach den herrlichen Gefilden Italiens. Seit Karl dem Großen folgten die Franken, welche die zahlreichen Heereszüge der deutschen Kaiser veranlaßten und die Erhaltung des deutschen Elementes begünstigten. Wie in Brixen, so traten auch in Trient während dieser Periode der Kaiserzüge Bischöse mit deutschen Namen auf, ohne vorerst eine bedeutende Rolle zu spielen. Die späteren Fürstbischöse (1027) zogen deutsche

Kolonisten nach Südtirol und zeigten sich dem Deutschen fast durch aus gewogen.^) Allmählich mutzte das deutsche Element, zumal beim Niedergange des deutschen Kaisertums, dem drückenden Gewichte der italienischen Nation unterliegen. Aber die enge Blutsverwandt schaft zwischen italienischen und deutschen Südtirvlern der Diözese Trient soll außer dem religiösen Beweggrund auch jetzt noch ein starkes Band sein, das den „italienischen' und „deutschen Anteil' umschlingt. Seit dem fünfzehnten und sechzehnten

Jahrhundert treten in Südtirol bedeutend mehr italienische Priester auf, auch in deutschen Seelsorgen. Die Ursachen dieser Erscheinung liegen in der Einwanderung der damals rührigen Venetian er, welche ihre Macht immer weiter auszubreiten suchten, und in der Re formation. Die Kirche war, um die Reinheit des Glaubens zu erhalten, genötigt, verdächtige deutsche Priester frene zu halten und dafür italienische anzustellen. Der Mangel deutscher Wide^stands- sähigkeit, das energische Vordringen der Italiener

und die Refor mation haben das Deutsche in Südtirol bis auf wenige Enklaven vernichtet. Der genügsame Italiener, der keine Arbeit und Mühe Diese Forschungsresultate bietet: Patigler, Me deutschen Sprach inseln in Welschtirol einst und jetzt. Progr. der deutsch, k. k. Staats-Realschule in Budweis 1886. Die Literatur über diesen Gegenstand ist überaus reich, wenn auch von verschiedenem Werte. Wir nennen noch folgende Werke, in denen die weitere Literatur verzeichnet ist: Schneller, Deutsche und Romane

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Category:
Pedagogy, Education
Year:
1910
¬Die¬ akademischen Grade : namentlich an den österreichischen Universitäten
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Page 29 of 126
Author: Wretschko, Alfred ¬von¬ / A. von Wretschko
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 124 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich;s.Universität;s.Akademischer Grad
Location mark: II 102.272
Intern ID: 204086
trateil viele Publizisten die Meinung, daß die Bullendoktoren den an Universitäten Promovierten gleichzustehen hätten. Mit dem Ende des Deutschen Reiches erlosch 25 ) die iden comtes palatini erteilte Vollmacht, namens des Kaisers hofpfalzgräfliche Akte vorzunehmen. In den auf dem Boden dieses Reiches erstandenen Staaten war die Erwerbung gelehrter Grade nur mehr an Universitäten nach Einhaltung der jeweils erlassenen Vorschriften gestattet. Erst in jüngster Zeit wurde das Promotionsrecht

auch anderen Hochschularten verliehen. «VI. In ihrem Aufbau schlössen sich die deutschen Universitäten 1 ) im allgemeinen an das französische Muster an. Es gab auch an ihnen die drei Stufen des Baccalariats, Lizentiats und Ma- gisteriums oder Doktorats. Diese Einrichtung verfolgte wie in Paris den Zweck, in den Studiengang die nötige Ordnung zu bringen. Für die Erlangung dieser Grade war in den Statuten die Vollendung bestimmter Studien und die Ablegung von Prüfungen und Disputationen vorgeschrieben. Die Erfolge

des ganzen Unterrichtsbetriebs hingen im wesentlichen davon ab, daß die Vorschriften für die Erlangung akademischer Grade genau beobachtet wurden. Leider war dies schon vor Schluß •des Mittelalters wenig der Fall. Überhaupt gerieten manche hohe Schulen in deutschen Landen seit jener Zeit in argen Verfall, aus dem sie erst verjüngte wissenschaftliche Methode und weitgehende Fürsorge des Staates emporhoben. Einzelne dem germanischen Mittelalter entstammende Rechts gedanken und Gebräuche erhielten

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Das¬ Dekanat Passeier und Schlanders und die deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient. General-Register.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 5)
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Page 185 of 344
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 334 S.
Language: Deutsch
Notations: Xerokopie
Subject heading: g.Passeier <Dekanat> ; <br />g.Schlanders <Dekanat>
Location mark: II 5.562/5
Intern ID: 105519
Die deutschen Seelsorgen. 177 Jedoch mit der Rückkehr Tirols zu Österreich kamen für die deutsche Seelsorge in Trient wieder bessere Tage.i) Be ginne des neunzehnten Jahrhunderts wurde die deutsche Seelsorge gar nicht mehr ausgeübt; nur einzelne eisrige deutsche Priester, welche in Trient ein Amt bekleideten, oder gar Italiener, welche der deutschen Sprache kundig waren, hielten deutsche Predigten. Auch das deutsche Spital, an welchem srüher ein eigener Kaplan angestellt war, wurde

mit dem italienischen vereinigt. Es ward den Deutschen nur soviel Rechnung getragen, daß jeder Spitalkaplan auch der deutschen Sprache mächtig sein muß. Die deutschen Pre digten besorgten damals Gras Franz Hendls) der 1821 Psarrer von Deutschmetz wurde, und Georg Putzer, Katechet an der Volksschule und Theologieprofessor, nachher Kanonikus in Trient -(f 1853). Der deutsche Gottesdienst wurde entweder in St. Peter oder in der Seminarkirche abgehalten. St. Marco, welche Kirche zum (1810) ausgehobenen Augustiner

-Eremiten-Kloster gehörte, diente damals als Tabakmagazin! Seit dem Jahre 1824 erscheint Joses Sulz er, ein junger, fähiger Priester, der eine Stelle am bischöflichen Ordinariate be kleidete, auch als „deutscher Prediger an der Pfarre St. Peter' ^) und diente bis 1827. Dann war die Stelle wieder drei Jahre un besetzt. Dafür hielt der fromme und eifrige Professor Peter Paul Rigler den Deutschen Predigten, Christenlehren und Katechesen, aber nicht mehr in St. Peter, sondern in der Seminarkirche

/) Der traurige Zustand der deutschen Seelsorge ging dem heiligmäßigen Manne tief Zu Herzen und brachte in ihm den Gedanken zur Mise, auf die Errichtung eines Benefiziums für die Deutschen in Trient hinzuarbeiten. Einen kleinen Grundstock dazu bildete das dem Seminar zugeschriebene Kapital von 2000 Gulden, welches ehemals die Patres Jesuiten mit der Verpflich tung angenommen hatten, den Gottesdienst zu besorgen. Das übrige hoffte Rigler durch gütige Beiträge zustande zu bringen. Wirklich gelang

es seinem unermüdlichen Eifer, Wohltäter zu finden, mit deren Hilfe das nötige Stiftungskapital für den Unterhalt eines deutschen Kaplans zusammenkam. Da Prosessor Rigler durch Berussarbeiten verschiedener Art vollauf in Anspruch genommen war, so mußten den deutschen Gottesdienst andere Priester versehen, die Rigler werktätig unter- ten der Reihe nach: Josef Penz von Bozen 1) Das Folgende meist nach Pattis: „Die deutsche Seelsorge und Kirche in Trient' (Manuskript in ber deutschen Kaplanei). — -) Geb. in Schloß

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 34 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
3V Die deutschen Seelsorgen. Jedoch mit der Rückkehr Tirols zu Österreich kamen für die deutsche Seelsorge in Trient wieder bessere Tage.^) Im Be ginne des neunzehnten Jahrhunderts wurde die deutsche Seelsorge gar nicht mehr ausgeübt; nur einzelne eisrige deutsche Priester^ welche in Trient ein Amt bekleideten, oder gar Italiener, welche der deutschen Sprache kundig waren, hielten deutsche Predigten. Auch das deutsche Spital, an welchem früher ein eigener Kaplan angestellt war, wurde

mit dem italienischen vereinigt. Es ward den Deutschen nur soviel Rechnung getragen, daß jeder Spitalkaplan auch der deutschen Sprache mächtig sem muß. Die deutschen Pre digten besorgten damals Graf Franz Hendls) der 1821 Pfarrer von Deutschmetz wurde, und Georg Putzer, Katechet an der Volksschule und Theologieprofessor, nachher Kanonikus in Trient (-s 1853). Der deutsche Gottesdienst wurde entweder in St. Peter oder in der Seminarkirche abgehalten. St. Marco, welche Kirche zum (181V) aufgehobenen Augustiner

-Eremiten-Kloster gehörte, diente damals als Tabakmagazin! Seit dem Jahre 1824 erscheint Josef Sulz er, ein junger^ fähiger Priester, der eine Stelle am bischöflichen Ordinariate be kleidete, auch als „deutscher Prediger an der Pfarre St. Peter' ^) und diente bis 1827. Dann war die Stelle wieder drei Jahre un besetzt. Dafür hielt der fromme und eifrige Professor Peter Paul Rig ler den Deutschen Predigten, Christenlehren und Katechesen, aber nicht mehr in St. Peter, fondern in der Seminarkirche

.^) Der traurige Zustand der deutschen Seelsorge ging dem heiligmäßigen Manne tief zu Herzen und brachte in ihm den Gedanken zur Reife, auf die Errichtung eines Benefiziums für die Deutschen in Trient hinzuarbeiten. Emen kleinen Grundstock dazu bildete das dem Seminar zugeschriebene Kapital von 20W Gulden, welches ehemals die Patres Jesuiten mit der Verpflich tung angenommen hatten, den Gottesdienst zu besorgen. Das übrige hoffte Rigler durch gütige Beiträge zustande zu bringen. Wirklich gelang es feinem

unermüdlichen Eifer, Wohltäter zu finden, mit deren Hilfe das nötige Stiftungskapital für den Unterhalt eines deutschen Kaplans zusammenkam. Da Profch'or Rigler durch Berufsarbeiten verschiedener Art vollauf in Anspruch genommen war, so mußten den deutschen Gottesdienst andere Priester verfehen, die Rigler werktätig unter stützte. Es folgten der Reihe nach: Josef Penz von Bozen Das Folgende meist nach Pat tis: „Die deutsche Seelsorge und Kirche in Trient' (Manuskript in der deutschen Kaplanei). — 2) Geb

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Das¬ Dekanat Passeier und Schlanders und die deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient. General-Register.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 5)
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Page 184 of 344
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 334 S.
Language: Deutsch
Notations: Xerokopie
Subject heading: g.Passeier <Dekanat> ; <br />g.Schlanders <Dekanat>
Location mark: II 5.562/5
Intern ID: 105519
276 Anhang. Ib. Ordinariate eine-hervorragende Stelle einnimmt und von noch anderen deutschen Priestern höheren und niederen Ranges unter stützt wird. Im Domkapitel, das drei Dignitäten und Kanoniker zählt, sind auch drei deutsche Priester. Die deutsche Seelsorge wurde ehemals in der Kirche St. Peter ausgeübt. Zur Zeit des Konzils wenig stens (1545) schrieb ein Beobachter folgendes: „Die Stadt Trient hat 1050 Häuser. Sie ist von Italienern und Deutschen derart bewohnt, daß der eine Teil

der Stadt den Deutschen, der andere den Italienern zum Wohnen bestimmt ist. Die Deutschen, sowohl Männer wie Frauen, kleiden sich nach deutscher Art ; die Italiener nach italienischer. Sie haben ihre eigenen Gewohnheiten, gebrauchen ihre Sprache und bewahren ihre Sitten, besuchen ihr eigenen Kirchen und jeder Teil hört die Predigten in seiner Sprache. Weil diese Stadt an der Grenze Deutschlands liegt, hat sie teils italie nische, teils deutsche Gebräuche; unter anderem wurde dieser Tage in der Kirche

S. Vigilio italienisch und in der des hl. Petrus, wel che die der Deutschen heißt, deutsch gepredigt. Die Pre digt in deutscher Sprache haben wir gehört; dabei pflegen alle, sowohl Männer wie Frauen mit lauter Stimme in deutscher Sprache zu singen: Christus ist erstanden, Alleluja.'^) Diese Psarre wurde gegen Ende des dreizehnten oder im Beginne des vierzehn ten Jahrhunderts errichtet. Die Kirche St. Peter ist aber, wie man schon aus der Wahl des Patrons abnehmen kann, noch älter. Sie wurde durch Bischos

Johann IV. Hinderbach, unter dem 1475 der Knabe Simon Unverdorben, also ein Kind deutscher Eltern, ge martert wurde, von Grund aus neu ausgebaut. In ihr werden noch heute die irdischen Überreste des hochverehrten heiligen Mär- lyrer-Kindes ausbewahrt.') Mit dem allmählichen Abnehmen des deutschen und der Zunahme des italienischen Elementes ging Sankt Peter als deutsche Psarre von selbst ein. Dafür wurde an derselben ein deutsch erPriester als Predig er und Beichtvater angestellt. Um 1789 finden

wir in Trient Josef Nebel von Vinschgau als deutschen Spitalkaplan und gleichzeitig Joses Oberhoser von Eppan als deutschen Prediger?) Während der großen Umwälzungen im Be ginne des neunzehnten Jahrhunderts, unter denen Südtirol zeit weilig vollends zu Italien geschlagen wurde, war die deutsche Seelsorge in Trient in höchster Gefahr, ganz ausgelassen zu werden. l) Die Beobachtung geschah also am KarsamSiag. ^s8ursUi, >>iai'ium nach Patigler a. a. O. 26. Die alte Pfarrkirche der Deutschen soll nach Bericht

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 33 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
Die deutsche Kaplans! in Trient. 29 Ib. Ordinariate eine hervorragende Stelle einnimmt und von noch anderen deutschen Priestern höheren und niederen Ranges unter stützt wird. Im Domkapitel, das drei Dignitäten und Kanoniker zählt, sind auch drei deutsche Priester. Die deutsche Seelsorge wurde ehemals in der Kirche St. Peter ausgeübt. Zur Zeit des Konzils wenig stens (1545) schrieb ein Beobachter folgendes: „Die Stadt Trient hat 1050 Häuser. Sie ist von Italienern und Deutschen derart bewohnt

, daß der eine Teil der Stadt den Deutschen, der andere den Italienern zum Wohnen bestimmt ist. Die Deutschen, sowohl Männer wie Frauen, kleiden sich nach deutscher Art; die Italiener nach italienischer. Sie haben ihre eigenen Gewohnheiten, gebrauchen ihre Sprache und bewahren ihre Sitten, besuchen ihr eigenen Kirchen und jeder Teil hört die Predigten in seiner Sprache. Weil diese Stadt an der Grenze Deutschlands liegt, hat sie teils italie nische, teils deutsche Gebräuche; unter anderem wurde dieser Tage

in der Kirche S. Vigilio italienisch und in der des hl. Petrus, welche die der Deutschen heißt, deutsch gepredigt. Die Pre digt in deutscher Sprache haben wir gehört; dabei pflegen alle, sowohl Männer wie Frauen mit lauter Stimme in deutscher Sprache zu singen: Christus ist erstanden, Alleluja.'^) Diese Pfarre wurde gegen Ende des dreizehnten oder im Beginne des vierzehn ten Jahrhunderts errichtet. Die Kirche St. Peter ist aber, wie man schon aus der Wahl des Patrons abnehmen kann, noch älter. Sie wurde

durch Bischof Johann IV. Hinderbach, unter dem 1475 der Knabe Simon Unverdorben, also ein Kind deutscher Eltern, ge martert wurde, von Grund aus neu aufgebaut. In ihr werden noch heute die irdischen Überreste des hochverehrten heiligen Mär tyrer-Kindes aufbewahrt.') Mit dem allmählichen Abnehmen des deutschen und der Zunahme des italienischen Elementes ging Sankt Peter als deutsche Pfarre von selbst ein. Dafür wurde an derselben ein deutsch er Priester als Prediger und Beichtvater angestellt. Um 1789 finden

wir in Trient Josef N e b e l von Vinschgau als deutschen Spitalkaplan und gleichzeitig Josef Ober hofer von Eppan als deutschen Prediger?) Während der großen Umwälzungen im Be ginne des neunzehnten Jahrhunderts, unter denen Südtirol zeit weilig vollends zu Italien geschlagen wurde, war die deutsche Seelsorge in Trient in höchster Gefahr, ganz aufgelassen zu werden. 1) Die Beobachtung geschah also am Karsomsiag. Nasa.i'slli, viaàm nach Patigler a. a. O. ZK. Die alte Pfarrkirche der Deutschen

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Das¬ Dekanat Passeier und Schlanders und die deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient. General-Register.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 5)
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Page 190 of 344
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 334 S.
Language: Deutsch
Notations: Xerokopie
Subject heading: g.Passeier <Dekanat> ; <br />g.Schlanders <Dekanat>
Location mark: II 5.562/5
Intern ID: 105519
182 Anhang. reiches Streben, ernste, würdige Kirchenmusik zu üben und auszu führend) Reben Mühlberger widmeten auch Alois David Schenk') und Johann Ratschigler, seit 1887 Katechet und nachher Direk tor der deutschen Volksschule in Trient, seine Kräste dem Musik chore von St. Marco. Ratschigler hatte bereits den Plan gefaßt, die Kirchenorgel durch die Gebrüder Mayer in Feldkirch nach der neuesten pneumatischen Einrichtung umbauen Zu lassend) Da raffte ihn der Tod hinweg N M4). Wahrend so ^Rektor

' Wörndle den Kirchenchor in guten Händen wußte, konnte er sich um so ungestörter der Seelsorge widmen. Es ist fast unglaublich, was das kleine unscheinbare Mannchen aus der Kanzel, im Beichtstuhle, am Krankenbette und aus verschiedenen anderen Gebieten, des gesellschaftlichen Lebens leistete. Nicht bloß die Deutschen, sondern auch die Italiener nahmen ihn viel in Anspruch. Unter Wörndles Führung standen besonders die Dienstboten der Stadt Trient, denen er Stellen ver mittelte und damit erwies

, weil sie in der zur deutschen St. Markuskirche gehörigen Kaplanei untergebracht war und unter der Leitung des Kaplans stand. Sie zählte durchschnittlich 6V SchulkindeL.5) Allmählich aber erwiesen sich die für die Schule verfügbaren Räume zu beschränkt, ebenso reichten die Mittel zur Erhaltung der Schule nicht mehr aus. Da jedoch der Fortbestand der deutschen Schule in Trient geradezu geboten erschien, so wurde sie in eine staatliche Anstalt umgewandelt. Mit Beginn des Schuljahres 1878—79 wurde sie als dreiklassige deutsche

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 39 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
Die deutsche Kap/anei in Trient. 35 reiches Streben, ernste, würdige Kirchenmusik zu üben und aufzu führend) Neben Mühlberger widmeten auch Alois David Schenk^) und Johann Ratschigler, seit 1887 Katechet und nachher Direk tor der deutschen Volksschule in Trient, seine Kräste dem Musik chore von St. Marco. Ratschigler hatte bereits den Plan gefaßt, die Kirchenorgel durch die Gebrüder Mayer in Feldkirch nach der neuesten pneumatischen Einrichtung umbauen zu lassend) Da raffte ihn der Äod hinweg

(1904). Während so „Rektor' Wörndle den Kirchenchor in guten Händen wußte, konnte er sich um so ungestörter der Seelsorge widmen. Es ist fast unglaublich, was das kleine unscheinbare Männchen auf der Kanzel, im Beichtstühle, am Krankenbette und auf verschiedenen anderen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens leistete. Nicht bloß die Deutschen, sondern auch die Italiener nahmen ihn viel in Anspruch. Unter Wörndles Führung standen besonders die Dienstboten der Stadt Trient, denen er Stellen ver

die „S. Marco-Schule' genannt, weil sie in der zur deutschen St. Markuskirche gehörigen Kaplanei untergebracht war und unter der Leitung des Kaplans stand. Sie zählte durchschnittlich 60 Schulkinder. 5) Allmählich aber erwiesen sich die für die Schule versügbaren Räume zu beschränkt, ebenso reichten die Mittel zur Erhaltung der Schule nicht mehr aus. Da jedoch der Fortbestand der deutschen Schule in Trient geradezu geboten erschien, so wurde sie in eine staatliche Anstalt umgewandelt. Mit Beginn

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Das¬ Dekanat Passeier und Schlanders und die deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient. General-Register.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 5)
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Page 203 of 344
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 334 S.
Language: Deutsch
Notations: Xerokopie
Subject heading: g.Passeier <Dekanat> ; <br />g.Schlanders <Dekanat>
Location mark: II 5.562/5
Intern ID: 105519
Die deutschen Seelsorgen. 195 Bezüglich der Verwaltung des Kirchenvermögens wurde in jenem Aktenstücke auf ein Dekret (vom 21. Oktober 1811, Nr. 5383 s-1. L.) hingewiesen, in dem entschieden wurde, daß für das Vermögen der deutschen Suffragiokirche ein von der Pfarre S. Marco vollständig getrenntes Verwaltungsamt geschaffen werde, dessen Mitglieder nur aus Deutschen zu bestehen haben. Dieses Dekret wurde bestätigt, erweitett und bekräftigt durch den bereits angeführten Erlaß vom 19. Mai 1838

(Nr. 924 al. v). Dasselbe Verlangt: tutta l'ainrmniàg.moiis àsi Koni e Issati àà Olnesa, «de a loro (Alemanni) kno a nuova àigxoZlàus Z-ovornativg. Die Vertreter der Deutschen waren von durchaus fried liebender und versöhnlicher Gesinnung und bedauerten es aufrichtig, daß sie mit ihren Suffragiobrüdern, mit denen sie bis zum Jahre 1890 in vollständigem Frieden gelebt hatten, in Streit kommen mußten. Nun wurde ihnen vom fb. Ordinariate in Trient die freudige Nachricht mitgeteitt

in Mart.ell, Montan und Deutschnofen, hierauf als Kaplan in Rovereto (1891—1900). Schon in den ersten Tagen seiner Amtsführung (26. August 1891) publizierte er die neue Gottesdienstordnung, welche die Deutschen befriedigte und die Italiener nicht beleidigte. An gewöhnlichen Sonntagen war um 9 Uhr missa oonvsàà cum orbano; nachmittags 4^ Uhr deutsche Unterweisung, dann Rosenkranz und Litanei in lateinischer Sprache, wie es in Welschtirol Sitte ist, mit Segen. An höchsten Festtagen des Kirchenjahres

geordnet; es gibt drei Verwaltungskreise: 1. Kirchenvermögen von den Deutschen. 2. Der deutsche Fond selbstverständlich von den Deutschen. 3. Bruder- schaftssond von Italienern und Deutschen in zwei getrennten Kassen (Männer und Frauen) verwaltet.

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SID/SID_52_object_3921177.png
Page 52 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
48 Die deutschen Seelsorgen. Bezüglich der Verwaltung des Kirchenvermögens wurde in jenem Aktenstücke aus ein Dekret (vom 21. Oktober 1811, Nr. 5383 à L.) hingewiesen, in dem entschieden wurde, daß für das Vermögen der deutschen Suffragiokirche ein von der Pfarre S. Marco vollständig getrenntes Verwaltüngsamt geschaffen werde, dessen Mitglieder nur aus Deutschen zu bestehen haben. Dieses Dekret wurde bestätigt, erweitert und bekräftigt durch den bereits angeführten Erlaß vom 19. Mai 1838

(Nr. 924 al. ö). Dasselbe verlangt: tutts. äsi bszai 6 IsAg-ti clsll» (Itnesa, às a loro (^.lomannì) imo g, nuova àisposì?ionk Avvervativa. Die Vertreter der Deutschen waren von durchaus fried- liebender und versöhnlicher Gesinnung und bedauerten es aufrichtig, daß sie mit ihren Suffragiobrüdern, mit denen sie bis zum Jahre 1890 in vollständigem Frieden gelebt hatten, in Streit kommen mußten. Nun wurde ihnen vom fb. Ordinariate in Trient die freudige Nachricht mitgeteitt, daß sie wieder einen Kaplan

, Montan und Deutschnofen, hierauf als Kaplan in Rovereto (1891—1900). Schon in den ersten Tagen seiner Amtsführung (26. August 1891) publizierte er die neue Gottes di enstord nung, welche die Deutschen befriedigte und die Italiener nicht beleidigte. An gewöhnlichen Sonntagen war um 9 Uhr missg, eouventusà oum organo; nachmittags 4^ Uhr deutsche Unterweisung, dann Rosenkranz und Litanei in lateinischer Sprache, wie es in Welschtirol Sitte ist, mit Segen. An höchsten Festtagen des Kirchenjahres

; es gibt drei Berwaltungskreise: 1. Knchmvermügen Deutschen. 2. Der deutsche Fond selbstverständlich von den Deutschen. 6.-vruoer^ schastssond von Italienern und Deutschen in zwei getrennten Kaisen v und Frauen) verwaltet.

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Das¬ Dekanat Passeier und Schlanders und die deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient. General-Register.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 5)
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Page 202 of 344
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 334 S.
Language: Deutsch
Notations: Xerokopie
Subject heading: g.Passeier <Dekanat> ; <br />g.Schlanders <Dekanat>
Location mark: II 5.562/5
Intern ID: 105519
194 Anhang. einer Vakatur nicht begehen wollten und weil auch die Deutschen ihre Rechte mit aller Energie zu wahren wußten. Dieselben ver sammelten sich am 3V. März 1890 im Hause des Gutsbesitzers Andreas Jöchler und schritten zur Wahl einer deutschen Kommission, welche die sür sie wichtige Frage in die Hand nahm. Vor allem wurde aus Grund der zahlreich vorliegenden Ur kunden in einem Promemoria geschichtlich nachgewiesen, daß die Kirche all Suffragio Eigentum der Deutschen in Rovereto

ist und daß dieselben auch deren Vermögen srei verwalten können. Als Schluß ergab sich: Da c^ussts proprietà, AI ^löinauni NOR intWÄouv 61 6eeg.mPA.rs. Bezüglich der kirchlichen Verrichtungen wurde aus folgende Tatsache hingewiesen: Bischof Peter Vigil Gras Thun von Trient erließ im Jahre 1787 ein Patent, worin er die Suffragiokirche er mächtigte, mit Ausnahme der Taufen und Begräbnisse alle psarr- lichen Funktionen vorzunehmen und sür die. Deutschen (xsr 1.T Ougrni-;!c)ne) auch die Osterkommunion auszuteilen

. Unter dieser Form übergab der Bischos die genannte Kirche am 28. Oktober dieses Jahres dem hochwürd. ?. Matthias Fischer als ersten Kaplan und Rektor sür die deutsche Nation. Nach diesem Patente dürste der Erzpriester ohne Erlaubnis des Kaplans in dieser mit der „Stola' gar nicht erscheinen. Wenn die Mutterkirche von S. Marco- die von Suffragio benützen will, dann muß von der deutschen Vertretung Erlaubnis eingeholt werden. Das fb. Ordinariat hat diese Kaplanei immer sür unabhängig betrachtet

und mit derselben offiziell immer direkt verkehrt, nicht durch das Archipresbyterat- Die Zeremonien am Karsamstage nahmen ihren Ansang mit der Besitznahme der Kirche; die Palmweihe mit darauffolgender seier- licher Messe hielt bereits Kaplan Vinzenz Ambach im Jahre 1819. Das Verkündbuch liesert den Beweis, daß die Zeremonien in der Karwoche immer, das Hochamt an den Hauptsesten, mögen sie ordentliche oder außerordentliche sein, von 1810 an, ebenso daß die Sterbegottesdiensie sür die Deutschen in der Suffragiokirche abge

- halten worden seien. Im Jahre 1855 wurden, da die deutsche Kaplanei gerade unbesetzt war, diese hl. Funktionen der Karwoche und das Hochamt am Ostersonntage vom Priester Cyrus Farinati gehalten/) Da sich später über die Gottesdienstordnung in Suffragio Schwierigkeiten ergaben, wurde dieselbe zur beiderseitigen Zufrieden heit durch einen Bertrag (Oapìtàto) mit dem Erzpriester Strosio geregelt (16. Dez. 1861). „Die Deutschen, welche aus diese kirch lichen Verrichtungen ein Recht haben, lassen

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Books
Year:
1910
Topographie der Hofmark Innichen.- (¬Die¬ ""Hofmark"" Innichen)"; T. 2)
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Page 100 of 103
Physical description: VI, 97 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. III ; In Fraktur
Location mark: II 4.367/2
Intern ID: 113816
Wenn man sich schon für den deutschen Ursprung des Namens Jnnichen entscheidet — was auch das richtige sein wird — so wäre es ja ganz naheliegend, jene Form als die verläßlichste zu betrachten^ die in den deutsch geschriebenen Urkunden a u sfchließlich vorkommt, nämlich die auf -mZM (respektive -inA). Denn es lag ja kein Anlaß vor, einen deutschen Namen in einer deutschen Urkunde anders zu schreiben, als er wirklich lautete; wohl aber lag diese Gefahr bei einer anderssprachigen Urkunde nahe

. Wenn wir nun von IntiànA(-en) als der richtigen Form ausgehen, so liegt die Erklärung auf der Hand. Dann wäre IntiàmK einfach die Ansiedlung eines Intieko. Die Ortsnamen auf -wA oder -inZsn sind in manchen deutschen Gegenden bekanntlich sehr häufig und leiten sich >fast ausnahmslos von deutschen Personennamen her: so bedeuten Sterzing, Jssing, Oetting und so fort die Ansiedlung eines Marzo, Jzo, Otto usw. Da wird nun just IntiokmA nicht eine Ausnahme machen müssen. Der Form nach wäre Intielw wohl ein Kosename auf -iào

vielleicht von Into oder so was, welcher Na,ne mir allerdings sonst noch nicht untergekommen ist. Vielleicht kann ihn jemand anderer nachweisen. Alle wissen alles, sagen die Leute. Wenn aber IntiànZ die ursprüngliche Form des Namens sein soll, warum kennen die ältesten Urkunden dieselbe nicht? Das ist sehr leicht erklärlich. Die ältesten Urkunden sind alle lateinisch abgefaßt; da der Name aus -inA aber einen ganz spezifisch deutschen Klang hat, so paßte er dem Schreiber nicht in den lateinischen Text

die „denkwürdigen ' Formen' lUntersorcher) Intioinki, Intieme, sogar Itioàa iM'vsnà) ? Intiem» ist einfach eine andere Art der Latinisierung von In- tiedmA, welche der deutschen Form mehr Rechnung trägt als c>5? 95

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 51 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
Die deutsche Kaplanei in Rovereto. 47 einer Vakatur nicht begehen wollten und weil auch die Deutschen ihre Rechte mit aller Energie zu wahren wußten. Dieselben ver sammelten sich am 30. März 1890 im Hause des Gutsbesitzers Andreas Jöchler und schritten zur Wahl einer deutschen Kommission, welche die sür sie wichtige Frage in die Hand nahm. Vor allem wurde auf Grund der zahlreich vorliegenden Ur kunden in einem Promemoria geschichtlich nachgewiesen, daß die Kirche all Suffragio Eigentum

der Deutschen in Rovereto ist und daß dieselben auch deren Vermögen srei verwalten können. Als Schluß ergab sich: Da Husà proprietà gli àlsmanni non iutsQàoQv «Zi (ZeoamMi's. Bezüglich der kirchlichen Verrichtungen wurde aus folgende Tatsache hingewiesen: Bischof Peter Vigil Graf Thun von Trient erließ im Jahre 1787 ein Patent, worin er die Suffragiokirche er mächtigte, mit Ausnahme der, Taufen und Begräbnisse alle pfarr- lichen Funktionen vorzunehmen und sür die Deutschen (xsr la ArmriiiKions

) auch die Osterkommunion auszuteilen. Unter dieser Form übergab der Bischof die genannte Kirche am 28. Oktober dieses Jahres dem hochwürd. ?. Matthias Fischer als erstem Kaplan und Rektor für die deutsche Nation. Nach diesem Patente dürfte der Erzpriester ohne Erlaubnis des Kaplans in dieser mit der „Stola' gar nicht erscheinen. Wenn die Mutterkirche von S. Marco die von Suffragio benützen will, dann muß von der deutschen Vertretung Erlaubnis eingeholt werden. Das fb. Ordinariat hat diese Kaplanei immer für unabhängig

betrachtet und mit derselben offiziell immer direkt verkehrt, nicht durch das Archipresbyterat. Die Zeremonien am Karsamstage nahmen ihren Ansang mit der Besitznahme der Kirche; die Palmweihe mit darauffolgender feier licher Messe hielt' bereits Kaplan Vinzenz Ambach im Jahre 1819. Das Verkündbuch liefert den Beweis, daß die Zeremonien in der Karwoche immer, das Hochamt an den Hauptsesten, mögen sie ordentliche oder außerordentliche fein, von 1810 an, ebenso daß die Sterbegottesdienste für die Deutschen

in der Suffragiokirche abge halten worden seien. Im Jahre 1855 wurden, da die deutsche Kaplanei gerade unbesetzt war, diese hl. Funktionen der Karwoche und das Hochamt am Ostersonntage vom Priester Cyrus Farinati gehalten.Da sich später über die Gottesdienstordnung in Suffragio Schwierigkeiten ergaben, wurde dieselbe zur beiderseitigen Zufrieden heit durch einen Vertrag (àxitolà) mit dem Erzpriester Strosio geregelt (16. Dez. 1831). „Die Deutschen, welche auf diese kirch lichen Verrichtungen ein Recht haben, lassen

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Das¬ Dekanat Passeier und Schlanders und die deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient. General-Register.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 5)
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Page 197 of 344
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 334 S.
Language: Deutsch
Notations: Xerokopie
Subject heading: g.Passeier <Dekanat> ; <br />g.Schlanders <Dekanat>
Location mark: II 5.562/5
Intern ID: 105519
Die deutschen Seelsorgen. 189 Da sich aber die Kirche alle Grazie zu klein erwies und zu weit von der Stadt entfernt war, so baten die Deutschen die Bruder schaft „der Armen Seelen', in ihrer Kirche all Suffragio Gottes dienst halten zu dürfen. Das wurde ihnen unter gewissen Bedin gungen (3. April 1747) erlaubt. Inzwischen hatte aber die deutsche Bruderschaft, welche bisher den deutschen Gottesdienst nur aushilss- weise besorgen lassen konnte, durch Beiträge der Bruderschaftsmit glieder

und durch verschiedene andere Gefchenke und Legate frommer Wohltäter ein so großes Kapital zusammengebracht, daß sie einen eigenen Kaplan anstellen konnte. Der erste deutsche Kaplan war Don Giovanni Volani aus Rovereto, zwar ein Italiener, aber des Deutschen vollkommen mächtig. — Im Jahre 1765 starb Erz Priester Betta nach 30 jähriger Amtstätigkeit; auf ihn folgte Anton Josef Gasperini aus Rovereto, der jedoch schon nach drei Jahren das Zeitliche segnete (1768) und seine Seelsorge dem Ortskinde Balthasar Aste

Trost in feiner Bedrängnis. In Rovereto wurden durch Kaiser Josef II. die Kirchen zur hl. Barbara und St. Thomas entweiht, jene von St. Karl und Madonna del Monte gesperrt, mehrere Klöster und alle Bruderschaften aufgehoben.^) Run war die deutsche Seelsorge in Rovereto in großer Gefahr einzugehen. Aber die Deutschen wußten ihre bisher ge sammelten Kapitalien unter dem Titel einer „deutschen Gemeinde' zu behaupten und richteten am 5. Februar 1784 eine Bittschrift an Kaiser Josef II., worin

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