gemäss soll die Kammer unterhalten: je zwei Postboten zu Boss in Nassereit und Landeck, ; am Arlberg einen zu Ross und einen zu Fuss, in der Stuben einen zu Fuss und in Bludenz „zwei zu Ross auf Konstanz und Zürch“. Der Pass selbst wurde also durch Fussboten überschritten, die etwa an den Endpunkten des heutigen Tunnels lagen. In Bludenz hörte der Stafettenbetrieb auf, zwei Raitboten brachten die Briefe weiter nach Konstanz und von da etwa über Winterthur nach Zürich. Doch müssen zwischen Blu
denz und Zürich Pferderelais gelegen haben, die ja auch als „Post“ bezeichnet werden. Aber diese Führung der Linie fand Ulrich von Habsberg, der jetzt die militärischen Verhandlungen des Kaisers mit den Schweizern leitete 1 ), sehr ungeschickt. Der Umweg, den die Post von Bludenz nach Zürich über Konstanz mache, sei ganz über flüssig, da man zu Konstanz nichts zu verhandeln habe, sondern „Tage“ zu Zürich und Luzern seien. „So wellen die post auf felckirch tzu legen vnd von felckirch auf sand gans
vnd von sant gans auf wallenstat, von wallenstat auf Rychenberg vnd Lachen, wo man wil, auf lütztzeren oder tzireh “ 2 ). Die Relais kette soll also von Feldkirch aus, wo das Bludenzer Tal in das Rheintal einmündet, rheinaufwärts bis Sargans 3 4 gehen, dann in dem tiefen Tale, das ehemals das Bett des Rheines war, nach Walenstadt am Ostende des Walensees. Die weiteren Stationen Reichenberg und Lachen liegen an dem Wege, den heute auch die Bahn vom Walensee nach Zürich benutzt
. Dieser Weg ist sicher die kürzeste Verbindung zwischen Feldkirch und Zürich. Habsberg meinte, die Post würde so 24 Stunden weniger gebrauchen. Sowohl in Innsbruck wie am Hof fand der Vorschlag Zustimmung' 1 ). Aber auf die Dauer vermochte diese Linie die alte Füssen—Stockacher Route nicht zu verdrängen, und die Beträge, die 1516 auf die Post Innsbruck—Zürich gezahlt werden, in Summa 1374 Gld., können sich ebensogut auf diese wie auf die Arlberglinie beziehen. Seit 1517 ist jedenfalls die Arlberglinie zugunsten
der Post Füssen—Markdorf—Zürich end gültig aufgegeben, 1) Vgl, Ulmann, Maximilian 1., Bd. II, S. 665 f. 2) Ebenda, Max. XIV, 1516, Ulrich von Habsperg an Möringer, ohne Ort datiert 15. März 1516. zu Nur dieser Ort kann mit „sand gans“ gemeint sein, nicht St. Johann, das in einem Hochtaje nördlich des Kurfirsten liegt. 4) Ebenda, Kop.-Buch I, 1515/16 G. v. Hoi, Max an das Regiment dd. Trient 28. April 1516.