boten den alten Schreinern ebenfalls eine günstige Gelegenheit, ihre 'Kunstfertigkeit an den Tag zu legen. Selten fehlt daran ein kraftiger Sockel, der in der Mitte zierlich ausgeschnitten ist, um sich durch diese Durchsicht recht luftig zu machen. Häufig sind zwei, durch einen verzierten Streifen getrennte Abteilungen mit reich behandelten Türcheu gewählt. Ein belebter Fries mit Zinnenbekrmmng bildet den Ab schluß. In unseren Sakristeien ist mit den ehemaligen gotischen Schränken fast gänzlich 651
. Totenschild der v. Welspera in Taisten. ausgeräumt worden: den letzten Prachtschrein (Witt- d. Zent-Kom. 1868, XXXI.) das Kloster Neustift, jetzt befindet ^ er sich auf dem gräsl. Wilzeck'schen Schloß Kreuzen st ein bei Wien. Dieser hohe Schrein hat schiefgestellte Schmalseiten, über einem durch feinstes Blattornament verzierten Sockel mit Durchsicht in der Mitte (auf allen drei Selten) laufen an allen vier Ecken ebenso reich geschnitzte Streifen hinauf und werden in der Mitte durch einen etwas einfacher
gehaltenen Querstreifen durchschnitten. Die Vorder seite teilen drei senkrecht laufende glatte Leisten in acht Felder, von denen jedes in vertiefter Umrahmung einen Heiligen abgebildet zeigt. Ungemein reich dekoriert ist der Fries, welcher mn Kasten abschließt, selbst Brustbilder von Propheten sind eingeflochten. Über einer àkronung in Form eines aus Spitzbogen gebildeten durchlaufenden Gitters erhebt sich erst noch ein Fialenbau mit Baldachinen, in welchen eine Kreuzigungsgruppe und mehrere Heilige
das Ganze überraschend reich darstellen. ') Paukert I. v. V, Bl. 25. ^ Paukert I, 15. — Daselbst finden wir noch folgende Türen abgebildet: von Schloß Kampann ?t- Anna u. Justina in Eppan, St. Jakob bei Bozen, Bozen, Schenna, Luttach, St. Martin, m Ahrn, Tau fers, Schloß Reifen st ein, Sterzi ug, Tratzberg (mehrere). — Einzelne Originale bewahrt die Sammlung der Fachschule zu Bozen. Spmnberger, o. t. 11. io»