¬Das¬ Tugendleben Mariä.- (Predigten ; Bd. 2)
misse der Erlösung, die Hände bei der Arbeit und das Herz bei Gott, glühendste Andacht zum allerheiligsten Altarsfakrament, die Andacht Zum schmerzenreichen Leiden des Heilands und das barm herzigste Gebet der Fürbitte für die Sünder: das sind die Haupt- und Grundzüge dieses Bildes. Und nun wende ich mich Zu dir, o süßestes, gottinnigstes Herz meiner Mutter Maria. Mit welcher Bewunderung schauen wir zu dir aus; aber auch mit welcher Scham! Ach, welch ein Unterschied: Dein Herz und unser Herz
! Dein Herz, ganz hinge geben an Gott, ganz ausgefüllt von Gott, immer aufs innigste vereinigt mit Gott! Und unser Herz — so hungrig nach den Ge schöpfen, die es doch nicht sättigen, so durstig nach den vorüber eilenden, trüben Wassern der Flüsse Babylons, die seinen Durst nicht stillen, ihn nur noch brennender machen. Dein Herz auch bei der Arbeit allein in Gott ruhend, und unser Herz selbst im Gebete oft so weit von Gott entfernt! Wir wissen und glauben es: Es gibt auf Erden keine Seligkeit
, keinen Frieden außer in Gott. Aber wir haben uns noch so blutwenig Mühe gegeben, diese Wahrheit an uns selbst zu erproben, immer von tausend leeren Wünschen und eiteln Sorgen erfüllt, immer über dem Geschöpf den Schöpfer vergessend, immer unsere eigenen selbstsüchtigen In teressen vorziehend! O süßestes, andachtsvolles Herz, erwirb uns doch die Gnade, daß wir nach deinem Bilde unser Herz umbilden, daß dieses unser so enges, so bewegliches Herz seinen Frieden allein in Gott suche, daß es nach Gott allein