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193 reich zu bringen, beim Herzogtum Bayern, ohne daß der regensburgischen Rechte noch viel gedacht wurde. Im Jahre 1504 erwarb Kaiser Maximilian I. die drei Gerichte Kufstein, Kitzbichl und Rattenberg für Tirol, mit welchem Lande dieselben von da an sowohl die aus dem Landesselbstverteidigungslibell dieses Kaisers für Tirol ent springenden freiheitlichen Vorteile, als auch die bösen Ge schicke, vorzüglich in den Kriegsjahren treulich teilten. Von Kriegsereignisfen, die Kundl berührten

, ist folgen des zu merken. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Heeres züge der deutschen Fürsten durch das Innthal nach Italien, wenigstens im späteren Mittelalter Kundl durchzogen. Die Sage behauptet das, wie bekannt, bereits von Kaiser Heinrich des Heiligen zwei Zügen nach Italien (1004 und 1012). Betreff des Zuges Kaiser Ludwigs (1330) und der Bayern-. Herzoge l 363 ist das nötige bereits angedentet worden. Bon ähnlichen Durchzügen und von Einquartierungen ist dann in der Folgezeit öfters die Rede

und den bayerischen Herzogen um den Besitz von Tirol (1363) scheint Kundl ebenfalls berührt worden zu sein, als nämlich Rudolf nach Vertreibung der Bayern um Rattenberg und abwärts plündern und brennen ließ. Daß Herzog Stefan von Bayern den Hans Thorer auf der Kundlburg belagert und gefangen genommen hat, ist ebenfalls bereits erwähnt worden. Kaiser Maximilian I. fand bei der Besetzung der drei unterinnthalischen Gericht einen andern Widerstand als den des Hans PimZenauer zu Kufstein nicht; der 30 jährige Krieg

berührte Kundl auch nicht direkt. Im Jahre 1703 machte Max Emanuel der Kurfürst von Bayern als Verbündeter der Franzosen im Kriege gegen 13

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1902

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zu halten?) Im Februar 1366 kam es zu weiteren Friedensverhand- lunaen, wobei Hans Kummersbrucker, Jägermeister ebenfalls wieder als bayerischer Bevollmächtigter aufscheint?) Der endliche Friede wurde geschlossen am 29. September 1369 zu Schärding. Darin blieben Kufstein und Kitzbichl bei Bayern, ebenso Rattenberg, welches zwar nicht ausdrücklich genannt wird. Das übrige Tirol blieb den Herzogen von Oesterreich gegen eine Geldleistung von 116000 fl?) Hiermit war der Krieg beendet und ist Rattenberg

, das die Kummersbrucker für Bayern gehalten hatten, bayerisch geblieben. Dieselben werden wegen ihrer Handlungsweise oft Verräter gescholten. Thatsächlich handelten sie nach bestem Wissen und Gewissen und von ihrem Standpunkte aus auch recht, denn sie hatten Rattenberg, sowie ihre übrigen Besitz ungen als bayerisches Lehen erhallen und mußten sie als solches auch für Bayern halten. «) Alf. Huber, p. 255 n. 432. ’) 1 e. p. 258 n. 439. 8 ) l c. p. 286 n. 481.

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1902

Page 209 of 349

— 205 Bayern und Franzosen, ereigneten, können folgendermaßen zusammengefaßt werden: Am Abend des 31. Mai gab es Lärm beim Neuwirt, welchen die Landstürmer zu erschießen drohten, weil er einige Gefangene vor Mißhandlung schützen wollte. In ähnlicher Weise wurde auf Anklage des Jakob. Margreiter, Loy, der Pfarrer von Kundl wegen Bayern freundlichkeit am 2. Juni verhaftet und nach Innsbruck geführt, von wo er jedoch am 4. Juni wieder unbehindert zurückkehrte. Von Seite der Gemeinde geschahen

blieben in Reserve. Ausfälle nach Bayern wurde voin Gericht Rattenberg beschlossen, nicht zu machen. Bon Zeit zu Zeit zogen Landstürmer und Militärabteilungen zu Kundl aufwärts oder abwärts, sonst war es Ziemlich ruhig. Vom 13. Juli an drängten sich verschiedene Gerüchte über Siege oder Niederlagen auf dem Hauptkriegsschauplatz in Oesterreich. Die Nachricht vom Waffenstillstand zu Znaim (.12, Juli) kam am 16. Juli an, wurde indes alsbald als Lüge erklärt. Man glaubte nur an Siege der Oesterreicher

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1902

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142 — beendet. Zuvor hatte er noch die Gegend von Rattenberg abwärts durch seine Soldaten plündern lassen, ähnlich wie auch die Bayern von Rattenberg aufwärts geplündert hatten; alles nach der Sitte jener Zeit. Nach ein paar Wochen kehrten nun aber die Bayern, ganz gegen den damaligen Gebrauch zu einem Winterftldzug zurück und durchzogen Plündernd, brennend und raubend das ganze Land, 10 Meilen aufwärts bis Zirl und Matrei. Die Städte Hall und Inns- bruck konnten sie jedoch nicht erobern

, und nachdem die über aus strenge Kälte jenes Winters sie auch alsbald zum Rück züge zwang, blieb dieser Handstreich, der Rudolf hätte -gefährlich werden können, doch so ziemlich ohne bleibenden Erfolg. Die Verantwortlichkeit über diesen Feldzug wird meist dem Kummersbrucker zugeschoben und er dürfte daran wohl auch zum guten Teil beteiligt gewesen sein, der .Führer dieser Expedition war indes wohl Herzog Albrecht von Bayern in Person, nachdem derselbe sich zu Weihnachten zu Rattenberg befand

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Fiction

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1902

Page 295 of 317

Subject heading: g.Säben ; f.Belletristische Darstellung

290 2 . Im rinnsdache auf den liefen Lsg Cfaffifo mit feinem leere; Der Bischof sagte ihm, wie sehnlich €r auf der Burg willkommen wäre. Nie Beute, Vieh und Menschen, wurde Verteilt, des tapfer» Schwertes Segen; Zwei Jünglinge im lichten Flaume empfing zu linHmars Freude Lägen. Drauf Zechgelage; dod) schon nahten Oie Langobarden, froh emPfangen; Das wsr ein Viederseh'n und Lrllken, Ile lirner schäumten und erklangen. ier Bayern Buge hing bewundernd Im König und am Landeskinde, Der Königin

des RacbbarvofHes, ind Iratfend scholl es: „Beil rfteutlfnde!“ Der Bayern Buge schweifte fragend Rach Cvin und nach Rofamunde, Die'heiter büchten, ob aud? schmerzte Des Landverlustes frische Hunde.

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1902

Page 290 of 317

Subject heading: g.Säben ; f.Belletristische Darstellung

Der Keg nach Sälen abgefchnttten. Genug, mein Freund, Ich Werbe freudig, Vom deutschen Siegesruf umklungen, nachdem Ich mich von eurem Baffer Zu eurem Gönner durchgerungen. Buf ßranzol schmähte Ich die Bayern Und mußte deinen Schlag erleiden; iuf Rranzol focht Ich für die Bayern Und bin daran, von euch zu scheiden.

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1902

Page 150 of 317

Subject heading: g.Säben ; f.Belletristische Darstellung

145 Sie wären fähig, such den Heiland, ienn er als Römer Mm', zu schlagen; Da. lob' ich mir den ernften Hirten Von Laben und fein fflitteidtragen. Cr rügte es mit heil'gem Zorne, Da ich am Raidermaf)! gefeffen Und, weil das Hier der Bayern 1 schmeckte, Des taufgeiübdes fall vergessen. Der ÜfclO'f lehrte Roms Mehle, Obgleich er selbst mit Rom zerfallen; Mich Wundert lehr, Wie seine Sprüche Bus meinem Sinne nicht verhallen. Cr ward verbannt, nach meinem AunWe Und auch nach deinem, roter ragen

; Zur Achtung ließ sich unser Herzog, heil ihm! nicht allzu schwer bewegen. Cs frlcjt sich, ob wir gut geraten?“ Der Gote schüttelte die Locken Und trank und sprach: „Cs scheint, wir haben Des Herzens fäBlein völlig trocken. las jetzt geschieht, verdrießt mich Ilten; Da sitzen.euch die lieben Bayern Die Rächte lang wie starre Heiden Bald hier, bald dort an Opferfeuern. D l sch min, S ä ben. 10

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Fiction

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1902

Page 74 of 317

Subject heading: g.Säben ; f.Belletristische Darstellung

69 Die Grafschaft all© uni den Grafen llehm' Ich als langersehnte Reute, Ob es genügt? Die Jagd war billig» Roch tnelrer’s belicht die wadTre Meute. Herl ihr den grünen lilads rauschen? Im Brenner Schöpft man leine Duelle; Ich mW' auch Sahen; Sälens Graf lein Sei lei von Bozen troltielelle.“ tagino drauf: „Mitnichten» ieriog! Vir Bayern und Ile Goten Schworen, Dem Herrn von SaDen fflannentreue; Das felSenhaupt bleib* ungeschoren. Vir ziehen ab, da.s Schwert geschwungen, mit uns der Graf und all

die Seinen; Verfolgst du uns» So werden viele Von euren frat’n und Bräuten weinen / 1 Der fürlt verletzte: „Liier Bayer» Du ahnst nicht, wie ich dir gewogen Und deinem Stamm; lall* uns vertragen; Im Streit wir’ Jeder teil betrogen. Vir Langobarden und ihr Bayern Verknüpfen uns zum freundesbunde ln üei' und treue, denn ich werbe Die fjerzogstocbter Rofamunde.

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1902

¬Die¬ lustige Ecke oder: Hundert kurze Geschichten, die etwas zum Lachen bieten

Page 214 of 252

Author: Auer, Anton / von A. Reau

Physical description: 252 S.

Publisher: Selbstverl.

SLMtzenkreisen männi glich bekannt, stets auch ein mit hübschen Besten ausgestattetes Scheibenschießen gegeben und die Tiroler Schützen als die nächsten Nachbarn der Bayern dazu eingeladen. In den Achtzigerfahren des verwichenen Jahrhunderts nb dieses Oktoberschießen auch einmal, be er er ft? ; nicht zwar als besonders bei dieser Gelegenheit mir die Kunstschätze Münchens mit Muße anzusehen. Ich ' außen am Schießstand auf der Wiese mehrere Schützen, unter andern auch nigen untern Wipptaler

von St.. ., der guter oit sehr nge ntracht, und Hahne e an, auf ei g ei enwesen alle Ehre machte. Als pn der bayrische Gersten- bekornmen haben: ei drollig in seiner T n grünen Filzhut, mit G' er geschmückt. Er sch stausenden Hirsch" zu schießen, Sache eines guten Jagers, Scheibenschützen ist. Mich , was der wackere Tiroler, eines interessierte es der Landsmann, Bayern stellten sich hinter dem Schießstand offenbar um des Tirolers Kunst zu sehen. Der Tiroler ging in den Stand hinein, richtete s ' Gewehr zurecht

Location mark: I 61.383

Intern ID: 345796

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Law, Politics

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1902

Sebastian Ruf, Irrenhaus-Kaplan zu Hall i. T., als Seelenforscher : ein Beitrag zur Lehre von der Zurechnung im Strafrecht

Page 81 of 122

Author: Lentner, Ferdinand / Ferdinand Lentner

Place: Innsbruck

Publisher: Wagner

Physical description: 119 S. : 1 Portr.

Subject heading: s.Strafrecht ; s.Schuldfähigkeit

Location mark: II 102.226

Intern ID: 258785

. Der Naturforscher Professor v. Strümpell hat diesfalls folgendes zur Erwägung gestellt: Für eine Mark bekommt der Arbeiter in Bayern vier Liter Bier. Diese enthalten reichlich 240 Gramm Kohlehydrate und kaum 42 Gramm Eiweiß. Für dasselbe Geld aber erhält er in Brot mindestens 2000 Gramm Kohlehydrate und daneben noch 250 Gramm nährendes Eiweiß. Demnach ist als Nahrungsmittel das billigste Bier achtmal theurer als das Brot. In Nordddeutschland ist das Ver hältnis bei höheren Bierpreisen noch ungünstiger. Dass

mit dem Biergenuß zum Oefteren eine ge dankenlose Verschwendung getrieben wird, selbst von sonst sparsamen und ordentlichen Leuten, ist nicht zu verkennen. In Bayern pflegen nicht wenige Arbeiter mit 3 Mark Taglohn täglich 50 Pfennige für Bier auszugeben, also ein Sechstel ihres Ein-

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1902

Page 144 of 349

140 — halten wollte. Hans wies dieses jedoch zurück, nachdem. er Pfand und Lehen von Bayern besäße und solches einem fremden Fürsten nicht ausliefern könnte. Da versprach Rudolf auch noch die Freilassung seines Vaters. Hans war auch darauf hin nicht gewillt, die Vesten für Oesterreich zu halten, gab jedoch vor, sich darüber mit dem Vater besprechen zu müssen, zu welchem Zwecke ihm Rudolf Geteitsbriefe nach Innsbruck und zurück aussertigen ließ. In Innsbruck angekommen, bat Hans um die Gnade

auch auf jeden Schein einer Regierung verzichtete?) Rudolf, der Herzog von Oesterreich, verfehlte nicht, sich mit allem Eifer den Besitz des neuerworbenen Landes zu sichern. Der Treueid war ihm zwar schon im Winter un beanstandet geleistet worden. Dennoch kam Rudolf im Sommer wiederum nach Tirol, um das Weitere zu besorgen und im Falle, daß die Bayern mit bewaffneter Macht ihre Ansprüche auf Tirol geltend machen wollten, an der Stelle zu sein, zur Abwehr. *) Die Angaben über den Krieg sind aus Alf. Huber 1. e. ent

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1902

Page 150 of 349

— 146 allen Rechten und Ehren. Auch ist sein Lehen der Hof im Thal, Gut Ober- und Niederleiten, Berg, Sel, Untermies, Stein, Grub, Glatzhube,Hcllhube, Moos, Pfarring/) Faistenau, Schengrub, Wigthal^), Krainthal, Grmtbichl, Lehen, Ried, all am Angerberg und die Güter am Rietenberg. Die gaben ihm die Herzoge jetzt mit Leut und Gilt und Dienst zu ewigen Eigen und Gottesdienst für sich und seine Erben, ausgenommen das Gericht und die Herrschaftsverwaltung, die als Lehen von Bayern bei der Kundlburg

in Bayern einigen sich über ihre Erbteilung nach Stefan des Aeltern Tode. Bei dieser Teilung war auch zugegen Hans Jägermeister?) 1381 (am Peter und Paulstag, 29. Juni Zu München) Herzog Stefan verbietet allen Städten und Märkten, Eigen leute das Klarissinnenklosters zu München am Anger als 4 ) f. o. es gib in der Nähe. ®) Statt dessen oben Endthal. 6 ) B.iO.Ä. 55 f. unten. 7 ) In verschiedenen angeführten Urkunden vergl. Jägermeistermesfe. *) R.K1.A. n. 58. 9 ) Lang Reg. rer. boic, IX. 333.

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1902

Page 139 of 349

135 Kummersbrucker auch an den zeitgeschichtlichen Ereignissen einigen nicht unwirksamen Anteil genomen habe. Dies sei vorausgeschickt: Margretha, die Gräfin von Tirol, zubenannt die „Maul tasche", war seit dem Jahre 1330 dem Sohne des Böhmen- kömgs Johann, Johann Heinrich, der damals noch ein Knabe war, angetraut, hatte denselben jedoch am 2. November 1341 mit Einverständnis Kaiser Ludwigs des Bayern und der tirolischen Landstände aus Tirol verjagt und ihre Ehe mit ihm als gelöst erklärt

. Auf Betreiben Kaiser Ludwigs und der Gräfin Margretha selbst kam im Jahre 1342 (iO. Febr.) deren zweite Ehe mit Ludwig, dem Markgrafen von Branden- bürg, dem Sohne Kaiser Ludwigs des Bayern, zustande, und zwar ohne vorhergegangene Nichtigkeitserklärung der ersten Ehe Margrethas von kirchlicher Seite. Durch diese Ver ehelichung zogen sich die beiden Neuvermählten den Kirchen bann zu. Auch im übrigen war Ludwig des Brandenburgers Stellung in Tirol sehr schwierig, doch es gelang ihm durch eine kräftige

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1902

Page 126 of 349

zwecklos und nn- praktisch für ihn gewesen, in dieser Gegend einen kleineren Kauf abzuschließen, solange er nicht auch andere Besitzungen daselbst gehabt hätte. Nachdem er aber bereits im Jahre 1335 im Brichsenthal zwei Schwaigen kaufte 18 ), dürfte er schon damals das kundlerische Gut daselbst besessen und mithin mit Gertrud Kundlerin verheiratet gewesen sein. Nach, dem man nun aber die Ehe Konrads mit Gertrud nicht lange vor den Römerzug Ludwig des Bayern ansetzen kann, ohne ihm ein ungewöhnlich

hohes Alter zuschreiben zu muffen, scheint das wahrscheinlichste das zu sein: Als Ludwig der Bayer zu Anfang des Jahres 1330 aus Italien nach Bayern zurückkehrte, war der erste Ort, den er sein nennen konnte — Rattenberg war damals verpfändet — Kundl. Daselbst hielt man einige Tage Rast, der junge Jägermeister lernte dabei seine Braut kennen und alsbald darauf erfolgte die Heirat. Durch den bereits vor derselben oder bald darnach erfolgten frühzeitigen Tod Friedrich Kundlers, des Bruders der Gertrud

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1902

Page 212 of 349

war: Schützendurchzüge, Verteidigungs vorkehrungen, verschiedene Nachrichten vom Kriegsschauplatz, in den letzten Tagen Nachrichten von Niederlagen der Tiroler, angstvolle Erwartung und Furcht beim Volke, fieberhafte Bewegungen bei der wehrhaften Mannschaft. Die Schützen von Kundl rückten in dieser Zeit unter Haupt mann Mathäus Margreiter aus und zogen mit dem Kapuziner Haspinger durch Pinzgau und Pongau bis hinaus an den Paß Lueg, den sie mit andern besetzt hielten. Bei dem er- neuten Einfall der Bayern

um die Mitte des Oktober wurden sie von diesen zu Kuchl überfallen und mußten flüchten. Bei diesem Ueberfall wurde Peter Zanter, ein ge borener Radfelder, der jedoch mit den Kundlern ausgerückt war, von den Bayern niedergehauen. Außer diesem fielen im Kriege dieses Jahres von Kundl Georg Schwaiger und- zwar im Dorfe Kundl selbst, durch einen Schuß sächsischer 2S ) Dr. Jos. Rapp, Tirol im Jahre 1809. Ferdinandeum 1852.. War früher ein Kreuz. 2S ) Die Ordonanz dürfte wohl am 16. bei den erwähnten 8 Schüssen

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1902

Page 199 of 349

195 — solchen anzusehen und sich wider ihn zu wehren. Rasch war der Landsturm signalisiert und kamen die Bauern im Unter- lande wie im Oberlande bewasinet zusammen. Um Rattmberg war Martin Haaser aus Voldepp Anführer. Der 20. Juli galt Kropfsberg, dessen Mauern die Bauern erklommen, und am 21. wurde auch Rattenberg übergeben.") Die Bayern mußten eiligst aus dem Laude fliehen.") Somit hat dieser Versuch der Bayern, sich in den Besitz Tirols zu setzen, ebenso kläglich geendet, wie er glücklich

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1902

Page 105 of 317

Subject heading: g.Säben ; f.Belletristische Darstellung

—-O’-O-— 1 . a elhmond war es. Huf dem Ifloole Sterzlngs wallten Rebesichleier. „Ute Jungfrau’n höhnt' der eilack» „Harrt ihr ewig auf den freier? €vin fährt vom Brenner nieder» mit Ihm lefamitnC aus Bayern; Simile! nicht» denn jede Haube WM das freigeloi verteuern.“ Krallend Kürzten sich die lülfern Huf den mhelslen Spötter» Der Im Rennen rief: »»ihr Hexen Seid der Liebe Rachegötter."

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Fiction

Year:

1902

Hochlandminne : Lieder aus Alt-Tirol

Page 87 of 239

Author: Bley, Fritz [Hrsg.] / von Fritz Bley

Place: Berlin

Publisher: Fontane

Physical description: 254 S.

Der Mosterputz. In Bayern liegt ein Kloster, u ) Das kennt wohl jedermann; Die meisten Paternoster 'Alidort man hören kann. Doch gehr im Refektorium Ein Rellerputz zur Nachtzeit um; Der singt dort, voll des süßen Weins Lateinisch, bis die Uhr schlagt eins: „Magis quam ecclesiam 1S ) diligo tavemam, ipsam nullo tempore sprevi neque spernam, donec sanctos angelos venientes cernam, cantantes pro ebriis requiem aeternam.“ Das ist der Eotterpfaste, Vor dessen frechem Witz Nicht Buße einst

Location mark: 1.696

Intern ID: 185978

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1902

Sonettenkranz : seiner Vaterstadt Meran gewunden

Page 19 of 21

Author: Ladurner, Alois / von Alois Ladurner

Place: Meran

Physical description: 20 S.

*) Kunst gewähre! Dann wird sie leuchten unsre Dankeszähre Als hellster Edelstein in seiner Krone!" *) Augenarzt Herzog Karl Theodor in Bayern.

Location mark: II 4.630

Intern ID: 113872

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Fiction

Year:

1902

Page 48 of 317

Subject heading: g.Säben ; f.Belletristische Darstellung

Ber Graubart sprach von Gottes Kinde Und WM lieft lobefam zum Sebmaufe; len focht es an, ob er die Waijrftelt Ein wenig oder Wirk zerzause? Die Bayern laufAten, ïeine lire erweckte mancherlei Gedanken, ils er geendet,, klatfclten alle Und taten wie bisher: lie tranken. Sie tranken bis zum Morgenröte, Bis lie vor leeren Krügen fllftnten Und feftnareftend an die Steine Sanken Und traumend lieft nach Crunle lehnten. ch ch Einer wachte. lägen lehnte Wfelts an dem morschen Stamme; Gegen Säben

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Year:

1902

Page 87 of 317

Subject heading: g.Säben ; f.Belletristische Darstellung