1’4. ZshlMNg. Sanwing, „Wvixrnrr- Vhvonik? 2S. Vcko.brv JflOl. Do. J20/SO. Seite s. bajuvarifchc Gesetzbuch enthält die iöi-ftimmimg, dass es jedermann freistehe, an die Kirche» eine Schenkung zu machen, und selbst cm Herzog kein Hindernisrecht dagegen besäße. Da die Kirchen zur Bewirtschaftung der ihnen geschenkten Liegen schaften den mittelalterlichen Standesvcrhnltnissen entsprechend auch Leibeigene besaßen, so schreibt das Gesetzbuch die Dienstleistungen derselben vor und Strafen fiir
Bedrückung der Gotteshanslente und Beschädigung des Kirchengutes, ' Schon zu Zeiten Karls des Großen, also zn Ende' des r>, Jahrhunderts, gab cs in Sätzen eine Domschnlc, Karl und seine Nachfolger be günstigten die Kirche des hl, Cassian mit Schutz- und Frcihcitsbricfen, Zu Beginn des 10, Jahr hunderts finden Ivir die Bischöfe bereits in der Stellung angesehener Reichssiirstcn. sDer eigent liche Titel gehört indes einer späteren Zeit au,) Von nun an begründen zahlreiche Schenkungen, stets erneuerte
königliche Schutz-, Frciheits- und Rechtsbricfe, sowie die wachsende Zahl der Vasallen und Ministerialen*) die große Macht und den ausgedehnten weltlichen Besitz der Kirche. Es entstanden so die geistlichen Fiirstenthnmer; die Bischöfe waren zugleich weltliche Fürsten, mit allen Rechten über ihr Gebiet ausgestaltet. Sie erhielten auf eigene Bitten, ans Fürsprache der am Hose weilenden Persönlichkeiten und am meisten wohl zur Belohnung ihrer An hänglichkeit an Kaiser und Reich eine Schen kung
nach der andern, ein Privilegium ums andere. Im Jahre SOI er hielt Bischof Zacha rias von Sätzen vom damaligen Reichsober' Haupt Ludwig dem Kind das königliche Landgut Prichsna, einen großen Meier- hosirden'Kaiscr Arnulf seiner Gemahlin Utta geschenkt und diese dem Sohn überlassen hatte. In der Ur- künde, die mit des Kölligs Ring ge siegelt und mit seinem Handzeichen versehen ist, heißt ■ ö: dass er, um der sonder lichen Armut der Sä- bener Kirche aufzu helfen, ihr sein Land- gutschenkemitallcnGc- bäuden, Leibeigenen
, ja, aus der Bitte des Bischofs Zacharias und der Fürbitte anderer Bischöfe lässt sich schließen, dass Zacharias schon einen Plan ins Auge gefasst hatte, und die . schnelle Entstehung eines Münsters lässt uns auch den Plan erkennen. Zu Zeiten der Kaiser aus bem sächsischen Hause verzeichnen die Saalbücher der Brixencr Kirche zahllose Schenkungen. Ganze Grafschaften werden dem Gotteshaus geschenkt, die Leute und Güter der Kirche werden von der niederen Ge richtsbarkeit befreit, die Bischöfe erhalten