Geschichte von Meran, der alten Hauptstadt des Landes Tirol von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart
in Meran an und wurden hierin vom Bischöfe von Chur nach- drücklichst unterstützt. Es ist bekannt, daß schon im Jahre 1610 Bischof Johannes Fingi der Aeltere zwei Jesuiten nach Meran be rief, die für ihn als Pfarrer in der Seelsorge verdienstlich arbei teten. Seit dem Jahre 1620 war der Entschluß gereist, für die Jesuiten in Binstgau, und zwar in Meran, eine Niederlassung zu gründen. Sie sollten ein katholischer Vorposten gegen das refor mierte Bünden sein. Unter dem 24. September 1620 reichte
die Stadt Meran eine Bittschrift beim Landesfürsten ein, den Jesuiten eine Residenz in Meran zu bewilligen. Zu ihrem Unterhalte sollte ihnen die Pfarre Tirol-Meran einverleibt werden, jedoch mit der Bedingung, daß dem Bischöfe Johannes als dermaligem Pfarrer alljährlich und lebenslänglich 400 fl. aus den Pfarrgefallen aus geworfen würden, und die Jesuiten sollen dafür in Tirol und Meran alle pfarrlichen Verrichtungen übernehmen. In dieser Angelegenheit wurde auch mit Papst Gregor XV. unterhandelt
, und die Jesuiten versahen schon durch zwei Jahre die Pfarre, wohnten in ihrem ge- mietheten Missionshause und gründeten am 15. August 1623 in Meran die marianischc Congregation, in die gleich anfangs die reichsten und vornehmsten Bürger der Stadt und Adelige der Um gegend eintraten, als: Nikolaus von Knillenberg, Christoph von Zöttl, Johann Leonhard Gadold von Seeleshausen, Benedict von Mamming, Benedict Hueber von Maur, Adam Kleinhans von Laders und der damalige Psarrverwalter von Meran Johannes Ungi
der Jüngere. Indessen zogen sich die Verhandlungen wegen der Jesuiten in die Länge und geriethen allmälig in Stockung, so daß die Je suiten nach, fünfjährigem Aufenthalte Jvieder, nach Trient zurück kehrten. Später machte Johannes Fingi der Jüngere (Bischof von Chur voll 1631—1661) noch einmal den Versucht die Jesuiten in Meran einzubürgern. Aber hiezu zeigte sich anfänglich die Erz herzogin Claudia als Landesfürstin weniger geneigt; doch nachhin änderte sich ihre Gesinnung und war bereit, das fromme
Vorhaben zu unterstützen. Hierüber erhielt der Bischof Johannes von dem Jesuiten Lorenz Forer aus Duingen am Vorabende des Simon und Juda-Tages 1638 ein Schreiben folgenden Inhaltes: „Ich habe erfahren, daß jetzt die Erzherzogin Claudia gerade nicht abgeneigt ist, für die Gesellschaft Jesu eine Niederlassung in Meran zu gründen, , und zwar auf eigene Kosten, wenn man sie in dieser An gelegenheit drängen würde. Ich glaube dies; Ew. Fürstb. Gn. bei- bringen zu müssen, da ich nicht zweifle