Burggrafenamt, Etschland, Eisacktal und Pustertal. - T. 2.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 4, H. 2).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 5)
612 lÀénz 111. gesössen und sueoht sein erbschàft nioht in fünfzöohen jahrn, wie recht ist, der soll darnach kam ansprach darzue haben. ' Item, es soll auch kain haubtmann, pfleger oder richter kainen ari- gesössenfin mann umb e ) ehrbar sach in gefenkpus einlegen. 5 Item, es sollen auch alle leohen berechtnet werden vor dem lehens- herrn, umb urbar, aigen, grünt und poden an den enden, da die gelegen sein, umb untat in dem gerioht und an den enden, da die-beschicht. Item, umb schult
unter dem gerioht zu suechen, da der Schuldner gesössen, und soll an andern enden niemant aufhalten, auegenomben, er 10 wurd dann rechtlos an den enden, da er gesössen ist. Item, nimbt ainer kuntschaft ungesehworn nnd haltet die iber ain jähr und sechs wochen, darnaoh ist kainer nit mer schuldig zu bestatten, er well dann gern, darnaoh hat es hinnaeh kain kraft mer. Item, wann ainer ainen pfenten will umb gichtige schult, so soll er 15 den richter anruefen, ihm den poten zu günnen; das soll er thuen
, das der 30 forderent bezalt wer, so mag er wider in des Schuldner hab^und guet greifen und damit fahrn, wie recht ist, hinz auf sein rechtliches völliges beniegen. Item, ist aber sach, daß in dem ausriefenden gepfenten guet 9 ) in den dreien tagen nichemant nicht darauf legt, dann so soll der richter 35 darzue verordnen drei oder vier ehrbar mann, die darzue künnen dieselb hab und guet, darauf gepfent ist, treilioh schätzen, was sie an beraits gelts statt wert sein, und wie sie dann sohätzen, daran soll der drit
pfening abgehen, und der, so gepfent hat, soll es darnaoh nemben und sich damit bezahlen lassen. 40 Item, wo ainer klagt umb lidlohn und hat kain haimat, haus oder herbrig in dem gerioht, dem soll der richter ain beniegen thuen bei schei nender sonn und tagzeit, gesohäch aber das nit, so mag der dienstmann, der da klagt hat, zu ainem wirt gehen und da bei ihm zöhrn, dann soll ihm der richter in dreien tagen ain' beniegen thuen umb haubtguet und 45 schaden; hiet aber der ehehalt in gericht haimet
den schaden well besichtigen lassen, und ihm den ablegen well, der gepfendt ist 15 worden, in der zeit der dreien tagen; welle er das nit thuen, so sol er das pfant dem richter am driten tag zu rechter tagzeit antworten, und der richter soll ihm dann den schaden durch guet nachpern besiohten und er kennen lassen; will dann ain thail oder der ander ain beniegen daran haben, woll und guet; will aber der ain thail nit, so soll ihm der richter 20 in dreien tagen ain pfantrecht ergehen lassen. Item, wo ain