¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
Im Jahre 1479 begegnen wir aber schon wieder einem neuen und heftigen Zerwürfnisse zwischen den Grafen von Lodron und den Herrn von Gasteibark. Die Anlässe zum Streite dadirtou aus der ersten Zeit der Regierung des Bischofes von Trient, Georg Hacke. Dieser forderte, als er 1456 zum ruhigen Besitze des bischöflichen Stuhles gelangt war 1 ), die Vasallen des Hochstiftes zur Erneuerung ihrer Lehen auf. Johann von Caatelbareo, Herr von Castelnuovo, Castellano, Castel- corno und Komi weigerte
sich, die Belehnung nachzusuchen, und trotzte dem Lehensherren. Bischof Georg war nicht der Mann, der sich den Trotz des Vasallen gefallen liess, er erklärte den Casteibark er der Lehen verlustig, und übertrug die Vollziehung seines richterlichen Spruches den zwei Brüdern Georg und Peter, Grafen von Lodron. Diese überfielen den Johann von Caatelbareo auf dem Schlosse Castel nuovo und führten ihn gefangen mit sinh. Der Bischof belehnte hierauf die beiden Grafen von Lodron mit Castelnuovo und Castellano
und mit den ihnen verbundenen Gerichtsbarkeiten; Castelcoruo und Moni behielt er für sich 8 ). Die Lodron Wieben im Besitze der ihnen verliehenen zwei Lehen, bis zum Jahre 1479. Aber in diesem Jahre brach zwischen den zwei Söhnen des Johann von Castelbarco, Georg und Matthäus, einerseits, und den drei Söhnen Georgs von Lodron, Peter, Paris und Martin, anderseits heftiger Streit aus, der sich auch gegen den Bischof wendete. Wie 1456 die Lodrone den Johann von Castelbarco überfallen und ge langen genommen hatten, so thaten
dessen Sohne jetzt dem Peter von Lodron dasselbe, als er sich im Bade zu Bormio aufhielt 8 ). Nun wendeten sich die Castelbarker an den Herzog Sigmund, um durch ihn die Herausgabe der ihrem Vater und ihnen entrissenen Lehen wieder zu erlangen. Dies führte zu einem Streite zwischen dem Herzoge Sigmund und dem Bischöfe von Trient, Johann Hinderbach, der dein Herzoge das Recht absprach, in dieser vor das Forum des bischöflichen Lehengerichtes gehörigen Sache zu entscheiden. Sigmund richtete an den Kaiser