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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
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Page 193 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
178 4. Hornung. Der hl. Phileas. nicht.' — Der Richter: „An welchen Opfern hat denn dein Gott Wohlgefallen?' — Phileas: „Gott hat Wohlgefallen an einem reinen Herzen, an aufrichtigem Sinn, und an den Opfern wahrer Worte.' — Der Richter: „Hör' auf mit diesen eitlen Reden und opfere jetzt.' — Phileas: „Ich werde meine Seele nicht beflecken.' — Der Richter : „Ist es eine Gewissensfache?' — Phileas: „Ja.' — Richter: „Warum beobachtest du aber nicht, was Gewissenssache ist in Betreff deiner Frau

und Kinder?' Der Richter wollte damit sagen, daß er als Familienvater doch die Pflicht habe für seine Familie zu sorgen, daher fei es auch Pflicht, sein Leben zu erhalten; dieß könne er aber nur, wenn er den Götzen opfere; folglich solle er opfern. Phileas antwortete: „Die Pflicht gegen Gott muß man bei weitem vorziehen; denn die hl. Schrift sagt: du sollst Gott deinen Herrn lieben, der dich erschaffen hat.' - Der Richter: „Welchen Gott?' — Phileas hob seine Hände gegen den Himmel und sprach: „Den Gott

, welcher den Himmel und die Erde, das Meer und Alles, was darin ist, gemacht hat, den Schöpfer und Werkmeister aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge, den Unaussprechlichen und Ewigen.' Der Richter erklärte, daß er dem Phileas gern aus Rücksicht auf seinen Bruder das Leben schenken möchte. Phileas aber begehrte es als eine Gnade hingerichtet zu werden. Der Nichter antwortete: „Wenn ich wüßte, daß du in Noth wärest und dadurch in diese Verrücktheit gerathen, so würde ich deiner nicht schonen. Aber da du so reich

bist, daß du fast eine ganze Landschaft ernähren könntest, deßhalb schone ich deiner, und rede dir zu, zu opfern.' — Phileas sagte: „Ich opfere nicht und schone gerade dadurch meiner selbst.' Die Heiden, welche auch gegen den Willen des Phileas den selben vor dem Tod bewahren wollten, behaupteten vox dem Richter, Phileas habe an einem andern Ort schon geopfert. Statt aber zu schweigen, was vor dem Richter vielleicht genügend gewesen wäre um ihn loszulassen, erklärte Phileas, daß er durchaus nicht heidnisch

^ geopfert habe. — Der Richter sagte: „Denke doch an dein ver- ^ lassenes Weib.' — Phileas sagte: „Unser Heiland Jesus Christus, dem ich gefesselt diene, und der mich berufen hat zur Erbschaft ! seiner Herrlichkeit, ist mächtig auch diese zu rufen.'

1
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
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Page 250 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
18. Mai. Der hl. Theodot. 235 Hr meine Freunde seid, so gehet zum Richter und saget, ich stehe vor der Thüre.' Als Theodot in den Gerichtssaal geführt wurde, waren Folter bank, Gluthpfanne und andere Werkzeuge zur Marter hier auf gestellt. Der Richter erklärte nun dem Vorgeführten, er werde mit allen Strafen verschont bleiben, wenn er dem an's Kreuz gehenkten Jesus widersage; ja der Richter machte ihm so glänzende Anerbie- àngen, daß die Umstehenden ihm Glück wünschten. — Theodot jedoch

antwortete ganz freimüihig: „Was ihr von euern Göttern erzählt, sind so schlechte und schändliche Thaten, daß euere eigenen Gesetze dagegen sind. Hingegen unser Herr Jesus Christus ist ganz rein, und seine göttliche Wesenheit ist durch viele Weissagungen und die größten Wunder bewiesen.' Ueber diese Antwort wurden die umstehenden Heiden und der Achter auf's Aeußerste erbittert. Dieser befahl, den Theodot sogleich auf die Folter zu legen, ja er sprang vor wildem Zorn vom Richter- stuhl auf um selbst dabei

Hand anzulegen. Theodot wurde nun wit eisernen Haken zerfleischt, dann scharfer Efffg m die Wunden gegossen und mit Feuerflämmchm daran gebrannt. Theodot trug aber so standhaft und ruhig diese Qualen, wie wenn er mcht semen eigenen, sondern einen fremden Leib zum Peinigen hmgegàn hatte; denn seine Seele war ganz gefestigt in dem Herrn der Welt. Da aber Theodot auch während der qualvollen Pein :mmer noch mt ber gleichen Statthaftigkeit Jesum Christum bekannte, so beM der Richter, ihm mit Steinen

in's Gesicht zu schlagen und dan die Zähne auszureißen. Dazu sagte der Märtyrer: 'à Wohl sogar noch die Zunge ausschneiden lassen, Gott Hort v uigen auch ohne den Laut der Stimme.' Endlich ließ ihn der Richter- in's Gefängniß fuhren um spater einen zweiten Versuch Zu machen. Da nun die Leute auf der Straße zusammenliefen, um den fürchterlich 'zugerichteten Mann zu sehen, sprach er: „Sehet an mir die wunderbare Kraft Chnft, der mH gestärkt hat solche Marter zu ertragen; es geMMt

sich aber auch, iw solche Opfer zu bringen, da er zuerst für emen ^eden von uns so unendlich viel gelitten hat.' Nach fünf Tagen nmrdc Theodot wieder vorgeführt. Oer Richter versuchte auf's Neue, ihn durch Versprechungen und Drohungen

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 218 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
204 5. August. Die hl. Aphra. der leib, mit dem ich gesündt Hab, so gepeinigt Wirt, gewaschen und gerainigt werd. — Darzu der richter Gajus antwurtet: als ich hör, so bist du am gemaine frau, oppfer den götten, dann bist du frömbd von dem got der Christen.- — Antwurt Aphra. Mein Herr Jesus christus hat gesagt, er ftp vom hpmmel kommen Von der sünder wegen, dann die Evangelia bezeugen daß ain ge maine frau jm sein süß gewaschen, und ablaß irer sünd empfangen hat, und daß er die fündige weiber

und offnen sünder nie ver- schmächt Hab, die er auch mit ihm hat lassen essen. Antwurt der richter. Thu dein oppfer den abgöttern, damit du deinen liebhabern gefallen mögest, damit dir auch viel gelt von jnen geben werd. — Das verflucht gelt, sprach sant Aphra, wird ich Pitz nit mehr nemen: denn daß ich gehabt Hab, Hab ich yetz hinweg geworfen wie kot, denn es war nit von dem guten gewissen. — Sprach der richter. Christus achtet dich nit wirdig, on ursach wilt du jn deinen got nennen, der dich sein nit

bekennet, dann die ain offene sà denn ist mag kain Christin gehaisen werden. — Darzu antwurtet Aphra. Es ist wol war. aber die barmhertzigkeìt gottes, der nit nach verdienung, sondern nach seiner güttigkait urtailet, hat mich zu bekanntnuß seines namens zugelassen. — Und wie waist du, sprach der richter Gajus, daß er dich erwölt hat zu dem namen. In dem, sprach sp, erkenne ich daß ich nit verworfen bin von dem angesicht gotes, dann ich wird zu der eerwirdigen bekannt nuß seines Hailigen namens

zugelassen, durch welche ich glaub mich aller meiner sünd Vergebung empsahen werden. — Do sprach weitter der richter. Das seind fabel und märlen, vil ee solt du opffern den götten, durch wölche du das hail überkommen wirst. — Mein hail (antwurt Aphra) ist Christus, der am creutz Hangende dem schachernder sein sünd bekennen hat, das paradeiß verhaissen hat. ^ Nu wol an, sprach Gajus, opffer den götten, daß ich nit in dem angesicht deiner liebhaber, die mit dir schandtlich gelebt haben, dich mit ruten

schlagen haiß. — Antwurt Aphra. Es ist mir kain schand, denn allein von meinen sünden. — So opffer den götten, sprach er, dann es verdreüßt mich so lang mit dir zu streiten, wilt du aber das nit thun, so wirstu getödt. — Das ist (antwurt sp) das ich beger, so ichs anders verdien. — Verbring dein opftr (sprach weiter der richter) oder ich laß dich peinigen, und darnach

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
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Page 428 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
8. Dezember. Die hl. Stratomke. 409 Kampfe.' Nun wandte sich der Richter an Seleukus und sprach: „Schöner Jüngling, laß dich nicht von dem Geschwätz einer unver schämten Närrin bethören; opfere den Göttern, so wirft du bei dem Kaiser in Ehren stehen!' Da nun Seleukus erklärte, daß er nimmermehr von dem Glauben an den lebendigen Gott abfallen Werde, so befahl der Kaiser ihn eben so zu schlagen, wie die Stratonike. Als er bei den furchtbaren Hieben anfangs erschrocken zitterte, reichte

Licht, der ganze Kerker ward mit herrlichem Glänze erfüllt und ein Engel stand ihnen bei. Sie wurden plötzlich geheilt und gesund. — Als der Richter solches erfuhr, wurde er ganz verwirrt; einmal hielt er es für Zauberei, dann wieder für Heilung durch Arzneien; er ließ die Gefangenen vorführen und forderte sie auf, ihm aufrichtig zu sagen, was für AerZte ihre Wunden geheilt hätten. Stratonike sah ihn an und lachte. „Warum lachst du, Verrückte?' rief der Richter; „den Arzt, der eure Wunden geheilt

hat, lasse ich lebendig verbrennen!' Stratonike erwiederte: „Ueber dich lache ich, daß du so unsinnig bist, wie ein unvernünftiges Thier. Welcher Mensch konnte denn unsere bis zum Tod zerfleischten Körper über Nacht wieder her stellen? Das hat Christus gethan, an den wir glauben; geh' und laß ihn verbrennen!' Da schrie der Richter: „O ihr Zauberer und Gotteslästerer; ich werde euch die schrecklichsten Martern anthun lassen und eurer Frechheit ein Ende machen!' Stratonike erwiederte: „Wir fürchten

deine Marter nicht; und wenn du sie auch siebenzig Jahre lang fortsetzen könntest, wir würden uns doch deinem Willen nicht beugen!' Ganz wüthend über diese Worte gebot der Richter, ihr die Zunge auszuschneiden; allein da die Scharfrichter solches thun wollten, schrie das ganze Volk gegen den Richter, er dürfe dieß nicht thun

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Books
Category:
History
Year:
1872
¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Page 358 of 546
Author: Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Place: Berlin
Publisher: Weidmann
Physical description: 530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Location mark: II 103.237 ; II A-569
Intern ID: 102465
DAS RÖMISCHE RECHTSBÜCH FÜR CURRAETIEN. 347 sich nicht blos auf Civil- sondern auch auf Strafsachen geringeren Belanges erstreckt zu haben scheint — immerhin so, class den freien Hintersassen frei stand, den öffentlichen Richter anzurufen. 1 ) Dass die Hofgerichtsbarkeit der Kirche schon in dieser Zeit so weit entwickelt war, kann nicht befremden, wenn man bedenkt, dass bereits im J. 831 Ludwig der Fromme dem Bischof von Chur für seine Besitzungen in Currätien, Elsass und Alemannien

(d. h. an ver schiedenen Gerichtstagen) ventilare'). Während also das Breviar. Alar, in seinem Kommentar einfach untersagt, die nämliche Klage bei mehreren koordinirten Gerichtsstellen zu führen, ver bietet die Lex Rom. Cur. die nämliche Sache bei dem (kirchlichen) Hof- richter und bei dem öffentlichen Richter zu fordern, z. B., nachdem der Beschädigte vor dem Hofrichter das Sühnegeld (fretum) für die ihm entzogene Sache erhalten, letztere selbst bei dem Schultheissen einzuklagen

der Staatsabgaben vor (z, B, Lex Rom. Cur. XI, III, 2i. Dass die freien ITofbewohner sich auch an den öffentlichen Richter wenden konnten, somit dem ITofricliter rechtlich nicht unterworfen waren, ■«chliesse ich daraus, dass ihnen blos untersagt ist, beim Hofrichter und beim öffentlichen Richter Klage zu führen.

5
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
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Page 464 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
^ 444 29. März. Die hl. Jonas und Barachis. ich tövte und gebe Leben und es ist Keiner, der meiner Hand ent fliehen könnte.' Die Richter mußten ungeachtet ihres Zornes dennoch die Festig keit dieser Christen bewundern, und beschlossen die nächste Gerichts- Sitzung in der Nacht zu halten, damit nicht bei dem Zusammen lauf des Volkes Manche auch Christen würden, wenn sie die kühnen Reden der Gefangenen hörten. Da nun Barachis wieder vor geführt und Vieles hin und her geredet worden war, befahlen

die Richter zwei Stücke Metall glühend zu machen. Diese wurden dem Barachis unter die Arme geschoben und ihm gesagt, wenn er eines von diesen Stücken fallen lasse, so wolle man dieses als Zeichen annehmen, daß er seinen Gott verläugne. — Der Märtyrer antwortete: „Ich fürchte euern König nicht, und werde keines dieser glühenden Eisen fallen lassen, sondern beide festhalten, um des Na mens Christi willen. Ja ihr möget noch größere Marter zu diesen hinzufügen; denn wer in den Krieg zieht, ist bereit

auch den Tod zu ertragen, um Ruhm und Ehre von seinem Fürsten zu erlangen.' Auf diese entschlossene Erklärung hin ließen die Richter Blei schmelzen, und dem Heiligen in den Mund, die Nase und in die Ohren gießen; dann ließen sie ihn in das Gefängmß zurückbringen und an einem Fuß aufhenken. Sodann ließen sie den hl. Jonas wieder vorführen und sprachen: „Wie befindet sich dein Leib? wie hast du die Nacht in Eis und Kälte Zugebracht?' — Jonas erwiederte: „Ihr dürft mir glauben, Gott hat mir noch à seit

meiner Geburt eine bessere Nacht und eine süßere Ruhe verliehen, als diese; die Betrachtung des heiligen Kreuzes, an welchem mein Herr Jesus Christus gestorben ist, hat mich getröstet.' — Die Richter sagten: „Aber dein Bruder Barachis hat doch deinem Gotte abgesagt; was magst du starrsinnig auf dei nem Kopfe bleiben?' — Jonas antwortete: „Ich weiß, daß mein Bruder dem Teufel abgesagt hat und allem seinem Anhang, und daß er sich gänzlich Christo dem Herrn ergeben habe.' — Die Richter sprachen

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 362 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
29. August. Der sel. Anton von Rivoli. kannte und lobte. Er wurde also in den Kerker geworfen; ich schrieb, um bei dem großen Werk mich auch ein wenig zu bethei- ligm, einen Trostbrief an ihn; dasselbe thaten auch einige Ge- nueser Kaufleute und schickten ihm auch allerlei Lebensmittel und Kleider; aber er nahm nur etwas Brod und Wasser, das Uebrige schenkte er armen Christen und andern Gefangenen. „Den andern Tag wurde er zum Richter geführt, der ihn Zuerst auch durch Schmeicheleien

und Versprechungen, dann durch Drohungen eines blutigen Todes zum Abfall bewegen wollte. Allein der Streiter Christi brauchte dieselben Waffen gegen den Richter, ^ie früher gegen den König; deßhalb ließ ihn der Richter in den àrker zurückführen und ihm ankündigen: wenn er nicht innerhalb ^ei Tagen sich Zum Namen des Mohammed öffentlich bekenne, so Wusse er eines gräßlichen Todes sterben. Am Grünendonnerstag wurde ^er Schüler Christi wieder dem Richter vorgeführt, und da dieser bald merkte, all

^ seine Versprechungen und Drohungen seien um sonst, so sprach er das Todesurtheil aus. „Der Richter gab einigen von den Henkern, welche unsere Sprache sprechen konnten und mehr Verstand zu haben schienen, Cimlich den Auftrag, sie möchten jenen Menschen auf dem Gang Zum Richtplatz auf jede Weise abwendig zu machen suchen, und sobald sie merkten, daß er in seinem Vorhaben wankend werde, Hn sogleich, ohne ihm etwas zu thnn, zurückführen. Allein diese Henker bemühten sich vergeblich. Da sie bald am NichtPlatz

7
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 176 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
W4, 30. Juli. Die hl. Julitta. kam, und Richter und Anwälte bereit saßen, fing Julitta an, dem Richter die rücksichtslose Gewaltthätigkeit jenes Menschen zu schildern und wollte urkundlich nachweisen, daß sie seit längster Zeit recht mäßig jene Güter besessen. Indem sie aber bitterlich klagte, wie sein gewaltsamer und unersättlicher Geiz fremdes Gut verschlinge, trat Jener hervor und erklärte an den Gerichtsschranken, dieses Weib könne nach dem Gesetz keine Anklage stellen oder' einen Prozeß

be ginnen; denn es sei widerrechtlich, daß die, welche die Götter der Kaiser durchaus nicht verehren, andern Bürgern in irgend einer Sache gleichgestellt werden, wenn sie nicht vorerst den Glauben an Christus abgeschworen haben.' „Dem Richter schien diese Einrede gegründet und dem be stehenden Recht gemäß. Alsbald wird befohlen Weihrauch und Kohlen herbeizubringen, und von den Richtern der Ausspruch gethan, wenn sie den Schutz des Gesetzes ansprechen wolle, so möge sie jetzt Chri stus abschwören

; wenn sie aber starrsinnig bei ihrem Glauben ver harre, so gebe es für sie keinen Rechtsschutz mehr, ja sie habe über haupt keinen Theil mehr am Staat, indem sie nach den Verord nungen, welche zu jener Zeit von den Kaisern gegeben worden, mit der Acht gebrandmarkt sei.' „ZVas that Jene hierauf? Ist sie vom Verlangen nach ihrem Reichthum überwältigt worden? Hat sie ihr Heil bei Seite gesetzt um des Anspruches willen gerichtlich ihr Recht zu verfolgen? Ward sie durch die Gefahr, welche ihr Seitens der Richter drohte

, im In nern bestürzt und erschrocken? Wahrlich nichts weniger als dieß. Was spricht sie? „Lieber möge selbst das Leben hin sein und all zeitliches Gut; nnd lieber bleibe mir nicht einmal mehr der Leib, als daß gegen Gstt meinen Schöpfer irgend ein böses Wort aus meinem Mnnde komme.' Je mehr sie den Richter durch diese ihre Reden in heftiger und grimmiger Zorneswuth entbrennen sah, desto mehr Danksagungen brachte sie Gott dar, daß während sie um hinfälliger Güter willen gegen den Räuber Recht suche

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 317 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
302 - 22. August. Der hl. Symphorian. Hammer zusammenschlagen.' — Der Richter sprach: „Der da ist nicht nur ein Gotteslästerer, sondern auch noch ein Aufrührer; man sehe nach, ob er hier das Bürgerrecht hat.' — Solches stellte sich heraus und zwar, daß Symphorian von einer adeligen Familie set- — Der Richter sprach: „Symphorian, du verlassest dich, scheint es, auf deine vornehme Herkunft, oder sind dir die Verordnungen des Kaisers nicht bekannt; man lese sie vor!' - Der kaiserliche Erlaß

lautete also: „Der Kaiser Aurelius an alle seine Statthalter und Beamte: Wir haben erfahren, daß von denen, welche sich zu geg^ wartigen Zeiten Christen nennen, die Vorschriften der Gesetze ver' letzt werden. Diese ergreifet und wenn sie nicht unsern Göttern opfern, .strafet sie mit verschiedenen Martern, damit die Verordnung ihren gerechten Vollzug finde und den Verbrechen ein Ende gemacht werde- „Nachdem dieser Erlaß vorgelesen war, sagte der Richter' „Nun, Symphorian, -was antwortest du darauf

Verdammung. Wie unser Gott das Gute zu belohnen weiß, so weiß er auch die Sünden zu strafen. Im festen Glauben an ihn bleibe ich standhaft, uud werde so den Hafen des ewigen Königs gewinnen, nicht aber im Todes-Schiffbruch des wüthenden Teufels zu Grund gehen.' „Da der Richter sah, daß der hl. Symphorian seinen Befehlen nicht gehorchte, ließ er ihn geißeln und in Kerker werfen. Nach zwei Tagen wieder vorgeführt, sprach der Richter zu ihm: Wie viel gescheidter würdest du tbun, Symphorian

9
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
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Page 39 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
6. Oktober. Die hl. Fides. 29 und gib meinem Munde die rechte Rede, wie ich antworten soll vor dem Angesicht dieses Tyrannen.' Hierauf ging sie gestärkt durch den hl. Geist und mit fröhlichem MuH.' „Da sie vor dem Richter stand, sagte er in freundlicher Ansprache: „Wie ist dein Name?' Die hl. Fides antwortete ihm ohne alle Furcht: „Ich heiße Fides dem Namen und der That nach.' — Der Richter sagte: „Was übst du für eine Religion und Glauben?' Darauf erwiderte die hl. Fides: „Seit Beginn

meiner Jugend bin ich eine Christin und diene dem Herrn Jesus Christus mit aller Hingabe des Herzens, seinen Namen bekenne ich, und ihm überlasse ich mich gänzlich.' — Der schlaue Richter aber antwortete mit schein barer Ruhe und Güte: „Junges Mädchen, nimm Rücksicht auf deine Schönheit und Jugend und laß dir rächen, laß ab von dieser Religion und opfere der heiligsten Göttin Diana, da sie selbst eurem Ge schlecht angehört, und ich will dich mit vielen Geschenken reich machen.' — Die Jungfrau Christi

achtete dieses Versprechen wie nichts und antwortete also: „Aus der Vater Überlieferung habe ich gelernt, daß alle Götter der Heiden Teufel sind, und du willst mir durch Schmei cheleien einreden, daß ich ihnen opfere?' — Der Richter, von Zorn ergriffen, sprach zu ihr: „Was, du hast dir herausgenommen, unsere Götter Teufel zu nennen? Entweder wirf dich nieder und opfere den Göttern, oder ich lasse dich mit verschiedenen Qualen peinigen.' „Die hl. Fides, gestärkt durch das Beispiel der großen Märtyrer

und voll Verlangen nach der himmlischen Herrlichkeit, rief bei diesen Drohungen: „Ich bin nicht nur bereit für den Namen meines Herrn Jesus Christus verschiedene Qualen zu dulden, sondern ich wünsche auch in seinem Bekenntnis' den Tod zu leiden.' — Da befahl der Richter, noch ärger aufgebracht, seinen Dienern, daß sie die hl. Zung frau auf ein metallenes Bett legen, mit Ketten an Händen und Füßen darauf ausstrecken und Feuer darunter anzünden. Der Befehl wurde vollführt, und die unmenschlichen Diener

10
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
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Page 252 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
236 9. November. Der hl. Theodor. Der Richter sah wohl, daß Theodor seinen Drohungen nicht nachgebe; deßwegen wollte er ihn durch Versprechungen von be deutenden Ehrenämtern gewinnen. Mein der Heilige spottete über diese Versprechungen ; er hob seine 'Augen zum Himmel, bezeichnete sich mit dem Zeichen des Kreuzes und sprach zum Statthalter» „Wenn du mich im Feuer verbrennen lassest, wenn du meinen Leib mit allen denkbaren Martern zerfleischen lassest, wenn du mich in Stücke zerfetzen lassest

durch Schwertstreiche oder die Zähne wilder Thiers — so lange noch Leben zu einem Seufzer in mir ist, werde ich nie dem Nàmen meines Heilandes entsagen.' — legte der Richter die falsche Maske der Güte ab, ließ den Heiligen asf die Folterbank spannen und seine Seiten mit eisernen Krallen Zerfleischen, so daß man die Knochm sah. Theodor blieb dabei so standhaft, wie wenn es ein Anderer wäre, welcher gepeinigt würde. Zum Richter sagte er nichts, wohl aber sang er den Vers aus einem Psalm: „Ich' werde preisen den Herrn

zu aller Zeit, mein Mund wird stets verkünden sein Lob.' — Erstaunt über solche Ausdauer sprach der Richter zu ihm: „Pfui der Schande, daß du, so elend wie du bist/ dein Vertrauen aus jenen Menschen setzest, den du Christus nennst, und den man schmachvoll hingerichtet hat, und daß du dich seinetwegen so unsinnig den Martern hingibst.' Darauf gab der Märtyrer die schöne Antwort: „Dieß ist eine Schande, ' welche ich und Alle, die den Namen Jesu Christi anrufen, mit großer Freude annehmen.' Nach den Martern

der Statthalter noch einmal in ihn, daß er opfere, wenn er sich nicht noch Aergerem aussetzen wolle; Theodor wies diese Zumuthung mit Abscheu zurück. „Was willst du lieber,' sagte der Richter zu ihm, „Zu uns halten oder Zu deinem Christus?' ^ Da antwortete der Heilige mit großer Freude: „Ich habe meinem

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
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Page 427 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
408 8. Dezember. Die hl. Stratonike. kniete mit ihm nieder und betete unter heißen Thränen und Seuf zern zu Gott. Dieses wurde dem Richter angezeigt, während ihr Vater noch bei demselben sich befand. Der Richter machte dem Apol- lonius die bittersten Vorwürfe, daß er solches von semer Tochter dulde, und mit Noth gab er ihm auf sein Bitten noch sieben Tage Frist, ob er Stratonike zur Sinnesänderung bringe; wenn dieses nicht geschehe, werde er, der Richter, zur Abschreckung

!' Auf diese Antwort gerieth Apollo- uius in die äußerste Wuth; er ließ seine Tochter sammt dem Seleukus von seinen Sklaven ergreifen und in die Stadt führen. Vor Gericht gebracht, vertheidigte Stratonike so muthig ihren Glauben und wider legte so entschieden alle Einwendungen, daß sich der Richter an Apol- lonius wandte und sprach: „Höre einmal, wie unverschämt frech deine Tochter ist. Sonst fordert der Anstand, daß nur Männer öffentlich sprechen, die Frauen aber schweigen, vor Allem die Jungfrauen

; hier ist aber die umgekehrte Welt, Seleukus schweigt und diese schamlose Person schwätzt!' Der Vater antwortete: „Wahrhastig, sonst hörte man sie nie öffentlich reden. Woher ihr jetzt dieses freie kecke Benehmen kommt, weiß ich mir nicht zu erklären.' Stra tonike entgegnete: „Was ihr Unverschämtheit heißet, wird mir zum wahren Leben gereichen!' Da nun der Richter mit Marter drohte, riefen beide, Strato mke und Seleukus: „das ist gerade unser Wunsch!' Er ließ nun voll Grimm dornige Stöcke kommen und die Stratonike

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
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Page 358 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
340 7. März. Perpetua und Felizitas. sie: „Kann man es auch anders nennen?' Er sprach: „Nein.' Da erwiederte sse: „Nun eben so wenig kann ich mich selbst anders benennen, als was ich bin, eine Christin.' — Darüber wurde der Vater wie wüthend, stürzte sich auf sie, schlug sie mit Fäusten und trat sie mit Füßen; dann ging er fort voll Bestürzung und Zorn. Vor den Richter gebracht beharrte Perpetua mit den übrigen Christen darauf, daß sie den Götzen nicht opfern, fondern bei ihrem Glauben beharren

standhaft auf ihrem Entschluß. Den andern Tag wurden die Gefangenen auf's Neue vor den Richter geführt, um noch einmal zu erklären, ob sie lieber den Götzen opfern oder sterben wollten. Der Richter äußerte Mitleid und redete der Felizitas zu, sie solle ihre Schwangerschaft in Be tracht ziehen und ihr Leben schonen. Felizitas antwortete: bin Christin und verpflichtet, gegen Christus nichts in Betracht zu ziehen; du magst sagen was du willst, du wirst mich nicht bereden den Götzen Zu opfern.' In ähnlicher

Weise suchte der Richter die hl. Perpetua p! überreden, aber ebenso vergeblich. Ihr Vater war gleichfalls vor Gericht erschienen, und hatte das kleine Kind mitgebracht und beschwor sie auf's Neue, sie möge doch Mitleid mit ihrem Kinde und

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
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Page 416 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
400 18. Juni. Maria Dolorosa. Menschen wurden wegen derartigen Verdachts gefoltert und hin gerichtet. Der Richter wollte zuerst dem Ankläger keinen Glauben schenken, indem er niemals von dieser Person etwas Schlimmes gehört habe; allein durch das Vorzeigen des Bechers ließ er sich dennoch irre führen, so daß er ein ungerechtes Urtheil sprach. Maria hatte unter dessen ihre Eltern aufgesucht und ihnen ihr Bedrängnis? geklagt, Mie sie aber viel lieber das Leben verliere als ihre J-ngfrauschaft

. Die Eltern trösteten sie, Gott und die seligste Jungfrau werden sie nicht verlassen. Während sie auf diese Weise noch mit einander redeten, kam schon der Richter mit dem Ankläger, um Maria gefänglich fortzuführen. Vergebens machten die Eltern Vorstellungen dagegen; Maria wurde vor ihren Augen als eine Verbrecherin fort- und in den Kerker geführt. Bei dem Verhör gestand Maria der Wahr heit gemäß, daß der Becher in ihrem Sacke gefunden worden, aber er müsse ohne ihr Wissen von Jemanden andern hineingethan

worden sein. Ihr Ankläger machte den Richter darauf aufmerksam, wie sie nun selbst das Verbrechen gestanden habe, und nur die Schuld auf einen Andern wälzen wolle. Nach der damals üblichen Härte der Strafgesetze wurde nun das schuldlose Mädchen wirklich zum Tod verurtheilt. ? Als Maria auf den Richtplatz geführt wurde und der Weg dahin neben der Muttergotteskirche vorüberführte, bat sie inständig den Richter um die Erlaubniß, vor dem Bilde der seligsten Jung-' frau noch ihr Gebet verrichten zu dürfen

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
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Page 147 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
28. April. Der hl. Didymus. 133 Heide auch schon davon gehört hatte, daß Christus Wasser in Wein verwandelt habe, so fiel er auf die Vermuthung, hier sei nun ein Mädchen in einen Mann verwandelt worden, und äußerte sein Er mannen über diese Perwandlung. Allem Didpmus ließ ihn nicht bei seinem Irrthum, sondern erklärte ganz offen, wie die Sache äugegangen war.. Alsbald führte man ihn nun vor den Richter, tvo er seinen Namen angeben mußte und dann gefragt wurde, wel ihn verleitet

habe dieses zu thun? — Didpmus antwortete: „Gott bat mich gesandt solches zu thun.' — Der Richter sprach: „Gesteh' sogleich, wo Theodora ist, sonst lasse ich dich durch die Folter zum Geständniß zwingen.' — Didpmus sagte: „Bei Jesus Christus, dem Sohn Gottes, ich weiß es nicht; aber das weiß ich, daß sie eine Magd Gottes ist und daß sie unbefleckt geblieben, denn Gott hat sie ttschützt, wie sie gehofft hatte.' — Didpmus wurde weiter gefragt, wessen Standes er sei; er sprach: „Ich bin ein Christ, ein Bürger

des Reiches Christi.' Der Richter befahl hierauf ihn doppelt hart zu foltern wegen seines Starrsinnes, wenn er sich nicht noch schnell entschlösse den Göttern zu opsern. ^ Didpmus antwortete: „^sch hübe dir schon durch die That gezeigt, daß ich ein Soldat meines Gottes bin; ich habe solches gethan, um der Jungfrau Theodora ihre Unversehrtheit zu erhalten, und damit ich bei dieser Gelegenheit öffentlich meinen Glauben bekennen könne. Deine dualen fürchte ich nicht; thue bald, was dir gefällt; ich opfere

dem Teufel nicht, selbst wenn du Mich in's Feuer werfen lassest.' — Der Richter sprach das Urtheü: „Wegen deiner so großen Frechheit wird dir der Kopf abgehauen, und wegen deines Ungehorsams gegen die kaiserliche Verordnung tvird dein Leichnam verbrannt.' — Didpmus antwortete. „Gepriesen seist du, Gott und Vater unsers Herrn Jesu Christi, daß du mein Unternehmen nicht verschmäht hast, daß du deine Magd Theodora Zerettet und mich durch diesen Urteilsspruch gekrönt hast. Und so hat Didpmus die schönste

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 166 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
154 27. Juli. Der hl. Aurelius und die hl. Natalia. wie wenn sie zu einem Gastmahl geladen wären oder der Richter ihnen Belohnungen auszutheilen hätte. Als sie dem Richter vorgeführt waren, redete er sie zuerst mit gelassener Stimme an, warum sie den mohammedanischen Gottesdienst nicht mitmachten, ob sie nicht wehr leben und alle Freude und alles Gut des Lebens wegwerfen wollten? Was sie denn noch hätten, wenn ihnen das Leben ge nommen werde? Darauf ^antworteten sie wie aus einem Munde

Religion aussprachen, geriet!) der Richter in die größte Wuth, ließ sie rasch in den Kerker werfen und mit den schwersten Ketten fesseln. Allein die Märtyrer achteten solches gerade für nichts, sondern freuten sich noch und sangen Gott Loblieder und verrichteten Gebete, daß ihnen Gott helfe das Märtpr- thum glücklich bis zu End zu führen. So brachten sie gegen fünf Tage im Kerker zu und führten daselbst ein fröhliches Leben in der sichern Hoffnung bald die Herrlichkeit des Himmels zu gewinnen

. Da sie nun wieder auf den Richtplatz geführt werden sollten, so sing Natalia an ihren Mann mit heiligen Zusprüchen aufzumuntern und zu befestigen. Die versammelten Richter boten ihnen noch ein mal die Wahl an zwischen reichen Geschenken oder dem Beil. Allein die Märtyrer blieben standhaft im Bekenntniß ihres Glaubens, darum wurden sie von den Blutrichtern den Henkern zugesprochen, hinaus geführt und hingerichtet am heutigen Tag in oben bezeichnetem Jahr. Die Christen sàmelten ihre Gebeine, welche später als kost bare Reliquien

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 409 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
abwendig zu machen; die, welche freiwillig oder durch Strafen gezwungen das Christenthum abschwüren, sollten Reichthümer und Ehrenstellen erhalten; die sich aber nicht fügen wollten, sollten mit verschiedenen Martern getödtet werden. Da nun.Ulplcius Romulus nach Ostia kam, ließ er den hl. Bischof Cpriak, den Priester Maximus, den Diakon Archelaus und die Dienerin Christi Aurea mit dem seligen Censurmus und den bekehrten Soldaten ergreifen und vorführen. Der Richter fragte, ob sie Christen seien? worauf

sie mit lauter Stimme erklärten, ja, so sei es in ^Wahrheit. — Darauf sprach der Richter: „Unser Herr und Kaiser hat befohlen, daß ihr diese Religion aufgebt, und die Götter/welchen er dient, auch ihr verehrt.' — Jene sprachen: „Wenn der Kaiser nichts gegen Gott befiehlt, so sind wir verpflichtet, ihm Zu gehorchen; wenn aber seme Befehle den göttlichen Vor schriften widerstreiten, so sind wir angewiesen und entschlossen, daß wir Gott mehr'gehorchen als den Menschen. Da nun Gott befiehlt, daß wir keinen Gott

außer ihm anbeten, so werden wir niemals auf dich oder auf den Kaiser hören, daß wir Götzenbilder religiös verehren.' Voll Zorn befahl der Nichter, sie in den Kerker zu werfen, Einige Zeit später wurden sie wieder vor Gericht gefordert und ge fragt, ob sie noch bei ihrer Erklärung beharren. Im Vertrauen auf den ewigen Lohn bekennen Jene standhaft und muthig Christus, und daß sie sich freuen, das Bekenntniß abzulegen, und daß sie nie den Götzen opfern werden. Da befahl der Richter, daß sie entkleidet

würden, und ließ sie nun vor den Augen des Volkes dergestalt mit Schlägen mißhandeln, daß man glaubte, sie müßten unter den Strei chen den Geist aufgeben. Aber diese tapfern Soldaten Christi haben nach dem Beispiel der Apostel gefrohlockt, daß sie gewürdigt wurden, für den Namen Jesu Schmach zu leiden. — Der Richter aber ver-

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 244 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
230 10. August. Der hl. Lorenz. Lorenzius erschien, forderte ihn der Richter auf, er solle ihm das Geld und die Reichthümer, welche die Kirche besitze, ausliefern. Man wisse, daß die Priester der Christen beim Gottesdienst silberne und goldene Gefäße gebrauchen und kostbare Leuchter angezündet werden. Der Christen Gott habe kein Geld, sondern nur Worte auf die Welt gebracht; sie sollen sich daher mit den Worten begnügen und das Geld hergeben. —- Lorenzius gestand zu, daß die Kirchs sehr reich

fei, ja noch größere Schätze besitze als selbst der Kaisen Er fei bereit dem Richter dieselben vorzuweisen, nur möge man ihm eine Frist gewähren um Alles zu ordnen» Solche wurde mit auch gewährt. ^Lorenz beeilte sich nun all^ die vielen Armen zusammen Zn suchen, welche ihren regelmäßigen Lebensunterhalt von der Kirchs bekamen; es waren damals bei Personen» Er versammelte sie bei der Kirche und machte ein VerZeichniß von ihren Namen» Der hl. Augustin sagt, Lorenz habe von dem Richter eine von Wagen

gefordert, damit er die Kirchenschätze darauf laden könne; solches habe man dann sehr gern bewilligt und ihm mehret Wagen geschickt. Mit dieser großen Schaar von Armen begab cr sich nun zu dem Richter. Dieser war höchst erstaunt und frag^/ was die Leute da sollen und wo denn die versprochenen Schàtz? seien. Der hl. Diakon zeigte auf die Menge der Armen und sagte- „Diese sind der Reichthum und die Schätze der Kirche; auf Nahrung und Kleidung ist das Kirchenvermögen verwendet, nnd

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
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Page 305 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
18. November. Der hl. Roman. 289 Es war ein Christ in der Stadt, welcher mehr aus Schwach heit des Fleisches, als aus verkehrtem Willen gefallen war. Dieser schaute auch der Marter des hl. Roman zu, um sich in seinem Unglücke zu trösten und wenigstens die Freude zu haben, daß er den Sieg eines andern Christen sehe. Er war Wundarzt und hatte ge rade die Instrumente seiner Kunst bei sich, was ihn in eine neue Versuchung stürzte. Der Richter kannte ihn nämlich und wußte, daß er die Wundarzneikunst

ausübe; darum befahl er ihm selbst, die Zunge des Märtyrers, und zwar bis auf die Wurzel, auszu- - schneiden. So ungern der unglückselige Christ diesen ruchlosen Be fehl ausführte, so zeigte er sich doch auch hier wieder zu schwach, dem Richter unbotmäßig zu sein. Der Heilige streckte mit Freuden seine Zunge heraus und bemühte sich während der ganzen Exekution nie den Mund zu schließen. Der Wundarzt warf die Zunge nicht hinweg, sondern bewahrte sie als Reliquie in der Hoffnung, daß sie ihm die Wunde

.seiner Seele heilen, d. h. von Gott die Gnade Wahrer Buße und Verzeihung erwerben werde. Es war kein geringes Wunder, daß nach aller Erfahrung der Arzneikunst der hl. Roman nach dieser Exekution nicht alsbald ge storben ist. Aber noch ein anderes Wunder wird von Augenzeugen erzählt. Der Richter meinte schon, nun sei er Meister geworden über Roman, und ließ ihn zurück in das Gefängniß führen. Auf einmal wird ihm gemeldet, daß der Gefangenwärter, welcher nichts von dem Vorgefallenen wußte, ihn um feinen

Namen gefragt habe, und da habe der Märtyrer laut und deutlich gesagt: „Ich heiße Ro man!' Das Gerücht von diesem neuen Wunder kam auch zu dem Kaiser Diokletian. Man bekam Argwohn gegen den Wundarzt, daß er absichtlich seinen Austrag nicht recht ausgeführt habe, sei es, Weil er ein Christ wäre, oder sei es, weit er mit Geld bestochen worden. Er wurde sogar verhaftet und vor den Richter geführt, der ihn schon tödten wollte lassen. Allein es war ihm leicht sich zu rechtfertigen, theils dadurch

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