Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
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Author:
Rothmüller, Nikolaus / von Nikolaus Rotmüller und J. C. Mitterrutzner
Place:
Innsbruck
Publisher:
Wagner
Physical description:
762, 550 S.. - 2., umgearb. Aufl., 2. Abdruck
Language:
Deutsch
Notations:
Enth.: 1. Geschichte unserer heil. Religion. Anhang: Kurze Beschreibung des heil. Landes und der Stadt Rom. 2. Das katholische Kirchenjahr. Anhang: Katechismus, oder kurzgefaßte katholische Glaubens- und Sittenlehre. - In Fraktur;
Subject heading:
s.Katholizismus ; z.Geschichte ; <br />s.Dogmatik ; s.Katholische Kirche
Location mark:
III 93.315
Intern ID:
182195
Heiligen, der erstere aus Griechen land, der zweite aus Frankreich gebürtig, lebten im Jahre 178 zu Lyon. Zur Zeit der Verfol gung gingen sie nach dem Rathe Jesu: „Verfolgt man euch in dieser Stadt, so fliehet in eiue an dere^ (Matth. 10, 23.) aus Lyon in einen nahe gelegenen Flecken, wo sie sich bei einer christlichen fromme» Wittwe verbargen. Bald aber wurden sie entdeckt, und gebunden vor den heidnischen Richter geführt, welcher den Alexander abtreten hieß, weil er befürchtete, sie möchten
sich einander znr Stand- haftigkeit ermuntern. Nun redete der Richter dem EpipodinS zu, das Christenthum zu verlassen, da es ja alle Freuden der Welt verbiete. Dock der junge Christ erwiederte: „Eure schandvollen Freu den ergötzen nur den Leib, tödten aber die Seele. Ihr machet euch dem Viehe gleich, und nehmt ein schreckliches Ende; bei uns gebietet die Seele, der Leib muß imterthanig sein; unterliegen wir auch auf eurem Befehl dem Tode, so nimmt die Seele Besitz vom ewigen Leben.' Da ließ ihm der Rich ter
mit Fäusten auf den Mund schlagen; der hl. Märtyrer aber sagte mit blutende» Lippen! „Ich bekenne, daß Jesus Christus mit dem Vater und dem hl. Geiste der wahre, einige Gott sei. Ich werde mein Leben nicht verlieren, sondern in ein besseres verwandeln. ' Auf dieses ließ ihn der Rich ter foltern, mit eisernen Krallen zerreißen, und end- lick enthaupten. Nach Zwei Tage» ließ der Richter de» Alexander vorführen, und suchte auch ihn durch Versprechungen und Drohungen zum Abfalle zu bringen; allein
auch dieser bekannte standhaft den Glanben an Jefus, und rief dem Tyrannen zu: ,,Quäle immerhin unfern Leib; misere Seele wird der beschützen, der sie nns gegeben bat/ Beschämt und erbittert durch diese Rede ließ ihn der Richter mit Ruthen schlagen, und endlich kreuzigen. Noch mit sterbender Stimme rief er am Kreuze den Ra mm Jesus au! Ihre Leiber nahmen die Christen heimlich, und begruben sie auf einem Berge nahe bei Lyon, wo sie der Herr so lange durch Wunderwerke verherr lichte, bis sich endlich der Unglaube