¬Der¬ Streit des Cardinals Nicolaus von Cusa mit dem Herzoge Sigmund von Österreich als Grafen von Tirol : ein Bruchstück aus den Kämpfen der weltlichen und kirchlichen Gewalt nach dem Concilium von Basel
Vorgänge nichts anders als eine willkührliche Bedrückung erblicken. Bor Allen, müßten sie auf der Forderung bestehen, daß, ehe man an die Ein-- führung der Clansur und Reformation Hand anlege, der Streit um alle weltlichen Sachen zwischen Brixen und Sonnenburg aus- geglichen werde. 12) Sei es nun, daß die Visitatoren die Billigkeit dieser Klagen und For- derungcu anerkannten und freiwillig nicht mehr weiter gingen, oder daß sie wegen des Widerstandes der Nonnen nichts zn erreichen vermochten
, es fanden bald darauf neue Unterhandlungen mit dem Cardin ale statt. Bei denselben wies zwar Cusanus das Begehren des Stiftes, die Streitfrage zwischen Brixen und Sonnenburg wegen der Temporalis! vorher in's Reine zu bringen, mit der Erklärung zurück: „Das Zeitliche soll das Geistliche nicht beirren' ; ließ jedoch die übrigen Klagen, zumal die über die Nichteinhaltung der mit dem Herzoge getroffenen Uebereinkunft nicht unberücksichtigt. Es kann aus Documento nicht erwiesen
werden, aber es ist sehr wahrscheinlich, daß auch Herzog Sigmund gegen diese Willkühr und Nichtbeachtung der früheren Ver- abredung protestierte und die Forderung, daß bei der Visitation auch seine Räthe zugegen sein müßten, wiederholte, weßhalb der Cardinal die Klagen der Nonnen wohl nicht unberücksichtigt laßen durfte. Es wurde daher fest- gesetzt, daß die Visitation von Sonnenburg in Beisein der herzoglichen Räthe und der von den Nonnen gewünschten Ordens-Aebte, und zwar erst vier Tage ' nach Katharina vorgenommen
. Ob auch das Verhältnis? des Cardinals zu ihm und zum Stifte Sonnenburg, und sonst noch weiter zum Lande zur Sprache kam, geht aus den Bruchstücken, welche über die Ver- Handlungen dieses Landtages erhalten sind, nicht klar hervor, ist aber gar nicht unwahrscheinlich neu, und wird um so annehmbarer, wenn wir beobachten, 12) Missiv-Buch p. j::i4_ 1;1 , K 131 Missiv-Buch p. 140. 14) Tas Gericht Landeck gab seinen zwei Abgeordneten, den besten und weisesten Männern. Hang Rüther von Kall lind khuonrad Haugen von WeS