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Year:
1861
Hundert Jahre in einer Tiroler Familie : Spiegelbilder aus dem Volksleben
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Page 149 of 190
Author: Oberkofler, Anton / von Alexius Wohlgemuth
Place: Regensburg
Publisher: Manz
Physical description: VIII, 175 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: I 93.248
Intern ID: 73310
i 36 V. Kapitel 3 nha lt: Bon den Rittern der Tafelrunde folgt weiter. Was Alois nunmehr treibt, und wo er bleibt. Beppo Sensal'S Erziehung. Piero Negri, fein Tod und dessen Rückwirkung auf Alois. AloiS ist Philosoph. Er besucht das Lyceum in Trient, er allein von den Rittern der Tafelrunde; die Uebrigm Haben sich alle Innsbruck zugewandt. Sie be mitleideten den Alois, daß er sich dem für deutsche Stu denten so langweiligen Lyceum zuwenden mochte. Ihr Mitleid war aber nichts weniger

als eigennützig; denn sie entbehrten Aloisens Gegenwart gerne, sintemalen sie mit einem solchen trivialen Flachkopf keine Freundschaft mehr haben wollten. Mit Verachtung blickten sie aus dem Dunstkreise ihrer idealen Weltanschauung auf Alois herab, der auf etwas mehr reellen Grund als sie seine Plane für die Zukunft zu bauen beabsichtigte. Weil er sein Loos einst innigst mit vem ihrigen verknüpft hatte, interessirte es ihn höchlich, den Erfolg solchen Gebahrens kennen zu lernen. E Er behielt sie daher

, wenn auch körperlich nicht, doch geistig immer im Auge. Ein Freund aus Innsbruck mußte ihm fleißig darüber Bericht erstatten. Faßten sie in Innsbruck Absenzen, in Trient wurde es vorgemerkt; balgten sie sich mit den Philistern herum, Alois horte es. Wie Schmetterlinge flatterten sie durch's Leben und stießen sich in den Bierkneipen noch das wenige Gold guter Gesttt- tung von den Schwingen der Seele weg. Weil Kommer zen, Raufereien, Theaterbesuch und ähnliche Dinge mehr, womit sich flotte Studenten

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Books
Year:
1861
Hundert Jahre in einer Tiroler Familie : Spiegelbilder aus dem Volksleben
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Page 132 of 190
Author: Oberkofler, Anton / von Alexius Wohlgemuth
Place: Regensburg
Publisher: Manz
Physical description: VIII, 175 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: I 93.248
Intern ID: 73310
hmauS aus dem Steinmeere der Stadt, um sich in Gottes freier Natur mit andern lustigen Jungen zu ergehen und mit heiteren Spielen die vom Studium freie Zeit zu ver treiben. Anfangs wagte er es kaum , sich in der Schule zu rühren, und war die Aufmerksamkeit selber aus lauter Furcht vor dem auf dem Katheder, der mit seiner strengen Amtsmiene die Jungen gewaltig in Respekt erhielt. Ja, als einst ein Knabe, der noch lebendiger war als Alois, sich einer sträflichen Unruhe schuldig machte

, und der Pro fessor seine Donnerstimme Horen ließ, da fuhr es dem Alois durch Mark und Bein und schnitt der sich schon ein bischen regenden Unruhe die Sehnen entzwei. Nach zwei Wochen schreckte des Professors Amtsmiene nicht mehr, und auch seine Stentorstimme klang nimmer so fürchterlich; ja bereits gab sich dieser und jener in unbewachten Augenblicken dem Geschwätze hin, oder man neckte sich, wenn der Professor sein Auge anderswohin richtete. Unter den Unruhigen war Alois, der dem täglich vierstündigen

und zu viel Verdirbt alles Spiel; Ist aller Narren Ziel. Zu viele Lebendigkeit hatte Alois, viel zu viele, und sie brachte ihn in manche Gefahr, selbst in Lebensgefahren. An Bakanztagen erging er sich mit manchen waghalsigen Kameraden im Freien; jeder wollte der Keckste, jeder der Muthigste sein. Bald kletterten sie steile Felsen hinan, wo ein leichter Fehltritt sie hinabgeschleudert hatte in Schluchten und auf hartes Gestein; bald fchauckelten sie sich auf den Bäumen und Gesträuchen herum; bald hüpften

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Year:
1861
Hundert Jahre in einer Tiroler Familie : Spiegelbilder aus dem Volksleben
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Page 155 of 190
Author: Oberkofler, Anton / von Alexius Wohlgemuth
Place: Regensburg
Publisher: Manz
Physical description: VIII, 175 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: I 93.248
Intern ID: 73310
Fahrte bringt, so that Piero's Tod es mit Alois. Wie ber Ambos das Elsen Hartet, so festete Negri's Ableben Aloisens neuerstarkle gote Gesinnung. VI. àpitel. «fortfefjun g. Inhalt: Die Revolution in Trient. Zeno, ber verfiibrte Jungting. E in Stuck Tagebuch. Die Liebe kam^unS helsen nicht. Hall bit, o HM, beili jàgst Gericht, Brich du, o Hatz, die Ketten. (Herwegy.) Es kamen sene Tage, wo ein boser Geist durch die Volker ging, und die Revolution ihren Umzug hielt. Auch in's Tiro! fielen

nicht ohne Revolution im Kleinen abging. Schon lange zuvor bearbeiteten sie mit teusiischer Ausdauer taugliche Individuen. Auch ein Studentenklubb bildete sich; ber kam im Wohnhause des Alois zusammen. Alois war im zweiten Kurse ber Philosophie, als die Marztage kamen. Er war aus dem vorigen Quartèer ausge.zogen, mit ihm auch sein Zimmerkollege. Beide suchten sich p verschiedenen Zeiten, ohne es verabredet zu haben, ein Quartier. Sie trafen .sich hochst wundersam bei der- selben Haussrau und im nàmlichen Zinlmer

, als sie Beide zum Ansange des Schuljahres ihr Quartier bezogen. In diesem Hause zu ebener Erbe befand sich ein Kaffeehaus, da- ubelberuchtiget war; ^ in diesem kam ver Studentenklubb Zusammen und braute dori in mhsiischer Stille seine srei- sinnigen Idem aus. Alois bemerkte wvhl und hausig, wie Einige, die am Lyceum die Berkommensten waren,

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Year:
1861
Hundert Jahre in einer Tiroler Familie : Spiegelbilder aus dem Volksleben
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Page 175 of 190
Author: Oberkofler, Anton / von Alexius Wohlgemuth
Place: Regensburg
Publisher: Manz
Physical description: VIII, 175 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: I 93.248
Intern ID: 73310
162 Jetzt werden sie wohl Alle, die Priester geworden sind, von ihrer erzdummen Meinung, daß aus Piemont für Italien Heil komme, willlS Gott, abgestanden sein. Einer, Nota bene em Theolog und Zimmerkollege des Alois, weinte hellichte Thranen, als für Piemont die Schlacht von No- vara verloren ging. Später verließ dieser die Theologie, begab sich nach Innsbruck in das Jus, wurde von einem Agenten Mazzini's eingefädelt, bekam selbst einen Brief dieses Großmeisters aller Lumpen unter die Hände

, wollte damit einen italienischen Soldaten zum Treubruch verfüh ren, wurde von ihm angegeben und ohne weiters auf sechs Monate zu schwerem Kerker verurtheilt. Der Frühling war in'S Land gekommen und hatte fein Farbenkästlein mitgebracht, in welchem die grüne Farbe am meisten vertreten ist. Da ergingen sich Franz Uhle und Alois in Gottes freier Natur. Eine schlechte Mieth- kulsche, von einem mageren Klepper gezogen, kam daher. Auf dem Autscherbock saß ein vollbnrtiger Nolesiner , *) der seine Peitsche in steter Thätigkeit hielt

, damit der Klepper nicht das Gehen vergesse, wozu es allen Anschein hatte. In dem offenen Wägelchen fag ein hagerer Jüngling; wer sein Kleid hätte galant nennen wollen, war ein größerer Lügner gewesen, als gegenwärtig der Moniteur in Frank reich. Die Aufmerksamkeit des Alois fesselten die Beine deS Fahrenden; Franz Uhle studirte in seinen Gesichtszügen. Der arme Junge hatte nur ein lebendiges Bein, die Stelle des andern vertrat eine hölzerne Stelze; diese Bemerkung machte Alois. Franz Uhle fand

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Year:
1861
Hundert Jahre in einer Tiroler Familie : Spiegelbilder aus dem Volksleben
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Page 173 of 190
Author: Oberkofler, Anton / von Alexius Wohlgemuth
Place: Regensburg
Publisher: Manz
Physical description: VIII, 175 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: I 93.248
Intern ID: 73310
ioo fühle ich mich nicht berufen; von Kindheit an hatte ich eine große Zuneigung zum Stande meines Vaters (dieser war in B. Spitalarzt); daher bin ich entschlossen, Medizin zu studirm." „„Ich hätte fast barauf gewettet, daß du Priester werdest; aber es braucht in jedem Stande brave Leute. Du, Alois, wirst wohl den Priesterstand wählen?"" „Errathen. Vom ersten Knabenalter an war dieses mein Gedanke , der nur im flotten Jahre der Humaniora einmal in den Hintergrund trat. Uebrigens wußte

dieses schon meine Mutier, welche starb, als ich vier Jahre alt war. Es träumte ihr nämlich noch vor meiner Geburt, sie werde am Molsi-Tag einen Knaben gebären, und dieser werde Priester werden. " „„So! das ist merkwürdig,"" ließ sich Weser hören. „Apropos, morgen bleibst du wohl noch in Trient da?" fragte Alois. f "" f fff v) ü * „ Dann seid morgen Abends im Garten hier meine Gaste. Auch Redlich wird erst übermorgen abreisen." „„Wir werden deiner Einladung Nachkommen," " spra chen Beide. Redlich ist schon

lange in Wien und sticht und schneidet nach Herzenslust an den lobten Körpern herum. Alois und Redlich bauen von Zeit zu Zeit papierne Brücken zwischen Trient und Wien, auf der ihr Geist zu wechsel seitigem Besuche hin- und herspaziert; auf Deutsch gesagt, sie wechseln fleißig Briese. AloiS ist im Semmarium. Das Semmarmm war in alten Zeiten ein Iesuitenkloster; das sei hier für unkundige Leser nebenher bemerkt. Er bewohnt ein Zimmer im dritten Stocke, das sie Cameron nennen. Wenn ich hier an Ort

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Books
Year:
1861
Hundert Jahre in einer Tiroler Familie : Spiegelbilder aus dem Volksleben
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Page 147 of 190
Author: Oberkofler, Anton / von Alexius Wohlgemuth
Place: Regensburg
Publisher: Manz
Physical description: VIII, 175 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: I 93.248
Intern ID: 73310
Neumayr bringt in seinen Geistesübungen überall dar auf, daß man die Lebensbesserung mit einem heroischen Akte anfange. Geht der voraus, lehrt er, wird eine Bes serung Nachfolgen, sonst nicht. Alois trug sein'Haupthaar lang; in üppigen Locken wallte es um sein Haupt. Er war sehr eitel darauf, und wie die alten Juden den Bart, so hielt er seine Locken heilig. Beständig trug er einen Kamm und einen Hand spiegel mit sich herum ; und zeigte ihm der Handspiegel ein verkrümmtes Haar, so wurde

mit dem Kamme nachgeholfen. Seine Freunoe und Spießgesellen konnten ihn auf. feine Weise mehr ärgern, als wenn sie mit muthwilligen Händen seine Locken zerzausten. Alois faßte in seinem ersten war men Eiser den Entschluß, die zierlichen Locken unter die Scheere zu bringen, damit die großgezogene Eitelkeit, der Trotzsinn und Philistergeist,-seiner Stärke beraubt würde, und der Versucher dem kaum gebornen Vorsätze nicht bald wieder das. Lebenslicht ausblase. Er verstand wohl, daß, wie weiland in Samson's

Locken die Kraft und Stärke steckte, so in den seinen die Eitelkeit ihre Nahrung finde, und daß jedes Märchen auf seinem Haupte ein Fallstrick- chen in der Hand seines Versuchers sei. Sein böser Ge nius, dieser schlimme Pfiffikus und bestgeübte Psycholog, erkannte gar gut, daß die Scheere, die die Locken von dem Haupte des Alois trennt, auch seinen schwarzen Hoffnungen den Nerv ab schneide; und weil er das erkannte, lief er auf die Seele Aloisens Sturm und suchte auf alle Weise zu wehren

,. daß die Scheere sich nicht dessen Haupte nahe. Die Eitelkeit schob er voran und stellte ihr ein buntes Heer verführerischer Bilder an die Seite; dann kam er selbst und zeigte ihm im Spiegel der Zukunst das Geläch ter, das seine Kameraden beim Anblicke des lockenentblößten Hauptes anstimmen werden, ' die Spottreden, womit sie ihn werden ausschelten und feigherzig nennen. 9n einer zwei tägigen Schlacht war der Böse aus dem Felde geschlagen. Alois ging zu einem Bartscheerer hin; ein Barbierjunge band

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Year:
1861
Hundert Jahre in einer Tiroler Familie : Spiegelbilder aus dem Volksleben
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Page 133 of 190
Author: Oberkofler, Anton / von Alexius Wohlgemuth
Place: Regensburg
Publisher: Manz
Physical description: VIII, 175 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: I 93.248
Intern ID: 73310
Stein hüpfend, setzten sie sogar über einen Wildbach, der seiner wühlerischen, tückischen Natur wegen in Südtirol Übeln Andenkens ist. Der Ehrgeiz, als muthigster zu gelten, spornte Alois an, immer voran zu sein. Selbst in später» Lebensjahren noch führte er Stücklein auf, die er mit kaltem Blute nie gewagt haben würde, so gefährlich waren sie; die Erinnerung daran jagt ihm noch gegenwär tig einen Schauer zu. Liebe Eltern und Erzieher, habet auf Euere Jugend ein wachsames Auge, wenn etwa

dieselben zu tollkühnen Wagestückchen eine große Neigung zeigen, und überwachet sieißig ihre gymnastischen Uebungen, damit nicht durch die selben ihr Leben oder wenigstens ihre kostbare Gesundheit in große Gefahr kommen. Um was Alois an Unruhe zu viel hatte, um das hatte sein Kamerad zu wenig. Dieser war eines stillen verschlagenen CharacterS, der, wenn ihm etwas nicht laugte, einen dicken Kopf machte und stundenlang mürrisch sein konnte. Sein tölpelhaftes Aeußere verscheuchte von ihm die^Kameraden, und sein rohes

, unfreundliches Benehmen stieß selbst jene zurück, die sich ihm einmal angeschlossm hatten; auch seine Quartierfrau zeichnete ihn nicht sonder lich aus und liebte den unruhigen, übrigens unverdorbenen Alois dafür um so mehr. Um was Hiesl, so hieß Luis- chens Kamerad, im Tage zu wenig hatte, um das hatte er nächtlich Zu viel, worüber Luischen, sein Schlafgeselle, Klagen führen kann; denn er bekam vom Träumenden oft Ohrfeigen und Maulschellen, dann wurde er wieder durch unsanfte Rippenstöße geweckt

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Year:
1861
Hundert Jahre in einer Tiroler Familie : Spiegelbilder aus dem Volksleben
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Page 137 of 190
Author: Oberkofler, Anton / von Alexius Wohlgemuth
Place: Regensburg
Publisher: Manz
Physical description: VIII, 175 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: I 93.248
Intern ID: 73310
Muster. RhadamanthuS ist Aloisens Zimmerkamerad und vermuthlich erste Grundursache, daß AloiS in das flotte Studentenleben gerieth. Der Professor wollte im Herbste des heurigen Schul jahres etwas Neues einführen, das an und für sich gar nichts Unrühmliches und Entehrendes war; da haben zwölf Studenten seiner Klasse bei Bier und Wein sich verschworen, den Gehorsam zu versagen. Diese Zwölfe sind eben die Ritter unserer Tafelrunde. Das Sprichwort sagt: Gibst du dem Teufel den kleinen Finger

, so hat er bald die ganze Hand; so war es auch bei unserm Dutzend. Den Trotzkopf aufsetzen und Gehorsam versagen, die Gesellschaft gutgesitteter Jünglinge fliehen, hinter das Kneipen gerathen, sein Haupthaar stutzerisch pflegen, kurz mit einem Worte lieder lich werden, gaben sich einander in kürzester Kürze die Hand. Alois klingelte; die kugelrunde Gestalt des WirtheS, mit dem ewigen Lächeln aus seinem Gesichte, schob sich zur Thür herein, eine weiße Schürze umgebunden und eine Serviette auf dem Arme

. „Bringen Sie drei Portionen Rostbraten, Herr Wirth!" — „Wie Sie befehlen/' — Er trat ab. - — „ RhadamanthuS!" ließ sich Alois bald wieder hören, „zahl' dem Polidor und Mars auch wasKaubares; du hast heute Geld gefaßt." — „Geld gefaßt," erscholl es von mehreren Seiten, „und das fidele Haus will für seine Brüder keinen Groschen springen lassen!" Der Wirth brachte das Verlangte. RhadamanthuS, nicht vergebens geheißen, bestellte auch drei Portionen. Warum unsere Ritter der großen Tafelrunde gerade

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Year:
1861
Hundert Jahre in einer Tiroler Familie : Spiegelbilder aus dem Volksleben
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Page 151 of 190
Author: Oberkofler, Anton / von Alexius Wohlgemuth
Place: Regensburg
Publisher: Manz
Physical description: VIII, 175 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: I 93.248
Intern ID: 73310
138 Truppen Studenten über den Domplatz herunter. Unter diesen Truppen werden die Bewohner jener Stadtgegend besonders eine beobachtet haben, die stetSfort aus den näm lichen Individuen zusammengesetzt war. Sie ging fünf Mann hoch, wenn'S anders die Räumlichkeit gestattete. Drei waren Abbati, wie man die Kleriker dort zu nennen pflegt, zwei Weltlinge. Der eine Weltling war der Ring ler AloiS, der andere Franz Redlich, sein intimster Freund. Sie bildeten den rechten und linken Flügel

; in der Mitte gingen die drei Abbati, Joseph Renner, Anton Uhle, Ernest Arndt. Diese vier, die drei Abbati und Franz Redlich, waren liebe Bursche mit kernguter Gesinnung. Sie sind noch nie auS dem Geleise gekommen wie Alois, und ihre Freundschaft zu ihm schreibt sich von der Zeit seiner Be kehrung her. Unter lautem Geplauder stiefeln sie dem Colle gium Bigilianum zu. Vor dem Collegium machen die- drei Abbati ihre scherzhaft tiefen Bücklinge und treten in die geräumige Wohnung. M. Die drei Abbati

sind Philosophen. Ihre geist liche Kleidung war für die Zöglinge des Collegiums vor geschrieben. Die zwei Weltlinge schlendern Arm in Arm - weiter, kurch die lange Gasse, die deutsche-Straße entlang , dem Stadttheile San Martino zu, von den Tridentinern scherz haft Republik genannt; dort verschwindet Franz Redlich in die Wohnung eines Töpfers. Alois kehrte um und ging seiner Wohnung zu. Er hatte sie dem Semmarium gegen über in einem Eckhause. Ein deutscher Student, der noch ras Gymnasium besuchte

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