Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Author:
Kink, Rudolf / von R. Kink
Place:
Innsbruck
Publisher:
Witting
Physical description:
XV, 565 S.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark:
II 105.274
Intern ID:
87457
gern gegen die nachtheiligste Verpfändung seiner Schlösser, Aemter und Güter aufnahm, die Summe von 21500 Mark Berner, d. i. 43000 fl. Um jedoch beurthenen zu können, welch' eine enorme Summe diesi zu damaliger Zeit und für die Besitzungen eines Grafen von Tirol war, dient folgender Maßstab, den ich aus gleichzeitigen Urkunden sowohl für den Werth eines klingenden Kapitals, als für den Werth von Grundbesitz und von Maaren entnommen habe. — Im Allgemeinen ertrug Grund und Boden zehn Prozent; wer
eine Schuld von hundert Gulden abzuzahlen hatte, gab dafür ein Grundstück, welches zehn Gulden zinftte. Dieser Zinsfuß blieb sich durch längere Zeit konstant. Der Werth eines Kapitals in klingender Münze war ungeheuer hoch, und man kann nur staunen, wenn man liest, daß König Heinrich, als er einem gewissen Bartolomä aus Florenz im I. 1314 gestattete, zu Sterzing eine Leihbank zu errichten, ihn ausdrücklich verbindlich machte, von einem Pfund Berner, d. i. 240 Berner wöchentlich nicht mehr als vier Berner