Geschichte des Kaisers Maximilian des Ersten.- (Historische Hausbibliothek ; 13)
Nun erst erließ der Papst, welcher der Republik noch 24 Tage Bedenkzeit gestattet hatte, seine Excommunicatiousbulle. Diese hatte aber eine erstaunlich geringe Wirkung; nur einige Mönche verließen Venedig. Mehr wirkte die päpstliche Armee von 13.000 Mann, unter Franzesco Maria della Rovere, welche sich ohne Widerstand der ganzen Romagna bemächtigte. Auch der Herzog von Ferrara und der Markgraf von Montferrat machten einige Eroberungen. Alfons von Este eroberte Este, Montagnana und Monstliee
, der Markgraf von Mantua dagegen Asola und Sonato. Am Spätesten bega« der Kaiser zu operiren. Es fehlte ihm, wie gewöhnlich, an Geld. Er berief einen Reichstag nach Augsburg, wo über Venedig aufs Neue die Reichsacht ausgesprochen wurde, von den Reichsständen aber weder Geld noch Mannschaft zum Kriege zu erlangen war. Da nun auch seine eigenen Mittel erschöpft waren, so bat er seine Bundesgenossen um Geldvorschnffe. Der Papst bewilligte ihm 40,000, Ferdinand 60,000, Ludwig 70,000 Ducaten und auch der König
von England versprach ein Stück Geld. Er sollte das Geld in Rom, Florenz und Autors in Empfang nehmen. Sein neuer Freund Jakob Fugger , machte ihm einstweilen die nöthigen Vor schüsse. Nun ließ er fleißig im Reiche werben und brachte auch wirklich schnell ein Heer von 15,000 Mann auf die Beine, mit denen er den Krieg gegen Venedig anfing, und zu denen , in Italien auch Zuzüge seiner Bundesgenossen stießen. Er drang im Friaul ein, wo ihm Verona, Padua, Vincenza und andere Städte sehr bald die Thore
öffneten, da der Senat von Venedig seinen Haupüenten geboten hatte,.keinenWider stand entgegenzusetze», weil er einsah. daß er die Städte aus dem festen Lande doch nicht gegen die Uebermacht halten könnte. Es ergaben sich darauf Pifino und Dumo, auch Görz, Triest und andere Städte in Friaul und Istrien dm kaiserlichen Hauptleuten, Herzog Erich vonBraun- schWig und Graf Christoph von Frangipani. Auch die neapolitanischen Seehäfen Ifnetei den Spaniern, auf Befehl des Senats, ohneSchwert- stmchihre Thore