Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
Ulrich in seme Heimath zurück. Am 14. Mai 1248 im Marienspital zu Sterzing, vor einem zahlreichen Adel des brirnerischen Hochstistes, namentlich vor denen von Rodeneck, Säben, Aichach, Mareith, Ra sen, Maulrapp (welche damals das Schloß Wollenstem besaßen, seit 1291 den Herren von Pradell und Villanders verkauft, welche da von, seit 1307, den Namen führten), gaben sowohl er als seine Vettern, Friedrich und Georg, Grafen von Eppan, an Herrn Egno von Eppan, damals Bischof von Bnren
, alle Besitzungen der Graf schaft Mm. Bald darauf, noch im Jahre 1248, starb er, der letzte seines Stammes. — Noch einmal, nämlich durch eben diesen Bi schof Egno, kam das Haus Eppan zu hoher Bedeutsamkeit in der Ge schichte unseres Landes; doch seine Geschicke sind innig mit einer an deren Periode verknüpft, und können erst später erwähnt werden. Es genüge, zusagen, daß endlich alle Eppanischen Besitzungen an die Landesherren von Tirol kamen. Strenge genommen, schließt hier schon die Geschichte des Hau ses
Eppan, denn Bischofs Egno Thaten und Leiden gehören weniger zur Geschichte seines Stammes , als zu der des Bisthums Trient. ^— Werfen wie daher noch einen Blick auf die Geschicke dieses Ge schlechtes, so werden wir sagen: Ethiko, Graf von Bozen, ein weiblicher Nachkomme der Wel sen, gründete, nach deren Verbannung durch Kaiser Konrad den Salier, zu Anfang des eilsten Jahrhunderts, ein selbstständiges Gra fengeschlecht. Dessen Enkel, Friedrich, übertrug seinen Sitz auf die Burg von Eppan, nahm
von dort seinen Namen, und war der Ahn herr eines dreifach verzweigten Geschlechtes: der Grafen von Eppan, von Mareith (und Greifenstein), und von Ulten (und Altenburg). Zuerst, im I. I17i), erstarben jene von Mareith, im I. 1248 jene von Ulten, im I. 13W jene von Eppan. So wie ein eigenes Ver- hängmß aus den Welsen in Deutschland sich die Helden für ein hoch tragisches Geschick ausgesucht zuhaben scheint, so scheint ein gleiches Verhängniß auch diese Abkömmlinge der Welsen in Tirol verfolgt zu haben. Uebermuth