Quellen geschöpfte Thatsache dienen, dass der Sanitäts-Magistrat in
Venedig durch die völlige Verödung der Häfen sich endlich veranlasst fand, die täg lichen Rapporte über die Bewegungen im Hafen gänzlich einzustellen, in der Meinung, hierdurch den üblen Eindruck, welche diese unvorteilhaften Mel dungen ausüben mussten, zu beseitigen. Am 18. Mai war die Nachricht über die Einnahme Bologna’s durch die in die Romagna entsendete Truppen-Division des Feldmarschall-Lieutenants Grafen Wimpffen
eingetroffen; die weiteren Operationen unserer Truppen gegen Ancona sollten durch eine Abtheilung des Blokade-Geschwaders von der Seeseite unterstützt werden. Alle nach
Venedig bestimmten, mit Lebensmitteln beladenen Schiffe hatten-bisher in den Häfen dieser Küste Zuflucht gefunden. Zu Ravenna und Goro allein lagen. 18 Trabakeln und 20 Bragozzi bereit, eines günstigen Mötaentes harrend, sich mit einer bedeutenden Ladung von Hornvieh und ande ren Lebensmitteln nach
Venedig durchzuschleichen. Vorzüglich
. Ein derartiger Versuch geschah am 19. Mai, scheiterte jedoch gänzlich, indem der Dampfer Custozza die fein<pichen Trabakeln sogleich angriff, einige derselben beschädigte, und sie wieder in den Hafen zurücktrieb, wobei den Insurgenten mehrere Matrosen getödtef und verwundet wurden. In
Venedig wollte man zwar diesen miss lungenen Ausfall möglichst beschönigen, konnte es jedoch nicht verhindern, dass ^sich der Unternehmungsgeist der Insurgenten von nun an sehr herab stimmte. ' Mit dem siegreichen Vorrücken
des Feldmarschall-Lieutenants Grafen Wimpffen in der Romagna verloren die Aufständischen alle Aussicht, die Schlupfwinkeln der römischen Küste ferner benützen zu können, so dass sich alle Fahrzeuge nach Ancona, als dem letzten Replii, flüchteten. Vice-Admi- ral Dahlerup erklärte die ganze römische Küste in Blokade-Zustand, und verhinderte den Schmuggel nach
Venedig von der Küste Istriens dadurch, dass er den dortigen Küstenfahrern, welche den Po aufwärts befahren woll ten, Cautionen erlegen Hess, die sie erst
