¬Die¬ Helden von Tirol und am Isonzo : Erzählung aus dem Weltkriege
waren und kein Tag mehr verging, an Welchem nicht friedliche Bürgersleute von Uugeln getroffen wurden. Mit Bangen vernahmen die Kranken diese Nachricht, und alle, die sich irgend gebessert fühlten, drängten darauf, zur Truppe geschickt zu werden, um wieder mitkämpfen zu können. Kber Sepp mußte noch bleiben. „Fassen Sie sich in Geduld,' tröstete ihn Schwester Beatrice. „Ihre Wunde heilt so gut, daß Sie schließlich doch in absehbarer Zeit wieder ins Feld werden ziehen können. Wie viele aber sind so schwer
zu Schaden gekommen, daß sie niemals mehr imstande sein werden, dem Vaterlands zu dienen.' „Der Raiser braucht jeden, gute Schwester, da ist es bitter, die Hände in den Schoß legen zu muffen,' antwortete Sepp. „Sie sehen doch, in wie großer Not unsere arme Stadt schwebt/' «Gott wird sie schützen.' sagte Beatrice, faltete die Hände und blickte zum Himmel auf. In ihren großen, tiefen Üugen schimmerte eins so feste Zuversicht, daß Sepp sich beruhigt zurück- legte.