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Volksbote
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Page 14 of 16
Date: 15.12.1994
Physical description: 16
„Dieser Herr Bärenfeld", begann der Provisor und zupfte seine eng lische Krawatte glatt, „dieser - na, ich hab' ihm me über den Weg getraut." „Was wollen Sie mich damit sa gen?" „Nichts Direktes. Aber - nicht wahr, Sie beabsichtigen, ihm das Grossogeschäft zu verkaufen?" „Das war meine Absicht. - Unter Vorbehalt natürlich. Ich hab' den Krempel satt." „Gewiß. Und darauf baute er seinen schmutzigen Plan." „Das versteh' ich nicht, lieber Herr Rose." „Geben Sie acht. Ich behaupte

, er will Sie einfach hinausdrängeln, oh ne Ihnen einen Pfennig zahlen zu müssen." „Hoho!" brauste der Apotheker auf. „Ohne zu zahlen? Halten sie mich für -?" „O nein", unterbrach ihn Herr Rose, „im Gegenteil, dafür halte ich Sie keineswegs. Deshalb gerade kränkt es mich, daß andere so ver wegen sind, dies zu denken." „Sprechen Sie weiter-nur immer weiter. Das scheint mich ja eine nette Geschichte zu sein." „Ich mache von Ihrer Erlaubnis Gebrauch." Der Provisor verneigte sich ein wenig." Um also von vorn

zu nötigen." „Gemein", knirschte der Chef, „gemein!" „Hannes", fuhr Rose fort, „auf dessen Glaubwürdigkeit ich Häuser baue, hat die Verschwörer in mei nem Auftrag beobachtet. So sah er an dem Abend, an dem der Schwan zum ersten Male herabgeholt wur de, Pfalzdorf mit Dores und einem fremden Menschen aus der Kneipe heimkehren und sich vor dem Tore flüsternd unterhalten. Ich frage Sie, was sucht unser gebildeter Lehrling in solcher Gesellschaft?" „Entsetzlich „Nachdem Herr Bärenfeld auf diese Weise

war an seiner empfindlichsten Stelle ge troffen und ließ sich nicht so leicht beschwichtigen. „Was bildlich? Wieso bildlich? Sie haben es gesagt, Sie selbst, daß er eingedrungen ist." „Wenn Sie so fortfahren", erklärte Herr Rose beleidigt, „so werde ich einfach meine Weisheit für mich behalten. Man bekommt für seine Gutmütigkeit doch nichts wie Prü gel." Damit ging er, um einen ein getretenen Kunden zu bedienen, und überließ den Apotheker fol ternden Qualen. Kaum konnte die ser erwarten, daß der Käufer ab gefertigt wurde

. Aber Herr Rose machte absichtlich langsam und unterhielt sich mit seiunem Klienten aufs angenehmste über den Um schlag des Wetters. Endlich ging der Mann, nachdem ihm der Alte in seinem Verschlage zehnmal die heilige Pestilenzu gewünscht hatte. Trotzdem kehrte Herr Rose nicht zurück. Ein Kapital in der Phar makopoe über Fenchelhonig oder Hustenicht schien ihn lebhaft zu interessieren. „Herr Rose", rief der Chef. „Einen Moment, Herr Friedrich, der Fenchelhonig ist alle." Einige Minuten vergingen

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 28.03.1957
Physical description: 12
findet in Born ein alter und ehrwürdiger Brauch statt, nämlich die Weihe der goldenen Rose durch den Papst. Diesem Brauche verdankt der Sonntag Laetare seinen zweiten Namen: Dominica de Rosa oder Dominica rosata: „Rosensonntag“. Über die Entstehung, die Geschichte und die 1 Bedeutung der Weihe dieser goldenen Rose sei hier folgendes mitgeteilt, das wir in der Hauptsache einigen kurzen Artikeln entneh men, welche der bekannte Liturgist Pater Anselm Manser O.S.B. aus der Erzabtei Beu- ron

veröffentlichte. „An Laetare“, so schreibt Pater Manser, „weiht der Papst dem Her kommen gemäß, angetan mit rosenfarbener Stola über dem weißen Grundgewand der Albe, im Beiäein hoher Würdenträger feier lich eine kunstvoll gearbeitete goldene Rose, oder vielmehr seit den neuesten Jahrhunder ten einen goldenen Zweig mit mehreren gol denen Rosen. Die Weihe vollzieht sich nach altem Brauch vor der päpstlichen Messe un ter Gebeten, Beräucherung und Weihwasser- besprengung in der sogenannten Paramen- tenkammer

des Vatikans. Aus ihr zieht der Heilige Vater mit der Begleitung zur Meß feier in die päpstliche Palastkapelle und die geweihte goldene Rose wird ihm an der Spitze der kleinen Prozession vorgetragen. Bei der folgenden Messe prangt das ge weihte Kleinod zu Füßen des Altarkreuzes: eine sinnvolle Verknüpfung der Zeichen von Christi Leiden und jubelfroher Herrlichkeit. Nach der Papstmesse wird die goldene Rose prozessionsweise weggetragen, um vielleicht bald den Vatikan zu verlassen. Sie wird in der Regel

vom Heiligen Vater zum Zeichen besonderer verdienter Huld des Apostolischen Stuhles einem katholischen Herrscher oder sonst einem hervorragenden Manne, einer Stadt oder Körperschaft unter Einhaltung bestimmter Formen- gewidmet. Die goldene Rose öder die Hauptrose des goldenen Rosen zweiges wird mit geweihtem Balsam und Moschus getränkt. So verbindet sich mit dem edlen Gold und dem zierlichen Kunstwerk vornehmster Wohlduft.“ — Geschichtlich steht folgendes fest. Die El tern und Brüder des Papstes Leo

IX. (1049— 1054) hatten ein Frauenkloster gestiftet, das der Papst huldvoll mit Gnaden und Vorrech ten ausstattete. Aber im Gnadenbrief vom 18. November 1049 wird die neue Abtei Wef- fenheim verpflichtet, alljährlich dem Heili- ■gen Stuhle eine gefertigte goldene Rose oder zwei römische Unzen Gold als Stoff für Anfertigung einer solchen zu stellen. Die Rose soll die überlieferte Form wahren und in Rom spätestens je auf den Sonntag Oculi eintreffen, denn am folgenden Sonntag Lae tare will sie Leo

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Volksbote
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Page 1 of 16
Date: 26.01.1995
Physical description: 16
r W o c h e n z e i t u n g s e i t 1892 Donnerstag, 26 Jänner 1995 Versand in Postabonnement - Wochenzeitschrift -50% (S.i.a.p.) Der Kennedy-Clan auf einem Archivbild von 1939 (von links nach rechts): Rose Kennedy, Edward, Rosemary, Joseph jr., Joseph, Eunice, Jean, John, Patricia, Robert und Kathleen. ' Foto: APA/epa Rose F. Kennedy (104) gestorben Präsidentenmutter: Ich kenne weder Alter noch Schwäche noch Niederlagen Rose F. Kennedy, die Mutter des ermordeten amerikanischen Präsi denten John F. Kennedy, ist im biblischen Alter

von 104 Jahren gestorben. Das Familienoberhaupt der Kennedy-Dynastie starb am Sonntag abend im Kreise ihrer An gehörigen auf dem Familiensitz in Hyannis Port (Bundesstaat Massa chusetts). Anwesend war auch ihr einziger überlebender Sohn, Senator Edward Kennedy. Rose Kennedy war an Kompli kationen im Zusammenhang mit ei ner Lungenentzündung gestorben. Seit einem Schlaganfall im April 1984 war sie an den Rollstuhl ge fesselt. Ihr streng katholischer Glaube bot ihr in vielen leidvollen Stunden Trost

, als er mit seinem Wagen von einer Brücke stürzte. Während sich Kennedy retten konnte, ertrank sei ne junge Wahlkampfhelferin Mary Jo Kopechne in dem Auto. Durcn den Vorfall wurden alle Hoffnungen des dritten Kennedy-Bruders auf das Präsidentenamt zunichte gemacht. Rose Kennedy trug die Schick salsschläge mit Haltung, auch wenn sie sie me verwinden konnte. Ihr vielzitiertes Lebensmotto lautete: „Ich kenne weder Alter noch Schwäche noch Niederlagen." Für Rose Kennedy, dieam22.Juli 1890 in Boston geboren wurde, stand

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Volksbote
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Page 13 of 16
Date: 18.08.1994
Physical description: 16
und hier links wohne ich. Sowohl Herr Rose wie ich müssen durch Ihr Zimmer. Es ist eine schlechte Einrichtung und wird später wohl geändert werden. Vorläufig müssen wir es so hin nehmen." Er klopfte an die Tür rechts. „Herein", tönte sanft Herrn Ro ses Stimme. Bärenfeld trat mit . seinem Schützling ein. Der Provisor Karl Rose lagerte auf einer Ottomane, die künstlich aus Wergballen hergestellt war, über die fuchsinrot gefärbte Sack leinwand in gefälligen Falten aus gebreitet lag. Er hatte einen türki schen

Fes auf und rauchte kalt aus einem langen, golddrahtumfloch tenen Tschibuk. An den Wänden hingem kreuzweise ein paar Ra piere, obwohl der Herr Provisor niemals gefochten hatte, zum Zei chen seiner verflossenen pharma zeutischen Studienzeit. Ferner ein riesiges Trinkhorn, Fotografien schöner Frauenköpfe, ein Fächer, ein Damenhandschuh — kurz die Einrichtung eines Mannes von Welt. „Ah, sieh da, meine Herren!" sagte Herr Rose und erhob sich mit der nachlässigen Würde eines Pa schas. „Ich weiß

, ich weiß" wehrte er das Vorstellen ab, „ich habe Herrn Pfalzdorf vor mir, unseren neuen Lehrling. Ich bin der Provi sor Rose, der Sie von heute oder sagen wir besser morgen an in die Geheimnisse der Pharmazie ein führen wird. Ein mysteriöser Be ruf; Hauptbestandteil acqua de- stillata." Und nun lachte Herr Rose und nickte mit so freundlicher Herab lassung Heinrich zu, daß die Qua ste des roten Fes dem Provisor quer über die Stirn auf die Nase fiel. Mit Daumen und Zeigefinger schnellte

er sie in die Höhe wie einen Moskito. „Sie irren, Herr Rose", bemerk te Bärenfeld ruhig. „Herr Pfalzdorf ist für die Handlung, nicht für die Apotheke engagiert. Zum Dienst in den Laboratorien, überhaupt für die Apotheke darf er nur herange zogen werden, soweit dieser Dienst für seine Ausbildung, zur Erlangung intimerer Warenkennt nis und aus ähnlichen Gründen erforderlich ist. Außerdem dann, wenn er während des Tages über freie Zeit verfügt". „Sie wollen damit sagen, der Herr ginge mich nichts an", ent- gegnete

Rose gereizt, und seine Türkenruhe wurde schwankend. „Durchaus nicht", sagte Bären feld. „Ich wollte damit nur darauf hinweisen, daß Herr Pfalzdorf au ßer unserm Chef, Herr Friedrich, mir unterstellt ist." „Da sehen Sie gleich, Herr Pfalz dorf", giftete der Provisor, „was für ein begehrenswerter Mensch Sie sind. Lebte noch ein Salomo, er würde Sie teilen lassen müssen. — Man ist es eben mit der Zeit gewohnt geworden, daß Herr Bä renfeld, wo er kann, auf der Apo theke herumreitet." „Sie schmeicheln

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Volksbote
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Page 13 of 20
Date: 22.12.1994
Physical description: 20
weisen?" rief Herr Rose trotzig. „Legen Sie zu, lieber Herr Ro se." „Nun", sagte Herr Rose nach ei nigen Minuten des Überlegens, „ich will Ihnen entgegenkommen. Tei len wir uns in das strittige Objekt, und bedenken Sie, ich zahle bar!" Der Apotheker erhob sich. „Schön", entgegnete er, „Sie sollen mich willkommen sein. Morgen wollen wir den Kontrakt dmachen. Jetzt schließen Sie nur die Apo theke und kommen Sie herauf. Da ist schon die Jette, um uns zu Tisch zu rufen. Das wird mich eine ge segnete

Abendmahlzeit werden." Zitternd vor Glück ließ Herr Rose eigenhändig die eisernen Rolläden herab und folgte seinem Chef und Schwiegervater in spe hinauf ins Wohngemach. Vor seinen Augen sah er die lockenden Formen von Lisas klas sischer Figur, und er mußte sich am Treppengeländer halten, um nicht vor Verwirrung herunterzufallen. Im brauntapezierten Wohnzim mer saßen die Familienmitglieder schon am Tisch. Lisa hatte es in der ersten Zeit nach Bärenfelds Aus sprache vermieden, mit ihm zu sammenzutreffen

Ma rianne den Gemahl. „Wie du siehst", war die Antwort, und Frau Marianne schwieg. „Max und Moritz sollen heute abend in der Küche essen", de kretierte der Haustyrann, und die Buben ließen sich die Erlaubnis, die ihnen ungewohnte Freiheit in der Küche eröffnete, nicht zum zwei tenmal geben, sondern zogen grin send mit ihren Tellern ab. Frau Marianne schaute mit ängst licher Spannung auf ihren Mann, der mit einem sonderbaren Blick Herrn Rose die Schüssel reichte. Sie fühlte instinktiv, daß irgend

! Zei gen Sie ihm den Weg, Herr Rose, zeigen Sie ihm den Weg!" Mit schlotternden Gliedmaßen versuchte der Provisor sich von si- enem Stuhl zu erheben. Auch Frau marianne war bei dem Wort „Schwiegersohn" erschreckt hoch- efahren, und Lisa blieb wie ge- annt mitten in der Stube stehen. „Du und dein Schwiegersohn Herr Rose seid wohl nicht recht gescheit", sagte sie vberächtlich. „Das ist ja eine ekelhafte Komö die." • Im selben Augenblick fühlte der Provisor einen brennenden Schmerz auf seiner linken

Wange und taumelte. „Da, Judas, den Lohn!" Und gefolgt von Pfalzdorf verließ Bärenfeld aufrecht das Zim mer. Eine grenzenlose Bestürzung lag auf den Zurückgebliebenen. Den Triumpf hatte sich der Apotheker ganz anders vorgestellt. Herr Rose erwachte zuerst zum Leben. „Den Schlag", stotterte er, „den soll mir der Herr bezahlen. Haha, der kostet ihn mindestens seine fün fzig Mark." „Warten Sie ab", sagte Lisa, den Denunzianten spöttisch messend, und schritt an ihm vorbei zur Tür. „Warten

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Page 15 of 20
Date: 25.10.1990
Physical description: 20
Donnerstag, 25. Oktober 1990 Seite 15 Das Lokalgeschehen im yolksbotGIl Pustertal und G adertal Übereaneslösune in Sicht „Rose“-Mieter können aufatmen Für fast alle Personen, die im ehe maligen Hotel „Rose“ wohnen und die wegen Ablauf des Mietvertrages zwischen Gemeinde und Hotelbesit zer zu Jahresende anderswo unterge bracht werden müssen, ist eine brauchbare Übergangslösung in Sicht. Auf der Suche nach Ausweich quartieren ist die Gemeindeverwal tung, wie Stadtrat Karl Campei am vergangenen

Freitag versicherte, endgültig fündig geworden und daher einer Problembewältigung nahe. Nachdem vier „Rose“-Bewohner in zwischen bereits selbst eine neue Un terkunft gefunden haben, wohnen derzeit noch 18 im von der Gemeinde eigens für Härtefälle angemieteten ehemaligen Hotelkomplex; von die sen 18 hatten nur zwölf ein ordentli ches Mietverhältnis mit der Gemein de, während die anderen auf Kosten der Kommunalverwaltung Zimmer bezogen hatten. Der Gemeindeverwaltung ist es trotz anfänglicher

bis Anfang Dezember soll das Haus beziehbar sein, doch bedarf es zuvor noch einiger Adaptierungsarbeiten (vorwiegend Elektro- und Sanitärin stallationen). Im Erdgeschoß des ge nannten Gebäudes wird zudem das Eltern-Kind-Zentrum seinen proviso rischen Sitz bekommen, und zw^r bis es (in vielleicht zwei Jahren) das um gebaute Gebäude des alten Bauhofes beim Kindergarten Bruder Willram beziehen kann. >Für zwei „Rose“-Bewohner hat die Gemeindeverwaltung in den letzten Tagen zufriedenstellende Lösungen

gefunden, für sieben weitere (vor al lem aus sozialen Randgruppen stam mende) Personen wird es wahrschein lich bei Bedarf für wenige Monate eine Verlängerung des bisherigen Wohnverhältnisses im ehemaligen Hotel „Rose“ geben; dies hat der Ge bäudebesitzer in Aussicht gestellt. Der vormalige Hotelkomplex ist in zwischen seitens der zuständigen Ge meindebehörde größtenteils für un bewohnbar erklärt worden, was be deutet, daß zur Quartierbeschaffung wegen der besonderen Dringlich keitssituation

auch das Wohnbauin stitut entscheidende Hilfe gewähren kann. Sogar für das Jugendzentrum, das seinen Betrieb mit Ende September eingestellt hat, gibt es eine Ausweich möglichkeit. Dazu Stadtrat Campei: „Immer wieder hört man offen oder unterschwellig, daß die Gemeinde verwaltung für die Schließung des Ju gendzentrums verantwortlich zu ma chen sei. Dies möchte ich hier ener gisch zurückweisen, denn es war im mer klar, daß die Kommunalverwal tung die Räume im ehemaligen Hotel ,Rose‘ nur bis Ende 1990 bereitstellen

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Page 14 of 16
Date: 22.09.1994
Physical description: 16
in die Ohren. Als Heinrich an einem der dar auffolgenden Tage nach Absol vierung seiner Handlungsarbeiten in die Apotheke trat, um Herrn Rose bei der Bereitung von blu terzeugenden Eisenpillen an die Hand zu gehen, gewahrte er einen wohlgenährten Herrn mit glattra siertem Gesicht, der sich mit bei den Armen auf des Provisors Pult stützte und mit einer gesalbten Stimme Anekdötchen zu erzählen schien, die den hageren Provisor zu unaufhörlichen Lachkrämpfen reizten. Plötzlich nahm Herr Rose, sei nem Gegenüber

abend einmal die Orgel in der neuen Kirche probieren. Das war ja lange Ihr Wunsch." „Schön, schön; geht's denn auch heute?" „Nachher ist Abend kirche. Sie können dann gleich dableiben." „Gut, Herr Stramm, das freut mich, freut mich. Will nur eben meinen Hut... Aber, Herr Rose, Sie haben ja Herrn Stramm noch keinen Magenwärmer ge geben. Natürlich! Den aus der kleineren Flasche, nicht den für Geschäftsfreunde. Wollen doch Herrn Stramm nicht vergiften." Während der Apotheker forteil

mir nicht noch einmal BIRKE vor." Hannes, das Bild der ge kränkten Unschuld, hob sich dem Ausgange zu und murrte einiges vor sich hin. „Was haben Sie mich da noch zu maulen?" schnob der Apothe ker. „Ich sag' ja gar nichts", er widerte der Junge und schlug ei nen weinerlichen Ton an. „Nur wegen des Katzenviehs wollt' ich melden." „Hannes war so glücklich, eines dieser abscheulichen Tiere zu er wischen, als es sich im Baldrian wälzte", erklärte Herr Rose. „Ah machte der Apotheker, und die Sonne kehrte auf seinem Antliz

, damit sie mich das Wiederkommen ver gißt", entgegnete der Apotheker, nahm das miauende Tier aus Han nes' Händen, drückte es fest an seinen Leibrock und streichelte es zärtlich. „Herr Pfalzdorf, geben Sie mich mal die Standflach' mit der Liquor ammoni caustici." Heinrich wußte nicht, wo der Standort war, und Herr Rose sprang selbst zu, um seinem Cher die große Standfla sche mit Salmiakgeist zu über reichen. „Sie müssen mich besser acht geben, wo die Sachen stehen, Herr Pfalzdorf", brummte der Apothe ker. Heinrich errötete

aufschieben. Hannes, schla gen Sie mich das Teufelsvieh tot." Aber schon hatte Heinrich der befreiten Katze die Tür geöffnet und der Gerechtigkeit freien Lauf gelassen. Mit gesträubtem Haar schoß das Tier davon. Der Chef warf seinem Lehrling ob seinen eigenmächtigen Verfahrens einen zornerfüllten Blick zu, ruckte an seinem Rock und ging kerzen gerade, mit stummen Gruß, um seine Gemächer aufzusuchen, vorbei an Herrn Stramm, Herrn Rose und dem Burschen Hannes, in deren hochroten, zuckenden Gesichtern

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Volksbote
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Page 11 of 12
Date: 22.08.1963
Physical description: 12
dort hin, daß man noch den Zwölferturm — we nigstens in den untersten Stockwerken — mit dargebotenen Waren bekleidet. Dann aber würde auch den betreffenden Kaufleuten un ten den Lauben augenscheinlich zum Bewußt sein kommen, daß sie den mittelalterlichen Städtchen durch ihr Gehaben einen wesent lichen Teil seiner architektonischen Reize rehmen. Was aber soll man sagen, wenn es in der Altstadt Geschäfte gibt, die eher mehr # Ware vor dem Kaufladen als in demselben zum Verkaufe anbieten? Drei Besitzer und eine „Rose“. Als im Jahre

1895 das Hotel „Stötter“ am Bahnhof eröffnet wurde, da brandete eine Woge der Erneuerung durch die damals be stehenden Gaststätten der Stadt. Die- „Alte Post“ wurde restauriert, das Hinterhaus er baut; im „Mondschein“ wurden größere Adap tierungen vorgenommen; das „Lamm“ und die „Lilie“ wurden renoviert; in der „Rose“ wurde der große Saal erbaut, in dem bis in die Dreißigerjahre hinein Konzerte gegeben wuiöen. Sie verfügte über 50 Gastzimmer. Nachdem die „Alte Post“ — nach dem ersten Weltkrieg

— ein Raub der Flammen gewor den war, errang das „Hotel Rose“ den ersten Rang unter den Gaststätten von Sterzing und hielt ihn bis zum Ende der Dreißigerjahre. Geradezu dramatisch wirkte sich das Gesche hen um diese Gaststätte aus. Am Ende des vierten Jahrzehntes dieses Jahrhunderts fiel zum ersten Mal der Vor hang. Die „Rose“, bis dorthin die erste Gast stätte der Stadt, wechselte den Besitzer und damit begann für sie ein rascher Abstieg, der sieh durch zwei Jahrzehnte hinzog. Was war in diesen zwei

Jahrzehnten aus der „Rose“ geworden? Fenster waren zerbrochen, Türen verrammelt, die Baikone, von denen aus sich einst eine lohnende Aussicht nach dem Sü den geboten hatte, konnten nicht mehr be treten werden, ohne Gefahr zu laufen, her unter zu stürzen. Der herrliche Gastgarten mit den mächtigen Laubbäumen, nicht mehr gepflegt, wurde zur öden Landschaft. Da wurde die „Rose“ zum Verkaufe feilgeboten. Der Vorhang fiel zum zweiten Male. Da war es ein großes Rätselraten. „Wer wird die „Rose“ kaufen

?“ — so fragte man sich. Mo nate vergingen. Der Vorhang hob sich. Die „Rose“ halte nun drei Besitzer. „Was soll nun aus der „Rose“ werden?“ — so fragt man sich jetzt. Die Zu kunft wird es zeigen. s t .à-. I :/ t ri - .**- Kj : ifi fl, .- Pf ':■)' 14 1

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Page 20 of 20
Date: 26.07.1990
Physical description: 20
des Straßentunnels unter dem Montblanc gemeinsam die knapp zwölf Kilometer lange Strecke durchfah ren. Bei einer Feierstunde in Courmayeur auf der italienischen Seite des Montblanc-Massivs würdigten beide Staatschefs den 1965 fertiggestellten Tunnel als Symbol für die Einigung Europas. Foto: „VB“ Der Montblanc-Tunnel zwischen Frankreich und Italien wurde am 19. Juli 25 Jahre alt. Der Geburstag wur de von den beiden Staatschefs, Fran cois Mitterrand und Francesco Cossi- Familie mit eiserner Hand eeführt Rose

Kennedy wurde 100 Die Geschichte der Rose Kennedy liest sich, als sei einem Schriftsteller die Phantasie durchgegangen. Doch die Triumphe und Tragödien, die die se Frau im Laufe ihres jetzt ein Jahr hundert währenden Lebens erfuhr, waren real. Wie dicht Freud und Leid in ihrem rastlosen Dasein beieinan derlagen, wurde am Sonntag, 22. Juli, wieder einmal deutlich: Wenn sie auf dem luxuriösen Familiensitz in Hyan- nisport im US-Bundesstaat Massachu setts bei zerbrechlicher Gesundheit

. Seine Frau Joan, von der er seit vielen Jah ren geschieden ist, war lange Zeit dem Alkohol verfallen. Selbst im weiteren Familienkreis hagelte es Schicksalsschläge. Roberts Sohn David starb 1984 an einer Rauschgiftüberdosis. Edwards Sohn Edward jr. mußte 1973 wegen Kno chenkrebs ein Bein amputiert wer den. Viele Enkel Roses hatten größte Schwierigkeiten, nicht an dem Druck zu zerbrechen, der auf den Angehöri gen der „heimlichen Königsfamilie“ der Amerikaner lastet. Rose Kennedy hat diesem Druck

Nachrichten aus aller Welt debattieren. Als John sich 1946 um einen Sitz im Repräsen tantenhaus bewarb, gab seine Mutter seinen zunächst ungelenken Auftrit ten Schliff. Sie selbst zog durch ver räucherte Kneipen und die Hinter zimmer der Lokalpolitik, um vor Frauengruppen, irischen Organsiatio- nen und manchmal auch schlicht in einer Runde von Trunkenbolden die Trommel für ihren Sohn zu rühren. Rose Kennedy, Witwe seit 1969, ist trotz ihrer altersbedingten Schwäche nach wie vor so etwas wie der weibli che

Patriarch des Clans — als sie ihren Geburtstag feierte, versammel ten sich neben ihren Kindern 29 En kel, 22 Urenkel und Hunderte von geladenen Gästen um sie. Selbst der Kongreß in Washington ehrt die Frau, die drei Generationen hindurch Ame rikas bekannteste Familie bemuttert hat: Das Parlament erklärte den 22. Juli zum „Tag der Wertschätzung von Rose Kennedy“. Thomasvon Mouillard ga, feierlich begangen — der Tunnel wurde wegen der Festlichkeiten so gar mehrere Stunden für den norma len Verkehr

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Page 14 of 48
Date: 04.06.1995
Physical description: 48
{ i; r ! ï *\!;i ■■V: V . / "t i i-• I * W DER FEIN, CKER IN SÜDTIROL 4. Juni 1995 r fach & gut ölser Naturkostwochen Bis 30. Juni Mahlzeit: Dora Baumgartner betei ligt sich seit sechs fahren an der Völs- er Naturkostwoche. Restaurant HOTEL Gemütliche Gastlichkeit in gepflegtem Rahmen Saisonspezialitäten Geeigneter Saal für Vereins- und Firmenessen Farn. Franz Schönweger Töll/Partschins bei Meran Tel.(0473)967128 Donnerstag Ruhetag Zum wachkochen Köstlich Manfred Plitzner, Koch im Gast hof Rose

und die Milch hinzugeben und gar ko chen. Zum Schluß wird die Suppe mit Gorgonzola, Sellerieblättem und der Sahne cremig gemixt. Mit Gewürzen abschmecken und mit Brotcroütons sofort servieren. VÖLS und natürlich braucht es einen Koch, der nett ist und Mehrarbeit in der Küche nicht scheut“, schmunzelt Dora Baum gartner und wirft einen Blick in Richtung Küche, dem Revier von Manfred Plitzner. Seit sechs Jahren beteiligt sich die patente Wirtin des Gasthofes Rose-Wenzer an den Völser Naturkostwochen und bringt

erschienen ist (Preis: 39.000 Li re). Das Werk ist in Zusammen arbeit mit dem Südti roler Bau ernbund ent standen. l'/V.riidil: , :n , :n ■'in 'jÜ'JupjI frv-*. * M .. . *- ,, > > , - '-«•rr.- ' • "vïW/.. ;; IMK' fe/ : Hotel Gartenrestaurant VÖLSER HÖF *** Ruhetag: Móritag »«it* ^ ' " • y „r* ROSE - WENZER ★★★ von 1. Bis 30 Juni ’95 vio , ■ •: ; ■ •' Ruhetag: Mittwoch i' * WALDSEE *** Tel. 725041 Ruhetag: Freitag X tte •;,J; \ l'f : - y f[ •/ • EMMY **** Tel, 725006 Ruhetag: Montag Gasthof ■' ZUM SCHLERN

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Page 14 of 16
Date: 05.01.1995
Physical description: 16
Es war ein toller Tag heute. Der Apotheker, der ausnahmsweise früh aufgestanden war, hatte es voree- zogen, Pfalzdorf und Dores außer Anklage zu lassen, um sich ihrer Arbeitskraft, derer er jetzt doppelt bedurfte, zu versichern. Denn da es ihn drängte, den Kontrakt mit Herrn Rose sofort perfekt zu machen, wünschte er heute noch eine Bilanz zu ziehen, und zog deshalb von morgens an mit Dores und Hannes durch sämtliche Räume und Win kel, um den Lagerbestand aufzu- nenmen. Kaum gönnte er sich Zeit

, zum Mittagsmahl zu erscheinen. Wie sich Lisa zu der Frage ihrer Vermählung stellen würde, darüber dachte er keinen Moment lang nach. Er war gewohnt, in seiner Familie als unwiderlegbare Auto rität zu gelten und seinen Willen überall aurchzusetzen. Während sich Herr Friedrich im Schweiße seines Angesichts auf den Speichern und in den Kellern ab mühte, hantierte Herr Rose mit der Miene eines Grandseigneurs in der Apotheke und im Kontor. Er verstieß sich so weit, die Arbeiten Pfalzdorfs zu kontzrollieren

, regne risches herbstwetter und riß die gel ben Blätter von den Bäumen, um sie in die Pfützen zu schleudern. Der Wind rüttelte an den Tür- und Fen sterklinken und krächzte wie Doh len um das alte Haus. „Alles ver gänglich", krächzte er, „Träume sind Schäume". Aber der Preovisor verstand nicht oder wollte nicht verstehen. Er war ja ein reicher Mann, und für Geld war alles zu haben, sonderlich von Herrn Frie drich. Der Sturm heulte weiter, die Dunkelheit nahm zu. Eben war Herr Rose im Begriff

, die Gaslampen zu entzünden, als eine furchtbare Er schütterung das Haus durchfuhr und ihn vom Stuhle warf. Ein don nerähnlicher, weithin hörbarer Knall war erfolgt, der die Mauern in ihren Grundfesten erbeben ließ. Herr Rose war wie betäubt, bis ihn ein gräßliches Geschrei vom Hofe her ms Leben zurückrief. Mit ge sträubten Haaren, die Apotheke sich selbst überlassend, stürzte er hinaus. Draußen kam ihm Heinrich to tenbleich entgegengerannt. „Zur Feuerwehr!" rief er dem Provisor zu. „Um des Himmels wil len

, eilen Sie, eilen Sie!" „Was ist passiert?" stotterte Rose, an allen Gliedern bebend. „Eine Benzinexplosion. Herr Friedrich befindet sich noch im Kel ler. Wir müssen ihn retten. Fort, fort, lassen Sie die Spritzen kommen!" Wieder ertönte ein fürchterlicher Knall, der die Fenster zertrümmerte und die Dielen in die Höhe warfg. Gleichzeitig schlug eine Feuergarbe hoch. Wie von Furien gepeitscht, ohne Mantel und Hut, jagte Herr Vose von dannen, um sein kost bares Leben in Sicherheit zu brin gen

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Page 14 of 16
Date: 12.01.1995
Physical description: 16
, in Verbindung bringen können. Nur gegen Zwang sträube ich mich. Heinrich gab keine Antwort. Es schien ihm heute nicht angebracht, den Namen seines Freundes Bä renfeld mit in die Unterhaltung zu ziehen, und auch Lisa schien das Thema nur nebenbei berührt zu haben. „Denken wir nun an das Zu nächstliegende", begann sie von neunem. „Was glauben Sie was aus dem Geschäft werden soll?" „Ich bin nur Lehrling hier", ent- gegnete Heinrich bescheidend. „sie werden das besser mit Herrn Rose besprechen

." „Der ist mein Mann, der die mei ste Tatkraft zeigt, und der sind Sie wohl." Und sie wies mit der Hand auf seine verbrannte und be schmutzte Kleidung. „Da haben wir schon die Folgen von Vaters über triebenem Sparsystem. Seit dem Ausscheiden des Geschäftsführers ist außer Ihnen keine ernsthafte Kraft da." „Herr Rose sagte mir erst heute", hob Heinrich zögernd an, "daß er Apotheke und Geschäft käuflich er stehen wolle. Dadurch wären Sie ja von allen Sorgen befreit." Ein ge ringschätzender Zug lag um Lisas Mund

. „Herr Rose", antwortete sie wegwerfend, „wird seine Bedingun gen stellen wollen. Lieber aber wür de ich betteln gehen, bevor ich sie erfülle". Heinrich atmete auf. Die schwer ste Gefahr für seinen Freund, von dessen Liebe zu der Tochter des Chefs er längst überzeugt war, war beseitigt. „Wenn ich also raten darf", sagte er .bestimmt, „so möchte ich fol gendes vorschlagen: Herr Rose wird unter den von Ihnen angedeuten Umständen nicht bleiben wollen. Doch hat er bei Konventionalstrafe

auf zusuchen, bei dem sich sonder barerweise auch Herr Rose ein- Fe gefunden hatte, um Neues zu er fahren. ' Lisa aber, allein gelassen, brach lötzlich in wildes Schluchzen aus. etzt, beim Verlust des ungeliebten Vaters, verspürte sie mit ungestümer Gewalt den Verlust einer anderen, geliebten Person, verspürte sie die Leere, die seit seinem Fortgang in ihr zurückgeblieben war, gestand sie sich zum erstenmal, wie sehr sie ihn liebte, den sie durch ihren Trotz auf immer verstoßen hatte. Die Augen brannten

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Page 14 of 16
Date: 21.07.1994
Physical description: 16
, wenn er das Jüngelchen hätt' be halten können, den Aushorcher, den Zuträger. Jetzt kann er's allein besorgen. Ein gewöhnlicher Mensch, dieser Herr Rosel Und dabei hat ihm unser Herrgott noch den schönen Namen in die Wiege gelegt." Er qualmte stark vor sich hin. „Da sieht man wieder mal, was man heutzutage noch auf den Namen geben kann. Den meinen hat mir der Kerl, der Rose, ver stümmelt wie einen Kapaun. Do res! Als ob je ein Christenmensch Dores geheißen hätte. Wenn's mir nicht schad' gewesen wär' wegen der guten

, Herrn Konrad Bärenfeld, engagiert. Die Sßrgen um die Apotheke lagen in den bewährten Händen des Provi sors, Herrn Karl Rose. Heute abend nun saß der Herr Apotheker im Kreise seiner Haus genossen bei der Abendmahlzeit. Neben ihm saß seine Frau, eine noch immer hübsche Brünette mit jenem spielenden Zug im Gesicht, der Lebensheiterkeit verkünden soll und doch nur Verlegenheit ist, jenem Zuge, den man fast immer bei Frauen vorfindet, die in ihrem Manne und in ihrer Ehe gerade das Gegenteil

es im Drang der Geschäfte vergessen, nach dem Polsterer zu schicken." „Ach was, Polsterer. Solcher Kleinigkeiten wegen. Wie sagt man doch gleich, Herr Rose?" „Die Axt im Haus erspart den Zimmermann." „Richtig. Ich wollt' mal sehen, ob sie's noch wüßten. Bitte, Herr Rose, die Jette soll mich mal der Dores rufen!" • „Den Dores, Papa", korrigierte Lisa ruhig. „Sie soll ihn mich rufen", befahl Herr Friedrich unwirsch. Fünf Minuten später stand der Hausknecht in der Tür, der Befeh le seines Gebieters gewärtig

. „Kommen Sie näher, Dores, und ziehen Sie die Tür hinter sich zu." Dores trat an den Tisch heran, und der Chef fuhr fort: „Sagen Sie, Dores, können Sie einen leeren Sach von einem vollen unter scheiden?" Dores verzog pflichtschuldigst sein Gesicht zu einem Grinsen. „Ich sollt's schon meinen, .Herr Friedrich." „Schon. Gestern ist ein Ballen Wurmsamen leer geworden. Die sen Ballen kriegen Sie sich her, schneiden ihn mich auseinander und nähen ihn mit der Packnadel nen Sie, Herr Rose?" „Genau

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Page 3 of 12
Date: 29.03.1962
Physical description: 12
der Papst die Weihe der goldenen Rose vor. Man vermutet, daß diese Sitte zusammenhängt mit den Volksbräuchen, durch welche im alten Rom der Sieg der Frühlingsgöttin über den Win ter feierlich begangen wurde, wobei jeden falls Blumen und frisches Grün Verwendung fanden. Es mochte wohl wie eine Anerken nung dieser Bräuche gelten, wenn der Papst bei der feierlichen Stationsprozession eine Blüte, in späterer Zeit eine künstlich herge stellte Rose, - trug. Zum ersten Mal wird die goldene Rose in einer Bulle

Papst Leo IX. er wähnt. Während der Stationsmesse mußte der Papst an 1 diesem Tage die goldene Rose in seiner Hand halten und nach dem Evange lium an das Volk eine Ansprache richten über „Blüte, Röte und Wohlgeruch der Rose“. Eine solche Rede ist noch von Innozenz TII. erhal ten. Der Sonntag Lätare, sagt Inngzenz, sei Hans Ernst: 7 Wenn die Heimatglodten länlen Manz Verlag. München So kam Lichtmeß heran, und das Gittli siedelte einen. Tag früher auf den Ofberhcf über, weil der’Liohtmeßtag

diese Vorschläge. Sie •wurden gedruokt' und füllen fünfzehn Folio- • bände. Der Papst ernannte dann, die Vor Im Tale ist bereits ein Frühlingsahnen — auf den Bergen schneit noch und nur an den Hängen, und. Bachränften beginnt.dei Schnee-längsain zu weichen." 1 • ' es ein Tag der Freude, und zum . Zeichen der Freude wurde auch die goldene Rose geweiht. Diese versinnbildlicht nämlich . Liebe • durch die Farbe, Lieblichkeit durch den 1 Duft, Satt heit durch Erquickung. Bald ist die Bußzelt .vorbei, es i:aht

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Page 2 of 8
Date: 18.02.1937
Physical description: 8
hin- Pfarrer Heumanns Heilmittel! sind jetzt auch in der Farmacia „La Madonna“, Merano, Corso Goethe 9. zu haben. Aus der Geschichte der „Goldenen Rose' Zu ihrem vierzigjährigen Hochzeitssubi- sttllm wird Papst Pius XI. Ihrer Majestät der Königin von Italien und Kaiserin von Abessinien die „Goldene Rose' verleihen und ihr damit die höchste Auszeichnung erweisen die der päpstliche Stuhl königlichen oder fürst lichen Frauen zuteil werden zu lassen pflegt. Königin Elena, auch das verdient besonders bemerkt

zu werden, ist die erste italienische Königin, die auf solche Weise von einem Papste geehrt wird. Einem uralten Brauche folgend, wird Papst Pius XI. die „Goldene Rose' am Sonntag „Laetare', dem vierten Fastensonntag, der in den Ernst und die Strenge dieser Jahreszeit einen helleren, freudigen Klang bringt, segnen und sie dann durch den Apostolischen Nuntius beim Quiri» nal der Königin überbrinqen lasten. Die „Goldene Rose' ist kein Ordensstern oder sonstiges Ehrenzeichen in dem uns ge läufigen Sinne. Sie besteht

auch nicht aus einer alleinigen goldenen Rose, sondern vielmehr aus einem ganzen Büschlein von - goldenen, Rosen und steht in einer ver goldeten, zweihenkligen Silbervase. Sie ist mit kostbarem Duftwerk gefüllt und reich mit edlen Steinen besetzt. Ihre Gestaltung ist in den vielen Jahrhunderten ihres Bestehens mancherlei Wandlungen unterworfen ^ ge wesen. die aber die eigentliche und ursprüng liche Form nur unwesentlich, im Schmuck der Juwelen vor allem, abänderten. In der Gold schmiedearbeit gewöhnlich an das Herkommen

gebunden, stellt sie auch materiell einen nicht unbeträchtlichen Wert dar. Die vom Heiligen Vater für die Königin-Kaiserin Elena be- Pellte ..Goldene Rose' wird laut Mitteilung des „Ostervatore Romano' sich der Form nach allerdings weniger an das Herkommen halten und in modernerem Stile hergestelll werden. Die „Goldene Rose' ist ein uralter Brauch, sie schaut auf fast neun Jahrhunderte Ge schichte zurück. Ihrer wird zuerst Erwähnung getan um die Mitte des 11. Jahrhunderts, zur Zeit der salischen Kaiser

Jahrhunderten nun der Brauch heräusgebildet hat, die „Goldene Rose', vor allem an regierende Fürstinnen zu vergeben, so ist dem doch nicht so in den Anfängen gewesen. In den ersten Zeiten wurde sie sogar kaum oder doch nur sehr selten an Frauen verliehen. Sie war «ine oesonders hoch geschätzte Ehrung für Könige und Fürsten, Heerführer und verdiente Per sönlichkeiten aus dem Laienstande, sie wurde aber auch an Kirchen und kirchliche Körper schaften gegeben, damit sie „in aller Tugend durch Christus geadelt

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Page 3 of 6
Date: 19.12.1935
Physical description: 6
Ehcmannet Zu widerstehn er nicht vermocht, da ste mit »Merancr Backpulver' kochp . Meraner Backpulver hält söner Qualität wegen ieder Kaufmann vorrötig. Dev Festbraten Eine heiter« Meihnachtsgeschicht» von Josefine R i ch t e r. Rose Ebinger geht ohne sonderliche Eile durch die abendliche, vorweihnachtliche Straße, denn e» erwartet sie niemand. Sie denkt an da« be hagliche Haus der Mutter in der keinen Stadt, da» nun fremde Leute bewohnen, — fie denkt an die glücklichen Tage ihrer Kindheit

zum Kauf locken. „Nun, gnädige Frau, haben Sie schon einen Festbraten?' Rose errätet. Gewiß. sie ist in dem Alter, wo man längst verheiratet sein'könnte. Und olötzllch wandelt ste eine unbezähmbare Lust an, über die Feiertage in der Küche ihrer Wirtin Hausfrau zu spielen, eine weltze Schürze zu tra gen und am Herd zu stehen, um Eänsebratenduft zu^enietzen, . gekaufte Gans hat ein rotes Bändchen um den nackten Hals und wird damit an das eiserne Eitier des abendlich-stillen Küchenbalkons gehängt

. — bis zu ihrer letzten Bestimm»««. Aber dem kleinen Fräulein Rose verwelkt bald das glückliche Lächeln auf dem zarten Gesicht, es wird ihr doch ein bitzihen Angst. Dorbereiten, braten — fai Welch herrliches Vergnügen I Alte Erinnerungen an die Weihnachtsfeste da heim tauchen auf, — aber wer soll um Himmels willen die Gans essen? Doch nicht etwa sie, Rase, allein? Und sie sieht sich schon einsam rag des GherkngeS Brefsanone, 18. Dez. In den frühen Morgenstunden würde ^am Domplatz der in der heutigen Nacht gefallene

hat, bei denen ste willkommen ist. Zuletzt erst und ein wenig beklommen denkt Rose an ihren freundlichen Nachbarn, der das zweite Zimmer der Witwe Bachmann inne hat, den knöchernen und. wie es scheint, etwa» ab sonderlichen Junggesellen: Studienrat Alexander Häberlein. Rose Ebinger weitz fa nicht, welche« Gespräch isck einen Tag vorher zwischen Frau Bächmann, die geschäftig und munter ihren Koffer packte, und Alexander Häberlein stattgefunden ... «Verleben Eie nur die Feiertage recht gut, Herr Studienrat

. Vielleicht würde iie gern «inen Gänsebraten zubereiten, sie kennt das alles von zn Hause. Sprechen Sie doch mal mit ihr. Herr Häberlein!' Ob»war Herr Häberlein geantwortet, er kenne doch Fräulien Ebinger zu wenio. und man wisse auch nicht, was ste sich für die Feiertag« vor« S enoinmen habe, hat er dann doch lange über as Gespräch nachqedacht. Sa war vielleicht tat sächlich kein so übler Vorschlag. Natürlich würde er fllr das Nötige sorgen... Während Rose Gewissensbisse über den oor- ettig erstandenen

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Page 17 of 24
Date: 13.09.1990
Physical description: 24
Seite 17 Donnerstag, 13. September 1990 Das Lokalgeschehen im Yolksl)()tOn Pustertal und Gadertal Der Pachtvertrag läuft aus Wohin mit den Sozialmietem des Hotel „Rose? So sah es nach dem Hangrutsch Mitte Juni aus. Das Land plant derzeit die Sicherung des Hanges. Mit einem elektronischen System können die Bewegun gen im Millimeterbereich registriert werden. Repro: „ VB“ 330 Millionen für die Behelfsstraße Sichere Fahrt durch die Klamm Das im ehemaligen Hotel „Zur Ro se“ untergebrachte Brunecker

bei Zwangsdelogierungen im mer einen Ausweg, so ist es nun schier unmöglich geworden, etwas anzu mieten.“ Gegenwärtig sind im ehemaligen Hotel „Zur Rose“ noch 22 Sozialmie ter einquartiert. Es handelt sich dabei um Zwangsdelogierte, Obdachlose und Notfälle aus Rand- und Problem gruppen, die sonst nirgendwo eine Unterkunft finden. Günther Adang gesteht: „Vor zehn Jahren habe ich selbst die Aktion ,Rose' ins Leben gerufen, heute würde ich aber einer solchen Lösung, also mit Suchtkran ken unter einem Dach, nicht mehr

zustimmen.“ Die Gemeindeverwaltung will nun im Rahmen eines Notprogramms ei ner kleineren Anzahl von „Rose“-Be- wohnern, und zwar vor allem älteren Mitbürgern, provisorisch in der Villa Rabensteiner Wohnraum verschaf fen. Für einige weitere Fälle wird es eine Lösung in Zusammenarbeit mit dem Wohnbauinstitut geben. Für die seitdem ist das örtliche Organisa tionskomitee unter Leitung von Her bert Santer mit Vorbereitungsarbei ten beschäftigt. Im Sitzungssaal des Toblacher Rat hauses konnte Santer

einheit von geschulten Kräften ge führt. Die Gemeinde wiederum ist bei der Suche nach einem geeigneten Ob jekt behilflich, und diesbezüglich zeichnet sich schon eine Lösung am Stadtrand ab. Verfügbar wäre eine solche Einrichtung aber frühestens im Herbst 1991. Für die Übergangs zeit zeichnet sich allerdings keine Lö sung ab. Bürgermeister Adang will in dieser kritischen Situation nochmals versuchen, die Besitzer der „Rose“ zu einer Verlängerung des bisherigen Pachtverhältnisses zu bewegen. Die seit

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Page 3 of 12
Date: 04.04.1957
Physical description: 12
, jedes „Ich spreche dich los von deinen Sünden“, über haupt jede sakramentale Handlung, jede heilige Messe gleicht einer Rose, deren Wur zel im Himmel ist, deren Blüten auf Erden sind. Im Priesterleben fehlen auch nicht die Dor nen. Das Leben des frommen Priesters ist ein Leben des Opfers, der Entsagung. Das Wort der Sünder: „Pflückt die Rosen“ (gemeint sind die irdischen),, darf für ihn nicht gelten. Und was ist oftmals sein Lohn für Opfer und Entsagung^ Verkennung, Hohn, Haß, Ver leumdung, Verachtung

. Das sind des Priesters Rosen und Dornen, die Rosen, gepflückt von Himmelshänden, die Domen, gestochen von Menschenhänden. Doch auch Rosen pflücken Menschenhände. . Das gute katholische Volk betet um Priester, eingedenk der Heilandsworte: „Bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte schicke!“- Es betet für die Priester, damit sie selbstlose und opferfrohe Hingabe im Dienste der Seelen, die selbst vor dem Einsatz des Lebens nicht erschrecken darf, ziere. Jedes Gebet, ist .eine blühende Rose, gestreut

auf den Priesterweg. Das gute ka tholische Volk opfert für seine Priester. Je des Opfer — eine’ Rose, Die schönste Rose pflücken Eltern, , die ihren Sohn dem Altäre weihen, wie einst Unsere Liebe Frau ihr Kind Gott geopfert hat. Gehorsam, Ehrfurcht gegen den Priester — auch zwei wunder liebe Rosen. „Fürchte Gott aus deiner gan zen Seele und ehre die Priester!“, ein Wort aus dem Buche Sirach, das dem guten Chri stenvolke aus der Seele gesprochen ist. Die grofye Predigt In Osnabrück verschied an einem Herzan fall

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