in die Ohren. Als Heinrich an einem der dar auffolgenden Tage nach Absol vierung seiner Handlungsarbeiten in die Apotheke trat, um Herrn Rose bei der Bereitung von blu terzeugenden Eisenpillen an die Hand zu gehen, gewahrte er einen wohlgenährten Herrn mit glattra siertem Gesicht, der sich mit bei den Armen auf des Provisors Pult stützte und mit einer gesalbten Stimme Anekdötchen zu erzählen schien, die den hageren Provisor zu unaufhörlichen Lachkrämpfen reizten. Plötzlich nahm Herr Rose, sei nem Gegenüber
abend einmal die Orgel in der neuen Kirche probieren. Das war ja lange Ihr Wunsch." „Schön, schön; geht's denn auch heute?" „Nachher ist Abend kirche. Sie können dann gleich dableiben." „Gut, Herr Stramm, das freut mich, freut mich. Will nur eben meinen Hut... Aber, Herr Rose, Sie haben ja Herrn Stramm noch keinen Magenwärmer ge geben. Natürlich! Den aus der kleineren Flasche, nicht den für Geschäftsfreunde. Wollen doch Herrn Stramm nicht vergiften." Während der Apotheker forteil
mir nicht noch einmal BIRKE vor." Hannes, das Bild der ge kränkten Unschuld, hob sich dem Ausgange zu und murrte einiges vor sich hin. „Was haben Sie mich da noch zu maulen?" schnob der Apothe ker. „Ich sag' ja gar nichts", er widerte der Junge und schlug ei nen weinerlichen Ton an. „Nur wegen des Katzenviehs wollt' ich melden." „Hannes war so glücklich, eines dieser abscheulichen Tiere zu er wischen, als es sich im Baldrian wälzte", erklärte Herr Rose. „Ah machte der Apotheker, und die Sonne kehrte auf seinem Antliz
, damit sie mich das Wiederkommen ver gißt", entgegnete der Apotheker, nahm das miauende Tier aus Han nes' Händen, drückte es fest an seinen Leibrock und streichelte es zärtlich. „Herr Pfalzdorf, geben Sie mich mal die Standflach' mit der Liquor ammoni caustici." Heinrich wußte nicht, wo der Standort war, und Herr Rose sprang selbst zu, um seinem Cher die große Standfla sche mit Salmiakgeist zu über reichen. „Sie müssen mich besser acht geben, wo die Sachen stehen, Herr Pfalzdorf", brummte der Apothe ker. Heinrich errötete
aufschieben. Hannes, schla gen Sie mich das Teufelsvieh tot." Aber schon hatte Heinrich der befreiten Katze die Tür geöffnet und der Gerechtigkeit freien Lauf gelassen. Mit gesträubtem Haar schoß das Tier davon. Der Chef warf seinem Lehrling ob seinen eigenmächtigen Verfahrens einen zornerfüllten Blick zu, ruckte an seinem Rock und ging kerzen gerade, mit stummen Gruß, um seine Gemächer aufzusuchen, vorbei an Herrn Stramm, Herrn Rose und dem Burschen Hannes, in deren hochroten, zuckenden Gesichtern