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Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 03.05.1984
Physical description: 16
Leonhard, letzter Görzer Graf Görz als „Schlüssel zur Adria“ / Das Pustertal kommt an Tirol Als Graf Leonhard von Görz am 12. April 1500 auf Schloß Bruck in Lienz starb, verlor die Ortschaft Görz ihren letzten eigenständigen Landesfürsten. Prof. Wilhelm Baum, der für die „Neue Deutsche Biographie“ die Lebensbeschreibung des Grafen Leonhard verfaßte, berichtet für die „Dolomiten“ über das erfolgreiche Lavieren des Fürsten zwischen den damaligen Mächten. Leonhard und Paola als Stifter

den Rest der Grafschaft be herrschte, einen Erbschaftsvertrag er pressen wollte, ging er mit allen Mitteln gegen den alten Grafen vor. Zunächst wollte er ihn mit alten Schuldscheinen unter Druck setzen. Als Heinrich dann im hohen Alter in zweiter Ehe die ungari sche Magnatin Katharina von Gara hei ratete und von ihr noch die drei Söhne Johann, Ludwig und Leonhard ge schenkt bekam, Versuchte der Kaiser, die Familie in ganz Europa unmöglich zu machen, damit die Söhne keine eben bürtigen Frauen bekamen

aus dem Britischen Museum in London. Repro: „D“ Klause an Österreich abtreten. — Die restlichen 40 Jahre der Geschichte der Grafschaft Görz sind ein einziger konse quenter Versuch, den Vertrag von Pu sarnitz zu revidieren. LEONHARD VON GÖRZ GEWINNT LIENZ ZURÜCK Leonhard, der jüngere Bruder Jo hanns, war 1455 mit seiner Mutter nach Görz gezogen, wo er bis 1460 verblieb. Als Herzog Albrecht VI., der jüngere Bruder des Kaisers, diesem 1461 infolge von Erbstreitigkeiten den Krieg erklär te, forderte Leonhard

seinen Bruder auf, den Kaiser anzugreifen. Als Fried rich III. im November 1462 in der Wiener Burg von seinem Bruder eingeschlossen und belagert wurde, war auch Graf Leonhard selbst dabei. Durch einen Auf stand von Bergknappen kamen die Gör zer 1462 auch wieder in den Besitz der Stadt Lienz bis zur heutigen Grenze von Kärnten und Tirol. Als man sich eben anschickte, den Oberkärntner Besitz zu rückzuerobern, starb Graf Johann, und Leonhard mußte nun erst seine Herr schaft konsolidieren. Der junge, erst

neunzehnjährige Herr scher verlor das Ziel der Rückgewin nung des Kärntner Besitzes nie aus den Augen. Das Bündnis Herzog Sigis munds, Albrechts VI. und Leonhards war gewissermaßen eine Allianz der vom Kaiser Geprellten. Am 12. August 1462 schloß Leonhard mit Sigismund einen Bündnis- und Erbvertrag, der sich jedoch nur auf die „vordere“ Grafschaft bezog. Die Besitzungen in Friaul blieben weiterhin gefährdet. Leonhard versuch te wohl, sich an oberitalienische Mächte als Gegengewicht zu Venedig anzuleh nen

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Volksbote
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Page 35 of 40
Date: 23.07.1995
Physical description: 40
LIERTNER DORFFEST 29./30. Julias ^ 25. J.Ull 1995 A MahlZ&t! 24 Stunden lang muß der Ochse grillen, bevor er gegessen werden kann. Bei den Krapfen und Strauben (unten) der Bäuerinnen gehfs schneller. Die sind im Handumdrehen fertig. ^ Genießen Sie eine Radipause auf unserer ruhigen Sonnen terrasse mit hausgemachten Eisspezialitäten, Kuchen sowie Tiroler Bauerntoast Cafe • Eisdiele I St. Leonhard/Pass. • Andreas-Hofer-Str. 9 Nähe Raiffeisenkasse • Tel (0473) 65 6456 LANDES-VERSICHERUNGS-ANSTALT

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am Ortsrand und lassen sich von Ihrer Nase leiten. Fisch - hmmm - riechen Sie Fisch? Oder sind es frische Pfif ferlinge? Oder lockt gar der Duft nach gebratenem Ochsen? Dann steuern Sie mit Sicherheit in die richtige Richtung. Denn am kom menden Samstag und Sonntag, 29. und 30. Juli, steigt in St. Leonhard in Passeier das 4. Liertner Dorffest. Zehn Vereine des Ortes warten wie immer mit einer kunterbunten Mi schung aus Unterhaltung, kulina rischen Spezialitäten und Musik auf und haben wie immer

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Volksbote
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Page 12 of 16
Date: 30.03.1995
Physical description: 16
fj Jf 'V y\ 4:< .< Seite 12 Donnerstag, 30. März 1995 \blksboten Der „Kriegsheld“ aus Proveis Leonhard Dallasega schoß nicht auf den Priester von Giazza - Soldat als Märtyrer Proveis- Auf 1400 Meter Meereshöhe liegt Proveis, das letzte Dorf SUdtirols an der Sprachgrenze zum Trentino. Das Leben auf dem Deutschnonsberg ist härter als anderswo. Doch seit über einem halben Jahrtausend trotzen die Bauern auf ihren kleinen, steil gelegenen Höfen allen Herausforderungen. Heimat und Glau be sind nir

die Proveiser keine leeren Worte: Davon zeugt das Schicksal eines seiner tapfersten Söhne: Leonhard Dallasega. Er trotzte einem militärischen Vorgesetzten, der ihm einen unmensch lichen Befehl erteilte. Das Kriegsverbrechen wurde dennoch be gangen. Aber nicht nur ein unschuldiger Priester aus Giazza wurde ermordet, sondern auch der tapfere Soldat aus Südtirol. Von totomttm-Redakteur Rainer Lechner (le) Leonhard muß mit 19 Jahren einrücken. In den Reihen des 11. Alpini-Regiments wird er im Abessinienkrieg

- nisiert worden. Für Deutschland optiert Die Familie optiert wie die Mehrheit der Südtiroler für Deutschland, doch zögern menschlicher fühlende deut sche Dienststellen die von den Diktatoren Hitler und Musso lini beschlossene Umsiedlung hinaus. 1941 heiratet der 28jährige Leonhard, der inzwischen als Buchhalter bei der Raiffei senkasse arbeitet, die Nichte der Proveiser Widumhäuserin, Maria Herbst. Die Hochzeit ist in deren Heimatort Deutsch- nofen. Vier Kinder kommen zur Welt; die Zwillinge sterben

, oh ne daß der Vater es, weiß, zwei Wochen nach ihrer Geburt am 10. und 14. Februar 1945. Der Sohn Ewald sowie Lo- renzo Dalponte, Nachkomme Trentiner Tiroler Schützen, be richten über die weiteren Er eignisse: Zwangseingliederung in die Waffen-SS Nach der Kapitulation Ita liens vom 13. September 1943 wird Oberitalien von den deut schen Truppen besetzt, und Südtirol, Trentino und Belluno kommen unter deutsche Ver waltung. Im Frühjahr 1943 wird Leonhard nach Bozen ein berufen. Im'Oktober muß er in Innsbruck

mit voxgehaltener Pistole seine Eingliederung in die Waffen-SS unterschreiben. Nach zehnwöchiger Ausbil dung in Münsingen auf der Schwäbischen Alb wird er mit seiner Kompanie nach Italien verlegt. Jeden Abend Rosenkranzbeten In Caldiero bei Verona wird der sprachkundige Leonhard als Briefträger wie üblich mit Fahrrad und Chefkoch einge setzt. Er ist immer freundlich und hilfsbereit, betet als ein ziger seiner Einheit jeden Abend den Rosenkranz. Als die Front zusammen bricht, tritt seine Kompame den Rückzug

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Volksbote
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Page 1 of 16
Date: 10.03.1994
Physical description: 16
Klein Klaus im Rampenlicht Raiffeisen-Jungbergbauempreis 1994 Eigentlich sollten ja seine Eltern, lieh die diesjährigen Träger des der Südtiroler Bauernjugend im Leonhard und Rosa Premstaller Raiffeisen-Jungbergbauernpreises Bozner Waltherhaus (siehe eige- vom Bachmannhof in Sarnthein- 1994. Aber der kleine Klaus stahl nen Bericht) allen die Show, öttenbach im Mittelpunkt der Fei- bei der Preisverleihung im Rah- erlichkeiten stehen. Sie sind näm- men der 24. Generalversammlung Nachdem Leonhard

über das gleißende Licht kund. Als dies nichts nützte, versteckte er sich hinter der Schürze seiner Mutter, wobei ihm der Trachtenhut vom Kopf glitt und über die Bühne roll te. Daraufhin konnte Leonhard Premstaller seinen Sohn nur mehr mit Mühe an einem spontanen Ab gang von der Bühne hindern. Als Klaus merkte, daß er der unangenehmen Situation nicht entgehen konnte, preßte er schließlich sein Kinn fest an die Brust und starrte finsteren Blickes in den Saal. Das Publikum hono rierte die „Qualen" von Premstal

- ler-Junior mit herzlichem, teilwei se so lautem Lachen, daß Baron von Eryl seine Rede mehrmals un terbrechen mußte. Dennoch konnte der Raiffeisenverbandsob mann schließlich die Urkunde über den Jungbergbauern-Preis übergeben, und der kleine Klaus verließ sichtlich erleichtert die Bühne. Leonhard und Rosa Premstaller bewirtschaften den Bachmannhof in Öttenbach/Sarnthein, der auf 1440 Meter Höhe liegt. Die junge Bergbauernfamilie bearbeitet fünf Hektar Wiesen, die allesamt sehr steil sind. Zum Hof

gehören auch eine rund einen Hektar große Wei de und 13 Hektar Waldfläche. Im Stall stehen fünf Kühe, drei Stück Im Bild v. I.: Seppl Lamprecht, Landesobmann der Bauernjugend, die Preis träger, Rosa Premstaller mit Stefan und Leonhard Premstaller mit Klaus, Raiffeisenverbandsobmann Carl Baron von Eyrl und Bauernjugend-Landes leiterin Kathi Mittermair. Foto: „VB"/eg Jungvieh, drei Ziegen und ein mitglied der Südtiroler Bauernju- Schwein. Neben seiner Arbeit auf gend und sitzt derzeit

im Aus- dem Bergbauernhof verdient sich schuß der Alminteressentschaft. Leonhard Premstaller mit der Fe- „Die öffentliche Auszeichnung für derkielstickerei ein Zubrot. die Familie Premstaller soll ein An- Das Jungbauernehepaar bildet sporn sein, den bisher eingeschla- sich laufend über Fachkurse und genen Weg der Erhaltung einer für verschiedene Veranstaltungen die Gesamtbevölkerung notwen weiter. Ihr nächstes Ziel ist es, die digen und gesunden Bergland- Zuchtaufbesserung im Betrieb vor- Wirtschaft mit viel Mut

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Volksbote
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Page 10 of 20
Date: 22.12.1994
Physical description: 20
der Grundschule St Leonhard Das Schulamt sieht in den nächsten Jahren die Auflassung mehrerer Zwergschulen in ganz Südtirol vor. Eine der betroffenen Grundschulen ist St. Leonhard. Eltern und Lehrer nahmen bei einer Versammlung Vertreter der Schule ins Kreuz feuer. Die Schließung sei ein Ver lust für das Dorf. Derzeit besuchen 13 schulpflich tige Kinder von St. Leonhard die Grundschule noch in ihrem Hei matdorf. Schulamtsleiter Walter Stifter schließt angesichts der ge ringen Schülerzahl und der jetzt schon

notwendigen Schülerbeför derung nicht aus, daß die Kinder bereits im Schuljahr 1996/97 in die Grundschule St. Andrä zu bringen seien. St. Andrä liegt 2,8 Kilometer von St. Leonhard entfernt. Heuer werden acht Schüler von entlege nen Höfen mit einem Bus in die Schule von St. Leonhard befördert. Noch spielen die Schüler von St. Leonhard im Hof der Grundschule in ihrem Ort. Foto: „VB" In den nächsten Jahren sei die Zahl der Einschreibungen gleich bleibend bis steigend, hielten die Eltern auf der kürzlich

abgehaltenen Versammlung mit Vertretern der Schule im Schulgebäude von St. Leonhard entgegen. Im Jahr 1997/98 soll es laut Erhebungen 17 Schüler geben. Die Betreuung der Kinder, sagten die Eltern, sei in einer kleinen Schule intensiver möglich, vor allem die Differenzierung für schwächere Kinder. Weiters be fürchte man, daß die Kinder in St. Andrä zu Außenseitern würden. Angesprochen wurde auch die Grundschule Elvas, die jetzt nicht mehr auf der Liste der zu strei chenden Schulen stehe. St. Leon hard sei

erst nachträglich auf die Liste gesetzt worden. Dies erwecke den Verdacht, daß St. Leonhard ein Ersatz für Elvas sei. Schulamtslei- ter-StellVertreter Paul Silbernagl wies den Vorwurf zurück. Elvas erfülle Kriterien, die St. Leonhard nichterfüllt. In fünf Jahren werde die Zahl der Einschreibungen in Elvas über 25 Schüler umfassen. Auf grund der Sparmaßnahmen müssen Ausgaben eingeschränkt werden. Kleinschulen seien nur dort aufrecht zu erhalten, wo sie notwendig sind. Ab 1996/97 werden weitere Schu

len aufgelassen werden, so auch Sarns. Das Wichtigste eines Dorfes, so Englbert Agreiter, Fraktionsvorste her der SVP, seien die Schule, die Kirche und das Gasthaus. Ohne Schule falle der Kopf des Dorfes weg. Das Dorf, so einer der Eltern, sterbe ohne die Schule. Silbernagl erkannte die Bedeutung der Schule für das Dorf an. Doch nicht nur die Schule bilde die Gemeinschaft. Zu dem müsse man Prioritäten setzen. St. Leonhard, so Elisabeth Floss, Grundschuldirektorin, fühle sich als Prügelknabe

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Volksbote
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Page 13 of 20
Date: 01.08.1991
Physical description: 20
Scite 13 Donnerstag, 1. August 1991 Das Lokalgeschehen im yplksboten Unwetter in St. Leonhard: Nur knapp dem Unwahrscheinliches Glück hatte am Mittwoch abend ein Urlauber aus Deutschland in St. Leonhard in Pas seier. Der Mann war während des schweren Unwetters mit seinem Pkw auf die Baustellenbrücke (siehe ne- Tode entronnen benstehenden Bericht) gefahren, ahn te die Gefahr, stieg sofort aus und lief eiligst von der Brücke. Kaum auf fe sten Boden angelangt, sah er, wie die Brücke samt

seinem Pkw in den Flu ten verschwand. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Helfer gibt es in St. Leonhard nun wieder Trinkwasser. Aufn.: „VB“/Fotocine/mI Passeier: Aufräumunssarbeiten sehen voran Trinkwasser fließt wieder Die Schäden abzuschätzen, die das nicht betroffen, weil sie in solchen furchtbare Unwetter am Mittwoch Fällen ENEL-Strom beziehen, letzter Woche in St. Leonhard und Im Dorf, wo das Unwetter die Brük- Walten angerichtet hat, ist verfrüht. ke zerstört hat, wird im Auftrag

des Daß die Sofortmaßnahmen weit fort- Amtes für Wildbachverbauung eine geschritten sind, das ermöglichte pau- Behelfszufahrt geschaffen. Bei der senloser Einsatz von Feuerwehrmän- Rückhaltesperre rund 250 Meter vom nern, Arbeitern der Wildbachverbau- Ortszentrum entfernt wurde begon- ung und der Gemeinde sowie freiwilli- nen, die rund 40.000 Kubikmeter an- ger Helfer bis in die Nachtstunden geschwemmten Materials abzutrans- hinein. Vor allem hat St. Leonhard portieren. Gefunden wurde das von wieder Trinkwasser

. den Fluten fortgetragene Auto. Als Bis Freitag vormittag mußte St. Blechknäuel wurde es an der Einmün- Leonhard aus Tanks mit Trinkwasser düng des Waltenbaches in die Passer versorgt werden. Drei Gemeindear- aus dem Schwemmaterial geborgen, beiter und ein Bagger waren am Don- In Walten wird es noch einige Tage nerstag bis gegen 23 Uhr am Werk, dauern, bis die Zufahrten zum Wann- um die Quellfassungen im Pfistradtal serhof und nach Karlegg soweit her- freizulegen und das von einer Mure gestellt

sich vor allem auf die beiden E-Werke noch in Grenzen zu halten. Beziffern von St. Leonhard und Walten. Die werden sie sich erst in einigen Mona- Fassungsstellen waren voller Schot- ten lassen, wenn die Instandsetzungs- ter; noch am Freitag nachmittag wa- arbeiten dem Ende zugehen. Es wird ren diese Arbeiten im Gange. Die Bür- auch Schutzmaßnahmen brauchen, ger waren vom Stromausfall jedoch wie dieses Unwetter gezeigt hat. Franz Brusenbach mit seinen Pferden unter den Meraner Lauben. Wie lange noch? Aufn.: „VB“/Fotocine

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 02.08.1956
Physical description: 12
auf der Wiese, drüber Altweibersommerfäden zogen im lauen Wind aus der Zeller Scharten. Alfen war ganz eigen ums Herz: dem Gregor Kron- witt und dem Leonhard, der Bawett und der Sebe samt ihrem Bascht, dem Seethaler und dem Herrn Schandarm, dem Brendlvater und dem Latschenböck und auch der Schmiedin mit ihrem klickernden Rosenkranz aus dun kelroten böhmischen Granaten. Sie. schaute ungewohnt sanft und mildtätig drein, aber so ganz hatte sie ihre böse Zunge halt doch nicht daheim^ gelassen: denn mittendrin

“ zu betätigen. Er verwunderte sich schon eine Weile, daß der Leonhard Kronwitt immer zu ihm herüber schaute. was wollte der Leonhard von ihm? Fragend, mit schiefgelegtem Kopf äugte der Brendlvater zurück: .Hartl, was willst?' Aber der Leonhard verzog keine Miene, sondern schaute ganz weltentrückt drein. Dann auf einmal kam der Brendlvater dahinter: der Leonhard schaute an ihm bloß vorbei. Genau am linken Ohr des Brendlvater vorüber zielte der Leonhard mit dem Blick unverwandt zum Waldsaum hinunter

. Vorsichtig drehte . der Brendlvater sich um. Richtig, da drüben stand eine; denn daß nur ein weibliches We sen den Leonhard in Verzückung versetzte, das hatte der Brendlvater sich gleich gedacht Und diese eine trug, zwar noch ein dunkles Kleid, hatte aber ein helles Gesicht aufgesetzt und ließ das noch hellere Haar unbedeckt in der Sonne glänzen. Der Brendlvater zerbrach sich den Kopf, wer das war. Er kam und kam nicht dahin ter. Desto besser wußte der Leonhard Be scheid: die Stine war wieder da. Stine

, das Federlein, hatte ein guter Wind wieder herein geblasen ins Kreither Tal. Und Leonhard Kronwitt stupfte die Sebe: „Hast du das ge wußt?" Die Sebe nickte mit lachenden Au gen: „Erst seit acht Tagen. Sie hat mir ge schrieben,- aber es sollte eine Ueberraschung für dich sein...“ „Das ist es wahrhaftig!“ Der strahlende Herbsttag wurde für Leon hard Kronwitt noch einmal so hell. Ein ganz unwahrscheinliches Leuchten lag Über dem weiten Land; ein funkelnder Glanz von Er füllung und Freude. Dann aber fröstelte

er plötzlich. Mitten im warmen’ Glück überrann es ihn kalt. Neben der Stine stand — ein Mann. Und zwar ein Mann aus ihrer Welt, nicht mehr jung, aber mit einem Irischen, ge sunden Gesicht, heiter und zuverlässig. Ein Mann, wie ihn die Stine brauchte, ein Schutz und Helfer, klug und ausgeglichen, kein stür mischer wilder Kronwitt, der sie unversehens mit einem bösen Wort kränkte und mit sei nem Zorn überfiel, Leonhard Kronwitt stand wie gelähmt* in mitten der festlichen Menge. Und bis ins kleinste sann

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Volksbote
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Page 7 of 12
Date: 26.05.1954
Physical description: 12
, Jagglander, Stuls (1); Hofer Zucht unseres Grauviehes besonders auch im Josef, Platterwirt, Platt (2); Raffl Matthias, Hinterpasseier nunmehr ein neuer Abschnitt . Moarhof, St. Leonhard (2); Gögele Josef, Jo- angefangen hat und ein schnelleres Tempo ' seler, Außerhütt (1). im Aufbau dieses Viehes eingeschlagen wird, 11 trächtige Kalbinnen: Gögele Josef, Jose- was sich für den guten Ruf des Passeiertales 1er, Außerhütt; Karlegger Martin, Brandleit, Das Schnalstal kann mit Recht stolz

war, so haben es sich vor allem die Hinterpasseirerzüchter aus Raben stein, Pfelders, Hütt, Ulfas, Stuls und Platt nicht nehmen lassen und sind mit ihrem gu ten Vieh trotz des oft mehrstündigen An marsches zu Fuß zur Ausstellung gekommen. Volle Anerkennung verdient auch die Betei ligung der Viehzuchtgenossenschaften von St. Leonhard und St. Martin, welche dadurch das beste Zeugnis für die volle Zusammen arbeit des. ganzen Passeiertales zum Erfolg ihres guten Passeirerviehs an den Tag legten. Auch in Moos war die Besucherzahl der Bau ern gut

Pius, Rauchegg, Ulfas; Raffl Mat thias, Moarhof, St. Leonhard; Karlegger Martin, Brandleit, St. Leonhard; Hofer Josef, Platterwirt, Platt; Hofer Anton, Jagglander, Stuls; Widmann Christian, Falkwand, Stuls; Hofer Eranz, Felsenegger, St. Leonhard. 13 Jungkühe: Raffl Pius, Rauchegg, Ulfas (1); Pixner Alois, Steiner, St. Martin (1); Kof- St. Leonhard; Schwarz Johann, Unterdorf bach, St. Martin; Raich Alois, Zorn, St. Mar tin; Reinstadler Richard, Föß, Rabenstein; Pichler Alois, Holzer, St. Leonhard

; Hofer Jo sef, Toniger, Stuls; Pichler Alois, Wieser, Stuls; Widmann Christian, Falkwand, Stuls; Hofer Karl, Bad Sand, Platt; Flarer Ignaz, Locher, Rabenstein. 9 leere Kalbinnen: Raffl Matthias, Moarhof, St. Leonhard; Hofer Anton. Jagglander. Stuls; Gögele Johann, Joseler, Außerhütt (3); Pich ler Alois, Wieser, Stuls; Gufler Siegfried, Wirt, Rabenstein; Kuprian Josef, Groandl, Stuls; Buchschwentner Michael, Baster, St. Martin. Von den Altstieren wurden in die Zucht wertklasse II a die Stiere

der Viehzuchtgenos senschaften St. Leonhard-Dorf, Ulfas und St. Leonhard eingereiht. S " . Lehrfahit für Bauern Vom Landwirtschaftsinspektorat Bossen wird mitgeteilt, daß am 12. und 13. Juni eine Lehrfahrt mit Pullmanauto durphgeführt wird Tei'lnahmeberechtigt sind Bauern, welche die landwirtschaftlichen Fortbildungskurse be sucht haben. Während die Fahrt unentgelt lich ist, gehen die Verpflegungs- und Uöber- naohtungskosten zu Lasten der Teilnehmer Die Fahrt führt durch die Provinzen Verona, Vicenza, Padua

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Page 4 of 12
Date: 10.05.1956
Physical description: 12
Der Weg zurück nach Luxemburg — Am 9. Mai läuten die Glocken der Kathedrale gehst auch du nicht hinaus zu ihm. Dann bleibst du im Haus, verstanden?“ „Ich geh!“ schrie die Sebe.- „Ich hab's ihm versprochen...“ Leonhard Kronwitt kam nicht aus der Ruhe: „Dann geh halt! Aber herein kommst du nimmer...“ „Grüß Gott beinand!“ sagte eine ebenso ruhige Stimme von der Tür her. „Ist die Sebe schon fertig?“ Da war er, der Bascht! Und es war ihm anscheinend ganz unbekannt, daß er als See- thaler nur „von Amts wegen

“ die Schlipf mühle betreten durfte. So gutmütig stand er da und schier verlegen, daß dem Leonhard Kronwitt das Herz warm wurde. Und er sah wie die Augen des jungen Menschen mit einem offenkundigen Aufleuchten die Sebe suchten und fanden, und wie ihm, dem Bascht, die helle Bewunderung über Kopf und Kragen stieg. Da wollte den Leonhard Kronwitt fast ein wenig Mitleid anwandeln. „Alsdann, du bist der Bascht!“ sagte er hinzutretend. „Nimm sie nur mit, die Sebe! Aber halt sie ein bißl kurz an der Leine

, daß sie dir nicht auskommt Verstehst schon!“ Da lachten sie sich an, die beiden,Männer, so recht verständnisinnig, daß die Sebe sich auf die Lippen biß. Aber sie ließ sich von der Bawett den schönen alten braunroten Schal umlegen und ging hoheitsvoll durch die Tür, dem Bascht voran, den sie keines Blik- kes würdigte, so daß er ganz hilflos den Leonhard Kronwitt anschaute: „Was hat sie,, die Sebe?“ „Was wird sie schon haben?" lachte der Leonhard. „Ein bißl schlecht aufgelegt ist sie, weil du sie hast warten lassen. Mach

dir nichts draus! Du biegst sie schon wieder zu recht. Und wenn nicht dann tanz mit einer anderen. Wirst sehen, das hilft!“ Da fand der Seethaler Bascht noch einmal sein breites Lachen. Und er schaute den er fahreneren Mann, der ihm so gute Ratschläge erteilte, dankbar und voller Respekt an: „Du bist der Leonhard Kronwitt?“ fragte er und streifte die Prothese und den anderen leeren Aermel mit einem ernsthaften Blick. „Ich kenn“ dich ja kaum. Gehst ja so selten unter die Leut. Und du bist der Sebe ihr Vater

?“ „Ja, ich bin der Vater!“ nickte Leonhard Kronwitt mühsam ernst. „Hoffenllch trägst mir das nicht nach...“ Der Bascht stutzte, dann lachte er wieder. Er streckte dem Leonhard Kronwitt die Hand entgegen. Der zuckte lächelnd die Achseln. Und da errötete der Bascht heiß und machte wieder sein gutes, verlegenes Gesicht, so daß Leonhard Kronwitt ihm gern zu Hilfe kam: „Ist schon in Ordnung, Bascht! Das passiert mir oft, daß mir jemand die Hand geben will — und ich hab“ keine zum Zu rückgeben ...“' „Gehst deswegen

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Page 2 of 8
Date: 22.11.1945
Physical description: 8
., vom 21. 9.» 44 bis 2, 5. 45 KZ. Bozen. — 18. Oettl Eduard, geb. 23. 8. 27 in Platt 1. Pass., 21. 9. 44 bis 2. 5. 45 KZ Bozen. — 19. Kneißl Emil, geb. • 18. 12. 25 Platt i. Pass., vom 21. 9. 44 bis 2. 5. 45 KZ. Bozen. — 20. Kneißl Josef, geb. 20. 3. 27 in Platt I. Pass., vom 21. 9. 44 bis 2. 5. 45 KZ Bozen. — 21. Reich Josef, geb. 16. 8. 85. St. Leonhard, vom 21. 9. 44 bis 2. 5. 45 KZ. Bozen. — 22, Reich Theresia, geb. 23. 6. 19 Sl. Leonhard, vom 21. 9. 44 bis 2. 5. 45 KZ. B^zen. — 23. -Brunner Agnes, geb. 24. 8. 87 Rabenstein

20-47. bensteta, verhaftet 21. 9. 44 KZ. Bozen. — 32. Ennemoser Barbara, geb. 17. 10. 24 Raben stein, verhaftet 21.9.44 KZ. Bozen. — 33. Gufler Alois, 70 Jahre alt, St. Leonhard, ab 20. 9. 44 KZ. Bozen. — 34. Gufler Anna, 60 Jahre alt, St. Leonhard, ab 20. 9. 44 KZ. Bozen. — 35. Gufler Anna, 27 Jahre alt. St. Leonhard, ab 20. 9. 44 KZ. Bozen. — 36. Gufler Rosa, 21 Jahre alt, SL Leonhard, ab 20. 9. 44 KZ. Bozen. — 37. Gufler Bafbtna, 18 Jahre alt, St. Leon hard, ab 20. 9. 44 KZ. Bozen. — 38. Gufler Marianne

, 14 Jahre alt, St. Leonhard, ab 20. 9. 44 KZ. Bozen: — 39. Gufler Heinrich, 17 Jahre alt, St Leonhard, ab 20. 9. 44 KZ Bozen. — 40. Auer Serafin, 56 Jahre alt Paulnerbof St Leonhard, ab 20. 9. 44 KZ Bozen. — 41. Auer Anna. 20 Jahre alt, Panlnerhof St Leon hard, ab 20. 9. 44 KZ..Bozen. — 42. Pfitscher Anna, Schwarzhof St. Leonhard, KZ. Bozen. — 43. Pfitscher Notburga, Schwarzboj , ^t. Leonhard, ^KZ«- Bozen. *— 44. Gögele ■AnV’.*, ., Winnebacherhof St. Leonhard, ab 20. 10. 44 KZ. Bozen. — 45. Oögele Rosa

, Winnebacher- hof St. Leonhard, ab 20. 10. 44 KZ. Bozen.— 46. Gögele Regina, Wtanebacherbof St. Leon hard. ab 20. 10. 44 KZ. Bozen. — 47. Haller Heinrich, Walten i. Pass.. KZ. Bozen. — 48. Haller Gretl, Walten ,1. Pass., KZ. Bozen. — 49. Haller CäctHa, Walten l, Pass., KZ. Bozen. 50. Haller Franz, Walten 1. Pass., KZ. Bozen. 51. Trlbns Josef, geb. 3. 12. 84 Tisens. ver haftet 28. 1. 45, KZ, Bozen. — 52. Tribus Maria, geb. 21. 9. 89 Tisens, verhaftet 28. 1. 45, KZ. Bozen. — 53. Pichler Karl. geb

. 20. 9, 25 St Leonhard, ab Sept. 1944 Dachau 54. Pichler Erich, geb. 14. 10. 26 St. Leonhard, ab Sept. 1944 KZ. Dachau. — 55. Oberprantacher Georg, geb. 1. 5. 26 ln Passeier, ab Sept. 44 KZ. Da chau.’ — 56, Königsrainer Anton, geb. 13.1.21 in St. Leonhard, ab Sept. 44 KZ. Dachau. — 57. Kotier Hans, geb. 1912 in Rabenstein, deser tiert 1942, 26 Monate im KZ. Dachau. — 58. Platter Anton, Holzlechenhof, Passeier, zum Tode verurteilt KZ. Dachau. — 59. Prantl Max, geb. 19. 11. 1901 kt Partschins, ab 14. 11. 44 KZ. Dachau

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Volksbote
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Page 4 of 12
Date: 19.07.1956
Physical description: 12
. Nach den Feststellungen hat jedoch das grö ßere Wachstum, dessen Ursache wissenschaft lich nicht einwandfrei erkennbar sei, den Ge sundheitszustand der Jugendlichen nicht ver schlechtert. Die höchste Treppe der Welt dürfte sich in China befinden. Sie führt auf den heiligen Berg Tai-Schan und hat über 6000 Stufen. Herz gelegt. Gefehlt wär’s, wenn ich kein Flaschl mit heim bring..." „Armer Leonhard!“ sagte der Pater mit leidig. „Zu neiden bist nicht. Plagt er dich recht, der Vater? Schindet er dich mit tau send Umständ

’ und Z’widrigkeiten?“ „Nein!“ sagte Leonhard Kronwitt entschie den und schaute dem Pater fest in die Augen. „Er ist der beste Vater den’s gibt. Er leiht mir seine Händ, seine alten müden Händ, so oft ich sie brauch. Nie kann ich mich an ein ungeduldiges Wort erinnern. Und das Unglück halt, daß ich keine Arme mehr hab’, das ist der fressende Kummer, der ihm halb den Verstand gekostet hat. Das verwindet er nie. Das muß man ihm zuguthalten. Aber das weißt du ja eh, Pater Bonifaz...“ Unwillkürlich war Leonhard

wieder in das vertraute Kreither „Du“ verfallen. Und der große Mann im weißen Gewand des heiligen Benedikt schaute den Leonhard mit feuchten Augen an. Dann nickte er langsam. Sein Mund war sehr welch. Und der Leonhard, der das merkte, schloß mit einem Wort, das der Pater Bonifaz nie mehr vergaß: „Mir hat man ja auch meine zwei Arme zerschos sen. Und ich fluch’ auch nicht deswegen. Früher schon, aber jetzt nimmer. Und der da — unser Gefallenen-Herrgott, der flucht noch viel weniger als ich...“ Es war eine Weile ganz

still. Noch immer’ schaute der Pater Bonifaz den Leonhard Kronwltt an. „Ist gut, Leonhard!" sagte er endlich. „Ist gut! Ich mach Ihm zwei neue Arme, eurem Gefallenen-Herrgott! Und ich wollt, ich könnt’s auch — bei dir.. • Nach seinem hart errungenen Sieg stieg Leonhard Kronwltt vom Klosterberg hinab ins Tal. Er hatte ein bauchiges, braunes Mixturenflaschl in der Joppentasche und atmete tief. Gottlob, das war überstanden. Nun freute er sich auf — die Stine. Er freute sich, ja! Das gestand

Stunden schon um waren. Un pünktliche Leut! dachte Leonhard Kronwltt enttäuscht. Daß Bascht und Sebe sich noch irgendwo in der Gegend herumtrieben, nahm er ihnen nicht weiter übel. Aber die Stine! Daß die nicht zuverlässiger war? Er setzte sich still auf eine Bank. Daneben saß ein junger Mann, der manchmal fragend zu ihm herüberschaute. Und merkwürdiger weise, obwohl Leonhard Kronwltt durchaus menschenfreundlich gesinnt war, störte ihn das. Dümmfes Geschau! dachte er. So auffällig war sein Gebrechen

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Volksbote
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Page 11 of 16
Date: 03.06.1953
Physical description: 16
zum Auftrieb, was 'für das große Passeiertal und die Wichtigkeit dieser Tal schaft als Grauzuchtgebiet keine besonders große Zahl darstellt. Die größte Anzahl der Ausstellungstiere stellte die Viehzuchlgenos- senschaft Stuis (27), ihr folgten die Vieh« Zuchtgenossenschaft St. Leonhard-Dorf (12), St. Leonhard-Sand (11), St. Martin Prantach (10), St. Martin-Flonerberg (8),. Rabenstein (6), St. Martin-Christi (6), Platt (2). Pfelders (2), Außerhütt (2) und Walten (1). Nach den einzelnen Stallungen stellte

die größte Anzahl Tiere Pichler Alois, Wieser» Stuis mit 7 Tieren, diesem folgten Anton, Nachstehende Besitzer erhielten Preise für ihre erstklassigen Tiere: Hofer Anton, Jogg-; lander»Stuls (3), Karlegger Martin, Brand lei t-St. Leonhard (3), Klotz Ferdinand. Sand- wint-St. Leonhard (3), Plxner Alois. Stein- Christi (3), Pichler Alois, Wieser*Sbute (3), Klarer Ignaz, Locher-Rabensteta (3), VZG. Stuis (2), Gufler Johann, Kelderer, St. Mar tin (2), VZG. St. Leonhard-Dorf (1); Holz knecht Josef

, TirolerhaWSt. Leonhard (1), En- nemoser Johann, Muchenbauer-St. Martin (1), Gögele Josef, Innerhütt-Platt (1) ■ Hofer Josef, Platterwtat-Platt (1), Pichler Alois, Holz-St. Martin (1), Reinstadler Richard, Pöß*Rabenstein (1), Hofer Josef, Toniger- Stuls (1), Schwarz Johann, Gadenacker- St. Martin (1). Auer Martin, Ptachhof- St. Martin (1), Raffl Matthias, Malrhofen- St. Leonhard (1), Gufler Karl, Riebl-Raben* stein (1), Wiedmann Christian. Falkwand- Stnls (1). Das Sarner Zuchtgebiet Die wenigen

Anton, Plulser-Völseraicha, Kompropst Engelbert, Oberlanzin-Seis, Tschager Anton, Roat-Völs. Jaider Paul, In- nerlanzim»Seis,‘ Haider Anton, Kräuter-Völs, Hofer Paul, Singer-Seis und Schroffenegger Emst, Felsegg in Tiers. . . . und Im Passeiertal Die Grauviehzuchtgenossenschallen des Paaseiertales hielten ihre Ausstellung am 13. April in St. Leonhard ab, 87 Tiere- ge- Jogglander-Stuls mit 6 Stück, Klotz Ferdi nand. Sandwirt-St. Leonhard ebenfalls mit 6 Tieren, Raffl Matthias, Mairhofer-SL Leon» hard

mit 4 und Pfitscher Josef, Oberort- Christi mit 4 Tieren. Bei dieser Gelegenheit muß die Rührigkeit der Geoseenschaft Ra benstein besonders erwähnt werden, welche trotz der weiten Wegstrecke an der Ausstel lung gut beteiligt war und auch bei der Prä» miierung. sehr gut abgeschnitten hat. Von den 35 der bei der Klassifizierung in die I. Zuchtwertklasse eingeteilten Tiere ent fielen auf die einzelnen Ausstellergenossen schaften folgende Anzahl Tiere: VZG. Stute (10), St. Leonhard-Sand (7), Rabenstein

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Page 5 of 16
Date: 29.03.1956
Physical description: 16
seinen Mit menschen hilft, ihnen so hilft, daß sie ihn niemals danken werden, gegen seinen Geiz, gegen seine Natur — ist das vielleicht kein Wunder?“ s auf ». e.»»...» », Mb»». 20 Dann hat die Not ein Ende, auch für das Tier. Der Mensch aber muß ausharren, zu mal in der Ehe. Aber was bedeutete, vor allem für eine feine, zarte Seel’ wie das Fe derlein, wenn der Gefährte, der Mann, der Lastträger, unverhohlen und grobschlächtig gegen diese Last antobte, das konnte auch Leonhard Kronwitt kaum ahnen. Doch war er voll

Mitleid. Und dieses Mit leid kam nicht von ungefähr. Es war da, seit das Federlein so blaß und lieblich in Leon hard Kronwitts stählernem Arm geruht hatte. Bel dieser Erinnerung wurde ihm heiß. Er stand auf, wie die Bawett und die Stlne auf- gestamden waren, weil jeder die Liegestatt unerträglich geworden war. Und Leonhard Kronwitt war nun schon der dritte unruhige Geist in der Mühle, der noch in Fleisch und Blut umging. Freilich, was die — anderen taten, die Unsichtbaren, Schweifenden, an denen

auch kein Mangel war in der uralten Schlipfmühle. davon wußte Leonhard Kron witt nichts. Nie überkam ihn eine fröstelnde Ahnung. Alles Zwielichtige blieb ihm fremd und fern. Er hatte nicht Stine Federleins Augen... Ernestine! Stine hatte man sie in der Mühle getauft, Stine, das Federlein! Beson ders die Sehe hatte ihr in letzter Zeit häufig diesen halb zärtlichen, halb spöttisch ge meinten Namen gegeben, Federiein, vorn Wind erwehtes Federlein. Ob es wohl fried lich schlief? Wehn es wüßte, daß die Meute schon

wieder auf seiner Spur war! Jenes bös e Leütezeug, das es doch ^geflohen hatte, um sich in die Stille zu retten; denn daß jene Leute unbedingt böse waren, das rtand für Leonhard fest, ganz fest. Er trat an sein Fenster, durch das auch der Föhn aus- und einging. Und weil ihm der Vater an jenem Abend wieder nicht beige standen hatte. wie das in der letzten Zeit öfter versäumt vorden war,*so hatte Leon hard Kronwitt vor dem Schlafengehen auch nicht abrüsten können. „Abrüsten“ nannte er immer das Ablegen der Prothese

und jene vielen kleinen Handgriffe, die er allein nicht fertigbrachte, Es war nicht angenehm, mit der Prothese zu schlafen, die ein so harter ungefügiger Bettgefährte war. .Aber Leon hard war zu stolz gewesen, irgend jemand unter all den vergeßlichen Schlipfmüllerleu- ten um den kleinen Dienst zu bitten. k Sein Fenster schaute hinüber zum Wald rand. Sanft neigte sich der Hang dem Rau schen des Wildbachs entgegen, und dieses herrliche Rauschen, das Leonhard bei Tage schon gar nimmer hörte, wurde ihm plötzlich

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Page 7 of 12
Date: 17.07.1952
Physical description: 12
-Ulten, Sarn- thein, Unser Frau in Schnals, St. Leonhard in Passeier und in Voran. Ohne auf die über d'ie einzelnen Ausstel lungen bereits erschienenen Berichte noch mals einzugehen, möge hier zusammenfassend ein Gesamtbild dieser sechs Viehausstellun gen gegeben werden. Alle diese Ausstellun gen gingen von den in den einzelnen Gebie ten heute bestehenden Grauviehzuchtgenos senschaften aus. Die in diesen Grauviehzucht genossenschaften zusammengeschlossenen Züchter des Ulten-, Samtales, Passeier

, HB. 1099 der VZG. Agratsberg, HB. 2873 der VGZ. Sarnthein-Dick und HB. 1077 der VGZ. Weißenbach. Schnals: I. Klasse: HB. 36 der VGZ. Unserfrau. II. Klasse: HB. 1182 der VGZ. Ffossental, HB. 2561 der VGZ. Unserfrau, so wie jener der VGZ. Pifrail. Passeier: I. Klasse: HB. 1283 der VZG. Walten, HB. 2549 der VZG. Platt sowie der Jungistier des Flarer Ignaz. Rabenstein. II. Kl as s e: HB. 1334 der VZG. St. Martin I, HB. 1244 der VZG. Stuls, HB. 1353 der VZG. St, Leonhard-Sand, HB. 1222 der VZG. St. Martin

II, HB. 1221 der VZG. St. Leon hard-Dorf und Abst. 728/3 des Hofer Franz, Felsenegger, St. Leonhard. Vöran: II. Klasse: HB. 1484 der VZG. Halling. HB. 1468 und HB. 1479 der VZG. Vöran, HB. 2797 der VZG. Mölten und HB. 2773 der VZG. Haas. Kühe und Kalbinnen Von den Kühen und Kalbinnen wurden bei den einzelnen Ausstellungen nachstehende Tiere in die Zuchtwertklasse I eingeteilt: Schönna: Altkühe: HB. 244 des Hölzl Rudolf, Michelewirt, Graukuh des Egger Josef, Pichler, HB. 191 Weger Michael, Rotthal, HB. 2695

alle aus St. Leonhard. Jungkühe: HB. 2537 Hofer Anton, Joggl ander. Stuls, HB. 1342 Klotz Ferdinand, Sand wirt, St. Leonhard, HB. 1273 Pichler Josef, Gruber, Walten, Graukuh des Pircher Bartl- mä, Lahner, St. Martin, HB. 1331 Schwarz Johann, Gadenacker. St. Martin. Jungkühe: HB. 2434 Augscheller Johann, Tscharf, Walten, Graukuh des Pichler Alois, Wieser, Stuls, HB. 1348 Klotz Ferdinand Bandwirt. St. Leonhard, Graukuh des Kaserer Martin, Innergrub, Prantach, HB. 1343 Klotz Ferdinand', Sandwirt, St. Leonhard, HB. 745

Karlegger Martin, Brandleit, St. Leonhard, HB. 1345 Klotz Ferdinand, Sandwirt, St. Leon hard, HB. 1230 Hofer Anton, Jogglander, Stuls. Kalbinnen (größere): HB. 1246 Pichler Alois, Wieser, Stuls, HB. 1227 Raffl Josef, Goster, Stuls, HB. 1330 Gufler Franz, Hase neben, St. Martin, HB. 1228 Raffl Josef, Goster, Stuls, Graukalbin des Ennemoser Johann, Muchenbauer, St. Martin, HB. 1247 Pichler Alois, Wieser, Stuls. Kalbinnen (jüngere): je eine Kalbin des Hofer Anton, Jogglander, Stuls, Hofer Josef

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Page 7 of 12
Date: 08.10.1959
Physical description: 12
- und Heimatpflege Passeier seine wedtum verschick ten Einladungen zur Einweihung, des wieder hergestellten Pranzosenfriedhofes in S a n k t Leonhard in Passeier ein. Diese Einwei hung fand im Rahmen der 150-Jahr-Feier „Tiroler Freiheitskämpfe 1809“ am Sonntag, den 27. September, vormittags statt. In den letzten erbitterten Kämpfen im November 1809 in St. Leonhard und der näch die Wiederherstellung dem Stile von vor 150 Jahren gemäß durchzuführen, was nun im Muster des" schmiedeeisernen Torgitters

, in der Buchstabenform der Beschriftung auf den Gedenktafeln, in den Ziffern der Jahreszahl auf dem Mittelkreuz und in allen Einzelheiten gut zum Ausdruck kommt. Die Einweihung des wiederhergestellten Franzosenfriedhofes in St. Leonhard wurde sinnvoller Weise mit der 150-Jahr-Feier „Tiro ler Freiheitskämpfe 1809“ verbunden, der ge rade im Heimatorte des größten Tiroler Frei heitshelden, Andreas Hofer, besondere Bedeu tung zukommt. Wenn auch gewiß der veran staltende Verein und die Bevölkerung des Passeiertales

Ihrer eigenen Heimat den Tod fanden. Im Einvernehmen mit Paris Der Verein für Kultur- und Heimatpflege Passeier nahm somit 1954 Fühlung mit dem- französischen Konsulat in Italien, welches die Frage unverzüglich an das zuständige Pariser Ministerium weiterleitete und sehr bald traf aus Paris ein Schreiben in St. Leonhard ein, mit dem Ersuchen, einen Renovierungsplan einzusenden und mit der Zusage eines Bei trages zur Durchführung der Arbeiten. Mit der Schaffung des Projektes zur Wiederher stellung

den Franzosenfriedhof in Sankt Leonhard besucht, findet eine schöne und wür dige Gedenkstätte vor. Die umfassende Stein mauer wurde solid ausgebessert und der sei nerzeitige Eingang zu einer Nische ausgebaut, in welcher die drei Gedenktafeln mit dem alten Text, 1 aber nun in deutscher, französi scher und italienischer Sprache Aufstellung fanden. An der gegenüberliegenden Seite des Friedhofes wurde mit einem schönen schmie deeisernen Tor ein neuer Eingang geschaffen, in der Mitte des Franzosenfriedhofes erhebt

wie der hervorzurufen und der Gedächtnisfeier einen entsprechenden Stimmungswert zu ver leihen. Um 9 Uho\ vormittags sammelten sich die an der Feier teilnehmenden Schützenkompa nien, die Fahnenabordnungen und die Musik kapellen von St. Leonhard, St. Martin und Rabenstein auf dem Anger oberhalb des Dorf platzes, auf dem sich die Ortselmwohner, die Vertreter der Behörden und viele auswärtige Besucher eingefunden hatten. Obmann Donä des Vereines für Kultur- und Heimatpflege Passeier und Bürgermeister Delucca konnten

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Page 6 of 12
Date: 22.03.1956
Physical description: 12
ge worden. der mit vollen Backen blies. Lose Ziegel klapperten auf dem Dach, es quarrte ächzend unter -dem Giebel und aus jenem mächtigen uralten Sparren auf dem nach Meinung der Leute das gefährliche Kbifoni- bücbl liegen sollte, rieselte Holzmehl. Die Schlipfmühle war halt nimmer die jüngste, un$ jede Föhnnacht zeigte das wieder. Auch Leonhard Kronwitt trug schwer an dem Föhn. Da taten ihm alle Glieder weh, in denen noch der Krieg mit seiner Hinter lassenschaft steckte; und auch, so merkwür dig

es war, nicht nur die vorhandenen, son dern ebenso die nicht mehr vorhandenen Glieder schmerzten. Er spürte ein Ziehen bis •in die Fingerspitzen, jeweils den ganzen fäl lenden Arm entlang, als wären die beiden abgetrennten Arme auf geheimnisvolle Weise immer noch mit ihm verhaftet. Vielleicht waren sie auch irgendwie noch da; denn wenn Leonhard Kronwitt -träumte, hatte er sie doch auch noch, seine zwei starken, ge sunden, unzerstörten Arme. Und wenn er aufwachte, mußte er sich jedesmal erst dar auf besinnen

, daß es nicht so war. In dieser unruhigen Nacht war er über haupt noch ncht eingeschlafen. Wie der Gast der Schlipfmüihle, die fremde Ernestine Fe derlein, hatte auch Leonhard Kronwitt lange Zeit bewegungslos auf dem Rücken gelegen und mit offenen Augen ins Dunkel geschaut. Er dachte an jemand, Immerzu und ohne RuH, wie es im Volkslied heißt. Und dieser Jemand war eben jene geheimnisvolle Ga stin, die Hereingeschneite, wie der alte Kronwitt sagte, die Stine.-die noch : keine richtige Stine war. Aber Leonhard wußte nun doch bereits

besser Bescheid über diese eigen artige Stine, die sich so härtnäckg auf ihrem Zimmer /erkrochen hatte, als — der Herr Schandarm im Hause war. Und von dem rührte das Wissen her, die große Neuigkeit, die. Leonhard Kronwitt nun im Kopf umging wie ein Mühlrad. Er wußte nämlich, daß man diese Ernestine Federlein suchte, daß um ihretwillen eine Vermißtenanzeige lief mit ihrer genauen Beschreibung: blond über schlank, mittelgroß, Augen grau, sehr krank Ueber erhebliche Geldmittel sollte .sie ver fügen

. Und Irgendwo im oberbayrischen oder ' Tiroler Fremdenverkehrsgebiet verschollen sein.., „Es ist Weisung ergangen, grad.in den ab gelegensten Ortschaften nachzuforschen“, hatte der Herr Schandarm gesagt. „Eure Schlipfmühl wär so ein Platzl. Vielleicht sucht das entlaufene Weiberleut auch h>oß einen Unterschlupf-zum Sterben, Ihr habt nichts von ihr gesehen? Ernestine Henderley heißt sie, geborene Federlein." Federleih! Leonhard Kronwitt war zusam mengezuckt. Mühsam hatte er sein- Erschrek- ken verborgen

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Page 9 of 12
Date: 26.07.1962
Physical description: 12
erfolgte erst nach 13 Uhr, wo bereits die Musikkapelle von St. Leonhard unter ihrem Kapellmeister Hofer die schönen, vor trefflich gespielten Weisen erklingen ließ. Die Wahl des Festplatzes muß als gelungen bezeichnet werden. Am Ostufer der Passer, vom Wasserfall in der GUI einige hundert Meter entfernt, war auf dem Rasenplatz unter mancherlei Gebüsch und Baumwerk, auf dam Felde des Eberewieserhofas, Raum genug für die Abhaltung des Festes. Der Sportplatz der St. Martiner Jugend diente als Parkplatz

die Mu sikkapelle von St. Leonhard, Dann übernahm die Müsikkapelle von St. Martin die Tribüne und sie konzertierte unter ihrem Kapell meister Alberich Marth bis zum Einbruch der Dunkelheit. Eine flott spielende Schrammel musik setzte das Musikspiel fort auf weitere Stunden hin. Wie auch bei anderen Wiesen festen anderorts konnte man hier verschie dene andere Belustigungen vorfinden: das und Vinschgau Glücksrad, den Maulwurf, eine Anglerhude, das Sackhüpfen und, an Stelle eines Schei benschießens, wegen

von einem Metzger zu recht geschnitten und auf einen Pappteller ge legt. .Dooh bei den Einheimischen wie auch bei manchem der Fremden fand die Selbst bedienung nicht vollen Anklang und wirkte sich,sicherlich nicht günstig für die Finanzen der Veranstalter aus. Der Verlauf des Festes, wo bei 200 Autos und noch viel mehr Motor räder gezählt wurden, war reibungslos, recht gemütlich und ermunternd für eine Wieder holung kn folgenden Jahre. St. Leonhard-Pass. (Ehrendes Be gräbnis;) Am 20. Juli starb in St. Leonhard

von jungen Bergsteigern mit Seil und Pickel, als Ver treter der beiden AVS-Sektionen Passeier, als Hüter des Erbes des D. u. ÖAV. Voraus trug ein Junge ln Tracht auf einem Kissen die ehemaligen Bergfiührerabzeichen, gefolgt von vielen Kranzträgern. Trauerweisen der Mu sikkapelle von St. Leonhard, deren Mitglied der Sohn Luis des Verstorbenen ist, beglei teten den Lochervater auf seinem letzten Weg. Trauergäste aus nah und fern waren in Soharen gekommen, dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Alois

Pfitscher ver heiratete sich um Lichtmeß 1909 mit Maria Grüner aus St. Leonhard. Der Ehe entspros sen sechs Kinder, wovon der Sohn Luis der einzige Ueberlebende ist. In St. Leonhard Übte der Lochervater das Wagnerhandwerk durch volle 50 Jahre aus. Im vergangenen Februar ging ihm seine Gattin im Tode vor aus, deren Scheiden dem getreuen Gatten sc zu Herzen ging, daß ihn tags darauf der Schlag traf, an dessen Folgen er die letzten sechs Monate darnieder lag, gepflegt und be hütet in beispielloser Hingäbe

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Page 5 of 16
Date: 05.02.1976
Physical description: 16
Passeier: Erhebende Trauerkiindgebung Jörg Klotz, der Schützcnmajor von Passeier und einer der Wiederbegrün der des Schützenwesens in Südtirol, ist nach jahrelanger Irrfahrt und Verban nung jetzt für immer in sein geliebtes lleimattal, nach Posseier, zurückgckehrl. Es war ihm nicht gegönnt, seine Hei mat noch lebend zu schauen — nur mehr als Toter hat er jetzt in einem stillen Winkel des Friedhofes von Sankt Leonhard den ersehnten Frieden gefun den. Sein Schicksal, mit dem tragischen Verlauf

der jüngsten Landesgeschichte aufs engste verbunden, hat im Herzen der Südtiroler Bevölkerung tiefes Mit gefühl hervorgerufen. Der sprechendste Beweis dafür ist die fast unübersehbare Menschenmenge, die dem Jörg am Sams tagnachmittag von der Andreas-Hofer- Kapelle am Sandhof zutn Friedhof in St. Leonhard das letzte Geleite gab. Seit der Großkundgebung der Siidti- roler kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges am Sandhof hat das Tal Pas seier nie wieder einen so großen Zu strom von Menschen

cinreihten, der sich nach der Trauerfeierlichkeit vom Sand hof aus in Richtung zur Kirche von St. Leonhard in Bewegung setzte. • Von den Politikern waren Landtagsprä sident Karl Vaja, Landesrat Sepp Mayr, die Landlagsabgeordneten Hugo Gam- per, Gruppensprecher der SVP im Land tag, Hans Kicm, Bezirksobmann der SVP des Burggrafenamtes, und Mat thias Ladurner-Parthancs erschienen; an wesend war u. a. auch der Vizebürger meister von Bozen, Buratti. Bundcsmujor Dr. Bruno Hosp (rechts) ge denkt vor der Kapelle

über Dein Grab in Deinen geliebten Passeirer Bergen!“ Es war ein düsteres und erhebendes Bild, als sich bei starkem Schneegestöber der fast unübersehbare Trauerzug in Be wegung setzte; die schwergeprüfte Frau des Verstorbenen mit ihren sechs Kin dern, die dem in rot-weiße Tiroler Fah ne gehüllten Sarge folgten, der von sechs Schützen getragen wurde. Den Kondukt führte der Dekan von St. Leonhard, Josef Burger, assistiert von vier Geistlichen. Weit über 50 Kränze wurden von Schützen dem Sarge vorangetragen

Schneegestöber von der Kapelle am Sandhof zum Friedhof von St, Leonhard (Aufnahme: „Dolomiten“) Nach der Überführung aus Absam hielt der verstorbene Schützenmajor Jörg Klotz in der Andreas-Hofer-Kapelle am Sandhof seine letzte Rast bis zu der feierlichen Bestattung auf dem Ortsfriedhof von St. Leonhard. Im Hintergrund des Bildes die vom Land Tirol zu Ehren Andreas Hofers gebaute Gedächtniskirche (Aufnahme: „Dolomiten“/Flcnger) ferreihen setzte sich der Trauerzug lang sam in Bewegung, unter dem dumpfen Wirbel

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Page 5 of 12
Date: 09.08.1956
Physical description: 12
an das Mieder. Etwas vorwurfsvoll gab sie ihm zur Antwort: - „Leonhard!. Mei’ Muetter hat alleweil ge sagt, der heutige Tag ist so heilig, daß man nit einmal ein Blüeml pflücken sollt . . .!“ Er lachte^ nur übermütig auf diesen alten Spruch. Dein schönen Sommertag folgte ein noch herrlicherer Abend im glühenden Leuch ten der Dolomiten. In dieser Nacht hat die lebensfrohe Sennerin doch mit dem Schweig kofler Leonhard getanzt. Er trank Wein — und sie trank; Wein — und die Nacht war voll von Wundern

. Seine Worte raubten ihr alle Besinnung: „Uebers Jahr! Uebers Jahr wird Hochzeit, seini“ "• • . Aber es dauerte kein Jahr, es dauerte nur einige Monate — da schaute . der schöne Traum viel nüchterner aus. In Aengsten war tete sie an einem Sonntag des folgenden dunklen Monats November auf den Schweig kofler. Sie wollte, ja sie müßte mit ihm spre chen. Ein Geheimnis wollte sie ihm kundtun, ein Geheimnis, das ihre Seele bedrückte und in Bann schlug: „Leonhard — ahnst du es nicht, daß ich nicht mehr allein

bin . . .?“ Aber an diesem Sonntag stand sie mutter seelenallein . auf' dem Kirchplatz und sie schaute sich fast die Augen heraus, wo denn der Leonhard wäre. Aber er kam nicht. Er kniete auch nicht an seinem Kirchenstuhle. Er ging auch nicht in den Friedhof, um am Grabe seines Vaters zu beten, wie es seine Gewohnheit war. Wie versteinert blieb sie in ihrer Angst und Verzweiflung stehen und wartete. Alle Kraft mußte sie zusammenneh men, um nicht laut seinen Namen zu rufen und zu weinen. Dafür hörte sie plötzlich die' furchtbare

Kunde, die von Mund zu Munde ging: Gestern Nacht ist es geschehen, daß der Schweigkofler Leonhard in einen wilden Streit mit italienischen Arbeitern verwickelt worden war. Wild ist es im Gasthaus zuge gangen. Italienische Arbeiter haben mit ihren fremden Dirnen ejnen Tanz ausgerüfen. Auch die Bauemburschen haben in der Stube ge zecht und getanzt. Die Rauferei lag drohend in der Luft. Der Wein floß über die Tische, Auf einmal ist es dann geschehen, ohne sicht baren Anlaß, wie es halt gehen

mußte die junge Dirn auf dem Kirchplatz anhören. Ein altes Weiblein schüttelte ahnend den Kopf und be tonte mit langgezogener Stimme: „Der Leonhard kommt nimmer z’rugg! Da kenn ich ihn zu guet!“ In den folgenden Monaten und Jahren re deten die Leute oft vom Leonhard Schweig kofler. Er war ja immer so hitzig in seinen Entschlüssen. Nicht einmal seiner Schwester soll er geschrieben haben. Auf Umwegen kam die unbestimmte Nachricht, er sei sogar nach Amerika geflohen ... Zum sechsten Male

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Volksbote
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Page 8 of 12
Date: 14.08.1957
Physical description: 12
hinaufpilgerte. Beim Heimgehen steckte der kühne Schweigkofler der jungen Dirn einen Strauß glänzender Edelweiß an das Mieder. Etwas vorwurfsvoll gab sie ihm zur Antwort: „Leonhard! Mei‘ Muetter hat alleweil ge sagt, der heutige Tag ist so heilig, daß man nit einmal.Blüeml pflücken sollt....!“ Er lachte nur übermütig auf diesen alten Spruch. Dem schönen Sommertag folgte ein noch herrlicherer Abend im glühenden, Leuchten der Dolomiten. In dieser Nacht hat die lebensfrohe Sennerin auf der Nachbaralm

mit dem Schweigkofler Leonhard getanzt. Er trank Wein — und sie trank Wein — und die Nacht war voll von Wundem. Seine Worte raubten ihr alle Besinnung: „Uebers Jahr! Uebers Jahr wird Hochzeit sein!“ . * Aber es dauerte kein Jahr, es dauerte nur einige Monate — da schaute der schöne Traum viel nüchterner aus. In ^engsten wartete sie an einem Sonntag des folgenden dunklen No vembermonats auf den Schweigkofler. Sie wollte, ja sie mußte miit ihm sprechen. Ein Geheimnis wollte sie ihm kundtun, ein Ge heimnis

, das ihre Seele bedrückte und in Bann schlug: „Leonhard — ahnst du es nicht, daß ich nicht mehr allein bin...?“ Aber an diesem Sonntag stand sie mutter seelenallein auf dem Kirchplatz und sie schaute sich fast die Augen heraus, wo denn der Leonhard wäre. Aber er kam nicht. Er kniete auch nicht an seinem Kirchenstuhle. Er ging auch nicht in den Friedhof, um am Grab seines Vaters zu beten, wie es seine Gewohnheit war. Wie versteinert blieb sie in ihrer Angst und Verzweiflung stehen und wartete. Alle Kraft mußte

sie zusammenneh men, um nicht laut seinen Namen zu rufen und zu weinen. Dafür hörte sie plötzlich die furchtbare Kunde, die von Mund zu Munde ging:, Gestern Nacht ist es geschehen, daß der Schweigkofler Leonhard in einen wilden Streit mit italienischen Arbeitern verwickelt worden war. Wild ist es im Gasthaus zuge gangen. Italienische Arbeiter haben mit ihren fremden Dirnen einen Tanz ausgerufen. Auch die Bauernfoursohen haben in der Stube ge zecht und getanzt. Die Rauferei lag drohend in der Luft. Der Wein

, floh, er auf und da-, von und verschwand in der dunklen Nacht... Nun ist alles, alles verloren! - Diese furchtbare Kunde mußte i die. junge Dirn auf dem Kirchplatz anihören, Ein alt?s Weiblein schüttelte ahnend den Kopf und be tonte mit länggezogener Stimme: ' „Der Leonhard kommt nimmer z'rugg! Da ' kenn ich' ihn zu güet!“ In den folgenden Monaten, und Jahren re-: deten die Leute oft vom Leonhard Schweig kofler, Er war ja immer sb, hitzig in seinen. Entschlüssen. Nicht einmal seiner Schwester

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Page 7 of 12
Date: 19.04.1956
Physical description: 12
in '„S. C. Weißkugel" umgemodelt. Nachdem mm be reits der Frühling -die Vorherrschaft . hatte, kam am 7. und 8. April der Winter nochmals zur Macht und brachte uns 12 bis 15 Grad pgy* ScAhìJ aufdentfewyott btt MOAtkt* 23 Die Bawett wiegte nachdenklich den Kopf und lobte: „Leonhard, wenn du so weiter machst, dann bist du ein Segen fürs ganze Haus..." „Keine Last mehr?" fragte Leonhard Kron- witt und suchte das abgewandte Gesicht der Sebe. „Das warst du noch nie!" errötete die Sebe nahe der Tür. Und dann entwich

sie, als wäre auch ihr der Boden in der Küche zu heiß geworden. Sie fegte wie auf der Flucht durch den Flur und hinaus in den Garten, wo sie Vogelgezwitscher empfing. Am Türstock aber klaubte die Bawett den armen Hocker zusammen, an dem nur noch ein einziges Bein haften geblieben war. Und Leonhard Kronwitt setzte sich auf die' Torf kiste, wo er schon immer als magerer, lang beiniger Bub gesessen hatte, damals, als seine Arme noch ebenso lang und mager ge wesen waren. „Gott sei Lob und Dank, Leonhard

, daß dir der Pater Bonifaz eingefallen Ist!" atmete die.Bawett auf, als die zwei Unfried-Geistei aus Ihrer Küche verschwunden waren. „Wie bist denn auf den gekommen?“ „Der Vater hat doch gestern selber von ihm angefangen, wie der Bürgermeister dagewer sen ist — und der Schandarm.. Der Schandarm! Den brachte. Leonhard Kronwitt' nimmer aus dem Kopf. Dieser ver flixte Felix Brandmaier hatte \yas Schöne angeriehtet. Und Leonhard hätte unbedingt jemand gebraucht, mit dem er alles hätte zerreden und überlegen

können. Ob die Ba wett die Richtige war? Ob sie den Mund hat ten konnte? Durfte man ihr anvertrauen, daß Stine Federlein von der Polizei gesucht wurde? Und konnte man ihr die große Küm mernis ans Herz legen, das Mißtrauen und die Sorge wegen des vielen, vielen Geldes im Nachtkastl? Ganz vorsichtig begann Leonhard 'der Ba wett auf den Zahn zu fühlen: „Bawett, wis sagst jetzt du eigentlich zu unserer Stine?" Unsere Stine! Die Bawett war hellhörig. „Unsere" hatte er gesagt. Und schön pomadig begab sie sich ans

sie den Ungesund aus. Und überhaupt, da kann man noch allerhand dazutun und nachhelfen. Ich weiß was. Ein Trankl. Wenn’s Ihr nicht zu bitter ist.,." Leonhard Kronwitt war Feuer und ‘Flamme: „Es wird ihr schon nicht zu herb sein. Geh, gib ihr das Trankl, Bawettl Gib ihr’s!“ Es zieht aber die Gurgel zusammen wie lauter Essig'und Wermut..." Das macht nichts. Sie nimmt’s schon. Da für sorg ich...“ „Du?“ , Jetzt lachte ihn die Bawett ganz offenkundig aus. Sie stemmte die Arme in die Seiten und betrachtete

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