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Volksbote
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Page 21 of 24
Date: 18.12.1980
Physical description: 24
in einem Zimmer im zweiten Stock schlief. Diese drei Personen waren die einzigen im 80-Betten-Hotel, welches geschlossen war und erst in einigen Ta gen öffnen sollte. Während der Junior chef, der 28 Jahre alte Hannes Kühe bacher, über das Stiegenhaus ins Freie flüchten konnte und seine 27jährige Frau Renate mit Hilfe einer Leiter der Feuerwehr vom Balkon gerettet werden konnte, erstickte die 62 Jahre alte. Emma Gatterer im Stiegenhaus; ihr Leichnam wurde erst gegen 7JO Uhr von den Männern der Freiwilligen

, einen großen Speisesaa! sowie eine Taverne, eine Sauna und ein Schwimmbad. Das Hotel war — zum Glück — geschlossen und sollte erst in einigen Tagen öffnen. Das Schadenfeuer dürfte vermutlich gegen 5J0 Uhr früh in unmittelbarer Nähe des Speisesaales ausgebrochen sein. Als Ursache des Brandes wird ein Kurzschluß vermutet, da sich in der Nähe des Speisesaales auch Eisschränke bzw. Tiefkühltruhen befinden. Die seit vielen Jahren im Hotel als Wäscherin beschäftigte Emma Gatterer (62) aus Rasen in Antholzer Tal

war die einzige der Angestellten, welche im Hotel schlief. Sie war es auch, welche das Feuer kurz nach 5 JO Uhr bemerkte. Nicht bestätigten Informationen zufolge verständigte Emma Gatterer per Tele phon die Freiwillige Feuerwehr. Her nach eilte sie zum Schlafzimmer des Juniorchefs. Hannes Kühebacher (28) flüchtete über das Stiegenhaus ins Freie und bemühte sich seinerseits, Hilfe zu holen. Seine Frau, die 27jährige Renate, begab sich auf einen Balkon im zweiten Stock des Gebäudes und wurde

werden kann, daß keine fremden Personen ins Hotel gelangt sind. Der tragische Tod der seit vielen Jahren in lnnichen leben den Emma Gatterer hat große Bestür zung unter der Bevölkerung hervorgeru fen. Einen schwarzen Saisonauftakt erleb ten am Sonntag die Südtiroler Natur bahnrodler, die in Winnebach beim er sten zonalen Wertungsrennen am Start waren. Zwei Pustertaler Rodler, der 23- jährige Josef Hofer aus Neunhäusern und der 27jährige Sebastian Strobl aus Toblach, kamen von der Bahn ab und zogen sich dabei Schädelbrüche

Seite 21 Donnerstag, den 1S./25. Dqzember 1980 „ Volksbote“ Pustertal Schwarzer Saisonauftakt Großbrand fordert ein Todesopfer Ein Großbrand im Ortszentrum von lnnichen forderte in den frühen Mor genstunden des vorigen Mittwoch. 10. Dezember, ein Todesopfer. Die im Ho tei „Weißes Rößl“ als Wäscherin be schäftigte Emma Gatterer aus Rasen im Antholzer Tal bemerkte gegen 5.30 Uhr früh die Flammen als erste. Sie schlug Alarm und weckte den Juniorchef des Hotels, welcher zusammen mit seiner Frau

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Volksbote
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Page 11 of 20
Date: 13.02.1992
Physical description: 20
. Schwierig vor al lem deshalb, weil die Besitzverhält nisse unter den Lauben äußerst kom pliziert sind und weil gegenteilige In teressen viel krasser aufeinanderzu prallen drohen. SVP befürwortet 4,3 Mrd. teuren Ankauf von Büroräumen im Westtrakt des „Emma“ Stadtwerke dürfen doch ins Hotel Die Meraner Stadtwerke dürfen jetzt doch in das HotelEmma“ ein ziehen. Mit nur einer Enthaltung hat das SVP-Stadtkomitee am Dienstag dem Vorschlag des Verwaltungsrates der Stadtwerke zugestimmt, im West trakt

nicht, die Frist von 15 Tagen, innerhalb welcher dei; Gemeinderat hätte Stellung nehmen können, ist abgelaufen. Aus diesem Grund ist der Beschluß jetzt auch rechtskräftig. Der Gemeinderat hat nicht mehr darüber zu befinden, der Ankauf kann getätigt werden. Wie sich Siegfried Unterberger, Obmann des Stadtkomitees, letzte Woche äußerte, sei man auf der Sit zung am Dienstag nach eingehender Diskussion nahezu einstimmig zur Auffassung gekommen, daß das HotelEmma“ der günstigste Ort für den neuen Verwaltuhgssitz

der Stadtwer ke sei. Das Hotel sei zentral gelegen, könne mit öffentlichen Verkehrsmit teln erreicht werden und stelle auch aus urbanistischer Sicht die beste Lö sung dar. Wie Unterberger weiter ausführte, soll in der Enrico-Toti-Stra- ße ein Wohngebiet entstehen. Dort die Stadtwerke unterzubringen, sei deshalb nicht angebracht. Rund 3,2 Millionen Lire müssen im HotelEmma“ pro Quadratmeter schlüsselfertige Bürofläche bezahlt werden, insgesamt ca. 4,3 Milliarden Lire. In welcher Form die teuren Bü ros

des „Emma“ ihren neuen Ver waltungssitz einzurichten. In welcher Form die 4,3 Milliarden Lire teuren Büros finanziert werden sollen, ist noch nicht geklärt. Kurz vor Weihnachten hatte der Verwaltungsrat der Stadtwerke die Gemeinde mit dem Beschluß „über rumpelt“, den Westtrakt des „Emma“ ankaufen zu wollen, um dort ihren neuen Sitz zu errichten. Der Stadtrat hatte den Verwaltungsrat daraufhin aufgefordert, den Ankauf vorerst aus zusetzen. Formell zurückgezogen wurde der Beschluß allerdings

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Volksbote
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Page 18 of 20
Date: 19.01.1989
Physical description: 20
: Traditionshotel unter neuen Eigentümern Es wird keinen Konkurs geben, und das Grandhotel „Emma“ bleibt ein Hotel. Wie jetzt bekannt wurde, hat das traditionsreiche Haus am Mazzi- niplatz schon am 14. Dezember 1988 Eigentümer gewechselt. Anläßlich ei ner außerordentlichen Vollversamm lung traten die Panta SpA mit Sitz in Varese und die Prego srl mit Sitz in Mailand an die Stelle der Grand Hotel Emma AG. Am letzten Dienstag wäre in Bozen die Versteigerung des Hotels zum Ausrufpreis von 6,1 Milliarden Lire

. Unter anderen waren die Chase Manhattan Bank in Mailand und eine bundesdeutsche Hotelkette am „Em ma“ interessiert. In beiden Fällen be stand jedoch vor allem an der Über nahme des Aktienpaketes Interesse, während die Liquidatoren, Dr. Walter Inderst aus Meran und Dr. Renato Nesticö aus Bozen, das Gebäude ver kaufen wollten. 55 Prozent des Aktienpaketes der Grand Hotel Emma AG waren im Be sitz der Unifin SpA, einen Teil der Aktien besaß die Familie Boschin. Die Unifin stand jedoch unter Beaufsich tigung, und das bedeutete

, daß der Industrieminister persönlich dem Ak tienverkauf zustimmen mußte. Diese Tatsache zögerte die Verhandlungen mit den verschiedenen Interessenten immer wieder hinaus. Die Panta und die Prego haben jetzt nicht nur 100 Prozent des Aktienkapi tals übernommen, sondern auch die Führungsgesellschaft, die Grand Ho tel Emma Service AG. DWie Dr. Bai, ein Verwaltungsratsmitglied der Pan ta SpA, der sich derzeit in Meran aufhält, unserer Zeitung gegenüber erklärte, werde das Hotel rechtzeitig seinen Betrieb aufnehmen

. Was die Führung angeht, so habe man bisher keine Zeit gehabt, im Detail darüber nachzudenken, weil noch jede Menge Probleme aus dem Weg. zu räumen seien, die mit dem vermiedenen Kon kurs Zusammenhängen. Die Panta und die Prego haben jetzt nicht nur 100 Prozent des Aktienkapi tals übernommen, sondern auch die Führungsgesellschaft, die Grand Ho tel Emma Service AG. Wie Dr. Bai, ein Verwaltungsratsmitglied der Panta SpA, der sich derzeit in Meran auf hält, unserer Zeitung gegenüber er klärte, werde das Hotel

12 Seite Donnerstag, 19. Jänner 1989 Das Lokalgeschehen im yolksboten Tennin der Übergabe aut Jahresende 1989 verschoben Galgenfrist für die Vinschgauer Bahn Das Grandhotel „Emma“ hat neue Eigentümer: Zwei Finanzierungsgesell schaften aus derLombarbei haben sämtliche Schulden bezahlt und wollen das Schiff wieder flottmachen. Wie, das wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen. Aufnahme.: Wälder, Bildstelle des Landesdenkmalamtes Bozen Grandhotel „Emma“ kommt nicht unter den Hammer Meran

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Volksbote
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Page 24 of 24
Date: 26.06.1986
Physical description: 24
die Hotel lerie zur Blüte brachte. Emma Hellenstainer stammte aus ei ner Gastwirtsfamilie in St. Johann in Tirol. Dort wurde sie am 12. April 1917 als Tochter des Johann Hausbacher ge boren. Emma mußte schon bald im vä terlichen Gasthof „Zum grauen Bären“ als Kellnerin mitarbeiten. Sie genoß aber auch eine sorgfältige Erziehung bei den Ursulinen in Innsbruck, wo sie die italienische Sprache erlernte. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters mußte die Zwanzigjährige das Erbe ihrer Mutter, das Bräuhaus

und früherer Chorleiter), Franz Huber (35 Jahre Chormitglied und langjähriger Chorleiter) und Karl Niederwanger (25 Jahre Sänger); in der hinteren Reihe v. r. n. 1.: P. Kolumban Gschwend. Dr. Siegfried Tappeiner, Peter Longo (Bezirksobmann), Dr.LuisLaner(Bezirkschorleiter). Repro: „Dolomiten" Auf den Spuren einer berühmten Frau Unter dem Motto „Frau Emma und der Fremdenverkehr in Niederdorf“ stand die dritte Photoausstellung, die der Bil dungsausschuß Niederdorf im Raika- Kulturhaus veranstaltete

. Die Organisa tion der Ausstellung lag in Händen des bewährten Vorsitzenden Josef Seiwald. Jahrelange Vorarbeit hatte der Heimat forscher aus Passion, Alois Kämmerer, geleistet. Von ihm stammen auch die Mehrzahl der Photos und Photokopien, die Sammlung alter Ansichtskarten, der Familienphotos, der Plakate und Werbe schriften, die ein Stück der ruhmreichen Vergangenheit und vor allem der Zeit, die man als unsere Biedermeierzeit be zeichnen könnte, wiedergibt, die Zeit, in der Frau Emma Hellenstainer

an der Rienz in Toblach, übernehmen. Emma sollte St. Johann erst zu ihrer Hochzeit mit Josef Hellen stainer. Wirt beim „Schwarzadler“ in Niederdorf, Wiedersehen. Emma hatte sich inzwischen .in ihrer neuen Heimat schon beliebt gemacht, und man sah sie in der Photoausstellung immer wieder im Kreise der großen Verwandtschaft, der sie angehörte und inmitten der Schar ihrer sechs Kinder. Der „Schwarzadler“ wurde bald eines der berühmtesten Gasthäuser weit und breit, und der Na me der tüchtigen und umsichtigen

Wir tin wurde zum Gütezeichen des Hauses, das später nach ihr „Gasthof Frau Em ma" genannt wurde. Auf einem Werbe plakat wird dieser Name als einzige Schlagzeile angeführt, und eine Anekdo te berichtet, daß eine in Amerika aufge gebene Postkarte mit der Adresse „An Frau Emma in Europa" ihr Ziel er reichte. Ansehen hatte sich die ausgezeichnete Köchin, die freundliche und besorgte Wirtin und mütterliche Frau über die Grenzen Österreichs hinaus erworben. Durch ihre Kinder verzweigte sich die große

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Volksbote
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Page 6 of 20
Date: 30.01.1992
Physical description: 20
Steger, Ho tel „Steger Délai“, Seiser Alm; Josef Kerschbaumer, Gasthof „Sasslong“, St. Christina; Josefine Huber, „Huber Schwarz/Oberhauser“, Terlan; Mar tha Huber, „Huber Schwarz/Oberhau ser“, Terlan; Maria Gruber, Gasthof „Engl“, Terlan; .Anton Patauner, Gasthof „Patauner“, Terlan-Sieben- eich; Ida Harder, Gasthaus „Zum Hir schen“, Terlan/Vilpian; Viktoria Au- ßerdorfer, Hotel „Krone“, Tiers; Pau la Aichner, Pension „Paula“, Tiers; Maria Schwarz, „Traminer Weinstu be“, Tramin; Emma Ploner, Pension

“, Innichen- •Vierschach; Filomena Rainer, Gast hof „Rainer Eggele“, Innichen-Win- nebach; Maria Seebacher, Gasthof „Post“, Kiens; Aloisia Falkensteiner, Hotel „Gisset - “, Kiens-St. Sigmund; Maria Mair, Pension „Mair“, Olang; Emma Atzwanger, „Pfarrwirt“, Olang; Paula Prugger, Hotel „Post“, Olang; Anton Haidacher, Gasthof „Plankensteiner“, Sand in Täufers; Rosa Forer, Bar „Linde“, Sand in Täu fers; Martina Mutschlechner, Hotel „Elefant“, Sand in Täufers; Anton Öbermair, Gasthof „Bad Winkel“, Sand

in Täufers; Aloisia Unterhofer, „Hotel Schöfflmair, Sand in Täufers/ Mühlen; Rosa Ebner, Gasthof „Onaclt“, St. Lorenzen; Vigile Palfra- der, Schutzhaus „Sennes“, St. Vigil in Enneberg; Johann Cristofolini, Hotel „Monte Sella“, St, Vigil in Enneberg; Albert Mutschlechner, Schutzhütte „Fodara Vedla“, St. Vigil in Enne berg; Resi Huber, Pension „Claudia“, St. Vigil in Enneberg; Marianna Call, Pension „Brunella“, St. Vigil in Enne berg; Martin Call, Pension „Brunel la“, St. Vigil in Enneberg; Emma Frenner

ab. Das entsprechende Gesetz liege bereits im Südtiroler Landtag und bringe mit sich, daß vie le Veranstaltungsgenehmigungen im Hotel- und Gaststättenbereich nicht mehr vom Land, sondern vom Bürger meister erteilt werden können. HGV-Direktor Christoph Engl ver- ■ mittelte in seiner Multi-Media-Show einen Eindruck von der Entwicklung des Fremdenverkehrs in Südtirol und von den Zielen und Schwerpunkten, die er sich auch heute noch zu setzen habe. Es sei vor allem die Südtiroler „Leutseligkeit“, die neben Land schaft

-Unterland: Hedwig Grünberger, Gasthof „Alte Post“, Bar- bian; Emil Streitberger, Café „Streit berger“, Bozen; Helene Mayr, Café „Rubens“, Bozen; Maria Pichler, Gasthof „Daum“, Deutschnofen; Jo sefine Brunner, Hotel „Erika“, Deutschnofen; Anna Furggler, Gast hof „Moar“, Jenesien; Johann Furgg ler, Gasthof „Moar“, Jenesien; Maria Wenter, Pension „Laurin“, Jenesien; Olga Stelzer, Gasthof „Edelweiß“, Je nesien; Filoména. Pichler, Gasthof „Locher“, Jenesien; Hermann Schrott, Gasthaus „Waldheim“, Möl- ten

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Volksbote
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Page 11 of 20
Date: 24.12.1992
Physical description: 20
den Hotelier Hans Kainzwalder. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in Meran das Hotel „Flora“ an der Passerpromenade hinzugekauft. Als der Mann schwer erkrankte und 1977 verstarb, zog sich Frau Kainzwal der in die Pension „Westend“ zurück, die sie bis vor wenigen Jahren noch selbst führte. Mit großem Interesse verfolgt sie das Zeitgeschehen und erfreut sich vor allem an der Musik: Emma Kainzwal der, 80. Repro: „VB“ ten Sippe der Beton- und Asphaltpi sten, die — so kommt es mir jedenfalls vor — ständig

, den ich an diesem Herbsttag ging, das verrate ich nicht. Es würde auch nichts nüt zen: Solche Wege, die einen unver hofft vom Schreibtisch verjagen, muß jeder für sich selber finden. Er ist auch nichts Besonderes, mein Weg, zur aussterbenden Spezies der Steinplattenwege gehört er nicht; freilich auch nicht zur weitverzweig- Kürzlich feierte Emma Kainzwal- der geborene Pöder ihren 80. Ge burtstag. Die sehr rüstige Meranerin war ihr ganzes Leben lang eng mit dem Fremdenverkehr ihrer Heimats tadt verbunden

, da sie mit ihren El tern und später dann mit ihrem Gat ten Hans Kainzwalder im Hotelgewer be tätig war. Der Vater Matthias Pöder stammte aus Schenna, ihre Mutter Emma Schwingshackl aus Niederdorf. Nach der Hochzeit übernahmen die Eltern den Gasthof „Trautmannsdorff“ in Obermais, im Jahr 1907 erwarben sie die vom Baumeister Delugan errichte te Pension „Westend“ an der unteren Passerpromenade, die damals noch Stephanie-Promenade hieß. Hier erblickte 1912 die Jubilarin das Licht der Welt, und diesem Be trieb galt

bis zum Verkauf vor einigen Jahren ihre Hauptsorge. Damals blie ben die Hotels während der Sommer monate geschlossen, und es war üb lich, daß Meraner Hoteliers einen Be trieb in den Bergen übernahmen. Die Familie Pöder führte mehrere Som mer das Hotel „Weitlahnbrunn“ im Pustertal. Im Jahr 1920 wurde das renommierte Badehotel „Weißlahn bad“ am Fuße des Rosengartens ange kauft und zuerst von den Eltern Pöder und dann von Frau Kainzwalder bis zum Verkauf 1975 geführt. Im Jahr 1939 heiratete die Jubila rin

. Abschließend dankt Platter den Mitarbeitern vor Ort und bittet sie, die Anliegen der Heimatfernen und Rücksiedler weiterhin zu verfolgen und zu vertreten. Dr. Pitscheider dankt den Ortsgruppen und der Ar beitsstelle für den Einsatz und wünscht eine gesegnete Adventszeit mit Ruhe und Besinnung. Emma Kainzwalder 80 Tag der Heimatfemen Alter Weg bei Lana. Aufn.:„VB“/chg US-Botschafter macht Urlaub im Wipptal Ein hoher Gast in Wiesen Bei der KSZE in Europa lernte der zu erwägen, damit diese Republik

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Page 3 of 12
Date: 21.12.1950
Physical description: 12
— man dürfe die Geistlichen nicht der' Gefahr aussetzen. «So muß ich ganz verlassen sterben!» jammerte das Stinl. — «0 mein Franz, mein Franz!... Mir ist soviel Zeitlang um unsern Herrn, soviel Zeitlang, daß ich ihn nimmer haben kann auf der Welt!... Heut’ ist Christnacht, und das Christkind kommt auch nicht — ist das schwer!» Die Bäuerin und das Nannele weinten. — Man ging zum Abendessen, hernach wur- i i' !-’ -V; Die Xaüeeee hmh Erzählung von 4 Josef Mußhauser «Guten Abend», grüßte Emma kurz und gab

dem HolZknecht zögernd die Hand. «Ha, die Sennrin, immer voll Arbeit das lob ich mir», tat Veit nachkommend und nickte selbstgefällig. «Bin Jetzt schon eine Woche nimmer da gewesen», versuchte Marti die Rede wei terzuführen. «Und was machen die Ktth? Haben sie noch allweil ein bißl Milch?» erkundigte sich Veit teilnahmsvoll und listig. «'s ist nit besonders gut. Aber es langt, eine Schüssel aufstellen zu können.» Emma klappte an der Hüttenwand da* Tischchen herunter. Dann brachte sie aus der Kaser

eine Holzschüssel rahmiger M'lch und einen Teller mit Grauküse. Veit hatte sich gleich an den Tisch gesetzt. Doch wehrte er entschieden ab: «Emma, nit, nit. Wir sein ja nit deshalb hergegangen. Ist gar nit notwendig, uns so aufzutischen.» Die Sennerin kannte den Veit und gab ihm zweideutig zur Antwort: «Es ist Brauch auf der Alm und drum kannst deine Skrupel wohl ablegen. Marti, gehst nit auch her.» «Ich bin nit sonders hungrig. Aber einen Korb mag ich dir nit geben.» Marti setzte sich neben Veit, der schon

ein tüehtlgea Loch ln die Haut geschlagen hatte. Auch den Käse beschnupperte Veit wie ein Ziegenbock die Salzraufe. «Weißt du, Emma», hob Marti wieder an, «daß ln etlichen Tagen drüben auf der Wumig-Kaser ein Almkunkl ist?» «Ich hab gehört davon.» «Die Holzknechte sein auch geladen, wenn sie eine Sennerin mitbringen und freihalten.» «Da sein genug herum. Du kriegst leicht eine, daß du mittun kannst» Emma sprach so unbefangen, daß Marti nicht herausfand, ob sie ihn ablenken oder auf sie aufmerksam

machen wollte. «Mit jeder geh ich nit Mit dir allein hält' ich Lust.» Emma schwieg und schaute seitwärts. «Wie ist's, Emma, tutst mir den Gefal len?» fragte Marti mit einem scharfen Blick auf die Sennerin. «Ich darf nimmer auf den Kunkl», ver suchte Emma einen Ausweg zu finden. «Warum nit?» «Du weißt doch, Marti, daß eine Sennerin nimmer auf den Alipkunkl soll, wenn ihr ein Stück Vieh hingeworden Ist und sie damit den Kranz verloren hat.» «Das brauchst nit so ernst nehmen. Kein Mensch schert sich mehr darum.» «Aber ich geh

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Volksbote
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Page 3 of 8
Date: 22.02.1951
Physical description: 8
zu stützen und den Oberkörper zu heben. «Oh, wo bin ich», jammerte er dabei. «Marti, hilf mir, sonst muß ich verbluten.» «Hilfe! Hilfe!» rief er dann laut und brach wieder zusammen. Eine Weil® regte er sich nicht mehr, dann begann er wieder von neuem: «Wasser — Wasser! Durstig bin ich, ganz trocken. — Ist niemand da? — Hilfe I Muß ich allein sterben? — Vater, sein wir wieder gut mitsammen. Oh, bin jeh mÜd, ganz schwach, -Und ’s Blut rinnt immerfort. Ich spür, wie’s fließt. Emma, Emma, wenn du da wärst

, Emma, dul» Albert hielt wieder einige Augenblicke inne. Dann versuchte er abermals, auf das ..Gewehr gestützt, aufzustehen. «Ich muß Wasser haben», keuchte er. «Da drunten ist ein Bründl. Vielleicht komm ich hinunter dazü. Es geht — ns, es geht nit, oh!» Mit unsäglicher Mühe hatte er sich einige Schritte voigéschleppt, brach aber zwischen den ersten Bäumen zusammen. Seine‘Klüfte waren zu End? und eine neue Ohnmacht Überfiel den Unglücklichen, ■ Todesstille hüllte Ihn ein. Die Wolken hingen schon

hat. Ich darf wohl ein bißl rasten, weil ich schon müd bin.» Emma setzte sich auf einen moosigen Stein und vergrub ihr Antlitz in beide Hände. Es war ihr schwer gefallen, vom schönen Almtal und von Hiesl Abschied zu nehmen. Bis zum Schafen Eck war der Schafhirt mitgegangen und hatte ihr das Bündel ge tragen. Hiesl merkte wohl, wie ungern sie fortging und wie ihr Herz bekümmert war vifl mehr sls c-?' rr.rb nußrn zeigte. Darum hatte er ihr. auch nicht gesagt, daß Albert spät am Abend zur Hütte gekommen

war und so ungestüm mit ihr zu reden verlangt hatte. Still war es um , Emma und die Einsam keit hatte etwas Bedrückendes an sich. Da zu die Schwüle des . Tages und das Erlebte in der letzten Zeit; Emma hatte Mühe, ihre Tränen zurtickzuihalten. Aber weinen moohte sie' nicht, denn sie wollte ja nichts beklagen. • Auf einmal wurde Emma durch .sonder bare Laute aus ihrem Sinnen auf geschreckt und horchte in den Wald ’hinein. «Los, hört man da nit etwas?» sprach sie zu sich und es überkam sie eine leise Bang- , nis

. «Es tut so, als ob es ein Mensch wäre.» TBmma horchte angestrengt und das Herz sablug laut und beklommen. Ja, jetzt härte sie es deutlich, es war ein Stöhnen und Aechzen. Emma sehaute um sich und sah erst jetzt, daß der Waldboden blutige Flecken zeigte. Nun erinnerte sie sich auch, daß sie vor nicht langer Zelt etliche Schüsse hörte, die hier in diesem Walde gefallen sein mußten. Nochmals drangen Laute aa ihr Ohr und diesmal ganz deutlich: «Emma, Emma •*— hilf!» «In Gottes Welt, das ist gar Albert

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Page 9 of 16
Date: 25.11.1993
Physical description: 16
und überreichte Emma Holzknecht einen Bildband. Mit einem Ständchen wartete hin gegen ein Klarinettenquartett der Bürgerkapelle Sterzing auf. Im Kreise ihren Familienangehö rigen feierte die zierliche Dame, deren dunkle, hellwache Augen alles registrieren, ihr Geburtsfest im Rahmen eines gemeinsamen Mittagessens im Hotel „Schwarzer Adler". Für dezente Hintergrund musik sorgte dabei Paolo Baldes sari. ' , Ihr hohes Alter in beneidens werter geistiger und und körperli cher Frische empfindet Emma Holzknecht

Seite 13 Donnerstag, 25. November 1993 Die Gratulationen im \folkstaoten Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner im Gespräch mit der ältesten Mitbürgerin, Emma Holzknecht, 99. Repro: „VB" Älteste Sterzingerin ist 99 „Unsere übrigen 5600 Bürger der Stadtgemeinde sind alle jünger als Sie. Daher ist es für mich ein be sonderes Erlebnis, Sie als zwar äl teste, aber überaus jung gebliebe ne Sterzingerin zu Ihrem 99. Ge burtstag beglückwünschen zu können", sagte Bürgermeister Fritz Karl Messner

. Von schweren Schicksalsschlägen wurde sie in ih rem langen Leben keineswegs ver schont. Am 30. September 1894 erblickte Emma Kuba in Meran das Licht der Welt. Ihr Vater stammte aus Mäh ren und war Schneider von Beruf. Sie selbst war im Bankwesen und im Hotelfach tätig. 1918 schloß sie in Trens mit dem späteren Hoteldi rektor Franz Holzknecht den Bund der Ehe, der die beiden Söhne Herbert und Franz sowie die Toch ter Emmy entsprossen. Nach meh reren Sommeraufenthalten in Sterzing übersiedelte die Familie

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Page 14 of 16
Date: 04.02.1982
Physical description: 16
selbst aus einem Osttiroler Gastbetrieb in Arnbach und war, als sie 1921 den Gastwirtssohn vom „Weißen Rößl“ in Innichen heira tete, auf ihren Beruf und ihre Aufgaben bestens vorbereitet; sie hatte unter ande rem im HotelEmma“ in Meran bei der Tochter der berühmten „Frau Emma“ kochen gelernt. So brachte-sie den Gast betrieb in Innichen in den schweren Jahren nach dem ersten Weltkrieg zur Blüte. Schon nach zehnjähriger Ehe wurde Frau Kühebacher Witwe, und im Jahre 1934 schlug das Schicksal erneut zu, als der Gasthof

ah Erinnerungen, Erfahrungen und ihr Wissen um die Familien-, Orts- und Lan desgeschichte; meisterhaft versteht sie es, von vergangenen Zeiten zu erzählen. Zu ihrer Großfamilie gehören aber auch alle Angestellten des Hauses, die sie lie ben und schätzen. Wie tief war ihre Trauer um die treue Emma, die beim letzten Hotelbrand ums Leben kam! Ebenso in ihre Sorge eingeschlossen sind die Gäste des Hauses, besonders jene, die über Jahre und Jahrzehnte immer wieder kommen und sich dort wie zu Hause fühlen

durch einen Großbrand fast völlig zerstört wurde. Da bewies die junge Frau ihre Weitsicht und ihre ganze Tüchtigkeit. In jener Zeit finan zieller Krisen wagte sie es, das Hotel in großzügiger Weise und ganz modern wieder aufzubauen und — entgegen allen düsteren Prophezeiungen — auch zu halten, so daß es sich zu einem re nommierten Haus entwickeln konnte, das krisenfest alle folgenden Umbrüche überdauerte. Nach dem zweiten Weltkrieg übergab Frau Marie Kühebacher die Leitung des Hotels dem heimgekehrten einzigen Sohn

. Doch tiefe Gläubigkeit half ihr, auch in dieser Situation stark zu bleiben. Das bewies sie vor allem, als 1980 das Hotel Seit nunmehr 13 Jahren wirkt Bezirksrich ter Dr. Giuseppe Bisignano in Bruneck; nicht nur, weil er perfekt zweisprachig ist und somit auf keinerlei sprachliche Barrie ren stößt, sondern weil er mit viel Ver ständnis die Belange aller Bevölkerungs schichten verfolgt, hat sich der aus Apulien stammende Jurist Anerkennung und Freund schaft im Pustertal erworben. Aufn.: Rapid Skifahrer

gefeiert wur den, wirkten Chöre aus den Dolomiten- tälern mit. Einen Höhepunkt stellte im vergangenen Jahr wohl das Chorkonzert im November im Bruneckcr Kolping- saal dar. Anläßlich der ersten Hauptversamm lung wurde ein siebenköpfiger Ausschuß bestellt, der sich folgendermaßen zu sammensetzt: Otto Ellecosta (Präsident), Pepi Huber (Stellvertretender Präsident), Maria Willeit (Sekretärin), Dr. Hugo Va lentin, Emma Pezzei, Berto Mellauner und Isolde Floss. Bei der ersten Aus schußsitzung wurde

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Page 4 of 26
Date: 28.12.1950
Physical description: 26
. wollte auch er mittun: «Emma, siehst nit, wie’s losgeht? Hallo, tun wir auch mit!» «Ich kann nit.» «Um so besser, ich auch nit. So braucht sich keins vom andern m sehen ieren. Aber getanzt wird trotzdem, komm!» Er zog sie förmlich mit sich fort. «Es geht ja nit, wenn beide nix können» warf Emma widerstrebend ein, «Wär doch' zum Lachen, schau her da!» Mich! zerrte sie herum und machte die schrecklichsten Bocksprünge, daß er sie manchmal halb zu Boden riß. Emma wurde dies bald zu arg. Sie machte sich los

und versuchte zu entfliehen. Michl ab&r war wie ein Habicht hinter ihr her und faßte sie am Arm: «Na, durchlaufen wirst mir doch nit? Das tät mir schrecklich weh.» «Laß mich gehn!» rief Emma Halb im Zorn. «Jetzt grad extra nit», gab Michl keck zurück. «Wer wird denn mit dir tanzen, wenn du nix kannst?» Nun ging das Stück zu Ende und' Lenz kam wie ein Erlöser auf Emma zu: «Es wird gleich ein Polka angehängt. Den werd ich wohl von dir guthaben», bat er. «Ja, von Herzen gern.» «Halt, das laß ich nit

zu», wehrte sich Michl. «Die Emma hab heut ich reserviert.» «O Heiliger Strohsack, soll ich vielleicht auch dich fragen? Na, so schlimm sein die Zeiten gottlob nit, daß die Sennerinnen von die Kühbuben abgängig sein.» f* Ohne Antwort abzuwarten, machte sich Lenz mit Emma davon. Michl schaute ihnen unschlüssig nach. Dann sagte er bei sich: «Von mir aus, ich kann sie nit in Sack stecken. — Na, mich täten sie total verdür- sten lassen. Muß mir halt selber zu helfen wissen.» Während die andern den Polka

tanzten ging Michl von Tisch zu Tisch. Bald nahm er aus diesem Glase einen kräftigen Schluck bald aus jenem. Als er mit seinem Schma rotzerhandwerk zu Hiesl kam, fuhr dieser ihn heiß an: «Bue, was treibst denn!» «Einschenken. Muß der Wirtin ein biß! helfen», tat Michl unschuldig wie ein Hase im Klee. «Halt, jetzt muß ich gehn, jetzt hört’s auf.» Michl wollte zu Emma hin, um sie den: Lenz wieder abzunehmen. Aber sehen hatte Albert die Traudl beiseite geschoben und langte nach Emma für den nächsten Wal

zer. Jetzt standen Traudl und Michl mit leeren Händen da und schauten einander verdutzt an. Michl konnte ein Lachen nicht verbergen, aber Traudl schimpfte voll Aer- ger: «Michl, daß du zu gar nix zu brauchen bist? Warum hast sie denn losgelösten?» «Warum denn du ihn...?» «So ist am End alles umsonst. — Aber nein, er darf mir nit auskommen, der Emma laß ich ihn qm keinen Preis der Welt.» «Weißt, Traudl, wenn die Emma heim ging, tätest viel leichter.» «Ist wahr. Sobald ich bei ihm sitz schieU

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Page 3 of 12
Date: 07.12.1950
Physical description: 12
von 2 Josef Mußhauser Emma sah um sich und merkte, daß sie der Hütte von dsr Stoanalm nahegekom men war. So wollte sie die Sennerin wegen der Kuh befragen. Als sie die Kaser erreichte, fuhr der Bratz, ein kleiner knurriger Treibhund, zor nig auf sie los und zerrte sie am Kittel. Emma gab ihm mit dem Fuße einen leich ten Stoß, daß sich der Köter laut winselnd in die Hütte zurückzog. Dafür schoß jetzt, nicht weniger bissig, di« Senmerin zur Hüt tentür heraus und fauchte Emma an: «Wirst lassen meinen Hund

Emma erschrak über d'esen Empfang und stammelte entschuldigend»- «Wenn er mär bald den Kittel zerrissen hätt’.» «Was treibt dich heut da her? Sonst sieht man dich die liebe Zeit nit.» «Eine Kuh hab ich verloren. Hast sie nir gends gesehn?» «Nein, da her ist keine gekommen.» «Ist fast nit zum glauben. Auf diese Seite zu ist sie gegangen.» «Von mir aus glaubst’s oder glaubsfs nit. Hättest beeseT drauf schauen sollen.» «Msi, ich hab nit Zeit gehabt, allweil beim Vieh zu sein.» «Wenn man die Sach nit

besser versteht, nacher geht’s so. Die Kalbtn hat auch nur •’bkugeln müssen, weil man vom Hüter: keinen Tau hat.» «Gute Nacht. Ich muß weiter, bevor’s fin ster wird», sagte Emma und fort war sie, um nicht noch mehr soloh grobe Worte zu hören. Liese, die Sennerin von der Stoanolm, grinste ihr höhnisch nach: «Recht gschieht dir!» Emma stieg weiter den Berg hinauf. Sie war tief bekümmert und klagte im stillen über die harte Nachbarsennerin. Sie wußte nämlich nicht, daß diese aus Neid so unfein

gewesen war. Liese hütete schon einige Jahre hier auf der Stoama’m, war aber mit diesem Posten durchaus unzufrieden. Die Hütte war klein und armselig, sie steckte in einem Loch, durch das ständig der Wind bließ. Die Alm hatte weit ausgedehnte Weideflädhen, aber das Gras wuchs spärlich. Dazu tat der Rei chert, ‘der Besitzer der Stoanalm, mit dem Lohn verflixt knauserisch, daß Liese schon von Anfang an nach einen günstigeren Platz Ausschau hielt. Nun war ihr der Hlesl voriges Jahr leider zuvorgekommen und Emma

wurde auf der Seealm Senne rin. Darum freute sloh Liese, wenn jetzt Emma das Mißgeschick verfolgte. Doch von all dem wußte Emma nichts. Sie schritt weiter einem Hügel zu, wo sie naoh der verlorenen Kuh Umschau halten wollte. So weit aber ihr Auge reichte, fand sieh nirgends die Gesuchte. Müde setzte sie sich auf den Hügel nieder, sie mußte etwas rasten. Wäre Hiesl nicht ln das Dort hinunter gegangen, um dem Bauer von dem Un glück zu berichten, so hätte sie diesen um seine Hilfe gebeten. Sonst kannte

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Page 3 of 12
Date: 15.02.1951
Physical description: 12
hinschauen, da war der Vater dort und vielleicht auch die Wur- nig-Traudl Wie sehr er auch Ausschau hielt, es war ihm nicht geglückt, Emma von der Seealm Weggehen zu sehen. An diesem Abend machte er rieh an Leo heran, der droben in der Schneelenke beim Galtvieh stand. Der berichtete ihm, daß Emma beim Vetter auf 'der Schafalm sei und am andern Tag zeitig über dl« Berge gehen wolle. So durfte er sie nicht ziehen lassen und darum mußte er sie zuvor noch treffen. Als Albert auf der Schafalm ankam und Hlesl

allein vor der Tür sitzen sah, fragte er rasch: «Guten Abend! Hlesl, wo Ist Emma?» Der Schafhirt tat gar langsam, bedeutete ihm. nebenan Platz zu nehmen, und sagte dann: «Guten Abend auch. Hättet mich bald d»r- sdhreekt. Und die Emma, md, die Ist gut aufgehoben.» «Ich muß zu Ihr, muß mit ihr reden.» «Ist gar alt notwendig. Die Emma hat ge sagt, sie wollt mit dir nimmer Zusammen treffen.» «Ich kann nit dafür, daß sie mein Vater verjagt hat», sprudelte Albert erregt heraus. «Was, verjagt?» tat Hlesl

verwundert. «Sie ist doch selber gegangen?» Hlesl wußte nun wahrhaftig nicht, wem er glauben sollte, Albert oder Emma. Der junge Kinigler wurde selber stutzig, aber er wollte Emma nicht einer Lüge über führen. So sprach er zu Hiesl: «Das weiß ich näit, wie des zuletzt herge gangen ist. Ich weiß nur, daß sie mein Va ter hat verjagen wollen.» «Warum verjagen?» fragte Hlesl. «Meinetwegen, daß sie mir aua den Au gen kommt und der Kinigler-Hof nit eine ' Lottersennin als Bäuerin aufnehmen muß.» «Jetzt kenn

loh mich aus, wie die Sache steht», nickte Hiesl bedächtig. «Darum muß ich mit Emme heute noch semmenkommen», begehrte Albert unge stüm. «Und gerade deshalb sollst du nit zu ihr gehen», tat der Hiesl unerbittlich. «Fo^ deinem Vater und denk nimmer an die Emma!» «Wo Ist die Emma? Ich werd sie schon finden, und wenn ich die ganzen Berge ab suchen müßt.» Hlesl sah rin, daß er Albert so nicht auf den richtigen Weg brachte. 1 Darum versuch te er es mit Wohlmeinen: «Albert, sei gescheit. Tu, wie’s

der Vater haben will. Wenn Emma schon als Sennerin nit zu brauchen ist, wie kann sie dann erst KLnigler-BÄuerln machen? Du bist’s dem Hof schuldig, ein tüchtiges Weib dorthin zu bringen.» «Die Emma ist auch für den Kinigler- Hof tüchtig genug. Mein Vater hat nur rin falsches Bild von ihr.» «Dein Vater wirst du nit vom Gegenteil belehren, der hat zuviel vom Bauernstolz und Eigensinn. «Gut, ich bab Bauembhit und Jägerblut in meinen Adern, das eine Ist heiß, das an dere geradeaus. Ehevor ich nachgib, tut’s

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Page 13 of 16
Date: 20.05.1982
Physical description: 16
übermit telte und in diesem Zusammenhang auch auf die zwei großen Katastrophen in Saturn und in Sand in Täufers ein ging. Nach weiteren Grußbotschaften durch mehrere Behördenvertreter folgte mit den Ehrungen verdienter Wehr männer wohl der Höhepunkt der Ta gung. Die Bezirkstagung 1983 findet in Prettau statt. Von herabstürzendem Felsen zermalmt Emma Mair Am 11. Mai vollendete Emma Mair, genannt „Obermoar-Emma“, in Montal ihr 80. Lebensjahr. Emma Mair erblickte im fernen Jahr 1902 beim Obermair

das Licht der Welt. Sie war das jüngste von 14 Kin dern, von .denen sieben schon im zarten Kindesalter starben. In ihrer Jugendzeit mußte die Jubilarin die Schrecken des ersten Weltkrieges miterleben. Im Jahre 1927 starb ihr Vater, und fünf Jahre spä ter folgte ihm auch ihre Mutter in den Tod. Auch vom zweiten Weltkrieg weiß Emma Mair noch manches zu erzählen. Zu den schönsten Tagen ihres Lebens zählte der 15. Mai 1979; an diesem Tag durfte sie eine Goldmedaille in Emp fang nehmen, da sie 62 Jahre

am glei chen Ort gearbeitet hatte. Doch ein Jahr später, im Oktober 1980, mußte sie sich im Krankenhaus von Bruneck ope rieren lassen. Dank ihrer starken Natur erholte sie sich jedoch schnell und gut. Emma Mair ist für ihr Alter noch sehr rüstig, macht auch heute noch jede Arbeit, liest täglich das Neueste aus der Zeitung und hat auch an allem anderen reges Interesse. Zu ihrem 80. Geburtstag gratulierten der Jubilarin die Angehörigen und alle übrigen Montaler herzlich. Der Auslueger-Mutter

1922 eine Messe feierte. Der Zelebrant richtete eine herzliehe Ansprache an die Jubilare. Anschließend begaben sich die Antholzer in ein bekanntes Hotel zu einem Mittagessen. Die gleichaltrigen Gäste unterhielten sich angeregt und frischten Ihre Erinnerungen auf. Lehrerin Anna Berger erinnerte in einem in Gedicht form verfaßten Vortrag an die wichtigsten Ereignisse, die sich innerhalb von sechs Jahr zehnten in einem umwälzenden Zeitgeschehen abgespielt hatten, ebenso wie sieh das Familienleben

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Page 15 of 20
Date: 07.11.1991
Physical description: 20
zu stellen. Der Nachwelt erhalten bleiben sollen auch ein Zubau jünge ren Datums sowie die Kapelle am See. Damit hat sich das hartnäckig geblie bene Landesdenkmalamt durchge setzt. Es war der für seine Hotelarchitek tur bekannte Wiener Architekt Otto Schmid, nach dessen Plänen von 1897 bis 1899 das Hotel „Pragser Wildsee“ erbaut wurde. Den Auftrag dazu er teilten die legendäre Frau Emma, Schwarzadlerwirtin in Niederdorf, und ihr Sohn Eduard Hellenstainer. Mit der Begründung, daß der Hotel komplex

mit Wandgemälden des Malers Atzwanger. Die. Kapelle, ebenfalls von Otto Schmid geplant, wurde in die Unter schutzstellung miteinbezogen. Sie ist aus Steinmauerwerk erbaut und bildet mit dem Hotelbau ein „bedeutsames ar chitektonisches Ensemble“. Neben den baulichen Elementen sind aber auch die gesellschaftlichen und po litischen Meilensteine erwähnenswert, die dem Hotel einen besonderen Stellen wert verleihen. So trug Frau Emma Hel lenstainer als ersten Gast, der.zusammen mit seiner Familie den Sommerurlaub

Glocken wurden im Jahr 1926 von der Trienter Glockengießer werkstatt Giovanni Colbacchini ge gossen und im gleichen Jahr in Täu fers geweiht. Weil das Glockenbuch seit Jahrzehnten verschollen ist, feh len zu diesen Glocken nähere An gaben. Land stellt Hotel „Prasser Wildsee “ und Kapelle am See endeültie unter Schutz Altes Hotel „ein kulturelles Zeugnis“ Der Rekurs der Eigentümergesell schaft hat die Landesregierung nicht davon abgehalten, das renommierte Hotel „Pragser Wildsee“ unter Schutz

bedeutsame künstlerisch-ar chitektonische Qualitäten aufweist und einen wichtigen Markstein in der Entwicklung des Hotelbaus in Südti- rol darstelle, wurde das Hotel vor kur zem mit Beschluß des Landesaus schusses unter Schutz gestellt. Bereits früher war vom Landesdenk malamt eine Unterschutzstellung ange- regt und vom Landesausschuß auch be schlossen worden. Einem Rekurs der Pragser Wildsee KG wurde jedoch we gen eines Formfehlers stattgegeben. Das Landesdenkmalamt hat nicht aufgege ben. Im Mai

im Hotel „Pragser Wildsee“ verbrachte, den Berliner Oberbürgermeister Kür schner im Gästebuch ein. Die Reihe der Politprominenz wird von Italiens Mini sterpräsident Giulio Andreotti fortge setzt. »» Von historischer Tragweite war das „Geiseldrama von Niederdorf und Prags“, das sich am Ende des Zweiten Weltkrieges ereignete. 120 Insassen des Konzentrationslagers Dachau — durch wegs prominente Häftlinge, wie etwa der ehemalige österreichsiche Bundes kanzler Kurt Schuschnigg, Reichsbank präsident Hjalmar

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Page 4 of 12
Date: 08.02.1951
Physical description: 12
im Herankommen sei. Der Schafhirt sah bes ser zu und erkannte seine Nichte, die Sen nerin von der Seealm. Noch größer wurde sein Verwundern, als er sah, daß sie einen Pack bei sich trag. «Verflixter Bimstingl, die Ist leibhaftig verjagt worden, meinst nicht auch, Kran zele?» sagte der Hirt und schaute verdutzt auf seinen Hund, der mit freudigem Pfniut- tem die Lottersenmln begrüßte. Ala Emma näher gekommen war, rief er . ihr ermunternd entgegen: «Hei, das freut mich, daß mein Schnek- kenhaus

auch wieder einmal Besuch be kömmt;» «Ja, Vetter, mußt mich heut über Nacht behalten. Morgen setz Ich meine Wander schaft wohl wieder fort», antwortete Emma nicht Im mindesten betrübt. Hiesl freute sich von Herzen, die Senne rin so getröstet zu sehen. So ließ er seinen Humor wedteriaufen: «Willst auch einen Weg über das Gebirge machen wie einstmals Unsere Frau zu Base Elisabeth?» «Ist ein schöner Vergleich», lächelte Emma. «Aber so ehrenhaft ist mein Gang sicherlich nit.» Emma trat mit Hiesl in die Hütte und erzählte

kurz, daß der Bauer gekommen sei und sie bei ihm den schon lange gehegten Wunsch, schon vor der Zeit von der See alm gehen zu dürfen, diurohgesetz habe. «Freilich erweckt es allgemein den An schein», schloß Emma ihren Bericht, «als ob ich von der Alm verjagt worden wäre. Aber grad Ihr, Vetter, wißt am besten, wie hart ich auf der Seealm getan hab.» «Ich versteh, ich versteh, wirst es anders wo gewiß leichter bekommen. Da ist dir das Unglück und die üble Rede nachge gangen wie ein Hund.» Emma

schwieg und war froh, daß Hiesl ihr glaubte und dem eigentlichen Grand ihres Fortgehens nicht naohforsdhite. Hiesl sah eine Weile bedächtig vor sich hin. Dann konnte er sich doch picht enthalten zu fragen: «Was ist mit Albert? Weiß der davon?» «Mit Albert möcht Ich am liebsten nim mst Zusammenkommen», entwertete Emma ohne Erröten. Hiesl gab sich damit zufrieden, obwohl er aus Emmas Worten nicht herausfand, ob sie ihm zürnte oder sich seiner schämte. Emma ging daran, das Nachtessen zu kochen. Hiesl

wünschte eine Schottsuppe und Emma wußte daran Bescheid. Unterdes sen wurde der Reiseplan besprochen. Der Schafhirt kannte hier in den Bergen alle Wege und Steige, daß er leicht raten und helfen konnte. Emma sollte schon in aller Herrgotts frühe aufbrechen und Hiesl versprach, biß zum Scharfen Eck mitzuigehen. Von dort aus könnte er ihr den Weg daran genau zei gen und amsagen. Vom Scharfen Eck müßte sie zum Nassm Grund abstedgen, durch den langen Seinitzwald einwärts gehen und daran wieder aufsteigen

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Page 4 of 12
Date: 01.02.1951
Physical description: 12
ko manischen Volkes. Am Grabe eines libanesischen Wundertäters alm kam. Da konnte sie sich mit ihm be reden, wollte ihn bitten, daß sie vor der Zeit von hier fort durfte. Ihren Bruder aber möchte er bis zum Herbst in seinem Dienst behalten und sie hätte bis dorthin auch für ihn eine neue Arbeit gefunden. Emma hoff te, daß sie Leo zum Bleiben bereden konnte, ohne den eigentlichen Grund ihres Fort gehens verraten zu müssen. Als Emma sich zu diesem Entschluß durchgerungen hatte, war. es Mitternacht geworden

. Da schlief sie müde ein und er wacht: wieder beim ersten Morgenschim mer, der sie zum Aufstehen gemahnte. Die Sennerin tat ihre Arbeit bei den Kühen und in der Sennhütte, der Hütbub stieg rasch hinauf zum Galtvieh, das er ge gen die grasreiche, aber gefahrvolle See leite zu hütete. Es war mitten am Vormittag,' als Emma in der Kaser auf offener Herdstatt einen Kessel saure Milch langsam kochte, um einen guten Graukäs daraus zu machen. Da hörte sie schwere Schritte vor der Tür und herein trat der Kinigler

. Emma überkam doch eine kleine Unruh, obwohl sie nach außen mit einem freund lichen Blick einen «Guten Morgen» wünschte. Der Bauer erwiderte nicht Übel gesinnt ihren Gruß und setzte sich hinter den großen Küchentisch. «Bauer, wollt Ihr ein ordentliches Früh stück oder nur eine heiße Milch?» fragte Emma den Kinigler. «Später dann etwas. Hab jetzt einmal nit Hunger.» Der Kindgier sah sich in der Küche um, er schaute auf Emma, die nahe vor ihm stand. Er fand alles ln Ordnung und aufge räumt

, auch die Sennerin hatte nichts Miß fälliges an sich. Der Kinigler wollte reden und die Sache, die ihm so unlieb war, rasch abtun. Aber kein richtiges Wort kam ihm in den Sinn. Emma merkte, daß er etwas sagen wollte, aber sich scheute, es auszusprechen. Das konnte nur ein Tadel oder ein Schimpf sein wegen ihrer zu geringen Sorgfalt im Hüten und Sennen. «Seid Ihr ein bißl zum Gut heraufgegan gen?» begann Emma zu reden. «Ja, möcht schauen, ob ich die Ochsen auf Schutzengel freisteilen kann», nickte der Kinigler

ohne aufzublicken. «Sie tun jetzt besser als im Vorsommer. Auch schönes Wetter haben wir jetzt.» «Das Vieh ist alles gut beisammen», konnte sich der Bauer eines Lobes nicht erwehren. «Sonst aber habt Ihr freilich Grund ge nug, mit mir unzufrieden zu sein.» Der Kinigler blickte jetzt geradeaus auf Emma. Wollte sie ihn mit solchen Reden fangen? Gewiß, anderen Sinn konnten diese Worte keinen haben. Aber so wie Emma jetzt vor ihm stand, da war kein Falsch an ihr; das mußte sich der Kinigler selber ge stehen

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Page 9 of 14
Date: 04.01.1951
Physical description: 14
Erzählung von 6 Josef Mußhauser «Was hast denn heut allweil mit mir?» fragte Emma unwillig. «Komm her da. Ich muß dir was Wichti ges sagen: Wie kannst du dich unterstehn, heut da her auf den Almkunkl zu kommen? Zwei Stück sein dir heuer schon hinwor den.» «Ich merk’s wohl, daß ich da allen im Wege bin», sagte Emma bitter. «Aber dem Albert zulieb bin ich heirgangen.» «Haha, der Albert, wo ist der jetzt? Der weiß schon, daß mit dir nix los ist. Da ist die Traudl eine andere. Die ist schon lang

die Seine und dir hat er bloß das Maul ge macht.» «Das ist nit wahr. Der Albert ist nie falsch gewesen», wehrte sich Emma. Jetzt kam auch Liese herbei. Wie die schwarzen Aasgeier von weitem das faule Fleisch wittern und gleich zu eklem Fraß heranflattern, so trat sie kämpferlich an Michls Seite. «Eine Lottersennin bist du, die nix kann und nix versteht», geifert sie Emma an, Lois, der Oehsner, half nun auch mit und rief: «A Lottersennin bist, a Lottersennin!» «Und bald lauft sie den Holzknechten nach und bald den Jagern

», schalt Liese weiter. «Wenn ich Bauer war, ich tat dich sofort verjagen», hetzte Michl. Emma versuchte sich zu wehren; «Was hab ich euch getan, daß ihr so ein Maul habt mit mir?» v «Eine Lottersennin bist, ohne Scham und Ehr», fuhr Liese fuchtig auf sie los «Sonst wärst nit daher gekommen. Aber freilich, bist wieder dem Albert nachgelaufen.» Dieses Lärmen und Schimpfen lockte die anderen herbei. Als erster mischte sich Lenz, der mit Mariandl herangetreten war unter die Streitenden: «Ja, was habt’s

denn mit der Emma? Sie ist die beste Sennerin, die da heroben ist, mei Mariandl natürlich ausgenommen.» «Ho, da kennst sie schlecht. Ein falsches, eingebildetes, nichtsnutziges Tuch ist sie, mehr nit», trat ihm Liese kampflustig ent gegen. «Ja, eine Lottersennin», bekräftigte Lois. Nun stürzte sich Hiesl in den Haufen; «So eine Streiterei hab ich unter Hirten mein Lebtag nie gesehen. Schämt euch alle mitsammen!» «Die Lottersennin soll verschwinden», ge bot der Michl mit einer Gewalt, als hätte

er hier zu befehlen. «Spielmanm, einen Walzer! Und Platz ma chen, dann wird der Streit bald aus sein», rief Lenz und packte seine Mariandl wieder am Arm. Er drehte sich mit ihr durch die Menge, daß sie auseinander stob. DeT Spiel- mann griff in die Saiten und alles flog dem Lenz nach. Bei diesem Durcheinander huschte Emma rasch zur Seite und eilte aus der Stube. Sie trat hinaus in die finstere Nacht und nie mand folgte ihr. Ihr Entschluß war es, schnell heim auf die Seealm zu gehen. Wozu solte

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Page 19 of 26
Date: 28.12.1950
Physical description: 26
und war 38 Monate in Dachau interniert. die £&ttec$e*i*iUi Erzählung von 6 Josef Mußhauser «Was hast denn heut allweil mit mir?» fragte Emma unwillig. «Komm her da. Ich muß dir was Wichti ges sagen: Wie kannst , du dich unterstehn, heut da her auf den Almkunkl zu kommen? Zwei Stück sein dir heueT schon hinwor den.» «Ich merk’s wohl, daß ich da allen, im Wege bin», sagte Emma bitter. «Aber dem Albert zulieb bin ich hergangen.» «Haha, der Albert, wo ist der jetzt? Der weiß schon, daß mit dir nix los

ist. Da ist die Traudl eine andere. Die ist schon lang die Seine und dir hat er bloß das Maul ge macht.» «Das ist mit wahr. Der Albert ist nie falsch gewesen», wehrte sich Emma. Jetzt kam auch Liese herbei. Wie die schwarzen Aasgeier von weitem das faule Fleisch wittern und gleich zu eklem Fraß heranflattern, so trat sie kämpferlich' an Michls Seite. «Eine Lottersennin bist du, die nix kann und nix versteht», geifert sie Emma an, Lois, der Ochsner, half nun auch mit und rief: «A Lottersennin bist, a Lottersennin

!» «Und bald lauft sie den Holzknechten nach und bald den Jagern», schalt Liese weiter. «Wenn ich Bauer wär, ich tat dich sofort verjagen», hetzte Michl. Emma versuchte sich zu wehren: «Was hab ich euch getan, daß ihr so ein Maul habt mit mir?» «Eine Lottersennin bist, ohne Scham und Ehr», fuhr Liese fuchtig auf sie los. «Sons*, wärst nit daher gekommen. Aber freilich, bist wieder dem Albert nachgelaufen.» Dieses Lärmen und Schimpfen lockte die anderen herbei. Als erster mischte sich Lenz, der mit Mariandl

herangetreten war unter die Streitenden: «Ja, was. habt’s denn mit der Emma? Sie ist die beste Sennerin, die. da heroben ist, mei Mariandl natürlich ausgenommen,» «Ho,, da .kennst sie schlecht. Ein falsches, eingebildetes, nichtsnutziges Tuch ist sie, mehr nit», trat ihm Liese kampflustig ent gegen. «Ja, eine Lottersennin», bekräftigte Lois. Nun stürzte sich Hiesl in den Haufen: «So eine Streiterei häb ich unter Hirten mein Lebtag nie gesehen. Schämt euch alle mitsammen!» «Die Lottensennin soll verschwinden

», ge bot der Michl mit einer Gewalt, als hätte er hier zu befehlen. «Spielmann, einen Walzer! Und Platz ma chen, dann wird der Streit bald aus sein», rief Lenz und packte seine Mariandl wieder am Arm. Er drehte sich mit ihr durch die Menge, daß sie auseinander stob. Der Spiel mann griff ln die Saiten und alles flog dem Lenz nach. Bei diesem Durcheinander huschte Emma rasch zur Seite und eilte aus der Stube. Sie trat hinaus in die finstere Nacht und nie mand folgte ihr.' Ihr Entschluß war es, schnell

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Page 8 of 16
Date: 18.03.1993
Physical description: 16
von öffentlichem Belang für das Kleinkraftwerk Viedbach in St. Jakob; Beschluß Nr. 61 vom 24.10. 1992 betreffend die Ausweisung ei ner Zone für Fremdenverkehrseinrichtungen in der Örtlichkeit Rain/Außerpfitsch; Jeder Interessierte kann während der Amtsstunden Einsicht neh men und schriftliche Vorschläge oder Einwände einreichen. Der Bürgermeister Johann Pupp Suche nach neuen Hallen seht weiter - Schulleute erörtern neue Studie des Landes Zur Turnstunde ins HotelEmma“? Merans deutschsprachige Ober schulen

brauchen mindestens vier bis fünf neue Turnhallen. Wo sie gebaut werden, weiß derzeit noch niemand. Landesrat Franz Alber hat den Schul direktoren kürzlich eine Studie vor gelegt, in der Landesbaudirektor Jo sef March eine Reihe von möglichen Standorten auflistet. Auch vom HotelEmma“ ist die Rede. Weder die Kaufmännische Lehran stalt in der Galileistraße, noch die Handelsoberschule am Rennweg, noch das dortige Humanistische Gym nasium besitzen derzeit eigene Hal len und müssen für den Turnunter richt

in die anderen Schulen auswei- chen. Mindestens fünf Turnhallen sind notwendig, um der Raumnot Ab hilfe zu schaffen, schreibt Architekt Josef March in der Studie. Das geht aus einer aktuellen Bedarfsanalyse hervor, welche Meraner Direktoren und Turnlehrer bereits vor rund ei nem Jahr vorgelegt haben. Ein Teil dieser Überlegungen sind auch in die Studie eingeflossen. Für die Frauenoberschule, die der zeit in vier Gebäuden untergebracht ist, schlägt der Landesbaudirektor vor, einen Teil des Hotels „Emma“ anzukaufen

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Page 16 of 16
Date: 09.06.1994
Physical description: 16
aneinandergereiht, einige Male durcheinanderge mixt, und ein Sprecher, der dem Tempo der Bilder manchmal nur schwer folgen konnte, holte alle gän gigen Klischees aus der Schublade und streute sie verschwenderisch über das Leben von Jackie. Klischees ersetzen aber kein wirkliches Porträt. Und wer immer hoffte, ein solches in dieser Sendung zu bekommen, wurde enttäuscht. HELGA ZOTTER Emma Brody, gespielt von Madeleine Stowe, nach der von Dr. Ryan Pierce (Peter Friedman) durchgeführten Augenoperation. Neu im Kino

Blink USA 1994; Regie: Michael Apted; Buch: Dana Stevens; Kamera: Dante Spinotti; Musik: Brad Fie del; Darsteller: Madeleine Stówe, Aidan Quinn, James Remar, Lau ne Metcalf, Peter Friedman, Paul Dillon. - Verleih: Constantin. Ein Krimi mit Ecken und Kanten Emma Brody (Madeleine Stowe), die attraktive Violonistin einer Chicagoer Folk-Rock-Band, sieht in ihrem Wohnhaus einen Mörder - beinahe. Und dieses „beinahe" bildet diè Grundlage und bestimmt die Handlung des ziemlich spannenden Krimis, denn Emma

kann zwar handfeste Hinweise liefern - sie hörte ver dächtige Geräusche, als in der Wohnung über ihr eine junge Frau abgeschlachtet wurde, sie öffnete ihre Wohnungstüre, sprach sogar mit dem Täter, den sie für den Hausmeister hielt, stellte einen eigenartig charakteri stischen Geruch an ihm fest und sah ihn verschwommen -, aber Emma ist keine brauchbare, glaubwürdige Zeugin. Emma war durch eine traumati sche, von der Mutter verschulde te, Verletzung seit ihrer Kindheit blind und hat erst vor kurzer Zeit dank

zu können, wenn man ihr mit Geduld begegnet - aber Geduld ist in diesem Fall Mangelware, denn die Polizei hat es hier mit einem Serienmörder zu tun, der weitere scheußliche Frauenmorde begeht-, jedoch heftig und wider spenstig reagiert, als sie zu spüren meint, daß man sie wegen ihrer Behinderung als „Mensch zweiter Klasse" behandelt. Trotz dieser Schwierigkeiten verlieben sich Emma und Hall strom ernstlich ineinander, der Fall nimmt eine unerwartete Wen dung, die Emma als potentielles Opfer erscheinen läßt, und .am Ende

ist auch die Strategie der Polizei nicht ganz perfekt und erfolgreich - Emma steht dem Kil ler allein gegenüber... Wer nun meint, aus der Inhalts angabe eine Reihe genreüblicher, wohlbekannter Klischees heraus zulesen, liegt gar nicht falsch; aber Regisseur Michael Apted (bisherige Filme: „Nashville Lady", „Zwei wie Katz und Maus", „Gorky Park", „Gorillas im Nebel"), der seine Fähigkeiten schon an ganz verschiedenen Stoffen erprobt hat, weiß auch mit dem Plot eines gängigen Thrillers, in den alles hineingepackt isj

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