Ein stummer Zeuge der Unterdrückung Vor 60 Jahren wurde Innerhofer aus Marling in Bozen von Faschisten ermordet Zum 60. Male jährte sich am 24. April der Tag, an dem der Schulleiter Franz Innenhofer aus Marling bei einem Überfall eines aus den norditalienischen Gebieten angereisten faschistischen Trupps auf einen Trachtenumzug in Bozen erschossen wurde. Der Tag ist in die Geschichte eingegangen unter der Bezeichnung „Der Blutsonntag von Bozen“, die damals vom christlich-sozia len Tagblatt
des Unterlandes am Bahnhof von Neumarkt gegen die Abtrennung ihres Gebietes vom Wahlkreis Bozen zu stören versuchte. Bewaffnete Soldaten verhinderten einen Zusammenstoß. Am Sonntag, dem 24. April 1921, wurde in Bozen als Rahmenveranstal tung zur Bozner Messe, die damals im mer im Frühjahr veranstaltet wurde, ein Trachtenumzug durch die Straßen der heutigen Altstadt durchgeführt. Bereits am Freitag zuvor gab es Gerüchte in der Stadt, wonach die Faschisten einen Überfall auf diesen Umzug planten. Am Sonntag
in der Früh trafen dann mehre re hundert Faschisten, ausgerüstet mit Knüppeln, Revolvern und Handgrana ten, von Süden kommend am Bozner Bahnhof ein. Den zivilen und militäri schen Behörden konnte dies nicht ver borgen bleiben, um so weniger, als die Faschisten ihre Waffen offen zur Schau trugen und bald nach ihrer Ankunft durch provokatorische Akte auffielen. Am frühen Nachmittag mischten sie sich laut singend und knüppelschwin- gend in den Trachtenzug. Am Obst markt droschen
noch die letzte Ölung gegeben hatte. Kränze für Lehrer Innerhofer Die SUddroler Volkspartei sowie die drei Schiitzenkompanien der Landeshauptstadt legten am vergangenen Freitag im Ansitz Stillendorf in der Bozner Wangergasse am Gedenkstein für Lehrer Franz Innerhofer einen Kranz nieder. Innerhofer war in diesem Hause genau vor 60 fahren, am 24. April des fahres 1921, von faschistischen Schlägertrupps, die aus verschiedenen Teilen Italiens angereist waren, um einen Trachtenzug in Bozen zu sprengen, meuchlings
die Leiche eingesegnet, dann setz te sich der schier endlose Zug gegen 12.30 Uhr in Bewegung. Der Männerge sangverein, die Bürgerkapelle, die Feu erwehr, die Eisenbahner und Vertreter verschiedener Vereine, die Geistlichkeit, last geschlossen der Bozner Gemeinde rat und Gcneralkommissär Credaro schritten mit. An der Talferbrücke schlossen sich die Grieser und ihre Ver eine dem Zuge an. in allen Dörfern wurde der Trauerzug mit Glockengeläu te empfangen, überall wurden schwarze Flaggen gehißt. „Wo der Sarg