will, der zum heillosen Mate rialismus unserer Tage geführt hat, muß nur Mumelters „Falsche Straße“ lesen; darin findet er alles ganz klar und folge richtig »— ja er wird sogar manchen führenden Exponenten unserer Zeit zu begegnen vermeinen. Nur wer weiß, wie Mumelter mit dem rätischen Reich der Berghirten, mit den lotrechten Felswänden der Bleich« Berge; mit der Wejte anmutiger Mitteig* birge und dem., Bereich >Welschtirols:' bl( zum Gardasee als'Dichter und Mater eins ist, nur der wird das Ausmaß der elegischen
zu verändern. Wenn seine frü hen Schritte von den Steinbergen herab kamen, verscheuchte er alles Bevölkerte und Laute, was die Schutzhütte ge bracht hatte. Nach dem ersten Schnee fall, den die letzten Unwetter hinterlas sen hatten, begannen die Kämme der Weiden, die Grasböden unter den Fels wänden sich zu bräunen. Und dies Ver färben in die herbe Gewandung des Herbstes nahm im Reif und Frost der Nächte täglich zu.. Nun begann alles Geisterhafte der Berge sich zu entfalten. Es kamen die Tage
der kristallenen Luft, des ehernen, hellhörigen Schwei gens, der atemlosen, starren Stille der steinernen Räume, des knochenbleichen Spukes der zackigen Gipfel, des golde nen Friedens der großen Weiden und der Feuerbrände aller Berge am Abend. Es kamen die Tage des lautlosen Le bens und des raunenden Traumes der Höhen, da jeder Laut erschreckt aufhor chen läßt, der Schrei des Adlers aus ge waltigem Himmel, die weithallenden Ru fe der Häher aus den Wäldern, das Prasseln eines Steinsturzes in den Wän
den, das Tönen des Holzschlages jen seits des Tales, ein Flintenschuß von ir gendwoher, oder ein einsamer Schritt auf den Steigen eines Hirten auf Schaf suche, oder das Rieseln im Gerolle, wo die Schafrudel zogen. Alles geheimnisvolle, verborgene und verwunschene Wesen der Berge schien in diesen verlassenen Tagen umzugehen, erhob sein Antlitz zu Erscheinung und Wirklichkeit, die der gewahren und er lauschen konnte, wer Augen und Ohren Morins besaß und von den Geistern wußte. Da waren die Blüten der glühen
den Berge in den friihdunklen Aben den, ihre mondgleiche Bleichheit am Mittag und in den Nächten. Niemand wußte besser als Morin, was diese wie aus der Seele der Gipfel kommenden Veränderungen bedeuteten, niemand wie er wußte um die fernen Legenden, des Heimwehs der Mondprinzessin, um die törichte Liebe des Bergprinzen zu ihr, um das Wunder der Alpenrosen und der silbernen Mondscheinfäden, die das Reich des Mondes mit der dunklen Erde in diesen Bergen vereinigten. Da war vieles andere, was Morin