4,418 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1968/29_08_1968/VBS_1968_08_29_5_object_3155317.png
Page 5 of 12
Date: 29.08.1968
Physical description: 12
sind. A. D/S a x 1 DAS TESTAMENT All right! Der Mesner, der einen weit- schichtigen Vetter in Amerika hat, bän digt seine Erwartung und Spannung mit diesem Zauberwort transatlantischer Prägung und mit ihm das ganze Dorf. Denn der sagenhafte Vetter ist gestor ben, hat ein Heidengeld hintcrlassen, wie man wenigstens vermutet, und das alte Heimatdorf zum Erben eingesetzt, was man schon amtlich in Händen hat. Denn der schrullenhafte Vetter in Ame rika. den man im Dorfe kaum mehr 'oni Hörensagen kennt, hat den Dorf lehrer Jörg

, sangcsweichc, hat etwas Harles und Hohles, als spräche der Tote selbst aus fernen Geistergefilden. Landsleute! Ihr lebt und ich hin tot. Ich, Hans Christoph Hilterholler, der in eurem Dorf geboren wurde und dort bis zu seinem vierzehnten Lebensjahre die Waldticre weidete, tue euch diese Botschaft als meinen letzten Willen kund. Denn ich bin jetzt tot, gestorben in Amerika, im Staate Ohio, in der Stadt Piltsburg, Townsendstrcct 1764. Ich habe Glück gehabt und Geld \crdicnt. Soviel Geld, daß ich euer Dorf

hundertmal bar atiszahlcn könnte. All right! Ein Pfeifenkopf klirrt zu Boden. „Daß cs wahr ist", meinte der Mesner. „Scherben bedeuten Glück. All right!“ „Hab ich's nicht gleich gesagt“, triumphierte der Lcdermüller, „unter einer Million tut er‘s nicht.“ Die Hummel am Fenster summt wie wahnsinnig durch die Stille der Erwar tung. Die Geisterstimme an der Tür fährt weiter: „|a, soviel Geld habe ich verdient in Amerika." Aber erst will ich euch was erzäh len von diesem Lande des Dollars. ln Amerika gibt

es tausend Städte, aber nicht ein einziges Dorf. All right! In Amerika gibt cs hunderttausend Marmorkirchen, aber keine einzige Waldkapellc wie daheim im Hütwald. In Amerika gibt cs riesengroße Far men, aber keinen einzigen rechtschaf fenen Bauernhof. All right! In Amerika gibt cs Maschinen, wo hinten ein Tagwerk Wald hineinkommt und vorne Millionen von gedruckten Zeitungen herausspringen — aber einen Maibaum gibt es in Amerika nicht. All right! In Amerika gibt cs Dampfbäekcrcicn, so groß wie euer ganzes

Dorf, aber einen Backofen auf dem Anger, den die Hollerslauden schalten, gibt cs in Amerika nicht. All right! In Amerika gibt cs lausend Meilen lange, schnurgerade Bahnstrecken — aber einen heimlichen Hohlweg mit Hasclnußheckcn gibt cs in Amerika nicht. All right! In Amerika gibt cs riesige Fabriken mit scclcnfrcsscnden Tag- und Nacht schichten, aber eine Hausbank, einen Feierabend gibt es in Amerika nicht. In Amerika gibt cs Clubs und Trusts, Kartelle und Kompagnien, aber keinen Heimgarten

1
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1968/12_06_1968/VBS_1968_06_12_6_object_3155180.png
Page 6 of 12
Date: 12.06.1968
Physical description: 12
und verstummen in bleierner Erwartung. „Wenn nur überhaupt ein Testament vorhanden sein tut...", meint ein Zweif ler, dem das Warten schon zu lange dauert. „Hanswurst! Wenn doch der Notar kommt!“ „Notar hin — Notar ‘her ... Ich kenn' meine Pappenheimer. Ich mein' alleweil, der verstorbene Moosrainervetter foppt uns alle miteinander — und den Notar auch. Ein Mensch, der vierzig Jahr 1 in Amerika gewesen ist, und ein Jung geselle dazu, der auf niemand aufzu passen hat, dem darf man allerhand Zu trauen

. Überhaupt...“ „Seil ist wahr: ein Lcutfopper ist der Moosrainer alleweil gewesen.“ „Und ein Neidhammel von der ersten Klass‘. Nicht ein roter Heller ist von dem weggegangen zu seinen Lebzeiten, obwohl er haufenweis Geld herüber gebracht hat von Amerika.“ „Das stimmt! Haufenweis hat er Geld auf den Banken. Aber das ist noch nicht alles. Paßt auf, Männer, mir hat er's einmal im Vertrauen gesagt: ein Schloß hat er auch noch im Amerika ...“ „Ein Schloß?“ „Jawoi — ein Schloß! Es wird sich ja weisen

, wenn der Notar kommt.“ „Wenn er nur kam'!“ „Wenn er nur schon da wär‘!“ „Wem wird er wohl das Schloß ver macht haben?“ „Mir natürlich! Wem denn sonst?“ Der Lodercr Loisl ruft es keck vom Handwerksburschentisch hervor und schiebt seinen Grünhut mit dem Adler- flaum keck in's Genick. „D i r wird er natürlich das Schloß vermacht haben, Du Hallodri!“ „Daß Du‘s Verblasen könntest wie Dein Heimatl?“ „Hast schon wieder ein Maßt zu viel oder ist Dir ein Radi ledig worden im Hirnkastel? Du — und ein Schloß in Amerika

, daß man schier nicht mehr schnaufen kann. Der Loisl stützt den Kopf in die Fäu ste und starrt vor sich hin, als fasse er einen wohlbedachten Entschluß. Ein Mädchen hastet zur Tür herein. Eine Hand legt sich dem Loisl leicht auf die Schulter. „Loisl, pack's frisch an! Wirst sehen, es geht. Und es ist Deine Heimat, Dein Eltcrngut.“ „Und dann das Schloß, Nanndl, das wunderschöne Schloß in Amerika ... Wenn ich mich totgerackcrt hab‘ ...“ „Es ist nicht wegen dem Schloß, Loisl. Es geht diesmal um Dich, allein

um Dich. Für das erste Abhausen kannst nichts. Du bist noch zu jung gewesen und die Schulden haben Dir das Hei matl abgedrückt. Das zweite Mal ist‘s anders. Du bist nichts mehr schuldig. Die Zinsen bringst leicht auf, und in fünf Jahren hast Dein Heimatl als Eigen und die Zinsen noch obendrein. Mit dem Geld kannst Du Grund zukau fen ...“ „Oder nach Amerika fahren — auf's Schloß!“ „Laß das Schloß jetzt sein, Loisl! Denk jetzt bloß an Dein Heimatl und dank' dem Vetter alle Tag' auf den Knien, daß aus dem .Hallodri

2
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1950/09_02_1950/VBS_1950_02_09_2_object_3143389.png
Page 2 of 10
Date: 09.02.1950
Physical description: 10
Bevölke rung gegenüber der Gesellschaft Monte- catini zu schützen. Kanonikus ßaitiper jura „65. y/ Jft flmcttfa wtrtltä) fo fiati? Sechzig Prozent von allem Gold, das es auf der Erde gibt, befindet sich in den Ver einigten Staaten. Vierzig Prozent der Gold- prodUktdon, fünfzig Prozent der Silberpro duktion der Welt fallen auf die USA. In Amerika wird siebzig Prozent der jährli chen Welt-Petrolgewinrvung dem Boden ent nommen. Aus Amerika kommt sechzig Pro zent allen Roheisens, siebzig Prozent

, Ame rikas Geld, Amerikas Politik,. Amerikas Sport, Amerikas Film, Amerikas Verkehrs mittel und Amerikas Willen sind das Ge setz unserer Zeit. Und trotzdem: Amerika ist ganz anders Und trotzdem macht sich der Europäer eine völlig falsche Vorstellung von diesem Land, seinen Menschen und seinem Lebens stil, Trotz des direkten Einflusses alles des sen, was aus Amerika kommt, auf das Le hen in Europa, schätzt man auf der einen Seite dies Atlantik die andere Seite völlig falsch

ein. Für den Durchschnittseuropäer, der Amerika nur oberflächlich, wie z. B. aus Gangsteigeschidhten kennt, besteht Amerika aus einem dicken Haufen aufeinanderge- türmter Wolkenkratzer, Petrol-Bohrtürmer, Saxophon blasenden Negern, Gangstem, die in jeder Jaokentasche eine Maschinenpistole tragen, autofahrenden Landstreichern und Millionären, Millionären, Millionären Amerika ist gar nicht so technisiert, gar nicht so in einen rasenden Rhythmus einge- spamnt, kurzum: gar nicht so amerikanisiert, wie man es denkt. Selbst in New York

, die anderswo selbstverständ lich sind, sind in Amerika unbekannt: Andere Dinge gibt es noch, wichtigere und einschneidendere, die in Amerika fehlen. Wehe dem Manne, dler einen Handwerker braucht, um sich zu Hause die Klingellei tung oder die nicht schließenden Fenster reparieren zu lassen, die Manschetten seines Oberhemdes wenden oder seine Schreibma schine ölen zu lassen. Qualifizierte Handwer ker sind in Amerika äußerst selten und infol gedessen teuer, — was erklärt, warum fran zösische Modistinnen

schichte mit guten Reproduktionen kaufen will, wird gut tun, auf den Druckvermerk «Leipzig» zu achten, die gute Qualitätsuhr wird .aus Genf oder Biel, das gute Porzellan service für die Feiertage aus Limoges oder Sèvres stammen. Auch in Amerika ist halt, wenn man näher hinschaut, nicht alles Gute beisammen. Wachsen ln Amerika die Bäum« ln den Himmel? Der Ausländer, der ein paar staunende Blicke zur gigantischen Industrie wirft, muß zu seiner Uebernaschumg feststellen, daß bet aller ihrer enormen Stärke

3
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1957/17_01_1957/VBS_1957_01_17_6_object_3147641.png
Page 6 of 12
Date: 17.01.1957
Physical description: 12
durcheinander und ver stummen in bleierner Erwartung. „Wenn nur überhaupt ein Testament vor handen sein tut..meint ein Zweifler, dem das Warten schon zu lange währt. „Hanswurst! Wenn doch der Notar kommt!“ „Notar hin — Notar her... Ich kenn’ meine Pappenheimer. Ich mein’ alleweil, der Moos rainervetter foppt uns alle miteinander und den Notar auch. Ein Mensch, der vierzig Jahr’ in Amerika gewesen ist, und ein Junggeselle dazu, der auf niemand aufzupassen hat, dem darf man allerhand Zutrauen, Uberhaupts

...“ „Seil ist wahr: ein Leutfopper ist der Moos rainer alleweil gewesen.“ „Und ein Neidhammel von der ersten Klass’. Nicht ein roter Heller ist von dem weggegangen zu seinen Lebzeiten, obwohl er haufenweis Geld herübergebracht • hat von Amerika.“ „Das stimmtl Haufenweis hat er Geld auf den Banken. Aber das ist noch nicht alles. Paßt auf, Männer, mir hat er’s einmal im Ver trauen gesagt: ein Schloß hat er auch noch in Amerika...” „Ein Schloß?!“ „Jawoi — ein Schloß! Es wird sich ja wei sen, Wenn der Notar

sich ihm leicht auf die Schulter. „Loisl, pack’s frisch an! Wirst sehen, es geht. Und es ist deine Heimat, dein Elterngut.“ „Und dann das Schloß, Nanndl. das wun derschöne Schloß in Amerika... Wenn ich mich totgerackert hab’ . . .“ „Es ist nicht wegen dem Schloß, Loisl, wirklich nicht. Es geht diesmal um dich, al lein um dich. Für das erste Abhausen kannst nichts. Du bist noch zu jung gewesen und die Schulden haben dir das Heimatl abgedrückt. Das zweite Mal ist’s anders. Du bist nichts mehr schuldig

. Die Zinsen bringst leicht auf, und in fünf Jahren hast dein Heimatl als Eigen und die Zinsen noch obendrein. Mit dem Geld kannst du Grund zukaufen...“ „Oder nach Amerika fahren — auf’s Schloß!“ „Laß das Schloß jetzt gut sein, Loisl. Denk. jetzt bloß an dein Heimatl und dank’ dem Vetter alle Tag’ auf den Knien, daß aus dem Hallodri wieder ein richtiger Mensch werden kann, wenn du-willst. Und Hilfe wirst auch haben...” „Hilfe? Wer wird etwa dem Hallodri hel fen?“ „Der Himmel, Loisl

sonst?“ Der Loderer Loisl ruft es keck vom Hand werksburschentisch hervor und schiebt seinen Grünhut mit dem Adlerflaum in’s Genick. „Dir wird er natürlich das Schloß ver macht haben, du Hallodri!“ „Daß du’s Verblasen könntest wie dein Heimatl?“ „Hast schon wieder ein Maßl zuviel oder ist dir ein Radi ledig geworden im Hirnkastl? Du — und ein Schloß in Amerika! Das könnte dir passen...” Der Loderer Loisl tut' nuf " einen leisen Lacher. Er ist zufrieden bei seinem Maßkrug. Denn seit sein überschuldetes Elterngütl

4
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1957/18_04_1957/VBS_1957_04_18_11_object_3147802.png
Page 11 of 16
Date: 18.04.1957
Physical description: 16
, von denen eine Schwester in Amerika verehelicht ist. Gossensaß. (Todesfall.) In Außer- pflersch starb am 12. April nach langem, schwerem Leiden die Schustermeistersgattin Sophie Volgger, geb. Mair, im Alter von 67 Jahren, eine Schwester des im Mal des ab gelaufenen Jahres gestorbenen Pächters des hiesigen Platzhofes, August Mair. Sie wurde auf unserem Friedhofe begraben. Um sie trauern der Gatte Alfons Volgger, ein Sohn und zwei Töchter. Innerpflersch. (Silberhochzeit.) Hier federten Anton Eisendie

Klee, heuer wollte er Gerste. Wenn der Knecht auch noch mit geliehenen Geräten arbeitete, es ging doch vorwärts. Andere haben zuerst das Haus, er hatte zu erst den Boden. Bald, vielleicht in zwei Jah ren würde er auch zu bauen anfangen. Aber in der Rocktasche trug der Knecht einen Brief aus Amerika mit sich herum. „Komme nach, es geht mir gut, ich arbeite in einer Automobilfabrik und verdiene in einem Tag mehr, als du in einer Woche.“ So schrieb Heinrich

. Doch dies war auch alles, was er über Amerika schrieb; aber er wollte viel wissen, ob der Kirchturm schon frisch angestrichen sei und welche Farbe er habe, ob die Kellnerin vom „Stern“ noch immer mit dem Forstgesellen ginge, ob es beim Müller- bauer vielleicht gar wieder Zwillinge gegeben habe — vieles wollte er erfahren, obwohl es Helnrich/so gut hatte, in Amerika, in der Automobilfabrik. .Nun, ja, Georg war nicht neidisch, Hein- ['ch sollte auch einen ausführlichen Brief be kommen, Katharina würde den Brief schrei ben. Nein, Georg

würde ihn selber schreiben, denn Katharina wollte durchaus, daß auch er nach Amerika fahre, um so viel Geld zu ver dienen wie Heinrich. Georg konnte doch nicht nach Amerika, jetzt, da er den Acker hatte. Es war zü dumm, daß Katharina dies nicht begreifen konnte. Und- vielleicht in zwei Jahren würde er auch bauen. Es war doch schon viel, daß er, der Knecht, einen eigenen Acker hätte, wenn auch das Pferd und der Pflug noch nicht ihm gehörte. Alles würde kommen, zwar nicht so rasch wie in Amerika

sie ihm zu. „Wir wollen uns erst wieder treffen, wenn du es dir überlegt hast“, sagte sie noch und ging. Aber Georg wollte nicht nach Amerika in die Automobilfabrik, nun er doch einen eige nen Acker hatte, der umgepflügt werden mußte. Es war zu dumm, daß Katharina diea nicht begriff. Er hatte sie wirklich gern, was sollte er ohne sie in Amerika ... Während der Knecht hin- und herpflügte, dachte er fortwährend darüber nach. Der Tag war wundervoll blau und warm; es war, als ständen in der Luft die Vögel, um sich ln Ruhe

5
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1951/17_05_1951/VBS_1951_05_17_2_object_3144153.png
Page 2 of 8
Date: 17.05.1951
Physical description: 8
Nr. 42 Telephon Nr. 23-61. — Verwaltung: Bozen. Muieumilrade Nr. 42. Telephon Nr. 27-19 Die in Zürich ensdheinende' Zeitung «Die Weltwoche» veröffentlicht in ihrer Num mer vom 11. Mai einen vom Amerikaner John Günther unter dem Titel «Amerika braucht Europa» geschriebenen Artikel, der für uns alle von größtem Interesse. ist und den wir deshalb im folgenden auszugsweise wied'ergeben. Wir ersähen daraus, daß etwa nioht uneigennützige und selbstlose Näch stenliebe die Eltern des Marehallplanes ge wesen

sind. Er schreibt: Europa und die von ihm abhängigen rei chen Gebiete umfassen nicht nur histo rische und kulturelle Werte, die den unsri- gen verwandt sind; sie umfassen auch stra tegische — und explosive! — Rohstoffe wie Uran. Der Verlust Europas wäre für Amerika und die Amerikaner bitter. Wenn Rußland zu Europa, wenn Europa Teil eines kom munistischen Staatsgebiflldes wird, dann kann in guten Treuen die Frage aufgewor fen werden ,ob diie Vereinigten Staaten in ihreT heutigen Existenz fortzubestehen ver mögen

und Butter auis- gedrüdkt! Die Auffassung, daß sich die Vereinigen Staaten in Krieg oder Frieden selbst zu genügen vermöchten, ist nämlich grundfalsch. Was würdie Amerika vertieren, wenn es Europa verlöre. Und was würde Rußland gewinnen? 3u aHececft 0taf)l l Im Jahre 1950 erzeugten die USA 96,7 Millionen Tonnen Stahl, die Sowjetunion und ihre europäischen Satelliten rund 31 Millionen; Westeuropa mit Einschluß von Westdeutschland 46,6 Millionen. Das Ruht- Saar-Gelbiet ist. wie jedermann weiß

, ein Schmelztiegel, in weichem d&s Schicksal ganzer Nationen geformt wird. Amerikas und Westeuropas Stahlproduktion zusam- mengenommen ergibt 134,3 Millionen Ton nen gegen 31 Millionen Tonnen der Ryssen — eine beträchtliche Ueberlegenheit! Neh men wir nun an, die Sowjetunion schreite zum Krieg u®d Westeuropa gehe verloren. Damit würde die westeuropäische Stahlpro duktion an die Russen übergehen, und Amerika hätte nur 96,7 Millionen Tonnen gegen 77.6 Millionen — das ist schon weni ger beruhigend! Enig verbunden

mit der Stahlfrage ist das Mangan. Stahl ohne Manganzusatz ist für den größten Teil der Produktion nicht mehr wert als ein Kompaß ohne Nadel. Es gibt fast kein Mantganvorkommen in den Vereinigten Staaten — die Natur ist launenhaft, kn Norden Minnesotas und in Kanada könnten einige Manganivorkommen entwickelt werden, aber Mefür wären Jahre erforderlich. Amerikas wichtigste Manganquellen sind die Goldiküste, Ma rokko und Indien. Ob Amerika beim Ver lust Europas und! der Behinderung der See wege noch wesentliche

6
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1948/22_07_1948/VBS_1948_07_22_1_object_3142337.png
Page 1 of 8
Date: 22.07.1948
Physical description: 8
ein hoher Beamter des amerika nischem Außemamtas erklärt: „Wir waren seit Pearl Haibour (wo bekanntlich die Ja paner im Dezember 1941 die amerikanische Flotte amgriffen und damit das Signal zum Ausbruch des amerikanisch-japanischen Krieges gaben) dem Kriege nie so nahe wie jetzt.“ Sechzig der größten amerikanischen Bomber, die sogenannten „Fliegenden Ueber- festungen*', sind von Amerika nach England gekommen. Eine riesige stets wachsende An zahl von Flugzeugen wird zur Nahrungs- mittelversorgumg Berlins

— ein Pulverfaß Wo liegen nun die Feuerherde, aus denen man den Ausbruch eines verheerenden Welt brandes fürobtet, derart, daß in Amerika die Börse der empfindlichsten Gradmesser für die Stimmungen des Publikums, bereits beträchtliche Kursstürze bei vielen Wert papieren zu verzeichnen batte? Der eine liegt in Berlin, der andere am Balkan, ein dritter vielleicht im nahen oder fernen Osten, in Asien. Wir haben vor einiger Zeit über die Gefahr einer Teilung Deutschlands be richtet. Wenn diese Teilung heute

machen, sondern mit ähnlichen Mitteln eines kalten Krieges, den Verlust an Ansehen ausnützend, den die Aufgabe Berlins den Westmächten zufügen müßte, nicht eher, ruhen und Tasten werden, als bis eie ihre Herrsohaf t zunächst über ganz Deutschland, bis an den Rhein • ausgedehnt haben und die Amerikaner dann aus Europa überhaupt hinausbringen wollen. Dieser Ansicht scheint sich insbesondere Amerika zuzuneigen und gerade der ameri kanische Befehlshaber in Deutschland, Clay, soll zu den entschiedensten Verfechtern

haben, und die Russen sind nahe, Amerika aber weit; bevor es sioh mit seiner ganzen Macht zur Geltung bringen kann, kann noch einmal Frankreich das Opfer einer feind lichen Besetzung werden. Dieselben Befürchtungen, wenn auch in abgeschwächtem Maße, gelten für Großbri tannien, und beide vergessen auch nicht, daß sie durch den letzten Weltkrieg schwer aus geblutet sind. Es wird daher sehr viel davon abhängen, ob die Vereinigten Staaten von Amerika wirkliche und unmittelbar wirk same militärische Hilfe für den Fall

. Aber es ist klar, daß die wirkliche militärische Maoht, die hinter diesem Bündnis stehen muß, die Vereinigten’Staaten von Amerika sind, und man erwartet daher, daß dieselben und außerdem Kanada sieh entweder dem Fünfmächtebund direkt anschließen, oder ihn zum mindesten ihre vollste Unterstüt zung zuslohem, n. zw. in einer Form, die eine unmittelbare militärische Hilfeleistung ge währleistet. Die letzten Naohricbten besagen, daß beide Länder beschlossen haben, dem Fünfmäohtebuod beizutreten

7
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1954/19_08_1954/VBS_1954_08_19_1_object_3146090.png
Page 1 of 12
Date: 19.08.1954
Physical description: 12
Di visionen mehr fürchten, als 120 russische. Die Regierung Mendès-France hat es darum nicht leicht, wenn, sie den Vertrag vorlegt und den selben irgendwie mundgerecht und für die Nationalversammlung annehmbar machen will. Andererseits drängt diè Sache, denn jetzt vor dem 4. September, vor dem Beginn der zweimonatigen Parlamentsferien in Paris, muß die EVG Zustandekommen, sonst . . .? Ja sonst versteht Amerika keinen Spaß mehr und zieht die Hilfe aus großen Teilen Euro pas zurück. Besonders Frankreich

würde da durch arg getroffen und bei der Stärke der Kommunisten im französischen Nationalrat würde eine'Anlehnung an Rußland vielleicht sogar wahrscheinlich machen! Die Folgen wä ren unabsehbar. Andererseits hat Amerika kein Hehl daraus gemacht, daß im Falle einer Nichtratiflzierung der EVG der west deutschen Bundesrepublik die Souveränität zuerkannt würde, was die Aufstellung einer deutschen Nationalarmee zur Folge hätte, durch welchen Umstand Frankreich nicht nur in die Klemme geriete, sondern eben Bezie

der Verteidigungsminister General König, zurück, aber angenommen ist angenommen. Leider befriedigen die genannten Vor schläge, bzw. Abänderungsanträge die übri gen Staaten nicht. Die Brüsseler Konferenz hat nun das Wort. Wie lauten die französischen Abänderungs anträge? Hören wir aufmerksam zu; 1. Das Abkommen soll die gleiche Dauer haben wie der Atlantikpakt, nämlich zwanzig Jahre; 2. im Falle einer Wiedervereinigung Deutsch lands oder der Zurückziehung der amerika nischen und englischen Truppen aus Europa hat Frankreich

.,. im Gegenteil, eine solche würde den Frieden gefährden. Molotow hat, wie wir an anderer Stelle berichten, vor geschlagen, man solle sich in Bälde zusam mensetzen, um durch eine Konferenz den österreichischen Staätsvertrag sowie das Deutschlandproblem zu lösen, Während man in Amerika diese schönen Melodien aus Mos kau nicht ernst nimmt, verfehlen sie in Frank reich in gewissen Kreisen nicht ihre Wirkung. Die Spannung zwischen Ost und West Die weltpolitische Lage ist heute gespann ter denn je. Während Eüropa

nicht dulden und der Weg dorthin würde auf die siebte amerikanische Kriegsflotte und auf ameri kanische Flugzeugträger stoßen. Man darf ferner nicht vergessen, daß zwischen Amerika und Japan.ein Militärbündnis besteht und daß Amerika Rotchina noch nie anerkannt hat. Für Washington ist Tschang-Kai-Schek nach wie vor der Vertreter von 500 Millionen Chinesen Endlich darf man auch nicht über sehen, daß Amerika mit dem Ergebnis der Genfer Konferenz und der Teilung von Indo china als Endlösung

8
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1936/16_07_1936/VBS_1936_07_16_6_object_3135468.png
Page 6 of 6
Date: 16.07.1936
Physical description: 6
' ‘ - • • — ■ - Weltlage in der Leichtathletik bekannt zu werden. Aus den ersten Blick fällt da die große Ueverlegen- hcii der Bereinigten Staaten auf. Es ist eben «ine bekannte Tatsache, daß alle bisherigen Olympischen Spiele in der Äesamtwertung von Nordamerika ge wonnen wurden: auch bei den Spielen 1936 in Ber lin dürste eS nicht anders sein. Ungeklärt aber ist die Frage, wie die anderen Nationen Amerika gegenüber abschneiden werden, wobei iitteresstert, ob hier der Abstand sett den letzten Spielen 1932 in Los

Angeles geringes gewordm ist oder nicht. Nachstehend di« drei Weltbesten Sportler in jedem der einzelnen Olympischen Wettbewerbe. 100 Meter: 1. Jesse Owens Amerika) 19.2 Sekun den. 2. Wallender (f' ‘ * “ ' (Deutschland) 10.8. ta) 10.3. 3. Borchmeyer Meter: 1. Jeffe Owens (Amerika) 20.5 Sekunden. 2. Draper (Amerika) 20.9. 8. Luvalle (Amerika) 21.0. — 400 Meter: 1. Archie Williams (Amerika) 46.1 Sekunden. 2.0 Brien (Ame rika) 47.1. 3. Luvalle (Amerika) 47.1. — 800 M et er: 1. Eastmann (Amerika

) 1 :50.s Minuten. 2. Bretham (Amerika) 1:52.4. 8. Harbig (Deutschland) 1:52.5. — 1500 Meter: 1. Bercali (Italien) 8:50.6 Mnuten. 2. BenzketAmerika) 8:52.6.8. Szabo (Ungarn) 8:53.0. 5000 Meter: 1. Murakoso (Japan) 14:41.4 Mt- nuten. 2. Salminnen (Finnland) 14:44.6. 8. Cerati (JtMen) 14:45.0. — 10.000 Meter: Murakoso (Japan) 30:41.6 Mnuten. 2. Zabala (Argenttnien) 30:56.2. 3. Siefert (Dänemary 81:01.6. — 110 Me ter-Hürden: 1. TownS (Amerika) 14.1 Sekunden.. 2. Staley (Amerika) 14.1. 3. Cope (Amettka) 14.2. — 400

Meter-Hürden: 1 . Harbin (Amerika) 52.3 Sekunden. 2. KovacS (Ungarn) 53.2. 3. Johnson (Amerika) 58.9. — Hochsprung: 1. Marty (Ame rika) 2.05 Meter. 2. Johnson (Amerika) 2.03. 3. Al- vritton (Amerika) 2.03. — Weitsprung: 1. Jeffe OwenS (Amerika) 7.89 Meter. 2. Lang (Deutschland) ’7.81. 3. Leichum/lDeutschland) 7.76. — Stabhoch sprung: ,1. MeadowS (Amerika) 4.87 Meter. 2. Ohye (Japan) 4.34. 3. Sefton (Amerika) 4.81. —. Dreisprung: 1. Taifissia (Japan) 15.40 Meter. 2. Tagami (Japan) 15.27. 3. Harada

(Japan) 15.24. — Diskuswerfen: l. Lampert (Deutschland) 52.81 Meter. 2. Earpenter (Amerika) 52.73. 3. Schrö der (Deutschland) 52.40. — Kugelstoßen: 1. Woellke (Deutschland) 16.54 Meter. 2. Torrance (Amerika) 16.43. 3. Francis - (Amerika) 15.78. — Speerwerfen: 1. Järvlnnen (Finnland) 77.23 Meter. 2. Lokajisky (Bolen) 78.27. 3. Nikannen (Finn land (72.15. — Hammerwerfen: 1. Hei» (Deutschland) 54.40 Meter. 2. Forwardslev Amerika) 53.03. 3. BlaSk (Deiztschland) 52.55. - HMSB die Perle der Schuhcremes

9
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1949/26_05_1949/VBS_1949_05_26_2_object_3143050.png
Page 2 of 8
Date: 26.05.1949
Physical description: 8
, um allen das zu liefern, was sie für den Aufbau ihrer Industrie brauchen. Auf diese Macht stützt sich Amerika und sagt: Die Völker werden mich brauchen, und wo sie mich brauchen, werden sie mir einen Einfluß darauf einräumen müssen, was mit meinen Mitteln geschieht, und dieser Ein fluß ist letztlich politisch. Amerika sucht den politischen Einfluß von oben aus, Ruß land von unter her zu gewinnen. Freilich auch der Reichtum Amerikas hat seine Bedingung: daß es fortproduzieren, ja in immer gesteigertem Maße produzieren

kann. Denn nur so kann es seine eigene Be völkerung zufriedenstellen, nur so kann es seinen Lebensstandard halten, nur so kann es die Kapitalien auf bringen, die es für seine politischen Investitionen braucht. dtt Jtaufpctfo Es ist mm klar, warum beiden Mächten, Rußland wie Amerika, die Blockade, die sich ja nicht auf Berlin beschränkte, eines Tages im Wege stehen mußte. Schon mach ten sich im Osten Stockungen im Industria lisierungsprogramm bemerkbar, weil .die Maschinen mangeln. Die Industrialisierung aber äst

zur Aufrechterhaltung der kommu nistischen Macht notwendig. Aber auch in Amerika stockt es: Die Produktion über steigt den Bedarf, manche Industrieartikel sind um mehr als die Hälfte im Preise ge sunken, im Jänner mußten 700.000 Arbeits kräfte entlassen werden. Produktion aber bedeutet in Amerika die Macht. , So ist es gar nicht verwunderlich, daß sich Amerika und 'Rußland die Hand zum Waffenstillstand reichten. Sie beginnen das Feld zu bebauen und brauchen einander, das eine die Absatzmärkte

Denken durchzieht ein leichtes Gruseln, er- denkt an einen Pakt mit dem Teufel. Oder gilt dieses Denken nicht mehr, ist Weltanschauung veraltet? Dann ist es vielleicht so: Die erwachsenen Neffen Amerika una Rußland stehen am Krankenbett der alten Tante Europa, und welcher von beiden wünscht in Wahrheit ihre Genesung? F. Außenministerkonferenz in Paris <£s gcijt um Mr€infyeft Deutfdjlanöß Am 23. Mal traten in Paris zum ersten Male seit der gescheiterten Londoner Konferenz die Außenminister der vier

Großmächte zusam men (Emest Bevin für England, Dean Acheson für Amerika, Robert Schuman für Frankreich und Andrej Wisc'ninsky für Rußland) um das deutsche Problem zu lösen. Einen Tag vorher trafen sich die drei westmächtlichen Außen minister zu einer Besprechung und am Schluß wurde verkündet: „Die drei wissen, was sie wollen“. Daran zweifelt gewiß niemand und wir nehmen an, daß auch Wlschinsky weiß, was er will. Wenn nun alle drei den Frieden wollen, dann kann es nicht fehl gehen. Leider stellte

10
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1952/06_11_1952/VBS_1952_11_06_3_object_3144970.png
Page 3 of 12
Date: 06.11.1952
Physical description: 12
werden soll, so braucht es noch einmal geistig eine besondere innere Nähe zum Religiösen, um die Fragen der Kirche zu verstehen, ganz abgesehen von einer geschichtlichen Bildung, die einem Journalisten mit dem Auftrag für Kirchen berichterstattung unter keinen Umständen atwehen sollte. Der «Goldschatz» des Vatikans soll der zweitgrößte sein. Nur Amerika habe mehr, und England, das an dritter Stelle stehe, habe sogar dreimal weniger. Ueber den Gold schatz Rußlands weiß man nichts zu sagen. In den Veröffentlichungen

sind an und für sich 11,5 Milliarden Dollar eine geringe Summe. Die Kirche muß auch leben. Das gefiele dem Geg ner, ginge sie an Hunger und Mittellosigkeit zugrunde. Auch Jesus und die Zwölf brauch ten eine Kasse, und die Frommen, die Jesu folgten, unterstützten ihn mit ihrem Vermö gen. Amerika hat nach dem gleichen Artikel 25 Milliarden Dollar Goldschatz bei 150 Mil lionen Einwohnern. 11,5 Milliarden Dollar werden mit ungefähr 46 Milliarden Schwei zer Franken oder DM berechnet. Wir erin nern uns, daß Hitler

ist aber, daß auch der Goldschatz Italiens (450 Millionen Lire) in Amerika ist. Die Links zeitungen schlagen nun mächtig politisches Kapital daraus. Und dies unmittelbar vor den kommenden politischen Wahlen in Italien. Uebrigens soll, wie verlautet, am kommenden 7. November noch einmal die Schlußphase des berühmten Cippico-Prozesses stattfinden. Al les das sind Dinge, die man vor Augen haben muß, wenn man den Zeitpunkt und die Zwecksetzung solcher Meldungen ver stehen will. Ob sie wahr sind, das ist das Letzte

? Ja, warum bist du dann gekommen?“ „Weil ich dich und Juta wieder einmal sehen wollte, bevor —" „Na, diese Erkenntnis kommt reichlich spät. Aber es freut mich, Herbert.“ Graf Bruggstein steht auf und öffnet das Fenster, um den Rauch hiniBuszulassen. Am Fenstersims lehnend, fragt er zum Sohn herüber: „Sag mir mal, Herbert, was arbeitest du denn eigentlich?“ „loh bin Diplomingenieur im Maschinen bau und gellie nun auf fünf Jahne nach Amerika in eine Fabrik als zweiter Direk tor.“ „Ach sooo!" Der Graf bläst

Steirjhagen am Bodenfee reichlich Gelegen heit. Aber du willst nun mal naoh Amerika. Also gut. Es schadet nichts, wenn du die Welt etwas kennen lernst. Aber saig mir einmal, ist dir diese Erkenntnis zur Bes serung selbst, gekommen, oder —?" Herbert klopft umständlich die Asche seiner Zigarette in den Becher, holt ein paarmal tief Atem und sagt: „Nein, Valier. Allein hätte ich es kaum fertig gebracht. Es hat mir jemand dazu geholfen — ein Mädel — eine Dame, die ich liebe.“ „Na, siehst

11
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1958/12_06_1958/VBS_1958_06_12_2_object_3148535.png
Page 2 of 12
Date: 12.06.1958
Physical description: 12
Herzen den nicht gewählten Kan didaten, die durch ihre Einsatzbereitschaft und Mitarbeit hervorragend zur Erreichung der so erfreulioh hohen Wahlziffer und somit zu dem schönen Erfolg beigetragen haben. Der Parteiausschuß der SVP. Buodespräsident fleuß in Amerika Die Amerikareise von Bundespräsident Heuß hat die deutsch-amerikanischen Be ziehungen in einem kritischen Augenblick geklärt und- gefestigt. Die innere Unsicherheit Amerikas gegen über Europa ist gefährlich gestiegen, seitdem

in Erscheinung trat, dem es mit dem Bekenntnis zur Freiheit bit ter ernst ist, und dessen warmes Plädoyer für die Wiedervereinigung aus einem gequälten und mitleidenden Herzen demgemäß auf die Amerikaner tiefen Eindruck machte. Tage lang waren die Spalten* der amerikanischen Presse-mit-Darstellungen von dieser Reise des Bundespräsidenten durch die Vereinigten Staaten gefüllt. Die staatspolitische, um nicht zu sagen weltpolitische Bedeutung des Erfolges der Heuß-Reise nach Amerika ist darin zu sehen

, daß die amerikanische Öffentlichkeit dadurch in der Klärung ihres Deutschlandbildes be stärkt, ermutigt und bestätigt wird. In . den ersten Jahren der neugeknüpften Beziehungen zwischen Amerika und der Bun desrepublik gab es für den einfach denken den Amerikaner nur einen Namen und damit eine einzige Garantie für die Zuverlässigkeit des freien Deutschland, und das war Aden auer,.. Aber auf. die Dauer , wurde es jedem ernsten Beobachter in Washington — ob Deut scher oder Amerikaner — klar, daß die Be ziehungen

zweier großer Völker nicht auf zwei Augen stehen können. Was ursprünglich den Weg zur gegenseitigen Achtung und Part nerschaft erleichterte, mußte auf die Dauer ein Problem werden. Allmählich, aber zögernd begann Amerika sich und den deutschen Gesprächspartner zu fragen, ob die freiheitliche Ordnung in Deutschland und die Zuverlässigkeit des deut schen Partners, nicht stärker fundiert sei und auf viel mehr Menschen beruhe als auf einer noch so eindrucksvollen Persönlichkeit. Diese erste Phase wurde

an die Qüästur richten und die sem die Identitätskarte beilegen. volles Wort über George Kennan zu äußern, • dessen Gedanken Uber Disengagement er keineswegs für ganz unrealistisch hält. Was bleibt, das ist die entscheidende Tat sache, daß es dem gelehrten Staatsoberhaupt aus schwäbischem Land gelungen ist, das wahre Deutschlandbild allen Trübungen und Verdächtigungen zum Trotz in der amerika nischen Welt mit festeren Konturen und über zeugendem Inhalt zu versehen. Dr. S. Die Spiengstoffanschläge

12
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1949/14_04_1949/VBS_1949_04_14_2_object_3142954.png
Page 2 of 8
Date: 14.04.1949
Physical description: 8
Kriege. Die heutige Lage Die heutige Lage ist von der der zwei vergangenen Kriege ganz verschieden. Heute stehen sich Mächte gegenüber, die sich nicht auf Europa beschränken, ja ihre Hauptkräfte liegen nicht einmal in Europa. Es fragt sich sehr, ob die russische Macht durch die Besetzung- nur ihres europä ischen Teiles zu besiegen wäre. Schon gar nicht aber wäre Amerika durch die Beset zung Europas zu besiegen. Nun stehen sich in Rußland und Amerika zum erstenmal zwei Mächte gegenüber, deren Kräfte

. Es stehen sich also heute nur mehr zwei Mächte gegenüber, die über ausreichehde Mittel verfügen, die Welt zu organisieren: Amerika mit dem kapitalistisch-individuali stischen und Rußland mit dem bolsche wistisch-kollektivistischen System. Beide Mächte erheben Anspruch auf die Weltherr schaft. Dementsprechend hat sich rings um die ganze europäisch-asiatische Landmasse eine Kette von Berührungs- und somit auch Konfliktsgebieten gebildet, die nicht nur im diplomatischen und wirtschaftlichen Kampf

, die von dort Amerika droht, hingewiesen. Freilich bildet die unwirtliche Gegend und das ungünstige Klima starke Behinderungen, es bleibt je doch die Tatsachen bestehen, daß an dieser Stelle der amerikanische Kontinent für ein Landheer direkt zu erreichen ist. Die stra tegischen Maßnahmen in diesem Gebiet werden von beiden Seiten in ein undurch dringliches Dunkel gehüllt. Da die Insel Sachalin nach dem Zweiten Weltkrieg ganz in russische Hand gefallen ist, wäre Ruß land imstande, von dort aus die Südflanke

Regierungen geführt und der Friede schien schon sehr nahe gerückt, doch verlangen die Kommu nisten die bedingungslose Kapitulation der nationalen Regierung, welche diese aber nicht annehmen will. Die Lage in China ist aber nicht eine rein chinesische Angelegenheit, sondern schon längst eine Angelegenheit der Rivali tät zwischen Rußland und Amerika gewor den. Amerika hat sich in Ostasien eine Bar riere von Japan über die Philippinen bis Australien geschaffen, die den asiatischen Kontinent vom Pazifischen

, auch wenn Differenzen mit Moskau bestehen sollten. Der Nahe und Mittlere Osten Indien will sich in diesem Kampfe, wie Neruh vor kurzem erklärt hat, neutral halten und keinem Paktsystem anschließen. Da das T "nd nach Norden durch das auch heute noch unüberwindliche Himalaja gebirge abgeschlossen ist, weist es für die beiden Großmächte nur geringe strategische Bedeutung auf. Welche Bedeutung dem Vorderen Orient zukommt, wurde erst in der letzten Nummer des Blattes dargelegt. Amerika ist im Begriff, das Gebiet der Oel

13
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1957/08_08_1957/VBS_1957_08_08_2_object_3147989.png
Page 2 of 12
Date: 08.08.1957
Physical description: 12
, hat heute auch unsere Frage in großaufge- machten Leitartikeln aufgenommen und die Weltöffentlichkeit auf uns aufmerksam ge macht. Wir meinen da nicht nur die öster reichische Presse, sondern könnten auch von Westdeutschland, Dänemark, Frankreich, der Schweiz, Holland, England usw., ja sogar von Amerika Pressestimmen anführen. Unterdessen hat sich auch Wien interes siert und in Rom vorgesprochen. Auf eine Wiener Note hat die römische Regierung ge antwortet und zwar nicht dahin, daß Öster reich

die Erklärungen des italienischen Außenministers Pella, der von Südtirol näch Rom geeilt war, um zu den Äußerungen des Bundeskanzlers Dr. Raab und des Außen ministers Figl an anderer Stelle dieser Aus gabe offiziell Stellung zu nehmen, Auch bei allen internationalen Minderhei tenkongressen wird die, Südtiroler Frage er örtert. Mitte September wird sich' der österrei chische Außenminister Figl in Begleitung der Staatssekretäre im Außenamt, Prof. Doktor Gschnitzer und Dr. Kreisky nach Amerika begeben

reisen. Während dieser Zeit wird der Bundes präsident auch einen Staatsbesuch im Vatikan machen. Damit wird zum ersten Mal seit dem Jahre 1903, in dem Kaiser Wilhelm II. Papst Leo XIII. besuchte, wieder ein deutsches Staatsoberhaupt mit dem Papst Zusammen treffen. Der genaue Termin für den Staats besuch in Italien steht noch nicht fest. — Die Weltbank wird drei italienische Projekte zur Gewinnung der Atomenergie finanzieren. Amerika stellt Italiens Industrie 7 Tonnen Uran zur Verfügung

des Frank und in der Praxis hat sich das in einer Verteuerung der Lebensmittel und einer allgemeinen Preis steigerung ausgewirkt. Die Steuerschraube für Luxusartikel wird vom Finanzminister besonders scharf angezogen. Gaillard will die Währung auf jeden Fall halten. Die Mindest löhne sind erhöht worden. Dies würde jedoch gegen den Willen und den Plan des Finanz ministers sprechen. — Die französdsche Re gierung hat die am 25. Juli ausgerufene Re publik Tunesien offiziell anerkannt. Amerika

und diese Gespräche unter vier Augen scheinen Resultate zu zei tigen.. Die zwei Großen, Amerika und Ruß land, wollen separat über die Köpfe der an deren (England, Frankreich und die restlichen euroräischen Staaten) hinweg zu einem Re sultat gelangen. Der erste Vorschlag, den Amerika gemacht hat, besteht darin, man solle Inspektionszonen errichten, um eine Sicherheit vor Ueberrasahungsangrißflen zu haben. Die Amerikaner wollen sich offenbar den Rücken vom Norden decken und haben vorgeschlagen, die ganze Arktis

14
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1960/15_09_1960/VBS_1960_09_15_1_object_3150017.png
Page 1 of 16
Date: 15.09.1960
Physical description: 16
- Autonomie an die Prpvinz .Bozen eine befriedigende Lösung für die Frage Südtirol gefunden werden kann. Auf die Frage eines Redakteurs der Wie ner „Wochenpresse", ob man genügend Pro paganda in New York gemacht habe, ant wortete Kreisky: Man muß sich Rechenschaft über die Grenzen der Wirksamkeit der Propaganda geben. Wir müssen uns bewußt sein, daß Italien ein großer Staat ist und über viele Mittel verfügt. In Amerika leben Millionen von Italienern. Aber die Propaganda für eine politische Frage

abgewickelt wird. Wir sind nicht begeistert, wenn die UNO eine große Weltbühne für die 1 regensätze in der Außenpolitik wird. Es ist aber sicher, daß dieBe Vollversammlung vom Der sowjetische Ministerpräsident Chrusch tschow befindet sich an Bord des Dampfers „Baltlka“ unterwegs nach Amerika. Er hatte sich auf dem Flugwege von Moskau nach Königsberg begeben, wo ihn bereits seine „Getreuen“ erwarteten. Zu seiner Begrüßung waren nämlich erschienen die Parteisekretäre Ungarns, Bulgariens und Rumäniens, sowie

, die Dauer des Aufenthaltes sowie Zeit und Art der Abreise Chruschtschows zu informieren, „wedl die Sioherheitsvorkehrungen einige Zeit im Vor aus getroffen werden müssen". Die amerika nische Regierung bitte darum, daß der so wjetische Ministerpräsident in der Nähe des UNO-Haupfquartleres untengebracht werde. Ein Sprecher des Außenministeriums wies darauf hin, daß aflflsdellle Vertreter auslän discher Regierungen auch ohne Einladung der USA-Regierung nach Amerika kommen können, um an UNO-Tagungen

tetamehmen. Dies bedeute jedoch keineswegs, daß sie auch ein Anrecht darauf hüben, außerhalb des unmittelbaren UNO-Getoietes durch Amerika zu reisen. Sie müssen sich jedoch zwischen ihrem Aufenthaltsort und dem UNO-Haupt- quartier bewegen können. Der Sprecher sagte weiter, daß die Leiter der bulgarischen, tschechoslowakischen, ru mänischen und polnischen Delegationen kei nen Reisebesohränkumgen unterworfen wer den. Diese Delegationen unterflogen den glei chen Bestimmungen wie ihre ständigen UNO

-Vollversammlung nur auf der Halbinsel Manhattan, dem Herzstüok New Yorks, aufhalten darf. Es wurde er klärt, diese Beschränkung sei aus Sicherheits gründen getroffen worden. „Höchst unfreundlicher Akt" In der Sowjetnote heißt es, der amerikani sche Schritt könne nur als ein „höchst un freundlicher Akt“ betrachtet werden, der darauf abziele, die Arbeit der sowjetischen UNO-Delegation zu behindern. Der amerika nische Schritt könne außerdem nur das Ziel haben, die Internationale -Atmosphäre in einem Augenblick

15
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1962/12_04_1962/VBS_1962_04_12_6_object_3151056.png
Page 6 of 12
Date: 12.04.1962
Physical description: 12
Staatsbürgerin Alexandra Khorumj handelte. Achtzehn Agenten verhaftet Endlich, nach 18 Monaten genauester Ueberwachung — es war inzwisohen August 1981 geworden —, griff man zu. Fast zur sel ben Stunde wurden an den verschiedensten Plätzen der Erde 18 sowjetrussische Spionage- agenten verhaftet. Es handelte sioh, bis auf zwei Ausnahmen, um „Absolventen“ der so- wjetrussisdhen. Spionage-Universität .Win- niza, in Fachkreisen auch „Klein-Amerika“ genannt. Zwei der „Wlnnizaner“ arbeiteten zum Beispiel

es „Drugstores“, ein' „Cöurthouse“, eine „School“ und das- „echte“ Büro eines -Sheriffs, eine Kirche -und ein supermodernes Hotel im Stil Manhattans. Natürlich wird auf diesem Fleokchen „so wjetrussischer USA“ ausnahmlos amerika nisches Englisch-gesprochen, und-zwar der Unverfälschte Dialekt aus Uebersee," Trotzdem sind diese Menschen, die dort in strengster Abgeschlossenheit leben, keine Amerikaner, sondern waschechte Russen, a-uoh wenn sie kein Wort Russisch hören lassen, das als Umgangssprache strengstens

verboten "ist. Die Bewohner dieses „Klein-Amerika“ bei Wi-n- . nlza rekrutieren sioh meistens aus den besten Studenten der Universitäten Moskaus, und Leningrads oder kommen von den höheren Schulen der Partei und der Armee. In Win- niza werden sie dann wie Amerikaner er zogen und ausgebildet. Ganz wie in Amerika Dort dürfen sie ausschließlich amerikani sche Bücher, Zeitschriften und Zeitungen lesen — -man kennt „Time“, „Look“ und Readers Digest“ — mehrere Male in der Woche werden U-SA-Filme gezeigt

, wenn ein Amerikaner lacht. Denn auoh im Humor trennt der Eiserne Vorhang die beiden Welten... Die „Professoren“ Wlnnizas sind zum größ ten Teil Osteuropäer oder einst emigrierte Weißrussen, die in Amerika -gelebt und ge arbeitet haben. Einer der Direktoren .der „Spionage-Universität“ war für einige Zeit der Genosse Pahjusahkin, ein ehemaliger So- wjetibotschafter in Washington. - Neben den jeweils aktuellen Preisen für die amerikani schen Gebrauchsgegenstände wird den Schü lern von Winniza die Verachtung

des Wodka beigebracht, denn der waschechte Durch schnittsamerikaner trinkt immer noch Whisky pur oder mit Soda. Selbstverständ lich muß die amerikanische Geschichte und Geographie so genau beherrscht werden, daß man jederzeit an einer Diskussion teilnehmen kann, ohne als „gree'nhom“ aufzufallen. Auch' Unterrioht in „USA-Liefoe“ wird erteilt, denn der Umgang mit amerikanischen Mädohem unterscheidet sich wesentlich von sowjeti schen Flirt-Gewohnheiten. Die gängige Wäh rung in „Klein-Amerika

16
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1946/19_09_1946/VBS_1946_09_19_5_object_3140853.png
Page 5 of 8
Date: 19.09.1946
Physical description: 8
! Nein! Jetzt paß auf, Martha, was ich dir sage.' In Amerika hab ich einen Vetter, der besitzt dort eine Farm. Und ich... ich geh auch nach Amerika. Mein Vetter wird mir für die erste Zeit helfen, das ist sicher. Arbeiten • muß ich hier wie drüben, nur: drüben ver diene ich mehr und kann ich es zu etwas bringen. In ein paar Jahren hol ich dich nach, Martha, dann... ja, dann hat allos einen Sinn.“ Der Michl redolo noch lauge in dieser Art. Ganz hitzig wurde er dabei. So kam es. daß er nicht bemerkte

Ruf. Unter großer Beteiligung wurde er am 9. ds. zur letzten Ruhe gebettet. Um ihn trauern die Oattln, und sechs Kinder. Wir wer den ihm stets ein ehrendes Andenken bewah ren! — In letzter Zeit sind zwei Soldaten heim gekehrt, Blasius Steiner aus Amerika und Walter Wallnöfer aus Laterina. Steiner hat insgesamt elf Jahre den Soldatenrock getragen. 1932 rückte, er erstmals ein, später machte er den abessinischen Krieg mit und seit 1940 diente er bei der deutschen Wehrmacht, als deren Angehöriger

schenkte, von denen de r jüngere bereits 1918 starb. Gott gebe der musterhaften Bete rin und Sorgerin nun den ewigen Lohn. — Seit 1918 dürften hier }n der Pfarrgemeinde „Also, es bleibt dabei! Morgen schreibe ich meinem Vetter nach Amerika“, sagte er noch einmal mit Nachdruck, als sie sich trennten. Er schrieb. aber „morgen“ nicht, auch nicht am nächsten Tag, weil plötzlich viel Arbeit angefallen war. So verschob der Michl seinen Brief auf den Sonntag. „Was hast du heut, Mädel?“ hatte die Mutter

, es ist doch am besten ihr hei ratet Ich bin wirklich schon zu alt, um sel ber noch alles zu machen. Ist auch hoch an der Zeit, daß etwas Junges in mein Haus kommt.“ „Basl!“ jubelte das Mädchen. „Ist schon gut. Geh nur, hol deinen Michl...“ So kam es, daß eine Woche später die Martha zum Michl sagte: „Du, ich fahr mit dir nach Amerika.“ „Ich hab noch gar nicht geschrieben“, murrte er. „Du hast noch gar nioht geschrieben?! — Aber ich! Und Antwrot hab ich anch sohon. Ja, da schauBt du! Wir können hent noch 1 fahren

.“ Der Michl lachte dumm, dann tippte er, an die Stirne. „Nicht verrückt! Ganz gescheit!“ lachte das Mädchen. „Komm nur, pack deine Sa chen. Uebrigens — Amerika ist nicht so weit weg, wie du meinst...“ Und nun erzählte sie alles. „Marthai“ schrie der Michl, „Martha, dtf hist ein ... Teufelsmädel, hStt’ ich bald ge-.j sagt — aber du bist ein Engel — das bist 1 du!“ Und dann fuhren sie nach Amerika. Karl Ruef (Aus dem „Votksbote“, Innsbruck)'

17
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1948/03_06_1948/VBS_1948_06_03_2_object_3142225.png
Page 2 of 8
Date: 03.06.1948
Physical description: 8
. Dann besteht aber auch die Gefahr, daß hier der Funke auffliegen könnte, mit dem, nach einem oft gebrauchton Bild, das Pulverfaß der Weltgegensätze zu einer neuen kriegerischen Explosion gebracht wird, und io dieser Richtung ist es wieder bedenklich, daß sich da ein Riß zwischen Großbritannien und Amerika aufgetan hat. Amerika bat nach verschiedenen Schwankungen in seiner Palästinapolitik sich beeilt, den selbstän digen Staat „Israel“, den die Juden nach dem 15. Mai aufgestellt und ausgerufen ftun6fdjau

werden um das Analphabetentum zu be kämpfen- Auch soziale Reformen und beson ders die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit hat die Regierung auf ihr Programm ge haben, anzuerkennen, und dasselbe war von Seite Rußlands der Fall. Dies bat merkwür digerweise bei den arabischen Staaten eine starke Empörung gegen Amerika, aber viel weniger gegen Rußland ausgelöst und es ist daher sebT wohl möglich, daß Rußland, das ja mehr oder weniger offen nach der Herr schaft über Vorderasien und seine Petro leumfelder strebt, unter der Decke

ein dop peltes Spiel treibt, und vor allem einerseits Amerika und die arabischon Staaten, ander seits Amerika und Großbritannien zu ent zweien trachtet, da letzteres es nicht für klug hält, schnell entscheidende Schritte zu tun und voreilig zugunsten oiner Seile Stellung zu nehmen. Es scheint allerdings, daß Ame rika und Großbritannien eiusohon, daß sie im Interesse ihrer Gesamlpolitik sich nicht über die Palästinafrago entzwoion dürfen, aber ob es ihnen gelingen wird, eine Lö sung zu finden

Opposition machte sieb durch Stimmenthaltung und Abgabe von unausgofüllten und ungültigen Wki ketteln bemerkbar, deren Gesamtzahl 1,574 776, als rund ein Fünftel der Wahl berechtigten betrug. *** Vereinigte Staaten. Amerika wird im Laufe des heurigen Jahres 6% Milliarden Dollar für Rüstungen ausgeben. — Die Stärke des Landheores soll dadurch auf 1,234.500 Mann erhöht werden- Dem gegenüber beträgt die Stärke der Sowjet armee rund 4 Millionen Mann. Der Vor sprung Rußlands soll durch die amerika nische

18
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1949/07_04_1949/VBS_1949_04_07_2_object_3142938.png
Page 2 of 8
Date: 07.04.1949
Physical description: 8
Öic ilnfergdcfyming des TWantityaftee Im Weißen Hause in Washington er- öffnete am Montag, 4. April, der amerika nische Außenminister Dean Acheson die feierliche Zeremonie der Unterzeichnung des Atlantik-Paktes mit den inhaltsschwe ren Worten: «Wir sind zusammengekom men, um einen feierlichen Akt zu vollzie hen. Für jene, die den Frieden suchen, ist der Vertrag ein Wegweiser zur Zuflucht und Stärke und eine allzeit bereite Hilfe in der Not. Für jene, die sich auf den Weg der Agression begeben

, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Por tugal, Vereinigte Staaten von Amerika. In einer Rede sagte der Präsident Tru man feierlich: «Wir und die anderen Län der haben gehofft, mit den Vereinten Na tionen eine internationale Macht zur Wah rung des Friedens in der ganzen Welt er richten zu können.» Ohne die Sowjetunion zu nennen fuhr Truman fort: «Unsere Be mühungen, diese Macht zu schaffen, wur den von einer der Großmächte behindert

nicht mehr das Zentrum der Politik, wenn es auch manchmal so schei nen möchte, es Ist längst zum Vorfeld der zwei rivalisierenden Großmächte Amerika und Rußland geworden. Es ist vor allem der Schlüssel zu jenem wichtigen Durchgang, der durch das Mittelmeer nach, dem Osten führt. Im Nähen Osten aber treffen die eigentlichen Interessen dieser beiden Gegner aufeinander, denn die Beherrschung dieses Gebietes be deutet die Weltherrschaft. Die Gebiete von Iran (= Persien), Irak und Arabien besitzen

Orients ist äußerst aktuell, denn der gesamte Grundbesitz ist bis über 90 Prozent in der Hand weniger Großgrundbe sitzer vereinigt, während die große Masse der Bevölkerung in sehr ärmlichen Verhältnissen lebt. Diesen Umstand benützt auch die Pro paganda Rußlands und gewinnt natürlich in den ärmeren Schichten viele Anhänge:. Um ihr das Wasser abzugraben, sucht nun Amerika in der oben beschriebenen Weise feste Regierungen zu stützen, die Reformen durchführen, damit den Kommunismus aus schalten

und gleichzeitig, da sie selber der Mittel entbehren, in finanzielle Abhängigkeit von Amerika geraten. ... unb "Pfund So gelingt es den Amerikaner aber auch, den ihre Stellung im Nahen Osten bedrohen den Konflikt zwischen Arabern und Juden beizulegen. England wollte sich auf die Ara ber stützen, die Juden seinen Interessen opfern und mit Hilfe der Araber einen Block gegen Rußland schaffen. Sobald aber die Engländer den Arabern die ersten schweren Waffen lie ferten, sandte Amerika großzügige Unter stützungen

19
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1993/04_02_1993/VBS_1993_02_04_12_object_3143067.png
Page 12 of 16
Date: 04.02.1993
Physical description: 16
Ziele. Er wollte eine geistige Erneuerung bewirken, und da zu sollte ihm vor allem die Dichtung dienen. Mit einer un bändigen Ungeduld schickte er sich an, die Grundlagen für ei- > ne künstlerische und intellek tuelle Renaissance zu legen. Sein Vaterland Amerika sah Pound auf künstlerischem und allgemein kulturellem Gebiet im Rückstand gegenüber Euro pa. Dieses Defizit galt es abzu bauen. Und Pound war fest da von überzeugt, daß das nötige geistige Potential vorhanden sei. Man mußte die Amerikaner

nur für die großen europäi schen Vorbilder interessieren und sie ihnen nahebringen. Es klingt wie ein Programm, wenn Pound einer frühen Schrift über sein Heimatland Amerika einen lateinischen Ti tel gibt: „Patria mia“ (1912) ent hält viel Grundsätzliches über seine Auffassung von der not wendigen, aber auch mögli chen kulturellen Renaissance Amerikas durch den Rückgriff auf europäische Quellen. Da Pounds Werke fast alle in Europa entstanden sind — in London, Paris, Venedig, Rapal-' lo und in Südtirol —, übte

und englische Literatur, und sehr früh schon versuchte er sich in eigenen Dichtungen. Nach einer kurzen Lehrtätig keit — sein bohemienhafter Le benswandel gab in den purita nischen Universitätskreisen Anlaß zu Ärgernis — verließ der junge Laureatus mit leich tem Gepäck und wenig Geld in ■ der Tasche im Februar 1908 Amerika und fuhr wieder nach Europa. Im Gepäck hatte er auch das Manuskript einer Ge dichtesammlung. Von Gibral tar, wo er landete, reiste er wei ter nach Venedig, wo er auf ei gene Kosten

der „üsura“, des Wuchers, auszumerzen. Die üsura, der Wucher, wurden für Pound zu einem Schlüsselbe griff. Ihrer Bekämpfung wid mete er von nun an seinen gan zen Einsatz (vergl. Eva Hesse: E. Pound „üsura Cantos XLV und LI“, Zürich 1985). Als sich in Europa die Gefahr des Krie ges immer deutlicher abzeich nete, reiste Pound 1939 nach Amerika in der Hoffnung, er könne den Krieg zwischen sei ner Geburtsheimat Amerika und seiner Wahlheimat Italien abwenden. Vor allem hofft er, den US-Präsidenten F. D. Roo

, der der Mensch leicht erliegt. Mussoli ni wurde nach seinem Macht antritt auch von zahlreichen ausländischen Politikern als der Mann begrüßt, der in Ita lien für Ordnung sorgte. Bei Ezra Pound spielten mehrere Gründe mit. Da war einmal die Enttäuschung über sein Vaterland Amerika, wo er Kulturlosigkeit und Verfall der politischen Moral feststellte. Dazu kam seine große Liebe zu Italien, dem Land Dantes, Ca- valcantis und der unvergleich lichen Kulturleistungen in der Bildenden Kunst. Pound

20
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1982/10_06_1982/VBS_1982_06_10_1_object_3123384.png
Page 1 of 16
Date: 10.06.1982
Physical description: 16
zusammenarbeitende christliche Miliz führt. Die Israelis begründen ihre Blitz aktion damit, daß endlich einmal Schluß gemacht werden müsse mit den ständi gen Feuerüberfällen der palästinensi schen Guerillas auf die israelischen Nordprovinzen. Vor zwei Jahren hatte der amerika nische Unterhändler zwischen den Israe lis und den Palästinensern einen Waf fenstillstand zustande gebracht. Die Pa lästinenser haben diese Zeit aber nur dazu benützt, ihre Stellungen auszu bauen und sich schwere Waffen zu be schaffen

. Im Südlibanön gibt es keilte libanesische Staatsgewalt. Dort herrsch ten in den letzten zwei Jahren nur das Recht und die Willkür der Palästinensi schen Befreiungsorganisation (PLO). Die alteingesessene Bevölkerung muß - die Folgen dieses Krieges tragen. > In Jerusalem sind sich alle Parteien und Gruppierungen einig, daß man den Palästinensern im Südlibanön einmal (Fortsetzung auf Seite 2, Spalte 2) Besuch aus Amerika Der 40. Präsident der Vereinigten .Staaten, Ronald Reagan, kam auf Be such nach Europa

, der Al SEITE EIS Zugverkehr Pustertal Österreich das Vaterland Für Autonomie viel erreicht Die schwarzen Schafe ten Welt die Furcht vor einem kriegslüsternen Amerika zu nehmen. Er warb schon lange vor seinem Be such für ein neues Amerika-Bild. Vor drei Wochen verkündete er in der Universität von Euroca im Staa te Illinois, auf welcher er den Dok torhut erworben hatte, zum Entset zen mancher Wirtschaftskapitäne im Finanzzentrum von Wallstreet, er sei zu Abrüstungsverhandlungen mit der russischen Regierung

sollte auch seine Feststellung werden, daß man mit den Sowjets nur verhandeln werde, wenn sie zuerst „ein Wohlverhaltens zeugnis“ in Polen und Afghanistan oblegen. ■In seiner . letzten Stellungnahme vor der Presse vor der Europareise betonte Reagan, daß Amerika „kei nen Krieg irgendwelcher Ordnung" wolle. Er stellte sich den Europäern vor als Mann des Friedens, der Ab rüstung und der internationalen Ver ständigung. Er kam mit einem gera dezu missionarischem Eifer und viel Vertrauen auch auf seine persönli che

21