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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 02.04.1884
Physical description: 8
Charakter dieses verdienten Priesters der Diitzese Brixen zu schildern. Pfarrer Weber war eine ganz selbststän dige Natur,, ausgerüstet mit scharfem Verstände,) gepaart mit kindlich frommen Herzen. Sein ernster scharfer Blick, so imponirend er auch war, verscheute keineswegs das Zutrauen seiner Seelsorgskinder, im Gegentheile entdeckte sich gleich beim ersten Worte mit ihm sein tieffühlendes Gemüth, bereit zu rathen und zu helfen, wie und wo immer nur möglich. Weber war ausge stattet

mit einem seltenen Kunstsinne, nicht so sehr nach theoretischer, als dielmehr praktische^ Seite hin. Nach dem er an mehreren Orten als Kooperator gewirkt, zuletzt in der Pfarre St. Johann in Ahrn, bezog er die abgelegene Kuratie-Seelsorge Prettau im selben Thale im Jahre 1847-1857, von dort übersiedelte er in die Kuratie Terenten, woselbst er bis zum Jahre 1867 wirkte, erhielt dann die Pfarre St. Iohann in Ahrn, welche er gerade vor 20 Jahren als Koo perator verlassen hatte. ''Das Wirken des Pfarrers Weber

dem Pfarrer Weber. Durch eigene Beiträge — der Hochaltar wurde durch hochsinnige Spenden des Baron Sternbach v. Bruneck sel. bestritten — ermöglichte Weber der armen Gemeinde Prettau die Herstellung des Gotteshauses in würdiger Weise, und das zu einer Zeit, in welcher Restaurirun- gen von Kirchen im Bisthume Brixen erst den leisen Anfang nahmen - in eine Zeit, wo' häufig schwankend und planlos ans Werk gegangen wurde. Weber über wand in seiner künstlerisch praktischen Richtung alle Klippen des Irrthums

wegen - Priestermangel nicht besetzt wurde. - Es gab für. Pfarrer Weber Arbeit in Hülle und Fülle; Weber arbeitete gern und unverdrossen. Wer die schöne Pfarrkirche von St. Johann gesehen, wird die Ueberzeugung mitgenommen haben, daß hier in der That ein Pfarrer waltet, der das rillt xi ä eo- r«m l!omu3 tuae sich zur Lebensaufgabe gemacht, und vollends in praktischer Bethätigung ersichtlich gemacht. An und für sich trafen schon beim Baue dieses Gottes hauses (in der letzten Hälfte des vorigen

Jahrhunderts) sehr glückliche Umstände zusammen;. erbaut vom kunst sinnigen, thatkräftigen Pfarrer Wierer, ausgemalt — Plafond und Altarbilder.— von Schöpf, die Altäre von Santner, einfach, stylgerecht und würdig,, reprä- sentirt das Gotteshaus von St. Johann eine der schön sten Landkirchen im neu italienischen Style. Pfarrer Weber ließ es sich recht sehr' angelegen sein, auch die innere Ausschmückung dem Style und den kirchlichen Vorschriften entsprechend zu . ergänzen, fortzusetzen und zu erneuern

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 10.07.1907
Physical description: 8
die feierliche Enthüllung der vom hiesigen Bildhauer Josef Moser erstellten Marmorbüste des als Stadtpfarrer von Frank furt a. M. verstorbenen Tiroler Schriftstellers Beda Weber statt. Die Festrede hielt Museumsvereins- Vorstand Dr. Jnnerhofer, dessen Bemühungen haupt sächlich das Zustandekommen des ^Denkmals zu danken ist. Der einfache Sockel zeigt den Namen Beda Weber in Goldlettern. Kurvorsteher Dr. Huber übernahm das Denkmal namens der Kurvorstehung. Von auswärts, besonders von Innsbruck und Lienz

, waren Zustimmungsschreiben und Telegramme einge troffen. Die einfache, aber erhebende Feier wurde durch Gesangs- und Musikvorträge, arrangiert vom Chordirektor Franz X. Gruber, verschönt. — Beda Weber wurde am 26. Oktober 1798 als Sohn eines Landmannes geboren und erlernte das Schuster handwerk, welches er drei Jahre lang betrieb, woraus er ans Gymnasium in Bozen ging, wo er seinen Unterhalt hauptsächlich als Hauslehrer ver- diente. Im Herbste 1818 bezog Beda Weber die Hochschule zu Innsbruck. 1820 trat er mit Pius

Zingerle in das Marienberger Benediktinerstift, das ihn ein Jahr darauf wieder an die Universität nach Innsbruck und 1823 an die bischöfliche Lehranstalt nach Brixen sandte. Im September 1824 wurde Weber dort zum Priester geweiht und studierte hieraus an der bischöflichen Lehranstalt in Trient. 1825 begann Beda Weber seine seelsorgliche Tätig keit als Kaplan in Burgeis (Obervinschgau) und wurde nach dreizehn Monaten als Gymnasiallehrer nach Meran berufen. Nach dreizehnjähriger Lehr- tätigkeit ging

Weber als Kaplan nach Passeier, um nach zwei Jahren wieder als Professor nach Meran zurückzukehren. Hier schrieb er „Das Land Tirol', „Das Tal Passeier' u. a., die seinen Ruhm be gründeten und seine Ernennung zum Mitglied? der kaiserlichen Akademie in Wien und der könig lichen Akademie in München zur Folge Hatten,, ebenso 1848 seine Wahl in die Nationalversamm lung in Frankfurt. Dort wurde er katholischer Stadtpfarrer, der er bis zu seinem Tode am 28. Februar 1858 blieb. Die Geschichte des neuen

Denkmals ist nicht uninteressant. Nachdem die Kunde vom Tode Beda Webers 1858 nach Meran gekommen, erließen zwei begeisterte Schüler und Verehrer desselben, der langjährige Meraner Bürger meister Joses Haller und Dr. Jgnaz Zingerle in Innsbruck, einen Aufruf an die Bewohner Merans, in welchem sie zur Errichtung eines Denkmals für Beda Weber aufforderten. Die folgenden Kriegsjahre vereitelten jedoch den Plan. Im Jahre 1903 ver öffentlichte Professor Dc. Josef Wackernell in Inns- brück eine ausführliche

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Volksblatt
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Page 10 of 12
Date: 17.02.1877
Physical description: 12
, den sie leider nach wenigen Jahren verlor. Mein Bruder und ich mehrten ihre Sorgen. Sich und ihre Kinder ehrlich durch die Welt zu bringen, war ihre Aufgabe; von früh bis spät war sie thätig, als Arbeiterin, als Wäscherin,—nichts war ihr zuviel. . Sie hat diese Auf gabe gelöst, wie, das weiß die Mutter allein.' Otto Weber hatte stumm, finster zu Boden blickend, auf die Erzählung der Schwester gehorcht; was sie berichtet, war ihm bekannt; jetzt blickte er auf. - „Den Namen jenes jüdischen Seelenverkäufers

mit schnellen Schritten das Zimmer; sie war doppelt schön in ihrem Zorne; ans ihren Augen leuchtete ein unheimliches Feuer uud gleich der verkörperten Rachegöttm erschien sie,den Männern. - „Was willst Du thun?' fragte ihr Bruder. Jenny lachte bitter. „Den Schurken an mich fesseln; jeden Heller, um den er nnfere Mütter verkaufte, mit Goldstücken aufwiegen — und dann ihn vernichten!' 7— — 7 Es war an» Morgen des folgenden Tages. Weber war Buchhalter in einer Maschinenfabrik, konnte jedoch das Bureau

das Gemach. „Endlich finden wir Sie,' sagte der Vater, dem jungen Manne herz lich die Hand entgegenstreckend, „um Ihnen Dank, tiefgefühlten Dank av- zustatten für —' „Lassen Sie es gut. sein,' unterbrach ihn Weber, „ich freue mich, Fräulein, daß das unfreiwillige Bad ohne weitere Folgen für Sie geblieben.' Albertine legte ihre Rechte in die Hand ihres Retters. „Ihnen danke ich mem Leben', sagte sie, gestatten Sie mir wenigstens, meinem Danke Ausdruck zu geben.' . > > „Aber für Sie scheint das kalte Bad

nicht ohne Folgen geblieben zu sein,' sagte Herr Hensen, auf die Medicinflasche dentmd, die aus dem Tische stand. „Fühlen Sie sich unwohl?' - - ' ^ ' „Die kleine Unpäßlichkeit ist nicht von Bedeutung, mein Herr. Morgen werde ich das Zimmer wieder verlassen können.' Des jungen Mädchens treu-blaue Augen ruhten mit innigem Ausdruck aus den Zügen des Mannes, der sein Leben sür sie gewagt und 'sie den Fluthen entrissen hatte. Weber fühlte- sich 'M: diesem 'Blicke voll Dank barkeit nnd Wärme eigenartig berührt

; in ein so unschuldvolles, reines Mädchenauge, das so voll und klar die Schönheit einer unentweihten Seele abspiegelte, hatte er noch nie geblickt, und mit einem. Ausdrucke, der mehr besagte, als Worte es vermocht hätten, hatte noch 7ein . Mädchenauge ans ihm geruht. Er wollte den Dank kurz und — wie es/einmal in seiner Art lag — schroff abweisen; er vermochte es nicht, er fühlte sich befangen und zugleich that es ihm wohl, daß dieser Mund ihm gedankt, daß diese Hand in seiner Rechten geruht. Weber

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Volksblatt
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Page 10 of 12
Date: 05.05.1877
Physical description: 12
Ivie einen alten Mantel ab; aber studiren Sie die Sache, fragen Sie die untrügliche Geschichte, deren blutige Blätter Ihnen Antwort geben werden, und dann entscheiden Sie sich. Seien Sie versichert, daß Sie jederzeit in dem Geschäfte meines Vaters willkommene Aufnahme finden, daß er sich glücklich schätzen wird, Ihnen einen angenehmen Posten zu übertragen.' Weber hatte die Stirn in die Handfläche gestützt und blickte sinnend vor sich hin ; er entgegnete nichts, — aber seltsam, der Redacteur

der Abgrund voll Blut und chaotischem Durcheinander war? Und der Bruder Albertine's bot ihm eine Stelle in dem Geschäfte des Hauses an; hatte er dadurch nicht Gelegenheit, der jungen Dame näher Hu treten, sie täglich zu sehen . . . und . . . . ... . Nein! Die Versuchung war zwar verlockend, allein er wollte ihr nicht unterliegen, er wollte stark sein! Weshalb bot das Haus Hensen ihm eine Stelle an? Weil es sich ihm verpflichtet glaubte; aber Weber. wollte ja keinen Lohn für eine That

derselben nicht fremd waren, denn Herz und Gerstenberg ließen sich mit der unbefangensten Miene in der Nähe ihrer Gegner nieder; um so besser aber kannten Hensen und Weber die Neuangekommenen. ^ . Weber's Adern schwollen, und eine lebhafte Nöthe färbte seine Wan gen so tief, daß die Sommersprossen fast verschwanden und sein röthlicher Bart nur die Fortsetzung, der Blutwelle zu sein schien, die ihm Plötzlich in's Gesicht gestiegen. Zum ersten Male sah er sich unmittelbar dem Manne gegenüber, den zu hassen

er doppelte Ursache zu haben glaubte; Herz war nicht nur der Capitalist und Blutsauger, den er als Social- democrat bekämpfte, sondern auch der Schurke, der seine Mutter verkauft hatte. Er hätte dem Manne, der ahnungslos mit seiner schweren, goldenen Uhrkette spielte und den gefährlichen Gegner kaum eines Blickes würdigte, an den Hals springen und ihn erwürgen mögen; aber Weber faßte sich; er wollte die Ausführung des Racheplanes, der ihm gut schien, seiner Schwester Jenny überlassen und durch Hitze

und Voreiligkeit nicht unbe sonnen in den Gang der Dinge eingreifen; aber die Gelegenheit schien ihm doch zu günstig, als daß er sich die Genugthuung hätte versagen sollen, dem Wucherer die volle und nackte Wahrheit zu sagen. . . Hensen wollte sich erheben und das Lokal verlassen, da er nicht mit Leuten an einem Tische sitzen mochte,, die er verachten mußte. Weber hielt ihn zurück. „Herr Doctor, ich bitte Sie,' flüsterte er, „bleiben Sie mir zu Liebe noch eine Weile; es ist zwar auch meine Art nicht, gewisse

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 31.01.1923
Physical description: 8
, da die militäri sche Lage unhaltbar geworden ist, Italien einen Waffenstillstand anzutragen.' Die Mitglieder der Waffenstillstandskommission waren: General Vik tor Weber, der einst mit dem König von Montene gro wegen des Waffenstillstandes verhandelt hatte, Oberst Karl Schneller, in den ersten Kriegsjahren der Chef der italienischen Abteilung im Generalstab, Oberstleutnant Viktor Freiherr v. Seiler, vor Kriegsausbruch Militärattache? in Rom,einGeneral- stabshanptmann Kamills Nuggiera und endlich

ein ungarischer Oberst v. Nyeklieghi, der sich im Augen blick mehr um die Vorgänge in der ungarischen Hauptstadt, als um das Schicksal der Armee be kümmerte. Außerdem als Marinesachverständige der Fregattenkapitän Prinz Liechtenstein, ehemaliger Marineattachee in Italien, und Korvettenkapitän Zwierkowski, ein Pole. General Weber verstand nicht Italienisch. Von Fahnenträger und Trom peter begleitet, überschritt der Generalstabshaupt mann Nuggiera am 29. Oktober um 5 Uhr morgens die österreichisch-italienischen

zu schließen wäre.' Eine schriftliche Wiederholung des Verlangens wurde am nächsten Morgen durch Fernsprecher be antwortet, auch sie lautete, daß das Ersuchen durch ^ den G. d. I. Weber selbst erfolgen müsse, und fer ner, daß die Antwort durch den beglaubigten Vertre ter des Oberkommandos des österreichisch-ungari schen Heeres authentifiziert werde. Hauptmann Nuggiera kehrte zu den Mitgliedern der Kommission zurück. Die Kommission hatte indessen ihre Zeit mit der Konzipierung der Reden verbracht

, die sie vor dem Gegner halten wollte, immer dabei von den unruhigen Anfragen des Armeeoberkommandos Nach der Antwort des Hauptmanns gestört. Als man nichts Neues hörte, befahl am Vormittag des 30. Oktober der Kaiser, daß die gesamte Kommission die Linien zu überschreiten habe. Um 1 Uhr war der Hauptmann zurück. Nunmehr entschloß sich General Weber, selbst als Parlamentär zu den Ita lienern zu gehen, als Fahnenträger, die sich abwech selnd ablösten, standen ihm Oberst Schneller und Oberstleutnant Seiler zur Seite

an. Sie zählte sieben Köpfe, soviel wie die Abordnung des Generals Weber. Sie über reichte den Österreichern die Waffenstillstandsbedin gungen, und der Generalleutnant Pietro Padoglio, Eroberer von Görz, fügte hinzu, daß die Bedingun gen anzunehmen oder abzulehnen seien. Ver handlungen seien ausgeschlossen. Die Mitglieder der Kommission lasen das Schrift stück und hielten die Annähme der Bedingungen für unmöglich. Generaloberst Schneller wurde nach Trient geschickt, um mit dem Armeeoberkommando zu sprechen

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Volksblatt
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Page 8 of 10
Date: 16.06.1877
Physical description: 10
telbar vor ren Augen wankte und zusammenbrach, . . . dann waren die Soldaten über den Gestürzten hinweggestürmt. Ein jäher Aufschrei zitterte über ihre Lippen ^sie verließ das Fenster, eilte die Treppe hinab und betrat die Straße. „Tragt imsen 'Mann in's Haus,' sagte sie zu zwei Arbeitern der Fabrik. Sie deutete auf Weber, der anscheinend leblos auf dem breiten Asphalt-Trottoir vor dem Hensen'- schen Wohnhause lag. Verwundert gehorchten die Männer; sie luden den Körper auf ihre Arme und trugen

ihn auf Geheiß Albertine's in die Wohnstube. - - H - „Was soll das heißen, Tiuchen?' fragte ihr Vater, der nicht wenig erstaunt war, da'tz .seine Tochter es gewagt hatte, in diesem' kritischen Augenblicke die Straße zu betreten und einen Verwundeten in's Haus bringen zu lassen. „Vater, — er ist's, der Mann, der mich vom-Tode rettete, — jetzt müssen wir ihn retten; laß schnell einen Arzt kommen.' ' ^ > - „Weber? Großer Gott, wie seltsam! Ja, er ist's . . . Das war brav von Dir, Tiuchen.' ^ ' Auch ihr Bruder

Hensen, „retten Sie diesen Mann, wenn Rettung möglich ist! Diese Hand hier hat meine Tochter aus dem Wasser gezogen.' Die Untersuchung ergab, daß die Kugel unter den Rippen her in den Leib gedrungen war; sie hatte eine dicke, goldene Uhr, welche Weber in der linken Westentasche getragen, durchbohrt. . > „Die Uhr, Vater,' rief Albertine, „die Du ihm geschenkt!' „Diese Uhr,' versetzte der Arzt, „hat die Kraft der Kugel gebrochen; sonst würde sie bei der kurzen Entfernung den Körper durchschlagen

und . den augenblicklichen Tod herbeigeführt haben.' „Wunderbar sind Gottes Wege!' sagte das Mädchen, die zerschmet terte Uhr betrachtend. „Doctor, können Sie das Leben des Mannes retten?' - . „Ich hoffe es, Fräulein; bei der nöthigen Pflege —' . „Diese werde ich selbst übernehmen,' unterbrach ihn Albertine lebhaft und ihr Vater nickte ihr zu. „Weber soll in meinem Hause bis zu seiner Geyesnng wie ein Sohn gehalten sein,' sagte er. Als die Sonde dcs Arztes die Kugel aus dem Körper schnitt, stöhnte Weber tief

auf . . . - 20. Eine Begegnung. Der Wagen des Commerzienrathes Herz hielt vor dem Hause der- Schauspielerin Jenny Weber. Der dicke Herr schmunzelte vergnügt, als er die Treppe erstieg und bald, darauf von der schönen und vielbewunderten Künstlerin empfangen wurde. Die Zimmer, welche Jenny bewohnte, waren höchst elegant und mit allem nur denkbaren Comfort ausgestattet. Dicke Teppiche bedeckten den Fußboden und Sammettapeten die Wände; an diesen wechselten schöne Oelgemälde in breiten Goldrahmen mit Alabastervasen

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 22.12.1886
Physical description: 8
Italien unerträglich zu machen; denn seit jener Versammlung heulen durch ganz Italien die Schlacht rufe: „Das Papstthum ist das Krebsübel Italiens'. Feuilleton. Karl Maria von Weber. Ein paar Worte der Erinnerung zu dessen lOOjähr. Geburtstage. (Schluß.) Nebenbei entwickelte Weber eine lehaste schrift stellerische Thätigkeit, namentlichst ästhetische und kritische Aufsätze erschienen in verschiedenen Zeitschristen. Auch an einem Romane „Künstlers Erdenwallen' arbeitete er, der jedoch unvollendet blieb

Hausfrau, eine gute Mutter und feinfüh lende Theilnehmerin an allen Arbeiten ihres ManneS wurde. Um sich würdig auf diesen wichtigen Schritt vorzubereiten, hatten beide Tags vorher die hl. Kom munion empfangen. Am Abende der Hochzeit schrieb Weber in sein Tagebuch: „Gott segne den Bund, der meine geliebte Lina zu meiner treuen Gefährtin macht und gebe mir Kraft und Fähigkeit, sie so glücklich und froh zu machen, als mein Herz es innig wünscht. Er leite mich im Thun und Lassen nach seiner Gnade

!' In dieser Zeit komponirte Weber die bekannte „Jubel- ouverture', mehrere Quartette und Lieder, die leichtbeschwingte „Ausforderung zum Tanz', die Läur-Polonaise, und am 13. Mai 1820 war der Freischütz vollendet, welchem Weber nur wenige Monate später die ebenso originelle als reizende Musik zu „Preziosa' folgen ließ. Am 14. März 1821 wurde „Preziosa' in Berlin zuerst und mit ungeheurem Beifall aufgeführt und am 18. Juni endlich der „Fre.i- schütz' zum Jahrestage der Schlacht von Bellealliance

. Die Begeisterung, der Beifall für das Werk kannte keine Gränzen; tiefbewegt schrieb Weber noch Abends in sein Tagebuch: «Soli veo gloria«, (Gott allein die Ehre!) Im Flug eroberte sich diese herrliche Oper alle Bühnen Deutschlands und fand selbst in Paris, London, Petersburg, Stockhslm, Rom, in Amerika den glänzend sten Beifall. Dem Freischütz folgte in Wien am 25. Okt. 1823 die erste Aufführung der Oper „Euryauthe', ein Werk von ungemein hohem Kunstwerthe, aber nicht so populär und faßlich, auch im Baue

und in der Aus stattung nicht von so allgemein packender Wirkung wie der Freischütz. Weber selbst schätzte sie viel höher, als den Freischütz, verhehlte sich aber nicht, daß sie keine so zündende Wirkung machen werde. „Der verdammte Freischütz wird seiner Schwester Euryanthe schweres Spiel machen'! äußerte er, doch faßte er Muth und schrieb seiner Frau vor der Aufführung: „Ich bau' auf Gott und meine Euryanthe.' Der Erfolg war glänzend

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 26.04.1899
Physical description: 10
man der Produltko- Genossenschast ^der Waldviertler Hausweber eine Sub vention von 80.000 fl. gewähre, hat von Seite einiger liberaler Redner einen Widerstand gesunden, der so recht die. alteingesessene Abneigung deS Liberalismus gdgen den kleinen Mann beweist, und der deshalb von weiteren Kreisen gewürdigt zu werden verdient. Es kommt den christlichsocialen Abgeordneten Dr. Gessmann, Steiner und Axmann das Verdienst zu, die Organisation der Waldviertler Weber unternommen zu haben, um jener unbeschreiblichen

wirtschaftlichen Noth in einem ganzen Landestheile Niederösterreichs abzuhelfen. Unter den ärmlichsten Daseinsbedingungen: bei wöchentlich 1 fl. 80kr. bis3fl. Lohn, einer zwölf- bis sechszehnstündigen Arbeitszeit, bei der gewöhnlichen Nahrung von Kartoffeln und Ziegenmilch und den ekndsten Wohnungsverhält- nissen fristen 12.0W Weber des Waldviertels ihr Leben, von dessen schauerlicher Noth sich die liberalen Herren in den Palasten der Großstadt sicherlich keine Bor« stellung

machen. — Die von den Christlichsocialen ge gründete Productivgenossenschaft der Weber soll nun diese Hausindustrie durch eine geregelte Produktion, durch Ermöglichung von technischen Verbesserungen der Waare, durch Beschaffung von Maschinen und durch eine handelsmäßige Pflege des Absatzgebietes stärken. Es ist unglaublich: für diese Action fanden sich Gegner. Dieselben haben aber mit ihren Argumenten yie ganze Volksfeindlichkeit ihrer Partei unverhüllt dargethan. DaS muss constatiert werden. Der Vertreter der Wiener Handelskammer

scheinen es gar nicht^M^ Märten zu können, dass die Lohnsklaverei der FaW^sür die Waldviertler Weber etabliert wird. — Für jeden Kenner der Verhältnisse stehen die Aussichten der Wald viertler Weber aber so: Der Consum ist in einer ganzen Reihe von Produkten auf die solidere Handarbeit angewiesen, so dass hier ein Absatzgebiet existiert, das bei geschickter Pflege der Pröduktivgenossenschast gesichert ist; die Hausweberei ist aber auch in vielen anderen Produkten den Fabriken concurrenzsähig

, die christlichsociale Partei hat dies verhindert und durch die Gewährung der Subvention ist der Rettungsaction ein ausgi^iger Vorschub geleistet worden. Es ist dringend gebrten, dass alle christliche» Bevölkerungskceisedle Bestrebungen dieser wackeren, eingangs genannten christlichsocialen Abgeordneten, das Absatzgebiet für die Produkte der Waldviertler Weber zu regeln, kräftigst unterstützen. Wir wollen aber nicht sür die armen niederösterreichischen Waldviertler Weber allein das Wort reden, sondern erinnern dabei

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 08.06.1904
Physical description: 8
wegen Verbrechens der Mitschuld am Totschlage. Die An- klage vertritt St.»A. Weber. 2. Dienstag, 7. Juni, 9 Uhr vorm.: Gegen die ledige Dienstmagd Frän- ziska Hofer aus Vernuer wegen Verbrechens des Kindsmordes! Die Anklage vertritt St.-A.-S. Chri- stanell. 3 Uhr nachm.: Gegen den ledigen Tag- löhner Augustin Ohrwalder aus Layen wegen des Verbrechens der Notzucht Und Schändung und Über tretung der öffentlichen Sicherheit. Die Anklage vertritt St.-A. Weber. 5 Uhr nachm.: Gegen den ledigen Knecht

Engelbert Wieser aus St. Pankraz in Ulten wegen des Verbrechens der Notzucht und Schändung und Übertretung der öffentlichen Sittlichkeit. Die Anklage vertritt St.-A. Weber. 5. Mittwoch, den 8. Juni, 9 Uhr vorm.: Gegen Beta Bilics, angeblicher Geschäftsmann aus Rosettau in Ungarn, verehelicht, wegen des Verbrechens des Diebstahls. Die Anklage vertritt St.-A.-S. Christa- nell. 6. 3 Uhr nachm.: Gegen den Schlosserlehrling Anton Saltuari aus Innsbruck, zuletzt in Kältern, wegen des Verbrechens der Notzucht

und Schän dung und Uebertretung der öffentlichen Sittlichkeit. Die Anklage vertritt St.-A. Weber. 7. Freitag, 10. Juni, 9 Uhr vorm.: Gegen den Fuhrknecht Anton Tschöll in Schlanders wegen Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung. Die Anklage vertritt St.-A. Weber. 8. Halb 4 Uhr nachm.: Gegen Andrä Heinicher, verehelicht, suspendierter k. k. Gerichtsoffizial des Bozner Kreisgerichtes, wegen Verbrechens der Amtsveruntreuung und des Mißbrauches der Amtsgewalt. Die Anklage vertritt

St.-A.-S. Christanell. 9. Samstag, 11. Juni, 9 Uhr vorm.: Gegen den ledigen Taglöhner Joses Ferrari aus Cavedine wegen Verbrechens des Totschlags. Die Anklage vertritt St.-A. Weber. Todesfälle. In Castelnuovo starb in der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag der frühere Reichsrats- und Landtagsabgeordnete Don Antonio Brufa molin, im Alter von 67 Jahren. — In Margreid verunglückte am vorigen Montag der Obmann der Märgreider Kellereigenossenschaft, Jo hann Anrather, durch einen Sturz vom voll- beladenen Heuwagen

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Page 2 of 8
Date: 24.06.1905
Physical description: 8
bauminister Gras Buquoy die in der Sitzung vom 22. Februar d. I. von den Abg. Schraffl und Ge nossen? an ihn gerichtete Interpellation wegen Nicht- aussolgung der Aufforstungskaution an den Grund besitzer Quirin Weber m Wilten wie folgt: „Der Grundbesitzer Quirm Weber(in Wilten hatte im Wege der' Gemeindevorstehung bei der Bezirks- hauptmannschast Innsbruck das Ansuchen gestellt, ihm den Abtrieb des Altholzes , aus einem etwa 15 Hektar umfassenden Teile einer Waldparzelle Nr. 415 zu gestatten

. Diese Bewilligung wurde dem Petenten mit Bescheid der genannten Bezirks- haüptmannschaft vom 17. Jänner 1902, Zl. 1467, unter der Bedingung erteilt, daß er vor Beginn der Fällung Zehufs Sicherstellung der Wiederaus- forstung der Abtriebsfläche eine Kaution in der Höhe von 300 Kronen erlege.- An dem erwähnten Bescheide wurde Weber überdies noch ausdrücklich daraus. ausmerksam gemacht, daß die. Aufforstungs kaution erst nach klaglosem Befunde der bewerk stelligten- Wiederaufforstung werde zurückgestellt

werden. Unterm 14. Juli 1904 hat Weber um Ausfolgung der im Jahre 1902 von ihm hinter legten Kaution angesucht. Nachdem jedoch die von dem Bezirksforsttechniker gepflogenen Erhebungen dargetän haben, daß die Aufforstung nur lückenhaft ausgeführt würde und daß die Hälfte der aufzu forstenden Fläche noch der Bestockung harrt/konnte die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck diesem An suchen keine Folge geben und hat - dem Genannten mit Bescheid vom 3 August 1904, Zl^ 18.185, die Weisung erteilt, die Aufforstung

der Partei gelegene Belehrung dar. Aus dem Gesagten wolle das hohe Haus entnehmen, daß die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck im Sinne der für Tirol zum Schutze der Waldbestände erlassenen Vorschriften vorgegangen ist. Hiebei erlaube ich mir noch zu bemerken, daß Weber weder gegen den Bescheid, mit welchem ihm der Erlc g einer Auf forstungskaution vorgeschrieben^ noch gegen den Bescheid, mit 'welchem ihm die Rückstellung der Kaution verweigert wurde, den Rekurs an die k. k. Statthalterei Innsbruck

ergriffen hat. Es ist für mich ein Anlaß zu einer weiteren Verfügung in dieser Angelegenheit nicht gegeben.' Weber, also der Besitzer selbst, hat sich um die Angelegenheit nicht Viel, gekümmert,: weil er keinen Rekurs er griffen/ aber Schraffl mußte, ^obwohl ihn die Sache nichts anging,v seine Nase hineinstecken, um einen Stieber zu bekommen. ^ Vom Abgeordnetenhaus. In der am Diens tag nachmittags abgehaltenen Obmännerkonferenz erklärte der Ministerpräsident, er beabsichtige die Sitzungen

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Page 7 of 10
Date: 16.06.1877
Physical description: 10
unser Weizen,' hatte der Agitator Fuchsenclever zu Weber gesagt, „so mußte es kommen! Die Dircctoreu und Aufsichtsräthe der Blmken haben Hunderttausende als Tantieme eingesäckelt, Tausende ver praßt und vergeudet, stolze Paläste gebaut, und der Actionär ist zum Bett ler geworden und kann mit den werthlosen Papieren seine Zimmer tapezieren.' Besonders empfindlich für die Bewohner der Stadt war der Zusam menfluß der Actiengesellschaft „Vulcan,' an deren Spitze Herz und Gersten berg gestanden. Letzterer

brodlos da. Fuchsenclever, an dessen Seite Weber saß, hatte eine Volksversamm lung anberaumt, und mit beredten, zündenden Worten enthüllte er das Treiben ^ Ausbeuter. Satz für Satz riß er die Maske des Betrugs rmd des Schwindels von den feisten Gesichtern der Commerzienräthe und -Banquiers, und sein Vortrag war der glimmende Funke, der in die mit dem Zündstoff der Erbitterung und des Elendes gefüllte Tonne fiel. „Sie haben gepraßt und geschwelgt,' schloß er, „sie haben ihre Kassen gefüllt

Wuthgebrüll wälzte sich die immer mehr anwachsende Schaar dem Stadtviertel zu, wo die Wohnung des reichen Gründers lag. Fuchsenclever war verschwunden; er hatte es vorgezogen, die Saat, die er gesät, nicht reifen zu sehen. Weber war in der Menge und wenn er sich auch bisher ziemlich Passiv verhalten und an dem Zer störungswerke keinen Antheil genommen hatte, so stachelte jetzt der Name Herz seinen Haß und seine Leidenschaft. Die von dem Juden schmählich verkaufte Mutter stand vor seinen Aug

?u, — jetzt konnte er Rache nehmen an dem Schurken, denn seine Schwester Jenny-hatte noch immer nicht ihre Pläne ausgeführt, — und mit dem Rufe: „Mir nach!-' stellte er sich an die Spitze des Haufens und stürmte wie ein gereizter Stier davon. Weber war schrecklich anzusehen in diesem Momente; seine Rechte schwang ein schweres Stemmeisen, sein Gesicht glühte, so daß es fast die Nöthe des Bartes angenommen, und seine Augen funkelten in unheim lichem Glänze. .. Die Schaar hatte die Straße erreicht

weiter mußte zum Blutvergießen führen. ' Ein Offizier trat vor und forderte die Männer auf, augenblicklich - die Waffen niederzulegen und nach Hause zu gehen, sonst werde er zu Gewaltmaßregeln schreiten. Das Erscheinen des Militärs, das Einschrei ten der gesetzlichen Ordnung, die ruhige und feste Stimme des Soldaten hatten genügt, Weber sofort zur Besinnung zu rufen und das Gesetzwidrige und Unmoralische des pöbelhaften Beginnens ihm klar zu machen. Gleich zeitig begegnete sein Blick, der ein wohlbekanntes

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Page 2 of 10
Date: 09.04.1904
Physical description: 10
haben; die Enttentemächte, die in diesem Fall ganz Europa hinter sich haben, werden aus ihrem Willen bestehen, und der Sultan wird zum Kreuze kriechen müssen. * Eine Drohung an Rußland. Bei der Budgetberatung im Generalgouvernementsrat be tonte, wie man aus Kalkutta meldet, der Vizekönig Lord Curzon die hohe Verantwortlichkeit, welche dem indischen Reiche in Asien obliege und sagte. Weber in Oberndorf, und der mit seinem Häuflein Kinder und mageren Verdienst hat's auch nicht da liegen, sonst hätte es der ehrliche

sind. Und ich denke es aus dem Ertrag selbst zu bezahlen, wenn ich nur einmal die erste Summe in Richtigkeit gebracht habe, was ja vortrefflich geht!' Die Frau sah zur Erde und schwieg; aber man sah ihr an, daß ihre Zweisel nicht besiegt, nicht überwunden waren. „Fürs Häusel,' nahm Burghofer das Wort wieder, „hab'ich einen Käufer; Grunerts Großknecht hat es schon lange am Strich. Er bezahlt's bar, da er sich das Geld dazu erspart hat. Die Vierzig beim Weber, nun, die müssen wir sreilich auf kündigen.' „Nein

, Bastel,' sagte die Frau, ihre Augen zu ihm erhebend, „das geht nicht! Wo soll der arme Weber gleich das Geld hernehmen? Es wird ihm in der teuern Zeit sauer genug, sich durch zuschlagen, und seine Interessen hat er doch immer l ordentlich bezahlt.' Indien gleiche einer Festung mit dem Meer als Festungsgraben ans 2 Seiten und den Bergen aus der dritten. Jenseits der Wälle ist ein Glacis von wechselnder Breite und Ausdehnung. Wir wünschen es nicht zu besetzen, aber wir wollen auch nicht zu geben

nicht erschwingen. Einmal muß er uns doch das Kapital zurückgeben. Er täte überhaupt besser, wenn er sein Häusel ver kaufte und machte sich schuldenfrei. Schuld bringt Ungeduld. Sein Nachbar Rother paßt schon lange daraus, weil er seinen Tochtermann hinsetzen will. Der bezahlte es ihm gut!' „Aber, aber, Bastel,' sagte die Frau, „es ist doch wohl vor Gott nicht recht, daß du den armen Weber zwingen willst, sein Obdach zu verkaufen. Wo soll er denn mit seinen Würmlein untev- schlüpfen? Nein, nein, Bastel

, unter solchen Um ständen ruht kein Segen auf unserem Gelde!' „Wie du nur gleich prophezeist!' versetzte der Mann verdrießlich. „Zwingen? Wer hat denn daS gesagt? Ich denke so: wenn ich zum Weber gehe und kündige ihms Kapital, und er spricht: La, wenn's sein muß, da reißen alle Stränge; in einem Vierteljahr sollst du dein Geld haben!' siehst du, Regina, so ist's doch sein freier Wille, und der Weber ist ein ehrlicher Mensch, der sein Wort hält. Und wenn ich dann weiß, daß ich in einem Vierteljahre bezahlt

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Volksblatt
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Page 8 of 10
Date: 24.02.1877
Physical description: 10
wir uns, daß beide mit dem gegmwärtigcn Ministmüm und manchen Ge setzen, der Landtags- und Reichstagsmehrhcit und» solchen Neuerungen unzu-. frieden sind, die ^as Volkswohl nicht fördern ; während wir Katholiken aber eine Umkehr ans gesetzlichem Wege anstreben, will die rothe Internationale 'ihr Ziel niit Gewalt, mit Feuer und Schwert'erreichen. In den Princi pien gehen wir also himmelweit auseinander; aber, bcster Herr Weber, soll ich deshalb auch intolerant, unduldsam gegen die. Person

sie Samt Simon, Louis Blanc, Lassalle, Schultze. Carl Marx oder sollst wie heißen, als Hirngep'nste erwiesen, — das Vo .k ist nicht glücklicher, sondern elender geworden. Woher kommt das?' - „Weil,' versetzte Weber lebhaft, „weil dte moderne Industrie für die Besitzenden und gegen die Besitzlosen arbeitet; weil die Juden allenthalben die Geschäfte an -sich reißen und alles Geld in. Händen haben; weil die liberale Wirthschaft den Boden verwüstet, auf dem das ehrliche Handwerk gedeihen

. — Sollen bessere Verhältnisse geschaffen werden, soll die Arbeit wieder in gesundem, gedeihlichem Bodeu wurzeln, so möge die Gegenwart sich von der Vergangen heit belehren lassen, d. h. zu christlichem Leben zurückkehren. Nur das Christenthum adelt die Arbeit; das alte und moderne Heidenthum verachtet und entwürdigt sie. „ So, Herr Weber, denken wir Katholiken über die Ursachen des Krebsschadens, der an der Gesellschaft frißt. Der Arbeiter, der in den ^dumpfen Räumen ohne Erholung bei dem kargen

, und deshalb halten wir die Lösung der socialen Frage nur auf der Basis christlicher Grund sätze nnd im Lichte des Christenthums für möglich.' Weber eutgeguete nichts und blickte sinnend zu Boden; das Lächeln war von seinen Lippen verschwunden; an diese Lösung des gordischen Knotens hatte er freilich noch nicht gedacht. „Wenn Sie sich für solche Dinge iuteressiren,' sagte Hensen sich er hebend, „so können wir dieses Thema noch eingehender erörtern; dem Zwecke unserer heutigen Begegnung lag es freilich

, die mit ihrer Bildung prahlen, von Aufklärung, Fortschritt und Volksbeglückung so' schön zu reden wissen Nnd die Kirche beseitigt sehen möchten; vielfach selbst unreine Hände haben und 'firr ben „nationalen Wohlstand' -in eiuer Weife sorgenj ?daß -sie mit dem Aermel däs Zuchthans streifen; während auf dem kirchlich gesinnten Centrum, also auf -Männern;' welche gläubig sind und daher auch-reell und gewissenhaft handeln, . nicht der Schatten eines Verdachtes ruhen wird. Und nun leben Sie wohl, Herr Weber

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Volksblatt
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Page 10 of 12
Date: 18.02.1911
Physical description: 12
Hofer, Dr. Anton Kinsele, Anton Pattis und Dr. Wilhelm v. Walther. — Die Wahlen in den Ausschüssen ergaben folgendes Resultat:Bau- und Verkehrsausschuß:Hoser, Koranda, Grubhofer, Oberrauch, Perathoner, Rein- staller, Rößler, Staffler, Wachtler, Schmidt, Gruber, Mumelter, Forcher-Mayr, Vieider, Weber, Groll, ferner Gustav Angelini. — Finanz-Ausschuß: Frick, Dr. Kinsele, Schmidt, v. Tschurtschenthaler, Vieider, Dr. Wilhelm v. Walther, Erberl, Mayr, Wachtler, Dr. v. Hepperger, ferner Spediteur Franz

Rottensteiner. — Sanitäts-AuSschuß: Doktor Joses v. Brakenberg, Paul v. Ausschnaiter, Doktor Ehrenreich Bartl, Dr. Otto Rudl, Dr. Heinrich Deluggi, Dr. Robert Kinsele, Karl Delug, Max Liebl, Dr. Franz Petz, Dr. Guido Wachtler, Doktor Sebastian Weberitsch, Professor Weber. — Wirt schafts-Ausschuß: Heinrich Lun, Otto Oettl, Dr. Ad. v. Röggla, Anton Gasser, Franz Schwarz, Dr. Robert Waldmüller, Peter Schlechtleitner, Ant. Mumelter-Egger, Josef Mahlknecht, Dr. Franz von Hepperger, Josef Peter Mumelter, Gustav

Angelini. — Spital-Ausschuß: Dr. v. Braitenberg. Liebl, Erberl, Dr. Anton v. Walther, Dr. Pera thoner, Dr. v. Hepperger, ferner Johann Auhuber. Ersatzmänner hiezu: Alois Oberrauch, Joses Rößler, Otto Wachtler. — Spitalökonomischer Bei- rat: Dr. Adalbert v. Röggla, Josef Gruber-Wenzer, Anton Mumelter-Egger. — Rechts'Ausschuß: Dr. v. Hepperger, Dr. Anton v. Walther, Kinsele. — Stiftungs-Ausschuß: Delug,Weber,Mayr, Dr. Anton v. Walther und Schöch. — Stel lungs-Kommission: Schmidt, Vieider. — Lösch

einsetzten. Herr Handelsschuldirektor Gasteiner, Welcher vom Vorsitzenden eingeladen wurde, sein Gutachten abzugeben, sprach sich ebenfalls für diesen Bauplatz aus. GR. Professor Weber hält den Platz nicht für günstig, weil der Unterricht durch das Pfeifen der Lokomotiven, Rauch usw. gestört würde. Zu diesem Punkte sprachen noch die Herren GR. Forcher-Mayr, MR. Dr. W. v. Walther, MR. Dr. Kinsele, GR. Groll und MR. Pattis. Der Antrag wurde schließlich vertagt. Die übrigen Punkte wurden auf die nächste

Schießstandsvorstehung besaßte sich schon seit längeren mit dem Plane an Stelle des jetzigen den heutigen Bedürfnissen nicht mehr entsprechenden Hauptschießstandes einen neuen mit allen modernen schießtechnischen Ansor- derungen vollkommen ausgestatteten Neubau zu errichten. Am Dienstag fand nun am Hauptschieß stande zu Bozen die kommissionelle Begehung, des nach Verlauf des zu Ostern beginnenden Vereini- gungsschießens in Angriff zu nehmenden Neubaues, statt. Es wurde dabei der von Baumeister Franz Weber vorliegende

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 16.12.1908
Physical description: 8
Julius, 2308^, Springer Adolf, 2397^, je 10 Kr. Frank Karl. 2426, Moser Jakob, 2753^, Nägele Karl, 2910, Sterbenz Andreas, 3750, je 8 Kr. Stolz Rudols, 3825, Figl Anton, 3852^, Wieser Anton, 3931, Gasser Anton, Probstwenser, 3952, Weitschek Rudolf. 3955, je 6 Kr. Obkircher Jngenuin, 3972^2. Weber Franz, 3997, Pillon Johann, 4025, Kühtreiber Franz, 4148, Schmuck Johann, 4233, je 5 Kr. Matha Josef, 4243^, Pkattner Anton, 4295^, Pohl Johann, 4392^, Oberrauch Alois, 4467!/«, Leitner Josef, 4513

, Verwalter, 28, je 1 Kr. Serienbeste sür Jungschützen am3.De- zember: Noflatscher Jakob, 35 Kreise, Figl Anton, 32,8,6,9, je 3 Kr. Trebo Anton, 32,7,6.9, Baader August, 30,7, je 2 Kr. Dalpias Alois, 30.1, Kern- thaler Franz, 24, Weber Franz, 21, Wröhlich Franz, 17, je 1 Kr. Armeescheibe (alternierend): Saltuari Franz, 22 Kreise, Chiochetti Josef, 246 Teiler, je 15 Kr. Steinkeller Theodor, 21 Kreise. Pernstich Anton, 308 Teiler, je 12 Kr. Frank Karl, 20,4,5 Kreise, Mutschlechner Johann, 904 Teiler

, 31, Spetzger Karl, 22; 3. Grupye: Egger Josef, 14, Singer Ludwig, 29, Mayr Heinrich 36; 4. Gruppe: Figl Anton, 23, Dalpiaz Alois, 35, Obrist Josef, 11; 5. Gruppe: Schenk Josef, 39, Settari Engelbert, 8, Sterbenz Andr., 20; 6. Gruppe: Grabmayr Johann, 23, Pernthaler Franz, 13, Petermair Peter, 28; 7. Gruppe: Gasser Anton, Verwalter, 10, Trasojer Peter, 31, Weber Franz, 17. Anzahl der Schützen 109, abgegebene Schüsse 9320. Kestgewinuer beim Hschzeits-Festfchieße« des Herr« Albert Stolz, akademischer Kunst

maler, und Herrn Franz Weber, Kaumeister, am k. k. Hanptfchießstande „GrzherzsgGugeu' in Kozen. Hauptbeste: Dalpias Al. Meraner Jakob. Wieser Anton. Ladinser Hans. Spetzger K. Gaffer Anton, Verwalter. Schober Johann. Tra- foyer Peter. Pircher Alois. Saltuari Franz. La geder Alois. Egger Josef. Gaffer Peter. Springer Adolf. Pramböck Peter. Mahlknecht H. Chiochetti Josef. Stolz Albert. Petermair Peter. Gasser Ant. Leitner Josef. Steinkeller Anton. Höller Alois. Mair Josef. Plank Karl. Gauck

. Singer Ludwig. Baader August. Noflatscher. Weber Franz. Stolz Albert. Egger Josef. Trebo Anton. — Nummernprä mien: vormittags: 1. Nr. Saltuari Franz. 2. Nr. Hauck G.; nachmittags: 1. Nr. Zischg H. 2. Nr. Chiochetti Josef. 3. Nr. Mahlknecht H. Am Abend: vorletzte Nr. Noflatscher. Letzte Nr. Steinkeller Th. Schützsnzahl 64. Abgegebene Schüsse 2940. Vereinsnachrichten. Schießstandnachricht. Donnerstag, den 17. Dezemver, Fortsetzung des Schützengaben- und Wildbretschießen. Anfang um 12 Uhr

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 20.04.1904
Physical description: 8
ein Bote aus der Stadt zu dem armen Weber und sagte: „Macht Euch aus, Weber Pelzig, denn Euer Bruder verlangt sehr nach Euch.' „Ach Gott,' sagte Pelzig, „wie wird's mit meinem armen Bruder stehen?' „Wollte Gott, alle Brüder wären so arm wie der!' sagte der Bote; „aber eilt Euch, Um so einen alten Mann ist's bald geschehen!' Da suhr Pelzig in den Sonntagsrock, und anderthalb Stunden später stand er am Bette seines Bruders, von dem der Bote wahr geredet. Es war diesmal mit ihm Matthäus am Letzten

du mir vergeben, mein guter Bruder? Sieh, nach deiner Vergebung lechzt meine arme Seele!' — „Vergebe dir Gott in Gnaden, wie ich dir vergebe!' sagte der Weber Pelzig, und seine Tränen rannen über die eingefallenen Wangen. „Dank', dank' dir,' rief der Sterbende und wandte sich gegen die Wand und ergriff etwas. „Sieh, hier, mein Bruder, ist mein Testament und hier der Schlüssel zu meinem Gelde. Dein Elend ist vorüber. Vierzigtausend Gulden hab' ich zu sammengegeizt und dabei gehungert wie du. Nimm

es. Es ist dein; aber geize nicht. Tue Gutes damit. Erziehe deine Kinder gut und lehre sie um Gnade beten für den Onkel Peter, und du, Gerechter, bete sür den Ungerechten. Ach, nun sterb' ich voll Hoffnung, daß sich der Herr meiner erbarmen wird.' Und mit diesen Worten sank er in die Kissen zurück und hatte vollendet. Der Weinende drückte ihm die Augen zu. Erst in diesen wenigen Minuten hatte er er fahren, daß er einen Bruder gehabt hatte, den er nun gleich wieder entbehren mußte. Der arme Weber, der so plötzlich

alles geordnet, eilte er heim nach Marienthal und in das arme Weber- ' Häuschen, wo ihn mit Sehnsucht seine Lieben er- ' warteten. Da wurden die Herzen leicht und die guten Menschen segneten den Schwager und Onkel Die heutige Nummer besteht aus 8 Seite».

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Volksblatt
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Page 10 of 12
Date: 27.01.1877
Physical description: 12
„Sie haben Recht, Weber,' sagte der Hagere nach einer Pause zu seinem Gefährten, „der deutsche Idealismus ist zur hohlen Phrase verblaßt, wie denn überhaupt so Manches Phrase ist, was man für baare Münze nimmt. Und es ist wahrlich an der Zeit, daß der Realismus, die rettende That, in ihre Rechte tritt. Die jetzigen Zustände sind unhaltbar, durch und durch morsch; es muß und es wird anders werden! Man arbeitet uns in die Hände; auf der einen Seite hat man den Kampf gegen die Ultramontanen

war langweilig und die meisten Vorträge geist- und gemüthlose Speculationen auf die herrschende Stimmung. Aber das Publikum schien vollständig zufriedengestellt; sein Interesse erlahmte keinen Augenblick, es spendete den „Künstlern' Beifall, ließ sich Manches wiederholen und offeubar hatte es bekommen, was es gewünscht hatte; es war nicht im Geringsten enttäuscht, sondern nur m der Erwartung gekommen, solche und keine anderen Vorträge zu genießen. »Ich habe genug, Weber,' sagte der bleiche Begleiter

getanzt wurde. .Die Gesellschaft, welche dort verkehrte, war so zweifelhaft, daß Soldaten und Dienstmägde noch die besseren Elemente derselben bildeten ; aber auch Näh- und Fabrik- Mädchen und ähnliche Vertreterinnen der gewöhnlichen Volksclasse, welche sich von ihren sauer verdienten Groschen wöchentlich ein- oder zweimal ein „Vergnügen' göuueu zu müssen glaubten, waren hier zahlreich zu fuchM. Weber und Fuchsenclever sprachen in einem dieser Locale ein; in den mit wildem Wein dicht umrankten Laubeu

Nichts zu verlieren haben, mit Aufbesserung der Lage des Arbeiters, zeigen wir ihnen den socialen Nothstand in grelleu'Far- ben, ziehen wir Vergleiche zwischen dem reichen Schlemmer, der Champag ner trinkt und sich zett saugt an dqu Schweißtropfen des weißen SclaM, und dem armen Teufel, der in Fabriken elendig vegetirt, — ha, Weber, ! das packt, das macht die Köpfe warm und schafft uns die streitbaren Ba taillone, die zur Zeit, wenn die Saat reif ist, mit dröhnendem Schritt, grimmigem Haß und geballten Fäusten

gegeu das Capital, gegen Thron i und Altar losrücken. Laßt sie nur tanzen uud schäkern; laßt die Liberalen dem Bolke nur wacker die Religion verhöhnen, daß es lieber den Tanz- k boden als die Kirchen besucht, — die Frucht fällt uns iu den Schooß!' : „Ich könnte ein Liedchen aus eigener Familie davon mitsingen,' ver- k setzte Weber düster, — „doch nichts davon, sonst steigt mir das Blut sie dend in den Kopf.'

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Volksblatt
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Page 7 of 10
Date: 24.02.1877
Physical description: 10
so wonniges Blüh'n, Und sproßt noch aus ihm ein Leben, Und haucht noch aus ihm die Blume den Gruß, Den ihr der Himmel gegeben, — ^ ' „Warum denn fluch? ich meinem Geschick, Birgt nicht auch der Gipfel der Leiden, Bedeckt von dem Schnee der bittersten Noth, Die Blume der himmlischen Freuden?' Die vierfache Juttrnatioualr. Zeitroman von M. Renitentus. (Fortsetzung.) „Herr Weber,' nahm Hensen nach einer Pause das Wort, „es gibt edle, hochherzige Thaten, die in sich ihren Lohn tragen, bei denen

von ihr trennen.' »Und eine zweite Bitte erlaube ich mir,' fuhr der Bater fort. „Sie unterstützen, wie ich höre, Ihre Mutter; wollen Sie ihr dieses verschlossene Couvert mit dem nächsten Briefe übersenden? Der Inhalt kümmert Sie ja nicht.' „Nein, das kann . . . das darf ich nichtl Meine Mutter ist arm, aber keifle Bettlerin!' „Schreiben Sie ihr,' nahm Albertine das Wort, „ich lasse sie grüßen? der Inhalt dieses Couverts sei der Gruß der Geretteten an die Mutter des Retters. Wollen Sie dies thun?' - Weber

er sich schämte und die er doch um Alles nicht hätte von sich weisen mögen. . „Und sollten Sie je im Leben einer rettenden Hand bedürfen,' sagte der Vater, „sollt n Sie, was der Himmel verhüten möge, je in die Lage kommen, fremde Hilfe beanspruchen zu müssen, so erinnern Sie sich, daß mein Haus Ihnen jederzeit offen steht, daß Sie mir als Freund stets will kommen sind.' In Weber kämpften die widerstrebendsten Gefühle miteinander. Sein Stolz bäumte sich gegen den Gedanken, auf den Beistand Anderer rechnen

: „Sie sprechen von Freundschaft, Herr Hensen; ich glaube aber, daß wir Beide so wenig-Berührungspunkte miteinander haben, daß wir nns als Freunde nimmer nähern würden. Im Gegentheil, Sie werden meine Gesellschaft fliehen: Sie sind reich, ich arm; Sie ein Ultramontaner, ich Socialdemocrat.' Hensen lächelte. „Oder glauben Sie,' fuhr Weber fort, „daß augenblicklich die schwarze Internationale so-enge Fühlung und Wahlverwandtschaft mit der rothen . hat, wie nationalliberale Scribenten dies dem Volke vorreden

?' „Keineswegs, Herr Weber; die Katholiken sind von den Socialdemo craten durch einen so weitklaffenden Abgrund getrennt, daß eine auch nur scheinbare Ueberbrückung desselben gar nicht denkbar ist. Wir Katholiken stehen auf dem Boden des Positiven Christenthums» die Socialdemocraten - sind fast ausnahmslos Atheisten; wir sind conservativ gesinnt und glauben an das Königthum von Gottes Gnaden; die Socialdemocraten wollen Thron und Altar stürzen und auf den Trümmern der gegenwärtigen gesellschaft lichen

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 16.04.1904
Physical description: 10
, sonst drückt mir's das Herz ab, mit der Großgärtnerei ist's nichts, reinweg nichts! Der arme Weber kann mir das Geld nicht geben, und da er einmal deine vierzig Gulden hat, so dachte ich, er könnte meine vierzig auch noch dazu nehmen, dann sind's achtzig und wir beide sind dann bei ihm verinteressiert, und das ist unter rechtschaffenen Eheleuten das beste. „Was?' rief nun ernstlich ausgebracht die Frau, „aus dem Melken, Buttern und Käsen soll nichts werden? Die Kuh soll ich sahren lassen

. Die eine ist die, daß das Streben nach Railherung sämtlicher christlich und sozial denkender Elemente Ungarns schon seit den Käsekorb abbestellen? Duraus wird nichts! Erst sagst du, ich sollte nicht zum Weber gehen, weil ich ein zu weiches Gemüt bätte, und nun gehst du selber hin und läßt dich von ihm weichkneten und an der Nase herumführen und wirfst ihm auch noch deine vierzig Gulden in die Tasche.' Burghofer setzte sich inidemselben Augenblicke, als heftig erregt seine Frausaufgesprungen war. „Na, Regina, setze dim

hatte, einen halben Gulden aus dem Geldkastel holte und dabei sagte: ,Die Linke braucht es nicht zu wissen, was die Rechte tut und umgekehrt. Mein Mann hat den Schlüssel in der Tasche, aber der Schlüssel zum Brotschrank schließt auch auf/ Und der Mann schlich sich heim lich wieder an feine Arbeit und hat seinem Weibe nicht ein Sterbenswörtlein darüber gesagt, weil es recht getan hatte, und dachte: Was mein ist, das ist auch dein/ Weil nun aber eine andere Gelegen heit gekommen ist und der Weber Pelzig gerade

am Hungertuche arbeitete und der Sonntagsbrust latz zu Mittag auf den Tisch kommen sollte, und weil die arme Pelzig vor Elend kaum reden und nur weinen konnte und der arme Weber aussah wie ein recht unglücklicher Vater, der mit seinen Kinderchen betteln gehen muß, und weil dann endlich der liebe Gott ein Wunder tun sollte und der ungerechte Haushalter — ich wollte sagen: der Großgärtner wieder zu Ehren und Reputation kommen sollte so — —' Er konnte nicht weiterreden, denn das laut weinende Weib fiel

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 04.08.1900
Physical description: 10
viele'Wolken am Himmel; um 10 Uhr vormittags war es schön, sür den Abend steht wieder ein Gewitter in Aussicht.. z Gewerbliches. Uns liegt eine neue Preisliste des Bürstenmachermeisters Franz Weber vor über seine Specialitäten eigener Erfindung, welcher sehr viel Interessantes bietet; dieselbe hat eine poetische Geschäftsempsehlung, das Geschäft ist 1871 gegründet, und wurde siebenmal prämiiert. Bon den 22 angeführten Specialitäten heben wir nur zwei hervor, die Fl aj ch en- bürst e und die neue

S chuhrernigungsbür st e. Die Flaschenbürste hat ihre eigenthümliche Geschichte. Im Jahre 1882, wo durch die große Ueberschwemmung der Geschäftsverkehr in Bozen gehindert war, lag dieses Gewerbe ganz darniedet; da hatte Weber diese Flaschen bürste erfunden. Doch legte man derselben damals in Bozen wenig Wert bei, und so wandte sich Weber an die k. bäyr. Hofbürstenfabrik nach München, und fragte dort an, was man von der neuen Bürste halte. Diese Fabrik fand dieselbe sehr praktisch und wurde auch gleich die erste

gearbeiteten Nachahmungen ' scharf kritisiert und anerkannt, dass die Weber'sche Flaschenbürste in Bezug aus Qualität und. dauerhafter Arbeit bisher von niemanden erreicht würde! Die neue Mlchuh rein igungsb ürste. Bisher hatte man große Kästen vor den Thüren stehen, die viel -Platz brauchten, und auch viel Geld kosteteten. Weber censtruierte nun eine kleine aus vier Stück zusammengeführte Schuhreinigungebürste, welche dem stärksten Gebrauche vollkommenst entspricht, und nur den dritten Theil

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