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Volksblatt
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Page 5 of 10
Date: 27.11.1880
Physical description: 10
Beilage zum „Tiroler Volksblatt' Nr. 95. SamStag, dsN T7. November Der deutsch-conservative Parteitag. 'Linz, 22. November. Ich schreibe im Gedränge des Partei tages und bedauere, dl»ß das vorbereitende Comit6 für uns Jour nalisten nicht genügend Sorge getragen hat. Es sind aber auch alle Wiener Blätter, alle conservativen Zeitungen, Blätter aus Baiern und sogar amerikanische Blätter vertreten. Der riesige Saal ist in allen seinen Räumen gedrückt voll. Es sind 7000- 8000 Männer im Saale

A. Liechtenstein das Wort, Liechtenstein sprach nun meisterhast, beständig von Beifall unterbrochen, über das Deutsch- thum und die nationale Frage überhaupt. Der Herr Abgeordnete Hofrath Lienbacher entwickelt unter großem Beifall das Programm der conservativen Partei und legt sodann folgende Resolution bei, von der jeder Absatz durch Beifall unterbrochen wird. Die Resolution lautet: „Der deutsch-conservative Parteitag spricht als freie Versammlung „conservativ gesinnter deutscher Männer Oesterreichs

der Jugend durch die Volks- ,»schule vom conservativem Volke in den Vertretungskörpern wiederholt „ausgesprochenen berechtigten Wünsche beschleunigt; — das Gleich gewicht im Staatshaushalte durch Sparsamkeit und gerechte Ver keilung der Steuerlast nach Maß der Steuerkraft und mit Schonung „der Erwerbskraft herstellt; — und alle Zweige der Volkswirthschaft, „insbesondere die Landwirtschaft und das Gewerbe, mit allen Eifer „zu heben bestrebt ist. „Der deutsch-conservative Parteitag ist . ferner überzeugt

—. deutschen..— Nationalität „die'Rechte der anderen^ österreichischen Nationalitäten achtet; — und „die Bedeutung der deutschen Nationalität auf dem Wege'der natur gemäßen' Entwicklung und Bildung, nicht aber auf dem der Zwangs- „gesktze zur Geltung bringt, daher auch im Bunds mit den conser- „vativen der anderen österreichischen Nationalitäten Volksverhetzung „und Völkerbedrückung entgegentritt. „Der deutsch-conservative Parteitag erklärt, daß die conservative „Partei sich gesetzestreu

auf verfassungsmäßigem Boden bewegt, de« „conservativen Grundsätzen huldigt, mit der Treue gegen Kaiser und „Reich auch die Treue gegen das ganze Volk und dessen geistige und „materielle Interessen verbindet, und so im besten Sinne des Wortes „eine Volkspartei ist. „Der deutsch-conservative Parteitag erklärt, daß er in den bis cherigen Handlungen der gegenwärtigen Regierung eine Schädigung „oder Gefährdung der deutschen Nationalität nicht zu erkennen ver- „möge; — derselbe weist die Anmaßung der deutsch-liberalen

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Volksblatt
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Page 7 of 8
Date: 26.05.1923
Physical description: 8
sozialdemokra tische Staatssekretär Dr. Julius Deutsch gegen den Bergrat Jng. Johann Reindl aus Hall in Tirol angestrengt hat. Der Kläger wie der Ange klagte hatten im Sommer v. Js. im Strudengau geweilt. Jng. Reindl machte mit Freunden einen Ausflug nach St. Nikola. Die Gesellschaft kehrte im Gasthaus ein, wo sich ein politisches Gespräch ent wickelte. Reindl sprach über Dr. Deutschs Buch „Aus Österreichs Revolution', wobei er das Buch, das den Eidbruch verherrlichte, eine Schufterei und in Zusammenhang

damit, den Verfasser einen „Schuft' nannte. In einiger Entfernung von dem Tische saß eine kleine Gesellschaft: Klara Ehrlich, Marie Kramer, Dr. Deutsch selbst und Käte Wen- graf. Dr. Deutsch, aufmerksam gemacht, begab sich an den Nebentisch und fragte, ohne sich vorzustellen, Herrn Reindl, ob er seine Äußerungen über Dr. Deutsch aufrecht halte, was dieser, ohne den Staats sekretär zu erkennen, bejahte. Er fügte noch hinzu: „Wenn ein Reserveoffizier, der dem Kaiser dem Treueid geschworen hat, solche Sachen macht

, dann halte ich das für eine Schufterei!' In seiner Klage inkriminierte nun' Dr. Deutsch die Ausdrücke „Schuft' und „Schufterei'. In der Verhandlung, in der die Verteidigung des persönlich erschienenen Angeklagten Dr. Hans Gürtler an führte, gab Dr. Reindl das Tatsächliche zu. Er sei bei seinem Gespräche darauf zu sprechen gekommen, daß sich Volks- und landfremde Elemente die mili tärische Macht angeeignet hatten. Er habe dies an den Fällen Bela Kun und Eisner erörtert. Ähn liche Verhältnisse seien

auch in -Österreich gewesen, wo Dr. Deutsch die militärische Macht an sich gerissen habe. Er habe dann den Inhalt des Buches des Dr. Deutsch seinen Freunden mitgeteilt und habe den gewesenen Staatssekretär mit Rücksicht au? sein Ver halten einen Schuft und sein Verhalten als eine Schufterei bezeichnet. Dr. Gürtler führte aus, daß mit den inkriminier ten Äußerungen Dr. Deutsch verächtlicher Eigenschaf ten geziehen wird, lediglich auf Grund der Angaben in der Selbstbiographie und erbot sich zum Wahr heitsbeweis

, der vom Züchter auch zugelassen wurde. Dr. Gürtler verwies nun auf die Schrift des Dr. Deutsch; er gebe in seinem Buche selbst zu, daß er seine Stellung im Kriegsministerium dazu miß brauchte, ein regelrechtes Spionagesystem auszubil den, um zu gegebener Zeit der Monarchie den Dolch stoß zu versetzen. Dieses Verhalten sei glatter Hoch verrat gewesen. Aus dem ganzen. Verhalten ergebe sich der zwingende Schluß, daß Dr. Deutsch, ein damaliger kaiserlicher Offizier, ehrlos handelte, sein Amt auf die gröblichste

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Volksblatt
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Page 8 of 10
Date: 04.05.1912
Physical description: 10
8 Seite Zur Lehrerfrage in Tirol. (Eine Richtigstellung.) In einem Artikel aus Kaltern über „die Logik der ,Tiroler LeHrer-Zeitung' in Nr. 33 des „Tiroler Volksblatt' findet sich die Bemerkung, daß der „Deutsche Südtiroler Lehrer verein' vor gar nicht langer Zeit dem kirchenfeind lichen „Deutsch-österreichischen Lehrerbunde' beige treten sei. Der jüngst abgetretene Obmann des „Deutschen Südtiroler Lehrervereines' fühlt sich bemüßigt, gegen diese Bemerkung Stellung zu nehmen

, ob noch immer „die alten Raben um den Berg herfliegen.' Plötzlich verkündete der Zwerg einen andern Flügelschlag. Der „Allgemeine Tiroler Lehrerverein' sandte die Botschaft seines Daseins in die Welt und der alte Schläfer wachte auf und reckte und streckte sich mit Hellem Vergnügen und degrüßte den „Bruder.' Aber die Raben wollten nicht auseinander. Das Vaterhaus in Wien, der „Deutsch-österreichische Lehrerbund', hatten ihn längst schon als tot beweint und betrauert. Unter dieser Befürchtung hielt

der „Südtiroler Lehrer verein' Ende 1909 eine Versammlung ab, bei der auch NichtMitglieder vom Lande mitgebracht wurden. Es handelte sich um die Erneuerung des Anschlusses anöden „Deutsch-österreichischen Lehrerbund'. Der Obmann wies auf den Beschluß vom 30. Juni 1885 hin, ein Heller Kopf fand jedoch, daß dieser Beschluß nicht mehr in Geltung stehe, 1. weil der Verein einige Jahre flöten gegangen war, 2. weil inzwischen der „Deutsch-österreichische Lehrerbund' dieKravatte gewechselt

hat und 3. weil es nun Pflicht der Mit glieder sei, die „Deutsch-österreichische Lehrer-Zeitung' zu halten. Und er behielt recht: es wurde beschlossen, nach Wien zu melden, daß das Kind vom 30. Juni 1885 wieder lebt und wegen seiner großen Not um Unterstützung bittet. Hocherfreut berichtet die Mutter, die „Deutsch-österreichische Lehrer-Zeitung', in ihrem Briefe Nr. 8, vom 15. April 1910, Seite 126, dritte Spalte: „Im letzten Drittel des verflossenen Jahres begann es sich in der Lehrerschaft Südtirols zu regen und der Bund

zuteil gewordene Unterstützung.' Ist das nicht klar genug? Für uns ist es gleichgültig, ob der Anschluß frisch gekocht oder aufgewärmt ist. Uns berührt nur die Tatsache, daß der Anschluß den Zweck verfolgt, in Südtirol für den „Deutsch-österreichischen Lehrerbund' Boden zu gewinnen. Gleichgültig ist es für uns auch, ob dieser oder jener Obmann den Anschluß bewirkt hat; für uns gllt die noch traurigere Tatsache, daß ein Tiroler Lehrer sich dazu hergibt, für den anti religiösen „Deutsch

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 15.01.1898
Physical description: 10
hier eine etwas ausführlichere Schilderung der Südmark. — Worin liegt das Wesen der Südmark? Die Ortsgruppen der „Südmark' sind nichts anderes, als der Grundstock der deutschnationalen Partei! Wenn in Bozen etwas los ist, wo „deutsch und deutsch und nochmals deutsch' geschrien wird, so sehlt der Obmann der Ortsgruppe, Dr. Büdig, und seine Knappenschast, darunter ein Ernst Weger, niemals. Ist in Bozen ein Volkstag, wie am 31. October, und spricht auf dem selben der Abg. Wolf, ein Mann, der Oesterreich an Preußen abtreten

möchte, spricht Dr. Lecher im Bürger saal, oder der rothe Schneider und Arbeitervertreter Resel überall thut die Südmark mit. Die Süd- mark in Bozen ist ultradeutsch, übertrieben deutsch national. Darüber ist kein Zweifel. — Was bezwecken die Südmark-Zweigvereine? Die Herren sagen zwar, der Zweck bestehe in dem Schutze des Deutschthums, xs sei ihnen lediglich darum zu tbun, deutsches Wesen und deutsche Sitte zu erhalten, die deutsche Zusammen gehörigkeit zu wecken und unter den Deutschen Einigkeit

herzustellen. Wenn die Herren wie Ernst Weger nach Tramin kommen, dann allerdings hat die Südmark nur wirtschaftliche Zwecke. Das glaube wer kann. That sächlich verfolgen alle Veranstaltungen der Deutsch nationalen überhaupt und in Tirol besonders das durch sichtige Ziel, dem Liberalismus unter dem Schlagworte „Deutschthum' wieder auf die Beine zu helfen. Des wegen schimpfen die Redner immer über unsere Abge ordneten der Katholischen Volkspartei. Höchstens drei Worte sagen sie vom Deutschthum

? Die Deutsch nationalen haben vielfach den großen „Teggen', dass sie von Oesterreich sich lostrennen und zu Groß-Preußen kommen möchten. Aus den vielen Versammlungen in Bozen (Volkstag, Fackelzug, Lecher-Abend) wurde nicht ein einziges Hoch auf den Kaiser ausgebracht und die Volkshymne keinmal gesungen. Das ist ganz gegen Tirolerbrauch. Die christliche Wiener Bevölkerung freute sich auch über den Sturz Bandenis. Man ließ aber den Kaiser hochleben und gieng dann ruhig auseinander. In Bozen brüllte man „Hoch

bessere Deutsche als die Deutschen mit den Namen Budig, Sueti zc. Mit den wenigen Wälschen, die wir noch haben, wird es ebenso kommen, sie werden verdeutschen. Wenn aber die Südmark in einem fort „deutsch und deutsch' schreit oder etwas gegen die Italiener unternimmt, dann werden sie sich steifen. Es könnten dann zwei nationale Gruppen sich gegenseitig bekämpfen und den Frieden stören. Wir sind deutsch ohne Südmark und hätten besser keine. — Die Traminer können alle ungescheut Deutsche

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Volksblatt
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Page 10 of 10
Date: 18.03.1899
Physical description: 10
erhalten hat und beim un mittelbaren Anblick des namenlosen Elendes, welches die Abkehr von der Lehre und vom Segen der Kirche über unsere Gesellschaft heraufbeschworen, den voll ständigen Abfall von Kirche und Christenthum predigt und ihn als Heil und Rettung des deutschen Voltes hinzustellen sich erfrecht! Und weil heute niemand mehr glaubt, dass deutsch sein heidnisch sein bedeute, soll das Volk wenigstens durch die hohle Phrase bethört werden: „Deutsch sein heißt lutherisch sein!' Heißt deutsch

sein lutherisch sei«? Warum denn gerade „lutherisch sein'? Wenn deutsch sein lutherisch heißen soll, dann muss das Lutherthum, der Protestantismus der größte Wohlthäter des deutschen Volkes und seines Reiches gewesen sein, dann muss wohl erst unter seinem Einfluss Volk und Reich groß, berühmt und mächtig geworden sein, dann muss er wohl das Reich nach innen geeinigt, nach Außen be schirmt und seine Anhänger zur energischen Abwehr aller Feinde des deutschen Volkes ringsum aufgerufen

haben. Dies muss der Protestantismus geleistet, und noch viele andere Wohlthaten muss er dem deutschen Volke erwiesen haben, damit gut „deutsch sein' aus ein mal „lutherisch sein' heißen kann. Nun ist aber hin und hin gerade das Gegentheil davon die Wahrheit. Müsste man weiter nicht, als was die katholische Kirche dem deutschen Volke war, es wäre genug, um mit der größten Bestimmtheit versichern zu können: der Abfall von der katholischen Kirche musste den Niedergang des deutschen Volkes bedeuten. Nun wissen

seiner ehemaligen europäischen Machtstellung gekommen. d.urch den seine politische Ohnmacht besiegelt woroen ist? (Bravo.) Heute soll „lutherisch' als Parole dienen im Kampse gegen alles, was nicht deutsch ist; und gerade die lutherischen Fürsten sind es gewesen, welche Fran» zosen, Schweden, Türken oder wer immer zu haben war, als willkommene Bundesgenossen gegen das Deutsche Reich und seinen Kaiser begrüßten. „Lutherisch werden!' ruft man heute und will damit den deutschen Besitzstand wahren, während gerade

ein lutherischer Fürst, Moriz von Sachsen, deutsche Lande an den Erzfeind, an die Franzosen ausgeliesert hat. Das ist eine kleine Blumenlese aus dem Ehrenstrauß, den die nationale Politik der protestantischen Fürsten dem deutschen Volke gewunden hat; die getroffene Aus wahl ist klein, aber gewiss reich genug, um das Wort „Deutsch sein heißt lutherisch sein' ins rechte Li t zu stellen. Dieses Wort ist eine hohle Phrase, der histo rischen Wahrheit ein Faustjchlag ins Gesicht. Es ver wahren sich heute

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 01.03.1919
Physical description: 8
der Entente Veranlassung, den Anschluß zu verbieten. Wenn die Nationalversamm« lung in Weimar den Anschluß der Oesterreicher betreibe, so müsse die Pariser Konferenz die Rhein provinz endgültig von Preußen lostrennen uud mit den deutschen Gebieten am linken Rheinufer einen unabhängigen Staat unter der Militärkontrolle der Entente bilden. Der „TempS' behandelt die Frage Deutsch- ökerreichs von einem anderen Gesichtspunkte. Die Anfcklußbewegung sei ein Manöver uud nicht der Ausfluß

des Selbstbestimmungsrechtes der Deutsch österreicher. Er verweist aas dieAenßernng engli scher Offiziere, die von Deutschland kamen, nach welcher die gegenwärtigen Machthaber in Deutsch land verloren sind, wenn die Entente sich weigert, Lebensmittel zu liefern. Mau könne also einen Drnck ausüben, wenn sie Deutschösterreich annek tieren wollten. Die deutschösterreichische Frage müsse radikal gelöst werden. Nach seiner ganzen Lage sei Deutschösterreich eine Verlängerung der Schweizer. Berge nach Osten. Die Schweiz erfreue

sich einer ewigen Neutralität und konnte sich trotz aller Verschiedenheiten der Täler und Rassen die Einigkeit bewahren. Könnte nicht das heutige Deutsch österreich ebenfalls ein vollständig neutraler Staat werden, das neutralisierte Alpeuland ähnlich wie die Schweiz? Alle uKrdeu davon Vorteile haben, mit Ausnahme der unverbesserlichen All deutschen. . Wiens Ernährungskataflrophe. Die Wiener „Sonn- und Montagszeitung' gibt an leitender Stelle folgende Erklärung ab: Durch die im Zusammenhange mit der Noteuab

die Alliierten ihnen durch ihre Unterstützung weit nützlicher sein könnten, als Deutschland, da sie durch den Anschluß au dieses nicht nur die eigene Entschädigung, sondern auch die Deutschlands mitzuzählen hätten.' Die italienische LebenSmittelznsuhr, sagt die »Sonn- und MontagSzeitnng' weiter — ist unzureichend. Die Kohle ist in Wien nur »och für vier Tage vorrätig. Der Banknotenkrieg. Die angekündigten Gegenmaßregeln der deutsch österreichischen Regierung sind also beschlossene Tat sachen geworden

: Die Uebersendnng von Banknoten in Paketen, Briefen usw. z. B. von Prag nach Innsbruck ist von nun an verboten, ebenso die Ueberweisnng von Kronenbeträgen, z. B. Einzahlung bei der Prager Filiale der Kreditanstalt behufs Auszahlung durch die Jnnsbrncker Filiale der Kreditanstalt, also die buchhalterische Ueberweisung. Die Kontrolle hierüber wird durch die Postzensur geübt. Eiu Prager Kaufmauu, der bei einer ZnnS- brncker Bank ein Barguthaben hat, darf über das selbe zwecks Vornahme von Zahlungen in Deutsch

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 30.09.1899
Physical description: 10
, dass unter der Flagge des nur „allein echten Deutsch- thums' Alles mitfährt, was an einer Auflösung sowohl der sozialen als auch der staatsrechtlichen Ordnung in der habsburgischea Monarchie ein wirkliches oder ein vermeintliches Interesse hat. Daher die unter anderen Umständen ganz unnatürliche Erscheinung, dass die ur sprünglichen Antisemiten Schönerer, Wols, der Demo krat Kronawetter, die jüdischen Sozialdemokraten Adler, Ellbogen :c. und die Dektschfortschrittlichen in ihren verschiedenen

Nuancen sich einträchtlich zum Sturze Oesterreichs zusammengefunden haben und gemeinsam operiren. Haben sie doch Alle das nämliche Ziel! Und von allen diesen revolutionären Elementen wird das Deutschthum in Beschlag genommen, in der scham losesten Weise mißbraucht, um damit Ziele zu verschlei ern, die nichts weniger als deutsch sind. Den Deutsch- O-sterreichern, die da immer schreien, man müsse mindestens sieben Mal im Tage sein Deutschthum be scharfen Zahnbürste durchaus nicht unterlassen darf

deutsch' lm Munde sichren, die nur mit schönen Worten deutsche Ehre und Größe machen wollen, die da wähnen, in der deutschen Sprache allein liege das ganze Deutsch thum, oder dasselbe höchstens noch bethätigen wollen im Absingen von Kampf- und Schlachtliedern, als wären fremde Nationen nur dafür da, um von den Deutschen bevormundet oder todtgeschlagen zu werden — es wäre dieser Vergleich fast boshast'. Aber wahr! Und das ist gerade noch das Gute, dass unter den deutsch-radikalen Demonstrationen

sich vielfach Hohlheit zeigt, das Bestreben, „modern' zu sein, indessen man innerlich doch noch von den Konsequenzen zurückschreckt, welche die Anführer Schönerer, Wolf, Jro zc. aus der Bewegung ziehen. Diese sind voll ständig antidynastisch, anti'österreichisch. Es ist das absolut keine Verleumdung, denn außer den vielen That sachen, die allein schon sür sich sprechen, führen wir auch hier ein Zeugniß gerade aus dem „deutsch-radikalen' Lager an. Unter dem Titel: „Politik und Kaisermanöver' brachten

die „M. N. Nachr.' am 20. August d. I. einen Artikel, der die ernsteste Beachtung verdient und in Oesterreich auch gefunden hat. Es heisst da, die Ruse des Kaisers Franz Joseph zu den Manövern in Böhmen habe nur den Zweck, eine künstliche Begeisterung zu erzeugen, gewisse Loyalitätskundgebungen hervorzu rufen, um gewissen Kreisen aä oeulos zu demonstriren, dass die deutsch-radikale Gesinnung der Bevölkerung harmlos sei. Man solle sich aber gegebenen Falles durch festliche Empfänge, Triumphpforten und weißge

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 13.05.1899
Physical description: 8
- thale kam am 6. d. nach einem Bestattnisgottesdienst in der oberen Sakristei Feuer aus, welches, Gott sei Dank, sogleich entdeckt wurde. Die Leute drangen trotz des starken Rauches ein und verhinderten ein größeres Unglück. Ein Kasten, welcher dreiHZluvialen und andere Paramente enthielt, war sast ganz verbrannt. Der Schaden beträgt circa 200 fl. Das Feuer dürfte durch eine Kohle aus dem Rauchfass entstanden sein. Tagesneuigtetten. Vrofrfsalmahme durch Erzherzog Kugcn. Troppau fand jüngst im Deutsch

-Ordens-Priester- Convente eine erhebende Festlichkeit statt. Die Deutsch- DrdenScleriker und Hörer der Theologie an der Universität zu Innsbruck, Hugo Lengsfeld, Pirmin Klein, Stanislaus Dostal und Raimund Knbinek haben in die Hände des Hoch- und Deutschmeisters Erzherzog ^ugen die feierlichen Ordensgelübde abgelegt. Im Gefolge des Erzherzogs befanden sich auch dessen Kammervorsteher, Deutsch-Ordensritter Vincenz Freiherr Henninger von Seeburg-Dessours, der Deutsch-Ordens- Spitler Karl Graf

von Orsiui und Rosenberg, sowie der Deutsch-Ordens-Kanzler Hofrath Moriz Edler von ^eittenhiller. Nach erfolgter ProfefSabnahme begab sich ^ festliche Zug unter Voraniritt der Dentsch-Ordens- Schweftern, der Deutsch-Ordensbeamten und der Deutsch- ^rdenspriester, denen die Deutsch-Ordens-Ritter und °er Hoch, und Deutschmeister in voller Ordenstracht ^Kten, in die Propsteikirche. In der Kirche war eine Abtheilung Infanterie zum Spalier ausgestellt. Um ^ Uhr celebrierte Prälat Schum unter zahlreicher Wstenz

, weil er mit seinen Begleitern deutsch sprach. Die Begleiter des Verletzten wurden aus dem Commissariate einvernommen, wo sie obige Angaben machten. Grohme wurde am 9. von der Staatsanwalt schaft einvernommen. Am Thatorte fand man einen abgebrochenen Regenschirmgriff. Es wurde festgestellt, dass zur kritischen Zeit aus dem Gasthause Nr. 81 zwei Burschen weggegangen waren, von denen einer ein bekannter Rauser namens Cibulka ist. Es werden die Nachforschungen in dieser Richtung weitergepflogen. Eine Maifeier in Urag. Aus Prag

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 18.03.1899
Physical description: 10
Aweite Beilage zum „Tiroler Golksblatt' Nr. 22, vom Samstag, 18. März 18SS. Deutsch ist katholisch. Rede des Abg. Dr. Schöpfer in der Protestversammlung im Musikvereinssaale in Wien. Das liebe Oesterreich hat doch ein sonderbares Ge schick; das friedlichste Reich, das^gemüthlichste Volk, und dennoch kann eS nicht zum Frieden und zur Ruhe kommen. Schon die Ostmark, Oesterreichs Wiege, ward nicht gegründet als das Haus, worin der ruhige Bürger die Segnungen des Friedens genießen

Reich, geschehen wär's um die deutsche Frei heit ; in deutschen Landen wäre das Kreuz verschwun den, um dem Halbmonde Platz zu machen, die christ lichdeutsche Cultur wäre von dw Hufen der türkischen Rosse niedergestampft worden, rohe Barbarei an die Stelle getreten. Oesterreich war nicht bloß katholisch, es war die Schirmvogtei für den katholischen Namen; Wien war nicht bloß deutsch, die Stadt war das un bezwingbare Bollwerk des deutschen Volkes und der christlichdeutschen Cultur. Es erhob

.) Und diese Feindschaft gegen alles Deutsche, das katholischen Namen trägr, sie wird unterhalten und ge nährt — aus lauter Deutschthum. Der Katholik, so heißt es, kann nicht ein guter Deutscher sein; wer darum Anspruch macht, ein guter Deutscher zu sein, der müsse aufhören, Katholik zu sein; also Krieg gegen alles Katholische! Ist es wirklich so, dass gut deutsch und gut katho lisch nicht vereinbar sind? Um diese Frage dreht sich alles. Es gab eine Zeit, wo deutsch und katholisch nicht zusammenpassten

, aber sie waren redlich und aufrichtig. „Ein Mann, ein Wort' galt bei ihnen. Wenn aber heute der Restaurator des alten Germanenthums als Wanderapostel vor den Tiroler Bauern über Christenthum und Priesterwürde faselt, anderswo aber den crassen Unglauben predigt; wenn er einmal den Bauern als dem Kern der deutschen Nation recht schön thut — wo sie aber hinter dem Schafspelz den Wolf erkennen (Bravo) und ihm den Rücken kehren, sie als Gebirgstrottel verschreit: so ist das nicht ehrlich und darum auch nicht — deutsch

. Denn deutsch sein hieß ehrlich sein; deutsch sein hieß aber auch treu sein, fest wie eine Mauer dem Fürsten die Treue be wahren; nichts war den alten Germanen so schimpflich für's ganze Leben als den Fürsten verlassen, nicht? so ehrenvoll, als Gut und Blut für ihn einzusetzen. (Bravo.) Diese Treue brechen, muss auch heute noch an der Wende des XIX. Jahrhunderts sür jeden Deutschen als Schimpf und Schande gelten. Da» deutsche Volk «nd die katholische Kirche. Wie erhaben an sittlichem Charakter

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Page 1 of 8
Date: 20.07.1887
Physical description: 8
werden franro erbeten, Msnuscripte nicht zurückgestellt. — InsertionS-Äebühr für die 4spaltige Petitzeile oder deren Raum S lr. für ein-, 7 kr. für zwei- und S kr. für dreimalige Einrückuug. Bei größerr- Jusertionen entsprechender Rabatt, — Zur Beantwortung event Nnfragen wird die betreffende Freimarle erbeten. ^ 57. Bozen, Mittwoch, 20. Juli 1887. XXVI. Jahrg. „Gut deutsch.' Wien, 15. Juli. In unseren schönen Oesterreich werden die Zu stände immer gemüthlicher. Die Zeit ist nahezu ge kommen

/ in der man vor lauter Parteibezeichnungen sich kaum mehr auskennt. „Deutschösterreichisch' — „nur deutsch'„deutsch - national' — „national - deutsch' — „nur österreichisch-deutsch' — alle diese Schlag worte schwirren durch die Lust wie Maikäfer an einem schönen Frühlingsabend und jedes derselben hat doch wieder seine eigene parteipolitische Bedeutung. Dazu ist jetzt noch ein neues gekommen, das „gut deutsch' das Hofrath Lienbacher erfunden hat. Wie alle Jahre er neuerte auch Heuer dieser sonst in jeder Richtung

hoch achtbare und hochverdiente Abgeordnete den Versuch, die deutsch-konservativen Wähler zu seinen (centralistischen) Ansichten zu bekehren und seine früheren Freunde im Abgeordnetenhaus (Lichtensteinclub) vor der Oeffentlichkeit ins Unrecht zu versetzen. Es geschieht dies seinerseits nicht ganz in der Art und Weise, wie Freunde sich auseinandersetzen, und die liberalen Blätter haben Recht> wenn sie behaupten, daß schärfere' Anklagen und Be- chuldigungen, als Hofrath Lienbacher

sie gegen die jetzige Reichsrathsmehrheit und gegen die deutsch-conservativen Abgeordneten insbesondere richtete, selbst aus den Reihen der liberalen Opposition niemals gegen sie geschleudert wurden. Dies beweist deyn doch, daß dieselben von vornherein als übertrieben bezeichnet werden dürfen. Natürlich herrscht im ganzen liberalen Heerlager der vollste Jubel, daß derartiges überhaupt möglich ist, und die helle Freude, die sich über den „häuslichen Zwist' im kathol. Lager kundgibt, ist nur durch die Gewißheit

, weil alle ihre früheren (religiösen und wirthschaftlichen) Schlagworte als schlechte Münzen nicht mehr umlaufsfähig sind und sie sich darum mit Phrasen, wie „bedrohtes Deutsch-. thum' u. s. w. zu behelfen genöthigt sind. Es ist längst anerkannt, daß es für Oesterreich eine peinliche Verlegenheit ist, daß statt politischer Parteien fast nur nationale existiren und daß somit eine lange Reihe von Fragen nicht unter dem Gesichtspunkte des allgemein en Nutzen, sondern fast nur vom nationalem Stand punkt betrachtet

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Page 4 of 8
Date: 16.06.1923
Physical description: 8
am 9. Juni die Verhandlung über die Ehrenbeleidigungsklage des gewesenen so zialdemokratischen Staatssekretärs für Heer wesen in der Republik Oesterreich Dr. Deutsch statt, die dieser gegen den Bergrat Ing. Hans Reinl von Hall in Tirol angestrengt hatte. Das Beweisverfahren ergab, daß Remi sein Freunde aus die Erscheinung aufmerksam machte, daß in allen Revolutionsländern land fremde Elemente die Vorherrschast an sich rissen und der Beschuldigte in diesem Sinne von Dok tor Deutsch als „Schust

' und von seinem Beneh men als „Schufterei' sprach — dies im Ver gleiche mit den Revolutionsjuden Kurt Eisner, Bela Kun, Szamuely usw. Reinl habe des wei teren daran anschließend das Buch des Doktor Deutsch „Aus Oesterreichs Revolution bespro chen', wobei er diese skandalöse Veröffent lichung als „Schufterei' bezeichnete. Der Wahrheitsbeweis wurde zugelassen u»5 am 9. Juni wurde vor dem Gericht darüber ver handelt, ob „Schuft' und „Schufterei' die rich tige Bezeichnung für Person und Benehmen de« gewesenen

sozialdemokratischen Staatssekretärs sei. Dr. Deutsch wurde persönlich vorgeladen und erzählte interessante Details aus der Zeit vor dem Umstürze, die dem Beschuldigten zur Füh rung des Wahrheitsbeweises sehr zustatten ka men. Nach vier umfangreichen Verhandlungen wurde der Beschuldigte von allen Anklagepunk- teu, in welchen er das Benehmen des Dr. Deutsch als „Schufterei' bezeichnete, freigesprochen. Der Verhandlungsrichter Ferdinand Stelz müller nahm auf Grund der eigenen Zeugen aussage des Dr. Deutsch

an, daß derselbe nach seiner eigenen Selbstbiographie wiederholt den Eid als kaiserlicher Offizier gebrochen, eine Ver schwörung gebildet und bei der Verhandlung selbst zugestanden habe, daß er in vollem Be wußtsein Pflicht und Gefetz zu wiederholten- malen verletzt habe, ein Verhalten, wie es Dok tor Deutsch in seinem Buche selbst schildere, müsse jedoch nach den herrschenden Anschau ungen als ein treuloses bezeichnet werden und sei die Kritik über ein solches Benehmen eine solche, daß sie Reinl für berechtigt halten konnte

. Der Richter ging mit einem Freispruche auch mit Bezug aus die direkte Antwort des Be schuldigten vor, mit welcher er das Gespräch mit den Freunden ausrecht erhielt und erklärte: „Ja, wenn ein Reserveossizier wie Dr. Deutsch dem Kaiser den Treueid gebrochen hat, so ist es eine Schufterei!' Diesbezüglich nahm der Rich ter an, daß zu dieser Aeußerung eine Nötigung des Beschuldigten vorlag, da er als Mann, wollte er nicht als Feigling gelten, Rede und Antwort stehen mußte. Lediglich bezüglich der Apostro

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Page 5 of 10
Date: 01.12.1897
Physical description: 10
, er habe nur „gewarnt'. Ist das deutsch, Verehrteste? Den Jesuiten schiebt man in die Schuhe, sie vertheidigten den Grundsatz: „Der Z'veck heilige alle Mittel' — wo bleibt der Beweis dafür, dass etwa nicht die Jesuiten diesen verwerf lichen Grundsatz lehren, sondern dafür, dass auch nur ein Jesuit diesen Grundsatz vertheidige. Den Bor wurf macht man grundlos, ab^.r selbst handelte man nach demselben, — um Fürsten für die Unordnung zu geiv-nnen, warf man ihnen die Kirchengüter als Beute vor, und lieferte

ihnen die Klrchenregierung in die Hände, scheute sich auch nicht, einem hohen Herrn eine Doppelehe zu gestatten: sind alle diese Mittel geheiligt durch den Z.vcck? Ist das deutsch? Die zur neuen Lehre abgefallenen Fürsten thaten sich in Schmallalden (1531) zusammen zu einem Bunde gegen den Kaiser und gegen den letzten Reichsabschied. Der Kaiser war bedrängt von dem alten Erbfeinde der Christenheit, von den Türken, — und die deutschen Fürsten versagten ihm die Hilfe, wenn er ihnen nicht den Besitz der ge raubten

Kirchengüter bestätige: war das deutsch, ihr Männer von deutscher Treue fällt ein gerechtes Urtheil. Auch der selige Petrus Canisius hatte mit Fürsten ^ verhandeln, er wurde in ihren Rath gerufen. In Innsbruck hatte der Kaiser seine etwas Übel berathenen Minister und Hoftheologen versammelt, und schon war er geneigt, dem hl. Concile in Trient Reformvorschläge zu machen, die eine gewaltige Aufregung bervorzurufen und eine Entzweiung des Kaisers und Papstes vorzu bereiten geneigt waren. Einzig dem Eingreifen

«nd Sitte zu kommen. Unerschrocken tritt der einfache Ordensmann vor Se. Majestät, und schitdeit ihm die Gefahr, in der sein Kind schwebt, und die unabsehbaren Folgen, die sür das ganze Reich der Abfall des Kronprinzen nach sich ziehen müsste, und die B.r-uit'vvrtung, die d.n Kaiserlichen Vater vordem Hern» des Himmels und der Erde treffen müsste: und das apostolisch freimüthige Wort rettet des Kaisers Kind, und bewährt das Reich vor den entsetzlichen Folg n Hat er mau deutsch gesprochen und deutsch

nicht mehr fassen: er hat Wien wieder katholisch gemacht. Auch in Österreich hatte der reichssemdltche Geist des Scbmaltatdlschetl Bundes sich eingeschlichen, und schon waren die Stände Oberösterreichs daran, dem Kaiser die Hilse gegen die Türken zu versagen. Canisius brachte die Völker Oesterreichs wieder jur katholischen Pflicht, be'chworene Treue zu halten. Hat er nicht deutsch ge handelt der Jesuit? Bei der unglaublich vielseitigen Thätigkeit des Seligen als Prooincial

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 19.04.1924
Physical description: 8
) hat Deutschland hundert Goldmilliarden angeboten — Elemenceau lehnte a b. In Spa wurde am 16. Juni 1920 erklärt, daß die Entente hier die „Reparations'-Frage nicht endgültig löscn könne; vielleicht, in Genf; aus Gens wurde nichts. Dann kamen die Pariser Beschlüsse vom 29. Juni 1921, die 22(5 Milliarden Goldmark' von Deutschland forderten; das Angebot Deutsch lands, die 226 in 42 Jahresraten zu zahlenden Mil liarden zurückzudiskontieren auf den Gegenwarts wert von 50 Milliarden, diese zu zahlen, neben ande rem

dcr Entenk eine Beteiligung an einer Besserung des deutschen Wirtschaftslebens zu sichern, wurde abgelehnt. Deutschland nahm das Londoner Ultimatum mit 132 Goldmilliarden und sonstigen Lasten an; Duisburg. DÜMldors, Ruhrort waren trotzdem besetzt worden! Die Konserenz von Cannes wurde ausgelost, die deutschen Angebote blieben unbeachtet. Am 28. Juni 1922 bot Deutsch land Leistungen an, die es tragen könne; u m- j o n st: Auch die Vorschläge eines von Deutschland gerufenen internationalen

den un geheueren bisherigen Tributen in Höhe von rund 6 0 Goldmilliarden (ohne Kolonien, ohne das geraubte Gebiet!) Diese Tatsache ist aller Welt be kannt. Sie mußte auch den Sachverständigen be kannt geivesen sein, und sie war ihnen bekannt. Wa rum sonst konstruierten sie in ihrem Bericht die Formel von einem etwaigen zukünftigen „beabsich tigten Verstoß T-eutschlands gegen die übernomme nen Verpflichtungen? Man darf nicht vergessen, daß Frankreich mit einer solchen Formel, als Deutsch land in der Lieferung

von Tclegraphenstangen und Kohlen im Rückstand blieb, weil es sie eben mit dem bestem Willen nicht liesern konnte, ins Ruhr- gebiet einmarschierte. Hier liegt die Entscheidung: Sicherung Deutsch lands gegen weitere Uebersälle durch Frankreich. Nicht Frankreich, vielmehr Deutschland muß ge sichert werden. Poincare hat ja einmal rund heraus erklärt, daß er kein Geld will, daß er den Rhein will. Wenn also die anderen Mitglieder der Entente Geld wollen, müssen sie dasür sorgen, daß Deutsch land zahlen kann. Deutschland

könnte aber nur dann zahlen, wenn es seine volle staatliche Hoheit auch am Rhein wiederbekommt. Und wenn Deutsch land zahlen könnte, dann hätten die Sachverständi gen immer noch die Frage nicht gelöst, in welcher Weise so ungeheure, aus einem Land hinausgewor fene Summen die Wirtschaft nicht nur des Konti nents. fondern der Welt in einen heillos verfahre nen Zustand bringen müßten? Unter diesen Umständen hat nicht nur Deutsch land, es hat vielmehr auch die Weltwirtschast ein Interesse daran, daß die Bäume dcr

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Volksblatt
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Page 1 of 4
Date: 05.06.1867
Physical description: 4
man um die Proteste der deutsch-liberalen Partei nicht viel geben zu dürfen, einmal deßwegen nicht, weil diese Proteste nur von einem winzig kleinen Theile der deutschen Bevölkerung in Oesterreich aus gingen, und fürs zweite deßwegen nicht, weil gerade diese protestirende deutsch-liberale Partei ihre völlige Regierungsunfähigkeit nach fünfjähriger parlamentarischer Wirthschaft selbst einbekennen mußte.— Es kam anders. Die wohlbegründete Erwartung patriotischer Österreicher fiel in dem Augenblick in's Wasser

Variationen behandeln. „Die Niederlage von Königgräß wäre unmöglich gewesen, tönt es neuerdings von der ^u'dncrbühne herab, wenn der Liberalismus in Oesterreich in Herr schaft geblieben wäre.' — Gedankenlose Leute, die so reden und schreiben; ^ute mit schwachem Gedächtnisse. Es war in den Juni-Tagen 1865, daß die deutsch-liberale Partei das ueuerdings beliebte Steckenpferd D Tod geritten hatte, nachdem sie den Reiter hatte in den Sand IMken lassen. — Aber hievon abgesehen, hat die deutsch-liberale Partei

der Niederlage ' zu suchen, wo sie nicht gefunden werden können und im höchsten Grade ungerecht ist es, Jemanden eines Verbrechens zu zeihen, der das Verbrechen unmöglich begangen haben kann. Mit Recht bezeichnet „Schuselka's-Reform' das Unterfangen der deutsch-liberalen Partei, die Niederlagen in Böhmen der „Sistirunas'-Politik in die Schuhe zu schieben, als „trivial.' — Um die im September-Manifeste ausgesprochenen Grundsätze bei der jedes selbstständigen gedankensunfähigen Masse zu discreditiren, erfand

die deutsch-liberale Partei den verdächtigen Ausdruck „Sistirungs'- Politik und „Sistirung der Verfassung' und indem die Partei so vorging, zeigte , sie, daß ihr das eigene Interesse mehr gilt als die Wahrheit. Denn was wurde durch das September- Manifest „siltirt'? Etwa die den Völkern feierlichst garantirte Ver fassung? Keineswegs; sistirt wurde» nur die Uebergrisfe der deutsch-liberalen Partei, die das Reich auf eine Sandbank getrieben hatten und dieß geschah, nachdem jene „Reichsvertretung' entlassen

der deutsch-liberalen Partei über Bord warf, um auf Grund der gegebenen und zu Recht bestehenden mannigfachen Verhältnisse eine Verfassung dem Reiche zu geben, daher erfand jene Partei, die so gerne „Volks vertretung' spielt, den verdächtigenden Ausdruck: ,,^istirungs'-Politik uud „Sistirung der Verfassung.' Wie man sich dem Glauben hingeben kann, mit einer Partei lasse sich die österreichische Verfassungsfrage lösen, und mit einer solchen Partei, wie Deutsch-Liberale einzig und allein, könne Oesterreich

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 15.09.1900
Physical description: 10
zu «eiteren Schütten veranlasst, um alle Zweifel in den einmüthigen Wunsch der Weinbauer Deutsch - Südtirols zu zerstreuen, und rechnet hiebet zuversichtlich auf die Unterstützung der gesammten Bevölkerung. Zunächst w-rden die Gemein devertretungen, die landwirtschaftlichen BezirkSgenoss n- schaften, die landwirtschaftlichen Vereine, die Kellerei genossenschaften und alle sonstigen landwirtschaftlichen Körperschaften des weinbautreibenden Deutsch-Südtirol aufgefordert, sich an einer die Aushebung

der Weinzoll elausel im neuen Handelsvertrage mit Italien bezweckenden schriftliche« Kundgebung zu betheiligen, deren Durch führung vom Culturrathe dem Verbände der landwirt schaftlichen Bezirktgenossenschaften Deutsch - Südtirols übertragen wurde. Um eine einheitliche Kundgebung zu ermöglichen, wird der Verband der landwirtschaftlichen Bezirkgenvssenschasten Deutsch-Südtirols an alle interes sierten Körperschaften gedruckte Formularien versenoen, welche in kurzen Worten den Gegenstand der Kund gebung

zu beglaubigen. Selbstverständlich bleibt es den einzelnen Körperschaften unbenommen, nach ihrer eigenen Ansicht, wenn nöthig, an den gedruckten Wortlaut der Kundgebung noch be sondere Bemerkungen zu knüpfen. Diese schriftlichen Kundgebungen wären ungesäumt an den Verband der landwirtschaftlichen Bezirktgenossenschaften Deutsch-Süd tirols in Bozen einzusenden und wäre demselben auch über den Verlauf der Versammlung ein eingehender Bericht zu erstatten An der Hand dieser gesammelten Kundgebungen

wird der Landesculturrath alle jene weiteren Maßnahmen treffen, welche nöthig erscheinen, um der hohen Regierung d -n Beweis zu erdringen, dass die Bevölkerung deutsch-Äüdtirols im Gegensatze zur Bozner Handels- und Gewerbekammer in erdrückender Mehrheit die Weglassung der Weinzollclausel-Bestim- mung aus dem neu abzuschließenden Handelsvertrage mit Italien fordert. Der Landesculturrath rechnet hiebei aus die volle Unterstützung unserer ReichSraths- und LandtagS-Abgeordneten und bittet dieselben, der Action

auffordern, in öffentlichen Versammlungen für das Wohl und die Existenz des weinbautreibendea Deutsch-Südtir» /einzutreten nnd rechnet hiebei mit Zuversicht auf die thätige Mit wirkung der Bevölkerung. Mit vereinten Kräften wollen wir unser Land vor unabsehbaren Schaden bewahren. D'rum, deutsch-südtiroler Weinbauern, tretet ein für Euere ureigensten wirschastlichen Interessen; der Ersolg wird und muss auf unserer Seite sein. Rnndfcha«. Oesterreich. (CardinalGruscha gegen das Duell.) Cardinal Gruscha

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 30.09.1903
Physical description: 8
Kellereigenossensthaften. Die Abgeordneten Schrott, Trafojer und Genossen haben folgende Interpellation, betreffend das Gesuch der Kellereigenossenschaften Deutsch-Süd tirols an das k. u. k. Reichskriegsministerium um Abnahme und Bezug von Wein, im Reichsrat ein gebracht. ^ ' Am 1 Mai l. I. haben die in einem Ver bände vereinigten Kellereigenossenschaften Deutsch- Südtirols an das hohe k. u. k. Reichskriegsministerium folgendes wohlmotiviertes Gesuch eingereicht: „Hohes k. u. k. Reichskriegsministerium! Fast unzähligemale

von den Produzenten und der Ver folgung dieses Zieles durch beiderseitiges Entgegen kommen auf praktischem Wege.' Seine Exzellenz erklärte ausdrücklich, daß diese für uns Landwirte so hoffnungsvollen Zusagen ,keine leeren schönen Worte und Versprechungen sind/ - . ' Gestützt auf diese jeden Zweifel ausschließenden Erklärungen möchte nun der Verband der Kellerei genossenschaften Deutsch-Südtirols (registrierter Ge- nossenschastsverband mit beschränkter Haftung) der Kellereien von Andrian, Auer, Tramin, Neumarkt

, Kurtatsch, Terlan, Margreid, Kältern und Marling ,ein Entgegenkommen auf praktischem Wege' an bahnen und ein hohes k. u. k. Reichskriegsmini sterium dringend bitten und ersuchen, den Weinbedarf der k. u. k. Armee wenigstens teilweise bei den organisierten Weinbauern Deutsch-Südtirols durch die in einer Zentrale vereinigten Kellereigenossen schaften zu decken, und zwar den Weinbedarf der Militärkrankenanstalten,derMilitärbildungsanstalten, den Weinbedarf bei Manövern und anderen mili tärischen Uebungen

. ^ Ferners ersucht der ergebenst gefertigte Kellerei genossenschaftsverband, eine hohe k. u. k. Heeres verwaltung möge ihren Einfluß auch dahin geltend machen, daß die Inhaber und Leiter von Offiziers menagen und die Kantinenwirte ihre Weineinkäufe bei den hiesigen Kellereigenofsenschasten machen. Als Gründe, welche eine hohe k. u. k. Heeres verwaltung veranlassen mögen, den Weinbedarf der Armee bei den deutsch-südtirolischen Kellereigenossen schaften zu decken, erlauben sich die gehorsamst Ge fertigten

folgendes anzuführen: 1. Bringen die deutsch-südtirolischen Kellerei genossenschaften laut inliegendem Statute, über dessen getreue Einhaltung der Tiroler Landeskulturrat durch fortgesetzte Kontrolle und Revisionen wacht, nur garantiert echte Naturweine auf den Markt und zwar in verschiedenen Sorten und zu durch aus billigen Preisen. Die beiliegende Empfehlung der landwirtschaftlichen Landesanstalt S. Michele bestätiget die Echtheit und Preiswürdigkeit unserer Produkte. 2. Stellen die deutsch

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 01.01.1909
Physical description: 8
werden sollten, entsprechend jenem Pakte, den die Christlich-Sozialen mit den Italienern geschlossen. Man höre und staune: Bon den jetzigen Schulauslagen, die ein MehrersorderniS von Millionen Kronen be dingen, soll das Land jetzt 70 Prozent zahlen, statt wie srüher 50 Prozent. Dadurch sind die Italiener in geradezu ungerechter Weise im Vorteil und die Deutschen ganz infam benachteiligt; denn zu den Landesumlagen zahlen die Italiener ^ und die Deutsch?» 4/z. Es würden also die Italiener zu den 12/4 Millionen

. Löbliche Gemeindevorstehung! Dem deutschen'Landesteile von Tirol droht eine sehr große finanzielle Gefahr. Bei der Auf bringung der Kosten für die Gehaltserhöhung der Lehrer soll nämlich Deutsch-Tirol in ganz außerordentlicher Weise in Anspruch genommen And der italienische Landesteil in ungerechtfertigter Weise geschont werden. Nach den bisherigen Schulgesetzen vom Jahre 1892 und 1904 wurde vom Lande Tirol für die Volksschule eine Gesamtsumme von 1,500.000 Kr. aufgewendet. Die übrigen Schullasten

wurden mit 20°/o von den drei Schulgebieten: Nordtirol, Deutsch-Südtirol und Jtalienisch-Tirol und mit 30°/o von den einzelnen Gemeinden getragen. Wenn die Lehrergehalts-Regulierung vom Landtage beschlossen wird, so wird das künftige Mehrerfordernis für die Gehalte, Pensionen und Dienstalterszulagen der Lehrer nach der Berech nung, welche im letzten Landtage aufgestellt wurde, im Jahre 1909 ungefähr 1^/4 Millionen Kronen ausmachen. In den kommenden Jahren »ird dieses Mehrerfordernis sich naturgemäß

durch eine Erhöhung der bisherigen Biersteuer, wenn nicht gar, was leider noch immer zu befürchten ist, durch Erhöhung der Weinsteuer aufgebracht werden. Wenn das ganze Land die gesamten Mehr kosten von 1^/4 Millionen Kronen dmch Landes umlag n aufbringen soll so bedeutet dies einer seits, daß Demsch-Tirol und Welsch-Tirol nur 2/5 zu diesen 1^/4 Millionen beilragen wird, weil Deutsch-Tirol 78°/<> und Welsch-Tirol nur 22°/o der gesamten Lan^esumlagen zahlt; anderer seits, daß vie Landesumlagen

von 63°/<> um weitere 3^/y auf 9ö'/o erhöht werden müssen. Diese enorme Et höaung der Landesumlagen würde sich noch leichter hinnehmen lassen, wenn die Lchullasten in derselben Mise verteilt wären, wie die Beiträge von Italienisch- und Deutsch- Tirol zn den Lanoesnmlagen, nämlich i n Ver hältnis von 1/5 zu i/5. Dies ist aber keineswegs der Fall. Während oie Italiener nur Vs der ge samten Landesumlagen zahlen, wollen sie für ihre Schulen beiläufig die Hälfte des vom Lande für Schulzwecke zu machenden Aufwandest

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Volksblatt
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Page 5 of 16
Date: 15.10.1881
Physical description: 16
ist, vor, daß sie daS finanzielle Gleichgewicht noch nicht hergestellt und eine progressive Einkommen steuer noch nicht durchgeführt habe, während die Liberale» beide Auf gabe» von 1863—79 sich kaum anzmühre» getraute» — und bringe» keine neue» positiven Gedanke». Sie ist indeß doch interessant, und zwar deßwegen, weil v. Plener darin dem Streben des Dr. Herbst einen deutsch-nationalen Club zu bilden, direkt entgegentritt. Damit ist der Streit um die künftige Führerschaft der liberalen Partei akut geworden. Die Frage lautet

Liebe fortarbeite» wird. Die Chance» für Bildung eines deutsch-nationalen Clubs sind bereits von der Höhe, in welche sie die börsenschwindelkundige „Deutsche Ztg.' getrieben hatte, gestürzt; ma» versucht sie »och zu halten, indem man die liberalen nichtdeutschen Abgeordneten zu Hospitant?» des „deutsch-nationalen' Clubs mache» will, aber der Krach dieser Idee dürste doch nicht mehr aufzuhalten sein. Bereits haben die verfassungs treuen Abgeordneten aus Trieft erklärt, daß sie einem deutsch

-nationalen Clubs nicht beitreten können; die Abgeordnete» auS dem Großgrund besitz wollen hiervon gleichfalls nichts wissen und Graf Coronini, der am 3. Oktober einstimmig in Görz gewählt worden ist, hat sich ent schieden dagege» ausgesprochen. So bleiben denn für den deutsch nationalen Club nur einige Vertreter von Städte und Landgemeinden und Vertreter von Handelskammern übrig, und von diesen sind viele nicht einmal deutsch, sondern semitisch, also Angehörige einer durch aus ander« Race. ES geht

also nicht mit der Bildung des deutsch- nationalen Clubs, trotzdem die Väter desselben diese Idee als die einzig rettende gepriesen haben. Wie schlecht muß es mit de» Liberale« stehe», we»n selbst daS letzte RettungSmittel nicht mehr gebraucht werden kan». Großes Aufsehen hat seiner Zeit der Aussig er Bauerntag gemacht, namentlich auch deswegen, weil auf demselben die deutsch- böhmische» Bauern sich für die achtjährige Schulpflicht ausge sprochen habe« sollen. Nun erst einige Wochen nachher (der Bauerntag wurde

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 30.05.1906
Physical description: 8
Mittwoch sand zu Bozen im Cafe „Kusseth' eine Besprechung zwischen den Ver tretern der Gemeindeärzte Deutsch-Tirols und Jta- lienisch-Tirols in Angelegenheit des neuen Landes sanitätsgesetzes sür Tirol statt. Dieses Landes sanitätsgesetz, wie es aus den Landtagsausschüssen hervorgegangen ist, stellt in mehreren Punkten eine wesentliche Abänderung des im Jahre 1901 von beiden Tiroler Aerztekammern dem Landesaus schuß vorgelegten Entwurfes dar. Seitens der ita lienischen Gemeindeärzte waren erschienen

die Mit glieder des Aktionskomitees der italienischen Ge meindeärzte Dr. Agostini (Trient), Dr. Bresciani (Arco), Dr. Largajolli (Ala), Dr. Maccani (Gar- dolo, als Präsident der Organisation der italie nischen Gemeindeärzte) und die Aerzte und Land tagsabgeordneten Dr. Joris (Corredo) und Dr. v. Bellat (Borgo). Von deutschärztlicher Seite hatten sich eingefunden: Prof. Dr. Juffinger, als Präsident der deutsch-tirolischen Aerztekammer, Dr. Erlacher (Sand in Tausers), Obmann der sreien Organi sation

der Gemeindeärzte Deutsch-Tirols mit den Mitgliedern des engeren Ausschusses der Organi sation Dr. Grieser (Tramin), Dr. Winkler, Spital direktor (Innsbruck), Dr. Wachtler-(Bozen), ferner die Kammermitglieder und Organisations-Subdele- gierten Dr. Knabl (Klausen), Dr. Wolf (Pians), sowie zahlreiche Subdelegierte und Delegierte der freien Organisation der Gemeinde Deutsch-Tirols aus Nord- und Südtirol. Die eingehenden Ver- Handlungen ergaben ein klares Bild der in manchen Punkten wesentlich verschiedenen Lage

der deutsch- tirolischen und italienisch - tirolischen Gemeinde ärzte, ebenso aber auch, daß in der Frage, wie die materielle Sicherstellung des Gemeindearztes ge rechterweise gesordert werden kann und soll, volle Gleichheit der Ansichten besteht. Den wesentlichen Fortschritt, den die Aufstellung eines Pensions statutes überhaupt bietet nicht verkennend, wiesen alle Redner auf die besonders schweren Opfer, die der Gemeindearzt im Dienste der Oeffentlichkeit zu bringen habe, auf die bisher so häufig

der den Gemeindeärzten unberechtigt erscheinenden Gesetzesparagraphen mit allen Mitteln zu erstreben und zu diesem Zwecke eine die Wünsche der Ge meindeärzte darlegende Denkschrift an den Landes ausschuß und die Abgeordneten zu richten. Zur Aussührung dieses Beschlusses wurde ein von den italienisch- und deutsch-tirolischen Gemeindeärzten beschicktes Arbeitskomitee gewählt. Uom II. oberösterreichischen Knndes- schießen. Der bekannte Tiroler Meisterschütze, Herr Jngenuin Ritzl aus Zell a. Z., erreichte

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 22.08.1923
Physical description: 8
, die Buchstaben „R. (?. 8.'. Man hat müh sam versucht, alles Deutsche in diesem Lande mit einer tschechischen Tünche zu überziehen, aber so dick man auch die neue Farbe aufträgt, der gute alte deutsche Untergrund schimmert immer wieder durch Inoffizielle Amtssprache ist bei der Zoll- und Paßkontrolle das Deutsche, da die tsche chische Amtssprache von keinem Fremden verstauen wird. Engländer, Dänen, Holländer, Franzosen sprechen deutsch mit den tschechischen Beamten. Mit halbstündiger Verspätung fährt der Prä

ger Zug ab. Die Schaffner mit der typischen öster reichischen Kappe nur das „R,. 0. 8.' an Stelle des früheren österreichischen Hoheitsabzei chens zeigt an, daß es auch in Böhmen so etwas wie eine Revolution gegeben hat — sprechen zunächst tschechisch, fallen aber gleich ins Deutsche, wenn man ihnen deutsch antwortet. Sie reden die deutsche Sprache recht gut, diese Bahnbeamten, obgleich sie hier in Deutschböhmen meist tschechischer Nationali tät sind. (Die deutschen Bahnbeamten

Wirtshausschilder überall, in jedem Dorf und jeder Stadt, und die deutschen Namen auf den Firmenschildern. An der gesamten reichsdeutschen und deutsch- österreichischen Grenze zieht sich auf dem Gebiet die ses zusammengestückelten Staates in Böhmen, Mäh ren und Schlesien ein breiter Streifen deutschen Landes und Volkstum hin, der im Westen bis vor die Tore Pilsens eine Breite von neunzig Kilometer erreicht. Und dieses Land, das ebenso deutsch ist wie irgendein Stück des deutschen Reiches, wollen sie durchaus

an befinden wir uns iu der ehemals unga rischen Slowakei. Durch die Täler der Tatra trägt uns der Zug, vorüber an der aus der Ebene chroff aufsteigenden Hohen Tatra. Und bald be- inden wir uns wieder auf deutschem Boden, in der schwäbischen Zips. Heimatliche Laute schlagen an jeder Station ans Ohr, deutsche Bauern und Bäue rinnen sieht man auf den Bahnsteigen neben hoch gestiefelten slowakischen Mädchen und Frauen, ur deutsch und sauber sind die kleinen Dörfer und Städtchen, an denen der Schienenstrang

, Deutschmähren und Deutsch-Schlesien) die regionale Autonomie zu erkämpfen sucht, die es allein vor der Tschechisierung in Sprache, Schule, Verwaltung, Rechtsprechung, Handel, Industrie und Landwirt schaft einigermaßen schützen kann. Es ist eine Gro teske der „dunkelsten' Ecke der Republik — Kar- pathorußland — Autonomie zu gewähren und sie den Kulturschöpfern und Kulturträgern im Staate, dessen Fundament ganz auf deutscher Kultur ruhen, dessen Körper von deutscher Kultur durchtränkt ist, zu versagen

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 26.02.1890
Physical description: 8
— mit den Italienern. Was nun uns hier in den vier deutschen Gemeinden NonSbergs wuudert, ist dies, ob auch dle besagten vier deutschen Gemeinden mit „ver handelt' worden sind an das Trentino. Habe zwar einmal gehört, daß uns die Wälschen gar nicht „mögen', da jedoch dieses Factum vom „Nichtmögen', oder besser deutsch vom „Nichtwollen' nicht gerade verbürgt ist, und da em Sprichwort heißt: »mangianäo viel, 1' axpetito', so gilt halt immer: „Nichts Gewisses... und deshalb wundert es uns eben, ob man (Italiener

und Liberale) uns auch wälsch macheu will. Wenn dies letztere die Absicht der Italiener und Liberalen wäre, so würden wir uns dasür schönstens bedanken und gleich von vorn herein feierlich Protestiren. Wir sind deutsch und wollen deutsch bleiben. Dieselben Gründe, welche die Italiener für ihre Abtrennung anführen, ebendieselben Gründe und noch mehr haben auch wir für unser Ver bleiben bei Deutsch-Tirol, für unser Vereintbleiben mit dem alten Tirol: — Sobald man übrigens nur Miene

machen wird, uns zu den Wälschen zu schlagen, sei eS in welcher Beziehung es wolle, so werden wir gleich Alarm blasen und einen Protest erlassen, der laut und deutsch genug in der Landtagsstube wiederhallen wird. Und wenn man uns dort nicht hört, so soll der Protest weiter dringen !bis zum ReichSrathSgebäude in Wien. Und wenn er dort auch kein Echo findet, so lassen wir den Protest noch weiterhallen bis zum Empfangszimmer Sr. Majestät unseres geliebten Kaisers. Wir sind deutsch und wollen deutsch bleiben, wir sind Tiroler

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