-Ge bühr für die sünfspaltige Petitzeile oder deren Raum S kr. für ein-, 7 kr. für zwei- und v kr. für drei malige Einrückung. — Bei größern Jnsertionen ent- Wrechender Rabatt. — Zur Beantwortung eventueller Anfragen wird die betref fende Freimarke erbeten. Gratis-B ei lagen: „Somttags-Blumen', „Tiroler landw. Blätter' u. „Literar. Anzeiger'. M. 90. Wogen, Samstags, W Wovember 1899. G raf Clary, vlsra pavtal Das „Vaterland' bringt nachstehenden Artikel aus dem conservativen Lager: Die Anforderung
an die Regierungen: ganz unparteisch zu sein: weder Freunde noch Feinde zu haben, oder zu igno rieren, dass die Einen Feinde sind, die Andern Freunde; Beiden dasselbe Ver trauen schenken, Beide über einen Kamm zu scheeren; — diese Anforderung ist modernsten Ursprunges. Wer darauf eingeht, ist meistens ohne Kampf, immer aber ohne Rettung verloren. , ' Jarcke. Der Vorsitzende im Ministerrathe, Graf Clary, hat mit vielen, vielleicht mit zu vielen Parlamentariern sich besprochen und wir werden sehen
, ob diese persönlichen Eindrücke, oder ob Principien für die weiteren Ent schließungen maßgebend sein werden. Das gegenwärtige Cabinet ist als ein provisorisches ins Amt getreten, und wenn auch „Provisorien' in Oesterreich mitunter länger gewährt haben, als Manches, dem Dauer zugemessen schien, so dürfte doch diesem Ministerium in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung eine layge Frist nicht gegönnt sein. Wie es aber den Anschein hat, wünscht Graf Clary dem Cabinete, das seinen Namen trägt, eine längere Wirksamkeit
; wird ihm 'eins' Reconstruction desselben möglich sein? — Dass auf die von radicaler Seite gewünschte Aus lösung des Abgeordnetenhauses nicht wohl eingegangen werden kann, liegt auf der Hand; wie wollte sich also Graf Clary zu den Parteien des Hauses stellen, wenn er auf die Ausgestaltung seines Cabinets mit Parlamen tariern denken würde? Wenn es der Linken gelingen sollte, den Grasen Clary trotz seiner conservativen Anschauungen auf ihre Seite zu ziehen, so wäre der Versuch, gegen die jetzige Majorität
der Regierung dictieren. Die Bildung einer neuen Majorität dürste dem Grasen Clary nicht so leicht gelingen; wohl aber wäre eS möglich, dass gewisse Theile der Minorität, die selbst fühlen muffen, dass sie in die Gesellschast der »liberalen' Linken nicht passen, sich der Majorität an schließen, und eventuell auch eine Vertretung in der Regierung erhalten könnten. Wenn aber zum Zwecke einer neuen Majoritäts bildung die Katholische Volkspartei für eine förmliche XXXVIII. Aayrg. Coaltüon MWWen' Partei gewinnen