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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 11.11.1899
Physical description: 10
-Ge bühr für die sünfspaltige Petitzeile oder deren Raum S kr. für ein-, 7 kr. für zwei- und v kr. für drei malige Einrückung. — Bei größern Jnsertionen ent- Wrechender Rabatt. — Zur Beantwortung eventueller Anfragen wird die betref fende Freimarke erbeten. Gratis-B ei lagen: „Somttags-Blumen', „Tiroler landw. Blätter' u. „Literar. Anzeiger'. M. 90. Wogen, Samstags, W Wovember 1899. G raf Clary, vlsra pavtal Das „Vaterland' bringt nachstehenden Artikel aus dem conservativen Lager: Die Anforderung

an die Regierungen: ganz unparteisch zu sein: weder Freunde noch Feinde zu haben, oder zu igno rieren, dass die Einen Feinde sind, die Andern Freunde; Beiden dasselbe Ver trauen schenken, Beide über einen Kamm zu scheeren; — diese Anforderung ist modernsten Ursprunges. Wer darauf eingeht, ist meistens ohne Kampf, immer aber ohne Rettung verloren. , ' Jarcke. Der Vorsitzende im Ministerrathe, Graf Clary, hat mit vielen, vielleicht mit zu vielen Parlamentariern sich besprochen und wir werden sehen

, ob diese persönlichen Eindrücke, oder ob Principien für die weiteren Ent schließungen maßgebend sein werden. Das gegenwärtige Cabinet ist als ein provisorisches ins Amt getreten, und wenn auch „Provisorien' in Oesterreich mitunter länger gewährt haben, als Manches, dem Dauer zugemessen schien, so dürfte doch diesem Ministerium in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung eine layge Frist nicht gegönnt sein. Wie es aber den Anschein hat, wünscht Graf Clary dem Cabinete, das seinen Namen trägt, eine längere Wirksamkeit

; wird ihm 'eins' Reconstruction desselben möglich sein? — Dass auf die von radicaler Seite gewünschte Aus lösung des Abgeordnetenhauses nicht wohl eingegangen werden kann, liegt auf der Hand; wie wollte sich also Graf Clary zu den Parteien des Hauses stellen, wenn er auf die Ausgestaltung seines Cabinets mit Parlamen tariern denken würde? Wenn es der Linken gelingen sollte, den Grasen Clary trotz seiner conservativen Anschauungen auf ihre Seite zu ziehen, so wäre der Versuch, gegen die jetzige Majorität

der Regierung dictieren. Die Bildung einer neuen Majorität dürste dem Grasen Clary nicht so leicht gelingen; wohl aber wäre eS möglich, dass gewisse Theile der Minorität, die selbst fühlen muffen, dass sie in die Gesellschast der »liberalen' Linken nicht passen, sich der Majorität an schließen, und eventuell auch eine Vertretung in der Regierung erhalten könnten. Wenn aber zum Zwecke einer neuen Majoritäts bildung die Katholische Volkspartei für eine förmliche XXXVIII. Aayrg. Coaltüon MWWen' Partei gewinnen

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 16.12.1899
Physical description: 10
ein nehmen. (Zustimmung bei den Jungczechen.) Die Ver treter des böhmischen Volkes werden Alles aufbieten, um diese Regierung zum Falle zu bringen. Die Re gierung des Grasen Clary hat den Vertretern des deutschen Volkes dafür, dass sie jede parlamentarische Thätigkeit lahmlegten, dafür, dass sie durch Toben, Schreien und Gewaltaete, sowie durch Sprengung des Präsidiums jede parlamentarische Arbeit störten, dafür, dass sie hochverräterische Demonstrationen in und außer Oesterreich arrangierten und dafür

, dass sie uns mit preußischen Kanonen drohten, für Alles das hat die Regierung des Grafen Clary ... Präsident: Ich bitte, die Krone nicht in die De batte zu ziehen. Abg. Tekly: Dies beweist, dass man in Oester reich nicht das dynastische Volk, sondern nur Hochver räther belohnt. Die Ruhe wird nicht eintreten, so lange die Deutschen als bevorzugtes, als dominierendes Volk betrachtet werden. Oesterreich muss ein Hort der Gleichberechtigung für alle Völker

sein. Wir wollen nichts Anderes als jener Rechte theilhaftig werden, welche die Deutschen in unserem Lande als die Mino rität besitzen. . . . Einer Regierung, welche uns die Sprachenverordnungen geraubt hat, werden wir keine Vorlage, werden wir weder Geld noch Soldaten be willigen. Unser Losungswort ist: Fort mit Clary! Abzug Clary! (Beifall und Rufe bei den Jungczechen: Abzug Clary!) Nach den Reden der Abg. Krallk und Sileny er klärt König, er sei während der Debatte vom Abg. Dr. Fournier durch den Zwischenruf „Flegl' beleidigt worden

und Landtag nicht tagen, denn die Gemüther müssen beruhigt sein. Die erste Hälfte des Monats Jänner wäre hiefür am besten geeignet. Die Lösung wäre eine Coalition. „Mich wundert es', fuhr der Präsident fort, „dass dieser Gedanke von den Deutschen noch nicht aufgegriffen wurde, denn nur ein Ausgleich der Deutschen und Czechen und ein Coalitionsministeriunt können auf Jahre hinaus eine ruhige parlamentarische Thätigkeit sichern. Ich habe vor dem Grafen Clary große Achtung, aber ein Beamtenministerium

Ministerpräsident von Szell. Er wollte wissen, wie es in Wien steht im Abgeord netenhause und wie es mit ihm selber steht, damit er sich darnach einrichten könnte. Auch Szell hat seine Noth mit der Erhöhung der Quote. Die Berathung wird eben durch eine abgekartete Dauerrede unmöglich gemacht. Es heißt, v. Szell sei mit der Ueherzeugung nach Ungarn zurückgekehrt, dass der Ausgleich nicht vom Grasen Clary, sondern von einem andern Manne mit Hilfe des § 14 werde fertig gestellt werden. Die Frage, ob die Majorität

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 20.12.1899
Physical description: 10
Seite 2 „T roler Volksblatt' 20. December 1899 so vernehmen: „Aus dem Abgeordnetenhause wird uns unter dem 12. December geschrieben: Graf Glary laust Gefahr, an seinen guten Freundschaften zu scheitern. Anstatt sich als objectiver Vermittler zwischen die Parteien zu stellen, schenkte er dem Herrn Chlu- metzky zu viel Vertrauen und ließ sich durch ihn vor allem das Wohlwollen der liberalen Gruppen versichern. Durch diese Herren gelangte nun Gras Clary dorthin, wo er heute ist, nämlich

zur Ohnmacht. Hätte er sich von Anfang an an die Volksparteien gewendet, so wäre nach aller Wahrscheinlichkeit eine Verständigung zwischen den nationalen Gegnern und damit die Wiederher stellung geordneter parlamentarischer Verhältnisse ge glückt. Wie sich heute Graf Clary helfen könnte, weiß weder er noch jemand anderer. Soweit wären mir glücklich. Eine konservative Stimme fasst ihr Urtheil über Clary so zusammen: „Unsere innere Lage ist gegen- märtig verworrener als je. Das Ministerium Clary

. Nichts natürlicher als das! Graf Clary hat die Sprachenverordnüngen beding ungslos aufgehoben, und der „Leiter- des Justizmini steriums Dr. v. Kindinger that dazu noch ein übriges, und schärfte den Beamten besonders streng ein, dass sich je keiner unterstehe, auch nur im internen Verkehr sich der czechischen Sprache zu bedienen. Dadurch waren die Czechen einfach vor den Kopf gestoßen, und zwar umjomehr, als sich die Regierung um einen neuen, die sprachlichen Verhältnisse regelnden Entwurf absolut nicht kümmerte

nicht gar so leicht that, sondern auch der Minorität, aber die Regiemng Clary versteht nicht einmal Verhandlungen einzuleiten, oder wollte es wenigstens bis in die jüngste Zeit nicht verstehen. Sie meinte, die Sache lasse sich auch ein facher bewerkstelligen und steckte sich ein zweites Mal hinter die Krone. Die Parteiführer der Majorität wurden zum Monarchen gerufen Z und es wurde ihnen an's Herz gelegt, doch das Butgetprovisorium zu be willigen; auch Führer einiger Minoritätsparteien wurden

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 23.12.1899
Physical description: 10
werden im geschlossenen Wagen zu den andern drei Kirchen fahren. „K. V.' politische Wundschau. Oesterreich. (Zur Läge.) Leider hat es sich gezeigt, dass das arme Oesterreich von Ungarn aus regiert wird. So war diese Woche Ministerpräsident Szell in Wien und hat über das Schicksal Clarys ent schieden. Clary wollte die Zustimmung Ungarns haben, dass das Ueberweisungsgesetz auch ohne Reichsrath und ohne § 14 ins Leben treten könnte. Ungarn ist aber nicht gewohnt nachzuteben, und so beschloss Clary am 20. December

seine Demission einzureichen. Es ist also auch nicht mit dem Grafen Clary nicht gegangen. Graf Thun ist gefallen, weil er sich zu spät einschlössen hatte, oder besser erst dann entschlossen hatte, die Sprachen verordnungen aufzuheben, als ihm das die Jungczechen zugestanden hatten, und weil er der damaligen Obstruc- tion zum Trotze mit dem § 14 regierte. Graf Clary hat den entgegengesetzten Weg eingeschlagen, er hat. sich mit den Jungczechen nicht ins Einvernehmen gesetzt und hat die Sprachenverordnung

bedingungslos aufgehoben; er hat auch hoch und theuer versprochen, den § 14 nie in jener Weise anzuwenden, wie er den Obstructionisten zuwider war. Er hat also den entgegengesetzten Weg eingeschlagen, aber auch so ist es nicht gegangen. Ein Wechsel ist unter Clary nur insofern eingetreten, dass jetzt die Jungczechen trotzig ihren Willen durchsetzen wollen und einfach erklären, wie es schon ihre Vor gänger geübt: „Entweder gehe Oesterreich zugrunde — oder man erfülle unsern Willen!' Und die Lehre davon wäre

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 31.10.1899
Physical description: 8
die Autorität des Staates auf dem Herzen liege. Unser Erstes ist das Interesse des czechischen Volkes an diesem Staat und deshalb dulden wir keine Erschütterung dieses Staates. Herr Graf Clary, der keine Ahnung von der Geschichte des böhmischen Volkes hat, hätte dies be rücksichtigen müssen — man hat früher nur immer von enem böhmischen Ausgleich gesprochen, weil das böhmische Volk eben ^mm er das unterdrückte war — unter den Ministerien Pototzky, Hohcnwart nnd immer wieder war das czechische Volk

: Eine Gefährdung der dynastischen Gesühle des czechischen Volkes; Graf Clary hat sich hinter der Krone versteckt, indem er dem czechischen Volke sein Recht nahm; noch nie hat ein Minister so schlecht ay. der Krone gehandelt, wie diesmal. (Demonstrativer Beifall, Slavarufe bei den Jungczechen). Graf Goluchowski hat es so inscenirt (Beifall, Lärm, Widerspruch; Abg. Türk: Nennt Ihr das dynastisch, dass vor Euch die Dynastie capitulnt?) Wenn ein Minister solche Verordnungen aufhebt, dann muss er doch wissen, dass

er sich mit der Mehrheit der Volks vertretung im Einklang befindet, Graf Badeni hat ge glaubt, dass die Sprachenverordnungen von der Majorität des Parlaments gedeckt werden, und man kann auch sagen, hinter den Verordnungen steht die Majorität des Hauses und des Staates — wie steht es aber mit der Majorität des Grasen Clary? Er hat die Majorität nicht für die Aushebung. Wenn Graf Clary die Aufhebung aussprach, so war dies das Lallen eines politischen Kindes (Gelächter und Beifall bei den Czechen.) Die Rechtsanschauung

haben wir nicht verloren — schmachbedeckt ader wird das durch Graf Clary ver tretene Oesterreich in's 20 Jahrhundert hinübergehen! (Beifallssturm bei den Czechen.) Abg. Lupult erklärt im Namen der Rumänen, an den Grundsätzen der jetzigen Mehrheit festhalten zu wollen. Abg. Malfatti präcisirt den nationalen Stand punkt der italienischen Abgeordneten, und erklärt, dass dieselben vor der Hand eine zuwartende Haltung ein nehmen werden. Abg. Dr. Kathrein verliest im Namen der Katholi chen Volkspartei eine Erklärung

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Volksblatt
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Page 7 of 8
Date: 13.02.1864
Physical description: 8
schrieb die Leiden des jungen Werther in vier Wochen, aber freilich^nach langen und vielen Vorbereitungen. (Kaltblütigkei t.) Der kürzlich verstorbene französische General ^ Clary fuhr, als er noch Lieutenant war,!einmalimit dem General Lasalle ' in einety Cahriole/.'mit.,'^nem Merde^ das. Lie Untugend hatte, ge- wöhnliP'durchzugehenf ünd^bem sich' deßhalb Niemand mehr anver trauen wollte. Die Heiden Herren zündeten sich eine Cigarre an und setzten sich in das Cabriolet. Das Pferd wurde jbald unruhig

; ' der sehr starke General Lasalle mußte seine ganze Kraft aufbieten, um es zu halten. Als es ihm aber zu anstrengend wurde, gab er seinem Begleiter einen Zügel zu halten, aber das Pferd lief nnr immer toller. Da nahm der General die Zügel, knüpfte sie zusammen, warf sw so dem Pferde über den Rücken, schlug die Arme übereinander^ 'Und rauchte ruhig seine Cigarre ; dem Lieutenannt war sie ans Angst aus gegangen. Das nicht mehr gehaltene Pferd jagte über Stock und S^ein querfeldein. „Wollen Sie Feuer, Clary

?' fragte der General. In diesem Augenblick stürzten die beiden Offiziere, Pferd und Wagen, in einen Hohlweg —das Pferd war halb todt, der Wagen zertrümmert, Clary fast betäubt; Lasalle aber kam sogleich wieder auf die Füße, und fragte ganz ruhig : „Wollen Sie Feuer. Clary ?' Dieser zündete, um seine Angst nicht merken zn lassen, die Cigarre, die er krampfhaft zwischen den Zähnen gehalten hatte, wirklich an, und so gingen Beide miteinander zu Fuß nach Hause. In der Juli-Revolution 1830 stand in der Nähe

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 25.10.1899
Physical description: 8
an der Linie, wo ihn die flüchtenden Träger im Stiche ließen. Ich glaube, es ist nicht gegen Kriegsgebrauch, einen eingesegneten Todten zu beerdigen.' „Wer ist der Todte?' „Das weiß ich nicht.' „Wie?' fragte der Lieutenant misstrauisch, „Sie wissen nicht, wer im Sarge liegt?' bracht, sie verlief programmgemäß mit. der Wahl des Abg. Dr. v. Fuchs zum Präsidenten und den PrograMm- darlegungen des Cabinetschef Graf Clary; bemerkens werth ist höchstens das eine, dass schon heute die Oppo sition der Jungczechen

anfieng, sehr unvorsichtig scharf zu werden und dass die Schönerianer ihren Radikalismus mehr bethätigten, als man erwartet hatte. Den Mittel punkt des ganzen Interesses bildete die Programmrede Graf Clary, die von den Jungczechen mit leidenschaft lichen Ausbrüchen des Grolles aufgenommen wurde und deren Schluss das Signal zu einem stürmischen „Pfui' der Jungczechen bildete Dagegen fanden die Erklärungen bei den deutschen Parteien und bemerkenswerther Weise auch bei der deutschen Volkspartei

eine Saat von Drachenzähnen geworden, hinterlassen und in seinem Schloss auf dem Tetschener Elbefelsen reibt sich heute Gras Thun die Hände in vergnüglicher Erwartung, w^nn sich Graf Clary beim Ausgleichswerk den Hals brechen wird. Der jetzige Cabinetschef hat ja noch zwei wichtige Arbeiten, die zum Ausgleich gehören, zu erledigen : das Rückoerweisungsverfa hren für die neuen Ver zehrungssteuern, das uns Oesterreichern eine Rückoer- weijung von respectablen 4 Millionen zu Gunsten Ungarns auferlegt

, wenn überhaupt an die gesetzlich in erster Linie vorgesehene Regelung der Quotenfrage, oder sagen wir deutlicher an eine Wie derer wachung unseres Parlamentarismus gedacht wird. Nur bei einer Quotenerhöhung kann die Regierung hoffen, eine Majo rität für die Borlagen des RückoerweisungsverfahrenS zu bekommen, womit jedoch nicht etwa gejagt sein soll, dass sich in dieser Majorität die Christlich socialen befinden werden. Graf Clary weiß, dass er auf die Unterstützung des Ausgleiches durch die christlich

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 04.10.1899
Physical description: 8
hat, denn es soll sich einzig nur mit der Aufgabe zu beschäftigen haben/ eine Verständigung zwischen den ' Deutschen und der Regierung herbeizuführen, durch welche den Delegationswahlen und einem parlamen tarischen Cabinete der Boden geebnet werden sollte. Die Namen der neuen Cabinetsmitglieder sind bis zur Stunde noch nicht officiell bekannt gemacht. Die Namen, welche mit Ausnahme des neuen Cabinetschefs des Grafen Clary-Aldringen, von der „N. Fr. Pr.' genannt werden, flößen uns wenig Vertrauen ein, dass

entschieden auf dem Wege zu einer Verständigung zu gelangen, der erste und entscheidendste Schritt gethan. Das „Gr. Volksbl.' schreibt darüber: Das Erbe des Grasen Thun soll, wie man aus Wien meldet, der Statthaljn. «HlA-«-Graz, Graf Manfred Clary und Al drin gen antreten, und morgen soll bereits die „Wiener Zeitung' die Mitgliedes des neuen Cabi- netes publicieren. Damit lst die innere Krisis zu einem vorläufigen Abschlüsse gekommen, und die Flottmachung der parlamentarischen Maschine

musste. Man will zuwarten, bis die vom jahrelangen hef tigen Streite erhitzten und verbitterten Parteien etwas ruhiger und versöhnlicher werden — und sür diese Zeit d-?s Zuwartens hält man ein neutrales Beamtenmini sterium sür geeignet, um die Staatsmaschine weiterzu führen, ohne die Verfassung zu verletzen und den Gegensatz zwischen den Streitenden zu verschärfen. Das Ministerium Clary kann so recht ein Verlegenheits ministerium genannt werden, weil aus der durch die politische Constellation geschaffenen Verlegenheit

kein anderer Ausweg zu finden war. Sosehr uns Graf Clary als Statthalter eine sympatische Persönlichkeit war, der es auf dem fo schwierigen Posten verstanden hatte, bei allen politischen Parteien sich die Sympa thien zu erwerben, und als ein Mann von seltener ein solches gekaust habe.' Gleich darauf habe er ihr schon prächtige Ansichtskarten geschickt. Man kannte es dem Mädchen dessen Erregung an, welche Freude eS darüber empfand. Vielleicht haben die Ansichtskarten schließlich zu ihrer Verlobung geführt

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 07.10.1899
Physical description: 10
Ministerium zusammenzuschwei ßen, welchem die Ausgabe zufällt, das Parlament wieder arbeitssähig zu machen, um dadurch wieder geordnete Verhältnisse in unserem Staate anzubahnen. (?) Die Namen der neuen Minister haben wir schon in voriger Nummer gebracht und wollen wir daher im Folgenden die einzelnen neuernannten Minister unseren Lesern vorstellen. Der neue Ministerpräsident ist Graf Manfred Clary- Ald ringen, zuletzt Statthalter in Steiermark. Er ist der im Jahre 1852 geborene Sohn des verstorbenen

Fürsten Edmund Clary. Nach Absolvierung seiner Studien trat er als Einjährig-Freiwilliger in das 13. Uhlanen'Regiment, wurde Nejervelieutnant und später Lieutnant im 2. Landwehr-Uhlanen-Regiment. Im Jahre 1884 finden wir ihn als Bezirlscommissär im Mini sterium des Innern und im Jahre 1888 wurde er Bezirkshauptmann in Wiener-Neustadt. Im Jahre 1894 war er als Regierungsrath bei der Landesregierung in Klagenfurt thätig. Bald wurde Graf Clary zum k. k. Hofrath befördert und mit der Leitung der Landesre

gierung in Troppau betraut. Schon im December 1896 erfolgte seine Ernennung zum Landespräsidenten in Schlesien und als sich Graf Baquehem auf seinem Statt- halterposteu in Steiermark nicht mehr behaupten konnte, wurde Graf Clary zu dessen Nachfolger im Amte berufen. Heute ist er Ackerbauminister und zugleich Präsident des Gesammtministeriums in Oesterreich und wird all gemein als ein sehr concilianter und nobler Cavalier geschildert. Er machte auch innerhalb von kaum 20 Jahren eine glänzende Lausbahn

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 28.10.1899
Physical description: 10
ge schritten. Wenn unser Berichterstatter aus Wien uns vom 24. October zu berichten weiß, dass die Dinge im Ab geordnetenhaus? nicht so ungünstig stehen und Graf Clary Glück zu haben scheine, so dürste derselbe auf Grund der jüngst im Abgeordnetenhaus? stattgesundenen Scandale eines Besseren belehrt worden sein. Während unter dem Ministerium Badeni die Pultdeckelmusik von den Radinazis jnnter der Führung Wolfs besorgt wurde, wurden die Rollen in dieser Beziehung unter dem Ministerium Clary gewechselt

. Zur K«ge. Aus dem Abgeordnetenhause wird uns unterm 24. d. geschrieben: Die Dinge entwickein sich nicht ungünstig. Trotz des heftigen Vorstoßes, der von der Rechten durch die etwas überraschende Ablehnung des Äbg. Prade in der Vicepräsidentenwahl erfolgte, scheint Graf Clary Glück zu haben. Die Gruppen von der Majorität, auf die er rechnet, verhalten sich ruhig und nicht ablehnend und auch auf der Linken haben sich heute alle Parteien sür einen Waffenstillstand erklärt, sogar die Schönerergruppe nicht ausgenommen. Schon darin

steuern und der Anbahnung einer geordneten w i r t° schaftlichen Thätigkeit und friedlichen Arbeit der Volksvertretung. Abg. Dr. Lueger erklärte, bezug nehmend auf die Betonung des wirtschaftlichen Pro grammes durch Graf Clary, die christlichsociale Partei werde jedes Streben nach wirtschaftlicher Thätigkeit lebhast unterstützen; die Rücksicht auf den Gewerbetreiben den und Bauer das Rückwort des deutschen Volkes fordere fruchtbringende Arbeit in diesem Haufe und wenn gearbeitet werden solle

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 25.10.1899
Physical description: 8
für die fünfspaltige Petitzeile oder deren Raum b kr. für ein-, 7 kr. für zwei- und 9 kr. für drei malige Einrückung. — Bei größern Jnsertionen ent sprechender Rabatt. — Zur Beantwortung eventueller Anfragen wird die betref fende Freimarke erbeten. Gratis-Beilagen: „Sonntags-BIumen', „Tiroler landw. Blätter' u. „Literar. Anzeiger' M. 85. Wozen, Mittwoch, 23. Hctober 1899. XXXVIII. Aahrg. Die Erklärung ver Regierung bei Eröffnung des Reichsrathes. Der Vorsitzende des Ministerrathes Graf Clary gab in der ersten

bei den Jungczechen: Da s spüren wir schon am eigenen L e i b e!), zusammengesetzt aus Männern, die im Dienste Sr. Majestät für das Wohl des Staates ihre bescheidne Kraft einsetzen wollen. Sie wird dabei, wie es ihre Pflicht verlangt, die geltende V e r s a s s u n g jh o ch h a l t e n . . . (lebhafter Beifall, Widerspruch bei den Jungczechen). Präsident giebt das Glockenzeichen und ersucht um Ruhe. Vorsitzender des Nsinisterrathes Gras Clary (fort fahrend) .. . die geltende Verfassung hochhalten

und den Bestimmungen derselben gewissenhast nachkommen. (Beifall links.) Im Interesse aller Völker und Be völkerungskreise . . . (großer Lärm und Widerspruch bei den Jungczechen und Rufe? Aller?) Präsident gibt wiederholt das Glockenzeichen. Vorsitzender des Mmisterrathes Graf Clary: Im Interesse aller Völker und Bevölkerungskreise richtet die Regierung die ernste und dringende Bitte an die Par teien und Verbände dieses HauseS, ihrerseits dazu bei« zutragen, dass die p a r l a m e n t a r i s ch e n B e- rathungen

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