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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 25.10.1884
Physical description: 10
keinen Eintrag thut.' Max sann darüber nach, warum wohl einen Juno und Kybele, sei sie noch so großartig gedacht, nicht Vor bild einer Madonna werden könne, wie sie Raphael und Perugino vorgeschwebt, und fand, daß hierzu Bea trixens Schönheit viel eher stimme; darüber waren sie im Lraeeio vuovo angekommen und blieben vor der großartig gedachten Amazone stehen, die man als die „Verwundete' zu bezeichnen Pflegt. „Doch hat sie gesiegt!' sagte Beatrice: „ihre Stellung und ihr Ausdruck zeigen eine doppelte

dankbar, daß seine lebendigen Schilderungen unsere Vorstellungen der alten Zeit und Menschen berichtigen.' „Sie zürnen demnach mit Unrecht den Archäologen', sagte Hellmuth, „denn gerade dieser Wissenschaft verdankt Ebers seine genaue Kenntniß der Vergangenheit und mit ihrer Hülfe entdeckte er den Sie erfreuenden crocus farbigen Chiton.' „Wollen Sie nicht auch mir nun einen Privatvortrag halten, wie unserer bevorzugten Beatrice?' fragte jetzt Bertha. „Ich bin allerdings eine weniger würdige Schülerin

von Hellmuth etwas zu lernen, ist sie es selber, die unaufhörlich redet. Das schwatzt ja und sprudelt wie ein Springquell. Ich nehme jedoch an, daß es gerade nicht Archäologie ist, von was sie berichtet, meinen sie nicht auch, Fräulein Beatrice?' Beatrice gab zerstreut Antwort und hörte auch nur halb auf das viele Gute, das Nestler von Max Hell muth, seinen Kennwissen, seiner Bescheidenheit und seiner Anerkennung erzählte, und daß, obgleich es schade, daß er nicht in der Armee sortdienen konnte

, er doch wohl gethan habe, sich so energisch auf ein Fach zu werfen, das ihm bald großen Namen und einträglichen Posten verschaffen könne. Mehr wie einmal flocht sich dabei ein Wort in des Doktors Bericht, mit dem er vergnügt an spielte auf das gute Einvernehmen seiner Tochter mit dem ausgezeichneten hoffnungsvollen Sohn seines alten Freundes. Beatrice verstand diese Anspielungen als Wünsche des alten Herrn, die er oft schon geäußert, und obgleich sie dieselben nicht sonderlich beachtete, berührten

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 27.09.1884
Physical description: 10
der Eltern, daß das ganze ungemein große Erb theil Eleonorens ihrer Schwester Elise und nicht ihrem Kinde zufallen solle, falls dieses sich nicht an die luthe rische Gemeinde , anschlösse, oder einen katholischen Gatten wähle. Margini hatte dies erfahren und darüber seiner Schwägerin lange gezürnt; sie wußte es wohl. Wer er hatte doch nichts gethan, gegen ihren Wunsch Beatrice, die sie mit mütterlicher Zärtlichkeit liebte und pflegte, in der Lehre ihrer Kirche zu unterrichten. Zu der ein zigen That

hatte er sich aufgerafft, von der Schwägerin das Versprechen zu verlangen, daß Beatrice nie zu einer religiösen Handlung gezwungen werden sollte. Fräulein Elise v. Reinau hatte dies Versprechen gern gegeben; erstens weil es ihrem loyalen und gütigen Wesen entsprach, und zweitens, weil sie hoffte, daß Unter richt und Beispiel bald genug in ihrer Nichte die wenigen Wurzeln ausrotten würden, die der. katholische Glaube geschlagen haben konnte und diese von, selbst verlangen werde, an allen Uebungen der lutherischen

Gemeinde Antheil zu nehmen. Darin hatte sie sich aber doch ge täuscht. ^ - Allerdings vergaß Beatrice bald, was sie von der katholischen Lehre gelernt hatte. Es war wenig genug. Jedoch blieb unzerstörbar in ihr die Anhänglichkeit an die Kirche, deren Gottesdienst sie als Kind mit dem Vater besucht, und wohin auch die Mutter Beide oft begleitet hatte und sie schrak zurück, so oft sie herbes Urtheil über Dinge hörte, die sie nicht zu verheidigen wußte, die ihr aber einmal heilig

ist, kann unmöglich über Bertha Beatrix un bemerkt lasten. Die Anemone neben der Lilie! Das Tausendschön neben der Rose! Und wie äußerlich der Unterschied ist, so ist er's auch innerlich. Beatrice überragt die gut müthige, leichtsinnige Bertha durch hundert Eigenschaften des Geistes und Herzens. Fräulein von Reinau dächte es mit Stolz aber auch ^ mit Sorge, und wiederum blieb ihr einziger Halt die Bestimmungen des Testaments. „Beatrice ist nicht reich, sobald ich nicht will,' dachte

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Volksblatt
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Page 10 of 16
Date: 05.01.1881
Physical description: 16
acht Uhr ausgehen.' „Nun,' antwortete eine Arbeiterin, welche eben eine Halsbinde bügelte, „sie wird in die Messt gehen.' „In die Messe! Die Messe dauert zwanzig Minuten, und Madame Beatrice,' (unter diesen Namen war die geheimniß volle Frau bekannt) „bleibt immer den vollen halben Tag aus.' „Sie hört die Messe des alten Pfarrers, ihr wißt wohl, des Doctor Falleti. Da bin ich am vergangenen Sonntag schön eingegangen; ich habe gemeint, ich müßte alt, mit grauen Haaren herauskommen; ich lüge

Pferden, mit bordirtem Kutscher und mit Lakaien in Livree, welche den Schlag öffnen, den Antritt herunterlassen; und heraus steigt eine vornehme Dame ganz v'n Seide, Spitzen und Diamanten und hinauf, hinauf geradenwegs zum Thurm- stübchen der Madame Beatrice.' „Und ich habe die Baronin von San Fiorenzo, die bei uns arbeiten läßt, gesehen.' „Und ich die Marchese Passani, und nicht bloß einmal.' „Und ich, es sind noch nicht drei Tage, habe eine Dame gesehen, die ich nicht kenne, aber mein Herz sagt

mir, daß es eine Dame vom Hose ist. Stellet euch vor, sie trug ein Kleid von himmelblauem Sammt mit safranrothgeflecktem Ueberwurf, daß es aussah, wie ein sternenbesäeter Himmel; auf dem Hute hatte sie Paradiesvogelfedern, welche zwischen den Juwelen und Blumen ganz bezaubernd wallten. Und gehorsamste Dienerin! auch sie ins Hotel Beatrice; und zwei Stunden ist sie dort geblieben, so lange, daß der Kutscher auf dem Bock Flüche ausstieß, daß die Himmelsdecke hätte bersten mögen. „Warum habt ihr nicht Marianne gefragt

, ob sie sie nicht kennt?' „Marianne, die Portierin da? Ich habe sie gefragt, und sie konnte mir nichts sagen, als daß diese Damen mei stens Fremde sind und französisch sprechen.' So war es in der That. Frau Beatrice, die so Zurück haltende, Zurückgezogene, in ihrer Nachbarschaft so Unbekannte, war dafür sehr wohl bekannt und hochverehrt von nicht weniger vornehmen Turiner Damen, und auch von auswär tigen, welche bei ihrer Durchreise durch Turin sie in ihrem kleinen Quartiere besuchten, wo es außer dem Geist

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 24.09.1884
Physical description: 10
, daß mein Schwager selten oder nie von diesem Freunde spricht. Mir wenigstens ist sogar der Name Hellmuth fremd gewesen. Dieser lebt also noch?' „Nicht hier; denn halb gelähmt und sehr ost leidend verläßt er jetzt seinen Landsitz unweit Castell Gandolfo fast nie mehr. Bei ihm lebt seine Tochter Gertrude, ein gar vorzügliches Mädchen, das das geistige Abbild seiner Verlornen, viel beweinten Gattin ist, der schönen Beairice.' ' „Beatrice?' rief Fräulein v. Reinau; hat Margini diese auch gekannt?' „Gewiß/ versetzte

seinen Vorsatz ausführt und im Frühjahr seine Damen hier abholt, wird er sich freuen den Sohn seines Jugend freundes^ der noch dazu der allbewunderten Beatrice I auffallend ähnlich sieht — kennen zu lernen.' „Sie sind ganz ungemein von dem jungen Hellmuth eingenommen.' „Ja, das bin ich? aber auch mit Recht. Und würde mir je mein Mädchen kommen mit einem solchen Schwiegersohn., Hei! da wollte ich zufrieden sein und würde nicht lange den grausamen Vater spielen.' Fräulein von Reinau gewahrte, daß Doktor

in Nachdenken und Fräulein von Reinau dachte über seine Worte nach. Er schien Recht zu haben, und doch — gab es denn nicht auch sehr streng gläubige Protestanten? Waren alle Katholiken gute ernste Christen? Ihr Schwager z. B. war es nicht. Allerdings hatte er darauf gehalten, daß seine Kinder, von denen nur das jüngste, Beatrice, am Leben geblieben war, katholisch getauft und erzogen wurden und ihre Schwester, die ihn so abgöttisch verehrte, daß sie jeden seiner Wünsche erfüllte, hatte ihm nachgegeben

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 15.10.1884
Physical description: 10
begleitete diese Worte und Ger truds küßte zärtlich die zitternde Hand ihres Vaters und blickte mit Rührung auf sein trübes Auge, aus dem eine Thräne sich stahl. - Er legte die Hand auf das reiche, dunkelblonde Haar der Tochter und fuhr fort: „O sie, meine Beatrice, auch sie liebte Deutschland und kannte seine Sprache und sreudig würde sie, nach dem Tode meiner Mutter mir dahin gefolgt sein, und wir hätten selbst die Freude gehabt, unsern Max dort studiren zu sehenaber da machte das Leiden, das längst

eines sehr um fangreichen Briefes und begann: „Nun will ich, meiner alten Gewohnheit getreu, Euch auch von den Menschen erzählen, die ich kennen lerne, denn nur durch meine eingehenden Schilderungen wird Menschen- und Weltkenntniß auf Eurem verzauberten Schlößchen erhalten. Ich verkehre jetzt sehr viel, so weit nur meine Zeit es gestattet, mit den beiden Damen, die Weine Reifegefährtinnen waren und von denen ich Dir schon bei meinem Besuch bei Euch gesprochen habe. Da Fräulein v. Reinau und ihre Nichte Beatrice Margini

, dessen ungewöhnliche Schönheit ich Dir schon gepriesen habe, auch für Geist und Charakter zu bewundern. Wenn meine Schilderung nur einigermaßen gut war, interessirst Du Dich bereits ein wenig vom Künstlerstandpunkt für die moderne Beatrice mit den ernsten tiefen Augen in dem harmlosen Gesicht, und Dein Auge würde mehr als befriedigt sein, könntest Du die classische Schönheit ihres Profils betrachten. ' - ' Diese Reize werden jedoch erhöht durch ihre reichen Geistesgaben, die sie so sorgfältig, und nicht schablonen

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Volksblatt
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Page 10 of 12
Date: 26.02.1881
Physical description: 12
würde. Sie begab sich daher unverweilt zu ihr, und traf sie, wie sie eben die Treppe herab kam, während der Wagen bereits im Hof auf sie wartete: „Schlimme Neuigkeit!' sagte Leonore, als sie Eugenie gewahr wurde. „Welche dem»?«5 ^ ^ „Unsere Beatrice ist sehr schwer erkrankt. Vergangene Nacht hat sie kein Auge geschlossen; ich wollte soeben sie besuchen.' „Ach, was sagen Sie mir da?'. „Leider nur zu wahr: ich sage eS nicht von mir, ich weiß es vom Arzte, der mich in ihrem Auftrag in Kenntniß

, hinschicken; und wenn sich die Sache so machen läßt, wie unsere Beatrice will, so werde ich Sie in Kenntniß setze«. Ich muß der Marchese heute im Auftrage ihrer Majestät etwas ausrichte«; da will ich die Gelegenheit ergreifen und sie einladen, mit Ihnen zu gehen.' „Wenn Sie es auf sich nehmen, so kann es nicht fehlen; sie wird gewiß mitgehen. Ich weiß nicht, was Sie für eis Zaubermittel bei ihr angewendet haben; aber ich hab: be merkt, daß die Marchese immer von Ihnen redet und Ihm wie ein Lamm folgt

mit Vorbereitungen, Anzügen und Ausstaffirunge» dafür beschäftigt sein wird.' „Ein Grund mehr, unser Unternehmen zu beschleunigen/ sagte Beatrice, welche von ihrem Krankenlager dem Gespräch! mit größter Spannung gefolgt wär. Nachdem die beiden Damen lange in dieser Weise sich besprochen, und der geliebten Kranken aufs Herzlichste ihr Beileid und ihre Liebe bezeugt hatten, entfernten sie sich miteinander, die Gräfin, um sich in ihre Wohnung und Eleonorä, um sich auf Kundschaft zu begeben. - . VI. Per Desvch

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