300 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1852/04_12_1852/TZW_1852_12_04_3_object_5030138.png
Page 3 of 4
Date: 04.12.1852
Physical description: 4
. Die Lockungen und Drohungen deö Bonapartismus stehen uns gegenüber. Die Zollkrise' brennt und die Spannung mit seinen Verbündeten ist noch nicht erledigt. Im Innern gährt die Frage: ob Stände, ob Kammern? und die uns unaustilgbar anklebende Spaltung in der Religion droht das Vaterland zu zerreißen. Die Nothwendigkeit einer starken Regierung ist unter diesen Umständen so handgreiflich, daß selbst die Gegner sie einsehen müssen. Nament lich jedem Angriffe auf Olmütz, jedem Liebäugeln mit Erfurt

diese Kammersitzung, nicht vorübergehen, ohne daß wiederum, wie m den vorigen Sitzungen, ein tüchtiges Quantum Märzerrungen schaften von der Haut des Vaterlandes abgerieben wird. Die zartesten und schwierigsten Fragen , die vor die Kammern kommen werden, find die, welche das Gebiet der Kirche berühren. Die Krisen der Kirche selbst reichen weit hinaus über die Kammern- über den preußischen Staat und über daS neunzehnte Jahrhundert. Wohl uns, daß die Inkompetenz der Kammern in diesen erhabenen Regionen anerkannt

ist! Sie haben, als Kammern, baö Innere der confessionellen Gebiete mit religiöser Scheu, als ihnen ver botenes heiliges Land, zu meiden. Aber gerecht zu sein gegen die römische wie gegen die evangel. Kirche, das ist ihr politischer Beruf. And auch über den Buchstaben des Rechtö hinaus mit Billigkeit, ja! mit Liebe, der andern Confession entgegen zu kommen, das ist die heilige Pflicht jedes christlichen Kammergliedes. In diesem po sitiven Sinne ist die, so oft mit grauer Indifferenz verwechseltes Parität eine Wahrheit

. Daß der Staat seine Pflichten gegen Confessionen erfülle, dahin haben in den Kammern beide Confessio nen zu wirken. Und — soll ein Unterschied gemacht werden — so ist dieser Beruf, .Gerechtigkeit, Billigkeit und Liebe zu üben/ auf Seiten der Evangelischen stärker, als auf Seiten der Römisch- Katholischen , weil Preußen seinem vorwiegenden Charakter nach ein evangelischer Staat, also die evangelische Kirche insofern, poli tisch betrachtet, im Vortheil ist, und weil die Anerkennung der geist lichen

, welche für sie einsteht, in den Kammern nicht fehlen. Hoffentlich werden in dieser Phalanx ..Männer sich finden , welche verstättdig und gerecht genug sind, anzuerkennen, was auch der Papst anerkennt, daß seit Jahr zehnten und Jahrhunderten zarte und vielfach verschlungene Ver hältnisse ihrer Kirche zum preußischen Staate sich- gebildet haben, und daß zur definitiven Regulirung dieser Verhält nisse die 1848 in der Angst deö Moments in die Welt ge schossenen Grundrechts-Phrasen der Verfassungs-Urkunde

1
Newspapers & Magazines
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1852/03_02_1852/TZW_1852_02_03_2_object_5029105.png
Page 2 of 6
Date: 03.02.1852
Physical description: 6
Revisi on der Verfassung beseitiget werden solle, daS ist jetzt die Frage, um die sich die Kammern und die Journale balgen. Täuscht man sich nicht, so wird die Revision wirklich durchdringen, jedoch nicht ohne tiefen Groll bei einer starken Partei zurückzulassen. In der Sitzung der ersten Kammer vom 27. Jan. erklärten sich von 141 Abgeordneten nur 46 der Revision unbedingt abgeneigt, aber die Verhandlung selbst war wenig geeignet, durch den Ernst einer gediegenen Besprechung der heiligsten

Interessen Zutrauen einzu- flösen und das schweigsame Verhalten der Herren Minister scheint anzudeuten, daß die Regierung nicht geneigt ist, die Initiative der Octroyrung zu ergreifen und es vorzieht, die Kammern so lange üch scandalisiren zu lassen, bis ihre Impotenz noch bestimmter sich gezeigt haben wird. Bereits sind auch schon einige Sprecher des ersten Ranges so hinter einander gerathen, wie es überall aufge führt zu werden pflegt. Von den Koryphäen der Kreuzzeitung war es v. Gerlach, der Hrn

ihm andere mit und ohne Noth die Palme streitig machen. Das Merkwürdigste dabei aber ist, daß selbst diese Juristen nicht wissen, was sie wollen und daß sie ins besondere über die Frage: ob Kammern oder Provinzial- ftände? mit ihren früheren Ansichten resp. Grundsätzen (?) ganz in Widerspruch gerathen sind. Auf gleiche Weise befindet sich. die preußische Journalistik, vorab die „Kreuzzeitung' im Zuge, sich zu comprömittiren. Vor Kurzem noch predigte dieser Ausbund des preußischen Wortüber flusses die Reactivirung

des Staatsrathes und wollte ihn l sogar aus ständischen Elementen zusammengesetzt wissen, heute erklärt sie sich — für nicht ständische Kammern. Für diese und viele ähnliche Jnconsequenzen, sagt die D. Volksh., ließe sich ein kleiner psychologischer Erklärungsgrund allenfalls finden. Durch die Volks- Souveränetät sagt sie, durch die parlamentarische Regierung ist die Kreuzzeitung einflußreich, mächtig und groß geworden. Nicht als Anhängerin, sondern' als Gegnerin derselben. Wer wollte es leug nen

? sie hat sich als augenblickliche Bändigerin dieses gefährlichen Systemes großes Verdienst erworben sich, sich unentbehrlich ge macht. Aber ohne Märztage, ohne die Kammern, ohne die Tri büne mit ihren allgemeinen abstracten Grundsätzen gäbe es keine Kreuzzeitung eben so nothwendig und noch nothwendiger, wie für „Urwähler' und „Nationalzeitung'; sie wird überflüssig, wenn die Kammern nicht mehr eristiren und wenn ständische Provinzial- Landtage wieder ihre wenig geräuschvolle sachgemäße Thätigkeit be ginnend Das fühlt

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1852/25_09_1852/TZW_1852_09_25_3_object_5029900.png
Page 3 of 4
Date: 25.09.1852
Physical description: 4
stehe. Diese Organisation bedingt nämlich eine jährliche Mehrausgabe von etwa einer halben Million Thaler, deren Aufbringung zu ernstlichen Schwierigkeiten der Regierung, ja viel leicht dann zu einer umfassenden Modification dieser Gesetzgebung geführt haben würde, wenn die Regierung die Erhöhung der di- recten, namentlich der Grund- und Gewerbesteuer den Kammern hätte vorschlagen müssen. Alö in den Kammern, längst vor dem Abschluß des September-Vertrags, der Kostenpunkt der Organisa- tionsgesetze

, dieser sich von dem Fürsten Schwarzenberg nicht in der erwünschten Weise empfangen glaubte. Das Präci- puum konnte wenigstens für die nächsten zwölf Jahre aus der Noth helfen , und die Kammern mußten den Vertrag in seinem Wesen schon genehmigen, wenn sie eben. das umfassendste Product ihrer Richtung, nämlich die kostspielige Organisation des Landes, nicht an dem Kostenpunkt scheitern sehen, wenn eine große Zahl ihrer Mitglieder bereits zugesicherte ObergerichtsrathS- und Amts richterstellen nicht in Nebel zerfließen

sehen wollten. Die Rechnung war im Kleinen richtig; wir haben gesehen, daß das gegenwärtige Ministerium hauptsächlich deshalb nicht im Stande war, in den Kammern ersparende Modificationen der Organisationsgesetze durch zusetzen, weil der in „voller Loyalität' acceptirte September-Ver trag ja die auskömmlichsten Mittel gewähre! Wir haben sogar daS Schauspiel erlebt,, daß die „Neue pr. Ztg.' und ihr nach die gesammte reactionäre specifisch preußische Presse von dem Augenblick an, wo der September

zu wollen. Die Kammern und das Land stimmten damals bei. Also auch hier die politische Seite der Zollfrage. Der September-Vertrag, noch unausgeführt, hat den politischen Einfluß Preußens auf Hannover schon dahin zu steigern vermocht, daß ihm zwei Minister weichen mußten, und namentlich das Finanzministerium so besetzt wurde, wie es in Berlin beliebt ward. Was steht zu erwarten, wenn wir mit demselben Preußen „mit wenigen' unirt werden? (A.Z.) Schweiz. Bern, 20. Sept. Von allen Kantonen, die fast

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1852/17_05_1852/TZW_1852_05_17_3_object_5029454.png
Page 3 of 4
Date: 17.05.1852
Physical description: 4
würde sonst das zur Ausführung nothwendige neue Wahlgesetz, dessen Einbringung seit dem I. 1850 unterblieben ist, jetzt den Kammern sofort vorgelegt, oder diese Vorlage mindestens schleunigst vorbereitet worden sein. Davon hörte man hier schlechterdings nichts. Wohl aber spricht man von dem zweiten Weg, daß ein Antrag auf Suspension der VerfassungSartikel 65 u. f. w., welche mit dem 7. Aug.'d. I. in Kraft treten sollten, eingebracht werden würde. Da eine solche Suspension eine Verfaffungsveränderung in sich schließt

, so wäre eine doppelte Beschlußnahme beider Kammern, also vier Wochen Zeit dazu nöthig. Käme diese Beschlußnahme nicht zu Stande, so - würde der preußischen Regierung immer noch übrig bleiben , nach Vertagung der Kammern ein Wahlgesetz für die neue erste Kammer zu octroyiren, und es von der danach berufenen Kammer im Verein mit der Neu gewählten zweiten Kammer in der nächsten Session votiren zu lassen. Uebrigens müssen, im Fall sich die heute ver breitete Nachricht von der am Himmelfahrtstag

bevorstehenden Ver tagung der Kammern bestätigt, nothwendig Diejenigen Recht behalten, welche an die Octroyirung des Wahlgesetzes glauben. Dieselben behaupten auch, eS würden darin die Wünsche der rechten Fractionen besonders berücksichtigt werden. Allzulange, etwa bis zur Abreise der Kaiserin von Rußland, wird die Entscheidung dieser Frage schwerlich verschoben werden. . Berlin, 12. Mai. Heute fand eine Sitzung der Zollcon- ferenz stakt,^ bedeutungslos wie alle früheren; doch scheint die Ent scheidung

5
Newspapers & Magazines
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1852/10_12_1852/TZW_1852_12_10_2_object_5030153.png
Page 2 of 4
Date: 10.12.1852
Physical description: 4
-Präsidenten gemacht. In Baden hat die Regierung mit den Kammern die Summe von 100,000 fl. zur Herstellung des Münsters in Konstanz be willigt. Also sogar in Baden geht man an die Restauration eines ehrwürdigen Gotteshauses! Dresden, 5. Dec. Die „Freimüthige Sachsenztg.' berichtet heute, daß sicherem Vernehmen nach. der Neffe unseres Königs, Prinz Albert, nach Böhmen gereist sei, und daß diese Reise mit der Absicht des Prinzen, um die Hand der Prinzessin Carola Wasa anzuhalten, zusammenhänge! Berlin

, 27. Nov. Der in Breslau bestehende Studenten- Verein für Rechtswissenschaft hat sich vor einiger Zeit mit der Bitte an den Cultusminister gewandt, den Verein in ein juristisches Se minar umzuwandeln. Der Senat der Universität hat seine volle Billigung der Adresse ausgesprochen , worauf der- Minister jetzt ein Gutachten der juristischen Facultät in Breslau über die in Rede stehende Petition eingefordert hat. Berlin, 2. Dec. . In Bezug auf die Fractionsbildungen in den Kammern hört

das „C. B.', daß von einigen Seiten dec Ge danke angeregt worden ist, eine Vereinigung unter den Abgeord neten beider Kammern in der Weise zu Stande zu bringen, daß dieselben sich, unbeschadet der Verschiedenheit ihrer Ueberzeugungen hinsichtlich der politischen und der kirchlichen Fragen zur gemein samen Wahrnehmung ihrer provinziellen Interessen nach den Pro vinzen, aus deren Wahlkreisen sie hervorgegangen sind, gruppiren. Auf die. Gestaltung der politischen Parteikörper sollen diese Pro- vinzial-Vereinigungen

,. die nur bei der Berathung von Vorlagen, welche die materiellen Interessen der einzelnen Landestheile berühren, zusammenzuwirken haben würden,, keinen Einfluß üben. Man glaubt namentlich bei Budgetfragen und bei der Grundsteuer-An gelegenheit ein engeres Zusammenschließen der Abgeordneten nach dem Gesichtspunkt der provinziellen Interessen im Sinne der letz teren vor'theilhaft benutzen zu können. — Unter den mancherlei Differenzen mit den kathol. Kirchen- Behörden, die wahrscheinlich auch in den Kammern zur Erörterung

6
Newspapers & Magazines
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1851/10_06_1851/TZW_1851_06_10_3_object_5028326.png
Page 3 of 4
Date: 10.06.1851
Physical description: 4
- temberg haben Se. Majestät der König sogleich, als daS Gesuch einlief, die Summe von 500 fl. aus Höchstihrer Privatkasse ver abfolgen. lassen und genehmigt, daß die Subscriptionsliste bei den OfficierScorps der verschiedenen Regimenter aufgelegt wurde. Das Gesuch findet bei den Officieren allgemein große Theilnahme. Stuttgart, .4. Juni. Vor der ohne Zweifel in nächster Woche stattfindenden Vertagung der Kammern wird noch die Ver fassung vorgelegt werden. Wie man hört, sollen nach dem Ent wurf beide

Kammern in Zukunft Wahlkammern sein; doch haben in der ersten noch die königlichen Prinzen vermöge ihres Geburts rechts Sitz und Stimme. Die Geistlichkeit, die jetzt in der zweiten vertreten ist, soll ihre Repräsentanten nach Wahl in die erste Kam mer schicken, in welcher nur der katholische Landesbischof de jure sitzt, von den ernannten Prälaten drei nach Wahl. Auch die Uni versität soll durch Wahl vertreten werden. Der Wahlcensus für die übrigen Mitglieder, für welche ein Alter von 40 Jahren erfor

derlich ist, soll nicht über 500 fl., um gewählt zu werden, und nicht über 100 fl., um Wahlrecht zu haben, gestellt sein. Für die zweite Kammer soll ein Classenwahlsystem projectirt sein, wobei jedoch alle steuerzahlenden Bürger zur Uebung des indirecten Wahl rechts beigezogen seien. Auch soll beiden Kammern die Initiative, die unbeschränkte Wahl ihrer Präsidenten und Vicepräsidenten. zu gestanden und von der Kröne auf das Bewilligungsrecht deS Ur laubs bei Staatsdienern verzichtet sein, wogegen

11
Newspapers & Magazines
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1850/12_12_1850/TZW_1850_12_12_3_object_5027678.png
Page 3 of 4
Date: 12.12.1850
Physical description: 4
konnte, und daß man die neuen Paragraphen des Adreßentwurfes nicht konnte über sich ergehen laßen, während das Ministerium schon in der ursprünglichen Fassung derselben eine Opposition nicht verkannt hatte. Wäre nun die Debatte zu Ende geführt und ein Beschluß gegen die ganze Ministerial-Politik erzielt worden, so hätten die be treffenden Minister hierauf nur mit ihrem eigenen Rücktritt, oder mit einer Auflösung der Kammern antworten können; dies wollte man im Augenblick noch vermeiden

und' wird zu den desfallsigen Entschlüssen erst die ferneren Ereignisse abwarten. — Die meisten Abgeordneten beider Kammern haben, in Folge der Vertagung, bereits Berlin verlassen. Viele, welche gesonnen sind, ihr Mandat niederzulegen, wollen das Ergebniß der Dresdner Conferenz abwarten, ehe sie deshalb einen festen Entschluß fassen. — Wir erfahren, daß Graf Arnim-Boitzenburg das ihm an getragene Commissariat in Kurhessen abgelehnt hat. — Hr. v. La- denbenberg hatte gestern eine längere Audienz bei dem Prinzen von Preußen

des Wiederzusammentritts der Kammern im Januar besetzt werden. — Wie wir hören, werden von mehreren Seiten Adressen be absichtigt, um Sr. Majestät dem König für die letzten Schritte der Regierung ehrfurchtsvoll zu danken und Allerhöchstdemselben die Versicherung auszusprechen, daß der Kern des Volkes, d. h. der zahlende, kämpfende und resp^ unter den Drangsalen eines Krieges leidende Theil des Volkes, die gegenwärtige Politik des Ministerin ns Manteuffel mit ungetheiltem Beifall begleite. (N Pr. Z.) — Der englische

12
Newspapers & Magazines
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1850/29_11_1850/TZW_1850_11_29_2_object_5027627.png
Page 2 of 6
Date: 29.11.1850
Physical description: 6
an, so wird es ihm auch gelingen, die Armee zu kalmiren, -läßt er sich aber selbst durch die kriegerische Opposition fortreißen, fo könnte er leicht über Manteuffel bei dem Könige den Sieg da von tragen. Weit bedenklicher aber und weniger zu entschuldigen ist die Zusammenrufung der Kammern. Sie werden am Donnerstage hier zusammentreten und ich vermag in der That nicht anzugeben, ivarum Herr von Manteuffel, wenn er einmvl zum Frieden ent schlossen ist, ein so gefährliches Experiment anstellt, welches, wenn es fehlschlägt

, alle seine Absichten bouleversiren und zu ganz unbe rechenbaren Zerrüttungen führen kann. Ich glaube freilich, daß Die Mehrzahl der Kammern aus solchen preußischen Beamten be steht, über deren Stimmen das Ministerium in ruhigen Zeiten mit ziemlicher Sicherheit verfügen kann, und namentlich Herr v. Man- Deuffel ist der Mann, der diese Herren zu behandeln weiß. So Dange dieses Geschlecht weiß, daß der Entschluß der Regierung fest steht und daß das Ministerium sich hält, prallen alle feurige Reden Der Opposition

be-' merkt die „Reichszeitung': „Was sollen wir es nicht sagen, das erste Bedürfniß unseres Staates, sowie Europas ist Frieden, nur im äusterften Fall wird Oesterreich daS Schwert ziehen.' Der „Lloyd' hofft, daß die preußischen Kammern den Weg der Mäßi gung einschlagen werden, und stellt überhaupt in Abrede, daß man in Preußen so durchgängig kriegerisch gesinnt sei. Indessen wirst sich der minder politisch gebildete Theil unserer Bevölkerung einem Gerüchte nach dem andern in die Arme. So versicherten

17
Newspapers & Magazines
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1851/03_09_1851/TZW_1851_09_03_4_object_5028607.png
Page 4 of 4
Date: 03.09.1851
Physical description: 4
werden. Das allgemeine Wahlrecht 'wird nicht nur als dem Art. 57 der Bundesacte, sondern auch als dem moralischen Prinzip überhaupt widersprechend bezeichnet, und daher auf dessen Abänderung gedrungen. Hieran knüpft sich die Forderung auf Abschaffung der Grundrechte. Endlich soll noch vorgeschlagen worden sein, daß der Forderung der constitutionellen Theorie, nach welcher bei einer etwaigen Aenderung der Majori täten in den Kammern die Ministerien zurückzutreten verpflichtet sind- in den Bundesstaaten prinzipiell

nicht Raum gegeben werde,, wobei natürlich den Ministern die Freiheit des individuellen Han delns unbenommen bleiben soll. * — Wie man hört, wird die Zusammenberufung der beiden Kammern wirklich in der zweiten Hälfte des Novembers erfolgen, da die Arbeiten der Provinziallandtage ein früheres Zusammentreten nicht wohl gestatten dürften. Die Nachricht, daß der seit dem März 1848 nicht mehr in Thätigkeit gewesene Staatsrath vom Ministerium wieder berufen werden soll, bestätigt sich. Seine Thätig keit

wird aber wohl erst nach dem Zusammentritt der Kammern beginnen. / . ' — Die lithographirte Zeitungs-Cmrespondenz schreibt: „In gut unterrichteten Kreisen will man wissen, daß Rußland nicht gegen den Gesammteintritt Oesterreichs in den deutschen Bund pro- testirte, sondern daß Graf Nesselrode nächstens dem Bundestag eine Note überreichen lassen wird, worin nicht gegen den Beschluß Oesterreichs, wohl aber „gegen die Erklärung Englands' protestirt werden soll, nach welcher durch den Beitritt

18