1,781 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1902/24_12_1902/TVB_1902_12_24_13_object_2158249.png
Page 13 of 16
Date: 24.12.1902
Physical description: 16
, wankte zum Tisch hinüber, stützte seinen Kopf auf die Arme und bedeckte mit den Händen das Gesicht, während heiße Tränen zwischen seinen Fingern hervorquollen. — Nach einer Weile beugte sich die Frau über das röchelnde Kind und sagte leise und weich: „Jörgele, es kommt bald das Christkind! und führt dich hinauf in den Himmel zu den lieben Engelein... o dort wird's schön sein, Jörgele, so schön... gelt, Jörgele, du tust wohl auch fürs Mutterle beten im Himmel droben?' Das Kind gab einen schwachen Laut

von sich, da stürzte der Mann vom Tisch zum Bett herüber, fiel vor dem Bett auf die Knie und begrub sein Gesicht in den Bettdecken, indem er laut aufschluchzte. Er wollte sagen: „Jörgele, tu' auch für den Vater beten!' allein er getraute sich nicht; er brachte das Wort nicht heraus. . Wie wenn die tödliche Axt an die wetterharte Fichte schlägt und den ganzen Stamm erschauern macht, so stieß und schüttelte es den starken Mann — er keuchte und stöhnte — schließlich konnte er es nicht mehr im Zimmer aushalten

. . . das Kind stirbt!' Im wilden Schreck fuhr der Mann empor und stürmte ins Haus. — Das Kind hatte schon beinahe ausgerungen-, es machte nur noch ein paar lange, tiefe Züge, die Achseln schoben sich gegen einander und sanken dann zurück. Die Mutter neigte sich über das Kind und betete laut: „O Jesukindlein, komm' zu mir, - Laß mich ewig sein bei dir! Mein Herz ist Nein, Soll niemand drinn' sein Als du, mein liebes Jesukindlein ... Heiliges Schutzengels mein, steh' mir bei!... Liebe Himmelmutter, hilf

mir!' — — — Der Engel war hinübergeflogen, um mit dm Christnachtsengeln den frohen Weihnachtssang: „Ehre sei Gott in der Höhe!' anzustimmen. Die Mutter drückte dem Kind die Aeuglein zu. Der Jörg weinte ganz laut; die Frau weinte auch, allein zwischen den Tränen schien ein frohes Lächeln um ihre Lippen zu spielen. — Als der Jörg dies sah, weinte er noch lauter. Zwei Tage späler trug man die kleine Leiche zu Grabe. Der Jörg stand ganz zuhinterst an der Friedhofsmauer; er getraute sich nicht unter die christliche

Gemeinde. Erst als man den Sarg in das Grab hinunterließ, stürzte er näher und weinte so laut, daß sich alle erbarmten, die umher standen. Wie der Priester das letzte Vaterunser bltete, schaute der Jörg zu seiner Frau hinüber und er blickte wieder das freudige Lächeln auf ihrem Gesicht. — Die Frau wußte ihr Kind jetzt gerettet und aufgehoben. — Später gingen alle Leute in die Kirche, nur der Jörg tlieb heraußen; er, als Abgefallener, wagte sich nicht hinein. — Vor der geschlossenen Tür stand

1
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1902/20_03_1902/TVB_1902_03_20_15_object_2157668.png
Page 15 of 16
Date: 20.03.1902
Physical description: 16
. ein Waldantheil in der Rast von 750 Klafter; Kat. Nc. 522 lit. ö ein Waldantheil in der Schalke von 750 Klafter; Kat.-Nr. 585 lit. ein Waldantheil in Mösern von > 670 Klafter; Kat.-Nr. 585 lit. L ein Hochwaldantheil in Mösern von 2670 Klafter; Kat.-Nr. 461 der Gemeinde Rasen lit. L ein Grundstück,. das Leimackerl genannt, aus dem Grubengute; Kat.-Nc. 447 der Leimacker. Vorbeschriebene Realitäten sind in den neuen Katastralmappen bezeichnet, wie folgt: 1. Laut Grundbesitzbogen Post-Nr. 148 der Gemeinde Olang

. Grundparcelle Nr. 2680/2 Mittelfelder, Wiese von 65 Bauparcelle Nr. 257 Bauarea von 36 . 258 „ . 1»6bm2; Grundparcelle Nc. 422/14 Schartberg, Wald von 1 20 Q 2 ; Grundparcelle Nc. 4186 Schartberg, Hutweide von 58 in^. 2. Laut Grundbesitzbogen Post-Nr. 307 der Gemeinde Olang, Haus-Nc. 19 mit vier Mit besitzern. Grundparcelle Nc. 1292 Oberberg, Wald von 19 72 a 58 Grundparcelle Nc. 1293 Obtrbcrg, Alpe von 36 ka 90 a 45 3. Laut Grundbesitzbogen Post-Nr. 307 der Gemeinde Olang Haus-Nr. 6 mit 18 Mitbesitzern

. Grundparcelle Nr. 1289 Oberberg, Wald von 14 Äa 51 a 90 m^; Grundparcelle Nr. 1290 Oberberg. Wald von 40 Q 57 4. Laut Grundbefitzbogen Post-Nr. 405 der Gemeinde Olang Haus-Nr. 19 mit 18 Mit besitzern. Grundparcelle Nr. 1275 Oberberg, Wald von 5 ka 93 a 56 Grundparcelle Nc. 431 Schartberg, Wald von 5 /ea 34 a 34 5. Laut Grundbesitzbo^en Post-Nc. 406 der Gemeinde Olang Haus-Nr. 29 mit einem Mit besitzer. Grundparcelle Nc. 431 Schartberg, Wald von 5 /ea 34 a 34 6. Laut Grundbesitzbogen Post-Nr. 97 der Gemeinde

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/22_01_1915/TVB_1915_01_22_8_object_2159276.png
Page 8 of 16
Date: 22.01.1915
Physical description: 16
, vier als gefallen gemeldet, darunter zwei Familienväter. Letzthin kam.die Nachricht' vom Tode des. Her- ^ mann Costa, Oberjäger im 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger. Zum zweiten Male begab er sich aUf das Schlachtfeld am 28. Oktober, das erstemal kam er anfangs September an der Ruhr erkrankt zurück. Bei der Erstürmung des Dorfes Wierzbno in Russisch-Polen starb er den schönen Tod fürs Vaterland am D. November.. Laut-der von. einem Leutnant' WaljenenKarte, ^wollte, er' einem schwer verwundeten

zugleich die Sterbegottesdienste für, Josef Strickner von Panzendors abgehalten. Schützen und Veteranen nabmen in üblicher' Weise teil. Ein Bruder Strickners ist schwer ver wundet- in russischer Gefangenschaft. Johann Webhofer, Kaufmann hier, liegt schon seit län gerer Zeit verwundet und thphuskrank in einem Spitäle in Wien. Laut eigenem Bericht ist Ändrä Schränzbofer, Fjschersobn bier. in russische Ge fangenschaft geraten. Vermißt ist seit anfangs November Joh. Kofler, Schußlbauer am Silli- anerberg

. . Laut privater Nachricht starb den Heldentod fürs Vaterland. Jgnaz 5llocker, Klok- kersohn von Vierschach. Möge Gott die schwer geprüften Eltern trösten. Den Mitglieder der freiw. Feuerwehr Mois Schranzhofer, Bartlmä Zelger, Johann Bacher, Franz Tschurtschen- thaler und Johann Krautschneider wurde ' die Ehrenmedaille für 25jährige Tätigkeit auf dem Feuerwehr- und Nettungswefen zuerkannt. — Das Wetter ist zum loben, wir haben - im. Heu-. rigen Winter nie mehr als 10 Grad Neaumur Kälte zu verzeichnen

. Kartitsch, Pustertal. 18. Janner. (Äu s de m Felde der Ehre) gefallen ist der Zugsführer Johann Draschl. Laut Bekanntgabe von seinem Re giment fiel er am 1. November bei Rozwandow. Der Zugsnihrer Josef Strasser wurde am 16. No vember bei Krakau durch einen Lungen- und Rück gratschuß sehr schwer verwundet und ist am' 14. Jänner im Reservespital Korneuburg gestorben. Wegen tapferen Verhaltens vor dem Feinde wurde Zugsführer Strasse? mit der silbernen Tapferkeits medaille 2. Klasse ausgezeichnet

sind in Galizien gefallen, laut Bericht von Augen zeugen, nämlich: Josef Watschinger, Eanner- sohn — derselbe ist im August als Rekrut ein gerückt, — und Jgnaz Klocker,. wurde am 10. Dezember durch einen Kopfschuß tödlich ver wundet. Letzterer erlitt bereits im Septem ber eine Verwundung, die ihm zu einem kur zen Urlaub in die Heimat. verHals. Bei den Sterbegottesdiensten für die Gefallenen betei- . ligte sich jedesmal die dienstfreie Mannschaft der Bahnsicherung mit ihren Kommandanten Ritter v. Malfer

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1913/25_07_1913/TVB_1913_07_25_4_object_2156898.png
Page 4 of 36
Date: 25.07.1913
Physical description: 36
Frau vor dem Wundertätigen Gnadenbilde nieder, 'und flehte laut aufjammernd: ' ' ' „O heilige Maria! Willst du Gebenedeite nicht a'uch sür mich eine Gnade beim lieben Gott erbitten? Das wäre freilich ein rechtes 'Wunder, wenn, ich mein Kindlein lebendig wiedersähe! Aber dir ist so vieles möglich, Muttergottes! Bitte bei Gott, deinem Sohne, für meinen 'Sohn! Wenn er noch lebt, der Franzl, und wenn du deine Fürbitt' bei deinem göttlichen Sohn ein legst, sj0 tragen ihn die Engel wieder aus der him

der Abend, auf den Ber ken aber weilte noch freundlich das reine Licht. Vie Hirten, jodelten laut und jauchzten einender Kon Berg zu Berg, Von Mm zu Alm die wohlbe kannten. Grüße, zu. Das Alpenvieh ward wieder' Bach den Sennhütten getriebn, die melodischen Mocken klangen, das erhabene Schweigen dieser freien Höhen schien mit dem sinkenden Tag feierlicher zu werden, die fernen Gletscher schmück ten sich schon mit dem zaubervollen Rosienkleid ^ und prangend,. aber, kalt, standen die Alpenrosen Ms Todes

in Ausrufe der Bewunderung aus: „Ein- Kind! Wahrhaftig, ein Kind! O Wunder Gottes, 6s lebt noch, es ist unversehrt, die Fänge des Untieres Haben es' nicht getroffen, aber wie sind die Lap pen zerfetzt, in die es gewickelt war! Du armer Schelm! Wem gehörst du denn? Mein Gott, wie wird sich deine Mutter grämen! Armes Lamm! So hoch in der Luft! Die Bäcklein so blitzblau und das Näschen blutet!' ' : Josel lief-mit dem Kinde, was er laufen konnte, 'nach der Sennhütte zu und rief, so laut er konnte: „Mierle

, auf einmal war er weg— ein Geier — Hütte ihn' —und flog mit ihm fort!' - „Ein Geier!' schrie Josel laut auf. „'Ei, daß dich der' Geier! Frau, ist's denn wahr? Potz Geiers Mierle! Mierle!' Die arme Frau Kienz sah ihren Mann be stürzt an, denn er gebürdete sich ganz anders, als sie erwartet hatte, ex schien vielmehr das Lachen zu verbeißen und sah nach der Tür der Kammer.' wo 'die Milchgefäße standen und wo die Magd ihr Lager hatte. 'Da tdat das Mierle herein und trug auf ihren Armen das Kind/ v ' Der Frau Kienz aber schwanden

4
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/21_04_1915/TVB_1915_04_21_5_object_2201528.png
Page 5 of 16
Date: 21.04.1915
Physical description: 16
das Unglück unabsehbar geworden, da das Haus Mitten im Dorfe sich befindet, fast alle Häu ser mit Schindeln gedeckt sind und auch die ^ Kirche in nächster Nähe steht. Leicht hätte auch eine Panik in der vollgefüllten Kirche ent heben können. — l «nxiegg, Unterinntal, 17. April. (Ver schiedenes.) Am 27. April sind die hl. Gottesdienste für Florian Schieferer von Mehrn, welcher laut amtlicher Meldung gefallen ist. Ein schwerer Schlag für die Familie, welche aus einer jungen Witwe nebst vier unmündigen Kin

an der Lunge, kann nichts mehr laut sprechen. Einen Brief bekam er von seinen Leuten, den er leider nicht mehr lesen konnte. Er weinte wie ein Kind, weil von seinen Eltern und Ge schwistern niemand Herlann. Er hat in der Nähe von den Karpathen seine Heimat; er ist der einzige Sohn, bloß 2 Schwestern hat er. Völs bei Innsbruck, 14. April. (Mit der Tinte) muß es in Völs rar hergehen, wie mit Weizenmehl, wird sich der „Bötl'schreiber denken, weil man gar nichts mehr hört, obwohl doch der eifrige Herr Pfarrer

, einer seit 12. Septem ber vermißt. Locherboden, Oberinntal, 12. April. (Eine Kinderwallfahrt) aus Ochsengarten, Oetz- tal, unter Leitung der tüchtigen Lehrerin Frl. Anna Plank kam hieher zur Gnadenstatte, laut betend und den Himmel bestürmend um Hilfe und Beistand für Heimat und Vaterland, für Bekannte und Angehörige..Gewiß ein großer Opfergeist in Anbetracht des schneeigen, steilen Weges, diese weite Strecke über den Silzerberg zurückzulegen. Selten wird ein religiöser Geist bei der Schul jugend

gelegt. Laut amtlicher Meldung ist nämlich der noch jugendliche Holz händler Andrä Schmid durch einen Brustschuß gefallen. Sein Kriegslamerad schreibt, daß er jeden Tag zwei Rosenkränze gebetet habe, ein großer Trost für seine Mutter, die sich selbst voriges Jahr den Fuß gebrochen hat. In der Festung Przemysl waren von hier drei: Jo hann Banmann, Hugo Scheiber und ein Nieder- theier. Von Sölden befanden sich 17 Mann und von Langenfeld 9 in .Przemysl. Tannheim, 20. April. (Von unseren Soldaten

5
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/27_01_1915/TVB_1915_01_27_9_object_2159315.png
Page 9 of 28
Date: 27.01.1915
Physical description: 28
ten Liebesdienst erweisen zu können. Doch wird jetzt so häufig die Klage laut, daß die Pakets, trotz fürsorglicher Sendung, unsere so dürftigen Soldaten nicht erreicht haben, was um so schmerzlicher berührt, da unsere Lieben zu wie derholten Malen gebittet, man möge ihnen was Eßbares, warme Unterkleider und reinliche Wäsche senden, damit sie-doch einmal von dem lebendigen Schmutze befreit werden. Ja, wie wir aus ihren Berichten hören, kommen Briefs, Geldsendungen in ihre Hände, auch Pakete

an das' Bataillon, doch unsere Soldaten erreichen die Pakete nicht. Woher dieser Fehler? Wenn, für diese eine Sendung möglich, warum nicht auch für die Unieriaen? ' - ^-Laut^ Bericht einer Aus kunftsstelle m Wien ist Peter Wierer, Eiler bauer m Panzendorf, der angeblich von seinen Kameraden als tot gemeldet, gesund in russischer / 'angenschaft. Reischach, Pustertal. (S e l t s am e N a- t u r e r s ch einun g.) Am Sebastianssonntag. zirka 4 Uhr früh beobachteten hiesige Leute, wel che zu den Messen nach Pruneck

Klasse erkämpft, ge nesenwar. Schade um einen solchen Offizier, wie Oberstleutnant Mayer war. — Laut amtlicher Meldung fiel am 3. November zu Roszwadow in Galizien der 23jährige Jnnerhanslersohn Peter Ackerer von Thurn, für den am Montag den 25.. Jänner in der Stadtpfarrkirche die hei ligen Seelengottesdienste abgehalten werden. --- Sicheren Nachrichten zufolge hat Michael Mair aus Dölsach auf. dem nördlichen Kriegsschauplatze den Heldentod gefunden. — Johann Lackner, Pionier-Korporal von Lengberg

. Weiters finden am Sonntag die Seelen gottesdienste für den in Russisch-Polen gefalle nen Krieger Josef Erlsbacher, 3. Landesschützen- regnnent, statin — Laut eingelangter Karte ge riet am 6. Dezember der Unterjäger Johann i Feldner von St. Veit i. Des. in serbische Kriegs gefangenschaft und befindet sich in Pirot in Serbien. Virgen, Jseltal, 24. Jan. (Vom Kri e g e.) Auch bei uns sind viel? Männer im Kriege, Aber fast ebensoviele Militärpflichtige wären noch in Amerika gewesen. Sehr viele sind teils

6
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/02_06_1915/TVB_1915_06_02_14_object_2218494.png
Page 14 of 20
Date: 02.06.1915
Physical description: 20
, ein ohrenbetäubender Lürm kam von ihnen, regelmäßig wie der Donner dahm- rollend, von pkotzKchen Erschütterungen unter brochen, die sich durch das Gehirn verpflanzen Mnd wie ein graustH« AblösuncM»rozeß im gan- MN Körper eMpft«ä>es wurden. Und hoch über Siefem dröhnenden Donner kam der Laut der ^Esgenden Grasate — dies weithintönende Sum- Mreit einer wütenden Niesenbiene, die ihren bren- Diepben.Ksrb verkatzt — immer durchdringender, ^tngAlder, bts sich der Laut im Dröhnen einer joickringMdM Explosion auflöst

, z . Aber noch schrecklicher ist der. Laut unserer A^men Kanonen. Bei Nieuport stand ich nur emtge wentgs hvndevt Meter von einem unserer Kriegsschiffe sn der Küste entfernt. Wrper und Seele wanden sich in Qualen. Die Erschütterung ^var so gÄvalttg, daß meine Hirnsch a le w i e Unter Hamm er schlagen schmerzte; Km-ge nachher Mterte rch noch unter dem Einfluß ^emr Lautwe^n. K Einige Menschen gewöhnen sich an MS Lärm, andere nie. Da Mbt es wieder einige, Me-Während des Bombardements von . einer Art Wei steskrankheit

des unglücklichen WeibeS durfte er nicht verloren gehen lassen. Er schob sich den Hut tiefer ins Gesicht, streifte den Nockkragen empor und stürzte in den brennenden Gang; laut aufschreiend rannten ihm der KvllreÄ, der Walten Lenz und der Mesner nach,.mit Gsoalt zogen Ze ihn wieher Mittwoch, den 2. Juni 191F. „Pfarrer, Ihr seid nicht für ein einziges Mensch,' rief der Hilling, „Ihr seid für die ganze Gemeinde -- was täten wir o^?e Euch?' „Ich darf kein Schäflein zugrunde gehen lassen,' entgegnete zitternd

7
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1914/27_11_1914/TVB_1914_11_27_4_object_2158995.png
Page 4 of 16
Date: 27.11.1914
Physical description: 16
; um die pfeifende Musik. „Vorwärts!' hieß es. „Die Russen müssen laufen!' So wurde die Maldlisiere erreicht, auf die nun die Russen ein Mörderisches Feuer richteten; man. hätte ein weiteres Borrücken für unmöglich gehalten, denn Schuß aufMhußder Artillerie traf in^ unsere Reihen. - Schanze - um Schanze — es waM ihrer acht 7^ wurde genommen« bis das Swrmsignal ertönte und noch ein Hurra laut wurde, und die letzte Höhe war erstürmtes Ge schütze und 2 'Maschinengewehre wurden erbeütet, sowie 900 Gefangene gemacht

Fichtenkranz ziert das Grab und KerzenstümpMn flackern im Winde. Das zweite Kreuz ziert neben einem glei-. chen Taxenkränze ein Signalhorn, welche dem ge fallenen Jägerhornisten' aufs Grab gelegt wurde, i Und im schwachen Lichte stehen bärtige Soldaten im - Halbkreise mld beten: „Herr, gib ihnen die ewige. Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen!' Und halb laut murmelt der Vorbeter: „Für die, welche in hie? ser Stunde fallen; Herr, gib ihnen die Avige NW — —And

mit den Glockentönen sein Spiel. Bald kamen dieselben abgedänlpft wie ein leises Klagen und Schluchzen aus weltweiter Ferne, bald wogten sie unmittel bar hinter den Auszüglern her und schienen mit gewaltiger Kraft zu bitten, zu warnen. Der mächtige Vollklang in seinem Schwellen ukd Sinken bohrte sich den Scheidenden förmlich ins - Herz. Erschüttert standes die Männer, die ! Frauen weinten laut. ^ ^ >' !.' v/ ^ ^ 'i »Unsere Glockm^ mrsert Glocken!^ schrie ht» ! Rammelbauevin. 'wir höre» sie zum letzten i Mal« . Min

wir ein Vaterunser,'^ schA^ bev Kollreid vor, „dann ziehen wir in Gottes'M- men.' x - - - : - - - V //. - Alle kmeten neben der Straße ^ qüf/bett Grasöodew ünd betet^ im lauten Chor basi Va«, terunser/ Einen AugenbliK setzten die^ Glocken aus, um hierauf noch voller und wehmütiger zu, sammen' zu läuten. Düster blickend erhoben 'sich die Männer und schritten schweigend dte Straßg sort. während die Frauen laut /weinM Hmte» drein trippelten. Erst als der Zug das 'Klamm? tvirtshaus erreichte, verstummten die ' GlsÄN

8
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1918/31_07_1918/TVB_1918_07_31_8_object_2268687.png
Page 8 of 12
Date: 31.07.1918
Physical description: 12
^Seite L. ?cr> Sl« Bon Gottes Güte. . (Zum XI. Sonntag nach Pstngsten^ ^Derzeit HSrt man fast nur klagen und mur ren wider den lieben Gott, als ob er die Men schen völlig vergessen hätte und ihnen laut» Uicheil und Mißgeschick aushalsen würde. Und dach schickt uns Gott auch in diesen Zeiten der schwersten Heimsuchungen viel mehr Freuden, «ls Leiden» überhäuft uns viel stärker mit Wohltaten als er uns Entbehrungen aufer legt. Ich will euch das mit einein einzigen Hin weis klar machen. ' Schaut

Goldstück gege ben, wenn er deren genug besessen hätte» bei jedem Laut empfand er immer wieder eine Neue Freude. Und wenn man ihm alte die zehn Schätze droben am Meer mit ihren schätzen und Reichtümern angeboten hätte, sein Gehör und die Sprache wären ihm nicht seil gewesen dafür. — Und jetzt, mein Guter, denk ein bißchen nach. Dir hat Gott von der ersten Kindheit an das Gehör und die Sprache Verliehen. Er ist es dir nicht schuldig gewe sen, Hütt es dir auch versagen können. Daß er dich mit diesem hohen

der für die Laut» Wirte freigegebene« Getreidemenge». Laut, einer Ver ordnung dürfe« Mühlen den Eigenbedarf von land wirtschaftlichen Selbstversorgern nicht zur klotzen Auf bewahrung, sondern nur zur Vermahlung auf Grund, von Mahlbescheinigungen übernehmen. Die Mahlbvi. scheinigungen werden von der politischen Bezirkes« Hörde über Ansuchen de» landwirtschaftliche» Selbst versorgers jeweils höchsten? für den Bedarf von zwei Kalendermonaten (Bedarfsperiode) ausgefertigt. Die landwirtschaftlichen Selbstversorger

9
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1907/12_05_1907/TVB_1907_05_12_7_object_2264759.png
Page 7 of 16
Date: 12.05.1907
Physical description: 16
Hedwig, die Haustochter, welche der Entwicklung des Streites mit Besorgnis gefolgt war, laut auf: „Um Gotteswillen, tut ihm nichts! Beschädigt ihn nicht!' Aber schon hatte ihm der Greinhoser einen Schlag ins Gesicht versetzt. — Der Mairhofer war als einer der stärksten Männer des Tales bekannt und nun packte er in grenzenloser Wut seinen Gegner an den Schultern und schleuderte ihn mit solcher Gewalt auf den Knäuel der Angreifenden zurück, daß drei davon hintenüber zu Boden stürzten. Nun wurden zwei

, ohne zu überlegen, immer so vorschnell heraus wie eine abgeprotzte Kanone. Das Ding schien dem Dekan vielen Spaß zu machen und ich wurde mehr gefragt als alle anderen. Mit der Sprachlehre machte ich den ersten Treffer. Der Dekan fragte: „Du, Kleiner, was ist das Wort ,Esel' für ein Rede teil?' — „Esel ist ein Zeitwort!' platzte ich laut heraus. — „Ja, warum denn, Kleiner?' — Ich replizierte ebenso schnell und sicher: „Weil man sagen kann: Ich bin ein Esel, du bist ein Esel, er ist ein Esel.' — Die Herren

: „Wieviel sind vier und sieben!' Ich war nicht gefaßt und hatte die Frage nicht verstanden, daher blieb ich stumm. „Schau', Kleiner,' suchte mir der Dekan zu helfen, „wenn ich sieben Eier hieher lege und du legst noch vier Eier dazu — was macht das nun aus?' — Ich' war noch immer ganz konfus und da ich nicht aufgemerkt hatte, wußte ich nicht, um was es sich eigentlich handle. Darum antwortete ich kleinlaut: „Ich kann gar keine Eier legen.' — Nun wurde das Gelächter der Herren fast ganz laut

schmunzelte ein wenig, dann fragte er pfiffig: „Und wie heißt etwa euer Schnlkommissär?' — Ich antwortete tapfer: „Hochwürden Herr Dekan Rnland.' — „Und wo hat dieser seinen Sitz?' lautete die nächste Frage. Ich stutzte einen Augenblick, dann platzte ich laut heraus: „Hinten!' — Jetzt liefen die Herren alle zu den Fenstern und kugelten sich vor Lachen. Auch der Dekan konnte nicht ernst bleiben. Nachdem er sich lange Zeit mit dem Schnupf tuch im Gesichte herumgewischt hatte, trat er an mich heran, klopfte

12
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1909/29_08_1909/TVB_1909_08_29_12_object_2266984.png
Page 12 of 20
Date: 29.08.1909
Physical description: 20
SM- lS. ^ „Dann Hab' ich eine schlimme Botschaft an Euch zu melden.' „Um Gotteswillen, was ist denn geschehen?' schrie die Frau laut auf, „ich bitte Euch, redet, Herr, redet!' „Euer Mann ist gefangen und soll morgen um diese Stunde erschossen werden.' Die Frau sank auf die Steinbank vor dem Hause nieder und herzbrechend klang ihr Jammerruf: „Jesus, Maria und Josef!' Dann sprang sie plötzlich auf, ergriff den Offizier am Arm und rief mit ängstlicher Stimme: „Was hat er denn getan

? Was hat er denn verbrochen? Ich sag' Euch, Herr, mein Mann ist unschuldig wie ein kleines Kind; er ist so lieb und gut!' „Er wurde als Spion ertappt und hatte wichtige Schriften bei sich.' Die Frau hielt die Schürze vors Gesicht und weinte laut: „So ist's denn wahr, ist's wirklich wahr, so früh .... so jung!' Dann heulte sie laut: „Und sterben!' Wieder ergriff sie den Arm des Offiziers, sah ihm ängstlich ins Gesicht und flehte innig: „Herr, sagt mir, ich bitt' Euch bei allen Heiligen, gibt's denn gar kein Mittel, gar

, „das Leben Eures Mannes liegt in Eurer Hand.' Die Frau ließ die Hände auf ihren Schoß niedersinken und sagte noch leiser wie vorhin: „Ich kann nicht.' „Dann seid Ihr es selber, Ihr, das Weib, das Eurem eigenen Maun das Todesurteil spricht. Bedenkt, morgen um diese Stunde!' sagte der Offizier mit Strenge. Die Frau rang stöhnend die Hände: das Blut schoß ihr jäh in die Wangen, dann wurde sie kreidebleich; sie kämpfte einen fürchterlichen Kampf in ihrem Innern. Jetzt schluchzte sie laut und rief: „O Gott

13
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1901/07_02_1901/TVB_1901_02_07_5_object_2156788.png
Page 5 of 16
Date: 07.02.1901
Physical description: 16
seine Schritte nicht höre. Eine Weile blieb er unentschlossen vor der Thür. — Schon wollte er uuverrichteter Sache wieder abziehen — da schwebte ihm das zornige Gesicht seines Vaters vor Augen — in seiner Verzweiflung drückte er an die Schnalle, die Thür gieng auf. — Er hörte drinnen in der Stube im vollen Chor laut Rosenkranz beten. — Das war ihm recht. Er schloss die Thür von innen und blieb im finsteren Hausgang stehen. Er gewann auf alle Fälle Zeit und mit der Zeit vielleicht wieder Muth. — Da wurde

aber schon das Gebet unter brochen. Eine Männerstimme sagte: „Die Hausthür ist gegangen.' „O pah, es kommt Euch nur so vor,' antwortete eine jugendliche Stimme. „Nein, ich Hab's gehört... Burgl, schau' einmal nach!' Der Hans erschrak heftig. Er schlich sofort auf den Zehenspitzen unter die HauSstiege und duckte sich in den hintersten Winkel. — Das Mädchen kam mit einem Lichte heraus, schaute sich ein wenig um, dann gieng es zur Haus thür und öffnete sie. „Es ist niemand da,' rief es laut in die Stube

wollte. Der Rosenkranz war zu Ende, aber die Reiner-Leute hatten mit dem Schlafengehen keine Eile. Sie plauderten, lachten und scherzten noch über eine Stunde; dem Hans kam es wie eine Ewigkeit vor. — Endlich giengen die Weibs leute in die oberen Räume. Ueber eine Weile klopften auch der Bauer und die Knechte ihre Pfeifen aus und stolperten m ihre Kammern. — Eine halbe Stunde verhielt sich der Hans noch ruhig; als er aber im ganzen Hause keinen Laut mehr vernahm, schickte er sich an, seinen Abzug zu bewerk stelligen

bemächtigte sich seiner, er hätte laut aufschreien mögen. Da fiel ihm noch ein rettender Gedanke ein — er konnte ja durch ein Stuben fenster ausbrechen. Er tappte in die Stube und näherte sich einem Fenster — o alle heiligen Nothhelfer! Das Fenster war mit dicken Eisenstangen vergittert. — In wahnsinniger Hast eilte er zum gegenüberliegenden Fenster — da stolperte er über einen Gegenstand, und im nächsten Augen blicke — lag er in einer dicken, weichen Masse. Zugleich fiel unter schrecklichem Gepolter

14
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1899/19_10_1899/TVB_1899_10_19_10_object_2155785.png
Page 10 of 16
Date: 19.10.1899
Physical description: 16
: „Sell werd' ich wohl sein.' „Dann hab' ich eine schlimme Botschaft an Euch zu melden.' „Um Gotteswillen, was ist denn geschehen?' schrie die Frau laut auf, „ich bitt Euch, redet, ' Herr, redet!' „Euer Mann ist gefangen und soll morgen um diese Stunde erschossen werden.' Die Frau sank auf die Steinbank vor dem Hause nieder, undherzbrechendktangihrJammerrus: „Jesus, Maria und Joses!' Dann sprang sie plötzlich auf, ergriff den Officier am Arm und rief mit ängstlicher Stimme: „Was hat er denn gethan

? Was hat er denn verbrochen? Ich sag'. Euch, Herr, mein Mann ist so unschuldig wie ein kleines Kind; er ist so lieb und gut!' „Er wurde als Spion ertappt und hatte auch wichtige Schriften bei sich, die niemand ent- riithseln konnte!' Die Frau hielt die Schürze vors Gesicht und weinte laut: „So ist's denn wahr, ist's wirklich wahr, so früh... so jung!' Dann heulte sie laut: „Und sterben!' Wieder ergriff sie den Arm des OfficierS, sah ihm ängstlich ins Gesicht und flehte innig: „Herr, sagt mir, ich bitt

sie wieder kreidebleich; sie kämpfte einen fürchter lichen Kampf in ihrem Innern. Jcht schluchzte sie laut und rief: „O Gott, o Gott, eine solche Prüfung!' „Frau, Ihr habt Euren Mann nicht lieb, wenn Ihr ihn sterben lässt,' sagte der Officier. „Was, nicht lieb?' schrie die Frau, „schaut hinein in mein Herz, wie's blutet und zuckt, und dann sagt noch einmal, ich hab' ihn nicht lieb!

15
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1913/13_06_1913/TVB_1913_06_13_3_object_2156771.png
Page 3 of 20
Date: 13.06.1913
Physical description: 20
in erster Linie zu Markts tragen und hat daher auch ein Necht. seine Forderungen zu stel len. Wir wissen, daß oas, was wir geschrieben, durchwegs den Anschauungen.und 'Forderungen des Volkes entspricht. Wir würden nur 'wünschen, daß unsere Abgeordneten dieser Seite der Mili tärfrage etwas mehr'Kraft und' Aufmerksamkeit schenkt würden.- Schafft Religion in die Armee, ist die Forderung des Volkes, die es so oft und so laut erheben.muß, bis sie endlich erfüllt ist. Em Krieg zwischen Bulgarien und Serbiens

sie öfter und länger, und häufig standen Tränen in ihren Augen; im Mariahils-Stöcklein draußen auf dem Hügel prangte jeden Tag ein neuer Kranz von frischen> duftigen Speikblümlein; das Mädchen kniete oft eine Stunde- lang draußen vor dem Liebfrauen-. Bilde und betete laut und noch öfter still. Sie betete um Glück und Segen für sich :md den Sepp und daß alles gut anschlage und gut ausgehe. — Sie wußte nicht, was es war, aber schwer, bleischwer lastete etwas auf ibrem Gemüt; es kam ihr vor wie eine Ahnung

Militärs. Da weinte das Mädchen plötzlich laut auf und schrie: . „Schwester Mairtha! Schwester Martha! . ^ , Jetzt weiß' ich's. . . . Da in Wien hört die Nacht nimmer aus.. Für mich gibt's keinen Tag mehr, gelt?' Die Schwester suchte dem Mädchen Trost zuzu-t sprechen.. Aber das Mädchen ließ sich nicht trösten, es weinte Tag imd Nacht. — Am zweiten Tage stellte sich ein heftiges Fieber ein und der. Arzt erklärte, es sei' höchste Gefahr.. Das Mädchen jammerte in einem- fort: „Laßt mich Helm nach Tirol

17
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1913/14_11_1913/TVB_1913_11_14_2_object_2157398.png
Page 2 of 40
Date: 14.11.1913
Physical description: 40
können, wenn es nicht so furchtbar lustig gewesen wäre. Lnd jetzt fiel mir ein gräßlich guter Gedanke ein. Ich sagte ganz laut, aber mit verstellter Stimme: „Ich habe vor eini ger Zeit, als ich drüben den Kamin kehrte, einen klei- nen Jungen über den Blitzableiter,auf's Dach hinauf. klettern sehen.' „Was? Ueber den Blitzableiter? Auf's Dach? Das ficht ihm gleich! Warum hvst's nicht früher gesagt?' schrien alle durcheinander. — „Ich habe nicht gewußt, daß der Junge ein ausgebrochener Sträfling ist,' erwiderte ich keck

alle in den finsteren Freitag den 14. November 1918 Dachraum hinein. Ich als Kaminfegerjunge war auch kachgelaufen, -um den bösen, bösen Fntz Klebel suchen zu helfen. Sobald ich merkte, daß sämtliche Männer droben am Estrich sind, sprang ich gleich zurück, schlug die eiserne Dachtür zu, versperrte sie auswendig, zog den Schlüssel ab und warf ihn in den inneren Hof raum, wo ihn keine Katze findet. Dann lief ich schnell hinunter aus die Straße und schrie laut: „Sie haben ihn schon, gleich werden sie ihn bringen

^N' Ich hätte noch länger geschlafen, aber ein gräßliche Lärm draußen am Gang weckte mich auf. Anna, l Köchin schrie laut: „Fräulein Gusti, Fräulein Mall ein Dieb, ein Räuber, ein schrecklicher Unform ist Heu Nacht im Hause getoesen. Den herrlichen Zuckerblum^ torten, welchen ich der gnädigen Frau Mama zum ^ burtstag nach Bärenbad schicken wollte, hat er ganzNcy aufgefressen und vier Stück Brathühner obendrein. In der Küche liegen überall die Spuren herum un alles ist beschmutzt. . .' „Es ist unglaublich

18
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1913/04_04_1913/TVB_1913_04_04_5_object_2156496.png
Page 5 of 24
Date: 04.04.1913
Physical description: 24
an,' wandte sich der Bauer an die Magd, „deinen Bruder wirst doch kennen. Ein Irrtum ist gar nicht mög lich. Laut deinen Schriften bist du die Regina Seidl von Glogau und hast mehrere Jahre in der Fabrik gearbeitet; eine Verwechslung der Person kann nicht vorliegen. Ruf den Bruder doch beim Namen!' ^Jch weiß nicht, .» «. ich Hab' alles vergessen,' flüsterte sie bebend, „. » . . das Unglück, . . . der Schrecken hat mir die Erinnerung genommen. »«» Bruder, — «ein — — nein!' Wie vernichtet stand die Magd

da. Ein Fieber schauer ging durch ihren Körper. „Meine Schwester Ist's nicht,' beteuerte der fremde Mann, „darauf schwör' ich hundert Eide.' „O Gott, o Gott, ist das hart!' keuchte die Magd; dann wente sie laut auf und eilte hinaus. Die beiden Männer sprachen noch lange Zeit aufgeregt miteinander und studierten in den Schrif ten, die der Burgebner aus der Kommode ge nommen hatte. Später, verließen sie . das Haus und gingen mitsammen ins Dorf hinunter. In trostloser Bangigkeit schaute ihnen Regina

das Fenster aus und lauschte angestrengt hinaus. Er glaubte draußen vor der Hofstatt ein erbärM- liches Jammern und Weinen vernommen zu . haben. Doch er sah nichts und hörte auch keinen Laut mehr. Offenbär hatte ihn seine erhitzte Phantasie getäuscht. Schlaf fand er keinen und mit Ungeduld erwartete er den Morgen. Als die Leute aufstanden, gab es eine große Ueberraschung. — Regina, die Hausmagd, war verschwunden. Ihr Lager fand man unberührt und sie hatte sich augenscheinlich noch gestern abends

19
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1913/18_04_1913/TVB_1913_04_18_5_object_2156549.png
Page 5 of 24
Date: 18.04.1913
Physical description: 24
ringsum und nur von weitem ver- nahm man.den geisterhaften Ruf des Uhu aus dem verwetterten, halbeingestürzten Turm des nicht unfern gelegenen zerfallenen Schlosses; die Lichter im ganzen Dorfe waren erloschen und alles lag schon in den Armen des Schlafes, von Träumen umgaukelt; da läutete es auf einmal an der Widumsglocke laut und vernehmlich durch die stille Nacht hin und störte den Herrn Kuraten aus der nächtlichen Ruhe. Er stand auf, ging zum Fenster, öffnete es, sah hinunter und unten stand

Nebel drohten mit Regen, in der einen, die Laterne in der andern Hand, Hintennach der Prie ster, die hochheilige Wegzehrung aus der Brust tra gend — so schritten sie laut betend das Dorflein ent- lang. Der helle Ton deS Verfehglöckleins störte die Leute hie nnd da aus dem nächtlichen Schlummer» sie eilten ans Fenster oder zur Haustür, um dem lie ben Heiland, der sich mitten in Nacht über Tal und Hügel tragen läßt zu einem kranken, sterbenden Schäflein, den Tribut der Anbetung zu zollen

und den heiligen Segen entgegen zu nehmen. Hie und stürzte aus seiner Schlafstelle ein Haushund hervor und warf sich ihnen laut klaffend entgegen. Was dem Priester heute besonders auffiel, war die gottinnige Andacht und das ehrfurchtsvolle Benehmen des MeS- ners, was wahrscheinlich sonst nicht sein Wesen war» Außerhalb des Dorfes stiegen sie eine Anhöhe hinan, auf der in dunkeln, kaum kennbaren Umrissen das bezeichnete Bauernhaus stand, mit Wiese und Ackerfeld umgeben und weiter mit spärlicher Waldung

20
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1913/16_05_1913/TVB_1913_05_16_3_object_2156651.png
Page 3 of 20
Date: 16.05.1913
Physical description: 20
sie plötzlich Furcht und Angst. Wenn der Jorg sie nicht aufnahm? Wenn er sie fortwies? Nein, das konnte, das durfte er nicht tun; im Gegenteil, er hatte wahrscheinlich den Bsies nicht erhalten und wenn sie kommt, wird er die Hände ausbreiten und sagen: „Rosl, ich habe gesündigt wider den Himmel und wi- der dich! Ich bin nicht mehr wert . . Die Rosl stand vor der Tür. In der Stube hörte sie laut beten. ' . ' ^ ' ° ' Eben war der Nachtrosen kränz fertig, und der Großknecht sing die Muttergottes-Litanei

nicht, was sie anfangen sollte. End. lich Mlg sie zum Jörg hin und kniete neben ihm nie- der. Dieser machte ihr sofort Platz. Sie stieß ihn ein wenig mit dem Ellbogen und sagte ganz leise: „Jetzt bin ich wieder da.' . ' „Bitt für uns!' betöte dieser laut und mit tie fer Baßstimme . ' - »Jörg, jetzt' tun wir wieder g'schaffen,', gelt ?' hauchte die Nosl. - ^ ^ - „Bitt für uns!' betete dieser noch lauter und an- bächiiger« ' Mrg ich Hab- dir-nichts für- übel,' flüsterte die Rosl-. - - > ' ' - - ' - . ' ,Mtt für ims

!' der Jörg. ' „Jörg, ich tu's gewiß nimmer!' lispelte die Rosl. , „Bitt für uns!' Der Jörg klopfte an die Brust. Nun faltete die Rosl auch ihre Hände und betete laut mit. Als die Litanei zu Ende lvar, verharrten alle noch eine kurze Zeit im Schweigen, dann standen auf. Der Jörg wandte sich zum Großlnecht und ftgle: ' „Flor, morgen ist Heuwetter —; in der langen ^iese wird's am ersten dürr sein; trachtet, fein bald Ms Bett zu kommen, daß ihr's morgen nicht verschlaft.' Dann wandte sich der Mann

21