Frau vor dem Wundertätigen Gnadenbilde nieder, 'und flehte laut aufjammernd: ' ' ' „O heilige Maria! Willst du Gebenedeite nicht a'uch sür mich eine Gnade beim lieben Gott erbitten? Das wäre freilich ein rechtes 'Wunder, wenn, ich mein Kindlein lebendig wiedersähe! Aber dir ist so vieles möglich, Muttergottes! Bitte bei Gott, deinem Sohne, für meinen 'Sohn! Wenn er noch lebt, der Franzl, und wenn du deine Fürbitt' bei deinem göttlichen Sohn ein legst, sj0 tragen ihn die Engel wieder aus der him
der Abend, auf den Ber ken aber weilte noch freundlich das reine Licht. Vie Hirten, jodelten laut und jauchzten einender Kon Berg zu Berg, Von Mm zu Alm die wohlbe kannten. Grüße, zu. Das Alpenvieh ward wieder' Bach den Sennhütten getriebn, die melodischen Mocken klangen, das erhabene Schweigen dieser freien Höhen schien mit dem sinkenden Tag feierlicher zu werden, die fernen Gletscher schmück ten sich schon mit dem zaubervollen Rosienkleid ^ und prangend,. aber, kalt, standen die Alpenrosen Ms Todes
in Ausrufe der Bewunderung aus: „Ein- Kind! Wahrhaftig, ein Kind! O Wunder Gottes, 6s lebt noch, es ist unversehrt, die Fänge des Untieres Haben es' nicht getroffen, aber wie sind die Lap pen zerfetzt, in die es gewickelt war! Du armer Schelm! Wem gehörst du denn? Mein Gott, wie wird sich deine Mutter grämen! Armes Lamm! So hoch in der Luft! Die Bäcklein so blitzblau und das Näschen blutet!' ' : Josel lief-mit dem Kinde, was er laufen konnte, 'nach der Sennhütte zu und rief, so laut er konnte: „Mierle
, auf einmal war er weg— ein Geier — Hütte ihn' —und flog mit ihm fort!' - „Ein Geier!' schrie Josel laut auf. „'Ei, daß dich der' Geier! Frau, ist's denn wahr? Potz Geiers Mierle! Mierle!' Die arme Frau Kienz sah ihren Mann be stürzt an, denn er gebürdete sich ganz anders, als sie erwartet hatte, ex schien vielmehr das Lachen zu verbeißen und sah nach der Tür der Kammer.' wo 'die Milchgefäße standen und wo die Magd ihr Lager hatte. 'Da tdat das Mierle herein und trug auf ihren Armen das Kind/ v ' Der Frau Kienz aber schwanden