^eile 4. Stt. ». ^5ß?»ker VslkStste.' Mittwoch, den 27. Februar ISIS. wart. Mann!, komme nur heim, dann halten wir Mrechnung.' » Als der Oberleutnant sah, daß seine Rede kei nen Eindruck machte, probierte er mit einer List. C-r setzte seine strengste Miene auf und sagte schaif: „Frau, Ihr Mann kommt überhaupt i mehr heim. Er ist gesonnen, beim MiNtär ! leiben und sich von Ihnen scheiden zu lassen. Wir wurde der Auftrag, die Scheidung einzuleiten; deshalb
bin ich hier.' „So — so — so — so, der Lump, der ehrver gessene. der Ludrian, der ausgeklaubte, scheiden lifsen hätte er im Kops!' zahnte sie; „aber das ^)ing wird nicht so einfach gehen, wie man einen '«lock auszieht' - „Sehr einfach geht es nach dem Kriegsrecht. Sie wissen Wohl, Frau, ebenso wie eine Kriegs trauung gibt es auch eine Kriegsscheidung. Im Krieg wird kein langer Prozeß gemacht, sondern alles blitzschnell abgewickelt. Heute noch frei, morgen zum ersten-, zuzeiten- und drittenmal ver kündet, übermorgen kopuliert
, und im Kriege gibt es nur das Kriegsrecht.' Frau Eulalia begann leidenschaftlich zu wei nen; aber nicht so fast aus Schmerz als aus Zorn weinte sie. Mit fürchterlichem Ernst fuhr der Oberleutnant fort: „Natürlich verlieren Sie auch den Namen Ihres Mannes, sämtliche Rechte, auch den Unter haltsbeitrag, und übermorgen kommt der ganze Handel in die Zeitung —heißt das in drei Zei tungen, nämlich, daß die Ehe des Simon Greipl wegen Gehässigkeit und unverbesserlicher Zank sucht seiner Frau geschieden ist.' „Herr
Oberleutnant', schrie die Frau, „daS kann in-Ks sein, die Schand ertrage ich nicht, ich habe auch nicht allein die Schuld. Seien Sie gnädig, helfen Sie mir!' ' „Ich kann Ihnen nicht helfen; helfen kann bloß Ihr Mann. Vielleicht läßt er sich erweichen, wenn Sie ihn schön bitten; er hat ein gutes Herz.' „Ja, er ist ein Teigaff —Heißt d a s, er hat ein weiches Herz. Ich will ihm schreiben.' „Große Hoffnungen dürfen Sie sich keines wegs machen; ich fürchte, es hilft alles nichts, 'denn Ihr Mann ist gräßlich
erbittert. Wenn Sie ettvas ausrichten wollen, müssen Sie schon sehr freundlich schreiben und Abbitte leisten und alles Gute versprechen.' „Ja, ja, ich tue alles was ich kann', weinte die Frau; „ab?r Herr Offizier, seien Sie so gut und verschieben Sie die Sache ein tvenig, daß ich nicht zu spät komme.' Das versprach der Oberleutnant nnd ging dann mit strenger, finsterer Amtsmiene fort. Zwei Tage nachher war er wieder bei seinen Kriegern an der Front und teilte dem Unter säger Greipl mit daß er hje Frau