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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 20.03.1918
Physical description: 12
, so daß der Mensch nicht mehr weiß, was er tut. Die Krankheit heißt Heimwehe, und wer A sie nicht probiert hat. der soll kein Wörtlein da? - von reden, denn er hat keine Ahnung, wie furch- M Lerlich ihre Gewalt ist. Zuin Unglück traf es sich ^ auch, daß der Sepp! von der Höhenstellung in : : Ladini?^ wo er hinkommandiert war, drei Berge seiner Heimat erschauen konnte: den Senn» kogel, den Großwolkner und das Rote Mannl. Zwar sah er bloß ihre Köpfe und ein Stücklein > von ihren Schultern, aber es waren doch leib

der ' dimklp Bannwald, von der Sonne übergoldet vnd von blitzenden Wässerchen durchstrahlt, un ten schmiegte sich ein braunes, trauliches Häus chen eng an den Bannwald, es war zum Malen schon und datinnen saß ein Vater mit tiefgefurch ten treuen Ingen, am Herde aber werkelte ein Mütterchen, das ein grundgütiges Gesicht hat und daS beste ist auf der ganzen Welt. Nicht alles das sah der junge Krieger von seinem Standort eus, sondern kNur das Oberste von den 3 Bergen; aber wenn er die Gipfel der drei Berge

anschaute, trat ihm alles andere so lebendig vor die Seele, als ob er.es wirklich mit Augen sehen würde, ja Noch lebendiger. Und der Sennkogel und der Großwolkner und das Note Mannl schrien: V »Grüß' Gott, Seppl! Komm', komm', komm' — da bei uns ist's wonnig und fein!' — Ter junge Mensch streckte ihnen die Arme entgehen und Ties: „Ich darf nicht, ich darf nicht! Hab' dem Kaiser geschworen, und die Pflicht ist streng!' Nber die Berge ließen nicht nach zu rufen und zu locken: „Komm', komm'! Da drüben

schießen sie dich tot, dann siehst du uns nicht mehr, und die Alm, denn Bannwald, das Halls unter dem Wald, die ^zwei alten lieben Leutchen siehst auch Nlmmer, dein Lebtag nimmer.' — „Mein Gott', stöhnte der Seppl. „es geht sucht.' Er bat seine Vorgesetzten um Urlaub, natürlich — von der Front weg und ohne besondere Ursache — er- ^ hielt er keinen. Da starrte er immerfort auf die drei Berge hinüber, vergaß seinen Dienst, rührte kein Essen an, überhörte, was die Kameraden - sprachen und ging elend herum

. Solche Pein suhlte er im Innern, daß er glaubte, sie müsse »hm das Herz abbrennen. Und noch stärker lockten die Berge: „In der Heimat ist es schön —-Fomm', komm', sonst gibt'S nimmer ein Lkederiek'lU' Er wehrte sich mit allen Kräften, dmh die Berge übten eine förmliche Gewalt aus, das furchtbare Heimwehe störte seine klaren Ge danken, und eines ÄbendS war es um ihn ge schehen: Er rannte auf und davon, der Heimat zu. Als er einige hundert Schritte von der Stellung fort war, ging hinter ihm ein mächtiges

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Tiroler Volksbote
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Page 9 of 20
Date: 23.10.1910
Physical description: 20
suchen müssen. Ein Häuflein solch verschlagener Landes kinder kam tief ins Ungarn hinunter und wurde weit drunten in Platt ebener Gegend angesiedelt. Aber die Heimat verloren haben und keine Berge mehr sehen, das hält ein Tiroler nicht aus. Die armen Leutchen haben viel mehr geweint als gelacht und sind allmählich ganz verküm mert Und da war ein junger Mensch, der hat sich gar nicht in das neue Land schicken können. Einstmals hat er sich aufgemacht und ist fünf Tage lang in einem Trumm fortgewandert

bis in die grüne Steiermark, Saß er g'rad' wieder einmal Berge sehen könne. Und dort ist er auf einen hohen Berg gestiegen und hat alleweil nach Westen hin geschaut. Auf ein mal hat er gemeint, die roten Wölkchen ganz weit in der Ferne, das seien die Berge seiner Heimat, die Tiroler Berge. Da hat er. angefangen zu jauchzen , und zu jodeln und zu pfeifen wie ein Almfink vor purlauterer Freud' und Heimatslust. —- Schaut, solche Heimrehrer sind wir Menschen kinder eigentlich alle. Am Sonntag da steigen

wir gleichsam auf einen hohen Berg und schauen ein bißchen in unsere Himmelsheimat hinein, aller dings bloß mit den Augen des Geistes, denn statt der Berge sehen wir emstweilen auch nur Wölkchen; aber unser'Herz schwillt doch an vor Himmelsfreude und Himmelslust, und d a s ver^elt unsere Seele und .bringt uns.wirklich den: Himmel nähert— Sagt einmal, warum sind denn die Menschen am Sonntag viel heiterer und sroher? Warum schauen sie denn so festlich munter und frisch dxein, als ob jeder nicht bloß ein fest

. Wir haben selbstverständlich die lange Winternacht nicht mit eigenen Augen gesehen, sondern uns deren Erscheinungen und Einwirkung auf das Menschengemüt bloß erzählen lassen. —' Von Ende August an wird es da oben schon recht winterlich. Fröste setzen ein, die fremden Schiffe verschwinden, das rege Geschäftsleben hört auf und eine unheimliche Stille gähnt über die Landschaft. Die Sonne drückt sich immer tiefer auf die Berge und das Meer und endlich verschwindet sie ganz im Süden. Jetzt ist öer eigentliche Winter

) an die Füße oder sitzt in den leichten, mit Renntieren be spannten Bockschlitten, um in rasender Fahrt über Fjeld und Berge zu sausen, an denen die Schneemassen alle Unebenheiten ausgeglichen haben. Aber trotz der mannigfaltigen Zerstreuungen drückt doch eine tiefe Düster heit auf die Gemüter, das Schattenleben Prägt sich in den schwermütigen Zügen aus, manche ängstliche Seele brütet Tag und Nacht in- sich hinein und grübelt so lange, bis sie vollständig das Gleichgewicht verloren

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 07.07.1907
Physical description: 16
und bin und verbleibe euer untertänigster ^ , Reimmlchl. Gries am Brenner, um Peter und Paul 1907. Wie unser Herrgott das Tiroler Landl gebaut hat. Wie wir früher gesehen haben, war von unserem Tirol in den ältesten Zeiten nicht mehr da als eine einzige schmale Gebirgskette, die sich von Osten nach Westen hinzog und im Süden und Norden vom Meere bespült wurde. Die Spitzen, Knppen und Gipfel dieser Gebirgskette waren aber viel ^vielleicht um Tausende von Metern) höher als heutzutage. Am Fuße dieser Berge zog

Meerestiere. Alle die Kalkberge im Süden und Norden unseres heutigen Tirol: die drei Zinnen, der Monte Cristallo, der Rosengarten, die Roßzähne, der Tschirgant, der Parseier, der Bettelwurf, der Wilde Kaiser usw., sie bestehen aus Milliarden solcher Gehäuse, die sich in langen Zeiten übereinandergetürmt hatten. — Wunderst du dich noch, wenn hie und da ein abgestorbenes Fischlein zwischen drinnen stecken geblieben ist und uns heute die Geschichte erzählt, wie diese Berge entstanden sind? Wie heute unsere

in das Land herein. Aber auch diese noch übrigen Meeresteile zwischen den Bergen wurden nach und nach ausgefüllt teils durch abgestorbene Meeres tierchen, die im Schlamm erstickten und verdursteten, teils durch das Material, welches von den Bergen herunterkam. Die Berge witterten nämlich ab, durch das Eis wurden Steinmassen getrennt und kollerten in die Tiefe, der Regen und die Bäche brachten ebenfalls eine Menge Sand und Geröll ins Meer. Auf diese Weise wurden im Laufe langer Zeiten die Berge um vieles

in allen benachbarten Landstrichen. Der eingesunkene Boden in Italien schob wie ein grober Tischnachbar a^les nachbarliche Land beiseite. Der stärkste Druck wurde auf das nördliche Gebiet, unser heutiges Tirol, ausgeübt. Dort wmde alles ineinandergeschoben, übereinandergetürmt, teilweise aber auch ganze Gebirgszüge auseinandergerissen. Aus dieser letzten furchtbaren Umwälzung haben sich im großen und ganzen die heutigen Formen unserer Tiroler Berge und Täler gebildet. Das Land bekam seine heutige Gestalt

. — Die weitere Entwicklung schildere ich ein andermal. viel Glück den Herren primizianten! Heller Jubelschall — der Wind bringt's über die Berge her; es klingt alleweil lauter und alleweil mehr, heut' da und morgen dort, jeden Tag von ein'm andern Ort: Pöllerknall und Glockenklang, Musikspiel und Festgesang; im ganzen Lande scheint eine Festzeit angebrochen und das dauert schon gut eine Wochen; von drinnen schallt's heraus und von oraußen singt's herein — was soll das bedeuten, was mag

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 18
Date: 11.06.1905
Physical description: 18
— zieren den Altar. Nur das Rauschen eines Baches oder das Brausen eines Windes unterbricht die gottesstille Kirchenrnhe. Und wenn es ganz still ist, so meint man, ab und zu ein geheimnisvolles Läuten von vielen Kircheuglocken zu hören, es klingt so weit und geisterhaft und doch wieder so nah und deutlich — ich weiß nicht, was es ist, aber ich hab' es oft gehört. Nuud im Kreise herum sitzen und knien und stehen die dunklen Berge wie ernste, fromme Beter ganz in stille Andacht versunken. — Der helle

Juhschrei des Hirten klingt wie ein Kloria in excelsi.-; vso — Ehre sei Gott in der Höhe oder wie ein bimmeljauchzendes Alleluja und in gewaltigem Chöre geben die Berge hundertfach die Antwort: „Alleluja, Alleluja!' — Ueber den Häuptern hin, fast zum Greifen nahe, reiten die weißen Wolken und auf ihnen sitzen die Engel im schimmernden Feierkleid. „Leneäieite inontes et volles Domino, Leneäicite univelsa xerminantia in terra Domino!' —„Berg' und Hügel und alles, was grünt auf Erden, Soll dem Herm

ein Preis- und Loblied werden!' Noch viel näher kommt aber die Größe und Majestät Gottes, wenn er in seinem feurigen Wetterwagen über die Alm hinfährt, wenn die Berge rauchen, wenn die Gletscher in ihren Tiefen krachen und oben so geistergelb strahlen und scheinen. — Nachtschwarz, wuchtig und schwer schiebt sich die Wolkenmauer über die Berge, feurig zuckt es auf, über ganze Gemeinden und Kirchspiele leuchtet es hin, hell schmettert der Knall nach, groß und majestätisch rollt der Donner sort über ganze

Alpenregionen weg hinaus bis an die Grenzen der Berge. Das ist die schaurig schöne, feierliche Wetterprozession der Bergwelt, der gewaltigste Vers im herrlichen Bergpsalm. Der Almer sinkt vor dem Wetterwagen Gottes in die Knie wie vor dem höchsten Gut und doppelt innig und vertrauend stammelt er seine Bitte: kulAui-6 et tempestate lidera nos Vvmine 5esu Qkriste' — „Vor Blitz und Ungewitter erlös' uns, lieber Herr Jesus Christ!'' Bergeshöh' ist Gottesnäh'. * Und jetzt hab' ich meinen Bergpsalm fertig

ihr wieder, gesund an Leib und Seel' und mit eurem lieben Vieh, schneeweiß und nudelfett — das walte Gott und b'hüt' Gott! Amen. » » KuMchsli in Ser Aelt. Die baltische Klotte vernichtet. Die lanqerwartete Seeschlacht zwischen den Russell nud Japanern ist vorüber: die Flotte der Russen ist gänzlich ver nichtet. Wenn die Meeresschlünde sich alle eröffnet hätten gegen die russische Seemacht, wenn die Berge zusammengefallen wären, der Zusammenbruch hätte nicht ärger sein können. Bei der Insel Tsuschima wurde

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 40
Date: 21.02.1913
Physical description: 40
und wochenweise in keiner Gesellschaft sich mehr blicken ließ. Seine blauen Montage kamen außer Brauch; ob er auch die blaue Nase verloren hat, weiß ich nicht. Soviel jedoch weiß ich, daß er dem Kunatbauern die angetane Ähmach nie mehr vergessen und aus Lichtmeß den Dienst gekün det hat. . - ^ Anser Herr auf dem Berge. „Da ward er vor ihnen verklärt.' (Matth. 17, 2.) Heute, da ich dieses Kapitel schreibe, ist der zweite Fastensonntag und aus der Kanzel wird das herrliche Evangelium von der Verklärung Jesu

wie die Sonne und seine Kleider waren weiß wie der Schnee. Links und rechts von ihm erschienen Moses und Elias, die himmlische Gespräche'mit ihm führten. Als ob ein Stück Himmel auf den Berg heruntergefallen »wäre, so dünkte es die Apostel, sie spürten eine Wonne, ein Lust, eine Seligkeit, daß sie ihr Lebtag aus dem Berge droben bleiben und gar nicht mehr heruntergehen wollten. Petrus, der Feuer- ^ köpf, schrie auch im höchsten Wohlgesich!: „Herr, da . ist gut sein. . . Wir wollen hier drei Hütten bauen

Herrlichkeit und Macht in der Na- ' tur schöner und klarer als auf einem Berge. — Ich bin weit in der Welt herumgewesen, habe fruchtbare . ebene Länder, großmächtige Städte, den unermeßlichen ' Ozean, strahlende Inseln und prächtige Wäldet ge sehen; aber so schön Wie auf unfern Bergen ist's nir gends in der Welt. Da droben auf den Berges höhen glänzt Gottes Sonnenauge viel Heller und - strahlender, das Firmament ist viel tiefer und. blauer gewölbt, in unendliche Fernen dehnt sich der Gesichts kreis

, denen man pre digen, kein Kranker, den man heilen, und kein Toter, den man auferwecken könne. Als sie aber aus dem Berge ein Tröpflein von Gottes Him melswonne verkosteten, da tat ihnen kein Fuß mehr wehe, sie spürten keinen Schwitz und keine MMgkeit den beschwerlichen Gang und alles, was drunten war, hatten sie vergessen und sie wollten um keinen Preis mehr vont Fleck. « . . Sieh, mein lieber Leser, akkurat so geht es dir. Auch dich führt der Heiland einen weiten, steilen, mühseligen

und Weheklagen, so viel verstecktes Elend, so viel Herzens- öde und Verzweiflung als drunten in den Niederun gen der Welt, im gottfremden LebenstakMel. Ein ar mes, harthausendes Bäuerlein am Berge, daS kaum jemals über seinen Wiesenzaun hinausgeguckt hat, aber brav arbeitet und alleweil ein bißchen zum liebelt Herrgott schaut, ist tausendmal glücklicher, als so ein schnurrender Weltkäfer, der in allen Winkeln herum- sumpert und in alle Blümlein hineinschmeckt, alle Hasen ausschleckt, der in alle Gucklöcher

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 20
Date: 13.06.1913
Physical description: 20
zwischen Leben und Tod. Endlich siegte die kräftige Natur. ' Die Gesundheit und auch die Kräfte kehrten lang sam wieder, aber etwas blieb, die Gretel konnte nicht mehr deutlich sehen, ibre Augen waren trüb geworden; sie konnte wohl die Berge und Bäume«unterscheiden, aber nicht mehr die kleinen Gegenstände und auch keine! Farbe. ' Das Mädchen war ganz still geworden^ die Elteim waren untröstlich, noch mehr der Zieler-SePP. Viele. Doktoren wurden gerufen, alle schüttelten den Kovf. Ein alter Arzt sagte

... . » Da in Wien gibt's keine schöne Glocken und keinen' blauen Speik. ... Da gibt's keine Berge . . . keine Lust. . . Laßt mich heimgehen. . . .In der' frischen Almluft werd' ich gesund. . . Die Eiswasser machen mir die Augen wieder licht.' ! , ' Man ließ einen Priester' kommen; dieser konnte dem armen Mädchen noch rechtzeitig die Sterbesakra mente spenden) bevor es in schwere Fieberphantasien verfiel.In einemfort wollte das Kind aus dem Bett Hexaus und. fort — heim — nach Tirol. Am Abend des dritten Tages

und Pfeift. . . . Sie kommen, sie kommen schon . . . die Berge, die Berge . . . der Donnerstein und der Fensterlekofel . . . die Wasserrast . der Großwald . . . . die Planalm . . . unser Kirchturm . . . . . unser Haus . . . . die Mutter und der Sepp . . . . grüß' Gott . . . grüß' Gott!' .... . Das Mädchen sank, in die Polster, tat einige Schöpfer und war fortgereist in ein Land, wo es noch schöner ist als in Tirol. . -> Wettersegen. . Wenn der tiefblaue Sommerhimmel tagelang über den schwellenden Tälern

gelacht und die funkelnde Sonnenkugel heiß über den Gründen und Alpen ge brütet hat, dann kommen die Weiter über die blühen den, glühenden Berge. Es ist ein wundersames Schauspiel. Die höchsten Gipfel und Bergspitzen tra gen auf einmal winzige Nebelmützchen, diese werden immer dichter, wolliger und schwärzer, einzelne feurige Schnürchen klirren und knattern bereits zwischen ihnen hin und her, die Nebel breiten und dehnen sich, hocken in den Bergschluchten nieder, spinnen um Zacken und Kämme

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 20
Date: 16.05.1913
Physical description: 20
, daß dieselbe nicht erfunden, jpndern buchstäblich wahr ist. St. Isidor, der Bauersmann. Der Schnee hat sich weit in die Berge zurück zogen und auch droben in den Bergen schneidet die ^onne immer mehr schwarze Flecklein in den weißen Mantel; auf der Niederalm hat es bereits grün an- ^MaLM mch die LavhM.kriegen einen buschigen Flaum. Herunten in den Wiesen und Feldern aber steht das/Gras schon bürstendick und die Blümlsin rek- ken sich immer höher, sie tun ihre Aeuglein immer wei- ter aus und lachen mit dem ganzen Gesicht

Gottes Herrlichkeit und Größe vor seinen Augen, sie drückt ihn gleichsam auf die Knie nieder und treibt ihn aufzuschreien: „Ein großer Gott ist der Herr und ein großer König über alle Götter; denn in seiner Hand sind alle Grenzen der Erde und die Höhen der Berge sind sein .... Kommet, lasset uns anbeten und niederfallen und weinen vor dem Herrn!' — — An jedem Würmlein> das aus der. Erde kriecht, an jedem Lüftchen, das kälter oder heißer bläst, an jedem- Wölklein, das sich schwarz zusammenballt

, an jedem Blitzrütlein, das über die Berge geißelt, erkennt der Bauer, daß all seine Hoffnung an Gottes kleinem Finger hängt, daß Gott schenken und vermehren, in einem Augenblick aber auch alles nehmen und untex den Tisch streichen kann. Keiner sieht seine Hilflosig? keit und Abhängigkeit so augenscheinlich, . wie da! Bauer, keiner wird so wie er in demütiger. Bitte zu Gott hingedrängt. Wunderschön ist diese Stimmung in einem alten, kindlich frommen Bauernpsalm aus« gedrückt, der da lautet: / ' „Vater, segne

Bauer gehört die Frömm^keit, das B ei en schon zum Geschäft, zu seiner Hantierung. Ein wahr«! und richtiger Bauer muß den Bergen gleichen. Von den Niederungen des Tales aufsteigend, heben sich die Berge hoch in den Himmel hinein. Die ersten frühen Sonnenstrahlen scheinen purpurn auf ihre Häupter und abends, wenn drunten im Tale schon Dunkel herrscht, glühen die Berggipfel noch im rosigen Son nenlichte. Ein echter Bauer wächst auch tief in den Himmel hinein, will sagen, er hebt seine Seele im Gebet

hoch und höher zu Gott—, der Himmelsschein göttlicher Gnade und göttlichen Segens aber strahlt früh und spät über ihn. Und wenn drunten in dev Welt die Nacht des Unglaubens sich breit macht, daS echte Bauerntum bleibt unserm Herrn treu, in ihm strahlt allezeit der Glaube und glüht die Lieber — — Die Berge stehen fest und unerschüttert da, sie wem» ken, nicht und rücken keinen Zoll breit, mögen die Stürme um ihre Häupter sausen, mögen die Wolken sich bauschen, mag's donnern und blitzen und schauernd

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Tiroler Volksbote
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Page 17 of 44
Date: 15.12.1911
Physical description: 44
.—Akleia, leb wohl und vergiß mein nicht — komm bald nach.' — Blauröcklein schau- derte und verbarg sich hastig unter das dichte Wollgras, wo der brennende Reif nicht hingelan gen konnte. Am Morgen lag der Ehrenpreis kalt und starr da, noch im Tode schön und edel; der Wind trug ihn hinaus und die Alpenglöcklein läuteten weinend zum Begräbnis. Akleia aber jammerte den ganzen Tag: „Ich will nicht sterben, ich will nicht sterben . . . die Welt ist so schön, der Himmel glänzt und die Berge leuchten

die wolligen, bau schigen Nebel, ungeheure Knäuel und Wickel und Ballen, oben krausig und weißflockend, unten nachtschwarz und finster. Sie kochten und bro delten in den Schluchten und spannen und wirk ten um die Berge. Zuletzt waren alle Spitzen und Hörner von so dichten Wolkenfladen umwik- kelt. daß der helle Mittag rabendunkel wurde und Akleia nicht eine Handbreit vor sich sehen konnte. In dem finsteren Nebelmeere aber ging ein wil des Leben los. Eine unheimliche Musik quiekte und lärmte und hämmerte

konnte als einen lich ten Wirbel. Wie Akleia am dritten Morgen er wachte, da kam sie außer sich vor Ueberraschung. Sie glaubte sich in eine gänzlich fremde Welt versetzt und erst nach langem Schauen erkannte sie die alten Berge und Täler. Alles hatte sich verändert. Die Steine, Höcker, Mulden, Rünste, Löcher und Klüfte waren verschwunden, alles war abgeebnet, voll, weich und wellig. Die Berge schienen um viele hundert Klafter gewachsen zu sein. Breiter und runder standen sie da, waren enger

, Frisches, Unberührtes lag über der ganzen Natur; es schien just, als ob der liebe Herrgott eine ganz neue Welt, jungfräulich rein, erschaffen hätte, in die noch keine Spur des Irdi schen eingedrückt war. Stumm ergriffen, hatte Akleia bloß das Nächstliegende beobachtet. Jetzt hob sie den Blick und ein neues, ungeahntes Schaustück tat sich vor ihren Augen auseinander. In weiter, unbegrenzter Runde standen tausend und tausend Berge, Spitzen, Horner, Kegel, wie neu aufgebaut, himmelhoch empor; einzelne

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 30.04.1919
Physical description: 16
. So wanderten wir «a Isere-Fluß aufwärts über Tenein, Gon- «elia und Montmelian, schwenkten von dort tns Saooyen hmein und kamen am dritten Tage abends nach Alberwille. Auf diesem Wege sind mir Augen und Herz aufgegangen- denn die Berge wurden immer höher und gli chen schon ganz den Bergen meiner Heimat. Aber es war doch ganz anders wie bei uns da heim. Die Wäld^ hatten eine viel grünere Farbe und alle Berge waren voll von Häusern «nd Dörfern. ZuAchst auf den Berg spitzen standen noch Kirchen und Schlösser

^pubeneng und die Berge stiegen himmelhoch 5« beiden Seiten empor. Den Wenzel er- -ckhreckten die hohen, stellen Berge; er klagte kSfters: ! »Ise wilde Gegend — ife wilde Gegend, itommtme vor wie Grad, schwarze, kalte.* Unsere Wanderschaft ging schneckenlang- jKml und wir mußten schon in Ugines, das jkaum drei Stunden von Albertville entfernt ist, übernachten. Dort spielte der Wenzel noch > einmal wunderschön auf seiner Geige, und !Zwar fünf, sechs Walzer, die ich nie gehört fhatte

. Ich mein, er hat alles aus dem eigenen lSopf heraus gespielt. — Am nächsten Mor gen war schlechtes Wetter. Wir halten uns i mmm auf die Beine gemacht, fing «s schon an, «ie mit Kübeln zu gießen- Da die Nebel tief tns Tal hereinhingsn, verfehlten wir den Weg »md kamen in die Berge hinauf. Nir gend» sind wir auf ein Haus gestoßen oder Haben wir einen Möschen getroffen. Nach an« »Tlesler vsr»«l»vßO^ gewesen, daß er nicht mehr weiter konnte; auch hat er am ganzen Leib geschlottert vor Kälte. Zum Glück fanden wir in der Nähe

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 36
Date: 26.06.1914
Physical description: 36
zur Seealm, um dort den übli chen Bergsegen vorzunehmen. Tiefblau stand der Himmel über den Bergen, die Lust war durchsichtig wie Glas, der Sonnenschein spann seine goldenen Fäden durch den Grasteppich und stickte tausend bunte Blümchen hinein, millionenfach tanzten silberne Lichtchen augen blendend über den Seespiegel,- in Kuppen, Zinken, Türmen, Giebeln schlössen die Berge rings um den. Almboden einen wundervollen Kreis; wo sie einen Einschnitt ließen, guckten überall strahlende, schneeweiße Firnen

er die Augen herumschweisen und erst nach langer Weile össnete er sein rotgeschnittenes Büch lein; aber er vermochte nicht still zu beten, in Heller Begeisterung sang er den lateinischen Psalm mit seiner vollklingenden Stimme über die Berge hinaus: „Leneöioits omina opera Vomini Domino — preiset den Herrn, ihr alle Werke des Herrn! lobet und erhebet ihn über alles in Ewigkeit -«- . Ihr Himmel, preiset den Herrn .» - » Ihr alle Wasser über dem Him mel, preiset den HerrnAlle Winde Got tes, preiset den Herrn

. » « Eis und Schnee — Nacht und Tag — Licht und Finsternis Blitze und Wolken preiset den Herrn , Berge und Hügel preiset den Herrn, und'hoch erhebet ihn in Ewigkeit. Alles, was grünet aus Erden, preise den Herrn, es lobe und er hebe ihn über alles in Ewigkeit! . . Jubelnd trug der Höhenwind den Lob? gesang davon, die Berge gaben ihn dumpf wie der und dann ward es kirchenstill, nur von sernher klimperte melancholisch (traurig) ein Herdenglöckchen. Leise betete der Pfarrer, nachdem er sich im hohen Grase

niedergekniet hatte, die Allerheiligen-Litanei. Sobald diese zu Ende war, erhob er sich wieder und sprach feierlich im Kreise herum den Segen: , „Vinn obäuxero eoÄum - , . Wenn ich den Himmel mit Wolken überzogen habe, wird mein Bogen erscheinen und ich werde eingedenk sein meines Bundes. — — En leuchte, o Herr/ dein Angesicht über deine Diener und segne alle, die auf dich hoffen! O Herr, segne, schütze und bewache diese Al pen und Berge nach deiner unaussprechlichen Milde und. Barmherzeigkeit, ^ ^ ^

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 20
Date: 02.06.1915
Physical description: 20
Das heiligste Herz Jesu unö Ansere Liebe Frau. Dc^ Losungswort Tirols vom Jahre 1809 dem Heimatland empfohlen von Weihbischof Dr. SigmundWaitz. ./ In der Nähe von Brixen ist auf einem Wen Berge ein Wallfahrtskirchlein, ein Mutter- Vttesheittgtum, viel besucht und viel verehrt. Freinb ü h l wird es genannt. Dort sieht man weit hinaus, ringsum bis an die .Grenzen des Ämckes, Wer'» die Wende! nr.'.der--Bozener-Gegend hinweg zur Brenta - Gruppe mit der Kaiser Franz Josef-Spitze zum großen Ferner

, Ada- mello veim Tonale-Paß, zur Königs- spitze mtd zum O rtler im Vinschgau beim MLfser-Zoch, weiter wandernd mit dem Blick die Stubaierferner und davor den Tribu ts u n, vochts davon den Habicht und das Kirchdach und die Berge bei Innsbruck. Dann fchLeßt sich eine mächtige Reihe gewaltiger Berge an, von Schrofen und Fernern eine un- aeheure Menge, vom Hochfeiler an bis zum Großglockne^r, der ins Kärnwerland und inS SalAurgifche hineinschaut. Wo aber die tveksche Grenze gegen Sonnenaufgang näher

herankommt, stehen die Dolomiten, wetter harte Gestalten, die nichl Wanken und weichen und zugleich zum Himmel weisen, wie Wächter des Landes. Das die Berge, zwischen ihnen lieb- kiche GHWe, schone, fruchtbare Täler, das «Land', wie die Bauern dort sagen, vom Neben land bis hinauf zu den mühsam bearbeiteten Aeckevn und FÄdern der Bergbauern. alles bei sammen. G ch o n i st da s L a n d, das Heimat land TZzsal in seinen Bergen und Tälern, doch schoner daS Volk in seiner Glaubens- eue und Frömmigkeit

. Zu Füßen liegt Brixen, die Bischofsstadt, weiter drunten Klausen mit Säbe n, dem ersten Bischofsitz Au Deutschtirol. Da ist der Ursprung unseres Glaubens mch Mittelpunkt deS religiösen Le bens von Bröl. Von da auS . hat einst St. ss ia n den Glauben verbreitet, bis er der Schmuck unserer Berge wurde, und von den hoch« stvr HZHen zum Himmel ragt daS Zeichen d^S Maudens und des Vertrauens und der Liebe, Aeu der Heiland sein Herzblut daran vergossen So steht man von Freinbühl wie in das des LmrdeS hinein

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 17.05.1900
Physical description: 16
, die andern da gegen winzig klein. Unser Mond hat himmelhohe Berge, die Erde ist verhältnismäßig eben. — Auf der Sonne ist eine Feder so schwer wie Blei, auf einem kleinen Planeten ist Blei so leicht wie eine Feder. Erde und Mars haben Wasser, Eis und Nebel, der Mond ist völlig dürr und hat immer klaren Himmel. Auf dem Monde dauert ein Tag (Tag und Nacht) einen ganzen Monat, auf Jupiter und Saturn hat der Tag (Tag und Nacht) bloß zehn Stunden. (Jupiter und Saturn drehen sich nämlich rasend schnell

waren seit dieser Begegnung im Wirtshause verflossen. Der Fexpeter war droben auf seiner Alpe. Ein glasheller Himmel spannte sich über die Berge. Das tiefe Blau des Himmels schnitt sich scharf aus dem sonnigen Gelb der Berge, kein Windchen regte sich, kein Rauschen eines Baches vernahm man, nur ab und zu das Summen einer Biene und der kurze Pfiff eines Alpenvogels unterbrachen die festtägliche Ruhe. Dem Peter war diese Stille fast un heimlich, und er wollte gerade einen frischen Jodler heraus trillern

, da kam unter dem Almbühel die Spitze eines Steckens zum Vorschein, bald folgte ein gelber Strohhut, dann ein langer Kopf, ein kurzer Rumpf und schließlich ellenlange Beine. — Der Tausend, das war der Berliner Meier — der kam gerade recht — der Peter lachte. „Guten Tag, lieber Freund,' grüßte der Berliner, „merkwürdige Gebirgsformation hier!' „O ja, es wachst schon etwas,' entgegnete der Peter. . „Nein, ich meine die Berge — ringsherum diese Kuppen und Köpfe!' O ja, die wachsen halt auch, wie's

ihnen g'rad' ein fällt.' . Der Berliner warf einen geringschätzenden Blick auf ^ den Peter, dann fragte er: „Könnt Ihr mir sagen, wie diese Berge alle heißen?' „O warum denn nicht? Das ist kein Geheimnis!' Der Berliner zog ein Notizbuch heraus, um sich die Namen aufzumerken. „Also, wie heißt dieser erste?' fragte er. „Der heißt Kuhkopf,' erwiderte der Peter, ohne sich zu besinnen. „Und dieser „Der heißt Geißkopf.' „Der nächste?' „Der heißt Dachskopf.' „Der andernächste?' „Ochsenkopf.' Der Berliner schrieb

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 24
Date: 28.11.1913
Physical description: 24
hielt der Kaspar seinen Vorsatz. Aber dann zog es ihn wieder mit aller Kraft nach Süden und eines Morgens tauchte er neuerdings in Wr schönen Boznerstadt auf. , Der Klausner vom Berge. W äs er lehrt und klär t. Weitab vom großen Menschenverkehr, droben unterm Hochwald, wo Fuchs und Marder -sich „guten Abend' sagen, steht seine Hütte; dort lebt er schon seit Jahren in der Einsamkeit, schaut über die Berge, Sättel, Kämme hinaus in die Welt und zwischen den Bäumen hinauf an den blauen Him mel. Oft

entstanden. sein,' sondern verdankt ihr Dasein eMm wundersam ordnenden Geist, einer wün- derkräftigen Hand — >dem allweisen, allmächtigen Gotk ' 7 V /. ° Schav an einem Frühlingstage äuf die herr liche. Landschaft. Was für. ein prächtiges, riesen- haftesFarbeflbild entrollt sich deinen Augen. Vom blauen Himmel, über die schneeglänzenden Berge,- die grünen. Matten, die dunklen Wälder, herab Mn, Blumenflor der Tiefe reiht sich . eine Far'^e an die andere in wundervoller Harmonie, Dtimmung uich

sich infolge der Hitze von der Meeres oberfläche los und steigen als Wasserdunst.oder Wasserdampf, in die Höhe. Hoch droben in der Lust vereinigen sich die Millionen und Millio nen dieser. Tröpfchen und bilden große Wolken. Die Wolken reiten schnell und mächtig tief inM Lander hinein; dort kommt der Wind und preßt sie zusammen, jetzt. lassen sie aus wie- lein Schwamm, den man drückt, und die Millionen Wasserbläschen stürzen als Regen oder Schnee auf die Berge, Täler und Ebenen herunter,- trän, ken all

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 40
Date: 21.06.1912
Physical description: 40
so unheimlich die Ai^gen, daß die Frau erschrocken seine Hand ausließ. Wimmernd, wie ein kleines Kind, schwankte der Irre zur Tür hinaus und verschwand im Dunkel. — Acht Tage waren seit dieser Nacht verflossen und die Gegend hatte sich in ihr Winterkleid gehüllt. Dro ben in den Bergen lag der Schnee mehr als knietief. — Der Jäger-Hias war mit seiner Flinte ausgegan gen, eine Marderspur zu versolgen. ^— Die Spur führte ihn immer höher in die Berge hinauf. Nur mit Mühe konnte er sich im tiefen Schnee

unser Herr, seine Schnee-Engel sind schon da gewesen. Es ist so still ... so still . . Rosl, b'hüet Gott, ich komm nimmer. R. I. Der Jäger kniete nieder und betete ein Vater unser. — Raben flogen krächzend durch die Lust und die ewigen Berge mit ihren bleichen Gesichtern schau ten stumm auf das Bild herunter. , Der Alpsegen. Eine gar schöne Sitte hat sich in gewissen Ge birgsgegenden des Schweizer Landes bis auf unsere Tage erhalten. Sie besteht darin, daß die Aelpler am Abend ihr Vieh durch einen langen

wir einmal hinauf auf die Alpe, um diesem feierlichen Gottesdienste in Gottes erhabener Natur beizuwohnen! Es ist Abend geworden und die Sonne neigt sich zum Untergange und bemalt mit ihren letzten Stroh- len die schneebedeckten Berge und Gletscher. Im Tale v<^lingen schon die Abendglocken, deren freundliche Klänge ein leichter Abendwind auch auf die hohe Alpe trägt. Auf dem steinbelasteten Schindeldache der Senn hütte trippeln leichte Ziegen meckernd auf und nieder, während andere mit der Behendigkeit

an und hinter den Spitzen der Berge hervor schielt der Mond, als ob er die Aelpler bei Spiel und Sang belauschen wollte. Der Obersenn hat in aller Stille die fröhliche Ge sellschaft verlassen; sein Sprachrohr, den Milchtrichter, unter dem Arm, hat er eine nahegelegene Anhöhe er stiegen und nun ruft er mit lauter Stimme in die Nacht hinaus: „Ave Maria! B'hüet Gott alles hier in unserm Ring Und die lieb' Muotter Gottes mit ihrem Kind! B'hüet Gott alles hier in unserm Tal, Allhier und überall. B'hüet Gott und das walti

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 20
Date: 24.05.1912
Physical description: 20
Wiefen. Der Jörgl schaute lange zum blauen Himmel und SU den lichten Wolken empor. Plötzlich sagte er zu semem Brüderchen: ! «Du, Hänsele, schau', da oben ist unsere Mutter.' »Wo denn?' „Da oben im Himmel, hinter den Wolken.' . „Geh', Jörgl, steigen wir auf den Berg, es ist gar ntt weit, dann können wir hineingehen.' ! Hänsele,' bemerkte der Jörgl, „da oben auf em Berge ist's noch weit in den Himmel; aber es mint schon bald die Mutter und führt uns hinauf; nachts von der Mutter geträumt

, dann wird alles um dich herum leben dig imd laut. Du stehst mitten drinnen in einem groß- artigen Theater. Die hochragenden Berge, die schwar zen Wände, die schimmernden Schneekuppen, der strahlende Himmelbogen, das Wiesengrün bilden seinen mächtigen Rahmen. Und ein Schaustück nach, dem an deren entrollt sich auf dieser gewaltigen Bühne. Der Allmächtige selbst tut sein Walten vor dir auf, das der königliche Sänger David so wunderbar gezeichnet hat, da er im Psalme schreibt: „Verherrlichung und Herrlichkeit hast du ange

zogen, wie in ein Kleid bist du in Licht gehüllt.. . . Das Gewölk machst du zu deinem Wagen und fährst einher auf des Sturmes Fittichen. Zu Winden machst du deine Engel, zu brennend Feuer deine Diener .. Es stiegen Berge auf und Täler senkten sich hin an den Ort, den du für sie gegründet.... Du entsendest Quellen in den Tälern, es schlängeln Wasserbäche sich zwischen den Bergen. . . Darüber wohnen die Vög lein des Himmels.... Aus seinen Oberräumen netzet er die Berge; von deines Wirkens Frucht

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 31.01.1895
Physical description: 16
Seite H. „Tiroler Volksbote.' Nr. 5. Felsen, alles, was in seinen Bereich kam, riss er mit sich fort. Um 9 Uhr abends war der Himmel klar wie zuvor, und am Morgen des anderen Tages sah man kein Wasser mehr.' — Die Zerstörung, welche ein solcher Sturm hinter lässt, sagt aber deutlich genug, was tagszuvor geschehen ist. Ganze Lager der dort wohnenden Araber werden mitunter hinweggerissen. Die Jsraeliten zogen anfangs dem Meere entlang, später durch mehrere Thäler und Schluchten dem Berge Horeb

haben. — An das Kloster grenzt ein Garten, der fast das einzige Grün der ganzen Umgebung enthält. — Von diesem Garten aus führt ein steiler Pfad zur Sp'tze des Berges empor. Unterwegs trifft man eine Felscopelle, die den Propheten Elias und Elisäus geweiht ist. Dies soll die Höhle sein, in welcher der Prophet Elias vor der Wuth der heidnischen Jezabel, der Frau des Königs Achab, sich geflüchtet, nachdem er auf dem Berge Karmel die Götzenpriester getödtet hatte. Zu erst floh er in die Wüste des südlichen Chanaan

, wo er von einem Engel des Herrn wunderbar ge speist und getränkt wurde. „Und er stand auf und aß und trank und gieng durch die Kraft dieser Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berge Gottes Horeb. Und da er dahinge- kommen, blieb er in einer Höhle; und siehe, es kam das Wort des Herrn über ihn und sprach zu ihm: Was thust du hier, Elias? Er aber antwortete: Ich habe geeifert für den Herrn, den Gott der Heerscharen; denn die Söhne Israels haben deinen Bund verlassen, deine Altäre haben sie zerstört

, deine Propheten mit dem Schwerte getödtet, ich allein bin übrig geblieben, und auch mir streben sie nach dem Leben. Und Gott sprach zu ihm: Geh' heraus und stehe auf dem Berge vor dem Herrn.' Da kam ein Sturmwind, Berge umkehrend, ein Erdbeben, vor dem die Felsen erzitterten, ein verzehrendes Feuer; aber in all dem war der Herr nicht. Nach dem Feuer kam das Säuseln eines Windhauches, und darin war der Herr, und er heilte den Propheten vom Ungestüm, in welchem er sich den Tod gewünscht hatte, und gab ihm Kraft

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 30.11.1899
Physical description: 16
Nr. 24. „Tiroler Volksbote.' Seite 3. erklären, wenn wir einmal unten sind. Der Ballon fährt langsamer... langsamer, jetzt thut's einen Ruck, der Ballon steht; — wir sitzen auf einem Mondberge fest. — Nur schnell aus steigen ! Auf dem Monde. Wir treten hinaus, wir haben wieder festen Boden unter den Füßen, und vor lauter Schauen und Staunen vermögen wir keinen Laut heraus zubringen. — Wir sehen hier Berge und Thäler wie auf der Erde, wir sehen hier die gleichen Steine und Felsen

rund herum eine hohe Gebirgskette und inwendig drinnen einen großen, ebenen runden Boden. So schauen die Gebirgsketten auf dem Monde aus. Es gibt natürlich kleinere und größere, im ganzen 50.000 solcher Gebirgsringe auf dem Monde. Die einzelnen Berge in diesen großen Gebirgsringen sind sehr hoch. Wenn man aus den Großglockner noch einen Großglockner darauf stellen würde oder auf den Ortler noch einen Ortler oder auf den „Löfsler' noch einen anderen „Löffler', so würden diese erhöhten Berge erst

, sie hat eine Farbe. Schaut nur hinauf zum Himmelsgewölbe, es ist schön blau. Dieses Blau ist die Lust. Wo die Lust aufhört, wird das Himmelsgewölbe schwarz. Berge, die recht weit entfernt stehen, erscheinen auch bläulich — das macht die Luft. — Das Wasser in einer Schüssel hat keine Farbe — ein tiefes Wasser ist aber blau. Ein kleines Stück Luft gibt auch keine Farbe — wenn aber viel Luft hintereinander steht, erscheint ihre Farbe blau. Die Luft macht auch, dass die Erde so schön ist, sie macht das wunderbare

Licht- und Farbenspiel auf der Erde. Schon lange, bevor die Sonne aufgeht, wird es auf der Erde licht. Das macht die Luft. Lange, bevor die ersten Sonnenstrahlen auf die höchsten Berge anschlagen, scheint die Sonne schon hinein in die Luft, die

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 17.11.1915
Physical description: 16
? Ich Hab' immer gemeint, es ist nnr ein Spiel und . kommt nicht zum Ernst. Und jetzt soll's zu spät sein? Nein, nein, Hans, du mußt dich frei ma chen, du bist unentbehrlich auf deinem Hof.' „Hunderte sind unentbebrlicker als ich und vom Freiwerden ist keine Rede. Früher, da der Krieg in weiter Ferne lvar, bin ich nicht ungern Zw Hanse geblieben; aber jetzt geht's aufs Le bendige, jetzt handelt es sich um unser liebes, em siges Heimatland, um unsere schönen, ewigen Berge, da kann mich nichts mehr halten

wieder unsere Verne gesehen Hab', Hab' ich geweint vor Lust und Seligkeit; wie ^uer armen Seel' ist mir gewesen, die in den t r v! e r ? o l 7 S v o t e.' Himmel kommt,' grad umarmen und küssen hätt ich die Berge mögen. — Auch jetzt noch steig' ich alle Jahr', sobald der Winter vorüber ist, auf die Hohe Alm hinauf und schau' mir das Land neuerdings an in der Länge und in der Breite, so weit meine Augen reichen. Und jedem Berg, den ich kenn, jaückz' ich zu und tu ihn hundert mal grüßen wie einen lieben

: „Adje mein Land Tirol!' Aber nein, nein, da hin wird's niHt kommen, solange noch Männer m Tirol leben uno solange noch ein Tropfen Tiroler Blut durch unsere Adern rollt.' Die Frau zog den Mund etwas krumm und sagte leichtfertig: „Das sind alles Einbildungen. Hans. Ein Land, eine Heimat kann nicht verloren werden. Berge und Täler und das Heimatland bleiben sich bleich, mögen sie auch den Herrn wechseln.' „Nella, Nella,' schrie er entsetzt, „was redest da? Ebenso gut könntest sagen: „Der Freinberger

, junge Buben und alte Männer ansrickten.' „Nickt lauert jnnge Buben und alte Männer sind bei den Stanhschützeu. Und daß wir ganz verlassen sind, ist auch nicht wahr. Wir Haben die stärksten Helfer, welcke es geben kann — Gott im Himmel und unsere liebe Frau. Je bintertücki- scher und treuloser uns der Welsche angreift, desto sichrer ist uns die Hilfe von oben. D« schau' hinaus, Nella, wie sich der blaue .Himmel um un'ere Berge berumzieht. So brütet die Himmels königin ibren Sckmtzmantel über ganz

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 16
Date: 29.01.1919
Physical description: 16
Seite v. Scr. o. draußen auf dem Lands'niemals erwartet hätte. Bald lernte ich auch den Geiger kennen. Er kam jeden Sonn- und Festtag in aller Herrgottsfrüh vom Berge herunter — an Festtagen trug er die Geigenkiste unter dem Arm — und war in seinem ganzen Auszug wie auS einem Schächtelchen her aus. Obwohl er schon sast an die Siebenzig ging, verwandte er doch eine offenkundige pein liche Sorgsalt auf seine Kleidung. Rock, Weste und Hose waren von demselben dunkelvioletten Stoff und schienen

hatte der Marten nämlich eine Menge von Pfeilen einge schnitten, die alle auf gegenüberliegende Berge oder Sättel hinzeigten, und neben den Pfeilen stand in grober Schrift das Datum zu lesen, wanu die Sonne an diesem Berge auf- und an jenem untergehe. So hieß es zum Beispiel: „Um Peter und Paul steht die Sonv um Rothorn auch — „Am Matthuis und Ct. Benedikten schaut die Sonne durchs Gabeljoch> —^Am Hei- ligen^Abend liegt die Sonne auf dem Gams- anger,' — „Am Büschel-Frauentag geht die Sonne hinter dem Steindach

! schlafen' usw. „Wenn man soviel allein ist wie ich, kommt man auf allerhand Gedanken. Ich Hab die Sonne und die Berge gern, und ich weiß nur kem^ bessere Unterhaltung, als zuzuschauen, wie die Sonne bei den Bergen zu Gaste geht' sprach der Marten. Jetzt blickte ich den Mann noch größer an. Später fragte ich ihn in der Stube drinnen, was denn auf den Landkarten die roten Ringe um manche Städte, zum Beispiel um Verona. Mai land. Zürich, Lyon, Marseille. Bordeaux usw. zu bedeuten hätten

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 28
Date: 22.12.1915
Physical description: 28
mit ihren Brandruinen und hren verwesenden Pferdekadavern hinter uns legt. Um die Hohen Ekme kluk und Zeleno brdo geht der Kampf. Zäh verteidigen die Serben je den ihrer zahllosen Brdos (Berge), eine weittra gende Batterie beehrt uns mit etlichen schweren Granaten. Die Straßen, die südwärts ziehen, find überströmt von Soldaten» unseren und deut schen. Ich kenne die Feldgrauen, schon von den Karpathen und Galizien her. Ihr Korps hatte die schlimme Aufgabe, über die Zigeunerinseln hinweg Belgrad von Westen

Winterwetter ge wesen, die uns den Vormarsch bis zur Erschöpfung erschwerten! Heute stehen wir tief im Sandschaß, vielleicht sogar in Albanien drinnen. Altserbim ist nicht mehr, Neuserbien wird nicht lange mein sein. ; Je tiefer wir ins serbische Land kamen, desto dichter wurden die Mengen der vor dem Kriege' aus Nordserbien hierher Geflüchteten, vervielfacht! durch die Flüchtlinge aus den von den Bulgaren! besetzten östlichen Gebieten:, die eleganten Dameül Neste der serbischen Armee fliehen Ln die Berge

höchst unbequem war. Nun liegen wir auf wenige Kidmeter vor dem ruinengekrönten Berge, der den Serben einen ebenso starken Rückhalt bietet. Wie die Berge bÄm Dorfe Kumodraz. Wieder tagelange Kämpfe. Nach drei Tagen tvar auch hier der Widerstand gebroche^- der Hauptstadt, die gewesenen Minister und Poll-!! tiker, die behäbigen reichgewordenen Trgovci! (Aanfleute), bunt untermischt? mit internierten! Oesterreichern, Ungarn und Deutschen. Spärlich meldeten sich österreichische Kriegsgefangene, denen

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 16
Date: 01.12.1915
Physical description: 16
, ohne seine Spässe zu machen. „Halt dein ungewaschenes Maul,' schalt der Mesner, „und denk' nicht immer an die sünd haften Evastöchter, von denen alles Unheil in der Welt ausgeht. Der Freinberger steigt auf die Berge, weil's ihm da oben gefällt. In den Schlüften und Klüften hält er's nicht aus, er ist die Höhen gewöhnt, von denen man weit um schauen kann.' „Es läßt ihnen bei Tag und bei Nacht keine Nuhe, dem Freinberger und dem Hilt,' bemerkte der Lärgett; „.sie hangen aneinander wie Davw und Jonathan, immer

: ..-Zw „Nur einmal noch in meinem Leben Meine Heimat möcht'ich seh'n. Nur einmal noch am heit'ren Ufer» An der Innbrück mächt' ich steh'n: Da kommen Flösse, mit lust'gen Leuten, Tiroler Jodler schon vom Weiten. ! > Holdio, diholdio» diholditii, diholdlo.' Lang gezogen, klar und weich sang das Echo durch die Berge, auf deren Kämmen in einem un- glaublich blühenden Not der letzte Abendsonnen» > schein flammte. Ringsum war tiefer Friede, kein Schuß knallte, kein Laut des Krieges ließ sich vernehmen, nur weit fernher, aus Südwesten

, scholl ein dumpfes Brummen, wie das Grollen eines anziehenden Gewitters. Verlockt durch die Töne des Flügelharns und den Farbenzauber des Höhenabends, traten die meisten Schützen vor den.Hüttenbau hinaus. Unter ihnen waren sechs Grünecker Stndenten. Diese flüsterten einige Worte, dann begannen sie im vierstimmigen Chor zu singen: ziehen die Nebel dm-ch's blühende Tak Laßt ziehen das graue Gewimmel! Es leuchten die Berge im Sonnenstrahl Und zeigen die Wege zum Himmel. Die kriechenden Schatten ereilen

die Ex plosion in den gegenüberliegenden Felsen. Gleich darauf surrte ein neues Pfeifen, das klang noch wilder, zitterte in der Luft, knirschte — und wie derum schlug es prasselnd, heulend, steinzerreißenb in den Felshang. Im selben Augenblicke stiez von Norden her ein mächtiger Lichtkegel zum dunkelnden Himmel, siel rasch auf die Berge nie der und tastete suchend langsam über die Kämms hin. Während die Augen der Lichtscheibe folgten» bebten schnell nach einander vier Erdstöße urch machten

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