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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 6
Date: 30.06.1913
Physical description: 6
verlängert. — Lerchen feld entschuldigt mit dem Hinweis auf die unge heuren Militärforderungen die unliebsame Stellungsflucht. — Um die Neuwahlen der Muni zipalräte vornehmen zu können, bittet Lerchen feld um eine Fristerstreckung von vier Wochen. Die Enthüllung des Verdidenkmals in Trient. Man schreibt uns aus Trient vom 29. Juni: Nun hat auch unsere Stadt dem italienischen Mei ster der Töne, Giuseppe Verdi, anläßlich der hun dertsten Wiederkehr seines Geburtstages (geb. lO.Okt. »813) die gebührenden

Ehren gezollt. Zwar kam die geplante Opernsaison (was wohl die schönste Ehrung bedeutet hätte), nicht zu Stande; aber Verdi-Kon- Zerte gab e# mehrfach, so insbesondere das Volks- tonzert mit den Massenchören, das am Vigiliustage am Lonteplatze bei Sturm und Staub gegeben und heute abends am Domplätze wiederholt wurde; ferner gegen die präpotente Diktion des Regierungsvertretcrs im Schulausschusse, die die Würde des Landtages ver letze. Dieser hatte es nämlich dahin gestellt sein lassen, ob der hohe

im Theater, das gestern vom Musikverein (Societa filarmonica) ver anstaltet wurde und das vollbesetzte Haus zu begeister ten Kundgebungen hinriß. Dieses "Konzert war mit einer Gedenkrede auf Verdi verbunden; eine zweite Gedenkfeier mit der Rede^eines Gastes aus Italien fand heute vormittags im Theater statt. Als dauernde Erinnerung an das Verdi-Jubiläum soll endlich das Denkmal dienen, das heute am Dante-Platze feierlich enthüllt wurde. ■— Man wird sich vielleicht wun dern, woher in Trient plötzlich

so viel musikalische Begeisterung stamme. Aber wenn man den Aufruf liest ,mit dem das Denkmal-Komitee zur Enthüllungs feier einlud, dann begreift man freilich, was mit dem Namen Verdi so recht eigentlich gefeiert werden sollte. Es ist gewiß bezeichnend, daß der Festartikel des „Alto Adige" an nicht weniger als sieben Stellen Lücken ausweist, die dem Farbstifte des Staatsanwaltes zum Opfer fielen. . . . Zur heutigen Denkmal-Enthüllungsfeier hatten sich die Radfahrer aus ganz Jtalienischtirol ein Stell dichein

an ihren Aeußerungen vorüber. Er fand keine Worte für die Kirchenfürsten, um so mehr aber, um die seiner An sicht stach gekränkte eigene Würde in Schutz zu neh men. Dieser Teil feiner Rede galt dem Dr. Wackernell, dessen Insinuationen zurückzuweisen er sich verpflichtet fühle. Das geschah vorerst durch feierliche Bezeugung! der Zweckmäßigkeit der Hasner'schen Verordnungen, dann durch die Beteuerung der reinen Absichten, von und bunte Zettel mit der Aufschrift „Evvioa Verdi" von den Fenstern flogen

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 03.04.1900
Physical description: 4
Flussthal, woselbst sich die Buren versteckt hielten. So gerieth die ganz Abtheilung in einen Hinterhalt und würd. Giuseppe Verdi und sein „Requiem". (Zur Erstaufführung in Innsbruck am 6. April 1900.) „Der schaut mir nicht darnach aus, als wenn da etwas diraus werden sollte", sagte der Dircctor Basilj, als der junge Verdi sich eines Tages um die Aufnahme in das Mailänder Conservatorium bewarb und jenem durch seinen Gönner Barazzi vorgestellt wurde. Mit einem spöttischen Lächeln wies Basilj

also den kunst bestrebten Dorsjungen von Roncole ab und hieß ihn ein Handwerk oder einen Handel erlernen. Der Junge wandte sich hieraus aber an den damals berühmten Maestro al Cembalo des Scalatheaters Lavigna, und versuchte nun bei diesem sein Glück. Und siehe I — diesem Manne ge fiel der arme Kunstjünger weit besser, und er nahm ihn zu sich in die Lehre. Der junge Verdi zeigte sich bei Lavigna dafür aber auch bald als ein nicht nur sehr eifriger sondern auch als sein weitaus begabtester Schüler

, und er brachte unter seines Lehrmeisters Leitung binnen Kurzem schon eine Reihe kleiner Gesangssachen und hübscher Orchesterwerke zuwege. Am 17. November 1839 trat Verdi sogar schon mit einer Oper an die Oeffentlichkeit, und das Werk fand trotz seiner mitunter etwas zu weit gehenden Anlehnung . an Bellini bei seiner ersten Aufführung in Mailand nicht • unbedeutenden Beifall. Seinen Ruf begründete Verdi indessen erst mit seinem dritten Opernwerke, dem „Nabuco". ; In rascher Folge brachte der noch immer junge

„Maestro“ der Welt nun weiterhin Oper auf Oper und seine Erfolge steigerten sich mit fast jeder neuen Erscheinung bis sie mit den drei Werken „Rigoletto", „Troubadour" und „Tra- viata" auf einen Höhepunkt kamen, von dem aus sie jetzt wohl das schnöde Vorurtheil des Directors Basilj auf das glänzendste widerlegten. Verdi war jetzt nicht nur der ausgemachte Liebling seines Volkes geworden, sondern es schwärmte sogar schon das ganze gebildete Europa für den melodienreichen Südländer und fein Talent

, wie sehr sich am Ende da und dort eine mehr rückhaltende Kritik gegen solchen Enthusiasmus noch auflehnen mochte. Hiermit schienen jetzt freilich auch Verdi's Triumphe schon abgeschlossen. Seine „Sicilianische Vesper", welche er für die Pariser Große Oper 1855 componiert hatte, fand nur getheilte Aufnahme, desgleichen alle folgenden Werke, etwa noch mit Ausnahme des „Lalle in masebera“ und der höher angelegten Oper „Don Carlos". Aber als ; Verdi später seine „Aida" der Welt übergab, welche er ’ auf Veranlassung

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 6
Date: 16.10.1913
Physical description: 6
.auszuüben begannen. Zwar bedeutet für Verdi die Oper „Aida" noch einen enormen Erfolg; er schrieb sie 1871 ans Bestellung Vizekönigs von Aegypten Ismail Pascha für die ital. Oper in Kairo gegen ein Honorar von 100.009 Fr. Dann aber Dich er der überragenden Größe des deut schen Meisters und schrieb 16 Jahre lang nichts Mehr ifftr die Bühne. Als er, um 1 Wagner's „Walküre)" genauer kennen zu lernen, deren Anfsührung in Mai land veranlatzte, da wurde es stille in ihm, je lauter der Beifall tobte

sich Mwachsen zeigt, fremden Ein- jslliß zwar aus sich wirken läßt, doch selbständig ver arbeitet, ohne an seiner Eigenart Schaden zu leiden oder in die Rolle eines bloßen Nachahmers zu ver fallen. Daß sich! bei ihm diese Wandlungm noch im hohen Alter von 70 und 80 Jahren vollzogen, zeugt für seine ungewöhnliche geistige Rüstigkeit und Reg samkeit. Was Verdi von Wagner annehmen, konnte, ohne seine eigene Natur zu verleugnen, hat et sich zu eigen gemacht.- Sein Orchester wird rercher und raffinierter

und wollte er nicht ändern. Die ersten Anzeichen wagnerischen lDinflnsses zei gen sich schon in der „Aida" und im „Requiem", in besonders deutlicher Weise aber in den letzten Werken 1 , die er lauge nach Wagners Tode ans die Bühne brachte: „Othello" 1887 und „Falstaff" 1893. An gesichts dieser erstaunlichen Leistungen eines Greises haben fauch! viele deutsche Musiker ihr bisher gering schätzendes Urteil über Verdi revidiert; so hat sich ein Hans v. Bülow öffentlich und ausdrücklich „AM letztz ten Verdi Aekehtt

". Allerdings von einer Wieder-- gewinnung des a t.en Einflusses aus die Bühne, durch! diese Werke kann nicht gesprochen werden; der Lie!b!-- ling des Publikums ist der Verdi der Vierziger- und Verdis Bild wäre unvollständig, wollten wir nicht auch seine KirchenkoMposittonen erwähnen.. Da hin gehört in erster Linie sein berühmtes Requiem, komponiert zu Alessandro Manzoui's Gedächtnis 1874.. Es hat die RuMe durch alle Konzertsäle gemacht; einer Aufführung innerhalb der. Liturgie sieht im Wege

seine allzugroße Ausdehnung, sowie der theatralische Stil, dem sich Verdi nirgends ganz entschlagen konnte. Auch sein allerletztes Werk galt der religiösen Kunst:'llaattro pezzi sacri: Stabat rnater, Te Deurn. Anrufung an die Jungfrau (nach Dante) und Ave Maria (1898). Diese vier Stücke zeigen den Fünfundachltzigjährigen in der BoMraft der Empfindung und Erfindung und im Besitzie vollendeter Meisterschaft. Sein vw«,»*' quartett (1873) beweist, daß Verdi auch in der Karin Mermusik etwas zu sagen gehübt hätte

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Page 3 of 4
Date: 05.02.1901
Physical description: 4
, obwohl ers sofort auf die Unglücksstätte geeilt war. ^*’* w ***» * (Verdi im Parlament.) Giuseppi Verdi wurde TiUim Chronik. amtlich gemeldet: Erkrankungssälle: an Varicellen 1, an Typhus 1, an Diphtheritis 1, an Masern 2 Todesfälle: keine Gesammt-Todesfälle in der Woche: 11, darunter Kinder im ersten Lebensjahre: 3. * (Znnsbrucker Schlachtviehmarkt) Bei dem am 31. Jänner abgehaltenen Schlachtviehmarkt wurden im Ganzen 81 Stück Großvieh u. zw.: 13 Stiere, 46 Ochsen und 22 Kühe aufgetrieben. Sie kamen

- tino Sella, den er wegen seiner Redekunst beneidete. Aber! Platztheater in München in der Rolle des „Pomponio". obwohl sich Verdi nach parlamentarischer Beredsamkeit? Herr Wallner. der noch von seinem hiesigen Enga- seynte, betheiligte er sich doch niemals an der DiScussion.) gement her in bester Erinnerung steht, tritt nur dies Dagegen bethätigte er seine Theilnahme an den Ver-f'eine Mal auf. Diese Vorstellung bildet die 102. im Handlungen in anderer Weise. Im März 1864 sprach f Abonnement, Serie

wurden. Aus Verdi machte dieses Tohuwabohu einen überwäl tigenden Eindruck; er ließ sich von einem Diener einen Briefbogen geben, zog Notenlinien und setzte das „Ai voti!" in Musik. Die „Tribuna" veröffentlicht jetzt das interessante Musikstück, das sich im Besitz der Familie Piroli befindet; Verdi hatte es seinem Freunde Piroli, der damals gleichfalls Abgeordneter war, geschenkt. Die Worte „Ai votH" werden in allen Tonarten gesungen und zuletzt von der auf- und absteigenden Tonleiter

Inhalt, Ernst und gesunder Humor, eine reiche ist das einzige, was von Verdi's parlamentarischer Thä-^ Fülle von unterhaltendem, belehrendem und erbauendem tigkeit auf die Nachwelt gekommen ist. — Auch den Ruf j Stoffe. Erzählungen, Gedichte, religiöse Artikel, Be- der Florentiner Kaminkehrer „Lpurrueamiuo!" hat Verdi in Mustk gesetzt und zwar in der „Traviata". — Was hätte der gute Verdi erst beim österreichischen Par lamente zu componieren gehabt! 's Ried, 3. Febr. In der Kirche der hochw

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Page 1 of 6
Date: 16.10.1913
Physical description: 6
. Die Jnteressem vertretnng ist bei!beh>alten, aber die Stenerleistung bleibt vollständig unberücksichtigt. Es wird ein all gemeines Wahlrecht eingeführt, aber denen, die bis her ausgeschlossen wären, kommt es nicht zugute. Die i ^ £ Zum hundertsten Geburtstag. Von L. S t r e i t e r, Chordirektor in Innsbruck. (Schluß.) Mit Donizettis Tode 1848 stand Verdi in Italien ohne Rivalen da. Die nächsten Werke trugen seinen Namen durch die ganze Welt. Wenn man von Verdi spricht, denkt mon vor allem an diese drei

Opern: „Rigoletto" . 1851, „II trovatore“ und „Traviata/' 1853. Stoff und Müsik dieser Werke verraten deutlich französische Einwirkung. Es war die Zeit, da Viktor Kngo's groteske Romantik auch außerhalb Frank reichs Anklang und Nachahmung fand. In der Musik mächl sich Meyerbeer's Einfluß bemerkbar, der da mals von Paris aus die Bühnen der Welt beherrschte. Wenn ihn auch Verdi zunächst in der Kunst des Satzes noch nicht erreicht, so unterscheidet er sich' doch ^ von ihm zu seinem Vorteil durch echte

Löbenskräff dieser Werke, daß sie trptz! Mangelhafter, ja miserabler Aufführung dennoch zu wirken vermögen. Eine Oper, die 60 Jahre lang der Liebling des Publikums bleibt. Muß doch starke Werte in sich tragen. Die vollendete Darstellung wird wohl Überhaupt nur echten Jtalienerui gelingen, mit der lebhaften Geste ihrer Bewegungen'/ dem Hellen Glanz ihrer Stimmen und deM hinreißen den Temperament ihres Vortrages. Im Siegeslauf durchflog dieses Dreigespann die- Welt, Verdi w ar der populärste Meister

. Auf 'Gassen und Straßen pfiff man seine Melodien, und es gab bald keine Drehorgel Mehr ohne Verdi'sche Walze und keine Harmoniemusik ohne Verdi'sche FavorffnumM'ern — fast bis auf den heutigen Tag, Dieser „mittlere^ Verdi ( mctr eine wirkliche Macht im internationalen! Musikgetriebe: durch unzählige Potpourris und Phan tasien, selbst von Liszt, drang er auch in die Kaus-.

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Page 3 of 6
Date: 06.02.1901
Physical description: 6
li Tiroler | Giuseppi Verdi f. Soeben blickt wieder trauernd alle Welt nach einem frischen Grabhügel zu Mailand, nach dem Grabhügel, unter welchem in letzter Woche wohl einer der Edelsten unseres Nachbarvolkes südlich der Alpen zur ewigen Ruhe gekommen, der Tonsetzer Verdi. Als einer der vollwertigsten Künstler, welche Italien seit der Zeit seiner glorreichen Wiedergeburt jemals her vorbringen konnte, ist denn der letzthin Verblichene nur ein seltener Freund und Wohlthäter seiner Mitmenschen

eines halben Jahrhunderts zu Grabe. Giuseppi Verdi wurde am 9. October 1813 in Roncole, einem kleinen Orrtchen in der Nähe von Parma, geboren. Sein Vater hatte daselbst ein Wirtsgeschäft inne, in welchem infolge der damaligen Kriegszeiten nicht selten auch die liebe Noth und das Elend zu Gaste kamen. Dessenungeachtet wussten die Eltern das Glück, das ihnen Gott in ihrem Söhnchen beschicken, auf das innigste zu schätzen und pflegten den jungen Sprössling mit vieler Sorgfalt und Liebe. Die guten Eltern

. Im Uebrigen aber dauerte Verdi's Wirksamkeit in Busetto nicht lange. Verschiedene baldige Misshelligkeiten mit einem Theile der Gemeindevertretung veranlassten ihn hier nach kaum drei Jahren wieder seine Entlassung zu nehmen und neuerdings nach Mai land zu übersiedeln. Von dieser Zeit an blieb Verdi sozusagen bis an sein Lebensende ununterbrochen in Mailand, wo er in rastlosem Schaffen fast ausschließlich der Composttion sich widmete. Somit war Verdi's Leben wohl arm an äußern Conflicten geblieben

; dennoch hat sich aber auch dieser Glückliche seine Stellung in der Kunstgeschichte nicht ohne Kämpfe und bitteres Ringen erworben, musste es doch Verdi vor Allem daran liegen, der nationalen Tonkunst seines Volkes gegenüber dem kraftvollen Vor dringen einer deutschen Nationalkunst ihren eigenen Boden zu sichern. In dem Prozesse der Schaffensentwicklung Verdi's deuten denn auch so manche Erscheinungen auf ein großes und gewaltiges Kämpfen und zeigt sich ins besondere in seinem späteren Schaffen

ein ganz auffallen des Bemühen, die Kunstelemente seiner Heimat mit jenen des unter Wagner's Anführung immer mehr aufstreben den Nordens zu paralysieren. Es ist überraschend, wie viel Verdi — rein nach dem Quantum gesprochen — auf dem Gebiete den Ton kunst geschaffen. Der Mann schrieb nicht weniger als 32 Opern. Außerdem schrieb er das große (vor Jahres frist auch bei uns in Innsbruck zur Aufführung ge kommene) Requiem, 6 Kirchenmusikwerke größeren Um fanges, überdies eine Anzahl von Messen, Laudi

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Page 2 of 6
Date: 15.10.1913
Physical description: 6
; heuer war die Teilnahme >der Kongregationen und der Verlaus des Festes wesentlich gehoben. Vertreten waren die Kon-. gregationm von Bramberg, Kirchberg, Kitz bühel, Küssen, Kufstein, Leogang, Mitter- sill, Saalfelden, St. Johann im Pongau, St. Johann in Tirol und Wattens. Dazu die .Jnngfrauenvereine von Alm und Maishosen, im Gesamten gegen 300 Wahlfahrtsteilnehmermnen. Am 12, Oktober kamen von allen Seiten die Pilger an marschiert; um 4 Uhr gings von der Kirche St. Mar- LandslentM fest, daß Verdi

der kommende Mann der Bühne sei, umsomehr, da er bereits 1844 diesen ersten Ersotz durch die Oper „Erncmi" noch kräftigte und steigerte. — Die Italiener brauchten einen neuen Mei ster, um ihre Bühnenherrschaft noch einige Zeit auf recht zu erhalten. Rossini war seit dem Riesenerfolg seines „Teil" 1820 verstummt und schrieib zeillebens (gest. 1868) für die Bühne keine Zeile mehr; Bellint war seit 1835 tot, und an Donizetti zeigten sich schon die ersten Spuren geistiger Umnachtung, Verdi steht vorerst

und HoffmoWn seines Volkes; mit zündender Kraft riß er die Kerzen seiner Landsleute hin;^ seine Opern- Ichöre wurden die Trutz- und Freiheitsgesänge der Mai länder: und wenn im „Ernani" aus der Bühne das »A Carlo quinto sia gloria ed onor« erscholl, dann sprang das ganze Theater wie elektrisiert auf und sang mit, statt Carlo quinto setzte man Pio nono, an dessen Namen sich damals die Hossnungen auf die Wieder geburt Italiens knüpften. Wiederholt kam Verdi wegen seiner Werke in scharfe Konflikte

haben. Das war der junge Verdi, Nachdem' er seine nationale Mission erfüllt hatte, zog er sich aus dem Getriebe der Großstadt in seine Heimat aus das Land zurück. 1849 schloß er eine neue Ehe mit Giuseppina Strepponi, mner seiner besten Sängerinnen. Mit^ihr führte er ein glückliches, wenn auch kinderloses Fa milienleben ans seiner Villa St. Agatha bei Büfetto. Ein meilenweiter Grundbesitz, mit großem Park und Destüte schloß sich mit der Zeit an sein Landhaus. Doch blieb er der schlichte, einfache LandMann

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Page 3 of 6
Date: 06.03.1901
Physical description: 6
in einem Hause förmlich belagert. Nach einem heftigen Feuergefechte, wurde Kneißl durch einen Schuss in den Unterleib schwer verwundet und gefangengenommen. * (Verdi und die Religion.) Verdi war nicht nur Katholik in dem Sinne, wie es deren so viele in seinem Vaterlande gibt; er war nicht nur gläubig, sondern er vertheidigte auch seinen Glauben mit leidenschaftlicher Beredtfamkeit. Als er in Paris den Proben seiner großen „Requiem" beiwohnte, sagte ein berühmter Jour nalist lachend zu ihm: „Ihr „Tuba mirum

. . ." ist von einer erschreckenden Wirkung,. man könnte fast meinen, dass sie das letzte Gericht ernst nehmen". „Ich nehme es sehr ernst, wie alles, was die katholische Kirche lehrt," antwortete Verdi mit ziemlicher Lebhaftigkeit, ..ich be greife nicht, dass ein Künstler oder ein Dichter ohne Religion sein kann. Das Christenthum hat die schönsten Meisterwerke der Menschheit inspiriert, ohne diese? wären Raphael, Michelangelo, Palestrina und Mozart nicht ge wesen, was sie waren. Wenn mein „Requiem" einen Wert

hat, so ist dies der Fall, weil es das Werk eines Gläubigen ist." Der Pariser Journalist war sehr über rascht und sagte: „Aber ich dachte, dass fie der Freund und Bewunderer Garibaldi's waren, der doch ein echter Freidenker gewesen ist?" Verdi fieng an zu lachen. „Ga ribaldi," erwiderte er, „war ein Freidenker von einer ganz besonderen Art. er hatte einen Kapuziner (!) als Feldprediger in seinem Heere und er glaubte fest an das Wunderwerk des St. Januarius; er hat sogar der Kapelle des Heiligen, als er in Neapel einzog

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Page 1 of 4
Date: 10.04.1900
Physical description: 4
zeigt sich die ganze „Schulfreund lichkeit", deren sich unsere Liberalen so oft rühmten. Es wird gegen eine Einführung der Direktion und des Lehr körpers gehetzt, Eltern und Schüler zum Widerstande auf gefordert gerade, während diese Uebungen durchgeführt werden. Es ist das klare Bestreben, den letzten Rest der Disciplin in unsern Mittelschulen zu zerstören. Das ist Musikvereins-Concert. (Requiem von G. Verdi.) Man braucht nicht gerade eine Vorliebe für die Eeisteserzeugnisse fremder Nationen

zu hegen, um für eine uns von außen her kommende künstlerische Gabe ein Interesse zu bekunden. Man braucht auch nicht ein son derlicher Verehrer eines fremden Musikgeschmackes zu sein, um allenfalls auch an dem Werke eines specifisch aus ländischen Meisters seine helle Freude zu finden. Man braucht so auch seine Liebe zu unseren erhabenen deutschen Meistern keineswegs zu verläugnen, um sich gelegentlich auch wieder einmal gerne von einem Verdi erbauen, er schüttern oder begeistern zu lassen

gewöhnlichen Concertfreunde wieder halten, indem sich die Aufführung des Verdi'schen Requiems nicht nur eines ungemein zahlreichen Besuches, sondern auch einer allseitig geradezu hervorragenden Theilnahme erfreuen konnte. — Diese günstige Aufnahme dieses Tonwerkes braucht uns aber auch keineswegs zu überraschen. Der Name Verdi allein, welcher wohl seit mehr als einem halben Jahrhundert am Kunsthimmel glänzt und seither Millionen und Millionen liederfreudige Herzen durchwärmte, musste wohl schon genügen

werden, wenn wir von diesem Standpunkte aus diese reli giöse Tondichtung nur als ein Product freier Kunst, als ein von einem liturgischen Texte getragenes Concertwerk betrachten und dessen kirchliche Zweckdienlichkeit ganz außer dem Bereiche unserer Beurtheilung lasten. Verdi hat sich in diesem Werke, gleichwie in seiner „Aida" vor allem befliffen, wagnerisch zu schreiben. Auch er schien nur mehr in dem Durchdringen der Wagner'schen Reform-Ideale das Heil unserer Tonkunst zu erblicken. Ist er nun aber dabei auch im Allgemeinen

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Page 1 of 6
Date: 15.10.1913
Physical description: 6
, den Lerchenfeld wegen angMlcher Teilnahme an den Umtrieben Speck bachers verhlasten ließ, fordert eine Untersuchung der ihm zur Last gelegten Vergehen, GiNftppe Uerdi. Zum hundertsten Geburtstag. L. Streiter, Chordirektor in Innsbruck. Jahr 1813 schenkte den beiden Nationen, ^ von jHer die " ' und. eifert Kunst der .Musik am! meisten gepflegt ÄW Mi die Palme des Vorranges gewett- " re größten Meister auf nlnsikdrama-- den Deutschen Richard Wagner, den Italienern Giuseppe Verdi. Der äußere Löbensgang

: beide machen eine ganz erstaunliche künstlerische Entwicklung durch, mit stets höheren Zielen wächst ihre schöpferische Kraft und int hohen Alter reifen ihre besten Früchte, Für die Entwicklungsgeschichte der Oper, die Wagner in ganz neue Bahnen lenkte, kommt Verdi allerdings kaum in Betracht; er hat keine Richtung begründet, deren Gnflüß über Italien hinaus sich erstreckt hätte; auch für die Kunst seines Volkes (t»r er mehr ein Vollender des Bisherigen, als ein Bah!ni- Vröcher der Zukunft

, Doch hat er Jahrzehnte lang! die Bühnen der Welt beherrscht, wie es selten einem! Meister gelang, und einige seiner Werke werden ohne Zweifel für lange Zukunft iMen Platz! behaupten. Nach Wagner's Tode, den er fast um 20 Jahre überlebte, galt er unumstritten als der erste zeitgenössische Opern- ro'mponist, Giuseppe Verdi ist aM 10, Oktober 1813 zn Ron- cole bei Busetto (ParMa) als der Sohn eines kleinen Schenkwirtes in ärmlichen Verhältnissen geboren. Seinen ersten musikalischen Unterricht genoß er beim dortigen

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Page 2 of 4
Date: 03.04.1900
Physical description: 4
vom letzten Markt 10 Stück. Handelsrichtung: Innsbruck-Umgebung und Vorarlberg. des genialen Tondichters zu thun habe. Und die Welt wurde in diesem Urtheile nur noch auf das weitgehendste und entschiedenste bestärkt, als Verdi, unterstützt von einem hervorragend begabten,Sängerquartette (zwei Sänger und zwei Sängerinnen) dasselbe bald auch nach Paris, London undWien brachte und es in den dortigen Concert sälen persönlich auch einem fremden Publicum vorführte. Mehr als ein Vierteljahrhundert ist seither

Eigenart Verdi's, als dass er ihr hier hätte gerade gänzlich ent- rathen können, und deshalb gemahnt uns bei all' seiner tiefen religiösen Dnrchdrungenheit in diesem kirchlichen Concertwerke doch auch noch manches etwas an's Opernhafte. In keinem Werke aber nähert sich Verdi, wie Naumann hervorhebt, der deutschen Genie-Epoche (und unter dieser wiederum Mozart), sowie der modernen classischen Schule Deutschlands so sehr, als in diesem seinem ergreifenden Requiem. Der Schwerpunkt dieses Werkes liegt

uns an dieser religiösen Tonschöpfung auch manches am Ende zu effectvoll und weltlich erscheinen, die Wärme und Tiefgründigkeit, die dieser Tondichtung innewohnen, entspringen doch nur einem glaubensinnigen, gottbegeisterten Herzen, und der, der die Herzen und Nieren Aller kennt, wusste wohl warum er dem Meister seine Gaben in's Haupt legte. Verdi lebt und denkt und fühlt eben nur als ein Kind unserer Zeit, gleichwie der alte Palestrina einst ja auch nur als ein Sohn seines Zeitalters wirkte. Wie sehr wir auch heute

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