Lehrmeisters, wird er früher oder später es er leben, wie der Sturm sich legt, wie das Meer ruhig wird und die nämlichen Menschen seine Hilfe anflehen. Da Venedig Zeuge war bei einem dieser bedeutungs vollen Punkte in der Geschichte des Papsttums, nämlich bei der Wahl des Kardinals Chiaramonti, die am 14. März 1800 in unserer Kirche San Giorgio vor sich ging, so dürfte cs wohl am Platze,'fein, daß wir mit einer außerordentlichen Feierlichkeit die Zentenarfeier dieser Wahl begehen. In der Tat, in unserem
Jahrhundert, in dem die Zentenarfeiern zur Mode geworden sind, um mich so aus- zudrücken, wo es keine Nation, keine Stadt gibt, die nicht in ihrer Geschichte nach berühmten Ereignissen und Män nern sucht, um diese und jene mit dem kostspieligen Pompe zu feiern, könnte sich da etwa Venedig gleichgiltig ver halten, da jetzt hundert Jahre voll werden seit der Wahl Pius VII.? Und während man so oft Ereignisse und Männer, die den Tadel und Fluch der Geschichte verdient haben, dem Katholizismus zum Trotze
mit ungebührlichen und tumultuösen Demonstrationen feiert, könnte da Venedig jene Tage unbeachtet vorübergehen lasten, die es an ein so glorreiches Ereignis erinnern? In diesen Zeiten sodann, in denen der Parteikampf der Gottlosen noch fortdauert gegen den Papst, der zum Ziele eines unversöhnlichen Krieges geworden, da man ihn aus der Gesellschaft ver bannt wissen möchte, kaim da Venedig gleichgültig bleiben,! man alle Triumphe zuschreiben, daß es in Zeiten, die für die Stadt so verhängnisvoll ' waren, das Glück
hatte, einen Papst aus seinen Lagunen erwählt zu sehen, der sich durch seine väterliche Regierung die Zuneigung und Dankbarkeit aller gewann, und durch den Kampf, den er unerschrocken bei der Verteidigung der päpstlichen Rechte bestand, gleich sich seinem Vorgänger die Krone des Martyriums verdiente? Nein, das kann Venedig nicht, das darf es nicht, von diesen und vielen anderen Gründen gedrängt. Der heilige Wetteifer, welcher unfern Klerus, unsern Adel, unser Volk begeisterte bei den Wahlfeierlichkeiten Pius VII
kann, in eine Gemeinbürgschaft einzutreten, in welcher dieses »Monstrum" die Hauptrolle spielt, bitten, und Er, in seiner Barmherzigkeit, wird auf die Stürme den ruhigen Frieden Folgen lasten, wie damals, da er dem Winde und dem Meere gebot: Facta fuit tranquilitas magna. Venedig, vom Patriarchat, am hl. Rosenkranz feste 1899. ff Jofephus, Card. Sarto, Patriarch. Grund gibt er an, daß seine kurze, Abwesenheit von nur Mandat niedergelegt. Als Geschäfte eine, wenn auch der Stadt nicht gestatten. Der verantwortliche Redakteur