2,239 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1905/28_10_1905/TST_1905_10_28_8_object_6299548.png
Page 8 of 10
Date: 28.10.1905
Physical description: 10
höher als unsere Ausfahrtsstelle. In gewissen Entfernungen sind Luft- und Lichtlöcher in den Felsen gehauen, dieselben erschienen uns aber wegen des Lichteffektes im Vorbeifahren wie Blitze. Die Durchfahrt durch den Tunnel beanspruchte bei unserem Zuge dreißig Minuten, da derselbe im Tunnel selbst einige Zeit stehen blieb. Als wir das Tageslicht wieder erblickten, waren wir bereits auf dem Boden des Königreiches Italien. Eine Fahrt von Bordonnechia, der ersten italienischen Station, bis Turin gehört

an. Noch allerdings erblickten wir in der Ferne einzelne Alpen ketten, der Himmel heiterte sich allmählich auf, so daß auch Teile von Montferrat sichtbar wurden, aber die Ebene wurde immer breiter und einförmiger, die Kulturen hatten stets denselben Pflanzenwuchs, größere Ortschaften waren selten, daher waren wir alle herzlich froh, als wir etwas nach 9 Uhr in Turin ankamen, das uns alsobald durch seine süns bis sechs stückigen Wolkenkratzer an Genua und Marseille erinnerte, aber durch seine breiten, reinlichen

selbst ist in Val Sacile beigesetzt und wir sahen sein Grab, als wir den Kapuzinerberg bestiegen, dessen Kloster sich in ähnlicher Weise über Turin erhebt, wie Notre Dame de la Garde über Marseille oder Notre Dame de la Fourviere über Lyon. Wie dort, so hemmten aber auch hier Nebel und Rauch die Aussicht sehr. Es begann bereits zu dunkeln, als wir in unsere Quartiere zurückkehrten. Die an diesem Tage gemachte Rundfahrt durch die Stadt war jedenfalls die großartigste von allen; denn wir benutzten hierzu mehr

als fünfzig Zweispänner. Um halb 8 Uhr früh des 15. Septembers verließen wir Turin, um in vierstündiger Fahrt die letzte größere Aufenthaltsstation Mailand zu erreichen. Der Charakter der Gegend war vielfach noch eintöniger als die letzte Strecke vor Turin. Da der Himmel heiter war, konnte man wohl in der Ferne etwas von den Alpen erblicken, sonst aber schien sich die Ebene zu beiden Seiten der Strecke ins Endlose auszudehnen. Durch längere Zeit konnten wir an Bächen und Wegen die Heftigkeit

des Ge wittersturmes erkennen, der uns tagszuvor in Turin über rascht hatte. Die Gegend ist überall sehr gut bebaut und namentlich waren es die Reisfelder, die bereits vor Ver- celli sichtbar wurden, die unsere Aufmerksamkeit in An spruch nahmen. Wären sie nicht unter Wasser gestanden, so hätten wohl die meisten Pilger dieselben für Haferfelder angesehen. Während der Fahrt erhielten wir die angenehme Nachricht, daß wir infolge besonderen Ansuchens des Ko mitees die von Modane an benützten Wagen nicht bloß

1
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1894/31_07_1894/TST_1894_07_31_3_object_6282771.png
Page 3 of 4
Date: 31.07.1894
Physical description: 4
, vorzüglich gelungen ausgefallen. * (Vermißter Lehrer ) Der Lehrer Anton Huber in Lustenau wird seit acht Tagen vermißt. Am vor- letzten Samstag Nachmittags verließ er seine Wohnung, ohne Jemandem mitzulheilen, wohin er gehe, und ist eitdem nicht mehr gesehen worden. * (Die Herzogin auf dem Zweirad.) Ein italieni- ches Blatt meldet aus Turin: Vor einigen Tagen »affirte in Turin ein Major mit seiner Truppen abtheilung die Allee, die nach dem Schlosse von Stupinigi führt, als die verwitwete.Herzogin

von Aosta in Be gleitung ihrer Hofdame und zweier Kavaliere auf Bicycles einhergefahren kam. Der Major unterließ es. der Her- zogin zu salutiren. Die Herzogin beschwerte fich nun beim Plotzkommandanten von Turin, General D'Oncian de la Batin, der d n Major sogleich zum Rapport be fehlen ließ. Dieser entschuldigte sich damit, daß eS ihm gar nicht in den Sinn gekommen fei, daß die verwitwete erzogin von Aosta auf einem Bhchrle fahren werde, er Plaßkommandant von Turin schickte nun über dag Vorgefallene

einen 23ericht an den Kriegsminister, der ihn wieder dem König unterbreitet«. Daraufhin gab der König sogleich die telegraphische Ordre, den in Hast genommenen Major zu enthaften, während er gleich zeitig seiner Schwägerin den Befehl zukommen ließ, für zwei Monate die rothe Hoftracht abzulegen, was gleich bedeutend ist mit zwei Monaten Hausarrest. Die Prin zessin ist seither für die Bewohner von Turin unsicht bar, dafür werden diese entschädigt durch eine Aus stellung von Photographien, welche die Prinzessin

in zehn verschiedenen Stellungen, eine reizender als die an dere. zeigen. Zugleich verlautet, daß der Marchese von Moncrivello, einer der Ehrenkavaliere der Herzogin, über Befehl des Königs feines hohen Postens enthoben wor den sei. üebrigens war man in Turin stets aufgebracht über die Herzogin, weil sie fich nur zu oft über den Anstand, den die Hofetikette ihr auferlegte, hinwegsetzte. * (Wie Du mir, so ich Dir.) Robert Buchanan erzählt folgende charakteristische Mark Twain-Anekdote: Als mein Freund

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1864/26_10_1864/TST_1864_10_26_4_object_6288680.png
Page 4 of 4
Date: 26.10.1864
Physical description: 4
Auschlußbeschluß ohne weiteres Folge zu geben, da Oester reich, ohnehin als vertragsmäßig thatsächlicher Mitbesitzer, durch die Allianz moralische Rechte erworben, welche daS Berliner Kabinet gewissenhaft achten werde. Die Lauenbur ger wögen überzeugt sein, daß Preußen ihr vertrauensvolles und ehrendes Entgegenkomme« vollständigst würdigen und nichts verabsäumen werde, um zu einer den Wünschen der Bevölkerung entsprechenden Ordnung der Dinge zu gelangen. Turin, 22. Okt. Die „Unit. Catt." bringt einen Artikel

, worin sie daS LooS der alten Hauptstadt be klagt, welche, während andere Städte sich bereichern, un aufhaltsam dem Ruin entgegengeht. „Turin, schreibt der geistreiche Verfasser des erwähnten Artikels, kommt endlich zur Einsicht, daß von der Revolution nichts als Unheil kommt. Lüge ist es, wenn die Umsturzmänner Vortheile versprechen und diese Lüge kommt, wenn nicht am ersten, so doch am zweiten Tage an'S Licht. Auf Ungerechtigkeiten lassen sich keine festen Reiche, noch die Wohlfahrt der Völker

oder einzelner Städte gründen. Gott straft früher oder später jene, welche das Interesse dem Rechte, den Ge winn der Ehrlichkeit, den Beutel dem Evangelium vorgezo gen haben. Erhebt euch nicht gegen die Kirche und das Papstthum, wie Turin bisher gethan hat, um denen dienst bar zu sein, welche ihm Geld gegeben haben. Turin be dauert rS, daß daS Blut unschuldiger Bürger geflossen, und dieses Blut haben nicht jene auf dem Gewissen, welche man Tyrannen schimpft, im Gegentheil jene, welche als Feinde der Kirche

und des Papstthums bekannt find — unsere grausamen Minister. Diese so oft verfluchten Priester haben tu Turin mit ihrem Gelde die großen WohlthätigkeitSan- palten gegründet und find mit Lebensgefahr zur Zeit böS- artiger Krankheiten den Sterbenden beigestande«. Nachdem man die Klöster zu Grunde gerichtet, geht mau daran auch die Städte und endlich das Reich zu vernichten. Zur Zeit als der Erzbischof Fransoni, der nach lOjährigem Exile in Lyon starb, aus den Straßen Turins getrieben wurde, ver kündeten

konservative Blätter Unglück ob dieser Frevelthat. Turin wies aber damals auf seine zunehmende Größe hin und jetzt werden es in nächster Zeit wenigstens 50,000 Menschen verlassen. Bald wird mau fragen: Wo ist das alte Turin, die Stadt von vollendeter Schönheit? Rom, 21. Okt. Von hier schreibt man der „Krzztg.:" Ein Beschluß ist nicht gefaßt worden in Bezug auf die Kon vention; aber man fürchtet, daß das letzte Wort des Kaisers von Oesterreich, welches der Baron v. Bach überbringen soll, nicht sehr günstig

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1862/18_04_1862/TST_1862_04_18_3_object_6243386.png
Page 3 of 4
Date: 18.04.1862
Physical description: 4
, auf offenem Felde und selbst ohne den Schein einer gerichtlichen Procedur: weder der Gesandte in Turin noch das auswärtige Amt in London „weiß etwas davon." Nicht der bewaffnete Widerstand al lein wird niedergeschlagen mit bewaffneter Hand; die Lauen und die Gleichgiltigen, die Weiber und Kinder der Bewaff neten und der Lauen werden mit Feuer und Schwert aus gerottet; der Gesandte in Turin „erfährt es nicht," und das auswärtige Amt in London noch weniger. Die Steine auf der Straße reden nicht nnr

, sie schreien gegen solche Greuel: nur der Gesandte in Turin und das auswärtige Amt in London sind stumm und taub zugleich. Man schachert in England nicht bloß mit der Baumwolle, man verstopft sich auch die Ohren damit! Früher heuchlerisches und erlo genes Mitgefühl, jetzt rohe und berechnete Gleichgiltigkeit: — wir wissen nicht, was von beiden wir als in höherem Grade unwürdig bezeichnen sollen. Das aber wissen wir, daß die Zeit vorüber ist, wo die Welt vor dem „großher zigen Albion" bewundernd

des Rupertus- vereins gegen das sog. Religionsedikt, der den Bürgermeister und Gemeinderath von Salzburg zu einer so energischen Philippika begeisterte, liegt uns nun vor. Was die „Maß losigkeit" der Sprache betrifft, so ist es dem gemeinderäth- lichen Proklam jedenfalls gelungen, deni gegnerischen den Vorrang abzugewinnen. (Vatld.) Turin. Wie wenig Glauben man in Turin den eige nen Versicherungen von der Uubedeutsamkeit des neapolita nischen Aufstandes schenkt, beweist die Nachricht von der Sendung

der vierten Bataillons aller Infanterie-Regimenter in die südlichen Provinzen. Mehrere Bataillone sind bereits dahin abgegangen. — Die Befestigungen Pavia's werden durch eine dritte Fortifikationslinie vervollständigt. Turin , 15. April. Die Regierung wird die von dem Herzog von Modena konftszirten Güter restituiren. Neapel, 4. April. Eine von Cavalere Cognetti ge schriebene, unter dem Titel „Vergangenheit und Gegenwart der neapolitanischen Provinzen" erschienene Broschüre bringt zunr Vergleich

4
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1864/15_12_1864/TST_1864_12_15_3_object_6288747.png
Page 3 of 4
Date: 15.12.1864
Physical description: 4
„Conftitutionnel" kategorisch, daß Frankreich eine Veränderung im Zustande der Sou veränität der Regentschaft in Tunis rncht dulden werde. Dies ist deutlich gesprochen; eS kömmt nur alles darauf an, ob man in London, wo man für die Nichtintervention schwärmt, diese Sprache verstehen will. Verona, 13. Dez. Die „Veroneser Ztg." schreibt; Es hat sich dieser Tage das Gerücht verbreitet, daß Oester reich, Rußland und Preußen eine Kollektivnote an die Re gierungen von Paris und Turin richten wollen, in welcher fie

gegen die Verlegung der Hauptstadt nach Florenz als einer Verletzung des Züricher-VertrageS protesttren. Ob dieses wahr sei, könnten wir gerade nicht behaupten, doch wir sehen daran nichts Unglaubwürdiges. Wenn dieser Protest wirklich erhoben werden sollte, so wäre er als ein Symptom zu betrachten ähnlich jenem kriegerischen Tone, der jetzt überall, wenigstens einmal in den Spalten der Zeitungen hervorleuchtet. Daher kommt die Unruhe, welche fich in den letzten Tagen zu Turin offenbarte, daher das allgemeine

Sichsragen: Jst'S wahr, daß man nicht mehr nach Florenz geht? Turin, 10. Dez. Der Senat votirte hezrte den Ge setzentwurf, welcher 1.067,000 Fr. Rente zu Gunsten der Stadt Turin znr Einschreibung in das große Buch der öffentlichen Schuld beantragt; ferner den Gesetzentwurf, der die industriellen und Handelsgesellschaften ermächtigt, ihre Sitze anderswo als in Turin aufzuschlagen; endlich einen dritten Gesetzentwurf, v-rmöge dessen der Kassationshof von Mailand nach Turin verlegt werden soll. Rom, 5. Dez

5
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1864/29_09_1864/TST_1864_09_29_3_object_6289247.png
Page 3 of 4
Date: 29.09.1864
Physical description: 4
werden in der deutschen Bundesftadt den christlichen Einwohnern „gleichge stellt" werden. Turin, 25. Sept. Frankreich besteht auf Ausführung der Konvention. Menabrea wurde wegen Indiskretion von Pepoli zum Duell gefordert. Die „Diskus." meldet die Abreise Garibaldis von Caprera. Mailand, 21. September. Vorige Nacht wurden hier und in Bergamo mehrere Verhaftungen vorgenommen, welche mit dem in Südtirol beabsichtigten Putschversuch in Verbindung zu stehen scheinen, da sich unter den Verhafte ten einige hier lebende

Südtiroler befinden, in deren Hän den eine kompromittirende Korrespondenz gefunden wurde. Aus der aufgefangenen Korrespondenz geht u. A. auch her vor, daß nächster Tage eine starke Sendung von Waffen und Munition auf dem Gardasee nach Riva gebracht werden sollte. — Die Nachricht von der Verlegung der Hauptstadt von Turin nach Florenz hat auch hier sehr viel böses Blut gemacht, und überhaupt wird die abgeschlossene Konvention mit Frankreich durchaus nicht sehr günstig beurtheilt. Man sucht

nicht nur auf die Opposition von Turin, sondern auch auf die viel ernstere von Mailand und Neapel gefaßt machen. — 23. Sept. Die „Mail. Ztg." setzt ihre Beurtheilung des Charakters der neuen Uebereiukuuft mit ziemlicher Offenher zigkeit fort. Sie sagt: „Die Verlegung des KönigsfitzeS nach Florenz und das Lager in geringer Entfernung von Rom können die Abkürzung der Frist von 2 Jahren, welche für die Räumung Roms zugestanden ist, nicht zum Resultat haben. Aber die bestimmende Ursache, welche zu dieser Ver legung veranlaßte

ge kommen, diesen Stoff auSzutreiben, und deßhalb ist die Ver legung der Hauptstadt eine wichtige und heilsame Maßregel zugleich. Die Verlegung der Hauptstadt nach Florenz wird nothwendig zum gewissen Anzeichen eines Krieges mit Oester reich, der in Uebereinstimmung mit Frankreich geführt wird, und der totalen Vertreibung der Oesterreicher aus Venetien. Rom ist von nun an in Aussicht gestellt; eS ist Zeit, daß Italien sich würdig erweise, es zu besitzen. Andererseits wäre Turin zu weit von Neapel

und Florenz entfernt, während Florenz weder von Turin noch von Neapel zu weit abliegt. Ohne Zweifel werden die Plemontefen und Turin bei diesem Wechsel verlieren; aber ihr Patriotismus ist zu bekannt, als daß das Heil Italiens nicht über die Gefühle des persönlichen Interesse die Oberhand behielte. Im ge gebenen Falle ist die administrative Frage von den kriegeri schen Fragen beherrscht, und eS ist Zeit, daß die Nation fich vorbereite, im FestungSviereck und an den Ufern des Jfsnzo zu siegen." Paris

6
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1861/07_09_1861/TST_1861_09_07_3_object_6286972.png
Page 3 of 4
Date: 07.09.1861
Physical description: 4
über die häuslichen Verhältnisse der neapolitanischen KöuigS- familie, ohne etwas Interessantes zu melden. Das Giornale di Roma zeigt an, daß der heilige Vater vier mit kostbaren Gegenständen angefüllte Kisten und eine Summe von 8000 Thalern von dem Direktor deS katholischen Jour nals Armonia in Turin empfangen hat. Rom, 3. September. Von -dem französischen General stab sind formelle Instruktionen an die an der Grenze kom- mandirenden Offiziere ergangen, um sie daran zu erinnern, daß keine Abtheilung

piemontesischer Truppen das päpstliche Gebiet betreten dürfe, welches Frankreich besetzt halte und be schütze. Ueberschreitungen deS Neutralitätsprinzipes sollen so fort an die oberste französische Militärbehörde, die über DaS, was geschehen soll, zu entscheiden hat, berichtet werden. Der „G. di Parma" wird auS Turin geschrieben: daß Klapka, Kossuth gegenüber, in höherem Grade das Vertrauen und die Sympathien der französischen und der sardinischen Re gierung genieße. Er werde auch im „geeigneten Augenblicke

" das Signal geben. In Pefth, Genf, Paris und selbst in Wien seien gemischte Comitös, die aus Ungarn, Polen, Kroa ten und Molvau-Walachen zusammengesetzt sind und in dem selben Sinne arbeiten. AuS Turin wird telegraphirt: Bei St. Elpidio in der Provinz Askoli (also auf der Seite des adriatischen MeereS) ist in der Nacht eine Bande von „Reaktionären" gelandet. Truppen und Nationalgardcn eilen herbei und verfolgen die selben. (Ob ihnen bei dec Verfolgung nicht etwa der Athem ausgeht?) Turin, 6. September

und Turin lauten, wie der K. Z. geklagt wird, immer noch nicht sehr günstig für die rasche Förderung der italienischen Sache. Man versichert, der Kaiser arbeite an einem neuen EinigungS- projekt in der römischen Angelegenheit und werde dasselbe zu erst den übrigen katholischen Mächten und dann dein Papste selber vorlegen. Bis zum nächsten Monat werde dasselbe so weit ausgearbeitet sein, um vorgelegt werden zu können; ehe man aber damit hervortrete, werde man in Turin eS durch zusetzen suchen, daß Baron

8
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1910/03_10_1910/TST_1910_10_03_2_object_6310164.png
Page 2 of 6
Date: 03.10.1910
Physical description: 6
zu werden, die sich in ähnlicher ^Lage be finden, wie die Sozialdemokratie seit dem 2. September im Wahlbezirk Gablonz. Die Türmer Zusammenkunft. Graf Aehrenthal hat seinen Gegenbesuch beim Minister des Aeußern Marchese di San Giuliano in Turin absolviert. Ueber das Ergebnis der Aus sprache zwischen den beiden Leitern der auswärtigen Politik liegt eine authentische Auslassung vor. Die von den Ministern bt§ Aeußern Italiens und Oesterreich-Ungarns in Lurin gepflogenen Be sprechungen bildeten, so heißt es in dem offiziellen

des Friedens und des Status quo zutage trat. In Turin ist man zu dem- ; selben Ergebnisse gelangt. Außerdem wurde hier auch I die Grenzfrage genauer umschrieben, eine Frage, die durch den Takt und die Klugheit der Diplomaten im mer mehr geklärt und bestimmt werden wird. Die Tribuna erllärt schließlich, die Entrevue in Turin sei als eine neue Bekräftigung der Innigkeit und der Aufrichtigkeit des Dreibundes anzusehen, durch den zu einem so großen Teile der Fortbestand des europäischen Friedens bedingt sei

der herzlichen Beziehungen, die man immer fester zwi schen den Mitgliedern des Dreibundes gestalten will. Es ist überflüssig, den Charakter inniger Herzlichkeit, die die Beziehungen zwischen den Dreibundmächten beseelt, besonders hervorzuheben. Das Blatt erblickt in der über die Zusammenkunft in Turin veröffentlich ten amtlichen Note ein autoritatives und kategorisches Dementi der angeblichen Aenderungen der inter nationalen Lage, die unmittelbar nach der Salzburger Entrevue eingetreten sein sollen. In Turin

9
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1887/14_07_1887/TST_1887_07_14_2_object_6272398.png
Page 2 of 4
Date: 14.07.1887
Physical description: 4
empfehlen, sie, die der Hilfe so sehr bedürfen." Nun vertheilte Bosco die von ihm geweihten Medaillen, segnete uns, und damit schloß eine der interessantesten und er hebendsten Episoden unserer Reise. Zu Thränen gerührt, ver ließen wir das Gemach. Die Patres holten uns wieder ab und gaben uns das Ge leite, indem sie uns zur langen Unterredung mit Bosco beglück wünschten. Hätten wir Bosco in Turin getroffen, so hätte er uns nicht soviel Zeit widmen können.*) Von der Umgebung *) Auch nach Karlstadt

in Kroatien sollten vor einiger Zeit Salesianer kommen; das Projekt zerschlug sich wieder. *) .Es gilt in Turin, schreibt uns der hochw. Johann Mehler, welcher drei Wochen bei den Salesianern in Turin weilte, als eine Gnade, Audienz bei Bosco zu erhalten. Ich habe harte Kämpfe mit dem Privatsekretär Entschluß aus Besorgniß vor Deutschland oder gar unter dessen Drucke gefaßt worden ist. Thatsächlich tragen die Kundgebungen, welche aus Anlaß der Abreise Boulanger's vorgekommen sind, trotz des zum Theil

, sie öffentlich zu erwähnen. In gehobener Stimmung kehrten wir nach Turin zurück. Am Tage darauf, cs war Sonntag, gingen wir wieder in die Kirche Maria Ausiliatrice und wohnten dort der heiligen Meffe bei. welche für die im Hause befindlichen Lehrjungen — etwa 500 an der Zahl — gelesen wurde; die Präfekten waren mitten unter ihnen. Erbauend war es zu sehen, wie viele von den jungen Leuten zum Tische des Herrn hinzutraten, und mit welcher Andacht sie sich dabei betrugen. Die über die Ferien im Hause

verbliebenen Studenten hatten später eigens eine heilige Meffe. Wir konnten uns gar nicht satt sehen an dem frohen Wesen dieser Jugend und an der Intimität des Verhält» niffes zu ihren Lehrern. Eine solche Intimität zwischen Lehrern und Schülern, wie wir sie hier fanden, ist einzig in ihrer Art. Wir brachen nun auf, um noch eine zweite Anstalt Bosco's in Turin — das frühere Oratorium zum heiligen Aloifius — sammt der von Bosco erbauten Kirche di San Giovanni Evan- Bosco's zu bestehen gehabt, um vorgelassen

10
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1899/19_07_1899/TST_1899_07_19_1_object_6290725.png
Page 1 of 6
Date: 19.07.1899
Physical description: 6
. Diese Ansicht haben wir seinerzeit — es war beiläufig vor einem Vierteljahrhundert — mit Er folg vertreten, als uns das k. k. Landesgericht Inns Vom Grabtuche des Erlösers war im vorigen Jahre häufiger die Rede bei Gelegenheit der christlichen Kunstausstellung in Turin. Wir haben damals dasjenige mitgetheilt, was geschichtlich über diesen eigenartigen Gegenstand der Verehrung nachzuweisen war. Bekanntlich weist das Grabtuch die Umrisse eines Körpers und vor allem bestimmte Gesichtszüge auf. Ein Advocat

in Turin, Pia mit Namen, trat besonders für die Echtheit des Tuches als Christi Grabtuch ein und nahm Photographiern auf, die dann auch in Umlauf kamen. Da der Aufbewahrungsort des Tuches die Grab stätte der Savoyer in Turin ist, diese also nähere Be ziehungen zur Reliquie haben, interessierte sich auch König Humbert dafür; er rief einen besonderen Wohl thätigkeitsverein ins Leben, unter dem Titel: „Von der Photographie des Grabtuches". Diese Photographie war ursprünglich in kleinem Maße genommen

wie eine erste Belohnung der frommen Jahrhundertfeier der Menschen und ist zudem eine wun derbare Verheißung." Die hier zu Worte kommende Be geisterung macht dem Urheber dieser Zeilen alle Ehre. Wir dürfen jedoch nicht mit Schweigen die Kritik über gehen, die der Kanonikus Chevalier, Correfpondent des Institut de France, in Chamberh, also einer savoyeschen und auch an der Frage mehr interessierten Stadt, in seiner Schrift: Ist das Grabtuch in Turin ein Original oder eine Copie, an der Reliquie übt. Chevalier

führt aus: „Der Punkt, den ich behandeln will, hat mit der Verehrung der Gläubigen nichts zu thun. Die Frage der Echtheit hängt ab von der Geschichte der Reliquie." Der Verfasser versucht nun den Beweis, dass das in Turin aufbewahrte Grabtuch, das im vierzehnten Jahr hundert in der Collegiatkirche zu Lyrh, Diöcese Trohes, verehrt wurde, nur eine figure oder ropresentation — also eine Nachbildung zur Verinnlichung — des Grab tuches gewesen sei, in welchem Christus beigesetzt wurde. Verordnungen

11
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1865/07_02_1865/TST_1865_02_07_2_object_6245806.png
Page 2 of 4
Date: 07.02.1865
Physical description: 4
. — In welcher Weise die liberale Presse die Nachrichten auö Mexiko (?) ausbeutet, kann man aus folgendem Satz der „N. Fr. Pr." entnehmen: „Bis jetzt hat sich gegen die Regierung des Kaisers Maximilian j in Mexiko Niemand verschworen als die Priester. Die i Republikaner kämpfen und lassen sich niedermetzeln, aber sie konspiriren nicht." Die Mittheilung über die Verschwörung deS Klerus hat der „Volksfrd." als freche Lüge bezeichnet. Briefe aus Turin melden, daß Napoleon für de» 15. d. die Kammer g ejchlofsen sehen

will, weil an jenem Tage der „gesetzgebende" Körper in Paris seine Sitzungen eröffnet. Der Kammerpräsident in Turin ist jedoch in der größten Verlegenheit, nicht weil es ihm an Stoff zu Sitzun gen fehlt, sondern weil die Deputirten nicht zusammenzu bringen sind. Der arme Präsident hat sich daher an die Präfckten gewendet, damit sie die Abgeordneten an ihre Pflichten erinnern; dagegen meint ei» Blatt, es sei höchste Zeit, diese „parlamenlarischen Drohnen" nach Hause zu I entlasten. — Viktor Emanuel hat von Turin

, der 800jährigen j Residenz deS Hauses Savoyen Abschied genommen. Er hat die alte Hauptstadt verlassen, um den weiteren Schmähun gen von Seite der Arbeiter, d-S MunizipiumS uns eines großen Theils der Großen in Turin zu entgehen, und ist in Florenz im PalaiS seines verlriebenen Oheims abgestiegen, wo er als Kind kaum vom Flammentod gerettet worden ist. Wie lange wird der unglückliche Fürst in Florenz weilen dürfen? Bon dort vertrieben, wird er nach Turin zurück kehren können? wenn nicht, was dann? wohin

12
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1862/23_08_1862/TST_1862_08_23_3_object_6244138.png
Page 3 of 6
Date: 23.08.1862
Physical description: 6
, die eben im Kaffee oder beim Bac chanal die lästigen Okkupationstruppen verwünschten, in Kon flikt zu gerathen. Nicht ein einziges Mal haben wir im Korso und auf der volksbelebten Piazza Colonna einen der dem König Viktor Emanuel oder Garibaldi geltenden Rufe ge hört, von denen die piemontesischen Journale stets so viel zu fabeln wissen. Das einzige fremde und aufreizende Element, welches sich in den Cafes oder auf den öffentlichen Plätzen an die plaudernden Gruppen herandrängt, sind die von Turin

dem Kardinal Clarelli passirte. — Ein Einverständniß Garibaldis mit Turin ist kaum noch in Abrede zu stellen; denn wenn es dem Kabinet in der That Ernst wäre, die Expedition des Nizzarden zu verhindern, besäße es Mittel genug; es kann dieselben aber nicht anwenden, denn Garibaldis Popularität ist so groß, daß jeder ernstliche Angriff auf ihn von Seite der Piemon- tesen einen Sturm von Opposition in ganz Italien und den sofortigen Verlust Neapels zur Folge haben würde. Um die Expedition in den Augen Europas

Garibaldi daran Schuld, noch Rattazzi, sondern die Franzosen, welche in Rom ein von Bajonnetten strotzendes Hinderniß gebildet haben. (A. Z.) Turin, 21. August. Es geht das Gerücht: Garibaldi werde sich demnächst einschiffen. Ini Senate erklärte Rat tazzi : daß General La Mella, im Glauben, Garibaldi ziehe gegen Messina, an diesen Theil der Küste Truppen abge sandt habe; die Flotte werde jeden Versuch der Ein- und Ausschiffung zu verhindern suchen. Der Senat billigte die vom Minister an den Tag gelegte

Energie. (A. Z.) Mailand, 18. August. Die Zahl der wegett der letzten Demonstrationen Verhafteten beläuft sich auf vierzehn. Es befindet sich darunter auch einer der Fahnenträger. Sie werden wegen Auflehnung gegen die Behörden und Be schimpfung der Fahne des Staates den Gerichten überwiesen werden und sind bereits in die Gefängnisse des Kriminalge-- richtes gebracht worden. — Der hiesige Präfekt, Marchese Villamarina, soll seine Entlassung gegeben haben. Er be findet sich seit mehreren Tagen in Turin

für die Regierung. Karis 18. August. In Betreff Garibaldis zirkuliren in Turin die verschiedensten Gerüchte. Nach den einen ist derselbe von den Truppen cernirt, nach den andern kann man ihn, ehe zehn Tage vergehen, in Neapel erwarten. Die Zahl seiner Freiwilligen wird auf 5000 Mann angegeben. In

13
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1864/26_10_1864/TST_1864_10_26_2_object_6288678.png
Page 2 of 4
Date: 26.10.1864
Physical description: 4
, welche für den großen Pro tektor in Paris und für seinen Vasallen in Turin weniger angenehm klingen würden, verhallen wirkungslos in der Luft. DaS Parlament wird auch dazu seine Zustimmung geben, daß Florenz vor Neapel den Vorzug erhalten hat, indem es wohl einsehen wird, daß es sich bei dieser Frage weniger um einen tiefblauen Himmel, um duftende Auen oder um Bevölkerungszahlen handelt, als vielmehr um eine sehr praktische Frage. Nun gelangt man aber von Turin, Mailand, Bologna, Genua, Parma und Modena in weniger

al» 12 Stunden nach Florenz uud von Florenz aus erreicht man in zwei Stunden daS adriatische und in drei das mit telländische Meer. Von Rom ist Florenz 8, vom Golf von Neapel uud vom ficilischen Meer nicht mehr als 20 Stun den entfernt. Neapel hingegen ist von Turin wehr als 40 Stunde« entlegen. Neapel liegt außer aller Operatiousbafis und ist, wie ein amtliches wälsches Blatt naiv genug ge steht, vom Brigantaggio, von Rom und von Spanien be droht. Florenz, die Stadt der Künste, an welche so ruhm volle

Traditionen geknüpft find, bietet in seinen prächtigen uud vielen Palästen dem Könige, dem Senat und dem Par lament eine würdige Unterkunft und Quartier für einstweilen. Also spricht sich die offiziöse „Mail. Ztg." über den Streit aus, den einige Abgeordnete aus Neapel neuerdings auf'S Tapet zerren werden, indem fie anstatt Turin oder Florenz Neapel zur provisorischen Hauptstadt auserkoren wissen wollen. Uud wem sollten die Gründe des offiziösen Blattes nicht einleuchten? So ungefähr wird fich dn» wälsche

nicht wahrscheinlich, daß sich die Re volution mit Napoleon wegen einer Nebensache verwirft. Hat das Parlament seine Zustimmung gegeben, daun wird das Volk nichts mehr ändern können; dem „Volke" — den Bewohnern von Turin, welche durch die Konvention zu so großem Schaden kommen, werden nöthigenfalls die Ba- jonnette und Kanonen den handgreiflichen Beweis liefern, daß sein Beruf — Schweigen und sich ergeben ist. — Die Konvention beruht auf der Beseitigung des Züricher Ver trages — fie ist also in ihrem Prinzipe

14
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1864/11_08_1864/TST_1864_08_11_1_object_6288753.png
Page 1 of 4
Date: 11.08.1864
Physical description: 4
bisher in seinen Unternehmungen — im Niederreißen glück lich war; dem Gesindel verdankt das „Königreich Italien" zum großen Theil sein trauriges Dasein. Man ist, wie ge sagt, in Turin unverschämt genug gewesen, daS Gefindel zu großen Straßenräuberunternehmungeu geradezu aufzufordern und in seinen Expeditionen zu Wasser und zu Land zu un terstützen. WaS die italienische Regierung — man verzeihe uns diesen Ausdruck — vor vier Jahren wirklich gethan, daS hat fie erst vor wenigen Wochen wieder versucht

" werde fie über Kovftantinopel nach Pest führen, um von dort auS Oesterreich zu bekriegen. Indeß hatte man in Turin mit Garibaldi einen ganz andern Zweck und eine ganz andere Reise verabredet. DaS „Königreich Ita lien" besteht trotz allen Anerkennungen auswärtiger Mächte faktisch (daß eS je eine rechtliche Existenz gehabt habe, kann wohl Niemand behaupten) noch immer nicht, denn noch nie ist es ihm gelungen, im Neapolitanischen daS Brigan- taggio zu unterdrücken. Um die Gefahr zu beseitigen

, daß die eine oder andere Anerkennung rückgängig gemacht werde, beschloß man in Turin, mit Hilfe Garibaldis einen tödt- ltchen Streich gegen die Anhänger Franz II. zu führen. Man ließ die dumme Menge im Glauben, ein Krieg mit Oesterreich stehe demnächst bevor; indeß hätten die Söld linge gesammelt und nach Caprera eingeschifft werden sollen, um sofort ihren General auf Jscbia abzuholen. Bei Tag hätte sich sodann die Flotte der wälscheu Revolution in ir gend einer Bucht vor Anker gelegt, um bei Nacht in der Richtung

, sagen unS, worauf es dießmal abgesehen war. Gari baldi hätte an irgend einem Punkte der römischen Küste landen, unaufhaltsam nach Albaao vorrücken und daselbst König Franz II. auf seinem Landgute mitten auf päpstlichem Gebiete gefangen nehmen und als piemontestschen Gefangenen mit sich fort nach Turin schleppen sollen. In Turin hätte man dem König die freie Wahl gelassen: entweder nach Baiern auszuwandern oder in Spezzia al« Gefangener zu bleiben. Auf solche Weise und durch solche Mittel

15
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1864/04_08_1864/TST_1864_08_04_1_object_6289223.png
Page 1 of 4
Date: 04.08.1864
Physical description: 4
, sondern um sich mit sei nen Freunden über die Expedition nach Rom zu besprechen; darum befand sich Garibaldi auf Jschia. Aber im Augen blicke, als eben die enragirtesten Revolutiovsmänner gleich sam als vorberathendes Komite in Neapel mit einander das Nähere über die Art und Weise und die Zeit der Ausfüh rung des neuen Räuberzuges feststellen wollten, da traf aus Turin ein Bote um den anderen ein, da kamen von eben dorther Befehle zum Auseiuandergeheu, ja selbst au Droh ungen ließ wan's in Turin nicht fehlen

, denn Napoleon hatte von dem Vorhaben der Garibaldianer Kenntniß bekommen und in Turin, wo man die Unwissenden spielte, Gegenbe fehle erlassen. So wurden die Verschwörer zum Auseinan dergehen und zum Aufgeben ihres Planes genöthigt. Dieses Bewußtsein, sich von Turin und Paris aus kommandirea lassen zu müssen, ohne Widerstand leisten zu können, wirkte auf die Partei erschütternd. Garibaldi bot zwar sein ganzes Ansehen auf, um die Partei bet Math zu erhalten; doch vergeblich. Ja er bewirkte

vischer Bereitwilligkeit hat die Majorität der Kammer diesen ministeriellen Vorschlag angenommen. Der Vorschlag wurde darauf dem Senat unterbreitet. Der Senat ernannte zur Prüfung der kriegsministerlichen Vorlage eine Kommisfion. Diese unterzog sich dem Geschäfte und stellte eines ihrer Mitglieder zum Berichterstatter auf. Dieser bereitete sich darauf vor, aber gleichzeitig erhält der Senator die telegra phische Nachricht von einem Familienuvglück, worauf der Manu Turin verläßt und ohne fich

16
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1861/23_08_1861/TST_1861_08_23_3_object_6286901.png
Page 3 of 6
Date: 23.08.1861
Physical description: 6
. DaS Beste bei der Sache aber ist, daß die Behörde bon den mißlungenen Bemühungen der piemontefischen Agenten wohl unterrichtet war, dieselben persönlich kannte, und ihnen, da sie sich auf ihrer Rückreise nach Turin einige Tage in Padua und Ve rona aufhalten wollten, den. ironischen Rath ertheilte, sich nicht ftuchtlos anzustrengen und Zeit, Geld und Mühe zu verschwenden, da sie überzeugt sein könnten, in Padua und Verona dieselben Resullate als in Venedig zu erzielen. — In Padua ist es der Behörde

gelungen, einer Art von Filiale des zu Turin unter Präsidium des berüchtigten Dr. Tecchio bestehenden venetianischen RevolutioriSkomitö's auf die Spur zu 'kommen und mehrere Schriften zu sequestriren, welche ein Helles Streiflicht auf das elende Treiben dieses Schurken- komite'S werfen. Wir werden feiner Zeit Näheres über diese Angelegenheit berichten, und einige Gaunerstreiche Dr. Tecchio'S zum Besten geben. — (Valerl.) Dfagufsl, 19. August. Ein türkischer Bericht sagt: 1000 Montenegriner griffen

hergelangten Telegrammen theile ich Ihnen diese mit: Die drei vorzüglichsten Führer der Reaktion find überall gegen die Piemontesen im Vortheil, Chiavone zwischen Sora und Aquila, Coja bei Fondi und Gallotti in den Ge birgen von San Germano. In der Nacht vom 7. zum 8. d. wurden in Neapel viele Priester, außer 20 ehemaligen Offizie ren der neapolitanischen Armee, verhaftet, welche nicht in pie- montesische Dienste, getreten waren. (A. Z) Von Turin schreibt man dem PayS, daß König Viktor Emmanuel

am 14. in Begleitung seines militärischen HauseS nach Florenz abgereist sei, um der Einweihung der Industrie- Ausstellung beizuwohnen. Von Florenz werde sich der König nach Neapel begeben und daselbst bis zur Eröffnung deS Par laments, welche gegen Mitte November stattfinde, verbleiben. Turin, 15. Aug. Die große Hitze, welche in Neapel herrscht,, macht die Truppenmärsche sehr beschwerlich. Pinelli läßt sich dadurch nicht abhalten, rasch vorwärts zu gehen, und seine Soldaten machten jüngst 100 englische Meilen

gefallen, sich zu entschuldigen. — Freilich, eS ist eine Kleinigkeit, daß man in Turin Padua schon jetzt für piemontefisch hält, — ein bloßeS naives Versehen! ES soll Mazzini gelrmgen sein, Garibaldi wieder gänzlich zu sich hinüberzuziehen, denn derselbe hat, wie ein Korrespon dent deS „Vaterland" versichert, alle Verbindungen mit den Organen deS Galantuomo abgebrochen und paßt auf seiner Felscninsel den günstigen Moment ab, die Fahne der Republik flattern zu lassen und sich an die Spitze eines tollen

17
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1864/03_10_1864/TST_1864_10_03_1_object_6288771.png
Page 1 of 4
Date: 03.10.1864
Physical description: 4
ist ein Phantafiegebilde, sie ist historisch und politisch unmöglich und das Streben nach ihr dient zu weiter nichts, als Jta- lien dem Auslande dienstbar, es zu einer französischen Pro vinz zu machen. Und sagen wir die volle Wahrheit — so bitter sie auch sein mag: Wenn Napoleon III. sich in Mai land, Turin oder Neapel nicht die Krone Italiens aufsetzt, so thut er dieß nur, weil es sicherer, ökonomischer, nützlicher und angenehmer ist, wohl all' das Gute der Herrschaft für sich zu haben, die Lasten und Nöthen

Italiens erreiche» können, wenn man gewollt hätte, aber das war nicht nach dem Sinne der Schwärmer und lag ebenso wenig im Plane Napoleons. Statt der wahren Unabhängigkeit ersann man die widerliche materielle Einheit und daß diese ein Phantom ist und bleibt, beweisen die Metzeleien in Neapel und Sicilien, die Auf stände in Florenz und im Mailändischen, ja selbst in der Hauptstadt Turin. Auch Cavour hat die materielle Einheit Italiens angestrebt, aber er wollte sie auf anderen Wegen her stellen und that

und dieses Blatt hat sich, wie die treffliche „Nuova Gazz. di Verona" beifügt, im Vergleich zu den anderen einer sehr gemäßigten Sprache bedient. Aber auch das neue Ministerium Lamarmora wird nur als ein »Staatsstreichministerium" angesehen. Die Ruhe ist nur für den Augenblick hergestellt. Zahlreiche Familien aus Turin kommen über die Grenze nach Venezien, um im Auslande Sicherheit zu finden. Der neue Kriegsminister Petitti hat vor allem Andern nach Mailand den Befehl er laffen, die Truppen am Mincio

zurückzuziehen und in den größeren lombardischen Städten zu konzentriren, denn man befürchtet wie in Turin, so auch in der Lombardie einen Aufstand. An den Wortlaut der veröffentlichten Konvention glaubt in Turin Niemand. Alle Proklamationen und Auffor derungen zur Ruhe bleiben in der Hauptstadt unbeachtet.

18
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1864/26_09_1864/TST_1864_09_26_4_object_6288283.png
Page 4 of 4
Date: 26.09.1864
Physical description: 4
1002 — Die Ruhe ist wieder hergestellt. Lamarmora ist mit Bildung eines neuen Kabtnets beauftragt. Das französisch- italienische Abkommen befriedigt (?) allgemein (?) in Italien. — Wie groß die Aufregung in Turin ist, geht aus den Auslastungen der liberalen Presse hervor; so reizt das „Diritio" die Bewohner von Turin auf, „auf die Gaffe zu eilen und dort in der üblichen Weise ihrer Unzufriedenheit Luft zu machen." Sonst ruhige Leute hört mau sagen, be merkt die „Volksztg." von Turin

: „Nun soll mit der Volks abstimmung auch in Piemont Ernst gemacht werben, da mit wir uns für die Annexion an Frankreich aussprechen können." Was die Zufriedenheit mit dem französtjch-italie- nischen Vertrag anbelangt, schreibt man von hier der „Gaz. di Verona:" „Nieder mit dem französischen Einfluß! eS lebe Garibaldi!" so hörte man in den Straßen von Turin ru fen; und die „Volksztg." bemerkt weiter: „Die Verlegung der Hauptstadt ist ein Opfer, das uns Frankreich aufgehalst hat, und wenn die ministeriellen Blätter

nischen Nationalrcgterung übernommen hatte, tritt zurück. Monsignor Merode soll denn doch noch vom Kaiser empfangen werden. In Regierungskreisen wird versichert, die französisch- italienische Konvention bezeichne die äußerste Grenze der Konzessionen Frankreichs. Nigra, der Gesandte Italien«, ist auf acht Tage nach Turin abgereist. — 23. Sept. Die „France" sagt aus Anlaß der Verlegung der italienischen Hauptstadt nach Florenz, es existire in hem vollzogenen Akte noch eine andere Sache, als die römische

19
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1861/19_08_1861/TST_1861_08_19_3_object_6286879.png
Page 3 of 6
Date: 19.08.1861
Physical description: 6
unpäßlich geworren und wird schwerlich erscheinen. (Pf. Z.) In Baden sind die Untersuchungsakten über Oskar Becker und sein Verbrechen geschlossen. Vor dem Zuchthaus scheint der Niederträchtige sehr Respekt zu haben, denn in seinen Aeußerungen bot er alles auf, um unter der Anklage deS Hoch- verrathS statt Mordversuchs vor die Geschwornen gestellt zu werden. Er äußerte wörtlich; er wolle lieber auf dem Schaffet als im Zuchthaus sterben. Turin, den 7. Aug. Pater Jakob ist frei und ohne weitere

, daß er sich ein Vergehen habe zu Schulden kommen las sen. In Folge seiner Weigerung ist der Pater schließlich a ckivinis suSpendirt worden. Der „Jndep. Beige" wird aus Turin, 11. August eine Angabe bestätigt, welche der pariser „Monde" zuerst gemacht halte. ES handelt sich um den eigentlichen FeldzugSplan Ci- aldini'S. Der Korrespondent deS brüffeler Blattes kann das anscheinende Zögern deS Generals erklären. Cialdini hat nem- lich seine Regierung befragt, ob er treffenden Falles die päpst liche Gränze

würde überschreiten können. Baron Ricafoli soll vor Beantwortung dieser Frage seinerseits in Paris angefragt haben. Wie man der „Jndep. Belge" schreibt, sind die be züglichen Verhandlungen so eben zu Ende geführt worden und ist schl eßlich dem Baron Ricasoli erklärt worden, „wenn krie gerische Nothwendigkeiten den General Cialdini auf päpstliches Gebiet führen sollten, werde er den W verstand der französischen Truppen nicht zu fürchten haben." Es sollen darauf hin dem General von Turin aus die betreffenden

Weisungen zugegan gen sein, und „bedeutende Operationen" in Bälde zu erwar ten stehen. Turin, 13. August. Die Lage der Dinge in Neapel ist sehr bedenklich, die Garnison fortwährend auf den Beinen. Unter den zuletzt Verhafteten befinden sich 27 Offiziere vom ehemaligen Generalstab, so der Brigadegeneral Dorgemont, Marschall Palumbo, General Fergola, der schweizerische General Sigrist, der Artillerie-Oberst Guillamat, Commandant in der Veste Messina, Major Q-uantel, Vinc. Polizzi, General Tabacco

und General Afan de Rivera mit zwei Neffen. Alle diese werden heute nach Genua geschickt, internirt und dort überwacht. Turin, 13 August. Die heutige „Opinione" meldet aus Neapel: Der Aufstand wächst in Neapel und in den na hen Provinzen Avellino und Benevent. Mesereolle bei Mad- daloni und Caserla, sowie San Marco de' Goti in der Pro vinz Benevent wurden von 1000 Aufständischen gleichzeitig angegriffen. Von Capua und Caserta herbeigeeilte Truppen kämpften erfolglos. Die Aufständischen blieben im Besitz

20
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1861/09_11_1861/TST_1861_11_09_3_object_6287071.png
Page 3 of 8
Date: 09.11.1861
Physical description: 8
dort nichts erwähnt, so daß die neuliche Telegraphen-Depesche lediglich ein Bär gewesen ist, gleichviel wer die Vaterschaft davon haben mag. Hamburg. Der Bürgerschaftsausschuß hat sich mit zehn gegen eine Stimme für die Gewerbe - Freiheit ausgesprochen. <P-Z.) Turin. Die „Opinione" und „Italic" berichten ausführ lich über die Bauernunrnhen in der venetianifchen Provinz Vicenza. Die Bauern bestanden auf ihrem Waidrecht, das abgeschafft wor den, und verübten Gewaltthätigkeiten an den Eigenthümern (No- Lili's

). Herbei geeilte Truppen ließen die Bauern ruhig gewähren, weil sie riefen: „Es lebe Oesterreich, es lebe Franz Joseph, nieder mit den Gutsbesitzern. Die Abgesandten mehrerer Gemeinden fleh ten bei den österreichischen Generalen um Schutz gegen die Guts besitzer; diese seien Oesterreich feindlich gesinnt, während sie die Bauern, aufrichtig der österreichischen Herrschaft zugethan seien. Turin, 7. Nov. Die „Monarchia nazionale" meldet: Der General Türr hat im Namen Garibaldi's dem Centralkomitö

alle ihre Bestellungen in Turin. Das ist eben die Wirkung der Centralisatian auf socialem Gebiete: Alles wird in die Hauprstadt gezogen, das ganze Kapital, das geistige sowohl wie das materielle und die Provinzen gehen dabei zu Grunde, sie müssen tanzen, wie man ihnen in der Hauptstadt vorpfeift. Da rum werden auch alle Revolutionen in der Hauptstadt gemacht und dort unter solchem Sisteme bekannter Maßen mit Muße arrangirt und finden Anklang im ganzen Reiche. Doch mit dieser kalten Antwort war die Fabrikherren

-Deputation nicht zufrieden, sie begab sich nach Turin; allein was sie dort erreichte war für solche Leute eben keinen Heller werth: Schöne Worte! — Die Folge solcher seligen Zustände im neuen Kaiserreich Italien (warum nicht gar) ist, daß 12,000 Arbeiter brodlos sind, und entweder zum Ge wehr greifen oder Hungers sterben müssen. Solche Zustände könn ten den weffen Regierungen Europas sammt und sonders bald noch mehr graue Haare wachsen machen, als die Finanzfragen. Wir sehen in diesen Zuständen

nicht beobachtet. Wie man im neuen Kaiserreich den Satz versteht: Die freie Kirche im freien Staate bezeugt eine neue Verordnung der Regierung in Turin, wodurch die barmherzigen Schwestern, die die Spitäler, die Erziehungs- und Wohlthätigkeitshäuser bisher inne gehabt haben, angewiesen werden, ihre Thätigkeit einzustellen; natürlich deßwegen, weil die Kirche in Piemont vor lauter Freiheit vogelfrei erklärt ist, und es ihr in der Weise unmöglich sein wird, das Elend der Armen zu lindern und die Jugend

21