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Tiroler Stimmen
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Page 11 of 14
Date: 02.07.1881
Physical description: 14
4 l'WidjMt mit ihrer Mutter. Maria Gourin war klein, I MLugig und untersetzt; der Muthwille funkelte aus ihren i, sollen braunen Augen und spielte um ihren kleinen !i ijiwfli Mund. Sei den Worten des Fischers blickte sie schelmisch auf. j 8 ist etwas Rechtes, ein Fischer zu sein. Ich glaube, i -Wims verläßt eigentlich nie die See," sagte sie zu ihrer finit», „er denkt immer an das Wetter." , Johannes' männliches Gesicht hatte wieder seinen ge ehrte» ernsten Ausdruck angenommen und wurde fast

Mühsal und Sklavenarbeit. Senn ihr die Nachbarn riethen, Mariens Gefallsucht > tub ausgelassene Munterkeit zu unterdrücken, schüttelte i sie lächelnd den Kopf. „Zeit genug," dachte sie in ihrer ■ rihigen Weise, „wenn Maria den Johannes heirathct und ! «ickicht für sechs Kinder arbeiten muß. Das harte Leben . mb niemes Kindes Flügel beschneiden und ihre Heiterkeit i schnei genug dämpfen. Warum soll ich sie nicht fröhlich iherjen lasten? Alles wird konunen, wie es geschehen soll." i „lütter," sagte

Johannes ohne einen Blick auf die ihn iiobachtendc Maria, „Mutter, wenn ich das nächstemal glück lich heimkomnie, wollt Ihr mir dann Maria geben? Ich «de Euch nicht von ihr trennen," fuhr er fort, „ich be- sowohl einer Mutter, als einer Ehefrau, und Ihr müßt «ihr sein, wenn ich fern von der Heimath, auf der Fischerei Ich muß vor Johanni ausführen und kann erst im wiikr wieder heimkommen, denn Ihr wißt, das Fischen m sechs Monate. Wollt Ihr mir Maria nach Weih- xcheil geben?" wurde bleicher

, sonst verrieth nichts ihre Be dach Weihnachten, ja, das ist mir gleich," sagte sie, «^ Johannes, ich werde nicht bei ihr wohnen. Junge - Ae bleiben am besten allein zusammen." ^Mnes wendete sich um und sah Maria nach. !», ? Mädchen war aufgestanden, verließ die Felsen und de» Heimweg ein. onbara fuhr mit monotoner Stimme fort: „Du mußt »i,« i*' ®° ® u wohnen willst, damit ich Euer Haus be- ' Maria hat viel Leinend, die Ausstattung von Si CI deines Mannes und von mir; ich habe viel für i/Aifrfä 1 ' wußt

Deine Bestimmungen treffen, ehe lMchch Johannes." „w \ ,® r Spruch ungeduldig, seine Augen verfolgten C/'i, -Ui» " W ’Ä ■xtläfii?« ihr, daß sie uns in dieser Wei Ai* ^uuufinerkiamkeit beleidigte Barbara nicht. Sie ick r t f önner uiö die Herren der Schöpfung, und Äei, I-/s ruhig ihre Beraubung ausgesprochen hatte, ^lühle kümmert ^^^rlich, daß Johannes sich nicht um ihre uiein Sohn," sagte sie ruhig, „ich kannst f . ^aufeu. Sie sollte Abends nicht allein gehen. Jobani, L * U r 11! * r zurückführen." ^ »»letltPiM

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 15.07.1904
Physical description: 4
im Vorjahre genügend bekannt ist. Briefe aus Jerusalem. Aus meinem Tagebuche. MonatJuni 190 4. (Fortsetzung.) 23. Juni. Vorabend vom Feste der Geburt des hl. Johannes des Täufers. Strenger Festtag für die Diözese -Jerusalem. , Morgens 2 Uhr beginnt eine Prozession nach St. Johann « der Wüste. Der hl. Johannes hatte sich frühzeitig vom elterlichen Hanse losgetrennt und eine Wüste aufgesucht, wo er viele Mhre hindurch in Gebet und Fasten Gott dem Herrn diente. Diese Wüste lag 2ffz Stunden westlich

von Jerusalem ao gab dem hl. Johannes Heuschrecken und wilden Honig »ur Nahrung. fi i ^ er Wüste hatte der hl. Johannes eine Höhle als , e | 0 . ,j* en Gebetsort ausgewählt. Diese Höhle wird von der einffchen Kirche noch heute als Heiligtum verehrt und am - iMni wird dort jedes Jahr Patrozinium gehalten. Es beginnen die hl. Messen in der Grotte um 3 Uhr und dauern bis gegen 10 Uhr. Viele Christen aus rL* . ' Betlehem und den umliegenden Dörfern machen L e dwe Wallfahrt zum hl. Johannes in der Wüste

, wo « Teilnehmern ein Mittags- und Abendbrot gereicht wird, der mfe ’f* sehr lieblich gelegen und hat den Charakter de» st! f. verloren, nachdem das Patriarchat von Jerusalem Lefitz an sich gebracht und rationell kultiviert hat. boten ^ V ml Fest des hl. Johannes des Täufers. Ge- er Feiertag für die ganze Diözese von Jerusalem. Heinrich ». Wie kann man sich wundern, wenn eine solche Ju gend, wenn sie erst die akademische Freiheit genießt, zu allen Ausschreitungen, auch den bubenhaftesten, sich hin reißen läßt

wurden die Firmenchefs sofort ver ständigt. Diese beschlossen hierauf, mit der Entlastung der Streikenden vorzugehen. Wie verlautet, werden alle subsistenzlosen Arbeiter noch im Laufe des Abends oder morgen Früh abgeschoben werden und befürchtet man ernste Unruhen. Der Hauptgottesdienst ist in St. Johann, welches die Araber Ain Karem heißen, und wo der hl. Johannes ge boren worden ist. St. Johann im Gebirge liegt 1 l /a Stunden westlich von der Stadt Jerusalem; heute führt eine gute breite Fahr

straße dorthin. Das Dorf liegt in einem anmutigen Tale des Gebirges Juda und zwar auf mittlerer Höhe, zu seinen Füßen breiten sich schmucke Olivenwälder aus. Der Priester Zacharias hatte dort zwei Häuser, welche jetzt Heiligtümer der lateinischen Kirche sind. Das erste Haus diente zur Familienwohnung und wurde die Geburtsstätte des hl. Johannes. Im zweiten Hause traf die seligste Jungfrau ihre Base Elisabeth und sang das Magnificat. Das Hauptfest findet am 2. Juli statt. Der heutige Tag führt

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 31.07.1888
Physical description: 4
die Nationalität, im Auge haben, haben zu ihrer Wahrung zahlreiche Schulvereine gegründet. Was sollen erst die, welchen nicht die Nationalität wohl aber die Religion als höchstes Gut gilt, zur Wahrung dieses Gutes thun? Aehn° liches, was der selige Johannes Baptist de la Salle mit seinen zwei tauglichsten Gefährten gethan, als sie das folgende Gelübde ablegten: „Allerheiligste Dreifaltigkeit, Gott Vater, Sohn und heiliger Geist! In tiefster Ehrfurcht knieen wir vor Deiner unendlichen

und anbetungswürdigen Majestät und schenken uns Dir ganz, um aus all' unsern Kräften und mit aller möglichen Anstrengung an der Ausbreitung der Gesellschaft der christlichen Schulen in der Weise zu arbeiten, wie es Dir am meisten wohlgefällig sein wird. Zu dem Ende machen >vir, ich Johannes de la Salle Priester, Niko laus Wiart und Gabriel Drolin, das Gelübde der Verbüderung und Einigung, welches von jetzt an und für immer Geltung haben soll, so lange noch einer am Leben oder die genannte Ge sellschaft nicht ganz

das Beste zu sein scheint. Aso geschehen am Feste Mariä Opferung 21. November 1691. Zur Beglaubigung haben wir unsere Namensunterschrift beigefügt." Drei waren es, die diese Gelübde ablegten — ein Bild der höchsten und vollkommensten Einheit der heiligsten Dreifaltigkeit. Ein fast gleichlautendes Gelöbniß legte Johannes nach drei Jahren 1694 bereits mit 12 Gefährten am Feste der heiligsten Dreifaltigkeit ab, um gemeinschaftlich mit ihnen an jedem Orte Freischulen zu halten. . . . „Gemeinden

können, das können in erlaubten Grenzen auch ihre Freunde zur Nachahmung anspornen, muß der wenigstens 37- jährige Kampf, welchen für seine christlichen Schulen Johannes mit Verwandten, mit Schullehrern, mit Personen größten Ein flusses, mit früheren Freunden und Beförderern seiner Absichten, sogar auf die Gefahr hin, daß ihn seine eigenen Jünger ver ließen, zu führen hatte. „Alle seine Pläne mußte er unter den heftigsten Kämpfen und Widersprüchen zur Ausführung bringen", sagt sein Lebensbeschreiber, „seine Anstalt

, nicht blos viele Eltern und auch Lehrer und Lehrerinnen alle ihre Kräfte; auch ganze Druckereien befaffen sich mit allseitig fördernden Werken. Aber welch' weit herrlicheres Beispiel von Opfermuth leuchtete uns erst im seligen Johannes entgegen. Nicht nur hatte der einstige Edelmann und Domherr von Rheims all' seinen Würden entsagt und all' sein Vermögen unter die Armen vertheilt, nicht blos hatte er Freude daran als Armer zu gelten, die Armuth in ihren bittersten Wirkungen zu fühlen und unter den Armen

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Page 10 of 12
Date: 30.07.1881
Physical description: 12
Stärker ctfo der Tod. Nach dem Englischen von K. S. Marqttoid, bearbeitet von Alice Salzbrunn. u meinst," begann Maria. Barbara sah starr auf die Mauer; sie wollte das Gefühl nicht Oberhand gewinnen laffen. „Ich meine," sagte sie mit trauriger, monotoner Stimme, „daß es am besten für Dich ist, meine Tochter, wenn wir beide Johannes Kerrec zu vergeffen suchen." In Mariens Augen lag ein wehmüthiger Widerspruch; das glerchgiltige Gesicht ihrer Mutter schüchterte sie ein. Das arme Mädchen fühlte

, gegen die Vorsehung zu kämpfen," ant wortete Barbara, indem sie sich an ihr Spinnrad setzte, „et sollte so geschehen — darüber ist nichts mehr zu sagen." Maria seufzte nur. Sie fühlte tiefschmerzlich und fast mit Bitterkeit, daß sie nichts mehr über Johannes zu ihrer Mutter sagen konnte. Viertes Kapitel. Am Brunnen. Seit diesem Abend war Maria Gourin sehr verändert. Ihre tändelnde Munterkeit und Schelmerei, welche sie im Dorfe beliebt gemacht hatte», waren verschwunden. Nur wenn sie Johannes' blinden Onkel

zu erheitern suchte, hörte man noch ihr liebliches Lachen. Sie und Barbara sprachen nie von Johannes. Louis Mellac kam oft zu ihnen, aber gewöhnlich redete er mit Bar bara; das junge Mädchen errieth nicht, daß seine Besuche ihr galten. Er hatte Barbara versprochen, einen Miether für die leerstehende Wohnung zu finden, weshalb ihre Besorgniß verschwunden war. Sie dachte, man müsse Maria Zeit laffen, aber sicherlich sei die Heirath mit Monsieur Mellac die beste Versorgung. „Es sollte so geschehen

aus ihrem Traum der Sicherheit gerissen, als er rauh fortfuhr: „Ich habe Alles gethan, was ich konnte, um Euch zufrieden zu stellen, Nachbaun. Jeder andere Wirth würde die Miethe beim Ablauf des Vierteljahrs verlangt haben, aber wenn Maria meine Frau wird, so ist von der Miethe zwischen uns nicht mehr die Rede. Jedoch ist es jetzt Zeit, daß Ihr mir einen Gefallen in der Angelegenheit thut." Maria hatte gesagt, daß ihre Mutter den Johannes ver geffen habe; und wirklich hatte Barbara versucht, ihre Zu neigung

zu dem treuherzigen jungen Fischer zu vergesse», aber (Fortsetzung.) (Nachdruck nuMm., bei Mellac's Worten schien es ihr, daß Johannes Kerrec« ihr stehe und seine dunklen Augen vorwurfsvoll auf sie riH,, Er hatte ihr nie ein rauhes Wort gesagt. Unwillkürlich fe kreuzte sie sich und murmelte ein Stoßgebet. Mellac erschrak. „Was fehlt Euch?" fragte er, „H saht aus, als ob Euch ein Gespenst erschiene!" Barbara schüttelte den Kopf. „Eure Worte erschreck« mich," sagte sie, „ich fürchte, Ihr seid zu hastig. Maria

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Page 13 of 14
Date: 06.08.1881
Physical description: 14
Stärker exte der Tod. Nach dem Englischen von K. 2. M aequo iv, bearbeitet von Alte« Salzbrunn. (Schluß.) eitet!" sagte Maria mit aufgeregten Mienen; sie hatte sowohl den Krug, als den Eimer niedergesetzt, weil ihre Hände zu sehr zitterten. „Es ist nicht viel zu erzählen," sagte er lang sam, „ich ging zu dem Fischereibesitzer, in dessen Booten Johannes arbeitete. Er sagte, der Fischer sei un- Meifelhaft ertrunken. Zehn Tage vor Weihnachten fuhren die Boote wie gewöhnlich aus, da erhob

sich ein fürchterlicher Sturm. Kaum eins der Boote blieb ohne Beschädigung, aber die «,cher kehrten zurück, ausgenommen Johannes Kerrec und sein Bootgenoffe. Am nächsten Tage kam ihr Boot mitten- durcho.ebrochen an's Ufer; es war augenscheinlich an den Men jenseits der Bucht zerschellt worden. Der Fischerei- besitzer versprach mir die Mittheilung etwaiger Nachrichten, aber er hat nichts mehr gehört. Es ist klar, daß Johannes auf dem Meere umkam." Ec sprach traurig, und Mariens Hoffnung erlosch; ihre Appen zitterten

, sie konnte nicht sprechen. „Vielleicht ist es so, aber ich bin sein im Leben und irn Tode," sagte sie Mich und nahm ihren Eimer und Krug wieder auf. „Ihr überrascht mich," sagte er, „ich wußte nicht, daß ihr nur für Euch selbst lebtet, aber vielleicht hat Eure Mutter Euch nicht Alles gesagt. Wenn sie meine Mutter wird, so fordere ich die Miethe für die Wohnung des armen er- imnkenen Johannes nicht von ihr, aber wenn Ihr auf Eurer Weigerung besteht, Maria, so ist es nur gerecht, daß ich ans

werde ich im Traum dm geliebten Todten sehen, dann ergebe ich mich in mein Unglück, aber wenn mein Johannes lebt, so wird er bald zurückkommen und Euch die Miethe bezahlen." Sie ging schnell hinweg. Mellac wagte es nicht, ihr zu folgen, denn die Dorfbewohner verließen jetzt ihre Hütten; mehrere Mädchen kamen zum Brunnen, einige trugen den hohen Wasserkrug in orientalischer Weise auf dem Kopf. Fünftes Kapitel. Mathurin's Erzählung. Maria Himmelfahrt wurde gefeiert. Seit fünf Uhr Mor gens riefen die Glockenklänge

füttern, das arme Thier hat schon seit gestern weder gefressen, noch getrunken; wir sind die ganze Nacht hindurch gefahren. Ich bin hungrig wie ein Wolf!" Er schlug mit beiden Händen auf seine Weste, und die Versammelten lachten. „Freunde," sagte der Fährmann selbstbewußt, denn die gespannte Erwartung in den Zügen seiner Zuhörer machte ihn zum Helden des Tages, „es ist Alles wahr. Johannes Kerrec war nicht ertrunken, er ist jetzt bei Barbara und Maria. Er" — Mathurin erhob seine Hand, um den neu

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Page 2 of 6
Date: 03.09.1892
Physical description: 6
Müller aus Wien sprach be herzigende Worte über die Volksmiffionen. Letzter Redner ist Oberpfarrer Dr. Schmitz-Crefeld. der — von der Versammlung ebenfalls warm begrüßt über Johannes Janssen und die Geschichts forschung spricht, über Johannes Janssen, der es verstanden habe, die Geschichte des deutschen Volkes zu schreiben. (Bravo!) Die katholische Universität sei in Deutschland nicht zu Stande gekommen, aber Gott der Herr habe den deutschen Katholiken Johannes Janffen erweckt, und der wiege

so viel wie eine ganze katholische Universität. (Bravo!) Das katholische Volk werde nie mals seines Johannes Janffen vergessen. (Bravo!) Wenn einmal, wce Windthorst gewünscht habe, eine Volksausgabe von Johannes Janssen's Werken erscheinen werde, dann werde sie ganz gewiß auf keinem katho lischen Tisch fehlen. (Bravo!) Niemand vermöge die Geschichte eines Volkes wahrhaft zu schreiben, wenn er nicht ein Freund des Volkes sei, und Johannes Janssen sei ein wahrer Freund des deutschen Volkes

, er hat das Walten Gottes n der Geschichte erkannt, auch in der Zeit der religiös- wlitisch-sozialen Umwälzung der Reformation. Wo hat Jansten es gelernt, die Geschichte so aufzufassen und zu 'childern? Er hat es gelernt im tiefgläubigen Gebet! Ja, Johannes Jansten hat kindlich gebetet, als er der groß Gelehrte geworden war. Es hat sich Niemand eine schönere Grabschrift gesetzt als er, indem er auf dem Sterbebette sagte, die 25 Jahre feiner Thätigkeit hin durch habe er niemals an sich selbst gedacht

das Werk des Johannes Jansten fortsetzen solle. Es fortzu setzen ist Aufgabe des ganzen katholischen Volkes. Ist doch auf keinem Gebiete so wie auf dem der Geschichte der Darwinismus herrschend geworden. Diesen Geist des Unglaubens, in welchem die Zeiten jetzt allein ge- würdigt werden, dieses System der Lüge und des Un rechts, welches dem Kinde die Liebe zur kath. Kirche, die es auf dem Schoße der Mutter gelernt hat, in der gegenüber aufrecht erhalten, s Schule wiedernimmt, welches das Material

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Page 3 of 4
Date: 10.08.1870
Physical description: 4
werden. Man schließt mit einem herzlichen „Vergelt's Gott" an alle Wohlthäter der armen Studi renden. — Innsbruck, am 30. Juli 1870. — Der St. Vincenz- verein zu Innsbruck in Leitung der Kostanstalt für arme Studenten. N Innsbruck, 9. August. (Johann Gualbert Mader.) Kaum 4 Tage sind verflossen, seit das Todtenglöcklein läutete und sich das Grab über eine theure, wegen ihrer Seelengüte allgemein be liebte Persönlichkeit schloß, „P. Johannes ist to dt", so ging'es am 3. d. M. von Mund zu Mund und ein Jeder ergoß

sich in Lob süber den hochedlen Kapuziner-Pater und bedauerte den herben Perlust, den die Bewohner Innsbrucks erlitten. P. Johannes war der stets gern gesehene und allgeliebte Hausfreund der meisten Familien, an ihm fand man einen treuen, nie verlegenen Rathgeber, selbst in den verwickeltsten Verhältnissen. Galt es bei einem unvorherge sehenen Tooes- oder andern Schreckensfall die Angehörigen zu trö sten und die Schreckenskunde ihnen beizubringen, so rief man P. Johannes, sofort war der herzensgute Pater

und seinem wohlwollenden, herzlich gut gemeinten Zuspruch errang er den Sieg über jedes Herz. Es gab kein noch so verstocktes und in Sündenschuld vergrabenes Herz, das der hinreißenden Güte dieses wahren Johannesjüngecs wider standen hätte. Einen so seelenguten Mann, wie P. Johannes, mußte man lieben und ihm sich ganz ergeben. Ihm sich übergeben und Gott übergeben war aber Eins, denn außer Gott suchte der innig fromme Kapuziner sein Leben lang nichts. Wie viele, die P. Johannes vorausgegangen, verdanken

auf einen seiner würdigen Ordensbrüder sich vererben möge. Allein in etlichen Punkten muß ich dem ge nannten Korrespondenten doch entgegentreten. P. Johannes erhielt nie von Brixen „einen Befehl, dem er sich in Anbetracht der stren gen Ordensregel fügen mußte;" er that hierin nicht mehr und nicht weniger, als jeder andere seinem Eid getreue Priester und hielt sich aus Gewissenhaftigkeit pünktlich an jede Ver ordnung seines Oberhirten. Es ist geradezu lächerlich, von einer strengen Ordensregel zu faseln

, die ihm gleichsam moralischen Zwang angethan; die OrvenSregel gebot ihm hierin gar nichts, wohl aber diktirte ihm sein kirchlicher priesterlicher Sinn das Rechte. Doch davon versteht der theologisch gebildete „Bote" nichts, wie könnte er sonst einem so ausgezeichneten Priester, wie P. Johannes, die lie benswürdige Abstcht unterschieben, als hätte er seinem Bischof nur aus Zwang und vielleicht gar im Geheimen murrend gehorcht. Wenn der „Bote" von wegen feines Alters und seiner Gutmüthig- keit glaubt, P. Johannes

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Page 2 of 8
Date: 07.04.1888
Physical description: 8
find, ihres militärischen Ranges verlustig erklärt. werden zu wollen, so fand sie es ihre Pflicht, es ihm möglich zu machen und alle Hindernisse zu beseitigen. Johannes machte also seine Studien am Gymnasium von Chieri, und zwar mit großem Erfolge. Die Ferien brachte er bei Mutter und Bruder zu. Sowohl während des Studien jahres als auch zu Hause, — wo die Verhältnisse seit der Theilung noch enger und die Mittel noch schmäler geworden waren, — hatte Johannes Gelegenheit genug, die von der Mutter

ihm anerzogene Selbstverläugnung zu üben und wurde von ihr auch nicht anders behandelt als sein Bruder. Obwohl sie keinen innigeren Wunsch kannte, als den hochbegabten Sohn im Dienste der Kirche zu sehen. — so äußerte sie denselben doch nie und vermied es absichtlich mit ihm über seine Zukunft zu sprechen, — damit er vollkommen frei seinen Stand wähle. Wohl öfters im Laufe der jährlich wiederkehrenden Ferien fragte der zutrauliche Johannes: „Mutter, was denkt Ihr von mir? was wäre Euer Wunsch

für meine Zukunft?" Ihre Antwort war aber immer: „Ich erwarte von dir nur das Eine, daß du deine Seele rettest!" Gegen Ende des letzten Jahres seiner Gymnafialstudien kam an einem Nachmittage der Pfarrer von Murialdo, zu dessen Seelsorge die Familie Bosco gehörte, zu Margaretha und theilte ihr mit, Johannes habe ihm geschrieben und sich die Zeugnisse von ihm erbeten; er bedürfe derselben, um in den Franziskaner- orden zu treten. „Ich halte es für meine Pflicht, Euch dies nntzutheilen", sagte der Pfarrer. „Für's

Erste glaube ich nicht, daß das der Beruf sei. zu dem ihn Gott bestimmt hat. so sehr an sich dos Ordensleben hoch zu halten ist; zudem fände ich eS für Johannes richtiger, wenn er auch daran dächte, Euch ein Deutsches Reich. — Im deutschen Reiche ist plötzlich eine Kanzlerkrisis auf der Oberfläche aufgetaucht. Man spricht in ernster Weise von der Möglichkeit eines baldigen Rücklrittes deS Fürsten Bismarck und bringt dieselbe in Verbindung mit dem so oft schon aufgetauchten und immer wieder beiseile

." Margaretha dankte ihm für die Mittheilung und seine freundliche Gesinnung und machte sich TagS darauf früh Mor gens auf den Weg nach Chieri. As sie ihren erstaunten Sohn freundlich begrüßt hatte, sagte sie: „Der Pfarrer war gestern bei mir und hat mir von deinem Brief an ihn erzählt und wie du gesonnen seiest, in den Franziskanerorden einzutreten. Ist es so?" Johannes antwortete: „Ja Mutter, ich habe es im Sinne, doch ist ein Entschluß noch nicht gefaßt; natürlich hätte ich es Euch mitgetheilt. Solltet

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Page 1 of 4
Date: 21.05.1890
Physical description: 4
Einschaltung »er einspaltiger Petttzeile oder deren Raum berechnet. — «ei «tarn s Um fffntnTt. M 115. Jahrgang XXX. mßdföus PKÄTI Mittwoch 21. Mai 1890. Erzbischof Johannes. Der Draht hat unsern Lesern bereits gestern die Wahl für den erzbischöflichen Stuhl des hl. Rupertus gemeldet. In kanonischer Wahl wurde von dem Metropolitan- Kapitel der hochwürdigste Herr Ioh ann Ev. Haller, Bischof von Adra, Sr. päpstl. Heiligkeit Thronassistent, General- und jetzt ' Kapitelvikar, Domprobst _ u. s. w. zum Fürst

-Erzbischof von Salzburg und Primas von Deutschland rc. gewählt. Johannes Haller ist ein Tiroler seiner Geburt, seinem ganzen Wesen nach. Geboren im Passeyerthale, Gemeinde St. Martin, nahe an der Heimath des Sand wirthes Andreas Hofer, am 30. April 1825, studirte er in Meran das Gymnasium und setzte später in Trient seine Studien fort. Am 21. Mai 1848 wurde er zum Priester geweiht. Der hochwürdigste Herr diente sodann in der Seelsorge der Diözese Trient auf mehreren Posten. Später erhielt er die Pfarre

Weihbischof leitete nun mehr als fünf Jahre in sehr schwieriger Stellung die Diözese Trient und erwarb sich allgemeines Ansehen bei Deut schen und Italienern Als der verstorbene Fürstbischof Benedikt in der Person des Weihbischofes Dellabona einen Nachfolger erhalten hatte, wurde Johannes Haller zum Weih bischof von Salzburg von Sr. päpstlichen Heiligkeit er nannt am 20. Dezember 1880 und als solcher investirt am 1. März 1881. Johannes Haller gilt allgemein als ein sehr tüch tiger Theologe, der besonders

Aller Rechnung getragen. Johannes Haller hat aber trotz seiner vielen Stu dien und Berufsarbeiten auch Zeit gesunden, sich mit weltlichen Wissenschaften zu beschäftigen. Im vorigen Jahre ist anläßlich der Walterfeier in Bozen wiederholt öffentlich daran erinnert worden, daß der damalige Pfarrer von Layen, Johannes Haller, zuerst auf den Vogelweiderhof im Layener Ried als die wahr scheinliche Heimath des mittelalterlichen Sängers hin gewiesen habe. Haller ist ein Kenner der mittelhoch deutschen Literatur

der übergroßen Anstren gung und seines sehr strengen Lebens erschüttert war. Doch Gott sei Dank, hat sich jetzt, wie wir zu unserer Freude vernehmen, der hohe Herr vollständig erholt. Seiner Gesinnung nach ist Johannes Haller ein echter Alttiroler. Daher war er weder bei der früheren Regierung, noch bei der Statthalterei, welche dieselbe im Lande vertrat, beliebt. Verschiedene Angelegenheiten führten ihn zu Konflikten mit der Regierung, wobei Haller Proben seiner Entschiedenheit und Festigkeit ab legte

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Page 3 of 4
Date: 07.11.1882
Physical description: 4
an. Die Verhaftung des polizeibekannten Individuums soll heute stattfinden. * (Johannes Nordmann und die „Liguorianer.") Unter dieser Überschrift bringt das „Vaterland" folgende interessante Notiz: „Aus Anlaß der tausendjährigen Jubelfeier der Kirche Unserer lieben Frau amDestade (Maria Stiegen) hat, wie be reits erwähnt, P. Karl Dilgskron eine sehr lesenswerthe Ge schichte dieser Kirche im Buchhandel erscheinen laffen. Beim Durchlesen dieser Schrift kamen wir auf eine Stelle, an welcher erzählt

wird, daß auch „ein sicherer Johannes Nordmann" im Jahre 1848 seinen Antheil an der Vertreibung der Redempto- toristen (Liguorianer) aus Wien hatte. Dieser Johannes Nord mann gab damals ein Werk mit dem Titel: „Die Liguorianer, ihre Konstitution und Korrespondenz" heraus und lud zur Sub skription auf dasselbe mit flammenden Worten ein. In der An kündigung sagt Herr Johannes Nordmann unter Anderem: „Liguorianer!" Kein ehrlicher Mann spreche dieses Wort ohne einen zähneknirschenden Fluch aus; es sei beschimpft

. . . und nur ein jesuitischer Dummkopf oder ein jesuiti scher Schuft wird die gerechte Volksprozedur verdächtigen wollen." — Unsere Leser werden bereits errathen haben, daß der hier angeführte „sichere Johannes Nordmann", gegenwärtig Vorstand des Wiener israelitisch-liberalen Journalistenvereines „Konkordia" ist. Es liegt jedenfalls eine eigenthümliche Fügung darin, daß in denselben Tagen, als die ehrwürdigen Patres Redemptoristen unter fast beispiellosem Andränge des gläubigen Volkes ein Or dens- und Kirchenfest feierten

, der „sichere Johannes Nordmann" (recte Rumpelmayer) im Schwurgerichtssaale erscheinen und sich von ehemaligen Kollegen die unangenehmsten Dinge ins Gesicht sagen laffen mußte. In diesem Prozeffe war ja — um mit Kronawetter zu reden, — viel von gestohlenen Winterröcken, er haltenen Ohrfeigen und bezahlten Reklamen die Rede. Nord mann-Rumpelmayer schreibt bekanntlich jetzt keine Flugschriften mehr gegen die verhaßten „Liguorianer", er hat sich längst auf ein anderes, gewiß recht fruchtbares Gebiet begeben

: er verfaßt Re- klamebroschücen für Assekuranzgesellschaften. Durch seine viel seitige Thätigkeit legt Herr Johannes Nordmann mindestens eine staunenswerthe „Elastizität des Geistes" an den Tag — wie sie in „Konkordia"-Kreisen allerdings nicht selten sein soll. Na türlich: wie der Präsident, so die Mitglieder!" — Für uns in Tirol ist der Mann, den das „Vaterland" im Vorstehenden ge bührend gekennzeichnet hat, noch besonders interessant. Besagter Johannes Nord mann, der eigentlich Rumpelm ayer heißt

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Page 3 of 4
Date: 16.12.1897
Physical description: 4
Andrä Köck, Koop. in Windischmatrei, wurde Provisor der Expositur Schlotten. Herr Peter Dörner, Koop. in Hopfgarten, als solcher nach Windisch matrei Herr Franz Bergmann, Koop. in Prägraten, als solcher nach Hopfgarten. ff E. Aus der Diözese Trient, am 8. Dezember. (Unserm Senior auf das Grab.) Am 6. Dezember starb in der zur Pfarre Kastelruth in Südtirol gehören den Filiale St Oswald der dortige Expositus Johannes O b e r r a u ch, der älteste Priester der Diözese Trient, vielleicht auch der ganzen

Rose"' (Achtmark) und „zum Stieg!" in Bozen und der „Ueber- etscher Hof" an der Station Sigmundskron der Bozen- Meranerbahn, von welcher Station in Bälde die neue Bahnlinie nach Kältern abzweigen wird, sind von Glie dern dieser Familie geführt. Als kleiner Knabe wurde Johannes einst von Andreas Hofer, dem Sandwirth, der bei seiner Anwesenheit in der alten Kaufmannsstadt gewöhnlich den „Eisenhut" besuchte, auf die Knie genom men und durfte mit demselben „ein Brätele" essen, von welcher Gunst

er noch in letzter Zeit gern erzählte. Nach dem Johannes seine Studien in Bozen und Innsbruck und die theologischen Lehrjahre im Seminar zu Trient vollendet hatte, wurde er am 31. Dezember 1827 vom Fürstbischof Franz Xaver Luschin zum Priester geweiht. Als Hilfspriester diente er in Bozen, zu St. Ulrich im Grödnerthale und in Kastelruth. Am 30. September 1839 bezog er die vorhin erwähnte Expositur in St. Oswald, von der Haltestelle Kastelruth der Südbahn in V, Stunden zu erreichen, ist ein armer, vom Verkehr

, ernst. Darum paßte St. Oswald für ihn und er für diesen Posten. Unseres Wissens hat der Verblichene nie um eine andere Stelle kompetirt — im Gegentheile — einen abschlägigen Bescheid gegeben, als ihm in alten Tagen ein Ruheplätzchen angetragen wurde. Aus der Charakterisirung, die wir vorhin über Herrn Johannes gegeben, geht hervor, daß er mit Gemüth nicht allzureichlich bedacht war. Wir bemerken dies, weil es uns als ein sehr großes Opfer vorkommt, wenn ein solcher Mann nebst seinem Seelsorgeramte

auch die reiz losen Obliegenheiten eines Ortsschullehrers freiwillig auf sich nimmt und dieselben 54 Jahre lang, bis ihn die Schwerhörigkeit daran hindert, pünktlich erfüllt. Aber vielleicht war mit der Schulmeisterei ein bedeutendes Ein kommen verbunden? Ja gewiß! Jährlich 3 fl. 60 kr. In all seinem Thun war Johannes, wie es sich nach dem brsher Gesagten wohl nicht anders erwarten läßt, die personifizirte Ordnung und Pünktlichkeit, er konnte, ob gleich sonst sehr höflich und taktvoll, ernstlich böse

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Page 2 of 6
Date: 03.07.1899
Physical description: 6
wird, wenn fie sie gutwillig an nehmen, sonst schadet sie ihnen nicht und andern kann sie nützlich sein. Nach Wolf's „Deutsche Götterlehre" (Leipzig bei Vogel 1852) S. 84 sind die Johannes- oder „Sunwentfeuer" zweifellos heidnischen Ursprungs aber die Kirche hat, da um diese Zeit große Volksversamm lungen gehalten zu werden pflegten, den ursprünglich heidnischen Gebräuchen, die vielleicht nie recht verstanden wurden, eine sinnige Deutung gegeben, wodurch das Volk nicht mehr irre geführt

, sondern zur Dankbarkeit gegen Gott aufgemuntert wurde. Die Deutung war unge zwungen und naheliegend für alle,, welchen die Evangelien nicht fremd waren. Von Alters her wurde am 24. Juni das Geburtsfest Johannes des Täufers gefeiert. Von diesem sagt der Evangelist Johannes im ersten Capitel, nachdem er das weltschöpferische Wort als das jedem Menschen lebenspendende Licht bezeichnet hatte, dass nicht Johannes dieses Licht war, sondern der Zeugschaftgeber des wahren Lichtes, des Lichtes Christi das ohne je zu erlöschen

durch alle Jahrtausende fortleuchtet, da sich ja Christus selbst das Licht der Welt nennt. Aber auch von Johannes bezeugen die kirchlichen Tagzeiten: „Das ist der geliebte Vorläufer, das leuchtende Feuer vor dem Herrn, der auf das Lamtn zeigte und die Herzen der Menschen erleuchtete." Und die unschuldige Freude gönnte die Kirche dem Volke gerne, da sie am Feste des heiligen Johannes immer betete, weil sich eben einmal die Juden bei seiner Geburt herzlich freuten:: „Gib den Völkern die Gnade geistlicher Freuden

und richte die Herzen aller Gläubigen auf den Weg des ewigen Heiles." Auch wendet die Kirche auf Johannes die Worte des Propheten Jsaias an: „Ich machte dich zum Lichte der Völker"! — Hätten die Neugermanen in Meran dem Sunwentfeuer nicht die heidnische Bedeutung so offen gegeben, traun, der Vorsteher von Tirol hätte gegen die beschriebene christliche Deutung nichts einzuwenden gehabt und sein Kahlkopf hätte keine niederösterreichische Perücke be kommen. Ein jeder von uns hat es an sich selbst erfahren

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 04.02.1890
Physical description: 4
Obcrlandesgerichtspräsideut Freiherr von Mages weilt gegenwärtig zum Kurgebrauche in Arco. Der Bronchial mal hat sich bis auf unsere Zeiten erhalten. (Ausführ lichere Nachrichten mit der Abbildung des Grabmales finden sich in meinem Bilde der Klöster.) Bamberg, am 20. Dezember 1844. Jäck, k. Bibliothekar. Zwei merkwürdige Religionen im Orient. Ueber Johannes-Christen und Teufels-Anbeter gehen der „K. B." von einem Freunde in Palästina, I I. Jan., folgende Mittheilungen zu. die zwei Beiruter Blättern, dem Bachir, katholisches

Wochenblatt in arabischer Sprache, und der mohammedanischen Zeitung Beirut entnommen sind. Die sogenannten Johannes-Christen wohnen in Amara, Bassora (oder Basra, unweit des persischen Golfes im türkischen Vilajet Bagdad) und Umgebung. Ehemals lebten sie an den Ufern des Jordan, wo Johannes taufte. Als aber die Araber ihre Gottes häuser zerstörten und ihre heiligen Bücher fälschten, wanderten sie nach Mesopotamien aus. Man findet unter _ ihnen fast nur Goldarbeiter, Schreiner und Schmiede, selten

Kaufleute. Sie feiern alljährlich ein Fest, welches fünf Tage lang dauert, wobei Erwachsene und Kinder von ihren Vorgesetzten die Johannes-Taufe erhalten. Zuerst tauchen sie am Sonntag das Kind in den Fluß, dann gehen sie damit in die Kirche, wo der Bischof einige Gebete über dasselbe spricht. Darauf be geben sich Alle, Männer und Frauen, wieder zum Flusse und stehen bis an die Kniee im Wasser. Dabei spricht der Bischof wieder einige Gebete über das Kind und katarrh, an dem Se. Exzellenz leidet

aller Dinge." Nun taucht der Pathe das Kind in's Wasser, und hiermit endet die Feierlichkeit. Alle Anwesenden begeben sich dann in das Haus des Vaters des Kindes zum Mittagcffen. Die Johannes-Ehristen glauben, daß Jesus Christus der Geist Gottes und sein Wort sei, der Engel Gabriel aber Gottes Sohn sei. geboren aus dem Lichte. Sie glauben auch, daß Christus Mensch geworden, um uns von der Sünde zu erlösen; die Jungfrau Maria em pfing ihn in Folge eines Trankes an einer Quelle. Die Juden kreuzigten

sie durch eine Anzahl Schlangen, Hunde und Löwen gehen, welche sie in Stücke zerreißen; ist sie aber gut, so kommt sie in den Himmel. Auch den Engeln und Teufeln schreiben sie Geschlecht und Nachkommenschaft zu. Im Winter feiern die Johannes-Christen das Fest der Wcltschöpfl-ng drei Tage lang. Im August feiern sie ebenso drei Tage lang das Fest Johannes des Täufers, im Juni das Tauffcst fünf Tage lang. Am Sonntag verrichten sie keine Arbeiten. Vom Fasten

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Tiroler Stimmen
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Page 5 of 6
Date: 10.08.1904
Physical description: 6
. Johannes de Dukla Lopic in Hall die hl. Messe für ihn zelebriert hatte, und finde alle Decken übereinandergelegt und die Terrasse menschenleer. Wir gehen zu Fuß nach St. Johann in der Wüste, das ist die Stelle, wo der Vorläufer Jesu in Abtötung und Buße gelebt hat. In 1 '/* Stunde erreicht man den Ort, den Pilger leider nicht Gelegenheit haben zu sehen. Der Weg, oder besser gesagt Fußsteig, geht eben hin und etwas abwärts. Trotz ein zelner Weingelände und der von der Ferne grüßenden, aus gedehnten

Oelwaldungen hat man den Eindruck, wie wenn man durch wüste Hochalpen von Tirol wandeln würde. Der Steig ist steinig und holperig, links und rechts tote, mit Steinen vermengte Erde und dann und wann ein niederer Busch einer stacheligen, fast verdorrten Labial — die einzige Spur organischen Lebens. Je näher man dem vom hl. Johannes geheiligten Orte kommt, um so schöner ist das Bild; denn das Patriarchat von Jerusalem hat aus der Wüste eine liebliche Oase gemacht, in deren Mitte der Brunnen des hl. Johannes

ununterbrochen sprudelt, während auf den üppigen Oelbäumen ein zahlreiches Volk orientalischer Zirpen ein liebliches Konzert spielen, wie man es bei Runkelstein in Bozen bis zum Ueberdruß hören kann. Mein Begleiter sagte zu mir: „Hörst du die Heuschrecken singen, welche der hl. Johannes übrig gelassen hat? Meinet wegen hätte er diese auch noch essen können". Das war also die einzige Spur von den Heuschrecken des hl. Johannes. Begieriger wären wir nach dem Honig ge wesen, da ich ja als Schleckmaul bekannt

bin. Alles suchen war vergebens; nur Johanneswasser erfrischte die lechzenden Kehlen. Wir stammelten das Ablaßgebet und verließen den ungemein anmutigen Ort. Die Steinmaffen sagen uns, daß es zur Zeit des Johannes schrecklich öde gewesen sein mag. Hier also ertönte die Vox vislusutis in ässsrto. Wir gehen über St. Elisabeth nach St. Johann zurück. Esel tragen uns nach Tantur. Um 12 Uhr sitzen wir fröh lich beisammen an der elliptischen Tafelrunde der Barmherzigen Brüder von Tantur. Um 1 Uhr besichtigen

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Tiroler Stimmen
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Page 6 of 6
Date: 26.01.1897
Physical description: 6
de Paula Kardinal v. Schönborn, Fürsterzbischof von Prag. — Anton Joseph Kardinal Gruscha, Fürsterz bischof von Wien. — Georg Kardinal Ko pp, Fürstbischof von Breslau. —Silvester Kardinal Sembratowicz, Erz bischof von Lemberg, rit gr. — Johannes Evangelist Kardinal Haller, Fürsterzbischof von Salzburg — Fulgentius Carew, Erzbischof, Bischof von Lesina. — Isaak Nikolaus Jsakowicz, Erzbischof von Lemberg, rit. arm. — Alois Mathias Zorn, Fürsterzbischof von Görz. — Severin Morawski, Erzbischof von Lemberg

, rit. lat. — Gregor Raicevic, Erzbischof von Zara. — Theodor Koh n, Fürst erzbischof von Olmütz. — Lukas Solecki, Bischof von Przemysl, rit. !at. — Ignaz Lob o s, Bischof von Tarnolv. — Emanuel Johannes Schübel, Bischof von Leitmeritz. — Franz Sales Bauer, Bischof von Brünu. — Simon Aichner, Fürstbischof von Brixen. — Jakob Missia, Fürstbischof von Laibach. - Johannes Baptist Flopp, Bischof von Parenzo-Pola. — Martin Joseph R iha, Bischof von Budweis. — Johannes Puzy»a, Fürstbischof von Krakau

. — Eugen Karl Valussi, Fürstbischof von Trient. — Joseph K a h n, Fürstbischof von Gurk. — Franz Maria Doppelbauer, Bischof von Linz. — Michael Napotnik, Fürstbischof von Lavant. — Philipp N a k i e, Bischof von Julian Kuilowski, Bischof von Stanislau, rit. gr. — Joseph Gregor Marcelic, Bischof von Ragusa. — Eduard Johannes Nepomuk Brynych, Bischof von Königgrätz. — Leopold Schuster. Fürstbischof von Seckau. — Johannes Baptist Rößler, Bischof von Sankt Pölten. — Andreas Maria Sterk, Bischof von Triefl

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Page 3 of 6
Date: 13.06.1890
Physical description: 6
, Erzbischof von Zara. Fulgentius Czarew, Erzbischof, Bischof von Lesina. Severin Morawski, Erzbischof von Lemberg, ritus Ist. Alois Matthias Zorn, Erzbischof von Görz. Silvester Sembratowicz, Erzbischof von Halicz- Lemberg, rit. gr. Isaak Nikolaus Jsakowicz. Erzbischof von Lem berg, rit, arm. Johannes Zwerger, Fürstbischof von Seckau. Matthäus Josef Binder, Bischof von St. Pölten. Johannes Ev. Hais, Bischof von Königgrätz. Anton Joseph Fosco, Bischof von Sebenico. Johannes Nep. Glavina, Bischof von Triest

-Capo d'Jstria. Albin Dunajewski, Fürstbischof von Krakau. Franz Ferretic, Bischof von Veglia. Georg Ko PP, Fürstbischof von Breslau. Lucas Solecki, Bischof von Przemhsl, rit. lat. Ignaz Lobos, Bischof von Tarnow. Emmanuel Schoebel, Bischof von Leitmeritz. Franz Bauer, Bischof von Brünn. Matthäus Vodopic, Bischof von Ragusa. Simon Aichner, Fürstbischof von Brixen. Jakob M'ssia, Fürstbischof von Laibach. Johannes Bapt. Flapp, Bischof vonParenzo-Pola. Martin Josef Ri ha, Bischof von Budweis. Eugen

Karl Valussi, Fürstbischof von Trient. Joseph Kahn, Fürstbischof von Gurk. Triphon Radonicic, Bischof von Cattaro. Franz Maria Doppelbauer, Bischof von Linz. Michael Napotnik, Fürstbischof von Lavant. Philipp Nakic, Bischof von Spalato-Macarsca. Johannes Stupnicki, Bischof von Przemhsl, rit.gr. Julian Pelesz, Bischof von Stanislau, rit.gr. Eduard Angerer, tit. Erzbischof, Capitularvikar von Wien. Johannes Ev. Haller, tit. Bischof, Capitularvikar von Salzburg. *) II. Tim. 4, 1—5. Inkand

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Tiroler Stimmen
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Page 4 of 6
Date: 08.05.1909
Physical description: 6
glaubt. Unter dem Vorwand, dem hochseligen Fürstbischof Johannes von Le iß zum 25. Gedächtnistage seines Todes (14 Tage verspätet) einen pietätvollen Nachruf zu widmen, schießt der Leitartikler seine giftigen Pfeile der Lüge und Verleumdung gegen unser Blatt und seinen ver storbenen Redakteur Dr. Jehly. Nicht Pietät gegen den apostolischen Bischof Johannes, sondern Haß gegen die Konservativen, deren langjähriger Wortführer Jehly geworden und vielleicht auch der Hintergedanke, den Katholikentag

ubergeben; und die Angriffe kamen aus Bruderkreisen. 'Zur Kennzeichnung der Tendenz des Artikels dient am Besten die spätere Behauptung: Dieselbe Feder, die einst gegen Mschös Leiß in Wetvegung gesetzt wurde, fügte jahrelang dem Ansehen der Priesterschaft unnennbaren Schaden zu. Es geschah dies in derselben Zeitung, in welcher Bischof Johannes angegriffen wurde. Also nicht aus Pietät gegen Bischof Johannes, sondern um den .„Tiroler Stimmen" - einen Tort an zutun, ist der „Gedächtnisartikel" geschrieben

. Wir konstatieren heute nur, daß es eine miserable Lüge ist, wenn der Artikelschreiber behauptet, daß in den „Tiroler Stimmen" Bischof Johannes angegriffen wurde. Wir haben die „Stimmen" vom Tode des Bischof Vinzenz bis zur Ernennung seines Nachfolgers durchschaut. Wir haben Polemiken gefunden gegen' die liberalen Blätter, „Bote", „Tagblatt" und „Nach richten", die Deka« Leiß zum liberalen Regierungs kandidaten stempelten, tzegen die Person des nach maligen Bischofs aber kein Wort. Man stelle sich die damalige

von den „Stimmen" angegriffen wurde, ist eine Lüge der „Chronik". Wir wollen an dieser Stelle hersetzen, wie Doktor. Jehly zur Ernennung-des Bischofs Johannes schrieb . Er teilt die gleichzeitige Ernennung der Bischöfe Della Bona von Trient und v. Leiß mit und schreibt dann nach Mitteilung der Lebensdaten wörtlich : Möge Gott der Herr.diese auserwählten Werkzeuge unter seinen besonderen Schutz nehmen, sie segnen und erleuchten, daß. sie getreue. Nachfolger der großen und heiligmäßigen Bischöfe seien

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Tiroler Stimmen
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Page 5 of 6
Date: 18.03.1902
Physical description: 6
5 Passionen hinterlassen haben: zwei Matthäus- Passionen, eine Johannes-Passion, sowie je eine nach den Evangelisten Markus und Lukas. Leider sind von diesen aber nur zwei mehr in ihrer Vollständigkeit auf uns gekommen, die größere der Matthäus-Paffionen und jene nach Johannes. Es sind dies die bei der seinerzeitigen Theilung des väterlichen Erbes zwischen den Brüdern Philipp Emanuel und Friedemann Bach von dem Ersteren übernommenen. Wann und aus welche Art die anderen verloren giengen, ist nie völlig

mit dem Autograph Bach's diesem selber zuschreiben wollen, sind am Ende auch heute die Acten über das Schicksal jener verschollenen Werke nicht vollends geschlossen, koncentrieren wir vorderhand nun aber umso lieber noch unsere Bewunderung aus jene authentisch vorhandenen Erbstücke unseres Großmeisters, seine Johannes» und große Matthäus-Passion. Liegt denn doch in diesen nicht nur das reichste und vollgewichtigste Geistesprvduct eines einzelnen Mannes, sondern selbst das eines ganzen großen Zeitalters

verdichtet. Voran gilt dies vou der Matthäus-Passion als der größeren und reicher ausgestatteten der Beiden. Dem mehr lyrischen, mystisch anmuthenden Grundton des Evan geliums Johannes folgend, ist Bach in der Johannes- Passion einerseits über den Ton der Betrachtung, anderer seits über die damals herkömmliche Mannigfaltigkeit der Kunstmittel noch kaum hinausgegangen, und macht sich daher in ihr im Allgemeinen noch eine gewisse Einförmig keit fühlbar. Umso höher ließ ihn hingegen der Reichthum

des Empftndungsausdruckes kommen in der Matthäus- Passion, wo Bach sich außer dem Evangelium auch noch der Mitwirkung eines Librettisten, des Dichters Henrici oder Picander, bediente und wo er auch mit seinen Dappelchören, seinen zwei Orchestern und Orgeln in der Ausnützung der musikalischen Mittel, sowie in der Anlage viel weiter gieng. Während die Johannes-Passion*) mit der Gefangen» nähme Jesu beginnt und mit Jesu Sterben abschließt, beginnt die nach Matthäus mit den Anschlägen der Hohen priester, der Salbung Jesu

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Page 6 of 6
Date: 06.04.1907
Physical description: 6
der Kriegsknechte bei der Kreuzigung: „Lasset uns den (Christi ungenähten Rock) nicht zerteilen!" hervor. Ihm folgt unmittelbar in der Erzählung des Evan gelisten die Szene, wo Jesus feine Mutter dem Johannes empfiehlt und daran anknüpfend der rührende a capella- Choral. „Er nahm alles wohl in Acht. In der letzten Stunde." Es ist eine der Stellen, die man nur hören, niemals beschreiben, aber auch niemals ver gessen kann. Dann in schlichter Erzählung die letzten Momente des Erlösers: „Mich dürftet

" und: „Es ist voll bracht". An dies größte aller Worte, die die Welt je ver nommen, knüpft sich nun auch eine der wunderbarsten Eingebungen, die Bach von der Muse empfangen hat, die schönste Arie der ganzen Johannes-Passton, die Alt-Arie: „Es ist vollbracht," tiefinnige Karfreitagstrauer, in der doch das Dankgefühl die Oberhand behält, uud die das Osterjubel-Motiv: „Der Held aus Juda siegt mit Macht!" einflrcht. Doch, noch hängt der Herr am Kreuze und der Schmerz seines Verscheidens läßt den Jubel über den Sieg

- Aufführung der Johannes- Passion erheben müssen, ist, dieses Chorals die Wirkung wurde. Es ist allerdings wahr, daß uns durch Weglassung des Hauptmomentes gestört daß Bach in der überhaupt stark lyrisch gehaltenen Johannes-Passion dem Tod des Herrn, nebst der vorausgehenden Alt-Arie, noch 2 weitere betrachtende Arien widmet. Deshalb mochte der gleich falls mit einer Arie verbundene Choral entbehrlich scheinen; d. h. bei dem Umstand, daß nun schon einmal gestrichen werden mußte, glaubte man ihn am ehesten

; die durch den Wegfall des Chorals sich unmittelbar an die Worte: „er ver schied", anreiht. Im Drama möchte, müßte es ja so kommen. Aber die Johannes-Passion trägt durchweg dem Sich-Auswirken der Gefühle so sehr Rechnung, daß ein Abweichen von dieser Art gerade im Moment der tiefen Empfin dung als Mangel empfunden werden muß. Selbst die wunderbar vorgetragene Sopran - Arie: „Zerfließ e,meinHerzeinFlutenderZähren" konnte uns die einmal gestörte Empfindung nicht ganz wiedergeben. Gewiß läßt sich der verdienstvolle

Leiter des Musik vereins, dem wir's an erster Stelle verdanken, daß wir die Johannes Passion überhaupt zu Gehör bekamen, be wegen ein andermal trotz aller Bedenken, die aus praktischen Gründen dagegen erhoben werden mögen, den diesmal gestrichenen Choral zu halten und uns so wenigstens den Hauptmoment der Passion ganz unverkürzt ge nießen zu lassen. Die Abnahme Jesu vom Kreuz und seine Bestattung bilden den Schluß der Erzählung des Evangelisten. Es folgt ein Trauerchor: „Ruht wohl, ihr heiligen

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Page 1 of 4
Date: 29.08.1884
Physical description: 4
. . ." „Nun weiter. Johannes!" „Daß es etwqs gibt, was mit dem Gesetze der Gleich heit nicht übereinstimmt . . ." „Was sagst Du? Nun laß mal weiter hören." „Nun, Herr Pfarrer, erlauben Sie. Die Bälge an der Orgel zu treten, ist eine lästige Arbeit, die schlecht bezahlt wird. 360 Franken jährlich. Dagegen bekommt der Organist 1200 Franken. Ich muß mich quälen, bald rechts, bald links, und dabei immer stehen, während der Organist bequem da fitzt und blos seine Finger über die Tasten laufen läßt. Und das soll „Gleichheit

Augenblicke." Geständnisse eines Freimaurers. Die Erfolge der katholischen Sache find ganz geeignet, die Gegner zu alarmiren, und wenn diese dann ihrem gepreßten Herzen Luft machen, so vergessen sie leicht die Devise ihres Alt meisters Voltaire: „Lüget nur tapfer darauf los, es bleibt „Nun, was meinst Du denn, Johannes?" . fragte der Pfarrer lächelnd. „Was muß geschehen?" „Ich meine, mein Gehalt müßte bedeutend vergrößert werden." — „So, so, ich will mir das überlegen, wollen sehen, was zu thun

ist", sagte der Pfarrer. „Komm' nach drei Tagefl einmal zurück." — Johannes, der Bälgetreter, erschien pünktlich zur festgesetzten Zeit. „Ich habe mit dem Herrn Organisten Talbert gesprochen", begann der Pfarrer. „Er ist noch jung und Du wirff schon alt. Er meint auch, daß die jetzige Einrichtung der Gleichheit nicht entspräche. Er macht Dir, Johannes, folgenden Vorschlag: Er will die Bälge treten und Du sollst seine Stelle bekommen, wobei Du dann bequem fitzen und Deine Finger über die Tqsten kannst

gleiten kaffen." „Aber, das geht ja nicht", meinte Johannes verlegen, f i<$ weiß ja gar nicht, wie ich die Finger muß laufen kaffen." „Ah, so. so!" that der Pfarrer erstaunt, „dann besteht darin also die Ungleichheit. . . . Wer hätte denken sollen, daß Du die Finger nicht gleich Herrn Talbert bewegen und doch von Gleichheit sprechen könntest!" Johannes zog sich beschämt zurück und mußte auch, vor- läufig wenigstens, auf Gehaltserhöhung verzichten.

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Tiroler Stimmen
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Page 13 of 14
Date: 23.07.1881
Physical description: 14
Salzbrnnn» Drittes Kapitel. Seine Braut oder seine Wittwe. ouis Mellac entfernte sich und Barbara Gourin blieb an dem Herde sitzen. Ganz gegen ihre Ge wohnheit war sie unruhig. Ihr Lebelang hatte sie ber jedem alltäglichen Ereigniß gesagt: „Es mußte so geschehen!" und jetzt verstand sie e in Mariens Brautschaft nicht. Es wäre , «Mhh gewesen, hätte sich ihr Kind mit einem Burschen itrii ®orfe8 verlobt, anstatt mit Johannes, der nur einige- nlt mm Besuch zu seinem alten Onkel gekommen. Louis

f Mutter und sah müde in das Feuer. Barbara legte Jh hanb auf das Haupt ihres Kindes. Das Herz des > verlangte gerade jetzt sehnsüchtig nach Zärt- IJW' Sie zog die braune Hand ihrer Mutter an ihre und Barbara fühlte eine Thräne auf Mariens Wange, sie „wir müssen die Hoffnung aufgeben. 7 lurch'.e. Johannes rst auf der Fücherei verunglückt; er ' mßt todt." Maria sah auf; ihr Gesicht war blaß und chre Augen voll dunkler Gluth. .^rrsi nicht todt für mich," sagte sie leidenschaftlich. 'i?* mein Verlobter

ihre Hände fest zusammen — „er sagte, bei der letzten Einfahrt der Fischer wurden zwei Boote vermißt — und eins war Johannes' Boot." Sie lehnte das Gesicht an die Wand, aber sie konnte nicht weinen; ihr Herz war schwer, die Last des Leibes schien sie zu ersticken. „Wo ist Mathurin?" fragte Barbara, stand auf und wendete sich zur Thüre. Maria sah sich erstaunt um. Obgleich ihr Schmerz sie gleichgültig gegen alles Andere machte, war sie so sehr an ihrer'Mutter Sympathie gewöhnt, daß sie sich wunderte

, sie ohne ein Trostwort weggehen zu sehen. „Er ist fort," antwortete sie, „ich sprach mit ihm, als er einige Reisende aus dem Dorfe fuhr; aber, Mutter, es ist nicht wahr; ich fühle, daß es nicht wahr ist." Barbara fchwieg; sie dachte, es sei besser, Johannes todt zu glauben als treulos, aber sie wollte das jetzt nicht sagen. Plötzlich wendete Maria sich zu ihr um. „Es ist meine Strafe," sagte sie. „wenn Johannes von mir genommen ist, so habe ich es verdient. Ich war immer so eigensinnig ihm gegenüber. Ich dachte nie

an seine Wünsche, nur an meine eigenen." Barbara hörte mit sorgenvoller Miene zu. „Maria," sagte sie, „Du und Johannes, ihr nahmt in Liebe von einander Abschied, nicht wahr?" Maria sah sie ernst an. „Ja, Mutter, ich danke Gott und der heiligen Jungftau dafür. Es war mehr als ich verdiente; denn rch hatte ihn gequält. An jenem Abend kränkte ich ihn so sehr, daß ich

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