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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 6
Date: 02.09.1913
Physical description: 6
für Deutschland nicht die Knochen eines pvmmerschen Grenadiers wert sei. Trotz-- dem war es Fürst Bismarck, welcher zur Korrektur j>xs Friedens von St. Stefano einen Kongreß nach Berlin berufen hat, auf welchem die Besitzverhält-- nijje ans dem Balkan für fast 35 Jahre geregelt wor- m sind. Deutschland ist auf dem Balkan allerdings nicht so unmittelbar interessiert wie OesterreichMn- garn, aber es hat dort sehr bedeutende wirtschaftliche Interessen, und die neue Ordnung auf dem Balkan ist auch van größtem

Ginfluß für die allgemeine poli tische Lage und für das Gleichgewicht der zwei großen Mächtegruppen Dreibund und Dreiverband. Ueber- dies find die Verbündeten Deutschlands, Oesterreich- Ungarn und Italien an der Aufteilung des türki schen Erbes direkt interessiert, und Oesterreich-Ungarn selber eine Balkanmacht und an seiner ganzen Süd- greche den Balkan umspianüend. Für Deutschland ist also der Balkan schon lange nicht mehr so gleich-- giltig, wie es in den. Zeiten des Fürsten Bismarck das Hersehen

gehabt hat. Deutschland suchte während der langen Balkan krise bei seiner Haltung Mehrere Rücksichten walten zu lassen. Die unmittelbaren Interessen Deutschlands verlangten die Erhaltung des Friedens und die Siche rung und Festigung des deutschen Exports. Ferners ist es die Sorge Deutschlands, seine Beziehungen zu Tngland zu verbessern und sein Verhältnis zu Ruß land wenigstens nicht zu verschlechtern. Deutschland ergriff darum mit Vergnügen die sich bietende Gv- legvcheit, um mit England

an der Ausgleichung der zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn schwebenden Differenzen bei hier Abgrenzung Albaniens und an deren Balkansragen zusammen zu arbeiten. Endlich! hatte Deutschland Rücksichten zu nehmen auf die In teressen seiner Verbündeten, und Bethmann-Hollweg hat im deutschen Reichstage feierlich erklärt, daß Deutschland in dem Augenblick, wo es sich um die Lebensinteressen Oesterreich-Ungarns handelt, ohne Zö- gern an der Seite seines Bundesgenossen fechten würde. Diese Erklärung gab

in der Revisionssrage in etwas fchmettern- der Weise durch die Nachricht überrascht wurde, daß das offizielle Deutschland und das offizielle Oesterreich- ungarN d ^dcht mehr ganz eines Sinnes seien. __ Seitdem ist das Verhältnis von Deutschland' und ^csterreicht-Ungarn einer breiten Erörterung, unter worden. Man hörte Mich in Deutschland öfter. als man hätte erwarten dürfen, den Ruf: Los Von Oesterreich-Ungarn! Jene Kreise, welche die Meinung vertreten, daß Deuischlgnd seine wachsenden Militärlasten bloß

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 12.07.1916
Physical description: 4
. Kriegsereignisse an der Somme, vor Verdun und an der Russenfront. >W ist die Fahrt -des deut schen Unterseebootes „Deutschland" nach Amerika. DM Schiff hat Farbstoffe und Arzneien über den Atlan tischen Dzean verfrachtet und in Amerika gelandet. Aln sich- etwas alltägliches was vor dem Kriege nichts besonderes war, aber jetzt unter der von unfern Fein- . den durchgeführten Blockade zum welthistorischen 'Er eignis angewachsen ist. Die -Deutschen haben den Be weis geliefert, daß die Absperrung der Meere

Riesenflotten. Die Fährt nach Amerika ist die zweite derartige Fährt in fried licher Sendung. Vor kurzem hat ein deutsches U- Boot die Fahrt durch die englische Blockade hindurch nach Spanien gemacht, um dem König Alphons ein Schreiben des deutschen Kaisers zu überbringen. Tie Fahrt nach Amerika zeichnet sich aus durch die weitere zurückgelegte Strecke. Diese Unternehmungen können wiederholt werden, wenn es den Deutschen beliebt. Dias Unterseeboot „Deutschland" ist nur das erste Schiff vom Typ

werde zstteil werden und daß nach so vielen Proben im! offenen Kämpfe wie in Werken des Friedens und im starkmütigen Ertragen der Kriegsnot die Aner kennung überragender Tüchtigkeit dem deutschen Volk gebühirt. Dias Unterseeboot „Deutschland" ist als friedliches Handelsschiff gefahren. Gleichwohl be deutet diese friedliche Fahrt einen deutlichen Wistk auch für die entlegensten Völker. Wo das Unterste frachtschiff mit der Handelsflagge hingelangt, da könnte das Unterseeboot auch hinkommen, wenn es die Kriegs

- flagge gehißt hätte. Dias U-Boot „Deutschland" hat 700 Tonnen Waren unter Bord gehabt. Bestände die Ladung in Torpedos, sie würde genügen, um ganze Flotten zu zerstören. Entfernungen spielen für deutsche Schiffe keine Rolle und keine Blockade der Welt vermag sie zu verhindern, zu fahren, jwohin sie wollen. Dieser Beweis ist erbracht worden. -In der Fahrt des U-Bootes liegt jedenfalls — vielleicht unbeabsichtigt — für alle ein Wink, der nicht unver standen bleiben kann. Baltimore, im Staate Maryland

, liegt 280 Kilo meter südwestlich von Newyork, im Hintergrund der 250 Kilometer in südnördlicher Richtung in das Land eindringenden Chesapeake Bay. Der Eingang zur Bay zwischen Kap Charles und Kap Henry ist nur etwa 20 Kilometer breit. Das 558.000 Einwohner zählende Baltimore ist einer der bedeutendsten Industrie- und Handelsorte der Union. * Baltimore, 11. Juli. (Reuter.) Das Untersee boot „Deutschland" wird als ein Untersee-Lloyddamp- fer angemeldet. Er warf gestern unterhalb Baltimore

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Page 1 of 6
Date: 01.04.1909
Physical description: 6
der Dreadnoughts und Jnvincibles noch um 30 Prozent hinausgehen sollen. „Deutschland — das ist der Feind." Bezeichnen derweise wurde diese Parole in höflicher und sogar respektvoller Form ausgegeben. Der Premierminister wies ausdrücklich den Gedanken ab, daß die diploma tischen Beziehungen zwischen Deutschland und England unbefriedigend seien oder zu werden drohten. Er stellte vielmehr eine Besserung des Verhältnisses in der jüngsten Zeit fest und sprach die Hoffnung aus, daß der offene und freundschaftliche

Verkehr zwischen den beiden Mächten sich auch weiterhin so gestalten werde. Deutschland hat kein Recht, Einspruch zu erheben, wenn England von seiner Rüstungsfreiheit Gebrauch macht, ohne die Berechtigung Deutschlands zu seiner Flottenrüstung in Zweifel zu ziehen. Wohl aber hat Deutschland Anlaß zu einer Berichtigung, weil der Vertreter der englischen Marineverwaltung übertriebene Angaben über den deutschen Flottenbau gemacht hat. Er behauptet, Deutschland werde nach seinem Flottenprogramm im Herbst

Flottengesetzes möglich? In der Annahme einer Beschleunigung der deutschen Flotten- bauten kann die Erklärung des Rechenfehlers nicht gefunden werden; denn einerseits hat Deutschland rn London erklärt, daß es nicht an eine Beschleunigung denke, und anderseits hat der englische Minister hinzu gefügt, im Falle einer Beschleunigung würden die 17 deutschen Riesenschiffe schon im Frühjahr 1912 fertig sein. Der Termin vom Herbst 1912 war also ausdrücklich für den Fall der Nichtbeschleunigung angesetzt

. Die Berichtigung des Irrtums wird freilich auf die Entschlüsse in England wohl keinen Einfluß haben. Man will sich vort nicht durch das deutsche Gesetz oder die Berliner Kundgebungen beruhigen lassen, sondern hält sich an die angeblichen Ermitte lungen über die Baufähigkeit der deutschen Werften. Man hat ausgerechnet, wieviel ausreichende Hellinge Deutschland hat,, und iu welcher Schnelligkeit es ein modernes Miesenschiff fertig stellen kann. Die deutsche Leistungsfähigkeit soll an die englische etwa

bis auf drei Viertel oder gar vier Fünftel herange kommen sein, und das genügt für die Engländer, um sie zu fieberhaften Anstrengungen behufs eines sicheren Vorsprunges vor Deutschland zu bewegen. Wenn die Schiffsbauten in England ausschließlich mit der deutschen Gefahr begründet werden, so setzt sich im englischen Volke die Ansicht fest, daß Deutsch land allein schuld sei an den schweren Lasten, die den englischen Steuerzahler bedrücken. Alle höflichen Ver sicherungen der Londoner Regierung über ihr Ver

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Page 2 of 3
Date: 26.08.1916
Physical description: 3
in den gemeinsamen Angelegenheiten, wärs zu wundern? Bremen, 25. Aug, Zur Ankunft der „Denisch- land" meldet das Bösmann-Bureau folgende Einzel heiten: Je mehr die Deutschland sich der Stadt Bre men näherte, desto höher stieg die Begeisterung der Menschenmassen, die längs des Ufers Aufstellung ge nommen hatten. Ajuf dem Flusse schwimmen Hun derte von Ruderbooten, die die „Deutschland" um- ,fchjiv>ärmen, sobald sie sich nähert. Punkt 12 Uhr Mittags erfolgte die Einfahrt in den Hafen. Die auf Dampfern

untergebrachten Festgäste stimmen das „Deutschland, Deutschland über alles" an. Unter rie siger Begeisterung legt das Schiff am Anlegeplatz, an, auf dem der Großherzog von Oldenburg, Vertreter des Senats und der Bürgerschaft, die Spitzen der Mili tär- und Zivilbehörden, Graf Zeppelin, Vertreter der deutschen Ozeanreederei, der Firma Krupp, Germa niawerft und des Norddeutschen Lloyd Aufstellung ge nommen hatten. Sobald das Schiff festlegte, begrüßte Alfred Lohmann im Namen der deutschen Ozeanreede rei

die „Deutschland" mit einer Ansprache. Die Mann schaft ist vollzählig an Deck angetreten. In ihrem Namen erwidert Kapitän König, indem er in schliche ter Wt ein Hurra auf die freie Hansastadl Bremen, ausbringt. Dann verläßt Kapitän König, der 1. und 2. Offizier das Schiff, um dem Großjherzog von Oldenburg vorgestellt zu werden. Die übrige Mann schaft folgt. Der Großherzog und die anderen Herren Kegrühen jeden einzelnen durch Händedruck, worauf die Mannschaft wieder zurückkehrt. Bremen, 25. Aug. Bei der Ankunft

der „Deutsch land" im Freihafen von Bremen hielt Alfred Loh mann, der Vizepräsident des Aussichtsrates der deut schen Ozeanrheederei folgende Ansprache: Königliche Hoheit! Eure Magnistzenz! Eure Ex zellenzen! Sehr geehrte Herren! In diesem geschicht lichen Augenblick der Rückkehr des ersten Handels tauchbootes nach einer Fahrt von mehr als 8000 Seemeilen begrüße ich im Namen des gesamten deut schen Volkes unsere „Deutschland" und ihre wackere Besatzung im heimatlichen Hafen. Ueberraschend für die gesamte

Leistung vollbracht, die würdig ist unserer hanseatischen Vorfahren. Herzlich heiße ich Sie im Vaterlande wieder willkommen. Den Dank unseres deutschen Vaterlandes spreche ich Ihnen für diese Tat mitten im mörderischen Kampfe aus und bitte, diesem Dank Ausdruck zu geben, indem wir rufen „Die Deutschland," ihr mutiger Kapitän König, Offiziere und Mannschaften Hurra! Hurra! Hurra! Bremen, 25. Aug. Bei der deutschen Ozean rheederei ging folgendes Glückwunschtelegramm des Reichskanzlers

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Page 1 of 6
Date: 20.02.1912
Physical description: 6
X 3*—. nut Zustellung X 3*60 mit Bost . . . X 4 S 50 hSlbjiihrig: ohne Zustellmrg X 8*— mit Zustellung K 7*20 mit Post . ..X 9*— MNzjahrlg: ohne Zustellung E12 - mir Zustellung E 14 40 mit Post. . . K 18*— MrLzelAe NurnmerA 10 Helles. Reklamationen sind vsrtofrei. i Morgen 2t. Februar L Elonora i I, 2(1 Februar 1912. Die deutsch-englischen Beziehungen. ii. In neuester mehrten sich die englischen Stimmen, welche nach einem besseren Verhältnis zwischen Eng land und Deutschland verlangten. Ja in der ver

Churchill, eine recht eigentümliche Rede gehalten hat. Was Churchill sagte, hat recht englisch geklungen. . Der Minister verlangt für England die garantierte Weltherrschaft und will dann Deutschland gerne als angesehene Kontinentalmacht gelten lassen. Der Minister führte aus, daß England die Seeherrschaft hat Und behalten müsse, denn England sei in . der ganzen Welt engagiert und die Existenz des Reiches ruhe auf seiner Uebermacht zur See. Für Deutschland aber, fuhr der englische Minister fort

, ist die Flotte eigentlich ein Luxus, denn Deutschland war schon ein angesehener Staat, bevor es noch ein Schiff be sessen hat! Es ist köstlich, welchen Gedankengang dieses Mit glied der englischen Regierung zum besten gegeben hat, und wie sich dieser Minister die Verständigung mit Deutschland vorstellt. Es weiß doch alle Welt, daß heute jedes große Volk, welches eine Zukunft haben will, Weltpolitik und Welthandel betreten muH. Die Vorbedingung und Grundlage einer aktiven Welt politik ist aber eine starke

Flotte. England hat diese Wahrheiten am frühesten begriffen und so vollstän dig zur Ausführung gebracht, daß heute die halbe Welt englischer Besitz ist, und die andere Hälfte der Welt unter den englischen Anmaßungen schwer zu leiden hat. Deutschland will auch Weltpolitik treiben. Es will sich vom Welthandel und damit von den Quellen des Reichtums nicht fern halten lassen. Deutschland muß für seine überschüssige Bevölkerung Ansiedelungen und für seine Jndustrieerzeugnffse Ab satzgebiete suchen

. Deutschland will eben seinen Platz an der Sonne haben. Darum hat es sich eine im posante Flotte gebaut, welche auch den Engländern Respekt einflößte. Und nun kommt Minister Chur chill und meint ganz naiv, Weltherrschaft und Welt handel gehören von rechtswegen den Engländern. Daran darf nicht gerüttelt werden und da wird auch kein Rivale geduldet. Deutschland könnte ja zufrieden sein, daß es in Mitteleuropa der mächtigste Staat ist, und darum ist eine große Flotta,für. Deutschland ein Luxus

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Page 1 of 6
Date: 19.02.1912
Physical description: 6
Erscheinungen auf dem Ge biete der internationalen Beziehungen gehört der deutsch-englische Gegensatz. Dieser Gegensatz datiert nicht von gestern und eHegestern, sondern reicht in seinen Anfängen zurück bis zur Jnaugurierung der deutschen Welt- und Kolonialpolitik. Je mehr Deutsch land in die Bahnen einer Weltmacht einlenkte und auf diesem Wege zu Einfluß und Ansehen gelangte, steigerte sich der erwachte Neid der Engländer. Deutschland erwarb Kolonien, es schuf sich einen Welt handel, es suchte und fand

Absatzgebiete für seine ge waltig aufstrebende Industrie. Zum Schuhe seiner Weltmacht und seiner Handelsinteressen auf allen Meeren baute Deutschland in überraschend kürzester Zeit eine achtunggebietende Kriegsflotte, welche erst recht den Neid und endlich auch die Furcht der Eng länder herausforderte. Englands Neid gegen die aufstrebende Seemacht des Deutschen Reiches wurde so stark, daß die Ver nichtung der deutschen Kriegsflotte der vorherrschende Gedanke in der ganzen auswärtigen Politik Englands wurde

. Diesem Gedanken wurden von den kaltblütig berechnenden Staatsmännern an der Themse alle andern Rücksichten untergeordnet. Auch alle sonstigen Interessen des britischen Weltreiches, und mochten die selben noch so wichtig und durch alte britische Ueber- lieferungen geheiligt sein, müßten gegenüber dieseni wichtigsten Ziele, nämlich Deutschland zur See nicht zu mächtig werden zu lassen, zurücktreten. Der eng lische Neid machte seinen Bund mit den französischen Racheplänen und suchte auch Anlehnung bei dem ans

die deutsche Entwicklung gleichfalls eifersüchtigen Slaventum. König Eduard VII. war der Begründer und der leitende Mann der Einkreisungspolitik. Deutschland sollte trotz seiner imposanten Militärmacht durch die Einkreisung vorerst zur politischen Ohn macht gezwungen werden. Besonders gelegen kam die Einkreisung Deutschlands den Franzosen. Seit den schrecklichen Niederlagen in den Jahrerl 1870 und 1871 brüten die Franzosen ununterbrochen auf Rache gegen Deutschland. Zwei Generationen sind seitdem

^ in Frankreich im grimmigsten Haffe gegen Deutschland erzogen worden. Kein Opfer an Geld und Blut war den Franznsen zu groß, um die Kriegsbereitschlaft gegen Deutschland zu einer vollständigen zu machen. Trotzdem aber und trotz ihres maßlosen Chauvinis mus mußten die Franzosen von Jahr zu Jahr mehr die Wahrnehmung machen und die Ueberzeugung ge winnen, daß sie allein und bloß auf ihre eigene Macht angewiesen niemals mehr daran denken könnten, an den verhaßten Deutschen ihre Rache zu kühlen und Elsaß

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Page 3 of 6
Date: 15.05.1914
Physical description: 6
an dieser bewährten Politik auch weiterhin festhält und in Anlehnung an alte Freunde an der Erhal tung des Friedens Mitarbeiten wird. Die Grundlagen, von denen sich die deutsche Politik hat leiten lassen, werden auch in Zukunft als Richtschnur dienen. Unter billiger Rücksichtnahme auf die Rechte und Interessen anderer Mächte, in voller Sympathie mit der Entwicklung der Balkanstaaten wird Deutschland stets fest und entschlossen für die eigenen Rechte und Interessen sowie jene seiner Bundesgenossen eintreten

, wo und wann immer die Gelegenheit hierzu sich bietet. Das Verhältnis zu Rußland habe neuerdings dre Oesfentlichkeit in erhöhtem Maße in Anspruch ge- nommen. Die schon seit langem in einem Teile der vuffischen Presse herrschende deutschfeindliche Bewe gung habe sich in der letzten Zeit immer mehr ver- Icharft und auf den verschiedensten Gebieten zu einer l.Pt systematischen Kampagne gegen Deutschland ge führt. Jene, die diese Kampagne unterhalten haben, wnnen sich nicht wundern, daß es schließlich

aus dem -walde herausschallt, wie hineingerufen wurde. _ Der Redner protestiert gegen die Versuche, die ayerliche Regierung für einzelne Kundgebungen in her deutschen Presse verantwortlich zu machen. Die -steaktwn in Deutschland war eben eine Folge der Ak- ^u, die ein Teil der russischen Presse begonnen hatte. Bei diesem russisch-deutschen Preßstreit wurde wie- er eme ulte Erfahrung gemacht. Keinem Beobachter der Presse des Auslandes wird es entgangen sein, daß man dort geneigt ist, Deutschland

und andere Mächte mit ungleichem Maße zu messen. Jede Kund gebung eines pensionierten deutschen Offiziers, die ge legentlich einmal energisch mit dem Säbel rasseln, jede Kundgebung auf den Versammlungen nationaler Ver eine, auf denen die Wogen der nationalen Begeiste rung einmal etwas höher schlagen, wird von der Presse des Auslandes mit sorgenvoller Miene regi striert. Wenn aber Deutschland, wie das periodisch der Fall ist, von Osten oder Westen, meist aber von beiden Seiten gleichzeitig mit Angriffen

oder Drohun gen bedacht wird, so schenkt dem außerhalb Deutsch lands niemand besondere Beachtung. Die Hetze, die gewisse Organe der öffentlichen Meinung in Rußland durch Monate hindurch gegen Deutschland geführt hatten, fanden in der englischen Presse keine oder doch jedenfalls nicht annähernd die Beachtung, die der Wi derhall hervorrief, den diese Kampagne nunmehr in Deutschland erweckt. Wir kennen keine realen Gegensätze, die einem friedlichen Nebeneinanderleben der beiden Nach barreiche Rußland

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Page 1 of 4
Date: 10.05.1916
Physical description: 4
. Was verstehen, denn wir Mitteleuropäer von solchen Sachen! Der Wortlaut der amerikanischen Erwiderung, .vorausgesetzt, daß er richtig wiedergegeben ist, will uns nicht gefallen. Tos Hütten wir anders erwartet. Die amerikanische Note behandelt Deutschland recht von oben herunter. Amerika habe zur Kenntnis genommen, daß Deutsch land nun angeblich das Völkerrecht genau befölgen und seinen Kommandanten zur See die genaue Befol gung auferlegen wolle. Amerika schließt es aus, daß die jetzige Ajenderung

der deutschen Politik von einer diplomatischen Einwirkung Amerikas auf England ab hängig gemacht werde. Die amerikanische Regierung tut Deutschland zu wissen, daß Deutschland die Rechte der auf.hoher Sec fahrenden Amerikaner zu achten habe und dieses Verhalten vom Verhalten der Eng länder ipr Seekriege nicht beeinflußt werden kann. Deutschland ist für sein Verhalten gegenüber den Rech ten der Neutralen absolut verantwortlich und kann sich nicht auf das hinausreden, was andere machen. Den Wortlaut der Reuter

-Meldung über die ameri kanische Erledigung der deutschen Note bringen wir weiter unten. Wir.können nichts anderes herauslesen als die rlippe und klare Zurückweisung der in der deutschen Note an das Entgegenkommen in Sachen des U-Bootkrieges geknüpfte Gegenforderung. Deutsch land hatte dieselbe folgendermaßen gefaßt: „Die deutsche Regierung erwartet, daß ihre Wei sungen an die Seestreitkräfte auch in den Augen der amerikanischen Regierung jedes Hindernis für die Ver wirklichung der von Deutschland

Regierung einer neuen Sachlage gegenüberstehen, wofür sie sich volle Freiheit der Entschließung Vorbehalten muß." Deutschland knüpft an seine Neuregelung des Unterseebootkrieges, wonach auch feindliche Handels schiffe erst nach vorhergegangener Warnung, Prüfung der Ladung und Rettung der Menschen zerstört wer den dürfen, die Forderung an Amerika, daß sich Ame rika auch bei England um die Achtung der Völker rechtsgrundsätze umtne und dafür sorge, daß die völ kerrechtswidrige Seekriegssührung

des Aushungerungs systems seitens der Engländer aushöre. Amerika wei gert sich dessen und verlangt von Deutschland die Zugeständnisse, ohne Rücksicht daraus, was die Eng länder machen. Die Erwiederung Wilsons muß also wohl als ganz unbefriedigend erachtet werden und mir Rücksicht auf den hochsahrenden Eon, in dem sie versaßt ist, klingt sie wie eine gewollte Herausforde rung Deutschlands, wie eine beabsichtigte Demütigung. Ihr' Deutsche habt euch unfern Forderungen zu fügen, absolut, bedingungslos

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Page 1 of 4
Date: 19.07.1916
Physical description: 4
des Fellatales.)' »!«llitMAicg sein MiM. Bei dem Ausbruch des Krieges hat die Presse un serer Feinde und haben die von diesen seit langem beherrschten Blätter des neutralen Auslandes plan mäßig und erfolgreich Deutschland als den Friedens störer, als den Angreifer, als den Vergewaltiger von Verträgen und des internationalen Rechts hingestellt. An diese erste Zeit des Krieges, meint die „Frff. Ztg.", wird man erinnert, wenn man liest, mit welchem Aufwand heuchlerischer Beredtsamkeit italienische Blät ter

bemüht sind, die Schuld an dem Wirtschaftskriege, der jetzt zwischen Deutschland und Italien ausbricht, Deutschland zuzuschieben. Jur Mai 1915, wenige Tage vor der Kriegserklärung Italiens an Oesterreich, ist zwischen dem italienischen Botschafter in Berlin und dem Staatssekretär v. Jagow ein Vertrag vereinbart worden, der für die Dauer des Krieges gelten sollte und der bestimmt war, die Rechte und das Eigentum der Italiener in Deutschland und der Deutschen in Italien zu schützen, Beschlagnahmen

zu verhindern, auch stir den Fall, daß schließlich zwischen Deutschland und Italien ein Krieg ausbräche. Dieses Abkommen entsprach den beiderseitigen wirtschaftlichen Interessen und sicher auch politischen Bedenken Salandras und Sonninos, die sich scheuten, das Bündnis ganz zu brechen, dem.Italien im Laufe vieler Jahre so mannig fache Vorteile, nicht nur wirtschaftlicher Natur, ver dankte. Je mehr nun Italien seit Beginn seines Krie ges gegen Oesterreich in die Hände der Entente geraten ist, desto mehr

hat es unter dem Druck dieser Bun desgenossen den im Mai 1915 abgeschlossenen wirt schaftlichen Vertrag mit Deutschland verletzt. Seine Banken haben schon seit dem Frühjahr vorigen Jahres Guthaben deutscher Banken nicht ausgezahlt. Es sind auch sonst Zahlungen verweigert worden, die nach dem Vertrag geleistet werden mußten. Man hat aber in Deutschland nicht gehört, daß energisch dagegen remonstriert worden sei. Erst als im April dieses Jahres Italien ein ausdrückliches Zahlungsver- b o t erließ, ist man in Berlin

weiter in die Ab hängigkeit von den Ententemächten geraten; es kann die Zustimmung zu den Beschlüssen der Pariser Wirtschaftskonferenz nicht verweigern; es hat ein Fi nanzabkommen mit England schließen müssen, und da zu ist notwendig, daß Deutschland als Vergewaltiger und als vertragsbrüchig erscheint. Die Richtung, die im neuen italienischen Kabinett Bissolatti vorherrscht, setzt sich durch, und wenn sich schließlich die Hoffnung der interventionistischen Presse durch eine Kriegserklä rung erfüllen

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Page 1 of 4
Date: 11.08.1908
Physical description: 4
K K.— tzMltzjährrg: ohne Zuf^Lung K 4,KS mit Zustellung bezw. Potz L C. - E««zjährig: ohne Zustellung L S.M mir Zustellung bezw. Potz L 1L.— Ktm-elue Nummer» li) HeLe«. Äsäfi«fiti#«fn ftnb zsortsttet. Nr. 183 Khrgang Xi-VM. ^riifirn—rrrrr~.—:— T\ . r~~ — Die auswärtige Lage. 11. Dem Friedensbunde Deutschland-Oesterreich- Jtalien scheint sich seit Reval ein Kriegsbund Frank reich England-Rußland entgegengestellt zu haben, und darin liegt die große Kriegsgesahr, welche die Offiziösen aller Länder zwar beharrlich

leugnen, welche aber der in solchen Dingen recht feinfühlige und fichergehende Instinkt der Völker mit steigender Besorgnis zu wittern beginnt. Daß Frankreich zum Kriege gegen Deutschland drängt, wird jedermann begreiflich finden, der den Charakter des fran zösischen Volkes und die Ereignisse der Jahre 1870 und 1871 in Rechnung zieht. Weniger begreiflich und erklärlich möchte cs er scheinen. daß auch England zum blutigen Wrffengang gegen Deutschland und dessen Verbündete sich bereit findet

, ja, daß der englische König, geradezu der Haupt reg iss eur der sich vorbereitenden, gegen Deutschland gerichteten großen Ereignisse ist. Und doch hat England viel greifbarere und praktischere Gründe gegen Deutsch land loszugehen, als Frankreich. Bei Frankreich ist es mehr das Gefühl und der beleidigte Stolz, was eine Aus söhnung mit Deutschland bisher verhindert. Der prakti sche Engländer hätte für solche Dinge wenig Verständnis, den politischen Idealismus überläßt er lieber seinem heiß blütigen Vetter jenseits

die Forterhaltung des Friedens wünschen. Aber, wie der deutsche Kaiser in feiner berühmten Rede sagte, Deutschland will nur einen Frieden in Ehren. Zum „Frieden in Ehren" gehört, daß man dem mächtigen deutschen Reiche Licht, Luft und Wasser lasse, um sich auf der ganzen Welt friedlich und wirtschaftlich entwickeln zu können. Deutschland verlangt, wie die Tage von Alg°ciras bewiesen haben, nichts anderes, als die offene Tür für alle Nationen. Deutschland will für sich keine Vorrechte, es will fich

aber auch nirgends auf der Welt mit seinem Handels mit seiner Industrie und mit seinen sonstigen wirtschaft- - l-.chen Unternehmungen aussperren lassen. Der große wirtschaftlich-politische Gegensatz zwischen Deutschland und England, der jeden Augenblick zum Weltkrieg führen kann, ist also dieser: England will seine Vorherrschaft ca. 10 Uhr langte Hochderselbe bei der Jnnbrücke an und wurde vom Herrn Bürgermeister ehrfurchtsvollst begrüßt. Se. kais. Hoheit schritt dann die Kompagnien ab und begab fich

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Page 1 of 6
Date: 30.01.1913
Physical description: 6
als die erste Militärmacht der Welt. Seine Landarmee ist die kriegstüchtigste, und auch seine Flotte beansprucht ihren Platz gleich nach der englischen. Unter Bismarck war Deutschland der anerkannte Schiedsrichter in Europa. Aber seit dem ist vieles anders geworden, und der von Deutsch- land geführte Dreibund wird mehr und mehr von der Tripelentente überflügelt. Oester als einmal ver mochte Deutschland das, was es sich vorgenommen hatte, nicht durchzusetzen, und noch öfter hat das deutsche Protektorat

, vermochte Deutschland die durch jenes Telegramm geweckten Hoff nungen nicht zu erfüllen, obwohl sich England damals im Zustande der Splendid Isolation befunden fj'at. Bald darauf begann Frankreichs damit, seine Hand auf Marokko zu legen. Kaiser Wilhelm II. unternahm seine Reise nach Tanger und schien sich für die Unab hängigkeit und Unantastbarkeit Marokkos zu Perbürgen. €§ kam zur Konferenz von Algeciras, welche noch einen diplomatischen Sieg Deutschlands und seines bril lanten Sekundanten brachte

. Aber die Franzosen holten sich, gestützt auf die Hilfe Englands und Ruß lands, das Kaiserreich Marokko denimch. Deutschland wollte dabei auch sein Teil haben und schickte ein Kriegsschiff nach Agadir, um die dortigen deutschen Interessen wahrzunehlmen, was aus eine beginnende Okkupation Südwestmarokkos hinzudeuten schien. So Hut man damals in Deutschland selber den Schritt der Regierung aufgefaßt. Aber Deutschland mußte vor dem entschlossenen Widerstand Englands und Frank reichs zurückweichen. Die deutsche

Regierung stellte es später entschieden in Abrede, jemals irgend einen Landerwerb in Marokko angestrebt zu haben, und im Marokko-Abkommen wurde dieses große und höchst entwicklungsfähige Land zur Gänze an Frankreich überlassen, während Deutschland Kompensationen in der Heimat der Schlafkrankheit sich geben ließ. Trotz aller offiziösen Schönfärbereien war es eine empfind liche diplomatische Niederlage, welche dem Fürsten Bismarck wohl nicht. begegnet wäre. Das deutsche Volk konnte dieses Gefühl, stark

ist eigentlich nur eine Bahnkonzession, was den Deutschen und noch mehr den Mohammedanern bedeutend zu wenig gedünkt hat. Wilhelm II. rührte sich nicht, als Abdul Hamid entthront wurde, und dafür gab sich die deutsche Regierung alle Mühe, um bei den Jungtürken Sympathien zu erwerben. Ob wohl Wilhelm II. als Protektor des Islams um seinen mächtigen Schutz angerufen wurde, hinderte es Deutsch land nicht, daß Persien zwischen Rußland und England in „Einflußzonen" aufgeteilt wurde. Deutschland war zufrieden

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Date: 11.09.1911
Physical description: 6
und Deutschland ent sprechende Stücke erhalten. *) Vgl. „Nelle Tiroler Stimmen" Nr. 205 und 206. Im Artikel vom SamZtag (Nr. 206) ist im Schlußsätze ein sinnstörender Druckfehler stehen geblieben, den sich die Leser übrigens nicht schwer selbst werden korrigiert haben. Statt „die feindlichen Kräfte bleiben lahm", soll es heißen: „die feindlichen Kräfte bleiben latent". Wer eine derartige Logik deF Hausverstandes 'oder etwa gar des christlichen Sittengesetzes gibt es im internationalen Verkehr schon lange

Delcassö wurde eiligst ent fernt, die französischen Staatslenker waren entsetzt darüber, daß Delcaffö die Dinge bis hart an den Krieg mit Deutschland getrieben hatte, und man tat sianzösischer'seits alles, um Deutschland zu beruhigen und mit demselben wieder in normale Beziehungen zu gelangen. Frankreich hat damals ziemlich unver blümt eingestanden, daß im Falle eines Krieges mit Deutschland ihm niemand ernstlich helfen könnte, daß es aller Voraussicht nach! der verlierende Tell

meinen, die militärische Bereitschaft Deutschlands habe während der gleichen Zeit nicht in der gleichen Weise zngenommen. Viel leicht haben die Franzosen in Deutschland eine be sonders glückliche Spionage getrieben oder sie pochen auf ihre militärischen Aviatiker. Wer alle diese Mo mente, auch wenn sie wirklich zutreffen würden, er klären noch immer nicht ausreichend das heutige Selbstbewußtsein der Franzosen. Wahrscheinlicher ist es, daß Frankreich auf die Trippelentente baut und der festen Ueberzeugung

sein, aber der englische Neid ist nachhaltiger und tiefer. Frankreich rechnet allem Anschein nach mir voller Sicherheit daraus, daß ein eventueller Krieg mit Deutschland England zur werktätigsten Mithllse veranlassen würde. Dabei wird wohl noch weiter an genommen, daß Oesterreich und Italien dem von den zwei Weltmächten bedrängten Deutschland entweder nicht helfen können oder nicht helfen wollen. Und so lebt man in Frankreich der Zuversicht, daß ganz sicher die deutsche Flotte und der deutsche Handel vernichtet

und der deutsche Kolonialbesitz weggenommen wird. Auf dem Kriegsschauplätze zu Land aber, meint man, würde die englische Hilfe das deutsche Ueber- giewicht ausgleichen können. Die Franzosen dürften der Meinung sein, daß auch Deutschland die näm lichen Erwägungen anstellt und dabei zum Resultat kommen muß, daß es in einem Waffengang gegen Frankreich und England der verlierende Teil werden würde. Es liegt die Frage nahe, ob Deutschland, aus sich allein gestellt, imstande ist, Frankreich und Eng land glei^eitig

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Page 1 of 6
Date: 14.11.1911
Physical description: 6
austreten. Aber der launenhafte Kriegs gott hat kein Einsehen. Er läßt diese Grundlage von Tag zu Tag kleiner und wackliger werden! Die verschiedenen Mächte hätten der Türkei ge genüber auch noch ihre verschiedenen Spezial- wünsche, und darum möchten alle beim Padischah trotz Tripolis lieb Kind sein. Deutschland hat große Interessen und weitreichende Plane in Mesopotamien, England will diese Pläne durchkreuzen. Zur Durch führung und zur Durchkreuzung dieser Pläne ist das Wohl- oder Uebelw ollen

wird. In den Momenten allgemeiner Verlassenheit und schmerzlicher Enttäuschung sind nicht bloß Individuen, sondern auch Staaten in einer Stimmung zu neuen und weittragenden Entschlüssen. Diese Stimmung wird heute mit Recht oder Unrecht bei der Türkei voraus gesetzt, und darauf werden die.Versuche gebaut, die Türkei zu Entschlüssen fortzüreißen, zu welchen dieselbe in ruhigen Zeiten nicht zu hüben gewesen ist. 'England möchte jetzt seine mesopotamischen Wünsche gegen Deutschland durchsetzen, und Rußland

will die gegen wärtige Gemütsdepreffion in Konstantinopel benützen, um nicht bloß die Oeffnung der Dardanellen, sondern auch den schon lange angestrebten Balkanbund zu erreichen. Als Hebel wird benützt der Hiniveis, daß die bisherigen Freunde, also besonders Deutschland, die Türkei weder schützen könnten noch schützen wollten, und daß es darum ein vitales Interesse für die Türkei darstelle, sich um neue und bessere Freunde um zusehen. Mit diesem Hinweis spannen sowohl England als Rußland chre Arme

haben? Rußland arbeitet schon lange darauf hin, alle Staaten am Balkan zu einem Bund und zu einer Militärsöderation zu vereinigen. Ein solcher Bund wäre eine Großmacht ersten Ranges. Die eigentliche Führung des Bundes würde sich Rußland reservieren. Die Spitze des Bundes wäre gegen Oesterreich und Deutschland gerichtet. Auf diese Weise wäre es endlich möglich, die zwei mitteleuropäischen Militärmächte schachmatt zu setzen. Denn gegen eine Koalition Eng land, Frankreich, 'Rußland und Balkanbund, wozu

noch ein unverläßliches Italien käme, wären Deutschland und Oesterreich machtlos. Ein Balkanbund ist namentlich die Lieblingsidee des jetzigen russischen Botschafters in Konstantinopel, Herrn von Tscharykow. Seit den Tagen der Annexion Bosniens arbeitet dieser Bot schafter an der Verwirklichung dieser Idee, und zwar, wie es scheint, bisher nicht mit besonders großem Erfolge. Die türkischen Staatsmänner waren viel zu klug, * um auf eine solche Idee hineinzufallen. Und die Interessen der christlichen Balkanstaaten

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Page 1 of 6
Date: 09.09.1911
Physical description: 6
, . . K 4 56 halbjährig: ohne Zustellung U 6'— mtt Zustellung K 7 20 mit Pyst . . . & A— KLAzjätzuis: ohne Zustellung ü' 12'- mir Zustellung L 14# mit Kost ; ! . K IIÄ EiAzeLse Nirmmeru 10 HeUerr ieflamatiönen stnd portofrei. Korbinian [ “X,»Ä"» te j Die Gefahren der Marokkokrisis. ii. Im großen Publikum ist die Meinung vorherr schend, daß um das bißchen Marokko doch nicht Krieg werden wird, sondern daß Deutschland nach mehr oder minder erfolgreichen Versuchen für sich möglichst große Gegenwerte ans anderen Gebieten

die Ge schäfte, und sobald sich Schwierigkeiten ergeben und der Appell an den Endscheid der Waffen näher rückt, lassen sich aus der staatlichen Kriegsbereitschaft Riesen summen verdienen. Die ausgebildeste Kolonial- und Handelsmacht ist England. Frankreich, Nordauierika und Japan eifern ihm nach, der größte Konkurrent ist aber den Englän dern im jungen Deutschland erstanden. Keinen Rivalen hält England für so gefährlich, wie seinen jugendlichen deutscheti Vetter. England möchte es durchaus

und mit allen Mitteln erzwingen, daß Deutschland sich mit einer Ähnlichen europäischen Kontinentalpolitik zu frieden gibt, wie sie bisher Oesprreich-Ungarn be- kriehen hat. Dieser Endzweck war der leitende Ge dankt in der berühmten Einkreisungspolitik König Eduards VII. und führte sogar zum naiven Ansinnen an Deutschland, es möchte sich verpflichten, seine Kriegs flotte pur in einem ganz bescheidenem Tempo zu vergrößern. ■ Die Politik Eduards VII. ist, wie die Tatsachen heute beweisen, mit ihm nicht gestorben

des Aeußern und heutigen Marineminister Delkasse hatte die englische Politik das geeignete Werkzeug gefunden. Die französischen Staatsmänner scheinen zu glauben, es würde möglich sein, Deutschland aus allen Gebieten so zu peinigen und und an feiner Entwicklung zu hindern, daß es schließlich in einer Art Verzweiflung Elsaß-Lothringen gutwillig herausgogeben werde, was der Expräsident Loubet in die Worte gekleidet haben soll: „Die endliche Rück gabe von Elsaß-Lothringen würden schon die Ver hältnisse

erzwingen." Deutschland hat gegenwärtig aus der ganzen Welt nur einen wahrhaft verläßlichen Freund, nämlich Oesterr ei ch-Ung ar n, den brillanten Sekundanten von Algeciras. Daß bei Deutschland auch noch hegte das Wort Moltkes von den „Feinden ringsum" Gel tung hat, daran ist nicht die seitherige deutsche Poli tik schuldig, der man Ehrlichkeit und Friedfertigkeit wahrhaftig nicht absprechen kann. Auch in den Be- SttmMg, 9» Septem tx IM. Ziehungen der Völker zu einander ist der Neid ein Hauptlaster

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Page 2 of 4
Date: 23.03.1918
Physical description: 4
Balkanangelegenhei en, die andere war unsere hartnäckige Zurückhaltung gegenüber dem nach des Fürsten Lichuoivskys Meinung ehrlichen und weit herzigen Verständignngswtllen Englands. Durch sein Emtreten für Oesterreich - Ungarn meint er, Hütte Deutschland Rußland dauernd vor den Kopf gestoßen und sich schließlich zum Feinde ge macht. Nach seiner Ansicht hätte Deutschland mit Oesterreich-Ungarn, das auf Deutschland angewiesen sei, verbündet bleiben, ihm aber in den Baltanangv- legen Hellen, die Deutschland

dazu treiben lassen, unter Preisgabe der Ruß land im Wege stehenden Posi.ionen tm Einklänge mit französischer Revanchelust und englischem Bestreben, Deutschland einzukreisen und zu schwächen, wieder in das Fahrwasser großdeutscher Politik ernzulenken — das nmrmt Fürst LichnowKy zwar sehr selbstsicher an, bleibt aber den Beweis dafür schuldig. Dabei muß er doch, genau wie wrr alle, wissen, daß England sich tatsächlich eifrig bemüht hat, Oesterreich-Ungarn dem gegen uns gerichteten Einkreisungskonzern

anzuglie- derrr. Fürst Lichnowsky kritisiert zwar unsere Bünd- nispolrtik, aber er hätte nichts an ihre Stelle zu setzen gewußt, als ohnmächtiges, uns in tödliche Ge fahren treibendes Geschehenlassen. Nun ist ja Fürst Lichnowsky allerdings der Mei nung daß wir im Schutze Englands wohlgeborgen leben konnten. Seine Vertrauensseligkeit in dieser Hinsicht ist so blind, daß er die deutlichsten Tatsachen und' Zusammenhänge übersieht. Wenn ehr englischer Minister ihm sagt: Wir brauchen Deutschland

würde unter einem Festlandskriege wirt schaftlich schwer leiden, so ist das für den Fürsten Lichnowsky schlüssig und beweiskräftig; Sätze wie: „In dem Augenblicke, wo Deutschland geschlagen Pst, wird jeder 'Engländer reicher feilt/' werden nicht ein mal einer Erwähnung gewürdigt.. Nach dem Fürsten Lichnowsky haben wir das wBßlwollsnde und freund- jchaftsberefte England immer wieder zurückgestoßen. Unsere Marokkopolllt? hat ihm Angst vor unseren e aenen, angeblichen AnginffsabWten eingejagt. Nun kann man ja über unsere

, deutsche Botschafter nicht aus, läßt es aber ziemlich deutlich durchblicken. Daß wir die Haldanefche „Frenndschaftssorincl" nicht angenommen haben, macht er uns gleichfalls zum Vorwürfe; obwohl er doch wissen muß, daß diese Formel („'England erklärt, daß es' keinen uuprooo- zierlen Angriff auf Deutschland unternehmen, noch sich an einem solchen beteiligten' wird") den Briten praktisch die volle Freiheit ließ, jederzeit in einen Krieg gegen Deutschland einzutreten. Fürst Lichnowsky ist in England

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Page 1 of 6
Date: 07.02.1912
Physical description: 6
L 1 — mit Zustellung K 1'W PßerteLjahr.: ohne Zustellung L mit Zustellung L 3 M Mit Post . . . K 4'M halbjährig: ohne Zustellung K 6*-~ mit Zustellung K 7*20 mit Post . . . L 8'-— Zauzrährig r ohne Zustellung i< 12'— mit Zrlstellung K 14 4 Q mit Post. . . K 18'— ELuzerue Nummern 10 Heller. Reklamationen sind portofrei. ■ Morgen Kebruar L Johann v. Matha Mtuür 1912. Warum sucht man Deutschland Oesterreich einzukreisen? i. Von weiland König Eduard VII. stammt die be rüchtigte Einkreisungspvlllll. Deutschland

sollte ringsum von Feinden umstellt werden, und dessen Verbündete sollten losgesprengt werden. Eduard VII. war der Schöpfer des neuen Dreibundes. Seine gerie bene Staatskunst hat es verstanden, die alten Gegen sätze Englands zu Frankreich und Rußland durchs um fassende Abkommen so zurückzudrängen, daß alle drei Mächte eine gemeinsame Front gegen Deutschland machen konnten. D!er frühere Lebemann und Moden könig entwickelte, kaum auf den Thron gelangt, eine staunenswerte Geschicklichkeit, seinem deutschen

unpolitischen Hofdamen seinen Aerger ausgelassen haben soll. Seit jenen Tagen von Ischl haben die englischen Politiker die Versuche, die Habsburger von den Hohenzollern zu trennen, allem Anscheine nach! doch endgültig ausgegeben. Man hat sich in London überzeugt, daß es in absehbarer Zeit nicht möglich sein werde, zwischen die Regierungen und Herrscher von Deutschland und Oesterreich einen Keil hineinzutreiben. Dafür kehrte sich der Groll Englands auch gegen Oesterreich-, den Verbündeten Deutschlands

doch wieder zu starken Gegensätzen. Was beiden Ländern und Völkern gemeinsam ist, das ist ein-mit Furcht gemischter Neid auf Deutschland, und dieses Gefühl ist so stark, daß es immer wieder imstande ist, die sonstigen Interessengegensätze in den Hinter grund zu drängen. In die Einkreisungspolitik soll auch Italien und eine ganze Reihe kleinerer Staaten einbezogen werden. Die Gegner Deutschlands nick) Oesterreichs. geben sich alle erdenkliche Mühe, um eine Erneuerung des Drei bundes zu hintertreiben

, oder, wenn das nicht ge lingen sollte, das- italienische VolkSemvfinden auch für die Zukunft so beeinflussen zu lassen, daß das ita lienische Bündnis im Ernstfall für Deutschland und Oesterreich unwirksam bleibt. Es kann nicht geleugnet werden, daß die Gegner von Deutschland und Oesterrenh bei diesen Bestrebungen bereits sehr bedeutende Erfolge erzielt haben. Unter den Staaten zweiten und dritten Ranges stehen Spanien und Portugal ganz unter eng lischem Einflüsse, welcher dafür sorgt, daß, Deutschlmtd von dieser Seite

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Page 1 of 6
Date: 12.12.1912
Physical description: 6
automatisch erfolgt, sobald keine der beteilig ten Mächte den Bündnisvertrag kündigte. Aber die Dreibundmächte wollten diesmal offenbar recht osten tativ ihre Einigkeit und ihr Zusammenwirken vor aller Welt zeigen und den Gegnern beß Friedens zu Gemüre führen, daß sie im Ernstfall auf Granit beißen werden. Deutschland, Italien und Oesterreich-Ungarn, im festen Bunde zu Schutz und, Trutz geeint, sind eine derart imponierende Macht, da^ auch die heißblütigsten Panslawisten damit werden rechnen müssen

, daß im Bündnisse zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutsch land unsere Monarchie ausschließlich der gebende und zahlende Teil sei, während Deutschland der einzige Nutznießer wäre. Noch weniger Wert schrieb Doktor Kramarsch dem Bündnisse zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien zu, und in dieser Beziehung sprach, er die Gefühle und Meinungen sehr vieler Oesterreicher aus. Heute wird der tschechische Führer über den Dreibund wohl bedeutend anders denken. Schon im Jahre 1909 hat es sich gezeigt, daß im Bündnisse

zwischen Oester reich-Ungarn und Deutschland durchaus nicht immer wir der zahlende Teil sind, sondern daß auch Deutsch land Gelegenheit bekommt, den brillanten Sekundanten vollends zu honorieren. Nach 1909 kam die Marokko krise kn ihrer letzten und gefährlichsten Phase, und das ivom Grasen Aehrenthal geleitete Oesterreich- Ungarn hat damals weniger, als vielleicht -gut und billig war, während der Krise sein Pflichtbewußjtsein Oesterreichifch - ungarische Militärärzte Md Sanitätspersonal auf dein Kriegs

wie den beiden Landesverteidi gungsministerien mit, indem es nicht nur ersuchte, me österreichische und die ungarische Gesellschaft vom Roten Kreuze hievon in Kenntnis zu setzen, sondern ® te Hilfeleistung seitens dieser Gesellschaften auch auf das wärmste befürwortete. Zu bemerken wäre noch, daß die österreichisch-ungarische Gesandtschaft in Cetinje als Verbündeter betont. Trotzdem hat Deutschland auch heuer wieder in schwere r Z eit zu unseren Gunsten an sein gewaltiges Schwert "geschlagen und dem nor

dischen Gegner unseres Vaterlandes einen nicht miß- zuverstehenden Wink gegeben. Ein Bündnis, das durch seine Bedeutung und Kraft beinahe alle Jahre den schwerbedrohten Wettfriedey. retten muß und bisher auch erfolgreich gerettet hat, ist alles' eher als ein über spieltes Luxusklavier oder ein Dokument für die Archive. In Deutschland ist das Bündnis mit Oesterreich- Ungarn im hohen Grade volkstümlich. Außer den Sozialdemokraten, welche überhaupt kein von Staats männern und Souveränen geschlossenes

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Page 1 of 4
Date: 09.05.1917
Physical description: 4
ihre Meinung und legt hqr, chaß jes imit England nicht so ungefährlich stehe, Mie Lloyd George in seinen optimistischen Reden den Anschein erwecken wolle. Das Blatt schilderte erst kürzlich in einem aufsehenerregenden Leitartikel mit dem Titel, /.Laßt uns den Tatsachen ins Auge sehen!" die wirlliche Lage aus dem Jnselreich im Gegensatz gju den Ausführungen Lloyd Georges mit folgenden Worten: , , \ Welche Tatsache prägt dem Krieg heute den Stempel auf? Es ist diese: Wir haben Deutschland zu Lande

an der Kehle gepackt, und Deutschland packte uns zur See an der Kehle! Wir versuchen es, eine militärische Entscheidung zu forcieren; Deutschland zielt darauf ab, uns auszuhungern, bevor wir diese Entscheidung erreichen können. Unsere Hoffnung liegt W den Kanonen iM Artois, Deutschlands Hoffnung ist der Torpedp der Unterseeboote. Schon vor geraumer Zeit wurde in den Spalten der Daily News geschrieben, daß der Krieg letzten Endes ein Kamps zwischen dem (Elefanten und dem Wal sei, zwischen Kämpfern

, die einander nie erreichen und doch die Entscheidung herb eiführen. Wir haben dieses End- stadinm erreicht, Mn liegt es aber an uns/ aus ein Paradoxon zu verweisen, das niemand vorgesehen hatte: Der Wal (England) kämpft zu Land, der Elefant (Deutschland) kämpft zur See. Deuffchland büßt auf seinem Element (zu Lande) ein, wir büßen auf unserem Element (zur See) ein. Ich sage den Tatbestand Mit dürren Worten heraus, denn die Zeit der Leisetreterei ist vorüber. Die Dinge sind, wie sie find, und ihre Folgen

werden die sein, die sie sein werden. Warum- sollten wir daher uns selbst be trügen? Was schließt die Herrschaft zur See in sich? Nichts Mehr als,das, ftjofj sie dem Feinde die .Benützung des Meees zu Hagels zwecken versagt und das Meer dagegen für die andere herrschende Partei offen hält. In einer Hinsicht ist (unsere Ueberlegenheit unvermin dert. Wir beherrschen immer noch die Oberfläche der (See, iund durch diese Herrschaft verhindern wir fak tisch daß Deutschland sich der See zu Handelszwecken bedient. Wer die andere Seite

der Seeherrschaft ist schwer bedroht. Deuffchland hat eine Vorherrschaft unter Wasser geschaffen, die auch uns in einen rasch aufsteigenden Maße den Gebrauch! des Meeres zu Handelszwecken verwehrt. Wir beide sind damit beschäftigt, einander auszuhungern. Wer man wird einwenden, daß wir Deutschland fast drei Jahre hin durch anshungern wollen, während es jetzt erst da- ftiit begonnen hat, uns ausznhungern. Wir seien also erst dort, wo Deutschland schon länge sei. Wer diese Schlußfolgerung ist irrig. Deutschland

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Page 1 of 4
Date: 25.08.1916
Physical description: 4
mit Zustellung mit Post .... '^s^Hähruohne Zustellung mit Zustellung mit Post .... haDjährig: ohne Zustellung mit Zustellung mit Post . . . . Wr»§jLhr.r ohne Zustellung mit Iustellrrng mit Post .... K 2.— K ZLS K L50 K x50 K S.LS K 7.— K 11,— K 12-28 K 14*— K 22.— K 24.« K 28.— Mnzelnr Wurnrntm 10 Heller. AErrmsattonen find portofrei. Ur. 194. 86. Jahrgang. Ludwig. [ ^hy-iÄE- ] Der Uormarsch der Deutschen und KuLgaren auf dem Kalkan mied fortgesetzt. Freitag. 28. August 1916. Die Heimkehr der „Deutschland

". Der Empfang der „Deutschland". In der allgemeinen Offensive unserer Feinde, die vor ein paar Tagen sehr bedrohlich herschaute, ist ein Abflauen zu bemerken. Der russische Massen ansturm gegen die AMee Böhm-Ermolli vom 21. August hat keine Fortsetzung erfahren; auch an der übrigen Nordostfront kam es in den letzten Ta gen nicht zu größeren Ereignissen. Die gestrigen Ta gesberichte wußten fast gar nichts zu melden; die Ententemeldungen über bevorstehende große Kriegs ereignisse an der Nordostfront

des Handelstauchboot „Deutschland" der Ge samtlage ein starkes Gepräge. Im Deutschen Reiche herrscht heller Jubel, der begründet ist und wir schlie ßen uns diesem Jubel an. Ae MM Ml 1(01 Mo. Griechischer Widerstand gegen die Bulgaren? Lugano, 24. Aug. Nach dem Corriere della Sera wird in Saloniki gerüchtweise verlautet, daß der grie chische General Christodula alle griechischen Mobili sierten aus Mazedonien zu >den Waffen rufe, um trotz aller Gegenbefehle aus Athen ein Heer zum äußersten Kampfe gegen die Bulgaren

, daß nichts ohne Wissen und Willen des Kö nigs geschieht. Was immer sein Entschluß ist, werden wir wissen, daß er für die Wahrung der höchsten Interessen des Landes gefaßt wurde. Berlin, 24. Aug. Dem Wolffbureau wird aus Bremen über die Einfahrt des Handels-U-Bootes „Deutschland" berichtet: Präsident Lohmann fuhr der „Deutschland" bis zur Höhe von Helgoland entge gen, begrüßte dort den Kapitän König, die Offiziere und Mannschaften, die alle gehobener Stimmung waren. Alle erklärten, sich für eine neue Reise

wie der ausmustern zu lassen. Lohmann nahm die Kou- rierpost in Empfang. Das Schiff hatte sehr gute Ladung. Tatsächlich wurde die Erwartung der Rhee- derei in Bezug auf Ladefähigkeit übertrosfen. Es war geradezu ein erhebender Anblick, als die „Deutschland" am Horizonte sichtbar wurde. Kapitän König stand auf dem Kommandoturme des Schiffes, ruhig und be stimmt seine Befehle gebend. Trotz des großen Au genblickes schien ihm nichts mehr am Herzen zu lie gen, als die kostbare Ladung dem deutschen Volke sicher

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Page 2 of 4
Date: 21.09.1914
Physical description: 4
des Generalqnartiermei- sters v. Stein versehene Meldung: Unser rechter Flü gel wurde zurückgenommen und von den französischen Kolonnen verfolgt. Tie im Westen vorr Verdun känlp- lich weggeblieben. '— So muß die französische Re gierung ihre Lügen in fremde Meldungen einschmug geln, weil sie selbst allen Glauben eingebüßt hat. Deutschland nicht kampfeSui-üde. — Es will den Kampf ehrenvoll bis zum Ende durchkämpfen. Berlin, 20. Sept. Die Nordü. Allgent. Zeitung schreibt: Nach einer Reutermeldung aus Washington

soll der deutsche Botschafter bei der Union erklärt haben, Deutschland sei zum Frieden bereit, wenn die deutschen Territorien in Deutschland nicht zerkleinert würden. Solche Meldungen sind berechnet, den Ein druck zu erwecken, als ob Deutschland trotz seiner Siege im Osten und Westen kampfesmüde wäre. Deutschland denkt im gegenwärtigen Augen blick nicht daran, Friedensangebote zu machen. Wie schon oft wiederholt wurde, Deutschland verfolgt nur das eine Ziel, den ruchlosen, ihm aufgezwungenen Kampf ehrenvoll

, hinter dem Rücken einer Nation bindende Abmachungen mit einer anderen Nation zu treffen? — Nein. 3. Hat unsere Regierung ausdrücklich erklärt, daß wir im Kriegsfall vollständig frei und ohne jede Ver pflichtung wären? — Ja. 4. Hätten wir Frankreich den Krieg erklärt, wenn Frankreich es notwendig gefunden hätte, aus Rück sicht auf seine Sicherheit ein französisches Heer über die belgische Grenze zu schicken? — Nein. 5. Hat Deutschland von vornherein gewußt, daß wir verpflichtet waren, Frankreich zu unterstützen

, und hat Deutschland den Krieg mit uns gewollt? — Nein. 6. Wäre nicht Deutschlands Haltung ganz anders gewesen, wenn wir von Anfang an unsere Absich;- ten offen und klar dargelegt hätten? — Ja. 7. Ist es nicht in erster Reihe ein Angriff der slavischen Rasse, also Rußlands, den Deutschland fürch tete? — Ja. 8. Bedeutet nicht unsere Unterstützung Rußlands eine Kräftigung der russischen Autokratie und des Mili tarismus und damit auch eine Störung der Entwick lung des russischen Volkes? — Ja. 9. Würde nicht Rußlands

Kriegsglück weitere Ländererwerbungen Rußlands mit sich bringen und wäre das nicht ein großes Unglück? — Ja. 10. Ist es möglich oder wünschenswert, daß das Deutsche Reich vernichtet und sein natürliches Auf blühen für immer gehemmt wird? — Nein. 11. Ist es wahrscheinlich, daß Deutschland für die Zukunft ein untätiger und untergeordneter Staat würde, wenn es all seine Kolonien verlöre? — Nein. 12. Herrschte beim Ausbruch des Krieges in dem britischen Volke irgendwelche feindliche Stimmung Deutschland

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Page 2 of 4
Date: 30.08.1918
Physical description: 4
Spanien und Deutschland Jittö lue.aett des U-Boot-Krieges in schwierige Disse- Lertzen gekommen. Nach englischen Meldungen soll vie Memungsverschiedenheit zwischen Spanien und Deutschland, durch Nachgeben Deutschlands beendet worden sem. Ob nun die Sache wirklich bereits ausl- getragen ist oder erst in den nächsten Tagen ausgetra gen sem wird, jedenfalls kann man es! als sehr wahr scheinlich bezeichnen, daß Deutschland das größte Ent gegenkommen zeigen wird, um diesen möglichen Kon flikts rund

mit der einzigen größeren Macht, die noch nicht !zu sunseren Feinden zählt (man beachte die SW- ation nach obiger Karte), zu beseitigen. Frei-, lich ist die Sache dadurch erschwert, daß Spanien nicht etwa bloß die Forderung aufgestellt hat, sich durch Benützung der in seinen Häfen internierten deutschen Schiffe für den Verlust von spanischen Schiffen infolge des U-Boot-Krieges zu entschädigen, sondern gleich Mgegrifjen .zu haben Meint. Es wäre dies ein überaus radikales Vorgehen, Deutschland einfach

vor eine vollendete Tatsache in 'bezug auf deutsches Eigen tum zu stellen. Aber der Wunsch Deutschlands, mit Svamen gute Beziehungen aufrechtzuerhalten, und die tit Spanien bei einem großen Teile des Volkes und der führenden Kreise vorhandene gute Gesinnung ge genüber Deutschland werden ohne Zweifel zu einem erträglichen Ausgleich führen o der haben bereits dazu fgMilrt. Es wäre unniiA sich der Tatsache zu verschlie ßen^ daß durch die verschiedenen Handelsübereinkom- ntetr, welche die Entente den neutralen

haben sich in allen neutralen Län gewichtige Stzimmen gegen diese Uebereinkommen mit der Entente erhoben und die spanischen Ministerien, die diese Verträge abgeschlossen, haben es nicht ge wagt sie zu veröffentlichen oder auch nur den Cor tes vorzulegen. Aber nun bestehen diese Uebereinkommen einmal, And das Ministerium Maura hat die Erbschaft ange treten. Die Gesinnung des Ministerpräsidenten Maura hat m Deutschland und Oesterreich- großes Vertrauen erweckt, als er die Kabinettsbildung.übernahm. Ohne tzntscheiden

! und viel deutsches Ent gegenkommen glücklich überwinden konnte. Zur Beilegung des Konfliktes mit Spanien wird nun auch in Deutschland versichert, daß der spanisch- deutsM Konflikt durch das Entgegenkommen Deutschi- tands erledigt ist. Tato ließ mitteilen, daß er für die bisher versenkten Schiffe keine 'Entschädigung verlange, sondern nur für jene, die in Zukunft versenkt wür den. Für diese erst zu versenkenden Schliffe werde er je ein entsprechendes deutsches Schiff, itt den spani schen Häfen beschlagnahmen

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