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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 8
Date: 10.09.1904
Physical description: 8
. Mit Recht, denn es ist ein gar seltener Fall, daß eine österreichische Stadt diese hervorragende Versammlung bei sich zu sehen das Glück hat. Wien und Salzburg haben den Juristentag gesehen und gestern sind sie nach Innsbruck gezogen die deutschen Rechts- gelehrten, Männer der Wissenschaft und der Praxis, ge lehrte Forscher, akademische Lehrer, ausübende Richter, Anwälte, Advokaten aus allen Gauen des deutschen Reiches und des österreichischen Vaterlandes, soweit die deutsche Zunge klingt und deutsches

zu registrieren wir uns leider versagen müffen. Prof. Dr. R v. Wretschko hmt folgende Begrüßungsansprache: »In gehobener Stimmung ergreife ich das Wort in >eser Stunde, um Sie alle, hochverehrte Anwesende, amenz des Ortsausschusses in unserer bergumschlossenen ^tadt aus das Herzlichste zu begrüßen. Aus Nah und Fern, aus den verschiedensten Gauen des deutschen Reiches und Oesterreichs, sind Sie in so großer Zahl zu uns gekommen, haben Sie sich hier ver sammelt, um in unserer Stadt den 27. deutschen Juristen

morschen Bau des alten Reiches. Er schuf vor allem, in Anlehnung an burgundische und tirolische Vorbilder eine Reihe von Verwaltungs - Ein richtungen, weiche seine Erblande in ein engeres Gesüge zu einander bringen, den Grundstein für ein österreichi sches Staatswesen legen sollten und gar manchem anderen Territorium des Reiches zum Vorbilde und Muster dienten. Damit jedoch noch nicht zufrieden, ging er daran, den vielfältigen Klagen über die Verworrenheit des Rechts zustandes in deutschen Landen

sein, daß die DeutschenOesterreichs und des Deutschen Reiches, unter voller Anerkennung der staatlichen Trennung, als die Söhne eines großen Volkes in der Gestaltung der gründ le gend en Rechtsgedanken einig sind, daß uns alle ein gemeinsames, in stetig wach sender Weise aus der eigenen, unversiegbaren Dolkskraft entspringendes Rechts- und Pflichtbewußt sein erfüllt. Dieses Gefühl geistiger Gemeinschaft bildet eine der mächtigsten Stützen und eine Ergänzung für jenes Band treuer Freundschaft, das die erlauchten Lenker beider Staatengebilde seit

, eyem. k. k. Bezirkskommissär in Meran, übergegangen. Der Kaufpreis beträgt ohne Fahrnisse 96.000 Kronen. * (Für die Abgebrannten) in Balle, Gemeinde Balfloriana hat der k, k. Statthalter zur Linderung der augenblicklichen Notlage 150 K gespendet 27. Deutscher Juristentag. Gestern hat sich unsere Stadt in Flaggenschmuck ge hüllt, um die Festesfreude anläßlich der Tagung des Deutschen Juristentages, welche Innsbruck dieser Tage in seinen Mauern zu beherbergen die Ehre hat, auch äußer lich zu bekunden

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 30.01.1899
Physical description: 4
Al bett von Sachsen und der 25jährigen Regrerungsseier ebende sselben. Es galt einen deutschen König, der seit 25 Ja hren sein Land weise regiert, zu ehren- Es galt, den beste n der deutschen Heerführer aus Deutschlands glorreichster Zeit, aus dem Kriege 1870—71, zu ehren. Möge Gott zum Heil seines so glücklich regierten Landes und weiter mach des ganzen Deutschen Reiches Se. Majestät den Köwig. Albert von Sachsen noch lange wohl und rüstig erhaltan. Die zweite Begegnung fand im Herbst hier in München

und von den Verfügungen betreffend »bilden ja die Minderheit im Deutschen Reiche der prote- den Görzer Schulsond nicht abgehen wolle und dass dielfiantischen Mehrheit gegenüber. Sie bilden aber immer- Opposition der italienischen Abgeordneten ihr gleichgiltig! hin einen sehr beachtenswerten Theil der Gesammtbe- sei. In Jtalienischtirol ist man mit diesem Ctud-Be-«völkerung des Reiches. Die deutschen Katholiken haben schlaffe nicht einverstanden. Die konservativen Abgeord-! mit Freude und Dank das kaiserliche Geschenk

, eines Herzogs, eines Fürsten „T. T." theilt mit, dass sechs Herrn, welche ihren Aus-«sein, er hat die Pflicht, wenn es die Noth erheischt, mit tritt aus der kath. Kirche angemeldet hatten, gestern in »Gut und Blut für des Reiches Wohl einzustehen. Ebenso die evangelische Kirchengemeinde aufgenommen wurden.»hat er aber auch das Recht, den Schutz des deutschen Die Namen verschweigt das radicale Blatt. Wir können «Reiches, wo immer es sich befindet, besonders im Aus- nur dem Lutherthum zu dieser Acguisition

nicht, sondern erklärten vielmehr in ihrem Organe klipp und klar, sie würden sich in der Bethätigung ihrer politischen Gesinnung durch keinerlei Weisungen von Brixen oder sonst woher beirren lassen." So möge es mir derrn gestattet sein, h inzuweisen auf die zweimalige Begegnung, die innerhalb I tohresfrist zwischen Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Sr. königl. Ho heit dem Prinzregenten stattgefunden hat. Die erste dieser Begegnungen fand im-Frühjahr in Dresd en statt gelegent lich des 70. Geburtsfeftes des- Königs

- statt. Seine Majestät der deutsche Kaiser kam von seines Orientreise. Die Bedeutung der Orientreise ist so groß, dass man sehr viel darüber reden könnte. Ich will nur ein paar Blicke darauf werfen. Es war die zweite Oriewtrrife Sr. Majestät des deutschen Kaisers. Sie begann mit dem Besuch des ottomanischen Hofes. Die guten Beziehungen, die zwischen dem Deutschen Reiche und zwischen der Tür kei bestehen, wurden dadurch befestigt. Es ist nun Auf- Das radicale Blatt gibt dann ebenfalls der Hoff-!gäbe

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 26.09.1905
Physical description: 4
- Ungarns und das Deutsche Reich" wird die sem Blatte „aus Oesterreich" ein Artikel eingesendet, der die mutmaßlichen Folgen des Zerfalles dieses Reiches ana lysiert. „Es gilt für eine ausgemachte Sache — heißt es da daß die deutschen Provinzen Oesterreichs im Falle der Auflösung der habsburgischm Monarchie an das Deutsche Reich fielen, und das wäre nicht nur vom nationalen, sondern auch vom historischen und logischen Standpunkte unter solchen Umständen das natürlichste. Nun fragt

, und zwar ein Regiment, dessen soldatischeStramm- heit den bequemmen, durch die gemütliche Laxheit der heimatlichen Verhältnisse verwöhnten Oesterreichern sehr wenig behagen würde. Es ist daher mit höchster Wahr scheinlichkeit anzunehmen, daß der alte überlieferte Groll gegen Preußen wieder aufflackern, daß di« böse Zwietracht des seligen deutschen Bundes wieder den Frieden des Deutschen Reiches unterwühlen würde, daß ferner Sie öster reichischen Länder an den süddeutschen Staaten möglicher

-, ja wahrscheinlicherweise Unterstützung fänden und so die Einheit und der Bestand des Deutschen Reiches ernstlich gefährdet werden würde. Die Alldeutschen in Oesterreich aber, die sich jetzt so sehr nach dem preußischen Regiment sehnen, würden unter diesem nicht am wenigsten leiden, denn da müßten sie auf die erste Rolle, die sie durchaus spielm wollen, für immer verzichten, dann wär's vorbei mit der Herrschaft der Pultdeckel und Kindertrompeten, dem Terrorismus der Schimpfworte und der Fäuste; das stramme preußische Regiment

Reiches sehen, so würde Deutschland auch von dieser Seite auf den hef tigsten Widerstand stoßen. Wenn es dessen auch Herr werden sollte, so würde dadurch die Zahl der Slaven unter deutscher Herrschaft so gewaltig anwachsen — samt den 3 5 Millionen, die schon jetzt im deutschen Reiche leben, auf etwa 11'5 Millionen — daß sie eine beständige und ernste Gefahr für das Reich beoeuten würde. Damit aber noch nicht genug : Deutschland käme durch die Ein verleibung der österreichischen Küstenländer und Tirols

des Einlaufes, oder gar sofort nach Eröffnung der Sitzung das Wort zu ergreifen, um wie es seit Körber üblich ist. eine Ansprache an das Haus zu richten. Dann, heißt es, wird über Antrag der deutschen Parteien die Debatte über die Erklärung des Ministerpräsidenten eröffnet werden. Diese bildet in- solge dessen den ersten Punkt der Tagesordnung. Die Dauer dieser „Erklärungsdebatte" ist nicht abzusehen. Voraussichtlich dürfte sie den ganzen nur für kurze Zeit berechneten Sessionsabschnitt in Anspruch nehmen

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Page 2 of 4
Date: 18.06.1918
Physical description: 4
mit denselben wohUen, zer stören wollen? Diesem mutz mit aller Schärfe ge- genübergetreten werden. Darum g rlt uns er K a m P's allen Verriäjte r n des Reiches, gleichgülttg, ob sie außerhalb seiner Gaue oder im Innern 'sich finden. Unsere Pflicht ist es/ bau Verrat im Innern die Staats- und Kaisertreue gegenüberzustellen, und den an den Grenzen des Rer- ches drohettden Feinden mit einem ehernem Blocke der deutschen Bundesvölker zu begegnen. Ist das ge- lnngen, wird der Feind auch erkennen müssen, daß sein Raubzug

zum Ausdruck, die Kriegsziele der Mit telmächte als Ausfluß der den Deutschen unterschobe nen Absichten hinzustellen, eine W e l t k n e ch tschaft außzu richten und zwar eine Knechtung nicht allein der Gegner, sondern auch der eigenen Bundcsgevoss- sen. Als Illustration dieser Herrschaftsgelüste wird neuerlich unser Friedens Vertrag mit Rustland und tf* li m ä n i e n hingestellt. !Ja, sind denn durch den Friedcnsschlust der Sowjet-Republik Russen unter Fremdherrschaft gekommen? Oder hätte etwa ein sieg

reiches England' die Felonie seines Bundesgenossen milder behandelt als wir es Rumänien gegenüber taten? Aber das sicht unsere Gegner nicht an und durch schaurige Ausmalung der Konsequenzen und angesichts der Absicht der Knechtung der Welt soll den Völkern der Entente die Notwendigkeit des Ver- Urerflungskampfes bis zur völligen Erschöpfung be wiesen werden. Daß daber fast immer nur von Deutschst land die Rede ist uird fast gar nicht von Oesterreich- Utsgarn. erklärt sich aus der erwähnten These

aus dem deutschen Bauerntag in Innsbruck 16. Juni 1918. Tie Rot des Landes, sagte der Landeshauptmann, ist es, die uns heute hier zusaMmenMhrt. Es! sind hie Folgen des fürchterlichsten aller Kriege. Dem grau samen Feinde beliebt 'M, den Hunger als Waffe zu be nützen. Dadurch werden Mädchen und Frauen, Kinder uÄ> Greise zu Süloäten für Freiheit und Recht, für die Existenz des Vaterlandes. Furchtbar sind die Folgen der langen Kriegs sauer. Tie Produktion der Felder ist wegen unzu reichender Bearbeitung vermindert

, der Viehstand de zimiert, Handel und Gewerbe zugunsten Einzelner zer störter lle durch unzureichende ErnWcung unterernährt Von allen Kronländern Oesterreichs leidet Tirol heute am meisten unter dem Kriege. Tirol ist heute das einzige Kriegs Hand jOesterreich-Ungarns. Die im Lande lagernden Trup pen sind auf Zuschübe des Reiches angewiesen und die Verhältnisse bringen es leider mit sich daß, diese Trup pen, ivenn die Zufuhr versagt, sich im Lande selbst das Fehlende verschaffen müssen. Es war hoch

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Page 3 of 4
Date: 24.11.1916
Physical description: 4
im deutschen Reiche. Die Versorgung der Bevölkerung des deutschen Reiches mit Fleisch und Fett ist vom dortigen Ernäh rungsamte bedeutend einheitlicher organisiert, als dies in der österreichisch-ungarischen Monarchie der Fall ist. Ist auch das Deutsche Reich durch seine Bundes verfassung in eine Anzahl von verschiedenen Staats gebieten, die auch Wirtschaftseinheiten sind, geteilt, so ist doch diese Teilung nicht mit jenen wirtschaft lichen Folgen verbunden, wie bei uns der Dualismus. Die deutsche

Reiche wird zwischen 200 bis 500 Gramm berechnet, wobei das Erstährüngsamt sich bemüht in den größeren Städten die letztgenannte höhere Zahl zu erreichen. Die Fleischkarte des Deut schen Reiches ist auch auf diesen wöchentlichen Ver brauch berechnet. Diese Karte umfaßt aber nicht nur das nötige Rindfleisch, sowie Schaf- Und Schweine fleisch, sondern auch das Geflügel. Und dies deshalb, weil im entgegengesetzten Falle die Gefahr vorliegen dürfe, daß der Geflügelbestand des Deutschen Reiches

. Der vaterländische Hilfsdienst im deutschen Reiche. Das deutsche Kolk ist entschlossen, durchzuhalten und V siegen. Berlin, 23. Nov. In der heutigen Sitzung des Hauptausschusses des Reichstages leitete Staatssekre tär Dr. Helfferich die Verhandlungen über das Gesetz betr. des vaterländischen Hilfsdienstes mit einer Rede ein, worin er u. ia. sagte: Das Gesetz soll für die ganze Welt Beweis für die äußerste Entschlossenheit des deutschen Volkes fein, mit Anspannung aller Kräfte bis zum letzten Augenblick

des Reichs tages trat heute zur Beratung des Gesetzes über den vaterländischen Hilfsdienst zusammen. Die Engländer verkaufen deutsche Gebäude in London. Rotterdam, 23. Nov. Der „Nienwe Rotterdam- sche Courant" meldet aus London: Mac Kenna teilte im Unterhause unter allgemeinein Beifall mit. daß Schritte getan wurden, um das Gebäude der Deutschen Bank in London zu verkaufen und daß binnen kurzem mit dem Gebäude der Dresdener Bank und der Dis kontbank dasselbe geschehen werde. Eine englische Fremdenlegion

Reichsorganisation für die Fleisch versorgung der Bevölkerung umfaßt das ganze Deutsche Reich und versorgt auf diese Weise die ganze reichsdeutsche Bevölkerung in ziemlich einheitlicher Weise mit Fleisch und Fett. In Friedenszeiten kam auf je eine Person ein wöchentlicher Fleischverbrauch von 1 Kilogramm. Dieser kann natürlich in Kriegs zeiten nicht mehr gewährleistet werden, biPbör in Friedenszeiten /reichliche Viehimport aus den: Aus lande lxegfällt. Der jetzige wöchentliche Verbrauch von Fleisch im Deutschen

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Page 1 of 4
Date: 22.05.1890
Physical description: 4
, sieht heute ein Werk vollendet, das zur Ehre Gottes und der hl. Jungfrau entstanden, dem inneren Aufbaue des Reiches Gottes ge widmet ist. und für das aus Liebe zu Windthorst die Katholiken aller deutschen Gaue und vielfach auch frem der Länder die Bausteine bereitet haben. Windthorst vor Allem verdankt die zahlreiche und meist arme ka tholische Gemeinde der Stadt Hannover, die ihm eine zweite Vaterstadt geworden, das so nothwendige zweite Gotteshaus. Von Papst Leo an, der den Hauptaltar der Kirche

des deutschen Reiches nicht alle Reichsfürsten als treue Bundesgenossen an seiner Seite, sondern mehrere deutsche Fürsten machten gemeinsame Sache mit dem Kaiser der Franzosen und verstärkten mit ihren Truppen die gewaltigen Heeresmafsen des Erbfeindes des deutschen Reiches. Verweilen wir nicht länger bei diesem dunklen Punkte in der Geschichte des deutschen Reiches und ver weisen wir nur einfach auf diese höchst traurige That sache als eine der Mitursachen, wenn nicht als Haupt ursache der schließlichen

, in welcher nichts Geringeres enthalten ist als die kühne Behauptung, Oesterreich habe das deutsche Reich angegriffen. Frankreichs Kaiser, der nie das Interesse eines Reiches von dem Interesse der mit ihm verbündeten deutschen Fürsten trennen werde, „werde seine Waffen überall dahin tragen, wo Frankreich bedroht sei; die

. Man übersah hiebei, daß im konstitutionellen Staats leben die Majorität maßgebend ist. Als^ sechs Jahre vorübergingen, ohne daß die Minorität positive Erfolge erzielen konnte, da bemächtigte sich mancher Kreise in unserer Partei eine lebhafte Ungeduld, welche mannig fache Programme zu Tage gefördert hat. Es wurden Schlagworte ausgegeben, welche Verwirrung und eine Spaltung unter den Deutschen herbeigeführt haben. Unter dem Drucke der ungünstigen Verhältnisse wurde auch der Ruf nach Abstinenz der Deutschen

von den Ver handlung des Reichsraths als Parole ausgegeben. Man berief sich auf die Erfolge der Ungarn; allein man übersah hiebei, daß die Abstinenz der Ungarn mit einem passiven Widerstande des ganzen Volkes in Verbindung stand, welcher bei uns ganz undenk bar ist und daß durch diesen Widerstand und nicht durch die Abstinenz der Abgeordneten die Erfolge erzielt wurden. Es kann allerdings eine Zeit kommen, in welcher die Deutschen, sowie sie die Landtagsstube in Prag verlassen haben, auch den Reichsrath

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Page 1 of 8
Date: 21.06.1913
Physical description: 8
.:ohne Zustellung Z 4.50 mit Zustellung K 5.10 mit Post . . . . K 6.— halbjährig: ohne Zustellung Z 9.— mit Zustellung K 10.20 mit Post . . . . K 12.- ganzjähr.: ohne Zustellung K 18.— mit Zustellung ki 20.40 mit Post . . . . K 24.— Einzelne Nummern 10 Heller. Inserate nehmen alle Inseratenbureaux des In- und Auslandes entgegen. Reklamationen stnd portofrei. Ur. 140. 33. Jahrgang. Aloisms v. Gon;. [ ) Samstage 21. Juni 1913. Kaiser WiLhelm II. Dieser Tage hat der dritte Kaiser des neuen deutschen Reiches

sein silbernes Regierungsjubilänm gefeiert. Nicht bloß Deutschland, sondern man kann sagen die ganze gesittete Welt hat an diesem Ereig nis lebhaften Anteil genommen und der markigen Ge stalt Wilhelm II. die verdiente Anerkennung und Würdigung gezollt. Die Deutschen im Reiche draußen hatten mitunter an ihrem Kaiser so manches auszu stellen gehabt. Sein Regime schien Vielen zu persön lich und zu autokratisch und die Redelust des Kaisers soll manchmal die auswärtige Politik des Reiches in nicht geringe

, wollte nicht von seinen Kanzlern geführt werden, sondern er war sich lieber sein eigener Kanzler. Dieses Selbständigkettsgefühl des Kaisers war so stark, daß er sogar den allmächtigen Kanzler Bismarck, den Schöpfer des neuen deutschen Reiches, ohne weiters entlassen hat, als dieser den Kaiser-Er- zieher spielen wollte. Mag auch das rasche Wesen Wilhelm II. während der 25 Jahre seiner Regierung manches weniger gut gemacht haben, dem Volks- empsinden hat es doch sehr entsprochen, daß sein Kaiser selber regierte

war bei ihm niemals zu erlangen, und wird, so lange er regiert, auch nicht zu erlangen sein. Als Wilhelm II. nach Jerusalem pilgerte, um dort der Einweihung der protestantischen Kirche beizuwohnen, hat er mit zartem ^Empfinden, um die Parität zu wahren, vom Sultan die Dormition auf dem Sion erworben, und sie den deutschen Katholiken geschenkt. Wilhelm II. ist der treue Freund unseres ritter lichen Monarchen und der treue Verbündete unseres Reiches. Auch mit dem Erzherzog-Thronfolger ver bindet ihn die innigste

Verlegenheiten gebracht haben. Trotz dem sind die Deutschen, wie der Verlauf des Regie rungsjubiläums beweist, stolz aus ihren Kaiser, und sie haben allen Grund dazu. Wilhelm II. ist eine ungemein markante Per sönlichkeit, er ist eine starke Individualität, er ist ein Original. Die moderne Gleichmacherei, welche auch die Fürsten in die Schablone pressen und deren offizielle Aeußerungen über ungefährliche Phrasen nicht hinausgreifen lassen möchte, war nicht imstande ge wesen, das impulsive Naturell

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 6
Date: 18.11.1893
Physical description: 6
des Reiches gebotenen Fortbildung unserer Heereseinrichtungen nicht versagen würden. Ich freue mich, daß meine Zu- verficht nicht getäuscht worden ist, und indem ich Sie heute bei Ihrem Zusammentritte begrüße, ist es mir Bedürfniß, dem Reichstage für seine patriotische Bereit willigkeit meinen kaiserlichen Dank auszusprechen. Die mannigfachen Beweise warmer Shnipathie, deren ich mich während der letzten Monate >n den ver schiedenen Theilen des Reiches zu erfreuen gehabt habe, find mir eine Bürgschaft

dafür, mit welcher Genug thuung die Nation es empfindet, daß dem deutschen Heere eine Organisation gesichert worden ist, in welcher die Gewähr für den Schutz des Vaterlandes und für die Erhaltung des Friedens beruht. Es wird nunmehr Ihre vornehmste Aufgabe sein, in gemeinsamer Arbeit mit den verbündeten Regierungen für die Bes ch affu ng der Mittel Sorge zu tragen, welche zur Deckung des durch die erh öhteF riedens-Präsenzstärke des Heeres entstandenen Mehrbedarfes er forderlich sind. Die Vorschläge

, welche Ihnen in dieser Beziehung zugehen werden, bewegen sich auf einer breiten, i ugleich die finanziellen Beziehungen des tliches zu feinen Gliedern neu regelnden Grund läge. Die Finanzverwaltung des Reiches hat eine end- giltige Ordnung im Sinne der Reichtzverfaffung noch nicht gcfu den. Die bisherigen Erfahrungen haben be wiesen. daß ohne Schädigung des Reiches und der Einzel- staaten eine Auseinandersetzung zwischen denselben nicht länger hinausgescho' en werden kann. Das Finanzwesen des Reiches wi.d dergestalt

aufzubauen sein, daß unter Beseitigung der bisherigen Schwankungen dieAnforderungen desselben an die Einzelstaaten in ein festes Verhältniß zu den Ueberweisungen gestellt we den und ein gesetzlich festgelegter Antheil an den eigenen Einnahmen des Reiches für einen vorher bestimmten längeren Zeitraum den Einzelstaatcn zugesichert wird. Eine solche Ord nung wird im Einklänge mit der fürderativen Gestul- tung unseres Staatswesens ein ungestörtes Zusammen wirken des Reiches und der Einzelstaaten

gewährleisten und ohne Schmälerung der Rechte de Reichstages die Finanzverwaltung in hohem Grade fördern. Zu diesem Behufe wird dem Reichstage ein Gesetz entwurf, betreffend die anderweite Ordnung des Finanz- wesens des Reiches, vorgelegt werden. Zur Be schaffung der hienoch erforderlichen Mittel werden dem Reichstage Gesetzentwürfe, betreffend die Besteuerung des Tabaks undWeines, sowie die Erhebung von Reichs-Stempelabgaben, zugehen. Ich zweifle nicht, daß die Lö'unq dieser bedeutsamen Aufgabe

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Page 1 of 4
Date: 07.01.1892
Physical description: 4
. — Bei öfterer Insertion Rabatt. M 4. Jahrgang XXXII. Walentin [] Donnerstag 1. Jänner 1892 Das Jahr 1891. ii. Im deutschen Reiche hat das abgelaufene Jahr viele Veränderungen hervorgerufen. Der letzte der drei Männer, welche als Grü- der des deutschen Reiches be zeichnet werden müssen, Graf Moltke, ist zur großen Armee eingerückt. Sein Name wird glänzen in der Kriegsgeschichte als der eines gewaltigen Schlachtenlenkers. Aber auch einen andern Feldherrn hat der All mächtige zu sich berufen

im Sachsenwalde und schrieb für die „Ham urger Nachrichten". Seine Auffassung von den Pflichten eines Volksvertreters ist jedenfalls keine strenge. Der redselige und reiselustige junge Kaiser des deutschen Reiches hat viel Stoff geboten für die Zei tungen; wir haben gehört, wie er seine Gegner zer schmettert, wir haben ihn gesehen mit Cerevis und Schärpe als Korpsburschen, wir haben von ihm celesen regis volunta8 eupretna lex u. s. w. Aber wir haben auch seinen Erlaß vernommen über die Prostitution

; sonst hat sich an den Zuständen nichts Wesentliches geändert. In Baden haben die Wahlen einen vollständigen Umschwung der Gesinnung gezeigt. Der Nationalliberalismus ist auch in seinem Stamm lande abgewirtschaftet. Die Katholiken sind bei den kussion gezogen wurden und welche die innern Zustände ^ Wahlen einig vorgegangen und haben unter sehr guter des deutschen Reiches, ganz besonders aber seiner Haupt stadt in gar trauriger Weise illustriren und die Fort schritte der Sozialdemokratie sehr begreiflich erscheinen lassen

. Ein weiteres trauriges Zeichen für die vielfach von Unwissenden gepriesenen Zustände des deutschen Reiches war der Prozeß in Bochum, welcher sich an den Namen Fußangel knüpft, und obwohl noch nicht vollendet, doch schon eine große Korruption in der Verwaltung und in der Großindustrie an den Tag brachte. Ein weiteres bedenkliches Symptom ist der vor den Augen Aller voranschreitende Auflösungsprozeß des Protestantismus, dieser Grundlage des deut schen Reiches. Es wird immer mehr wahr, daß auf der einen Seite

gehorchte der müde Körper niat mehr und die Seele ging ein zur ewigen Rüge. Erst bei seinem Tode konnte man klar- das Ansehen und den Einfluß ersehen, welchen dieser Mann hatte, von dem einfachen Arbeiter bis zum protestantischen Kaiser kondolirte Alle«. Die deutschen Katholiken haben einen unersetzlichen Verlust erlitten. Auch sonst ist ihre Todtenliste nicht klein. Wir nennen blos den Dorn dekan und berühmten Dogmatiker Heinrich und den bahnbrechenden Historiker I a n ss e n, dessen Ableben

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Page 1 of 4
Date: 03.10.1914
Physical description: 4
iifffi M«! Morgen ist unseres Kaisers Namensfest. Ueber hohe Anregung haben die Kirchenfürsten des Reiches angeordnet, daß dieser Tag als' allgemeiner Bettag begangen werden soll, um Glück und Sieg für das vom Krieg bedrängte Vaterland und unfern erhabenen Monarchen von Gott p erflehen. Tier Namens tag des Kaisers war seit 66 Jahren gewiß immer ein Bettag, ein Tag, an dem die Völker Oesterreichs ganz besonders den Himmel bestürmten und uM seinen Segen für das teure Haupt unseres Kaisers anflehten

. Gewiß hat es nie einen Oesterreicher gegeben, der am Namensfest des Kaisers nicht in Liebe und Ergebenheit des erhabenen Herrschers gedacht und das Opfer des Gebetes für ihn zu Gott emporgesandt hätte. So war es die langen Jahre her, seitdem! Franz Joseph in einem unruhvollen Sturmesjahr den Thron seiner Väter bestiegen. Mer je größer die Wirren und Not des Reiches, desto inniger und heißer die Liebe zum gemeinsamen Herrscher, desto lauter der Schrei zum Himmel: Gott erhalte, Gott beschütze uUsern

Kaiser! Und weil das Vaterland noch nie seit dem Regierungs antritt des Kaisers so von Feinden umdrängt war und niemals so schwer um seinen Bestand zu kämpfen hatte wie jetzt, und niemals gemeinsame Not von Dynastie und Volk in! solcher Intensität abzuwehren war, darum ringt sich, auch das Gebet heute mit besonderer Inbrunst aus den Herzen. Aus den Kirchen steigt es empor in Nord und Süd, in Ost und West des Reiches, wo dichtgedrängt das Volk zum Kaiseramt und Gebetsstunde versammelt ist. Mer

besetzt sind, des angestamm ten Herrschers mit Sehnsucht hoffend auf die Befrei ung von Feindesjoch. Mit welcher Inbrunst werden diese vom Schicksal bitter heim'gesuchten Oesterreicher ihres Kaisers Namensfest feiern — in der Stille und Verborgenheit; aber Gott kennt ihre Gedanken und Nilmimt mit Wohlgefallen auch das stille Gebet und Bekenntnis ihrer Treue entgegen. Mit den Glück wünschen und Gebeten der Patrioten des Reiches ver einigen sich auch die Segenswünsche und Gebete unserer wackern

Verbündeten im Deutschen Reiche. Bis hinein in die Schlachtfelder Frankreichs und der russischen Ebenen wird dem erhabenen Friedenskaifer, der im höchsten Greisenalter noch vom Weltkrieg uMhrandet ist, ein frommer Gedanke, ein stilles' Gebet, ein Herz licher Glückwunsch geweiht sein. Möge dent greisen Kaiser, den so viele Jahre die Friedenspalme als Symbol geleitet, der Lorbeer des Siegäs beschieden sein. Gott erhalte, Gott beschütze Unfern Kaiser! Dir Kriegslage. r Wieder geht eine Woche

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Page 2 of 6
Date: 15.10.1912
Physical description: 6
von Zentralismus und Föderalismus ankam. Er sah die richtige Pflege des österreichischen Staatsgedankens nur im Zentralismus und in der durch dies System geforderten gesetzlichen Anerkennung des Deutschen als Staatssprache; der Föderalismus war ihm der Zerfall des Staates. Fürst Czartorycki, der Kr die Rechte zu antworten hatte, wandte sich gegen den Satz der Minoritäts adresse: Die Deutschen verteidigen nur die historisch begründete Stellung ihrer Nation, die mit den Exi stenzbedingungen des Reiches

, ihnen den Gebrauch der Muttersprache zu versagen, die Nationalitätenpresse in unerhörter Weise zu knebeln und alle diese Gewaltakte von Partei wegen gutzu heißen. Das war nicht Liberalismus, sonderu der krasseste Parteiabsolutismus, der nur mit Entsetzen er füllen kann. Endlich, was das Deutschtum betreffe, so ständen hinter der stabilen Opposition von 137 Abgeordneten 5 HZ Millionen, hinter der Rechten drei Millionen Deutsche. Ein großer Teil der deutschen Bevölkerung werde aber nur durch unerhörten Ter

mit Habsburgs festen Mauern verglichen hatte, weil alle Nationen des Reiches in ihr vertreten seien, bedeckte den Widerspruch mit ihrem stürmischen und anhaltenden Beifall. Der Generalredner der Linken, der Edle von Plener, polemisierte mit dem Ministerpräsidenten, und entrüstete sich über ihn, weil er der Linken vor geworfen hatte, daß sie den nationalen Zwist in die Armee hineintrage. Man bekam neuerdings alle Früchte dieses Zwistes zu hören, bis der Redner end lich bei den großen Gegensätzen

zusammensalle. Mit vollem Recht hob er hervor, daß die deutschen Zen tralisier: den Sinn Kr historische Rechte nur in diesem einen Falle bei sich entdecken, sonst aber jeder Berufung auf Traditionen und historische Rechte grundsätzlich abhold seien. Und gerade in diesem einen Falle stelle sich der Werdeprozeß und die Agglomeration der Länder Oesterreichs in einem wesentlich anderen Lichte dar, da ja nicht die Deutschen diese Monarchie gegrün det, erhalten, verteidigt und organisiert haben, sondern das Haus

nach, wie diese Ex perimente, nicht nur in den Niederlanden, deren Ab fall sie verschuldeten, sondern auch fast überall jedes mal an -der Natur der Zusammensetzung des Reiches, an dem Willen oder vielmehr an dem Unwillen der Völker scheiterten. Diesem stallstischen Resultat gegen über lege -die gesamte Rechte ihr Programm in den Worten ihrer Adresse nieder, die die Ueberzeugung aussprechen, daß die organische Entwicklung der Auto- nomie der einzelnen Königreiche urrd Länder Kr Oester reich ein Lebensprirrzip

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Page 1 of 6
Date: 18.12.1908
Physical description: 6
, politischen und wirt schaftlichen Interessen aller Nationalitäten Oesterreichs können durch keine modern politische Konjunktur so gut gewahrt werden, wie im Verbände von Gesamtöster reich und im Bunde mit dem deutschen Reich. So soll es auch für alle Zukunft bleiben, und diese Ueberzeugungen sollen Gemeingut aller Völker Oesterreichs und vorab der Deutschen werden. Das Narionalgefühl der Deutschen Oesterreichs sollte die zwischen den ein zelnen Volksstämmen des Reiches der Lösung harrenden Fragen

, wären wir sehr dankbar. hochachtungsvoll Administration der «Neuen Tiroler Stimmen". Air auswärtige Lage und deren Wück- wirkung auf die inneren Werßättniffe Oesterreichs. in. Die Gegner Oesterreichs und Deutschlands arbeiten unter englischer Führung emsig daran, den ganzen Süden gegen Deutschland-Oesterreich zu mobilisieren. Ein Balkan bund, einschließlich des türkischen Reiches, soll im Kriegsfall Oesterreich-Ungarn auf der einen Seite umklammern, während Italien den Rückensprung

an Schulter kampfgerüstet zu den Deutschen halten werden. Auf sich allein angewiesen ist das deut sche Volk auch sogar dann, wenn es durch die Deutsch österreicher verstärkt wäre, trotz seiner mehr als 70 Mil lionen nicht im Stande, seine Weltstellung gegen „die Feinde ringsum" zu behaupten. Wenn aber mit den deutschen auch die nichtdeutschen Völker Oesterreichs verbunden bleiben, wird Niemand ungestraft die deutsch österreichische Machtstellung in die Schranken fordern. Daraus ergibt

sich, daß die Erhaltung Oesterreichs als einer innerlich festgefügten Großmacht eine Lebensbedin gung Deutschlands und des deutschen Volkes darstellt. Jn dieser Erkenntnis und Voraussicht hat Fürst Bismark den denkwürdigen Ausspruch ge an: „Vom Schachbrett der österreichischen Monarchie darf keine Figur mehr ver rückt werden." , . V'-J Aus diesen Tatsachen ergebest sichIlr^das politische Verhalten der Deutschen in Oesterreich wichtige Folger ungen. Unsere Deutschnat i on a l e n — und nati onal gesinnt sind heute

alle Deutschen Oesterreichs — können für ihr geliebtes deutsches Volk nicht besser sorgen, als wenn sie Alles aufbieten um den österreichischen ..Kaiserstaat in vollster Aktionskraft zu erhalten. Zu dem Ende ist es aber notwendig, den österreichischen Staat innerlich zu festigen, die Nationalitäten miteinander zu versöhnen, und namentlich dafür zu sorgen, daß auch alle Nichtdeutschen Oesterreichs mit Herz und Sinn zu Kaiser und Reich stehen. Das kann aber auf die Länge nur dann der Fall

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Tiroler Stimmen
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Page 4 of 6
Date: 19.07.1909
Physical description: 6
, um die Wunden, welche die Aera Bülow dem Finanzwesen des Deutschen Reiches und dem Kursstand unserer Anleihen geschlagen hat, wieder zu heilen und geord nete Verhältnisse zu schaffen. Trotz dieser traurigen Finanzlage hatte Fürst Bülow vor anderthalb Jahren noch die chevalereske Freigebigkeit, den Erlaß von j 35 Millionen Mark Zuckersteuer jährlich, gegen den Rat des damaligen Schatzsekretärs zu versprechen. Dieser Fehler ist jetzt durch die bessere Einsicht der neuen Mehrheit des Reichstages rückgängig

Stützen des Reiches im Osten, die wahren „Groß österreicher", die den Verschwörerplänen der Kos- suthisten allezeit hinderlich im Wege standen. An den Rumänen fand die Neunundvierziger-Rebellion Kossuths ihre tatkräftigsten Widersacher. Darum die wilde, haßerfüllte, racheschnaubende, geradezu barba rische Verfolgung und Unterdrückung der Rumänen in Ungarn seit der unglückseligen Ausrichtung des Dualismus, der die ewig revoltierenden Magyaren zu Herren über die dynastietreuen Völker Ungarns gemacht

, zum Teil als Fehl beträge im eigenen Haushalt des Reiches für die Jahre 1907 und 1908 bezeichnet werden und vorläufig in der Form kurzfristiger Schatzauweisungen gemacht worden sind, belaufen sich aus rund 300 Millionen „Neue Trister Stimmen' \ Mark. Sie sollen jetzt in eine feste, in 30 Jahren tilgbare Anleihe nmgewandelt werden, Um nicht die Bundesstaaten in unerträglicher Höhe zu belasten unb um nicht länger das ganze Finanzwesen des Reiches in Unordnung zu lassen. Dagegen sollen die Fehlbeträge

des Reiches sind in der Aera Bülow 1904 bis 1909 von 2300 Millionen auf nicht weniger als .4500 Millionen Mark gestiegen. Rechnet man hinzu die vorerwähnten 665 Millionen schwebenden Schulden, so ergibt sich für die neun jährige Aera Bülow eine Schuldenvermehrung von nicht weniger als ■— 2825 Millionen Mark! Vom Jahre 1874 bis 1900, in 27 Jahren, waren durchschnittlich 85 Millionen Mark Schulden jährlich, in den neun Jahren der Aera Bülow dagegen sind durchschnittlich 314 Millionen Mark Schulden jährlich

gemacht worden. Fürst Bülow hat es verstanden, die Finanzen des Reiches, die sich, als er die Leitung der Reichs- geschäste übernahm, in durchaus geordnetem, ja glän zendem Zustande befanden, in die größte Unordnung und Verwirrung zu bringen. Mit Recht konnte der preußische Finanzminister schon darauf Hinweisen, daß die Kurse deutscher Staatspapiere sich denen der halb zivilisierten Länder, wie Serbien und dergleichen, nähern. „Lassen wir die Sorge um die Reichsfinanzen eine Sorge der Zukunft

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Page 2 of 4
Date: 27.08.1918
Physical description: 4
abzudanken, der deutschen Volksvertretung d:e Regierung des Reiches zu überantworten?'Nicht das Oesterreich in dem sich Zwch Drittel der Bevöl kerung gegen die staatliche Ordnung aufflehnen, wird den Verständigungsfrieden schließen können; will das deutsche Bürgertum dem Frieden das Opfer bringen, auf seine Vorherrschaft Zu verzichten, Tschechen und Südslaven ihre eigene Staatlichkeit zuzugefiehen? Der Artikel macht im weitern eine leicht ver ständliche Andeutung, welche Tirol betrifft. Tie „Herr

«in dieser Frage endlich Zu einer Einigung M kommen. Tenn ös «verficht sich doch von selbst, daß eine Lösung geftinden werden muß, die Zwar den Polen Befrie digung gewährt,!g leichzeittg aber auch den Interessen Oesterreich-Ungarns wie denen des Deutschen Reiches vpllauf Rechnung tvägt. Was di» übrrgen Ostsragen anlangt, >'so bann es wohl als so gut wie g-eiwl,ß angesehen werden, daß Estland und "Lip-> land von (Großrußland losgelöst und mit Kurland zu einem Einheitlichen Staatsgebßlde vereinigt wer

Platz greifen können. Das- siegt nicht nur im Interesse der östlichen sRandstaaten, sondern vor allem auch im wohlverstandenen Interesse des Deutschen Reiches urtd und Oesterreich-Ungarns, die beide großen Wert dar aus legen müssen, an ihren Ostgrenzen endlich ge ordnete Berhältnrsse «hergestellt zu sehen, die es er möglichen, das Wirtschaftsleben in den Randstaaten wieder rn lgeordnete Bahnen zu lenken und den Han- delsberkehr mit ihnen wieder aüfzunehmen. Bei dem schwerwiegenden großen Jntereffe

ausweichm ün'd sich damit begnügen, nur d« Parteiführer von ihren Absichten in Kenntnis zu setzen. Auffallend ist jeden falls der Eifer, Mit dem sich die alldeutsche Presse einer «eventuellen Einberufung des Häüshältsausschusses des Reichstages widersetzt. T-och^ schemt es völlig ungtauAich, daß die Reichsregierung dem Drängen der Ä-ldeutschen üachgeben und sich dazu verleiten lassen könnte, phne den Reichstag zu hören, die für die Zukunft des Deutschen Reiches so wichtigen Osch fragen einer endgültigen

" noch nicht bereit sein, aber die Demo kratie wäre zu den entsprechenden Opfern bereit. Das sozialdemokratische Hauptorgan schreibt u. a. folgende Höchst interessante Tinge: Nicht das Deutschland der Junker und Generale wird sich mit den Demokratien des Westens' verständigen; der VerständignnMvird'g setzt die Demokratisierung Deutschlands, die Parla mentär; siernng der deutschen Reichsleitung voraus. Sind die deutschen Herrenklassen bereit, dem Frieden das Opfer zu bringen, Zu Gunsten der deutschen De mokratie

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Page 1 of 6
Date: 15.12.1908
Physical description: 6
, ist die Eifersucht Englands auf das aufstrebende Deutschland. Deutsch land hat sich, in chen letzten Jahrzehnten zur Welt macht aufgeschwungen, es hat Kolonien erworben, es hat sich in überraschend kurzer Zeit eine impo sante Kriegs- und Handelsflotte geschaffen. Deutsch land hat begonnen, in allen Weltfragen ein gewich tiges Wort mitzusprechen, die deutsche Industrie nahm einen riesigen Aufschwung, der deutsche Handel dehnte sich über alle Weltteile aus. Dazu ist im Innern des Deutschen Reiches

der Partikularismus der Klein staaten zusehends zurückgegangen, auch die Spekula tionen der auswärtigen Gegner des Deutschen Reiches auf die deutsche Sozialdemokratie haben fehlgeschla gen, das Deutsche Reich festigte sich, der deutsche Wohlstand hob sich, Deutschland trat mit dem skan dinavischen Norden und mit Holland in bessere, ja beinahe herzliche Beziehungen. Was aber den Gegnern des Deutschen Reiches besonders zu denken gab, war die Tatsache, daß die Bevölkerung Deutsch lands von 42 Millionen im Jahre 1871

mit Deutschland abzuziehen. Da dieser Versuch mißlungen, und weil Oesterreich der treueste Bundesgenosse und der stärkste Rückhalt des deutschen Reiches ist, entladet sich seitdem die ganze Fülle des englischen Zornes über Oesterreich. England arbeitet an einer Einkreisung und Matt stellung Deutschlands. Das ist das vornehmste Ziel der englischen oPlitik. Da Oesterreich von Deutschland nicht lassen wollte, und überdies an der Seite Deutsch lands gleichfalls einen recht ansehnlichen Aufschwung von Industrie

auf mehr als 62 Millionen im Jahre 1908 gestiegen ist. Das eifersüchtige England sieht in seinem deutschen Vetter einen furchtbaren Rivalen heranwachsen, welcher in absehbarer Zeit militärisch und handelspolitisch der Macht Albions äußerst gefährlich werden muß. Die praktischen Engländer haben nicht umsonst eine heil lose Angst vor der aufstrebenden deutschen Macht. Früher war Frankreich der „Erbfeind" und Rivale Englands. Aber vor einem Frankreich, dessen Be völkerung in offiziell zugegebener Abnahme

geleistet und heute dem r us s i s ch e n Selbstgefühl ein viel näher gelegenes Feld an w e i st, wo Rußland seine Wunden heilen und neue Lor beeren pflücken könnte. Rußland wird von den eng lischen Staatslenkern nicht mehr gefürchtet, dafür aber wird es gehetzt zur Feindseligkeit gegen die Deutschen. England sieht vorläufig im deutschen Reiche seinen nächsten, stärksten und darum gefähr lichsten Rivalen. Im weiteren Horizonte steigen aller dings noch zwei andere Gegner der englischen Ueber- macht

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Page 2 of 4
Date: 06.10.1870
Physical description: 4
und Kriegsvorräthen in den Händen der Feinde; Straßburg und Toul' gefallen; Metz mit einer Armee von über 100,000 Mann eingeschlossen; Paris, die Hauptstadt des Reiches, von einem eisernen Gürtel umschlossen, — das sind die traurigen Marksteine, welche das tiefe Unglück des französischen Volkes bezeichnen, welche Millionen Franzosen mit tiefem Weh durchdringen — nur den Einen nicht, der der Haupturheber des Elends ist, das über Frankreich hereingebrochen und der von jedem Siege, den die Preußen auf den Ruinen

Königs auf Wilhelms- höhe beschäftigt und zu deren Ausführung unablässig thätig ist, sind eben keine leeren Luftgespinste. König Wilhelm, der in Straß burg die deutschen Fürsten zu versammeln gedenkt, damit sie ihn zur Annahme der deutschen Kaiserkrone drängen und anderseits sich von ihm mit ihren eigenen Neichen belehnen lassen, ist kein gerin gerer Feind der Republik in Frankreich als sein gefangener „Bruder", den er auch ganz wie einen Souverän behandelt, der auf WilhelmS- höhe gleichsam

nur als Gast, nicht aber als Gefangener wohnt. Die Republik könnte einen nur zu mächtigen Rückschlag auf das durch die preußischen Waffen geeinigte Deutschland im Gefolge haben. Ein freies Deutschland zu schaffen, um den deutschen Erbfeind zu besiegen, zogen Deutschlands Völker unter preußischer Führung in den Krieg. Derj Hohenzoller selbst benützte diesen Köder, doch darunter steckt die Pickelhaube und unter dieser hat die Freiheit keinen Platz. Deutschland muß geeinigt werden, um cs desto leichter

zum Ruhme, Glanz und Vortheils der Hohenzollern aussaugen zu können. Die Republik in Frankreich aber könnte die deutschen Geister wachrufen, die freilich ermuthigt und gestärkt durch das republikanische Beispiel in Frankreich mit einigem Ungestüm an dem hohenzollerifchen Thron pochen und den „Kaiser" Wilhelm an die „deutsche Freiheit" erinnern könnten, zu deren Schutz er Deutschlands beste Söhne hingeopfert. Und so vertragen stch eben die beiden „feindlichen" Fürsten sehr gut — ein liebenswürdiges

Brüder paar — nur Schade, daß diese Liebe sich an dem rauchenden Trümmerhaufen niedergebrannter Städte entzündet hat! Welch herrliches Schauspiel! Napoleon III. an der Spitze der preußischen Armee seinem „lieben" Volke wiedergegeben und vor d u Tuilerien die preußischen Junker als Ehrenwache! Na poleon anerkennt zum Dank den neuen „deutschen" Kaiser und das neue durch französische Landcstheile vermehrte preußische Kaiserreich und — der Friede ist hergestellt. Das, was wir vorstehend ange deutet

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Page 1 of 4
Date: 11.07.1890
Physical description: 4
mit dem Erbfeinde Deutschlands auf den Schlachtfeldern von Frankreich ist ein einiges Deutschland wieder zu Stande gekommen — freilich mit Ausschluß unserer deutsch-österreichischen Brüder vom Verbände des neuen Deutschen Reiches. Daß Oesterreich-Ungarn jetzt mit dem Deutschen Reiche durch einen Freundfchafts- und Bündnißvertrag verbun den ist, muß zweifelsohne jedes deutsche Herz erfreuen; aber wie einig und fest auch diese Allianz sein mag, das Wort: „Das ganze Deutschland soll es sein", wird dadurch

ist es an und für sich ja recht hübsch, daß auch deutsche Schützen aus der Schweiz, deutsche Schützen, die Holland ihr neues Vaterland nennen, und daß auch Deutsch-Ame rikaner an dem diesjährigen deutschen Bundesschießen, welches in der Hauptstadt des neuen deutschen Reiches stattfindet, theilnehmen. Aber was haben die Ungarn, was haben die 40 Italiener mit einem deutschen Bun desschießen zu thun? Die Berliner Blätter in ihrer Schützenfeststimmung finden des Lobes kein Ende, daß durch die Anwesenheit der süddeutschen

Schützen in der Hauptstadt des neuen deutschen Reiches die herzliche Einigkeit zwischen Nord- und Süddeutschland bekundet werde und daß die süddeutsche Abneigung gegen eine „Verpreußung" damit als überwunden gelten könne; sie schildern die Theilnahme der Deutsch-Oesterreicher und der Ungarn, sowie der Italiener als eine neue Be kräftigung der Thatsache, wie tief das deutfch-österreichisch- italienische Bündniß in die Volkskreise der betreffenden Staaten eingedrungen sei; sie finden in der Theilnahme

29 Jahren in Gotha das erste deutsche Bundesschießen stattfand, und noch mehr bei dem fol genden Bundesschießen in Frankfurt, der alten Kaiser stadt am Main, stand dieses deutsche Schützenfest ebenso wie die Turnerei in enger Verbindung mit dem Ge danken der Wiederherstellung der deutschen Einheit. Die Zeiten aber, in welchen der Gedanke der deutschen Ein heit von Schützenfesten seine Förderung erwartete, sind vorüber; nicht durch die Schießkünste deutscher Schützen brüder, sondern im blutigen Ringen

nicht verwirklicht, und die Theilnahme der österreichischen Schützen am deutschen Bundesschießen wird daran nichts ändern können. Immerhin wollen wir aber gern zugeben, daß die Betheiligung deutsch-österreichischer Schützen an einem deutschen Feste eine erfreuliche Erscheinung ist, und daß es eine Freude war, die Tiroler Schützen mit ihrem „Stutzen" in dem Festzuge, womit das X. Deutsche Bundesschießen in Berlin eröffnet wurde, verhältniß- mäßig zahlreich vertreten zu sehen. Ebenso

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Page 1 of 6
Date: 14.10.1909
Physical description: 6
, Mähren und Krain hatten deut sche Majoritäten,' heute aber fühlen sich nicht bloß die Deutschen in den Sudeten, sondern teilweise auch die Deutschen in den Alpenländern ernstlich von der Slavisierungsgefahr bedroht. „Der Totengräber der dominierenden Stellung der Deutschen in Oesterreich war der angeblich größte deutsche Mann, der Fürst Bismarck, der von allen Deutschradikalen vergötterte Schöpfer des neuen deutschen Reiches unter preußisch-protestantischer Füh rung. Dre Deutschen Oesterreichs müssen

heute in ihren schweren nationalen Kämpfen die Rechnung vom Jahre 1866 bezahlen. Solange der deutsche Bund bestand, solange die ganze böhmische Länder gruppe, sowie Krain und das Küstenland deutsche Bundesgebiete waren uttib der König von Böhmen als der erste deutsche Fürst galt, solange endlich in den Augen der Völker die österreichische Kaiserkrone noch immer als die Krone des alten heiligen römisch- deutschen Reiches galt, hatten die Deutschen in Oesterreich für ihre überragende Stellung

... K p>« . .Vrsrte'Wng . IC r - uwnütlich . , K iw. MMßme KNWmeZm 10 MK^ MMWWWL pch- PHxWWi. /IM KaliM Morgen 15, Oktober Ltzeresta fotmersteg, 14. Oktober MW. ls-Tafel an 1809» 14. Oktober. Friedensschluß zu Schönbrunn zwischen Oester reich und Napoleon. Hofer entsendet den Priester Danei nach Unter- inntal, um die überall sich lockernde Ordnung her zustellen. Die Lage der Deutschen in Oesterreich. Des deutschen Volkes hat sich in Oesterreich eine tiefgehende Erregung bemächtigt. Daß diese Erregung gerade

jetzt so stark zu Tage tritt und in allen deut schen Landtagen nachzittert, möchte merkwürdig er scheinen, da doch das gegenwärtige Ministerium als „das deutscheste Regime seit langer Zeit" gilt, der deutsche Block zur Regierungsmehrheit zählt, und der slawische Block hie Regierung deshalb so leidenschaftlich bekämpft, weil deren Kurs „ein aus gesprochen deutscher" sei. D aß trotzdem die nationale Erregung der Deutschen gerade jetzt in so starke Schwingungen geraten ist, und alle deutschen Landtage

sich beeilen, den deutschen Charakter ihrer Länder durch Gesetze über die alleinige deutsche Un terrichtssprache festzulegen, obwohl die gegenwärtige Regierung nichts weniger als deutschfeindlich ist, bildet einen sprechenden Beweis für die nicht mehr zu leug nende Tatsache, daß die Lage der Deutschen in Oester reich anfängt, eine prekäre zu werden. Die Erschei nungen des heurigen Jahres liefern auch den Beweis, daß die bisherige Stellung der'Deutschen in Oester reich nicht von seiten der Regierung

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Page 2 of 4
Date: 11.07.1916
Physical description: 4
, daß eine einfache Wiederherstellung der politischen Zu stände und Grenzen des Deutschen Reiches;, wie sie vor Beginn des Weltkrieges bestanden, für diefes kein Gewinn, sondern nur ein Verlust wäre. Gegenüber denjenigen, die behaupten, daß Deutschland durch einen Verzicht auf territoriale Erwerbungen die feindlichen Staaten ebenso versöhnen würde, wie.Preußen durch einen ähnlichen Verzicht nach seinem siegreichen Kriege im Jahre 1866 sein späteres Bündnis Mit den süddeutschen Staaten und Oesterreich-Ungarn

nicht etwa den Zweck ver folgen dürfe, eine deutsche Weltherrschaft vorzubereiten, wie dies seitens der jetzigen Gegner des Deutschen Reiches behauptet wird, sondern diese Sicherungen sollen allein den Zweck verfolgen, einen Rachekrieg der jetzt Deutschland feindlichen Staaten und gleich zeitig eine wirtschaftliche Schädigung des deutschen Volkes und Reiches unmöglich machen. Der frühere deutsche Reichskanzler empfiehlt vor allem die Ausgestaltung inniger Beziehungen des Deut schen Reiches

an- bähnte, macht Fürst Bülow geltend, daß ein solcher Vergleich hinsichtlich der dem Deutschen Reiche feind lichen Staaten nicht zutreffend ist. Denn Oesterreich- xeich-Ungarn und Deutschland seien durch das Band deutscher Sprache und Sitte und uralter gemeinsamer Traditionen miteinander verbunden, bei den jetzt Deutschland feindlichen Staaten treffe aber dies durch aus nicht zu. Freilich betonte auch Fürst Bülow, daß die Erringung militärischer und politischer Sicherhei ten durch das Deutsche Reich

zu seinen jetzigen Verbündeten. , !Er empfiehlt aber auch etwas anderes, was' von zahl reichen Deutschen bis jetzt noch nicht genügend bewertet wurde, die Förderung der Beziehungen zu denjeni gen europäischen Staaten, die während des jetzigen Weltkrieges Deutschland gegenüber die Neutralität be wahrt haben. Dieser staatsmännische Rat ist zwei fellos von hohem politischen und auch volkswirtschaft lichem Werte für das 'Deutsche Reich und das deutsche Volkstum. Denn solange sich dieses in diesen neu tralen Ländern

ein Nieuportflug ab und zerschellte. Zwei Fliegerleutnants sind tot. Vertreibung des deutschen Konsuls aus Kreta. Mailand, 9. Juli. Secolo meldet aus Athen: Der englische Admiral, der mit der Flotte in Suda stationiert ist, zwang den deutschen Konsul mit dem Konsulatspersonal Kändia zu verlassen. Der Konsul reist nach Athen. Grosze Hitze in Saloniki. Bern, 9. Juli. Der Vertreter des Journal in Saloniki drahtet, daß die Hitze unerträglich geworden ist und 45 'Grad im S-chjatten betrage. Thsenteri

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Page 2 of 4
Date: 09.10.1890
Physical description: 4
v. Hermann, werde noch in diesem Jahre in Pension gehen und durch den Hofrath Dr. Rittner ersetzt werden. Ausland. Die JesuitenPetition. Die am Sonntag von der Kölner Katholiken-Bersammlung beschlossene Petition an den Reichstag zur Beseitigung des Jesuitengesetzes hat folgenden Wortlaut: „Seit mehr als 18 Jahren steht nunmehr das Ge setz in Kraft, durch welches der Orden der Gesellschaft Jesu und „die ihm verwandten Orden und ordensähn- lichcn Kongregationen" vom Gebiete des deutschen Reiches

ausgeschlossen wurden. Dieses Gesetz bezeichnete den Beginn jenes unglück seligen Kampfes, welcher so viel Unheil und Verbitterung im deutschen Vaterlande zur Folge gehabt hat, und lediglich den zersetzenden Bestrebungen der Gegenwart zu Gute gekommen ist. Das Gesetz wurde erlassen gegen den entschiedenen Einspruch der ihrer Kirche treuen katho lischen Bevölkerung des deutschen Reiches, welche auch später keine Gelegenheit versäumt hat, diesen ihren Ein spruch zu erneuern. In dem von dem Konflikt

zwischen Staat und Kirche am schwersten betroffenen preußischen Staate hat seitdem eine Revision der kirchenpolitischen Gesetzgebung der 70er Jahre stattgefunden, welche zwar einen dauernd befriedigenden Zustand nicht hergestellt, aber doch die mit dem Rechte und der Freiheit der katholischen Kirche unverträglichsten Bcstimuiungen beseitigt und so den Zugang zum Frieden wieder eröffnet hat. Auch an der kirchenpolitischen Gesetzgebung des deutschen Reiches sind Aenderungen vorgenommen, namentlich

ist das Priester ausweisungsgesetz nach wiederholten dahingehenden Be- schlüffen des Reichstages endlich aufgehoben worden. Eines der schlimmsten üeberbleibsel aus einer Kampfes periode, deren völligen Abschluß alle Freunde des Vater landes nur herbeisehnen können, ist das Gesetz vom 4. Juli 1872. Durch dasselbe werden Orden vom deutschen Reiche ausgeschlossen, welche sich des größten Ansehens unter der katholischen Bevölkerung erfreuen, deren Mitglieder durch wissenschaftliche, seelsorgliche und soziale

Thätigkeit im deutschen Reiche wie in den auswärtigen Missionen reiche Verdienste sich erworben haben und deren Wieder zulassung gerade unter den gegenwärtigen Verhältnissen von den wohlthätigsten Folgen sein würde. Es ist uns nicht unbekannt, daß in einem Theile der nichtkatholischen Bevölkerung e ; n künstlich erzeugtes und geflissentlich genährtes Vorurtheil gegen die hier in Rede stehenden Orden besteht. Aber dieses Vorurtheil kann unmöglich die Aufrechterhaltung eines gehässigen Ausnahmegesetzes

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Page 2 of 8
Date: 08.10.1904
Physical description: 8
. Ausland. Das Fürstentum Lippe ist einer der kleinsten Bundesstaaten des deutschen Reiches. Es hat seinen Namen von dem Fluße und heißt bei Tantus Luppia. Es bedeckt einen Flächcnraum von 1215 km 5 *. Das Land ist berg- und waldreich und wird von dem Teuto burgerwald durchzogen. Es hatte im Jahre 1900 nicht ganz 139.000 Einwohner, darunter etwas mehr als 5000 Katholiken. Es ist ein Ackerbau und Viehzucht treibendes Land; berühmt ist sein Holzreichtum und die Schwefelquellen zu Meinberg, welche seit

. Th. H. man im Deutschen Reiche doch wahrlich andere Sorgen haben sollte, als sich um Ahnentafeln zu kümmern, Eben- bürtigkeits - Untersuchungen anzustellen und den ganzen Jammer der Kleinstaaterei uud Philisterei neuerdings heraufzubeschwören, eben darum war es unnötig, daß das Oberhaupt des Reiches in der nämlichen Depesche, die dem Sohne des früheren Regenten das Beileid zum Tode des Vaters aussprach, das Recht dieses Sohnes auf die Erbfolge bestritt und so indirekt auch dem Andenken des Verstorbenen einen Tort

antat. Mit Recht ist man im ganzen Deutschen Reiche von von dieser eiligen Aufrollung der Thronfolgefcage pein lich berührt, umso peinlicher, als das Austreten des deut schen Kaisers dem Wesen des Bundesstaates zu wider sprechen scheint; dynastische Fragen, so argumentiert man, gehören in den Rechtsbereich der Staaten, sie sind zwi schen der Bevölkerung und den verschiedenen Dynastien zu lösen und vertragen nicht die Intervention eines Dritten, sei dieser Dritte selbst der Kaiser des Reiches

hat, wie die Stimmung der Einwohner von Lippe, die nach wie vor von dem Fürsten Schaumburg nichts wissen wollen und treu zu den Grafen von Lippe - Biesterseld stehen. Der Fürst von Schaumburg aber ist der Schwager des deutschen Kaisers und dieses verwandtschaftliche Verhältnis gibt dem Eintreten Wilhelms II. für die in Lippe unpopuläre Kandidatur einen peinlichen Charakter. Gerade, weil diese Angelegenheit in ihrem Grunde so kleinlich, zopfig, lächerlich unbedeutend ist, gerade weil Deo f et patriae liberationem

. Bedauerlich ist schließlich vor allem, daß der Kaiser als berufener Hüter der Verfassung eine Haltung bekundet, die sich weder mit der Reichs- noch mit der Landesverfaffung in Einklang bringen läßt. Das kaiserliche Tele gramm ist wohl der schwerste Mißgriff, der bisher dem Kaiser passiert ist. Gewiß, Lippe ist klein, und der Kaiser ist groß, aber, wenn anders das Recht die Grundlage des Reiches bleiben soll, so muß der Bundesrat auf die Eingabe der lippischen Regierung hin Lippe eine eklatante Genugtuung

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